[0001] Die Erfindung betrifft Hubkolben-Verbrennungsmotoren mit einem Kurbeltrieb und einem
mit dem Kolben mittelbar gekoppelten, die Zylinderachse schneidenden Übertragungshebel,
der einerseits an einer Pleuelstange eines Kurbeltriebes und andererseits an einer
im Zylinderblock geführten, jedoch verstellbaren Lagerung angelenkt ist.
[0002] Vorbekannt ist ein gattungsgemäßer Verbrennungsmotor durch eine schematische Darstellung
gemäß Figur 3 in der
FR 607 215. Ein Kurbeltrieb mit Pleuelstange ist über deren äußeres Pleuelauge mit einem Ende
eines Übertragungshebels gekoppelt, der die Zylinderachse schneidet und dessen anderes
Ende auf einem Excenter einer im Zylinderblock schwenkbar angeordneten Stellwelle
gelagert ist. Etwa im mittigen Bereich des Übertragungshebels ist eine zweite, mit
dem im Zylinder geführten Kolben verbundene Pleuelstange angelenkt.
Durch Verdrehen der im Zylinderblock gelagerten Stellwelle mit dem Excenter erfolgt
eine Verlagerung des Übertragungshebels quer zur Zylinderachse. Je nach eingestellter
Lage des Übertragungshebels ergibt sich eine Änderung der Lage der Bewegungsbahn des
Kolbens im Zylinder und damit eine Änderung des Verdichtungsverhältnisses.
Bei der Verlagerung des Übertragungshebels verändern sich die wirksamen Hebelarmverhältnisse
der beiden angelenkten Pleuel bezogen auf den Drehpunkt des Übertragungshebels auf
dem Excenter der Stellwelle wenig und ebenso auch die Größe des Hubes.
[0003] Vorbekannt ist gemäß Figur 2 in der
DE 35 21 626 C2 weiterhin ein Verbrennungsmotor, bei dem eine von einer Kurbelwelle bewegte Pleuelstange
über ihr äußeres Pleuelauge von einer Achse geführt wird, welche am Ende eines im
Zylinderblock verstellbar schwenkbeweglich gelagerten Führungshebels angeordnet ist.
Diese sowohl von der Pleuelstange als auch vom Führungshebel geführte Achse greift
in eine sich in der Längsachse erstreckende Führung eines schwenkbeweglichen Übertragungshebels
ein, der an einem Ende ortsfest gelagert ist. Dieser Übertragungshebel schwenkt um
eine etwa quer zur Zylinderachse verlaufende Ebene, wobei an seinem anderen Ende eine
zweite, mit einem Kolben verbundene Pleuelstange angelenkt ist.
Durch Verstellen der Lagerung des Führungshebels im Gehäuse wird die mit ihm verbundene
und vom Pleuel an der Kurbelwelle bewegte Achse ebenfalls verlagert. Damit ändert
sich die wirksame Hebellänge der auch in die Führung des Übertragungshebels eingreifenden
Achse.
Infolgedessen, dass die wirksame Hebellänge der zweiten, mit dem Kolben verbundenen
Pleuelstange am Übertragungshebel konstant ist, kann mittels Veränderung der wirksamen
Hebellänge der eingreifenden Achse sowohl die Größe des Kolbenhubes als auch die Verdichtung
mit dem vorbeschriebenen Triebwerk bei einem Verbrennungsmotor variiert werden.
Nachteilig ist der geringe Verstellbereich und dass gegenüber der ersten Ausführungsform
gemäß Fig.1 - 3 neben dem Kolben, dem Übertragungshebel und zwei Pleuelstangen sich
zusätzlich ein Führungshebel oszillierend bewegt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Verbrennungsmotor
eine größere Variation der Übersetzung von Bewegungen zwischen Kurbeltrieb und Kolben
zu erzielen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß weist die mit einem Kolben der Verbrennungskraftmaschine verbundene
Zug- und Druckstange an ihrem dem Übertragungshebel zugewandten Ende eine Führung
auf, welche vorzugsweise als schwenkbar gelagerter Gleitschuh ausgeführt ist, der
in eine am Übertragungshebel sich längs erstreckende Führung eingreift. Dabei ist
der Übertragungshebel einerseits mit einer Pleuelstange der Kurbelwelle schwenkbeweglich
verbunden und andererseits ist der Übertragungshebel mit einem Stelltrieb, zum variablen
Einstellen der Anlenkung der Zug- und Druckstange an dem Übertragungshebel, verbunden.
Die Führung der Zug- und Druckstange erfolgt durch einen Führungshebel, der schwenkbeweglich
einerseits mit der Zug- und Druckstange verbunden und andererseits schwenkbeweglich
am Zylinderblock angelenkt ist.
[0007] Der Gleitschuh kann alternativ als beliebige Führung, welche das Pleuel verschieblich
auf dem Übertragungshebel führt, z. B. als Langloch im Übertragungshebel, in welches
ein am Pleuel ausgebildeter Zapfen eingreift, ausgebildet sein.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Ausführung kann eine größere Variation der Übersetzung
von Bewegungen zwischen Kurbeltrieb und Kolben als bei der vorbekannten gattungsgemäßen
Lösung realisiert werden. Es bewegen sich neben dem Kolben in der ersten Ausgestaltung
nur drei Übertragungsglieder oszillierend und zwar der Übertragungshebel, eine Pleuelstange
und die mit dem Kolben verbundene und dem Gleitschuh versehene Zug- und Druckstange.
[0009] In einer Variante erfolgt die notwendige Führung der Zug- und Druckstange des Kolbens
ebenfalls durch einen Führungshebel, der aber zur Reduzierung der auftretenden Kräfte
vertikal verschiebbar am Zylinderblock gelagert ist.
[0010] Eine weitere Variante sieht vor, die Zug- und Druckstange des Kolbens an Stelle des
Führungshebels durch eine parallel zur Zylinderachse angeordnete Gleitführung zu führen.
[0011] Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher
beschrieben. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- das Triebwerk eines erfindungsgemäßen Hubkolben-Verbrennungsmotors schematisiert in
einer Einstellung für geringen Hub,
- Figur 2
- das gleiche Triebwerk entsprechend Figur 1, jedoch in einer Einstellung für großen
Hub,
- Figur 3
- das Triebwerk in einer Einstellung gemäß Figur 2 für großen Hub, jedoch mit einer
Stellung der Kurbelwelle, bei welcher der Kolben den unteren Totpunkt erreicht,
- Figur 4
- eine Variante des Triebwerks eines erfindungsgemäßen Hubkolben-Verbrennungsmotors
schematisiert in einer Einstellung für großen Hub und einer Stellung der Kurbelwelle,
bei welcher der Kolben den unteren Totpunkt erreicht,
- Figur 5
- das Triebwerk gemäß Figur 4, jedoch in einer Einstellung für geringen Hub,
- Figur 6
- das Triebwerk gemäß Figur 5, jedoch bei einer Stellung der Kurbelwelle, bei welcher
der Kolben den oberen Totpunkt erreicht,
- Figur 7
- das Triebwerk gemäß Figur 6, jedoch in einer Einstellung für geringen Hub,
- Figur 8
- eine weitere Variante des Triebwerks eines erfindungsgemäßen Hubkolben-Verbrennungsmotors
schematisiert in einer Einstellung für großen Hub,
- Figur 9
- das gleiche Triebwerk entsprechend Figur 8, jedoch in einer Einstellung für geringen
Hub und einer Stellung der Kurbelwelle, bei welcher der Kolben den oberen Totpunkt
erreicht und
- Figur 10
- das Triebwerk in einer Einstellung gemäß Figur 9 für geringen Hub, jedoch mit einer
Stellung der Kurbelwelle, bei welcher der Kolben den unteren Totpunkt erreicht.
[0012] Figur 1 zeigt das Triebwerk eines erfindungsgemäßen Hubkolben-Verbrennungsmotors
in einer schematisierten Darstellung. In einem nicht körperlich dargestellten Zylinderblock
ist ein Zylinder 1 angeordnet, in dem sich ein Kolben 2 bewegt und in bekannter Weise
abhängig von der Größe des Hubes einen volumenveränderlichen Arbeitsraum bildet.
Die Kurbelwelle 3 läuft in einer Lagerung 30ZB im Zylinderblock, die zur Zylinderachse
ZA versetzt angeordnet ist, in Drehrichtung DR um.
Auf der Kurbel der Kurbelwelle 3 ist eine Pleuelstange 4 gelagert, deren äußeres Lagerauge
am Ende eines Übertragungshebels 5 angelenkt ist.
Der Kolben 2 ist mit einer Zug- und Druckstange 6 formschlüssig verbunden, an dessen
anderem Ende ein Zapfen 61 angeordnet ist, der in ein Langloch 51 des Übertragungshebels
5 eingreift.
Der Übertragungshebel 5 ist in einer im Zylinderblock verstellbar geführten Lagerung
8 schwenkbar gelagert. Im Zylinderblock ist eine formschlüssige Lagerführung 8ZB angeordnet,
in welcher die Lagerung 8 mit einem nicht dargestellten Stelltrieb in ihrer Position
bestimmt eingestellt werden kann. Die von dem nicht gezeigten Stelltrieb steuerbaren
Änderungen der Position der Lagerung 8 sind in Figur 1 durch den mit S8 bezeichneten
Pfeil symbolisch dargestellt.
[0013] Die Lagerführung 8ZB ist stets quer zur Zylinderachse ZA gerichtet, jedoch kann sie
rechtwinklig oder auch in zweckmäßiger Weise geneigt verlaufend angeordnet sein. Geneigt
zur Zylinderachse ZA verlaufende Lagerführungen 8ZB sind in den Figuren jedoch nicht
dargestellt.
An der Zug- und Druckstange 6 ist ein Führungshebel 9 schwenkbeweglich angelenkt,
der auf seiner von der Zug- und Druckstange 6 abgewandten Seite schwenkbeweglich am
Zylinderblock ZB angelenkt ist. Durch den Führungshebel 9 erfolgt somit eine Führung
der Zug- und Druckstange 6. Bei einer Verstellung der Lagerung 8 des Übertragungshebels
5 wird die dem Übertragungshebel 5 zugewandte Seite der Pleuelstange 4 aufgrund des
ortsfest, aber schwenkbeweglich am Zylinderblock ZB gelagerten Führungshebels 9 relativ
zum Übertragungshebel 5 in dessen Langloch 51 verschoben. Die in der Figur 1 gezeigte
Stellung des Übertragungshebels 5, der entlang seiner Lagerführung 8ZB verschieblich
ist, bewirkt eine Bewegung des Kolbens 2 mit geringem Hub.
Die verschiebbare Verbindung zwischen der Zug- und Druckstange 6 und dem Übertragungshebel
5 kann auch, wie in Figur 8 dargestellt, mittels eines am unteren Ende der Zug- und
Druckstange 6 schwenkbar angelenkten Gleitschuhs 7 erfolgen, der formschlüssig in
eine sich in der Längsachse des Übertragungshebels 5 erstreckende Führung 50 eingreift.
[0014] In Figur 2 ist das Triebwerk entsprechend Figur 1, jedoch in einer Einstellung für
großen Hub des Kolbens 2 dargestellt. Die Lagerung 8 des Übertragungshebels 5 ist
entlang ihrer Lagerführung 8ZB im Zylinderblock nach links verschoben. Bei einem Umlauf
der Kurbelwelle 3 erfolgt damit eine größere Hubbewegung des Kolbens 2 als in Figur
1 dargestellt.
[0015] Figur 3 zeigt das Triebwerk in einer Einstellung gemäß Figur 2 für großen Hub, jedoch
mit einer Stellung der Kurbelwelle 3, bei welcher der Kolben 2 den unteren Totpunkt
UT erreicht hat. Die Zug- und Druckstange 6 schwenkt dabei aus ihrer Senkrechten und
wird vom Führungshebel 9 im Langloch 51 des Übertragungshebels 5 zwangsgeführt.
[0016] Die Figuren 4 bis 7 zeigen eine Variante der erfindungsgemäßen Lösung, bei der die
Reibung zwischen dem Gleitschuh 7 bzw. dem Zapfen 61 der Zug- und Druckstange 6 und
dem Übertragungshebel 5 weiter verringert wird. Die Verstellung des Hubes des Kolbens
2 erfolgt ebenfalls durch Verschieben des Übertragungshebels 5 durch einen Stelltrieb,
so dass der Anlenkpunkt der Zug- und Druckstange 6 am Übertragungshebel 5 entsprechend
des einzustellenden Hubes verschoben wird. Die Führung der Zug- und Druckstange 6
erfolgt ebenfalls durch den Führungshebel 9, der aber schwenkbeweglich an einer am
Zylinderblock ZB angeordneten, vertikal verschiebbaren Gleitführung 10 angelenkt ist.
[0017] Der Stelltrieb zur Einstellung und Veränderung des Hubes besteht im Wesentlichen
aus einer regelbar angetriebenen Schneckenwelle 12, die in Wirkverbindung mit einem
Schneckenrad 11 steht. Bei der Verstellung der Schneckenwelle 12 wird das Schneckenrad
11 um dessen Schwenkpunkt 16 verschwenkt. Durch Verstellung der Drehrichtung der Schneckenwelle
12 wird das Schneckenrad 11 entweder nach oben oder nach unten verschwenkt.
[0018] Das Schneckenrad 11 ist beabstandet vom Schwenkpunkt 16 zum einen über einen schwenkbar
angelenkten Zustellhebel 14 mit dem Führungshebel 9 und einer Gleitführung 10 gelenkig
verbunden. Zum anderen ist das Schneckenrad 11 über eine schwenkbar angelenkte Schwinge
15 gelenkig mit dem Übertragungshebel 5 verbunden. Die schwenkbewegliche Anlenkung
des Zustellhebels 14 und der Schwinge 15 an dem Schneckenrad 11 erfolgt dabei über
einen gemeinsamen Schwenkbolzen. Ebenfalls über einen gemeinsamen Schwenkbolzen erfolgt
die Anlenkung des Zustellhebels 14 und des Führungshebels 9 an die am Zylinderblock
ZB angeordnete, vertikal verschiebbare Gleitführung 10.
[0019] Im mittleren Bereich der Schwinge 15 ist schwenkbar ein Zweischlaghebel 13 angelenkt,
dessen anderes Ende ortsfest, aber schwenkbeweglich am Zylinderblock ZB gelagert ist.
Damit wird erreicht, dass beim Verschwenken des Schneckenrades 11 die Schwinge 15
um den Anlenkpunkt des Zweischlaghebels 13 am Zylinderblock ZB verschwenkt wird. Durch
die Schwenkbewegung der Schwinge 15 um den Schwenkpunkt 17 wird der Übertragungshebel
5 verschoben, wobei der Anlenkpunkt der Zug- und Druckstange 6 am Übertragungshebel
5 entsprechend des einzustellenden Hubes verschoben wird. Gleichzeitig wird durch
das Verschwenken des Schneckenrades 11 der an der Gleitführung 10 angelenkte Führungshebel
9 verstellt, der ebenfalls die Verstellung der Anlenkung der Zug- und Druckstange
6 am Übertragungshebel 5 beeinflusst. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass insbesondere
beim Verstellen des Hubes die Reibung des Gleitschuhs 7 der Zug- und Druckstange 6
am Übertragungshebel 5 beim Verschieben des Übertragungshebels 5 gegenüber dem Gleitschuh
7 bzw. dem Zapfen 61 verringert wird.
[0020] Durch die Kopplung der beiden Schubkurbelgetriebe über den gemeinsamen Anlenkpunkt
der Schwinge 15 und des Zustellhebels 14 an dem Schneckenrad 11 und der Führung des
Zustellhebels 14 und des Führungshebels 9 an der Gleitführung 10 wird erreicht, dass
neben der Hubverstellung zu einem geringen Hub eine Verdichtungsnachführung V durch
Verlagerung des oberen Totpunktes OT in Richtung Zylinderkopf erfolgt. Es ist auch
denkbar, dass die Verschiebung der Gleitführung 10 anstatt durch den Zustellhebel
14 durch einen separaten Antrieb mit Zielsetzung separater Verdichtungsvariabilität
erfolgt.
[0021] In den Figuren 4 und 6 ist jeweils eine große Hubeinstellung dargestellt, wobei Figur
4 die Stellung des Kolbens 2 im unteren Totpunkt UT und Figur 6 die Stellung des Kolbens
2 im oberen Totpunkt OT zeigt. Aus den Darstellungen erkennt man, dass die Gleitführung
10 sich in ihrer unteren Stellung befindet und der Anlenkpunkt der Schwinge 15 und
des Zustellhebels 14 an dem Schneckenrad 11 nahe an der Schneckenwelle 12 liegt.
[0022] Bei einer geringen Hubeinstellung, so wie in Figur 5 und 7 dargestellt, wird durch
Verdrehen der Schneckenwelle 12 der Anlenkpunkt der Schwinge 15 und des Zustellhebels
14 an dem Schneckenrad 11 gegenüber den in den Figuren 4 und 6 gezeigten Stellungen
nach oben und von der Schneckenwelle 12 weg verschwenkt. Gleichzeitig wird die Gleitführung
10 vertikal nach oben verschoben. Die Figur 5 zeigt den Kolben 2 im unteren Totpunkt
UT während in Figur 7 die Stellung des Kolbens 2 im oberen Totpunkt OT dargestellt
ist.
[0023] Eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Lösung ist in den Figuren 8 bis 10 dargestellt.
Die Führung der Zug- und Druckstange 6 erfolgt dabei nicht mittels des Führungshebels
9, sondern durch eine im Zylinderblock ZB angeordnete Gleitführung 60ZB. Der Übertragungshebel
5 ist ebenfalls zur Einstellung des Hubes in einer durch einen nicht dargestellten
Stellantrieb verschiebbaren Lagerung 8 verschiebbar und schwenkbeweglich gelagert.
Die Figur 8 zeigt eine Stellung des Triebwerkes nach dem Durchlaufen des oberen Totpunktes
OT bei einer Einstellung für großen Hub. Das Längenverhältnis zwischen dem wirksamen
Hebelarm H4 der Pleuelstange 4 am Übertragungshebel 5 und dem wirksamen Hebelarm H6
der mit dem Kolben 2 verbundenen Zug- und Druckstange 6 beträgt ca. 7 zu 10.
[0024] In den Figuren 9 und 10 ist das Triebwerk jeweils bei einer Einstellung für geringen
Hub dargestellt.
Die Figur 9 zeigt die Triebwerkselemente bei einer Kolbenstellung im oberen Totpunkt
OT und Figur 10 bei einer Kolbenstellung im unteren Totpunkt UT. Bei jedem Hub schwenkt
der von der Pleuelstange 4 bewegte Übertragungshebel 5 um den Winkel α5, wobei der
Kolben 2 dabei den Weg S zurücklegt.
[0025] In Figur 9 sind die Triebwerkselemente bei einer Kolbenstellung im oberen Totpunkt
OT gezeigt. Das Längenverhältnis zwischen dem wirksamen Hebelarm H4 der Pleuelstange
4 am Übertragungshebel 5 und dem wirksamen Hebelarm H6 der mit dem Kolben 2 verbundenen
Zug- und Druckstange 6 ist ca. 2 zu 10.
[0026] Beim Vergleich der Figuren 8 und 9 ist die Wirkung der unterschiedlichen Positionen
der Lagerung 8 und die Änderung des Längenverhältnisses der wirksamen Hebelarme H4
und H6 untereinander deutlich erkennbar. Die Veränderung der Längenverhältnisse der
wirksamen Hebelarme H4 und H6 trifft natürlich auch für die in den Figuren 1 bis 7
gezeigten Triebwerkselemente zu.
[0027] Die erfindungsgemäße Lösung ist neben den Hubkolben-Verbrennungsmotoren auch für
andere Hubkolbenmaschinen, wie z. B. für Axialverdichter oder - expander, einsetzbar.
Bezugszeichenaufstellung
[0028]
- 1
- Zylinder
- 2
- Kolben
- 3
- Kurbelwelle
- 4
- Pleuelstange
- 5
- Übertragungshebel
- 6
- Zug- und Druckstange
- 7
- Gleitschuh an 6
- 8
- Lagerung für 5, verstellbar
- 9
- Führungshebel
- 10
- Gleitführung
- 11
- Schneckenrad
- 12
- Schneckenwelle
- 13
- Zweischlaghebel
- 14
- Zustellhebel
- 15
- Schwinge
- 16
- Schwenkpunkt
- 17
- Schwenkpunkt
- 50
- Führung (Gleitführung für 7)
- 51
- Führung (Langloch für 61)
- 61
- Zapfen
- 8ZB
- Lagerführung für 8 im Zylinderblock
- 30ZB
- Lagerung von 3 im Zylinderblock
- 60ZB
- Gleitführung von 6 im Zylinderblock
- H4
- wirksamer Hebelarm von 4 an 5
- H6
- wirksamer Hebelarm von 6 und 2
- DR
- Drehrichtung von 3
- OT
- oberer Totpunkt
- UT
- unterer Totpunkt
- S
- Weg von 2 zwischen OT und UT
- S8
- Änderung der Position der Lagerung 8 durch einen Stelltrieb
- V
- Verdichtungsnachführung
- ZA
- Zylinderachse von 1
- ZB
- Zylinderblock
- α5
- Winkel
1. Hubkolben-Verbrennungsmotor mit einem Kurbeltrieb und einem mit dem Kolben mittelbar
gekoppelten, die Zylinderachse schneidenden Übertragungshebel, der einerseits an einer
Pleuelstange eines Kurbeltriebes und andererseits an einer im Zylinderblock geführten,
jedoch verstellbaren Lagerung angelenkt ist,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale,
- der Kolben (2) ist mit einer Zug- und Druckstange (6) verbunden,
- die Zug- und Druckstange (6) greift in eine am Übertragungshebel (5) sich längs
erstreckende Führung (50, 51) ein,
- an der Zug- und Druckstange (6) ist ein Führungshebel (9) schwenkbeweglich angelenkt,
der auf seiner von der Zug- und Druckstange (6) abgewandten Seite schwenkbeweglich
am Zylinderblock (ZB) angelenkt ist,
- der Übertragungshebel (5) ist gegenüber seiner Anlenkung mit der Zug- und Druckstange
(6) durch einen Stellantrieb einstellbar verschiebbar angeordnet.
2. Hubkolben-Verbrennungsmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zug- und Druckstange (6) über einen schwenkbeweglichen, an der Zug- und Druckstange
(6) gelagerten Gleitschuh (7) mit dem Übertragungshebel (5) verbunden ist, wobei der
Gleitschuh (7) in eine sich längs des Übertragungshebels (5) erstreckende Führung
(50) eingreift.
3. Hubkolben-Verbrennungsmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zug- und Druckstange (6) mit einem Zapfen (61) in einem Langloch (51) des Übertragungshebels
(5) eingreift.
4. Hubkolben-Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Führungshebel (9) ortsfest, aber schwenkbeweglich am Zylinderblock (ZB) gelagert
ist.
5. Hubkolben-Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die verschiebbare Lagerung (8) des Übertragungshebels (5) im Zylinderblock (ZB) quer
zur Zylinderachse (ZA) geführt angeordnet ist.
6. Hubkolben-Verbrennungsmotor nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lagerführung (8ZB) quer zur Zylinderachse (ZA) gerichtet, jedoch geneigt verlaufend
angeordnet ist.
7. Hubkolben-Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Führungshebel (9) an einer am Zylinderblock (ZB) vertikal verschiebbaren Gleitführung
(10) schwenkbeweglich angelenkt ist.
8. Hubkolben-Verbrennungsmotor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stellantrieb zum Verschieben der Anlenkung der Zug- und Druckstange (6) an dem
Übertragungshebel (5) aus einem über eine angetriebene Schneckenwelle (12) verschwenkbaren
Schneckenrad (11) besteht, an dem beabstandet von dessen Schwenkpunkt (16) schwenkbeweglich
ein Zustellhebel (14) und eine Schwinge (15) angeordnet sind, wobei das andere Ende
des Zustellhebels (14) schwenkbeweglich mit der verschiebbaren Gleitführung (10) und
dem Führungshebel (9) verbunden ist und das andere Ende der Schwinge (15) schwenkbeweglich
mit einem Ende des Übertragungshebels (5) verbunden ist.
9. Hubkolben-Verbrennungsmotor nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwinge (15) über einen am Zylinderblock (ZB) fest aber schwenkbeweglich angeordneten
Zweischlaghebel (13) um dessen Schwenkpunkt (17) verschwenkbar angeordnet ist.