TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schaltkammer für einen gasisolierten
Hochspannungsschalter nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Die Erfindung betrifft
auch einen Schalter mit einer solchen Schaltkammer.
[0002] Eine Schaltkammer der vorgenannten Art wird im allgemeinen in gasisolierten Leistungsschaltern
im Spannungsbereich von über 70 kV und für Ausschaltströme von über 10 kA eingesetzt
und ist mit einem Lichtbogenlöscheigenschaften aufweisenden Isoliergas, etwa auf der
Basis von Schwefelhexafluorid und/oder Stickstoff und/oder Kohlendioxid, von im allgemeinen
bis zu einigen bar Druck gefüllt. Schalten diese Leistungsschalter einen grossen Kurzschlussstrom,
so wird durch den sich bildenden Schaltlichtbogen explosionsartig eine erhebliche
Menge an heissem Lichtbogengas freigesetzt, welches zur Löschung des Schaltlichtbogens
verwendet werden kann. Tritt dieses Gas aus der Schaltkammer aus, so können ein die
Schaltkammer umgebender Gasraum sowie am Aufbau und an der Halterung der Kammer beteiligte
Isolatoren dielektrisch unzulässig hoch beansprucht werden. Daher werden die heissen
Lichtbogengase zuvor in dielektrisch unkritischen Räumen der Schaltkammer gekühlt.
Beim Schalten kleiner Ströme reicht die anfallende Menge an Lichtbogengas zur Löschung
des Schaltlichtbogens im allgemeinen nicht aus. Daher ist eine Blashilfe zur Erzeugung
von Löschgas vorgesehen, welche im allgemeinen als Kolben-Zylinder-Kompressionsvorrichtung
ausgebildet ist.
STAND DER TECHNIK
[0003] Eine Schaltkammer der eingangs genannten Art ist beschrieben in
EP1 403 891 A1. Diese Schaltkammer weist einen Abströmraum auf, welcher einen offenen Rohrabschnitt
eines rohrförmig ausgebildeten Lichtbogenkontakts der Schaltkammer umgibt, durch den
beim Ausschalten eines grossen Kurzschlussstroms vom Schaltlichtbogen gebildetes heisses
Lichtbogengas explosionsartig auspuffen kann. Im Abströmraum wird das auspuffende
Lichtbogengas beruhigt. Hierbei verbessern sich die dielektrischen Eigenschaften des
Gases. In einem den Abströmraum umgebenden Auspuffraum werden die dielektrischen Eigenschaften
des aus dem Abströmraum abströmenden Gases weiter verbessert. Nach Austritt aus dem
Auspuffraum kann dann das Gas bedenkenlos in einen die Schaltkammer umgebenden, dielektrisch
hoch belasteten Gasraum geführt werden. Mit einer solchen Schaltkammer können bei
geringen Abmessungen grosse Ausschaltleistungen erreicht werden. Zum Schalten kleiner
Ströme enthält diese Schaltkammer eine Kolben-Zylinder-Kompressionsvorrichtung. In
dieser Kompressionsvorrichtung wird komprimiertes Löschgas gebildet, mit dem ein beim
Ausschalten eines kleinen Stroms gebildeter, energieschwacher Schaltlichtbogen erfolgreich
beblasen werden kann.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen angegeben ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Schaltkammer der eingangs genannten Art zu schaffen, welche sich durch einen
einfachen Aufbau auszeichnet und kostengünstig gefertigt werden kann.
[0005] Bei der Schaltkammer nach der Erfindung ist der Kolben der Kompressionsvorrichtung
an der Wand des Abströmraums gehalten und sind die Wand und der Kolben Teil einer
am Gehäuse der Schaltkammer befestigten Montageeinheit. Durch das Zusammenführen von
Bauteilen des Abströmraums und der Kompressionsvorrichtung in der Montageeinheit werden
die unterschiedlichen Funktionen von Abströmraum und Kompressionsvorrichtung, wie
insbesondere das geeignete Führen und Halten des aus dem rohrförmigen Lichtbogenkontakt
ausströmenden Auspuffgases, das Abgrenzen und Abdichten eines Kompressionsvolumens
der Kompressionsvorrichtung gegen einen Auspuffraum der Schaltkammer und das Führen
des rohrförmigen Lichtbogenkontakts in einer Gleitführung mit einfachen Mitteln realisiert.
Zugleich kann der Schutz eines Führungselements der Gleitführung vor dem heissen Auspuffgas
erreicht werden. Gegebenenfalls kann mit der Montageeinheit auch die Funktion des
Führens von Strom mit Hilfe des dann als elektrischer Kontakt zwischen Montageeinheit
und Lichtbogenkontakt wirkenden Führungselements der Gleitführung erreicht werden.
Da alle diese Funktionen in einer einzigen Montageeinheit zusammengeführt sind, ist
die Fertigung der Schaltkammer nach der Erfindung wesentlich erleichtert. Die Montageeinheit
kann nämlich leicht ausserhalb der Schaltkammer vorgefertigt und nachfolgend mit geringem
Montageaufwand leicht im Gehäuse der Schaltkammer festgesetzt werden.
[0006] Mit Vorteil ist der Kolben an einem verjüngt ausgeführten Abschnitt der Wand des
Abströmraums gehalten. Es kann dann an einem der unmittelbaren Wirkung des heissen
Auspuffgases entzogenen Abschnitt des Kolben ein Steuerventil angeordnet werden, welches
beim Schliessen der Schaltkammer die Zirkulation des in der Schaltkammer vorgesehenen
Isoliergases begünstigt.
[0007] Die Montageeinheit kann einfach und kostengünstig vorgefertigt werden, wenn der Kolben
in die Montageeinheit eingeformt ist.
[0008] Mit der Montageeinheit werden zusätzliche Funktionen erreicht, wenn sie zwei Führungselemente
der Gleitführung für den rohrförmigen Lichtbogenkontakt trägt, von denen ein erstes
gegebenenfalls auch der Stromübertragung von der Montageeinheit auf den rohrförmigen
Lichtbogenkontakt dienen kann. Zum Schutz des ersten Führungselements gegenüber heissen
Gasen kann die Montageeinheit mindestens eine den Abströmraum abschirmende Dichtung
tragen. Zum Erreichen weiterer Funktionen kann auf der Mantelfläche des Kolbens mindestens
eine Dichtung eines Kompressionsvolumens der Kompressionsvorrichtung vorgesehen sein
und auf einer dem rohrförmigen Lichtbogenkontakt zugewandten Innenseite des Kolbens
das zweite Führungselement.
[0009] In einer fertigungstechnisch im allgemeinen vorteilhaften Ausführungsform der Schaltkammer
nach der Erfindung weist die Montageinheit zwei lösbar miteinander verbundene Formteile
auf, von denen das erste die Wand des Anströmraums und den Kolben der Kompressionsvorrichtung
bildet und das zweite stromleitend ausgebildet ist und das erste Führungselement trägt.
Eine sichere Halterung einer solchen Montageeinheit in der Schaltkammer ist gewährleistet,
wenn eines beider Formteile auf einem ans Schaltkammergehäuse der Schaltkammer angeformten
oder mit diesem starr verbundenen Flansch aufgesetzt und mit dem Flansch kraftschlüssig
verbunden ist. Bei einer Ausführungsform der Erfindung mit einem besonders guten Kraftschluss
ist das zweite Formteil mit Hilfe einer Schraubverbindung zwischen dem Flansch und
dem ersten Formteil verklemmt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0010] Anhand von Zeichnungen wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Hierbei zeigt die einzige Figur eine Aufsicht auf einen längs einer Achse
geführten Schnitt durch einen Teil einer Schaltkammer nach der Erfindung, bei dem
die oberhalb der Achse gelegene Hälfte einer axialsymmetrisch ausgeführten Kontaktanordnung
der Schaltkammer geschlossen ist und die unterhalb der Achse gelegene Hälfte während
eines Ausschaltvorganges geöffnet wird.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0011] Die in der einzigen Figur dargestellte Schaltkammer ist Teil eines Hochspannungsleistungsschalters
und kann beispielsweise in einem Hochspannungsnetz mit einer Nennspannung von 250
kV eingesetzt werden. Diese Kammer enthält ein mit einem komprimierten Isoliergas,
etwa auf der Basis Schwefelhexafluorid oder eines Schwefelhexafluorid enthaltenden
Gasgemischs, gefülltes und weitgehend rohrförmig gestaltetes Gehäuse 1 sowie eine
vom Schaltkammergehäuse 1 aufgenommene und weitgehend axialsymmetrisch gestaltete
Kontaktanordnung 2. Die Kontaktanordnung 2 weist zwei Lichtbogenkontakte 3, 4 auf,
von denen der Lichtbogenkontakt 3 längs der Symmetrieachse 5 bewegbar angeordnet und
der Lichtbogenkontakt 4 feststehend im Gehäuse 1 gehalten ist. Der Kontakt 4 muss
nicht notwendigerweise feststehend, er kann auch beweglich ausgebildet sein. Die beiden
Lichtbogenkontakte sind von einer Isolierdüse 6 koaxial umfasst. Mit den Bezugszeichen
7 und 8 sind zwei rohrförmige Nennstromkontakte bezeichnet, von denen der eine, nämlich
7, mit Hilfe eines Zylinderbodens 9 starr und elektrisch leitend mit dem Lichtbogenkontakt
3 verbunden ist. Der andere Nennstromkontakt, nämlich 8, ist über ein nicht dargestelltes
Verbindungselement mit dem Lichtbogenkontakt 4 elektrisch leitend verbunden.
[0012] Der Nennstromkontakt 7 bildet den Aussenmantel eines mit Isoliergas gefüllten, hohlzylinderförmig
ausgebildeten Volumens, dessen Innenwand vom Lichtbogenkontakt 3, dessen rechte Stirnwand
von der Isolierdüse 6 und dessen linke Stirnwand von einem feststehenden, ringförmig
ausgebildeten Kolben 10 einer Kompressionsvorrichtung 11 gebildet ist. Das Volumen
ist durch den Zylinderboden 9 in ein konstanten Rauminhalt aufweisendes Heizvolumen
12 und ein veränderlichen Rauminhalt aufweisendes Kompressionsvolumen 13 unterteilt.
Beim Ausschalten kommuniziert das Heizvolumen 12 mit einer einen Schaltlichtbogen
aufnehmenden Lichtbogenzone 14 (untere Hälfte der Figur). Das Kompressionsvolumen
13 kommuniziert über ein im Zylinderboden 9 vorgesehenes, nicht dargestelltes Rückschlagventil
mit dem Heizvolumen 12 sobald der Druck im Kompressionsvolumen 13 höher als im Heizvolumen
12 ist.
[0013] Der Kolben 10 ist an einer Aussenwand 15 eines torusförmigen Abströmraums 16 gehalten.
Die Haltekraft wird ersichtlich dadurch erreicht, dass der Kolben 10 und die Wand
15 in ein fertigungstechnisch vorteilhaftes Formteil 17 integriert sind. Die Haltekraft
kann aber auch durch ein Verbindungselement, etwa eine Schraub- oder Pressverbindung,
erreicht werden. In jedem Fall trägt der Kolben 10 in koaxialer Anordnung auf seiner
Innenseite mindestens ein ringförmig ausgebildetes Führungselement 18 und auf seiner
Mantelfläche mindestens eine ringförmige Dichtung 19. Der Abströmraum 16 weist konstanten
Rauminhalt auf und ist durch die Wand 15 nach aussen und durch den Lichtbogenkontakt
3 sowie ein Formteil 20 aus elektrisch leitendem Material nach innen begrenzt. Nach
links ist der Abströmraum 16 weitgehend durch die Formteile 17, 20 begrenzt und nach
rechts durch einen sich verjüngenden Abschnitt 21 der Wand 15 sowie einen das Führungselement
18 haltenden Abschnitt des Kolbens 10. Der Abströmraum 16 umgibt den rohrförmigen
Lichtbogenkontakt 3 in einem Kontaktrohrabschnitt, in dem mindestens ein Gasdurchlass
22 in die Rohrwand eingeformt ist. In die Wand 15 ist mindestens eine Öffnung 23 eingeformt,
durch welche der Abströmraum 16 mit einem Auspuffraum 24 kommuniziert.
[0014] Der Auspuffraum ist durch das Schaltkammergehäuse 1 nach aussen begrenzt und schliesst
den Abströmraum 16 vollständig ein. Nach aussen kommuniziert er über Öffnungen 34
mit einem isoliergasgefüllten Gasvolumen, welches bei Betrieb eines die Schaltkammer
enthaltenden Schalters dielektrisch stark belastet ist und dielektrisch hoch beanspruchte
Isolatoren enthält. Nach rechts ist der Auspuffraum 24 durch einen der Führung des
Nennstromkontakts 7 dienenden ringförmigen Ansatz am Schaltkammergehäuse 1 begrenzt
und nach links durch einen ans Schaltkammergehäuse 1 angeformten oder an diesem mit
nicht dargestellten Verbindungsmitteln starr befestigten Flansch 25. Der Flansch ist
auf einem das Schaltkammergehäuse 1 tragenden Isolator 26 abgestützt und trägt auf
der vom Stützisolator 26 abgewandten Seite eine Montageeinheit 27, welche mit Hilfe
einer Schraubverbindung 28 am Flansch 25 festgesetzt ist.
[0015] Die Montageeinheit 27 enthält in koaxialer Anordnung die beiden Formteile 17 und
20, wobei das Formteil 20 innen und das Formteil 17 aussen angeordnet ist. Das Formteil
20 trägt ein ringförmiges Führungselement 29, welches gegebenenfalls aus einem elektrisch
gut leitendem Lagermetall gebildet ist. Das Führungselement 29 bildet mit dem Lichtbogenkontakt
3 eine Gleitführung. Ist das Führungselement 29 stromleitend ausgebildet, so kann
es auch den Stromübergang vom Formteil 20 bzw. der Montageeinheit 27 zum Lichtbogenkontakt
3 sicherstellen. Das Formteil 20 trägt auch eine Dichtung 30, welche verhindert, dass
im Abströmraum 16 befindliches heisses Auspuffgas durch einen zwischen Lichtbogenkontakt
3 und dem Formteil 20 stets vorhandenen, schmalen Ringspalt direkt am Führungselement
29 wirksam werden kann. Gegebenenfalls kann eine ähnliche Dichtung zum Schutz des
Führungselements 18 auch an der Innenseite des Kolbens 10 angebracht werden. Ersichtlich
enthält das Formteil 20 einen Aussenflansch 31 und das Formteil 17 einen Innenflansch
32, welcher gegenüber seiner dem Flansch 25 zugewandten Stirnfläche in axialer Richtung
nach rechts versetzt ist. Das Formteil 17 weist ferner an seiner linken Stirnseite
Muttergewinde auf, welche zur Aufnahme nicht bezeichneter Schrauben der Schraubverbindung
28 bestimmt sind.
[0016] Bei geschlossener Kontaktanordnung 2 der Schaltkammer (obere Hälfte der Figur) verläuft
der Pfad eines in der Schaltkammer geführten grossen Kurzschlussstroms im allgemeinen
von einem nicht dargestellten ersten Stromanschluss über einen elektrisch leitend
ausgeführten Abschnitt des Schaltergehäuses 1, einen im Inneren dieses Abschnitts
gehaltenen Gleitkontakt 1', welcher zugleich als Führungselement einer Gleitführung
für den Zylinder der Kompressionsvorrichtung 11 resp. den Nennstromkontakt 7 wirkt,
und den Nennstromkontakt 8 zu einem ebenfalls nicht ersichtlichen zweiten Stromanschluss.
Beim Abschalten des Stroms wird der Lichtbogenkontakt 3 durch einen nicht dargestellten
Schalterantrieb nach links bewegt und werden zunächst die Nennstromkontakte 7, 8 geöffnet.
Der Strom kommutiert von den Nennstromkontakten in einen die beiden Lichtbogenkontakte
3, 4 enthaltenden Strompfad, welcher nun vom Nennstromkontakt 7, den Zylinderboden
9, den Lichtbogenkontakt 3 und den Lichtbogenkontakt 4 zum zweiten Stromanschluss
verläuft. Nach dem Trennen der Lichtbogenkontakte bildet sich ein Schaltlichtbogen,
welcher in der Lichtbogenzone 14 heisses Lichtbogengas hohen Drucks erzeugt (untere
Hälfte der Figur). Ein Teil des heissen Lichtbogengases entweicht als Auspuffgas in
den hohlen Lichtbogenkontakt 3 und strömt durch den Gasdurchlass 22 in den Abströmraum
16, in dem Druck, Temperatur, Strömungsgeschwindigkeit und/oder Strömungsrichtung
des Auspuffgases durch geeignetes Führen und Halten der Gasströmung geändert werden.
Über die Öffnung 23 in den Auspuffraum 24 austretendes Gas weist dann bereits verbesserte
dielektrische Eigenschaften auf. Im Auspuffraum 24 regeneriert das austretende Gas
weiter und weist dann nach Verlassen des Auspuffraums 24 über die Öffnungen 34 in
den umgebenden Gasraum eine Qualität auf, die ausreicht, um im dielektrisch stark
belasteten Gasraum und den im Gasraum vorgesehenen und der Einwirkung des Gases sowie
der Einwirkung starker elektrischer Felder ausgesetzter Teile, wie dem Stützisolator
26 oder einem ins Schaltkammergehäuse integrierten Löschkammerisolator, elektrische
Überschläge zu vermeiden.
[0017] Alternativ kann der Strompfad bei geschlossener Kontaktanordnung 2 vom nicht dargestellten
ersten Stromanschluss über den Flansch 25, die Montageeinheit 27, das nun als Gleitkontakt
ausgebildete Führungselement 29, den Lichtbogenkontakt 3, den Zylinderboden 9 und
die Nennstromkontakte 7, 8 zum zweiten Stromanschluss verlaufen.
[0018] Beim Abschalten eines kleinen Kurzschlussstroms reicht das im Heizvolumen 12 gebildete
Löschgas zur erfolgreichen Beblasung des Schaltlichtbogens gegebenenfalls nicht aus.
Zur Beblasung wird dann Löschgas aus dem Kompressionsvolumen 13 verwendet, welches
beim Ausschalten durch Komprimieren in der Kompressionsvorrichtung 11 erzeugt wurde.
[0019] Dadurch, dass der Kolben 10 an der Wand 15 gehalten ist, kann eine einzige Montageeinheit
27 mehrere der bei Betrieb der Schaltkammer anfallenden Funktionen übernehmen, für
die sonst mehrere Montageeinheiten benötigt werden. Zu diesen Funktionen rechnen insbesondere:
das geeignete Führen und Halten des aus dem Lichtbogenkontakt 3 ausströmenden Auspuffgases
durch die den Auspuffraum 16 begrenzende Wand 15,
das Abgrenzen und Abdichten des Kompressionsvolumens 13 gegen den Auspuffraum 24 durch
den Kolben 10 und die am Kolben gehaltene Dichtung 19,
das Führen des Lichtbogenkontakts 3 mit Hilfe der Führungselemente 18 und 29,
der Schutz des Führungselements 29 vor dem heissen Auspuffgas durch die Dichtung 30,
und
gegebenenfalls das Führen von Strom mit Hilfe des gegebenenfalls als elektrischer
Gleitkontakt ausgeführten, zwischen Montageeinheit 27 und Lichtbogenkontakt 3 angeordneten
Führungselements 29.
[0020] Eine weitere Funktion übernimmt die Montageeinheit durch die Halterung eines Steuerventils
33, welches am Kolben 10 angeordnet ist und die Zufuhr von Isoliergas ins Kompressionsvolumen
13 beim Schliessen der Kontaktanordnung 2 steuert. Dadurch dass, die Wand 15 einen
verjüngt ausgebildeten Abschnitt 21 aufweist, kann das Ventil 33 in einem an den Auspuffraum
24 und nicht an den Abströmraum 16 angrenzenden äusseren Abschnitt des Kolbens 10
angeordnet werden. Das Ventil 33 ist dann nicht mehr der direkten Einwirkung des aus
dem Lichtbogenkontakt 3 strömenden, heissen Auspuffgases ausgesetzt.
[0021] Bei der Montage der Schaltkammer werden die beiden Formteile 17 und 20 zusammengesteckt
und als Montageeinheit 27 am Gehäuseflansch 25 mit Hilfe der Schraubverbindung 28
festgesetzt. Die Dicke des Aussenflanschs 31 ist etwas grösser als der durch das Versetzen
erzeugte Abstand des Innenflanschs 32 von der Stirnfläche des Formteils 20. Daher
wird der Aussenflansch 31 beim Herstellen der Schraubverbindung 28 zwischen Flansch
25 und Innenflansch 32 festgeklemmt und wird so eine starre Befestigung der Montageeinheit
27 am Schaltkammergehäuse 1 erreicht. Vor den definitiven Festsetzen des Montageteils
27 kann ein ebenfalls als Montageeinheit ausgebildetes Teil der Kontaktanordnung 2,
welches den Lichtbogenkontakt 3, den Zylinderboden 9, den als Zylinderwand wirkenden
Nennstromkontakt 7 und die Isolierdüse 6 umfasst, von rechts ins Schaltkammergehäuse
1 eingeschoben und in die aus der Figur ersichtliche Position gebracht werden. Nach
dem Einbau der feststehenden Kontakte 4 und 8 sowie weiterer nach rechts sich anschliessender
Elemente, wie etwa eines weiteren Auspuffraums, und nach Anbringen zweier Stromanschlüsse
am Gehäuse, von denen der eine mit dem aus der Figur ersichtlichen Abschnitt des Schaltkammergehäuses
1 und der andere mit einem von diesem Abschnitt elektrisch isolierten Gehäuseabschnitt
verbunden ist, kann dann die Schaltkammer fertiggestellt werden.
[0022] Dadurch, dass feststehende Teile der Kontaktanordnung 2, wie der Kolben 10, der Abströmraum
16, die beiden Führungselemente 18 und 29 sowie die Dichtungen 19 und 30 und eine
gegebenenfalls an der Innenseite des Kolbens 10 vorgesehene weitere Dichtung, in eine
Montageeinheit 27 integriert sind, kann die Fertigung der Schaltkammer vereinfacht
werden. Die Montageeinheit 27 kann in fertigungstechnisch vorteilhafter Weise vorgefertigt
und nachfolgend bei der Montage der Schaltkammer in einem einzigen Montageschritt
am Flansch 25 angeordnet und nach Montage und Justierung einer bewegliche Teile der
Kontaktanordnung, wie Lichtbogenkontakt 3 und Nennstromkontakt 7, umfassenden Montageeinheit
definitiv am Flansch 25 festgesetzt werden.
[0023] Dadurch, dass die Montageeinheit 27 zwei zusammensteckbare Formteile 17 und 20 aufweist,
können bestimmte funktionelle Teile, wie etwa der Kolben 10, in einem kostengunstigen
Giessverfahren in die Montageeinheit 27 eingeformt werden. Grundsätzlich ist dies
auch möglich, wenn die Montageeinheit 27 lediglich einen Formkörper enthält. Es ist
dann aber gegebenenfalls notwendig, diesen Formkörper spanabhebend nachzubearbeiten.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- 1
- Gehäuse
- 1'
- Gleitkontakt
- 2
- Kontaktanordnung
- 3, 4
- Lichtbogenkontakte
- 5
- Achse
- 6
- Isolierdüse
- 7, 8
- Nennstromkontakte
- 9
- Zylinderboden
- 10
- Kolben
- 11
- Kompressionsvorrichtung
- 12
- Heizvolumen
- 13
- Kompressionsvolumen
- 14
- Lichtbogenzone
- 15
- Wand
- 16
- Abströmraum
- 17
- Formteil
- 18
- Führungselement
- 19
- Dichtungsring
- 20
- Formteil
- 21
- Wandabschnitt
- 22
- Gasdurchlass
- 23
- Öffnung
- 24
- Auspuffraum
- 25
- Flansch
- 26
- Stützisolator
- 27
- Montageteil
- 28
- Schraubverbindung
- 29
- Führungselement
- 30
- Dichtung
- 31
- Aussenflansch
- 32
- Innenflansch
- 33
- Steuerventil
- 34
- Öffnungen
1. Schaltkammer für einen gasisolierten Hochspannungsschalter mit
einem isoliergasgefüllten Gehäuse (1),
einer im Gehäuse (1) gehaltenen Kontaktanordnung (2) mit zwei längs einer Achse (5)
relativ zueinander verschiebbaren Lichtbogenkontakten (3, 4), von denen einer (3)
rohrförmig ausgebildet ist,
einem in die Wand des rohrförmigen Lichtbogenkontakts (3) eingeformten Gasdurchlass
(22),
einem um den rohrförmigen Lichtbogenkontakt (3) geführten Abströmraum (16) mit einer
feststehend gehaltenen Wand (15),
einem den Abströmraum (16) einschliessenden Auspuffraum (24), der über eine in der
Wand (15) des Abströmraums (16) vorgesehene Öffnung (23) mit dem Abströmraum (16)
kommuniziert,
einer Gleitführung für den rohrförmigen Lichtbogenkontakt (3), und
einer Kompressionsvorrichtung (11) mit einem feststehenden, ringförmig ausgebildeten
Kolben (10), durch den der rohrförmige Kontakt (3) geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (10) der Kompressionsvorrichtung (11) an der Wand (15) des Abströmraums
(16) gehalten ist, und dass die Wand (15) und der Kolben (10) Teil einer am Schaltkammergehäuse
(1) befestigten Montageeinheit (27) sind.
2. Schaltkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (10) an einem verjüngt ausgeführten Abschnitt (21) der Wand (15) gehalten
ist.
3. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (10) in die Montageeinheit (27) eingeformt ist.
4. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageeinheit (27) zwei Führungselemente (18, 29) der Gleitführung für den rohrförmigen
Lichtbogenkontakt (3) trägt, von denen ein erstes (29) gegebenenfalls auch der Stromübertragung
von der Montageeinheit (27) auf den rohrförmigen Lichtbogenkontakt (3) dient.
5. Schaltkammer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageeinheit (27) ein das erste Führungselement (29) gegenüber dem Abströmraum
(16) abschirmende Dichtung (30) trägt.
6. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (10) auf seiner Mantelfläche mindestens eine Dichtung (19) eines Kompressionsvolumens
(13) der Kompressionsvorrichtung (11) und auf einer dem rohrförmigen Lichtbogenkontakt
(3) zugewandten Innenseite das zweite Führungselement (18) trägt.
7. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageeinheit (27) zwei lösbar miteinander verbundene Formteile (17, 20) aufweist,
von denen das erste (17) die Wand (15) des Abströmraums (16) und den Kolben (10) der
Kompressionsvorrichtung (11) bildet und das zweite (20) das gegebenenfalls stromleitend
ausgeführte erste Führungselement (29) trägt.
8. Schaltkammer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erstes beider Formteile (17, 20) auf einem ans Gehäuse (1) der Schaltkammer
angeformten oder mit diesem starr verbundenen Flansch (25) aufgesetzt und mit dem
Flansch kraftschlüssig verbunden ist.
9. Schaltkammer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Formteil (20) mit Hilfe einer Schraubverbindung (28) zwischen dem Flansch
(25) und dem ersten Formteil (17) verklemmt ist.
10. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageeinheit (27) als Formteil ausgebildet ist.
11. Schalter mit einer Schaltkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 10.