[0001] Die Erfindung betrifft eine Schienenanordnung für in Straßendecken eingebettete Schienen,
bestehend wenigstens aus:
- einer Schiene, insbesondere Rillenschiene, umfassend einen Schienenkopf, Schienensteg
und Schienenfuß, wobei vorzugsweise unterhalb des Schienenfußes eine Unterlage aus
elastomerem Werkstoff angeordnet ist;
- zwei Kammern, die beidseitig zwischen der Schiene und der Straßendecke vorhanden sind,
wobei sich in jeder Kammer ein Füllprofil aus elastomerem Werkstoff befindet, das
in Profillängsrichtung insbesondere wenigstens eine Nut und/oder einen Kanal sowie
Haltelippen aufweist; sowie
- beidseitig in Abstand angeordnete Schienenbefestigungen.
[0003] Bei Gleissystemen in Straßendecken gemäß dem Stand der Technik muss bei der Erneuerung
der Schienen zumeist die Straßendecke aufgebrochen werden. Zumindest ist eine Demontage
des Gleises ohne erhebliche Zerstörung der Straßendecke bislang nicht möglich. Hiermit
sind hohe Kosten sowie ein nicht mehr vertretbarer Zeitaufwand verbunden.
[0004] Im Hintergrund der oben genannten Problematik besteht nun die Aufgabe darin, eine
Schienenanordnung bereitzustellen, bei der die Austauschbarkeit von Schienen in der
Straße ohne Zerstörung des Straßenbelages möglich ist. Außerdem soll hiermit zusätzlich
ein Weg zur Erhöhung der elektrischen Isolation und Reduzierung der Körperschallimmissionen
erschlossen werden.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß Kennzeichen des Patentanspruches 1 dadurch, dass
- jedes Füllprofil auf einem Stahlprofil aufsitzt, das von einer Straßenbelagauflage
in Richtung Eckbereich von Schienensteg und Schienenfuß verläuft, und zwar unter Ausbildung
einer Schienenbefestigungskammer; wobei
- jedes Stahlprofil im Eckbereich von Schienensteg und Schienenfuß mit einem Fußprofil
aus elastomerem Werkstoff abgefedert ist.
[0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
2 bis 10 genannt.
[0007] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf eine
schematische Zeichnung erläutert. Als Schienenanordnung wird dabei das Umfeld einer
Einzelschiene angesehen. Für die zweite parallel verlaufende Schiene gilt das gleiche
Umfeld, und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine eingleisige oder zweigleisige
Strecke handelt.
[0008] Die einzige Abbildung zeigt eine Schienenanordnung
1 mit einer Rillenschiene
2, die wiederum einen Schienenkopf
3, Schienensteg
4 und einen Schienenfuß
5 umfasst. Die Schiene ist dabei in die Straßendecke
6 eingebettet.
[0009] Unterhalb des Schienenfußes
5 ist eine Unterlage
7 aus elastomerem Werkstoff angeordnet, und zwar zwecks elastischer Lagerung der Schiene.
Die Unterlage ist dabei profiliert (
EP 1 121 491 B1) oder mit strangförmig verlaufenden Kanälen (
EP 1 025 314 B1) versehen. Die Unterlage umgreift dabei den Schienenfuß beidseitig mittels eines
Flansches
8, der einstückig mit der Unterlage verbunden ist.
[0010] Von wesentlicher Bedeutung ist der Einbau eines Stahlprofils
9, das von einer Straßenbelagauflage
10 in Richtung Eckbereich
11 von Schienensteg
4 und Schienenfuß
5 verläuft, und zwar unter Ausbildung einer Schienenbefestigungskammer
12. In dieser Kammer befindet sich die Schienenbefestigung
13, die wegen des zur Verfügung stehenden Freiraumes variabel gestaltet werden kann.
Die Straßenbelagauflage für das Stahlprofil ist vorzugsweise ein Teil eines separaten
Straßenbelagrandprofils
14 aus Stahl, das die Kammerbegrenzung bildet. Das Stahlprofil ist als Winkelprofil
ausgebildet, das einen horizontalen und abfallenden Bereich aufweist. Die Höhe des
horizontalen Bereiches richtet sich nach dem Raumbedarf der Schienenbefestigung aus.
[0011] Auf dem Stahlprofil sitzt nun innerhalb seines horizontalen Bereiches das Füllprofil
15 aus elastomerem Werkstoff auf, das die Kammer
16 partiell ausfüllt, indem es nicht bis an den Schienensteg
4 reicht, und zwar unter Ausbildung einer Schienenstegkammer
17. Jedes Füllprofil
15 ist mit einer Nut
18 und einem Kanal
19 und mehreren Haltelippen
20 und
21 ausgestattet, die jeweils in Profillängsrichtung verlaufen.
[0012] Jedes Stahlprofil
9 ist im Eckbereich
11 vom Schienensteg
4 und Schienenfuß
5 mit einem Fußprofil
22 aus elastomerem Werkstoff abgefedert. Zwecks Verankerung ist das Fußprofil mit einem
in Profillängsrichtung verlaufenden Schlitz
23 versehen, der das eine Ende des Stahlprofils umgreift. Zwischen diesem Fußprofil
und dem Flansch
8 ist ein Schienenfußspalt
24 als Teil der Schienenbefestigungskammer
12 vorhanden. Es erfolgt also auf diese Weise eine Trennung von Unterlage
7 und Fußprofil
22. Bedingt durch die Schienenstegkammer
17 hat das Fußprofil ferner keinen Kontakt mit dem Füllprofil
15. Sämtliche Elastomerbauteile, nämlich Unterlage
7, Füllprofil
15 und Fußprofil
22, sind somit getrennt angeordnet und erfüllen auf diese Weise in vorteilhafter Weise
ihre jeweiligen Funktionen. Das neuartige Fußprofil
22 bildet dabei die Voraussetzung für eine verbesserte elektrische Isolation.
[0013] Mit diesem neuartigen Gesamtaufbau der Schienenanordnung
1 ist nun eine leichte Austauschbarkeit der Schienen gewährleistet. Außerdem sind mit
dieser baulichen Maßnahme eine Erhöhung der elektrischen Isolation sowie eine Reduzierung
der Körperschallimmissionen verbunden.
[0014] Die elektrische Isolation kann zusätzlich erhöht werden, wenn zumindest das Fußprofil
22, insbesondere zusätzlich die Unterlage
7 sowie das Füllprofil
15, aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff bestehen.
[0015] Die Unterlage
7, das Füllprofil
15 und Fußprofil
22 bestehen aus einer vulkanisierten Kautschukmischung auf der Basis von Styrol-Butadien-Kautschuk
(SBR) oder dessen Verschnitte mit anderen Kautschuktypen, beispielsweise ein Verschnitt
mit Butadien-Kautschuk (BR) oder Nitrilkautschuk (NBR) unter Bildung der Verschnitte
SBR/BR bzw. SBR/NBR.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Schienenanordnung
- 2
- Schiene (Rillenschiene)
- 3
- Schienenkopf
- 4
- Schienensteg
- 5
- Schienenfuß
- 6
- Straßendecke
- 7
- Unterlage aus elastomerem Werkstoff (elastische Unterlage)
- 8
- Flansch
- 9
- Stahlprofil
- 10
- Straßenbelagauflage (Stahlprofilsitz)
- 11
- Eckbereich
- 12
- Schienenbefestigungskammer (Unterkammer)
- 13
- Schienenbefestigung
- 14
- Straßenbelagrandprofil aus Stahl
- 15
- Füllprofil aus elastomerem Werkstoff
- 16
- Kammer (Hauptkammer)
- 17
- Schienenstegkammer
- 18
- Nut
- 19
- Kanal
- 20
- Haltelippe
- 21
- Haltelippe
- 22
- Fußprofil aus elastomerem Werkstoff
- 23
- Schlitz
- 24
- Schienenfußspalt
1. Schienenanordnung (1) für in Straßendecken (6) eingebettete Schienen, bestehend wenigstens
aus:
- einer Schiene (2), insbesondere Rillenschiene, umfassend einen Schienenkopf (3),
Schienensteg (4) und Schienenfuß (5), wobei vorzugsweise unterhalb des Schienenfußes
eine Unterlage (7) aus elastomerem Werkstoff angeordnet ist;
- zwei Kammern (16), die beidseitig zwischen der Schiene (2) und der Straßendecke
(6) vorhanden sind, wobei sich in jeder Kammer ein Füllprofil (15) aus elastomerem
Werkstoff befindet, das in Profillängsrichtung insbesondere wenigstens eine Nut (18)
und/oder einen Kanal (19) sowie Haltelippen (20, 21) aufweist; sowie
- beidseitig in Abstand angeordnete Schienenbefestigungen (13);
dadurch gekennzeichnet, dass
- jedes Füllprofil (15) auf einem Stahlprofil (9) aufsitzt, das von einer Straßenbelagauflage
(10) in Richtung Eckbereich (11) von Schienensteg (4) und Schienenfuß (5) verläuft,
und zwar unter Ausbildung einer Schienenbefestigungskammer (12); wobei
- jedes Stahlprofil (9) im Eckbereich (11) von Schienensteg (4) und Schienenfuß (5)
mit einem Fußprofil (22) aus elastomerem Werkstoff abgefedert ist.
2. Schienenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stahlprofil (9) ein Winkelprofil ist, das einen horizontalen Bereich, auf dem
das Füllprofil (15) aufsitzt, und einen in Richtung Eckbereich (11) von Schienensteg
(4) und Schienenfuß (5) abfallenden Bereich aufweist.
3. Schienenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das auf dem Stahlprofil (9) aufsitzende Füllprofil (15) nicht bis an den Schienensteg
(4) reicht, und zwar unter Ausbildung einer Schienenstegkammer (17).
4. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Straßenbelagauflage (10) für das Stahlprofil (9) ein Teil eines separaten Straßenbelagrandprofils
(14) aus Stahl ist.
5. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußprofil (22) mit einem in Profillängsrichtung verlaufenden Schlitz (23) versehen
ist, der das eine Ende des Stahlprofils (9) umgreift.
6. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, die Unterlage (7) den Schienenfuß (5) beidseitig mittels eines Flansches (8) umgreift.
7. Schienenanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch (8) den Schienenfuß (5) nur partiell umgreift, so dass zwischen dem Flansch
und dem Fußprofil (22) ein Schienenfußspalt (24) als Teil der Schienenbefestigungskammer
(12) entsteht.
8. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens das Fußprofil (22) für das Stahlprofil (9) aus einem elektrisch isolierenden
Werkstoff besteht.
9. Schienenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (7), das Füllprofil (15) und das Fußprofil (22) aus einem elektrisch
isolierenden Werkstoff bestehen.
10. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (7), das Füllprofil (15) und das Fußprofil (22) aus einer vulkanisierten
Kautschukmischung auf Basis von Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) oder dessen Verschnitte
bestehen.