[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Treibriegelschloß nach Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Bei derartigen Treibriegelschlössern wird aus dem Schloßkasten heraus eine obere
Treibriegelstange bzw. untere Treibriegelstange nach oben bzw. unten herausgefahren,
um damit den Standflügel der zweiflügeligen Tür, an welcher das Treibriegelschloß
sitzt, geschlossen zu halten, während der Gangflügel dieser zweiflügeligen Tür über
eine herkömmliche Drückerhandhabe oder ähnliches auf- und zu bewegbar ist.
[0003] Im Bedarfsfall können jedoch die Treibriegelstangen durch Betätigung der entsprechenden
Handhabe des Treibriegelschlosses eingezogen werden, so dass der Standflügel damit
geöffnet werden kann, z.B., um den Durchtrittsquerschnitt in der Tür zu vergrößern.
[0004] Dies geschieht üblicherweise über eine im Treibriegelschloß vorgesehene Schloßnuß,
die mit einer Handhabe, z.B. einem Drehhebel oder einem Türdrücker in Drehung versetzt
wird.
[0005] Über eine getriebliche Kopplung zwischen der Schloßnuß und den Treibstangen können
dann bei Drehung der Schloßnuß im Öffnungssinne des Standflügels die Treibriegelstangen
eingezogen werden.
[0006] Eine spezielle Anwendung derartiger zweiflügeliger Türen sind die sogenannten Fluchttüren.
[0007] Bei derartigen Fluchttüren besteht die Anforderung, dass im Gefahrenfall ein einfaches
Öffnen möglich sein muß, um einer großen Anzahl von Personen die Möglichkeit zur Flucht
zu geben.
[0008] Derartige Fluchttüren müssen aber weitestgehend manipulationssicher sein.
[0009] Hierunter ist zu verstehen, dass ein manuelles Einschieben der ausgefahrenen Treibriegelstangen
besonders von der Raumaußenseite zu vermeiden ist.
[0010] Die Erfindung hat sich deshalb zur Aufgabe gesetzt, Treibriegelschlösser so auszubilden,
dass die Einbruchsicherheit durch Manipulation an den Treibriegelstangen in besonderem
Maße erhöht wird.
[0011] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0012] Wesentlich an der Erfindung ist die getriebliche Koppelung zwischen der durch eine
äußere Kraft beaufschlagten Treibriegelstange, d.h. eine von außerhalb des Schloßkastens
an der Treibriegelstange angreifenden Kraft, und der Schloßnuß des Treibriegelschlosses
derart, dass über das zwischengeschaltete Sperrgetriebe die Treibriegelstange in Einschubrichtung
an der Schloßnuß abgestützt wird.
[0013] Die Schloßnuß selbst ist stabil im Schloßkasten des Treibriegelschlosses zweiseitig
gelagert und daher im Stande, auch erheblich hohe Kräfte aufzunehmen, ohne dass ihre
Lagerung dabei Schaden leidet.
[0014] Diese Erkenntnis macht sich die Erfindung zu nutze. Die von außerhalb des Schloßkastens
an einer oder beiden Treibriegelstangen angreifenden Manipulationskräfte im Sinne
einer Einschubbewegung der Treibriegelstangen werden letztlich über das Sperrgetriebe
auf die Schloßnuß übertragen und von dieser in den Schloßkasten abgeleitet.
[0015] Die dabei in die Schloßnuß eingeleiteten Kräfte des Sperrgetriebes können praktisch
schadlos in Schloßblech und Schloßdecke abgeleitet werden.
[0016] Dabei wirkt das Sperrgetriebe lediglich in derjenigen Richtung, in welcher die Treibriegelstangen
durch von außen angreifende Manipulationskräfte in den Schloßkasten hineinverlagert
werden, nicht jedoch dann, wenn die Treibriegelstangen aufgrund einer Drehbewegung
an der Handhabe des Treibriegelschlosses in den Schloßkasten hineingezogen werden.
[0017] Die Funktion des Sperrgetriebes ist daher abhängig von derjenigen Stelle, an welcher
die Treibriegelstangen mit der ihre Bewegung in den Schloßkasten hinein verursachenden
Kraft beaufschlagt werden.
[0018] Wird die Kraft von außerhalb des Schloßkastens aufgebracht, ergibt sich die Sperrfunktion.
[0019] Wird die Kraft innerhalb des Schloßkastens erzeugt, ist die Sperrfunktion außer Kraft
gesetzt.
[0020] Dabei kommt der formschlüssigen Abstützung des Sperrgetriebes an der Schloßnuß eine
wesentliche Bedeutung zu.
[0021] Die formschlüssige Abstützung ist vorteilhafterweise so gestaltet, dass es einen
gemeinsamen Formschlußbereich zwischen Treibriegelstange und Sperrgetriebe gibt, in
welchem letztlich ein mit der Treibriegelstange fest verbundenes Bauteil in ein mit
der Schloßnuß fest verbundenes Bauteil eingreift, sofern die Treibriegelstange durch
eine Manipulationskraft verlagert wird, umgekehrt jedoch nicht.
[0022] Hierunter ist zu verstehen, dass sich der Formschlußbereich des mit der Schloßnuß
fest verbundenen Bauteils bei nicht manipulierter Bewegung der Treibriegelstange von
dem Formschlußbereich des mit der Treibriegelstange fest verbundenen Bauteil entfernt,
bei manipulierter Bewegung sich jedoch der Formschlußbereich des mit der Treibriegelstange
verbundenen Bauteils im Formschlußbereich des mit der Schloßnuß verbundenen Bauteils
festsetzt.
[0023] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Fig.1
- eine zweiflügelige Tür;
- Fig.2
- die Tür gem. Fig.1 mit Schloßbestückung im Detail;
- Fig.3
- das Treibriegelschloß gem. Fig.2 in Verschlußstellung;
- Fig.4
- das Sperrgetriebe im Detail;
- Fig.5
- maximal verdrehte Schloßnuß;
- Fig.6
- erste Blockierstellung des Sperrgetriebes;
- Fig.7
- letzte Blockierstellung des Sperrgetriebes;
- Fig.8
- das Treibriegelschloß als Fluchttürverschluß in Fluchtfunktion;
- Fig.9
- ein Sperrgetriebe für die obere Treibriegelstange
[0026] Sofern im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets
für alle Figuren.
[0027] Die Figuren zeigen ein Treibriegelschloß 1 nach dieser Erfindung.
[0028] Insbesondere Figur 1+2 zeigen die Verwendung dieses Treibriegelschlosses 1 an einer
zweiflügeligen Tür, hier in der besonderen Verwendung an einer Fluchttür.
[0029] Derartige zweiflügelige Tür weist einen Standflügel 2 und einen Gangflügel 3 auf.
[0030] Der Gangflügel 3 ist mit seinem Gangflügelschloß so angeordnet, dass Falle 17 und
Riegel 18 in den Stulp 7 des Schloßkastens 4 des Standflügels 2 eingefahren sind,
sobald sich die Tür in verschlossenem Zustand befindet.
[0031] Innerhalb des Schloßkastens 4, der in herkömmlicher Weise von einem Schloßblech 5
und einer Schloßdecke 6 auf seinen Großflächen verschlossen wird, befindet sich die
gesamte Mechanik, die notwendig ist, um die obere. Treibriegelstange 8, die untere
Treibriegelstange 9 und ggf. den Freigabeschieber 19, sofern es sich um ein Fluchttürschloß
handelt, in die jeweiligen Richtungen ein- bzw. auszufahren, sobald der Standflügel
2 seine Fluchttürfunktion wahrzunehmen hat.
[0032] Zu diesem Zweck wird die Schloßnuß 13 mit einer entsprechenden Handhabe ausgestattet,
so dass bei Drehung der Schloßnuß 13 die in Verschlußrichtung aus dem Schloßkasten
4 ausgefahrenen oberen bzw. unteren Treibriegelstangen eingezogen werden.
[0033] Im ausgefahrenen Zustand sind die freien Enden von oberer bzw. unterer Treibriegelstange
8 bzw. 9 in ein entsprechendes Futter, welches decken- und bodenseitig befestigt ist,
eingefahren, so dass der Standflügel 2 nicht geöffnet werden kann.
[0034] Im vorliegenden Fall ist darüber hinaus an der oberen Treibriegelstange 8 ein Schaltschloß
10 vorgesehen. Bezüglich der Funktion dieses Schaltschlosses wird auf den gesamten
Stand der Technik Bezug genommen. Erfindungswesentlich ist jedoch auch die angestrebte
Sperrfunktion an einem Treibriegelschloß in Verbindung mit einem Schaltschloß.
[0035] Im Treibriegelschloß 1 wird zwischen der Schloßnuß 13 und der oberen bzw. unteren
Treibriegelstange 8 bzw. 9 eine getriebliche Koppelung hergestellt derart, dass bei
Drehung der Schloßnuß 13 in Öffnungssinne 14, hier gegen den Uhrzeigersinn, die vorhandenen
Treibriegelstangen 8,9 im Sinne einer Einzugsbewegung 15 für die obere Treibriegelstange
bzw. 16 für die untere Treibriegelstange beaufschlagt werden.
[0036] Dies erfolgt im vorliegenden Fall über den etwa auf 10 Uhr zeigenden Arm der Schloßnuß
13, der sich mit seinem äußeren Ende auf einem entsprechend gestalteten Vorsprung
des oberen Schiebers 25 abstützt, so dass der obere Schieber 25 mit der starr daran
befestigten oberen Treibriegelstange 8 gegen die Kraft der oberen Schraubenfeder in
den Schloßkasten 4 eingezogen wird.
[0037] Darüber hinaus ist der obere Schieber mit einem im unteren Drittel des Schiebers
erkennbaren Koppelstift 34 versehen, der an einem Ende des zweiarmigen Umlenkhebels
26 angreift. Der zweiarmige Umlenkhebel 26 ist auf einem im Schloßkasten 4 fest angebrachten
Dorn 36 so gelagert, dass er mit seinem vom Koppelstift 34 abgewandten Ende bei Drehung
der Schloßnuß 13 entgegen dem Uhrzeigersinn die untere Treibriegelstange 9 gegen die
Kraft der dort gezeigten Schraubenfeder ebenfalls in den Schloßkasten 4 einzieht.
[0038] Wesentlich an dem gezeigten Treibriegelschloß 1 ist nun ein Sperrgetriebe 20. Das
Sperrgetriebe 20 sitzt zwischen der zu sperrenden Treibriegelstange 8 bzw. 9 und der
Schloßnuß 13. Es bewirkt, dass bei Verlagerung der jeweils betreffenden Treibriegelstange
8 bzw. 9 ausschließlich durch eine außerhalb des Schloßkastens 4 an der jeweiligen
Treibriegelstange 8 bzw. 9 angreifende Manipulationskraft 21, und nicht bei einer
von der Drehung der Schloßnuß 13 in Öffnungssinne ausgehenden und auf die Treibriegelstange
8 bzw. 9 im Sinne der Einzugsbewegung wirkenden Kraft, eine Sperrung der Bewegung
der jeweiligen unter der Manipulationskraft 21 stehenden Treibriegelstange 8 bzw.
9 in den Schloßkasten 4 hinein durch eine formschlüssige Abstützung 22 an der Schloßnuß
13, so dass die betreffende Treibriegelstange 8 bzw. 9 in Richtung der Einschubbewegung
gesperrt ist.
[0039] Wesentlich ist also, dass bei einer Einschubbewegung, die durch eine außerhalb des
Schloßkastens 4 an der jeweiligen Treibriegelstange 8;9 angreifende Manipulationskraft
21 hervorgerufen wird, das Sperrgetriebe 20 wirksam wird während bei einer Einzugsbewegung,
die ursächlich auf eine Drehung der Schloßnuß 13 im Öffnungssinne hervorgerufen wird,
die jeweilige Treibriegelstange 8 bzw. 9 regulär in den Schloßkasten 4 eingezogen
wird.
[0040] Dabei wird die Bewegung des oberen Schiebers 25 über den Koppelstift 34 und den zweiarmigen
Umlenkhebel 26 auf den unteren Schieber 24 übertragen, wenn das Treibriegelschloß
1 zulässigerweise durch Drehung der Handhabe betätigt wird.
[0041] Im vorliegenden Fall wird darüber hinaus das Sperrgetriebe 20 unmittelbar zwischen
einem mit der Schloßnuß 13 mitdrehenden Schwenkhebel 23 und einen mit der unteren
9 bzw. oberen 8 Treibriegelstange beweglichen Schieber 24 bzw. 25 gebildet.
[0042] Der jeweilige Schieber 24 bzw. 25 ist dabei starr mit der jeweiligen Treibriegelstange
8 bzw. 9 gekoppelt.
[0043] In beiden Fällen sind, ohne Beschränkung der Erfindung hierauf, die Schieber als
Vertikalschieber ausgebildet, d.h., dass sie bei einem in Einbauposition befindlichen
Treibriegelschloß 1 sich ausschließlich in vertikaler Richtung verlagern lassen.
[0044] Wie insbesondere Fig.4+5 zeigen, ist der zweiarmige Umlenkhebel 26 an einer im Schloßkasten
4 fest angeordneten Drehachse 27 so gelagert, dass er bei Beaufschlagung durch den
oberen Schieber 25 auf seiner - hier - linken Seite die untere Treibriegelstange 9
mit ihrem entsprechenden Schieber 24 in den Schloßkasten 4 hineinzieht.
[0045] Dabei ist allerdings der Schwenkhebel 23 geometrisch so ausgebildet, dass er bei
Drehung der Schloßnuß 13 aus dem Weg herausfährt, welchen der untere Schieber 24 bei
der Einzugsbewegung zurücklegt.
[0046] Das maßgebliche Ende dieses Schwenkhebels 23 eilt daher mit anderen Worten stets
der Vertikalbewegung des unteren Schiebers 24 ein Stück voraus, so dass ein Sperrkontakt
ausgeschlossen ist.
[0047] Wird allerdings der untere Schieber in Richtung auf das maßgebliche Ende des Schwenkhebels
23 durch eine Einschubbewegung in Kontakt mit einer entsprechend ausgebildeten Kontaktzone
des Schwenkhebels 23 gebracht, so erfolgt die Sperrfunktion.
[0048] Dies kann z.B. bei entsprechend schmal bauenden Treibriegelschlössern dann der Fall
sein, wenn die Bewegungsrichtung des Schiebers - hier des unteren Schiebers 24 - durch
die geometrische Drehachse 28 der Schloßnuß 13 verläuft.
[0049] Gezeigt sind allerdings hier Ausführungsbeispiele bei welchen die Bewegungsrichtung
des jeweiligen Schiebers, also die Bewegungsbahn 29 für den unteren Schieber bzw.
entsprechend Fig.9 auch für den oberen Schieber seitlich neben der geometrischen Drehachse
28 der Schloßnuß 13 verläuft, wobei zur Erlangung der Sperrfunktion ein formschlüssiger
Eingriff zwischen dem jeweiligen Schieber 24 bzw. 25 und dem Schwenkhebel 23 der Schloßnuß
13 erfolgt.
[0050] Wie ein Vergleich der Fig. 4 und 9 zeigt, kreuzt unabhängig von der Frage, ob die
obere Treibriegelstange 8 oder die untere Treibriegelstange 9 gesperrt ist, stets
die Bewegungsbahn der Eingriffsstelle des Schiebers 24 bzw. 25 die Bewegungsbahn der
Eingriffsstelle des maßgeblichen Schwenkhebels 23, so dass es zu einem blockierenden
Eingriff kommt.
[0051] Der blockierende Eingriff wird hier erzielt durch eine Paarung aus Positiv- und Negativformen,
die miteinander formschlüssig wirken, wobei jeweils eine beidseitige Umfassung 31
bzw. 32 im Formschlußbereich vorgesehen ist, so dass auch durch noch so große Krafteinwirkung
auf die jeweils betreffende Treibriegelstange 8 bzw. 9 keine weitere Drehung der Schloßnuß
13 stattfinden kann.
[0052] Hierzu ist anzumerken, dass die jeweiligen Treibriegelstangen 8 bzw. 9 am Schloßkasten
4 vertikal geführt sind, während der jeweilige Schwenkhebel 23 ausschließlich eine
in Umfangsrichtung um die Drehachse 28 der Schloßnuß 13 orientierte Drehung vollziehen
kann.
[0053] Genau am Schnittpunkt der jeweiligen Bewegungsbahnen 29 bzw. 30 ist ein Kontaktpunkt
möglich, der jedoch infolge der beidseitigen Umfassung 31,32 keine weiteren Bewegungen
mehr zuläßt.
[0054] Die Eingriffsstellen zwischen Schwenkhebel 23 und Schieber 24 bzw. 25 sind zu diesem
Zweck als eine Paarung von Ausnehmung und Vorsprung ausgebildet, die zueinander komplementär
sind in dem Sinne, dass eine beidseitige Umfassung 31,32 ermöglicht wird.
[0055] In den vorliegenden Ausführungsbeispielen werden die Eingriffsstellen aus dachförmig
gebildetem Vorsprung am unteren Schieber 24 und einer komplementär ausgebildeten dachförmigen
Ausnehmung am Schwenkhebel 23 gebildet.
[0056] Wie insbesondere die Figuren 4 bis 7 zeigen sind mehrere Ausnehmungen 33a,b,c von
etwa gleichartiger Kontur vorgesehen dort, wo der Schwenkhebel 23 während seiner Schwenkbewegung
die Verlagerungsbahn 29 des unteren Schiebers 24 überstreicht. Hierdurch läßt sich
die Sperrfunktion des Sperrgetriebes für unterschiedliche Drehstellungen der Schloßnuß
bzw. für unterschiedliche Ausfahrstellungen der Treibriegelstangen 8 bzw. 9 hervorrufen.
Die Erfindung eignet sich in dieser Weiterbildung auch für den Fall einer verstopften
Bodenmulde, wenn dadurch die betreffende Treibriegelstange nicht vollständig ausgefahren
werden kann.
[0057] Sinngemäß gilt dies auch für den Fall der Fig.9, wo das Sperrgetriebe zwischen dem
oberen Schieber 25 und einem entsprechenden Schwenkhebel 23 der Schloßnuß 13 gebildet
wird.
[0058] Dies bedeutet, dass auch bei verschiedenen Drehstellungen der Schloßnuß 13 stets
ein wirksames Sperrgetriebe vorhanden ist, mit dessen Hilfe ein weiteres Einschieben
der jeweiligen Treibriegelstange in den Schloßkasten 4 unterbunden wird.
[0059] Ergänzend hierzu zeigt insbesondere Fig.8 eine Weiterbildung, bei welcher ein Freigabeschieber
19 vorgesehen ist, mit dessen Hilfe bei regulärer Öffnungsbewegung über die Schloßnuß
13 die bzw. der im Schloßkasten des Gangflügels sitzenden Falle bzw. Riegel in das
Gangflügelschloß zurückgedrückt werden.
[0060] Diese Maßnahme verhindert eine Zwängung von Falle und Riegel, wenn über das gezeigte
Treibriegelschloß in der Bauart eines Fluchttürverschlusses die Fluchttürfunktion
in Gang gesetzt wird.
[0061] Wie insbesondere die Figuren auch zeigen, ist das Sperrgetriebe 20 auf derjenigen
Seite der Schloßnuß 13 angeordnet, welche, von der Drehachse 28 der Schloßnuß 13 aus
gesehen, dem Gangflügel 3 zugewandt ist.
[0062] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen lassen sich daher leicht in ein herkömmliches Treibriegelschloß
integrieren.
[0063] Darüber hinaus kann die Schloßnuß 13 aus mehreren koaxial angeordneten Bestandteilen
bestehen, wobei derjenige Bestandteil, welcher das Sperrgetriebe 20 aufweist, im Drehmittelpunkt
der Schloßnuß 13 eine quadratische Öffnung 35 zum Einstecken der Drehachse einer Handhabe
aufweist.
Bezugszeichenliste:
[0064]
- 1
- Treibriegelschloß
- 2
- Standflügel
- 3
- Gangflügel
- 4
- Schloßkasten
- 5
- Schloßblech
- 6
- Schloßdecke
- 7
- Stulp
- 8
- obere Treibriegelstange
- 9
- untere Treibriegelstange
- 10
- Schaltschloß
- 11
- oberes Schließblech
- 12
- unteres Schließblech
- 13
- Schloßnuß
- 14
- Drehrichtung in Öffnungssinn
- 15
- Einzugsbewegung obere Treibriegelstange
- 16
- Einzugsbewegung untere Treibriegelstange
- 17
- Falle
- 18
- Riegel
- 19
- Freigabeschieber
- 20
- Sperrgetriebe
- 21
- Manipulationskraft
- 22
- formschlüssige Abstützung
- 23
- Schwenkhebel
- 24
- unterer Schieber
- 25
- oberer Schieber
- 26
- zweiarmiger Umlenkhebel
- 27
- Drehachse von 26
- 28
- geometrische Drehachse von 13
- 29
- Bewegungsbahn von 24
- 30
- Bewegungsbahn von 23
- 31
- Umfassung erste Seite
- 32
- Umfassung zweite Seite
- 33a
- erste Ausnehmung
- 33b
- zweite Ausnehmung
- 33c
- dritte Ausnehmung
- 34
- Koppelstift zwischen 24 und 25
- 35
- quadratische Öffnung für Handhabe
- 36
- Dorn für 26
1. Treibriegelschloß (1) für den Standflügel (2) einer zweiflügeligen Tür mit einer Schloßnuß
(13) zur Aufnahme einer Handhabe und mindestens einer nach oben bzw. nach unten aus
dem Schloßkasten (4) ausfahrbaren oberen bzw. unteren Treibriegelstange (8;9) und
mit getrieblicher Koppelung zwischen Schloßnuß (13) und Treibriegelstangen (8;9) derart,
dass bei Drehung der Schloßnuß (13) im Öffnungssinne (14) des Standflügels (2) über
die getriebliche Koppelung zumindest eine der Treibriegelstangen (8;9) im Sinne einer
Einzugsbewegung (15;16) in den Schloßkasten (4) beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dieser Treibriegelstange (8;9) und der Schloßnuß (13) ein derart wirkendes
Sperrgetriebe (20) sitzt, dass bei Verlagerung dieser Treibriegelstange (8;9) ausschließlich
durch eine außerhalb des Schloßkastens (4) an der Treibriegelstange (8;9) angreifende
und nicht von der Schloßnuß (13) im Öffnungssinne (14) ausgehenden und auf die Treibriegelstange
(8;9) im Sinne der Einzugsbewegung (15;16) wirkenden Manipulationskraft (21) die Bewegung
der Treibriegelstange (8;9) in den Schloßkasten (4) hinein durch eine formschlüssige
Abstützung (22) an der Schloßnuß (13) gesperrt ist.
2. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrgetriebe (20) unmittelbar zwischen einem mit der Schloßnuß (13) mitdrehenden
Schwenkhebel (23) und einem mit der betreffenden Treibriegelstange (8;9) beweglichen
Schieber (24;25) gebildet wird.
3. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (24;25) als Vertikalschieber ausgebildet ist.
4. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung der Bewegungsbahn (29) des Schiebers (24;25) durch die geometrische
Drehachse (28) der Schloßnuß (13) verläuft.
5. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung der Bewegungsbahn (29) des Schiebers (24;25) seitlich neben der
geometrischen Drehachse (28) der Schloßnuß (13) verläuft und daß zur Erlangung der
Sperrfunktion ein formschlüssiger Eingriff zwischen dem Schieber (24;25) und dem Schwenkhebel
(23) der Schloßnuß (13) erfolgt.
6. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stelle des formschlüssigen Eingriffs die Bewegungsbahn (29) der Eingriffsstelle
des Schiebers (24) die Bewegungsbahn (30) der Eingriffsstelle des Schwenkhebels (23)
kreuzt.
7. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (23) an der Eingriffsstelle des Schiebers (24) den Schieber (24)
beidseitig quer zu seiner Bewegungsbahn (29) eng umfaßt.
8. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (23) an der Eingriffsstelle eine Kontur aufweist, die der Kontur
des Schwenkhebels (23) an dessen Eingriffsstelle im Sinne einer Positiv- oder einer
Negativform entspricht.
9. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffsstelle des Schwenkhebels (23) von einer Ausnehmung oder einem Vorsprung
gebildet wird, in welche(n) der zur Ausnehmung (dem Vorsprung) komplementär konturierte
Schieber (24) einfährt.
10. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffsstellen aus dachförmig gebildetem Vorsprung bzw. Ausnehmung bestehen.
11. Treibriegelschloß (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (23) dort mehrere nebeneinander liegende gleichartige Konturen (33a,b,c)
aufweist, wo er während seiner Schwenkbewegung (30), die Verlagerungsbahn (29) des
Schiebers (24) überstreicht.
12. Treibriegelschloß (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Freigabeschieber (19) vorgesehen ist, welcher bei Drehung der Schloßnuß
(13) in Öffnungsrichtung eventuell ausgefahrene Falle (17) und/oder eventuell ausgefahrenen
Riegel (18) in den Schloßkasten des zugehörigen Schlosses des Gangflügels (3) zurückdrückt.
13. Treibriegelschloß (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrgetriebe (20) auf derjenigen Seite der Schloßnuß (13) sitzt, welche, von
der Drehachse (28) der Schloßnuß (13) aus gesehen, dem Gangflügel (3) zugewandt ist.
14. Treibriegelschloß (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Einschubbewegung durch eine außerhalb des Schloßkastens (4) an der anderen
Treibriegelstange (8) wirkenden äußeren Manipulationskraft (21) durch getriebliche
Ankoppelung an das Sperrgetriebe (20) der ersten Treibriegelstange (12) blockiert
wird.
15. Treibriegelschloß (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Treibriegelstange (8) ebenfalls mit einem Schieber (25) ausgestattet
ist, der über einen zweiarmigen Umlenkhebel (26) mit dem Schieber (24) der unteren
Treibriegelstange (9) in Wirkverbindung steht.
16. Treibriegelschloß (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schloßnuß (13) aus mehreren koaxial angeordneten Bestandteilen besteht, und dass
der das Sperrgetriebe (20) aufweisende Bestandteil in Drehmittelpunkt der Schloßnuß
(13) eine quadratische Öffnung (35) zum Einstecken der Drehachse der Handhabe aufweist.