[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antenne für einen rückstreubasierten RFID-Transponder
(radio frequency identification) sowie einen rückstreubasierten RFID-Transponder mit
einer solchen Antenne.
[0002] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der draht- und kontaktlosen Kommunikation. Sie
liegt insbesondere auf dem Gebiet der funkbasierten Kommunikation zum Zwecke der Identifikation
von Gegenständen, Tieren, Personen etc. sowie den hierfür eingesetzten Transpondern
und "Remote Sensors".
[0003] Wenngleich prinzipiell auf beliebige kontaktlose Kommunikationssysteme anwendbar,
werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik nachfolgend
in Bezug auf RFID-Kommunikationssysteme und deren Anwendungen erläutert. RFID steht
hierbei für "Radio Frequency identification".
[0004] Bei RFID-Systemen werden zwischen einer stationären oder mobilen Basisstation, die
oft auch als Lesegerät, "Reader" oder Schreib-/Lesegerät bezeichnet wird, und einem
oder mehreren Transpondern, die an den zu identifizierenden Gegenständen, Tieren bzw.
Personen angebracht sind, Daten mit Hilfe von hochfrequenten Funksignalen bidirektional
übertragen.
[0005] Der Transponder, der auch als "Tag" oder "Label" bezeichnet wird, weist regelmäßig
eine Antenne zum Empfangen des von der Basisstation abgestrahlten Funksignals sowie
eine mit der Antenne verbundene integrierte Schaltung (IC) auf. Die integrierte Schaltung
beinhaltet hierbei eine Empfangsschaltung zum Empfangen und Demodulieren des Funksignals
sowie zum Detektieren und Verarbeiten der gesendeten Daten. Außerdem weist die integrierte
Schaltung einen Speicher zum Ablegen der für die Identifikation des entsprechenden
Gegenstandes erforderlichen Daten auf. Weiterhin kann der Transponder einen Sensor
z.B. zur Temperaturmessung, der z.B. ebenfalls Teil der integrierten Schaltung ist,
umfassen. Solche Transponder werden auch als "Remote Sensors" bezeichnet.
[0006] RFID-Transponder können überall dort vorteilhaft eingesetzt werden, wo eine automatische
Kennzeichnung, Erkennung, Abfrage oder Überwachung erfolgen soll. Mit Hilfe von solchen
Transpondern sind Gegenstände wie z.B. Behälter, Paletten, Fahrzeuge, Maschinen, Gepäckstücke,
aber auch Tiere oder Personen individuell markierbar und kontaktlos sowie ohne Sichtverbindung
identifizierbar.
[0007] Bei "Remote Sensors" können darüber hinaus physikalische Eigenschaften bzw. Größen
erfaßt und abgefragt werden.
[0008] Auf dem Gebiet der Logistik können Container, Paletten und dergleichen identifiziert
werden, um beispielsweise im Verlauf ihres Transportes den aktuellen Aufenthaltsort
zu bestimmen. Bei "Remote Sensors" kann z.B. die Temperatur der transportierten Waren
oder Güter regelmäßig gemessen und abgespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt ausgelesen
werden. Auf dem Gebiet des Plagiatschutzes können Gegenstände wie z.B. integrierte
Schaltungen mit einem Transponder versehen werden, um unautorisierte Nachbauten zu
verhindern. Im Handelsbereich können RFID-Transponder die vielfach auf Produkten angebrachten
Barcodes ersetzen. Weitere Anwendungen bestehen z.B. im Kraftfahrzeugbereich bei Wegfahrsperren
oder Systemen zur Überwachung des Luftdrucks in Reifen sowie in Systemen zur Personen-Zugangskontrolle.
[0009] Passive Transponder verfügen nicht über eine eigenständige Energieversorgung und
entnehmen die für ihren Betrieb erforderliche Energie dem von der Basisstation emittierten
elektromagnetischen Feld. Semi-passive Transponder weisen zwar eine eigene Energieversorgung
auf, verwenden die durch sie bereitgestellte Energie aber nicht zum Senden/Empfangen
von Daten, sondern beispielsweise zum Betreiben eines Sensors.
[0010] RFID-Systeme mit passiven und/oder semi-passiven Transpondern, deren maximaler Abstand
von der Basisstation deutlich über einem Meter liegt, werden in Frequenzbereichen
betrieben, die insbesondere im UHF- oder mikrowellenbereich liegen.
[0011] In solchen passiven/semipassiven RFID-Systemen mit relativ großer Reichweite kommt
zur Datenübertragung von einem Transponder zur Basisstation im allgemeinen ein Rückstrahlverfahren
("Backscattering") zum Einsatz, im Zuge dessen ein Teil der von der Basisstation beim
Transponder ankommenden Energie reflektiert (rückgestrahlt) wird. Hierbei wird das
von der Basisstation abgestrahlte Trägersignal in der integrierten Schaltung des Transponders
entsprechend den an die Basisstation zu übertragenden Daten moduliert und mittels
der Transponder-Antenne reflektiert. Solche Transponder werden als rückstreubasierte
Transponder bezeichnet.
[0012] Um bei rückstreubasierten Transpondern eine möglichst große Reichweite zu erzielen,
ist es erforderlich, einen möglichst hohen Anteil der von der Basisstation beim Transponder
ankommenden Energie der integrierten Empfangsschaltung des Transponders zuzuführen.
Leistungsverluste jeglicher Art sind hierbei zu minimieren. Hierzu sind einerseits
Transponder-Antennen mit einem relativ breiten Empfangsfrequenzbereich erforderlich.
Solche relativ breitbandigen Antennen können darüber hinaus den Vorteil bieten, die
Anforderungen mehrerer nationaler oder regionaler Regulierungsbehörden mit nur einem
Antennentyp zu erfüllen. Andererseits ist die von der Transponder-Antenne aufgenommene
Energie möglichst ungeschmälert der integrierten Empfangsschaltung zuzuführen, die
üblicherweise eine kapazitive Eingangsimpedanz, d.h. eine impedanz mit negativem imaginärteil
aufweist.
[0013] Aus der
DE 103 93 263 T5 ist eine Antenne für ein RFID-System bekannt, die eine Planarwendelstruktur mit zwei
Zweigen aufweist. Ausgehend von einem zentralen Bereich erstrecken sich die beiden
Zweige jeweils wendelförmig in einer vollen Umdrehung nach außen. Die Eingangsimpedanz
dieser Antenne ist ebenfalls kapazitiv.
[0014] Nachteilig ist hierbei, daß die Impedanz dieser Antenne stark vom konjugiert komplexen
Wert der impedanz des Chipeingangsschaltkreises abweicht und deshalb zwischen Antenne
und Chip ein zusätzlicher, separater Anpassungsschaltkreis mit einer Spule und einem
Kondensator erforderlich ist. Aufgrund von parasitären Widerständen dieser Bauelemente
kommt es transponderseitig zu Leistungsverlusten, die nachteiligerweise die Reichweite
reduzieren. Weiterhin schränkt der separate Anpassungsschaltkreis die Freiheit bei
der Plazierung des Chips ein und verursacht aufwendigere und daher kostenintensivere
Implementierungen des Transponders.
[0015] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Antenne für
einen rückstreubasierten RFID-Transponder mit einer integrierten Empfangsschaltung
(IC) zum Empfangen eines spektral in einem Betriebsfrequenzbereich liegenden Funksignals
anzugeben, die größere Reichweiten sowie einfachere implementierungen des Transponders
ermöglicht und einen breitbandigen Empfang von hochfrequenten Funksignalen erlaubt.
Es ist weiterhin die Aufgabe der Erfindung, einen einfach zu realisierenden rückstreubasierten
RFID-Transponder anzugeben, der eine größere Reichweite bei einem breitbandigen Empfang
von hochfrequenten Funksignalen aufweist.
[0016] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Antenne und einen rückstreubasierten
RFID-Transponder mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 15.
[0017] Die erfindungsgemäße Antenne weist zwei Antennenzweige auf, die sich spiralförmig
von einem zentralen Bereich, in dem die Antennenzweige mit der integrierten Empfangsschaltung
verbindbar sind, nach außen erstrecken, wobei jeder Antennenzweig eine Zweiglänge
entlang des Zweiges aufweist, die so gewählt ist, daß eine der Serienresonanzfrequenzen
der Antenne unterhalb des Betriebsfrequenzbereichs und die nächsthöhere Parallelresonanzfrequenz
der Antenne oberhalb des Betriebsfrequenzbereichs liegt.
[0018] Der erfindungsgemäße RFID-Transponder weist eine integrierte Empfangsschaltung mit
einer kapazitiven Eingangsimpedanz sowie eine mit der integrierten Empfangsschaltung
verbundene erfindungsgemäße Antenne auf.
[0019] Das Wesen der Erfindung besteht darin, die Länge der Antennenzweige so zu wählen,
daß der gewünschte Betriebsfrequenzbereich zwischen einer der Serienresonanzfrequenzen
und der nächsthöheren (benachbarten) Parallelresonanzfrequenz der Antenne liegt. Hierdurch
wird sichergestellt, daß die Antenne im Betriebsfrequenzbereich induktive Blindwiderstandswerte
aufweist. Dies ermöglicht es, die Eingangsimpedanz der Antenne im Betriebsfrequenzbereich
derart an die konjugiert komplexen Werte der Eingangsimpedanz der integrierten Empfangsschaltung
anzunähern, daß keine separate Anpassungsschaltung zwischen Antenne und Empfangsschaltung
erforderlich ist. Auf diese Weise werden transponderseitige Leistungsverluste reduziert,
so daß sich hohe Reichweiten ergeben und ein breitbandiger Empfang hochfrequenter
Funksignale möglich ist. Außerdem werden hierdurch einfachere und kostengünstigere
Implementierungen des Transponders ermöglicht.
[0020] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen
Ansprüchen sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung zu entnehmen.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Antenne ist die Zweiglänge
so gewählt, daß die Antenne Werte einer induktiven Eingangsimpedanz aufweist, die
im Betriebsfrequenzbereich derart an die konjugiert komplexen Werte der kapazitiven
Eingangsimpedanz angenähert sind, daß zwischen Antenne und integrierter Empfangsschaltung
keine Schaltungsanordnung zur impedanzanpassung erforderlich ist. Hierdurch kann der
IC ohne Beschränkungen durch separate Bauelemente zur impedanzanpassung direkt im
zentralen Bereich der Antennenzweige plaziert werden, so daß besonders einfache und
kostengünstige, aber dennoch leistungsstarke Transponderrealisierungen mit großen
Reichweiten ermöglicht werden.
[0022] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Zweiglänge so gewählt, daß diejenige
der Serienresonanzfrequenzen unterhalb des Betriebsfrequenzbereichs liegt, die dazu
führt, daß die Antenne Werte einer induktiven Eingangsimpedanz aufweist, die im Betriebsfrequenzbereich
derart an die konjugiert komplexen Werte der kapazitiven Eingangsimpedanz angenähert
sind, daß zwischen Antenne und integrierter Empfangsschaltung keine Schaltungsanordnung
zur Impedanzanpassung erforderlich ist. Aus denjenigen Frequenzbereichen, in denen
die Antenne induktive Blindwiderstandswerte aufweist, wird hier durch die entsprechende
Festlegung der Zweiglänge vorteilhaft derjenige ausgewählt, der sehr gute Impedanzanpassungen
und damit sehr hohe Reichweiten ohne separate Bauelemente zur impedanzanpassung ermöglicht.
[0023] Vorteilhaft entspricht die Serienresonanzfrequenz der niedrigsten Serienresonanzfrequenz
fs1 der Antenne - und damit die Parallelresonanzfrequenz der niedrigsten Parallelresonanzfrequenz
fp1 der Antenne. Indem die Zweiglänge also derart gewählt ist, daß der gewünschte
Betriebsfrequenzbereich zwischen der niedrigsten Serienresonanzfrequenz und der niedrigsten
Parallelresonanzfrequenz der Antenne liegt, kann die Antennenimpedanz vorteilhaft
auch bei relativ kleinen Wirkwiderständen der integrierten Empfangsschaltung an die
konjugiert komplexen Werte der Eingangsimpedanz der Empfangsschaltung angeglichen
werden.
[0024] Vorzugsweise ist jeder Antennenzweig ausgestaltet, mindestens eine volle Umdrehung,
insbesondere mindestens 1, 5 volle Umdrehungen um den zentralen Bereich zu beschreiben.
Hierdurch kann die Antennenimpedanz vorteilhaft sehr einfach im UHF-Frequenzband angepaßt
werden.
[0025] Vorzugsweise weist jeder Antennenzweig eine Zweigbreite quer zum Zweig auf, die sich
entlang des Zweiges ändert, wobei die Zweigbreite ausgehend vom zentralen Bereich
nach außen hin vorzugsweise zunimmt. Hierdurch wird vorteilhaft ein sehr breitbandiger
Empfang ermöglicht.
[0026] In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform bildet jeder Antennenzweig eine innere
Radialwendel und eine äußere Radialwendel, wobei diese Radialwendeln vorzugsweise
einer logarithmischen Funktion folgen. Derartige Antennen weisen vorteilhaft besonders
geringe Reflexionen auf.
[0027] In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen sind die Antennenzweige polygonal oder
stückweise gerade ausgestaltet. Hierdurch läßt sich bei einer vorgegebenen quadratischen
oder rechteckigen Fläche eine bessere Flächenausnutzung durch die Antenne erreichen.
[0028] Vorzugsweise sind die Antennenzweige planar ausgestaltet und liegen in einer gemeinsamen
Ebene. Vorzugsweise umfaßt jeder Antennenzweig eine dünne leitfähige Schicht, die
auf einem Substrat ausgebildet ist. Hierdurch kann die Antenne besonders einfach implementiert
werden.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen RFID-Transponders ist
die integrierte Empfangsschaltung im zentralen Bereich der Antennenzweige angeordnet.
Dies ermöglicht sehr einfache Implementierungen des Transponders.
[0030] In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform umfaßt jeder Antennenzweig eine dünne
leitfähige Schicht, die auf einem Substrat ausgebildet ist, und die integrierte Empfangsschaltung
auf dem Substrat ausgebildet ist. Dies ermöglicht besonders einfache Implementierungen
des Transponders.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung
angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
Fig. 1 ein RFID-System mit einem erfindungsgemäßen Transponder;
Fig. 2 einen Frequenzgang der Eingangsimpedanz einer Antenne mit zwei spiralförmigen
Zweigen;
Fig. 3 drei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Antenne; und
Fig. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Antenne.
[0032] Fig. 1 zeigt schematisch ein Beispiel eines RFID-Systems. Das RFID-System 10 weist
eine Basisstation 11 und mindestens einen erfindungsgemäßen Transponder 15 auf. Mit
Hilfe von hochfrequenten Funksignalen tauscht die Basisstation 11 kontaktlos und bidirektional
Daten mit dem/den Transponder(n) 15 aus.
[0033] Die Basisstation 11 weist mindestens eine Antenne 12 zum Senden und Empfangen von
Funksignalen in einem Betriebsfrequenzbereich fB, eine mit der/den Antenne(n) verbundene
Sende-/Empfangseinheit 13 zum Senden und Empfangen von Daten sowie eine mit der Sende-/Empfangseinheit
verbundene Kontrolleinheit 14 zum Steuern der Sende-/Empfangseinheit 13 auf.
[0034] Der rückstreubasierte, passive oder semi-passive Transponder 15 weist eine Antenne
16 zum Empfangen des spektral im Betriebsfrequenzbereich fB liegenden Funksignals
und eine mit der Antenne verbundene Empfangsschaltung 17 zum Demodulieren des empfangenen
Funksignals und zum Detektieren der darin enthaltenen Daten auf. Die Empfangsschaltung
17 ist hierbei Teil einer in Figur 1 nicht dargestellten integrierten Schaltung (IC),
z.B. eines ASICs (application specific integrated circuit) oder eines ASSPs (application
specific standard product), die außerdem regelmäßig einen Speicher zum Ablegen der
für eine Identifikation der entsprechenden Gegenstände erforderlichen Daten aufweist.
Gegebenenfalls beinhaltet der Transponder 15 bzw. die integrierte Schaltung weitere
in Fig. 1 nicht dargestellte Komponenten wie z.B. einen Sensor zur Temperaturbestimmung.
Solche Transponder werden auch als "Remote Sensors" bezeichnet.
[0035] Nachfolgend wird davon ausgegangen, daß der Betriebsfrequenzbereich fB im UHF-Frequenzband
liegt, und zwar in einem Frequenzbereich zwischen ca. 840 MHz und ca. 960 MHz. Alternativ
kann sich der Betriebsfrequenzbereich auch im nahezu weltweit verfügbaren ISM-Band
(industrial, scientific, medical) zwischen 2,4 und 2,5 GHz erstrecken. Weitere alternative
Betriebsfrequenzbereiche liegen bei 315 MHz, 433 MHz bzw. 5,8 GHz.
[0036] Aufgrund von unterschiedlichen aktuellen Anforderungen der Regulierungsbehörden bzgl.
der im Frequenzbereich zwischen 840 und 960 MHz maximal zulässigen Sendeleistungen
werden im Lesebetrieb Reichweiten von ca. 5m für den europäischen Markt (500 mW ERP)
und ca. 11m für die USA (4 W EIRP) angestrebt.
[0037] Die integrierte Empfangsschaltung 17 weist eine komplexwertige Eingangsimpedanz Z1
mit einem Realteil (Wirkwiderstand) R1 und einem Imaginärteil (Blindwiderstand) X1
auf. Der Wirkwiderstand R1 ist hierbei zur Minimierung von Leistungsverlusten vorzugsweise
relativ klein. Da integrierte Induktivitäten relativ große Chipflächen in Anspruch
nehmen würden, ist der Blindwiderstand X1 regelmäßig kapazitiv (X1 <0) und insbesondere
bei kleinen Werten des wirkwiderstandes R1 betragsmäßig größer als der Wirkwiderstand:
|X1| > |R1|.
[0038] Von der Anmelderin entwickelte integrierte Empfangsschaltungen 17 weisen Eingangsimpedanzen
Z1 mit Wirkwiderständen R1 im Bereich von ca. 4...35 Ohm und kapazitiven Blindwiderständen
X1, deren Absolutwerte über ca. 150 Ohm liegen, auf. Der Betrag des Imaginärteils
(|X1|) übersteigt den Realteil (R1) damit deutlich (|X1| > 4*R1). Bei fortschreitender
Herstellungstechnologie von integrierten Schaltungen und damit abnehmenden Strukturgrößen
ist von betragsmäßig weiter zunehmenden kapazitiven Blindwiderständen X1 auszugehen.
[0039] Die Antenne 16 des Transponders 15 umfaßt erfindungsgemäß zwei Antennenzweige, die
sich spiralförmig von einem zentralen Bereich, in dem die Antennenzweige mit der integrierten
Empfangsschaltung 17 verbindbar sind, nach außen erstrecken. Die Eingangsimpedanz
der Antenne 16 ist nachfolgend mit Z2 = R2 + j*X2 bezeichnet, wobei R2 den Wirkwiderstand
und X2 den Blindwiderstand der Antenne angeben. Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Antenne werden nachfolgend mit Bezug auf die Figuren 3 und 4 beschrieben.
[0040] Fig. 2 zeigt schematisch den Frequenzgang der Eingangsimpedanz Z2 einer Antenne mit
zwei spiralförmigen Zweigen. Der Frequenzgang der Eingangsimpedanz Z2 ist hierbei
über einen Frequenzbereich dargestellt, der deutlich breiter ist als der vorstehend
genannte Bereich zwischen ca. 840 und 960 MHz. In Fig. 2a ist der Wirkwiderstand R2,
d.h. der Realteil von Z2, und in Fig. 2b der Blindwiderstand X2, d.h. der Imaginärteil
von Z2, über der Frequenz f aufgetragen.
[0041] Aus dem in Fig. 2b dargestellten Kurvenverlauf des Imaginärteils von Z2 ist zu erkennen,
daß der Blindwiderstand X2 der Antenne bei niedrigen Frequenzen f zunächst kapazitiv
(X2<0) ist, mit steigender Frequenz nach einem Nulldurchgang bei der Frequenz f=fs1
jedoch induktiv (X2>0) wird. Nach Durchschreiten eines stark induktiven Maximalwertes
folgt ein steiler Abfall, in dessen Verlauf es nach einem weiteren Nulldurchgang bei
der Frequenz f=fp1 erneut zu deutlich kapazitiven Blindwiderständen kommt. Diese Abfolge
von Übergängen mit einem ersten, relativ langsamen Übergang von kapazitiven zu induktiven
Blindwiderständen, gefolgt von einem zweiten, schnelleren Übergang von induktiven
zu kapazitiven Blindwiderständen wiederholt sich qualitativ auch bei höheren Frequenzwerten.
[0042] Diejenigen Frequenzen, bei denen der Blindwiderstand verschwindet (X2=0), werden
als Resonanzfrequenzen bezeichnet. Nulldurchgänge mit positiver Steigung, d.h. Übergänge
von kapazitiven zu induktiven Blindwiderständen, werden hierbei als sog. Serienresonanzfrequenzen
fs1, fs2, fs3, ..., Nulldurchgänge mit negativer Steigung, d.h. Übergänge von induktiven
zu kapazitiven Werten dagegen als sog. Parallelresonanzfrequenzen fp1, fp2, ... bezeichnet.
Die niedrigste Serienresonanzfrequenz wird auch als die "erste" Serienresonanzfrequenz
fs1 und die niedrigste Parallelresonanzfrequenz als die "erste" Parallelresonanzfrequenz
fp1 bezeichnet.
[0043] Aus dem in Fig. 2a dargestellten Kurvenverlauf des Realteils von Z2 ist zu erkennen,
daß der Wirkwiderstand R2 der Antenne bei niedrigeren Frequenzen f zunächst schwach
ausgeprägt ist, dann mit steigender Frequenz zunächst langsam, dann schnell bis auf
einen Maximalwert ansteigt und von diesem zunächst stark, dann schwach bis auf einen
Minimalwert abfällt. Dieser wellen- oder U-förmige Verlauf des Wirkwiderstands R2
über der Frequenz f wiederholt sich qualitativ bei höheren Frequenzwerten. Wie aus
Fig. 2a zu erkennen ist, treten die Maximalwerte des Wirkwiderstandes R2 bei den Parallelresonanzfrequenzen
fp1, fp2, fp3, ... und die Minimalwerte bei den Serienresonanzfrequenzen fs1, fs2,
... auf.
[0044] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die in Figur 2 dargestellten Kurvenverläufe
des Wirk- und Blindwiderstandes der Antenne in horizontaler Richtung, d.h. in Richtung
der Frequenzachse zu strecken bzw. zu stauchen, indem die (Weg)Länge L der beiden
spiralförmigen Antennenzweige variiert wird. Je länger die Antennenzweige hierbei
gewählt werden, umso mehr werden die Kurvenverläufe zur Ordinate hin gestaucht. Je
kürzer die Antennenzweige gewählt werden, umso mehr werden die Verläufe nach rechts,
d.h. zu größeren Frequenzwerten, gedehnt. Die Variation der zweiglänge L erfolgt hierbei
vorteilhaft nicht (nur) in ganzzahligen Vielfachen von vollständigen (360 Grad) Umdrehungen
der Zweige um den zentralen Bereich, sondern kontinuierlich bzw. in Schritten mit
kleiner Schrittweite.
[0045] Hierdurch eröffnet sich die Möglichkeit, mittels einer entsprechenden Wahl (Festlegung)
der Zweiglänge L die Eingangsimpedanz Z2 der Antenne 16 (Fig. 1) im gewünschten Betriebsfrequenzbereich
an die konjugiert komplexen Werte der Eingangsimpedanz Z1 der Empfangsschaltung 17
anzugleichen und so eine vollständige, zumindest jedoch eine teilweise impedanzanpassung
ohne separate Bauteile zu erreichen.
[0046] Erfindungsgemäß wird die Zweiglänge L so gewählt, daß eine der Serienresonanzfrequenzen
fs1, fs2, fs3, ... der Antenne unterhalb des Betriebsfrequenzbereichs fB und die nächsthöhere
der Parallelresonanzfrequenzen fp1, fp2, ... der Antenne oberhalb des Betriebsfrequenzbereichs
liegt. Mit der "nächsthöheren" Parallelresonanzfrequenz ist hierbei die niedrigste
derjenigen Parallelresonanzfrequenzen gemeint, die größer sind als die eine, unterhalb
des Betriebsfrequenzbereichs liegende, Serienresonanzfrequenz. Indem die Zweiglänge
L also derart gewählt wird, daß der gewünschte Betriebsfrequenzbereich fB zwischen
einer Serienresonanzfrequenz fsk mit k=1, 2, 3, ... und der nächsthöheren Parallelresonanzfrequenz
fpk (mit demselben Wert des Index k) liegt, wird gemäß Fig. 2b sichergestellt, daß
die Antenne im Betriebsfrequenzbereich induktive Blindwiderstandswerte X2>0 aufweist.
Ohne separate Bauteile zur Impedanzanpassung zwischen Antenne 16 und Empfangsschaltung
17 nähert sich damit die Eingangsimpedanz Z2 der Antenne infolge der erfindungsgemäßen
Wahl der zweiglänge L dem konjugiert komplexen Wert Z1'=R1-j*X1 der kapazitiven Eingangsimpedanz
Z1=R1 +j*X1 (mit X1<0) der Empfangsschaltung, so daß Leistungsverluste reduziert werden
und sich daher höhere Reichweiten ergeben.
[0047] Wie nahe auf diese Weise die induktive Eingangsimpedanz Z2 der Antenne an die ebenfalls
induktive Impedanz Z1' herangeführt werden kann, hängt von vielen, insbesondere aber
den folgenden Randbedingungen ab: a) der frequenzmäßigen Lage und Breite des gewünschten
Betriebsfrequenzbereichs fB, b) dem Wert der kapazitiven Eingangsimpedanz Z1 der Empfangsschaltung
17 sowie dessen Verlauf im Betriebsfrequenzbereich, und c) der genauen Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Antenne (Form der Antennenzweige, Breite der Zweige, Abstände
zwischen den Zweigen, Realisierung der Antenne etc.).
[0048] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Zweiglänge L so gewählt,
daß die induktive Eingangsimpedanz Z2 der Antenne Werte aufweist, die im Betriebsfrequenzbereich
fB derart an die Impedanz Z1' angenähert sind bzw. mit Z1' übereinstimmen, daß zwischen
Antenne 16 und integrierter Empfangsschaltung 17 keine separate Schaltungsanordnung
zur impedanzanpassung erforderlich ist. Dies ist insbesondere bei Betriebsfrequenzbereichen
fB, die deutlich weniger breit sind als die Differenzen fp1-fs1, fp2-fs2, etc. oder
bei flachen Verläufen von Z1 und Z2 im Betriebsfrequenzbereich, aber auch bei breiteren
Betriebsfrequenzbereichen möglich, sofern die Werte von Z1 nicht allzu ungünstig liegen
(ungünstige Werte sind hierbei sehr hohe oder extrem niedrige Wirkwiderstände R1,
sowie sehr hohe Blindwiderstände |X1|). Da in diesen Fällen keine separate Schaltungsanordnung
zur Impedanzanpassung erforderlich ist, kann der IC vorteilhaft ohne Beschränkungen
durch Bauelemente zur Impedanzanpassung direkt im zentralen Bereich der Antennenzweige
plaziert werden, so daß besonders einfache und kostengünstige, aber dennoch leistungsstarke
Transponderrealisierungen mit großen Reichweiten ermöglicht werden.
[0049] Beispielsweise unter den vorstehend mit Bezug auf Fig. 1 erläuterten Randbedingungen
kann die Länge L der beiden spiralförmigen Antennenzweige so gewählt werden, daß zwischen
Antenne 16 und integrierter Empfangsschaltung 17 keine separate Schaltungsanordnung
zur impedanzanpassung erforderlich ist und dennoch höhere Reichweiten und ein breitbandiger
Empfang erreicht werden. Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Antennen sind für
diesen Fall nachstehend mit Bezug auf die Figuren 3 und 4 beschrieben.
[0050] Die Figuren 3 und 4 zeigen Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Antennen für einen
rückstreubasierten RFID-Transponder gemäß der vorstehenden Beschreibung von Figur
1.
[0051] Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich um planare Antennen,
deren Zweige jeweils in einer gemeinsamen Ebene liegen.
[0052] Die beiden Antennenzweige jedes Ausführungsbeispiels unterscheiden sich nur durch
eine Drehung um 180 Grad voneinander. Sie sind damit in ihrer äußeren Form identisch
ausgestaltet.
[0053] Vorzugsweise umfassen die beiden Antennenzweige jeweils eine dünne leitfähige Schicht
z.B. aus Kupfer, Silber etc., die auf einem gemeinsamen Substrat z.B. aus Polyimid
oder auf einer Leiterplatte ausgebildet ist. Vorzugsweise ist auf diesem Substrat
auch die integrierte Empfangsschaltung 17 (Fig. 1) des Transponders ausgebildet, die
vorteilhaft in einem zentralen Bereich der jeweiligen Antenne angeordnet ist. Alternativ
kann die dünne leitfähige Schicht auf einer Folie aufgebracht sein, auf der mittels
Flip-Chip-Technik die integrierte Empfangsschaltung angeordnet ist. Der aus Antenne
und integrierter Empfangsschaltung bestehende Transponder wird schließlich an dem
zu identifizierenden Gegenstand angebracht.
[0054] Die Zweiglänge L ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen jeweils so gewählt,
daß der Frequenzbereich von ca. 840 MHz bis ca. 960 MHz zwischen der jeweils niedrigsten
Serienresonanzfrequenz fs1 und der jeweils niedrigsten Parallelresonanzfrequenz fp1
der Antenne liegt, was jeweils Antennenzweige zur Folge hat, die im wesentlichen zwei
volle Umdrehungen (360 Grad) um den zentralen Bereich beschreiben.
[0055] Zur Erhöhung der Breitbandigkeit weisen alle dargestellten Ausführungsbeispiele Antennenzweige
auf, deren Zweigbreite W quer zum Zweig sich entlang des Zweiges ändert. Diese Änderung
der Zweigbreite kann kontinuierlich entlang des Zweiges oder aber sprunghaft in Schritten
erfolgen. Ausgehend vom zentralen Bereich nimmt die zweigbreite W nach außen hin im
allgemeinen zu.
[0056] Figur 3 zeigt jeweils in einer Draufsicht ein erstes, ein zweites und ein bevorzugtes
drittes Ausführungsbeispiel.
[0057] In diesen Ausführungsbeispielen weist jede Antenne 20 zwei Zweige 21, 22 auf, die
bis auf eine Drehung um 180 Grad identisch ausgestaltet sind und sich spiralförmig
in ovalen Windungen von einem zentralen Bereich 23 nach außen erstrecken, wobei jeder
Zweig im wesentlichen zwei Drehungen um jeweils 360 Grad beschreibt.
[0058] Jeder der Antennenzweige 21 und 22 bildet eine innere Radialwendel 21a bzw. 22a und
eine äußere Radialwendel 21b bzw. 22b, die den jeweiligen Zweig begrenzen. Die Radialwendeln
21a, 21b, 22a, 22b gehorchen hierbei einer logarithmischen Funktion, weshalb dieser
Antennentyp auch als logarithmische Spiralantenne bezeichnet wird.
[0059] Ausgehend vom zentralen Bereich 23 weist jeder Antennenzweig 21, 22 eine Zweiglänge
L entlang des Zweiges und eine Zweigbreite W quer zum Zweig auf, wobei die Zweiglänge
L wie vorstehend beschrieben erfindungsgemäß gewählt wird und sich die Zweigbreite
W entlang des Zweiges kontinuierlich ändert.
[0060] Wie in Fig. 3 aus den im zentralen Antennenbereich 23 vorgesehenen Kontaktflächen
zu erkennen ist, können die Antennenzweige 21, 22 an diesen Kontaktflächen direkt
von der integrierten Empfangsschaltung 17 des Transponders 15 kontaktiert werden.
Die integrierte Empfangsschaltung 17 ist im zentralen Bereich 23 angeordnet und vorzugsweise
auf demselben Substrat ausgebildet, auf dem auch die Antennenzweige 21, 22 ausgebildet
sind. Hierdurch vereinfacht sich vorteilhaft die implementierung des Transponders.
[0061] Das in Fig. 3a dargestellte erste Ausführungsbeispiel zeichnet sich durch relativ
breite Antennenzweige 21, 22 aus, deren Breite ausgehend vom zentralen Bereich 23
nach außen hin im allgemeinen zunimmt. Entlang jedes Zweiges nimmt die Breite in jeder
Umdrehung abschnittsweise zu und ab, so daß sich ein "periodischer" Anstieg der Breite
ergibt. Jeder Zweig beschreibt hierbei exakt zwei volle 360-Grad-Umdrehungen um den
zentralen Bereich 23. in x-Richtung hat diese Antenne eine Ausdehnung von ca. 8,3
cm, in y-Richtung ca. 3,6 cm.
[0062] Im Frequenzbereich von ca. 840 MHz bis ca. 960 MHz weist das erste Ausführungsbeispiel
induktive Eingangsimpedanzen Z2 mit Werten des Wirkwiderstandes R2 zwischen ca. 4
und ca. 37 Ohm und Werten des Blindwiderstands X2 zwischen ca. 160 und ca. 370 Ohm
auf. Damit ist die Eingangsimpedanz Z2 hinreichend an die konjugiert komplexen Werte
der Eingangsimpedanz Z1 der Empfangsschaltung 17 des Transponders 15 angeglichen,
der vorstehend mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben ist. Eine separate Schaltungsanordnung
zur Impedanzanpassung ist vorteilhaft nicht erforderlich.
[0063] Das in Fig. 3b dargestellte zweite Ausführungsbeispiel zeichnet sich durch relativ
schmale Antennenzweige 21, 22 aus, die in einem relativ großen Abstand zueinander
angeordnet sind. Die Breite jedes Zweiges nimmt ausgehend vom zentralen Bereich 23
im allgemeinen wiederum nach außen hin zu, während sich entlang des Zweiges wiederum
ein "periodischer Anstieg" ergibt. Am äußeren Ende des Zweiges nimmt die Breite kontinuierlich
ab. Jeder Zweig beschreibt hierbei ca. 2,1 volle 360-Grad-Umdrehungen um den zentralen
Bereich 23. In x-Richtung hat diese Antenne eine Ausdehnung von ca. 6,8 cm, in y-Richtung
ca. 3,3 cm, so daß die von der Antenne belegte Fläche vorteilhaft um ca. 25% kleiner
ist als beim ersten Ausführungsbeispiel.
[0064] Im o.g. Frequenzbereich weist das zweite Ausführungsbeispiel induktive Eingangsimpedanzen
Z2 mit Werten des Wirkwiderstandes R2 zwischen ca. 4 und ca. 16 Ohm und Werten des
Blindwiderstands X2 zwischen ca. 180 und ca. 370 Ohm auf. Eine separate Schaltungsanordnung
zur Impedanzanpassung ist vorteilhaft auch hier nicht erforderlich.
[0065] Das in Fig. 3c dargestellte dritte Ausführungsbeispiel zeichnet sich im Vergleich
zum ersten Ausführungsbeispiel aus Fig. 3a durch eine Streckung in Richtung der x-Achse
und eine Stauchung in Richtung der Y-Achse aus. Die Breite jedes Zweiges nimmt wiederum
nach außen hin im allgemeinen zu und entlang des Zweiges periodisch zu und ab. Jeder
Zweig beschreibt genau zwei volle 360-Grad-Umdrehungen um den zentralen Bereich 23.
in x-Richtung hat diese Antenne eine Ausdehnung von ca. 10 cm, in y-Richtung ca. 1,6
cm, so daß sich diese Antenne insbesondere für eine Herstellung auf einem Band und/oder
für Anwendungen eignet, bei denen eine längliche Fläche für die Antenne zur Verfügung
steht. Die von dieser Antenne belegte Fläche ist vorteilhaft um ca. 45% kleiner als
beim ersten Ausführungsbeispiel.
[0066] Im o.g. Frequenzbereich weist das dritte Ausführungsbeispiel induktive Eingangsimpedanzen
Z2 mit Werten des Wirkwiderstandes R2 zwischen ca. 4 und ca. 35 Ohm und Werten des
Blindwiderstands X2 zwischen ca. 170 und ca. 400 Ohm auf. Eine separate Schaltungsanordnung
zur impedanzanpassung ist vorteilhaft auch hier nicht erforderlich.
[0067] Aufgrund der geringen Steilheit der Verläufe der Impedanz über der Frequenz weisen
die in Fig. 3 dargestellten Antennen eine hohe Bandbreite auf. Die Bandbreite des
Gesamtsystems (Transponder) hängt stark von der Impedanz der integrierten Empfangsschaltung,
vom Antennensubstratträger und vom Untergrund, auf dem der Transponder angebracht
ist, ab. Untersuchungen der Anmelderin haben Bandbreiten des Gesamtsystems von über
30 MHz ergeben.
[0068] Anstelle der mit Bezug auf Fig. 3 beschriebenen Spiralantennen mit ovalen Windungen
können auch solche mit kreisrunden Windungen vorgesehen werden, wenn z.B. eine quadratische
oder kreisrunde Fläche für die Antenne zur Verfügung steht. In diesem Falle nimmt
die Breite jedes Zweiges ausgehend vom zentralen Bereich 23 kontinuierlich und monoton
entlang des Zweiges zu - evtl. mit Ausnahme eines langsam auslaufenden Zweigendes
analog zu Fig. 3b.
[0069] Figur 4 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein viertes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Antenne.
[0070] In diesem Ausführungsbeispiel weist die Antenne 30 zwei Zweige 31, 32 auf, die bis
auf eine Drehung um 180 Grad identisch ausgestaltet sind und sich spiralförmig in
eckigen Windungen von einem zentralen Bereich 33 nach außen erstrekken, wobei jeder
Zweig 2,25 Drehungen um jeweils 360 Grad beschreibt.
[0071] Jeder der Antennenzweige 31 und 32 weist hierbei mehrere gerade zweigabschnitte auf,
die in Winkeln von jeweils 90 Grad zueinander angeordnet sind. Dieser Antennentyp
wird auch als polygonale Spiralantenne bezeichnet. Neben rechten Winkeln können auch
andere Winkel zwischen den Zweigabschnitten vorgesehen werden, so daß sich fast beliebige
Anzahlen von Ecken pro voller Umdrehung eines Zweiges realisieren lassen. Weiterhin
können die Windungen auch rechteckig statt quadratisch ausgebildet sein.
[0072] Ausgehend vom zentralen Bereich 33 weist jeder Antennenzweig 31, 32 eine Zweiglänge
L entlang des Zweiges und eine Zweigbreite W quer zum Zweig auf, wobei die Zweiglänge
L wie vorstehend beschrieben erfindungsgemäß gewählt wurde und sich die Zweigbreite
W entlang des Zweiges ändert.
[0073] Die Antennenzweige 31, 32 sind im zentralen Bereich 33 direkt mit der integrierten
Empfangsschaltung 17 des Transponders 15 verbunden. Die integrierte Empfangsschaltung
17 ist im zentralen Bereich 33 angeordnet und vorzugsweise auf demselben Substrat
ausgebildet, auf dem auch die Antennenzweige ausgebildet sind. Hierdurch vereinfacht
sich die implementierung des Transponders.
[0074] Die Breite W der Antennenzweige bleibt vorzugsweise in jedem geraden Zweigabschnitt
konstant, ändert sich aber "sprunghaft" in den Ecken. Ausgehend vom zentralen Bereich
33 kann der erste gerade Abschnitt eine erste Breite aufweisen, der nächste gerade
Abschnitt eine zweite, größere Breite, und der dritte Abschnitt eine dritte (im Vergleich
zu zweiten Breite wiederum) größere Breite etc.. Alternativ zu einer solchen stückweise
konstanten Breite entlang der Antennenzweige kann die Zweigbreite aller oder nur bestimmter
Antennenzweige ausgehend vom zentralen Bereich entlang des Zweiges linear zunehmen.
[0075] Die in Fig. 4 gezeigte Antenne hat eine x-/y-Ausdehnung von ca. 7cm x 7cm. Im o.g.
Frequenzbereich weist das vierte Ausführungsbeispiel induktive Eingangsimpedanzen
Z2 mit werten des Wirkwiderstandes R2 zwischen ca. 7 und ca. 30 Ohm und Werten des
Blindwiderstands X2 zwischen ca. 100 und ca. 240 Ohm auf. Je nach Lage des Betriebsfrequenzbereichs
ist eine separate Schaltungsanordnung zur Impedanzanpassung nicht erforderlich.
[0076] Obgleich die vorliegende Erfindung vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben
wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
So ist die Erfindung beispielsweise weder auf passive oder semi-passive Transponder,
noch auf die angegebenen Frequenzbänder, die angegebenen Impedanzwerte der integrierten
Empfangsschaltung oder die gezeigten Formen der Windungen der Antennenzweige etc.
beschränkt. Die Erfindung kann vielmehr vorteilhaft in unterschiedlichsten kontaktlosen
Kommunikationssystemen eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0077]
- 10
- RFID-system
- 11
- Basisstation, schreib-/Lesegerät, Lesegerät, Reader
- 12
- Antenne der Basisstation
- 13
- Sende-/Empfangseinheit der Basisstation
- 14
- Kontrolleinheit der Basisstation
- 15
- Transponder bzw. Remote Sensor
- 16
- Antenne des Transponders
- 17
- integrierte Empfangsschaltung des Transponders
- 20
- Antenne des Transponders
- 21, 22
- erster bzw. zweiter Antennenzweig
- 21a, 22a
- innere Radialwendel des ersten bzw. zweiten Antennenzweiges
- 21 b, 22b
- äußere Radialwendel des ersten bzw. zweiten Antennenzweiges
- 23
- zentraler Bereich der Antenne
- 30
- Antenne des Transponders
- 31, 32
- erster bzw. zweiter Antennenzweig
- 33
- zentraler Bereich der Antenne
- EIRP
- emitted isotropic radiated power
- ERP
- emitted radiated power
- ISM
- industrial, scientific, medical (Frequenzband bei 2,4 GHz)
- RFID
- Radio frequency identification
- fB
- Betriebsfrequenzbereich
- fp1
- niedrigste Parallelresonanzfrequenz der Antenne
- fp2
- zweitniedrigste Parallelresonanzfrequenz der Antenne
- fs1
- niedrigste Serienresonanzfrequenz der Antenne
- fs2
- zweitniedrigste Serienresonanzfrequenz der Antenne
- L
- Zweiglänge
- R1, R2
- Wirkwiderstand von Z1 bzw. Z2, Realteil von Z1 bzw. Z2
- W
- zweigbreite
- X1, X2
- Blindwiderstand von Z1 bzw. Z2, Imaginärteil von Z1 bzw. Z2
- Z1=R1+j*X1
- Eingangsimpedanz der integrierten Empfangsschaltung
- Z2=R2+j*X2
- Eingangsimpedanz der Antenne
1. Antenne (16; 20; 30) für einen rückstreubasierten RFID-Transponder (15) mit einer
eine kapazitive Eingangsimpedanz (Z1) aufweisenden integrierten Empfangsschaltung
(17) zum Empfangen eines spektral in einem Betriebsfrequenzbereich (fB) liegenden
Funksignals, beinhaltend:
a) zwei Antennenzweige (21, 22; 31, 32), die sich spiralförmig von einem zentralen
Bereich (23; 33), in dem die Antennenzweige mit der integrierten Empfangsschaltung
(17) verbindbar sind, nach außen erstrecken,
dadurch gekennzeichnet, daß
b) jeder Antennenzweig eine Zweiglänge (L) entlang des Zweiges (21, 22; 31, 32) aufweist,
die so gewählt ist, daß eine der Serienresonanzfrequenzen (fs1, fs2) der Antenne unterhalb
des Betriebsfrequenzbereichs (fB) und die nächsthöhere Parallelresonanzfrequenz (fp1,
fp2) der Antenne oberhalb des Betriebsfrequenzbereichs (fB) liegt.
2. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweiglänge (L) so gewählt ist, daß die Antenne Werte einer induktiven Eingangsimpedanz
(Z2) aufweist, die im Betriebsfrequenzbereich (fB) derart an die konjugiert komplexen
Werte der kapazitiven Eingangsimpedanz (Z1) angenähert sind, daß zwischen Antenne
und integrierter Empfangsschaltung (17) keine Schaltungsanordnung zur Impedanzanpassung
erforderlich ist.
3. Antenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweiglänge (L) so gewählt ist, daß diejenige der Serienresonanzfrequenzen (fs1,
fs2) unterhalb des Betriebsfrequenzbereichs (fB) liegt, die dazu führt, daß die Antenne
Werte einer induktiven Eingangsimpedanz (Z2) aufweist, die im Betriebsfrequenzbereich
(fB) derart an die konjugiert komplexen Werte der kapazitiven Eingangsimpedanz (Z1)
angenähert sind, daß zwischen Antenne und integrierter Empfangsschaltung (17) keine
Schaltungsanordnung zur Impedanzanpassung erforderlich ist.
4. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Serienresonanzfrequenz (fs1, fs2) der niedrigsten Serienresonanzfrequenz (fs1)
der Antenne entspricht.
5. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Antennenzweig ausgestaltet ist, mindestens eine volle Umdrehung, insbesondere
mindestens 1,5 volle Umdrehungen, um den zentralen Bereich (23; 33) zu beschreiben.
6. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Antennenzweig eine Zweigbreite (W) quer zum Zweig aufweist und sich die zweigbreite
(W) entlang des Zweiges ändert.
7. Antenne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigbreite (W) ausgehend vom zentralen Bereich (23; 33) nach außen hin zunimmt.
8. Antenne (16; 20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Antennenzweig (21, 22) eine innere Radialwendel (21a, 22a) und eine äußere
Radialwendel (21b, 22b) bildet.
9. Antenne nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Radialwendel und die äußere Radialwendel einer logarithmischen Funktion
folgen.
10. Antenne (16; 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenzweige (31, 32) polygonal oder stückweise gerade ausgestaltet sind.
11. Antenne nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigbreite entlang des Zweiges stückweise konstant ist.
12. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenzweige in ihrer äußeren Form identisch ausgestaltet sind.
13. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenzweige planar ausgestaltet sind und in einer gemeinsamen Ebene liegen.
14. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Antennenzweig eine dünne leitfähige Schicht umfaßt, die auf einem Substrat
ausgebildet ist.
15. Rückstreubasierter RFID-Transponder (15), beinhaltend:
a) eine integrierte Empfangsschaltung (17) mit einer kapazitiven Eingangsimpedanz
(Z1),
b) eine mit der integrierten Empfangsschaltung (17) verbundene Antenne (16; 20; 30)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
16. Rückstreubasierter RFID-Transponder nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die integrierte Empfangsschaltung (17) im zentralen Bereich (23; 33) der Antennenzweige
angeordnet ist.
17. Rückstreubasierter RFID-Transponder nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Antennenzweig eine dünne leitfähige Schicht umfaßt, die auf einem Substrat
ausgebildet ist, und die integrierte Empfangsschaltung (17) auf dem Substrat ausgebildet
ist.
18. Rückstreubasierter RFID-Transponder nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die kapazitive Eingangsimpedanz (Z1) einen Wirkwiderstand (R1) und einen Blindwiderstand
(X1) aufweist, wobei der Wert des Blindwiderstands (X1) betragsmäßig größer ist als
der wert des Wirkwiderstands (R1).
19. Rückstreubasierter RFID-Transponder nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Transponder passiv oder semipassiv ausgestaltet ist.
20. Rückstreubasierter RFID-Transponder nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Betriebsfrequenzbereich (fB) im UHF- oder im Mikrowellen-Frequenzbereich liegt.