TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schaltkammer für einen gasisolierten
Hochspannungsschalter nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Die Erfindung betrifft
auch einen Schalter mit einer solchen Schaltkammer.
[0002] Eine Schaltkammer der vorgenannten Art wird im allgemeinen in gasisolierten Leistungsschaltern
im Spannungsbereich von über 70 kV und für Ausschaltströme von über 10 kA eingesetzt
und ist mit einem Lichtbogenlöscheigenschaften aufweisenden Isoliergas, etwa auf der
Basis von Schwefelhexafluorid und/oder Stickstoff und/oder Kohlendioxid, von im allgemeinen
bis zu einigen bar Druck gefüllt. Da solche Leistungsschalter zum Schalten grosser
und kleiner Kurzschlusströme ausgelegt sind, wird bei einem Schaltvorgang durch den
sich bildenden Schaltlichtbogen gegebenenfalls explosionsartig eine erhebliche Menge
an heissem Lichtbogengas freigesetzt, welches die Schaltkammer mechanisch und elektrisch
stark beansprucht. Daher sind alle in der Schaltkammer angeordneten Bauteile, wie
Schaltstücke, eine Isolierdüse und eine schaltstückbetätigte Kompressionsvorrichtung,
so miteinander zu verbinden und so im Schaltkammergehäuse abzustützen, dass sie den
bei der Lichtbogenbildung auftretenden grossen Kräften auch nach dem mehrfachen Abschalten
grosser Kurzschlusströme widerstehen.
STAND DER TECHNIK
[0003] Eine Schaltkammer der eingangs genannten Art mit einem isoliergasgefüllten Gehäuse
und einer im Gehäuse gehaltenen Kontaktanordnung ist beschrieben in
EP 0 806 049 B1. Bei der beschriebenen Schaltkammer sind zwei Nennstromkontakte der Kontaktanordnung
jeweils durch Kaltverformung zweier Metallrohre gebildet und sind der Kolben einer
vom Schalterantrieb betätigten Kolben-Zylinder-Kompressionsvorrichtung und ein feststehendes
Lagerelement einer Gleitführung eines beweglich ausgeführten Lichtbogenkontakts der
Kontaktanordnung in einem kaltverformbaren Metallrohr durch plastisches Verformen,
etwa durch Einrollen, des Metallrohrs gehalten. Daher kann diese Schaltkammer ohne
Schraubverbindung mit vergleichsweise geringem Aufwand gefertigt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen angegeben ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Schaltkammer der eingangs genannten Art zu schaffen, welche mit einfachen Mitteln
und guter Passgenauigkeit gefertigt werden kann.
[0005] Bei der Schaltkammer nach der Erfindung ist im Randbereich eines Bauteils eine Schraubverbindung
angeordnet mit einem radial verschiebbaren Arretierelement, welches das Bauteil durch
Einspreizen und Verklemmen in einem von zwei Leiterrohren oder im Schaltkammergehäuse
festsetzt. Es wird so eine lösbare Verbindung zwischen einem der vorgenannten Bauteile
und einem der beiden Leiterrohre oder dem Schaltkammergehäuse gebildet. Daher kann
das so verbundene Bauteil, etwa bei Wartungsarbeiten, leicht ausgetauscht werden.
Zudem passt sich die Verbindung bei der Montage an das Leiterrohr oder das Schaltkammergehäuse
an, so dass nicht zu vermeidende Passungenauigkeiten kompensiert werden und eine sehr
genaue Positionierung des Bauteils bei der Fertigung in der Schaltkammer ermöglicht
wird. Zugleich ist durch Form- und Kraftschluss eine definierte mechanische und elektrische
Verbindung sichergestellt, welche zudem weitgehend unabhängig vom Werkstoff des Bauteil
ist. Der Montageaufwand ist in jedem Fall gering, da das Bauteil während der Fertigung
exakt ausgerichtet und nachfolgend mit Hilfe der Schraubverbindung leicht im Leiterrohr
oder im Schaltkammergehäuse festgesetzt werden kann. Solche Bauteile sind eine Isolierdüse,
ein Zylinderboden einer Kompressionsvorrichtung, ein erster Montageflansch zur Befestigung
eines Kolbens der Kompressionsvorrichtung am Gehäuse der Schaltkammer oder ein zweiter
Montageflansch zur Befestigung eines mit einem Lichtbogenkontakt einer Kontaktanordnung
verbundenen Umlenkgetriebes.
[0006] Dienen Schraubverbindungen der vorgenannten Art mit einem Spreiz- und Klemmwirkung
aufweisenden Arretierelement zum Festsetzen von zwei, drei oder vier der vorgenannten
Bauteile in den Leiterrohren resp. im Schaltkammergehäuse, so werden die Fertigungskosten
wesentlich reduziert, da dann die Vielfalt der benötigten Verbindungselemente klein
gehalten werden kann.
[0007] Ist in das Schaltkammergehäuse oder in eines beider Leiterrohre ein Vorsprung oder
eine Vertiefung eingeformt, so kann das Bauteil mit Formschluss im Schaltkammergehäuse
oder in einem der beiden Leiterrohre festgesetzt werden.
[0008] In einer vor allem für metallene Bauteile, wie dem Zylinderboden oder einem der beiden
Montageflansche, vorteilhaften ersten Ausführungsform ist eine Schraube der Schraubverbindung
in einem axial ausgerichteten, in der Isolierdüse, dem Zylinderboden, dem ersten oder
dem zweiten Montageflansch angeordneten Muttergewinde geführt und weist diese Schraube
ein als Konus ausgebildetes freies Ende auf, welches auf gegenläufig geneigten Flächen
zweier Keile abgestützt ist. Diese beiden Keile sind entweder in die beiden Enden
eines als offener Kreisring ausgebildeten Arretierelements eingeformt oder ein erster
dieser beiden Keile ist in ein erstes und der zweite in ein zweites Kreisringsegment
eines als segmentierter Kreisring ausgebildeten Arretierelements eingeformt.
[0009] In einer auch in Bauteile aus Isoliermaterial, wie der Isolierdüse, leicht zu realisierenden
zweiten Ausführungsform ist eine Schraube der Schraubverbindung durch eine axial ausgerichtete
Durchgangsöffnung der Isolierdüse, des Zylinderbodens, des ersten oder des zweiten
Montageflanschs gesteckt und greift in ein Muttergewinde ein, welches in einen axial
geführten Druckring oder in eine auf dem Druckring angeordnete Mutter eingeformt ist.
Das Arretierelement ist zwischen der Isolierdüse, dem Zylinderboden, dem ersten oder
dem zweiten Montageflansch und dem Druckring angeordnet und durch Keilwirkung radial
nach aussen geführt. Die Keilwirkung wird in einfacher Weise durch einen in das Arretierelement
eingeformten Keil erzeugt, welcher auf einer nach aussen geneigten Auflagefläche der
Isolierdüse, des Zylinderbodens, des ersten oder des zweiten Montageflanschs oder
des Druckrings geführt ist. Um eine besonders gleichmässige Belastung zu erreichen,
kann dieser Keil zwei gegenläufig nach innen geneigte Keilflächen aufweisen, von denen
die erste auf einer nach aussen geneigten Auflagefläche der Isolierdüse, des Zylinderbodens,
des ersten oder des zweiten Montageflanschs und die zweite auf einer nach aussen geneigten
Fläche des Druckrings geführt ist.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0010] Anhand von Zeichnungen werden nachfolgend Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Hierbei zeigt
- Fig.1
- eine Aufsicht auf einen längs einer Achse geführten Schnitt durch eine Schaltkammer
nach der Erfindung,
- Fig.2
- eine senkrecht zur Achse geführte Ansicht eines einen Zylinderboden enthaltenden Teils
einer ersten Ausführungsform der Schaltkammer gemäss Fig.1 vorm Festsetzen des Zylinderbodens
an einem Leiterrohr,
- Fig.3
- eine Aufsicht in Pfeilrichtung auf einen längs III - III geführten Schnitt durch die
Schaltkammer gemäss Fig. 2,
- Fig.4
- den Teil der Schaltkammer gemäss Fig.2 nach dem Festsetzen des Zylinderbodens,
- Fig.5
- eine Aufsicht auf einen längs V - V geführten Schnitt durch die Schaltkammer gemäss
Fig. 4,
- Fig.6
- eine senkrecht zur Achse geführte Ansicht eines einen Zylinderboden enthaltenden Teils
einer zweiten Ausführungsform der Schaltkammer gemäss Fig.1 vorm Festsetzen des Zylinderbodens
an einem Leiterrohr,
- Fig.7
- eine Aufsicht in Pfeilrichtung auf einen längs V - V geführten Schnitt durch die Schaltkammer
gemäss Fig. 6,
- Fig.8
- eine senkrecht zur Achse geführte Ansicht eines eine Isolierdüse enthaltenden Teils
einer dritten und vierten Ausführungsform der Schaltkammer gemäss Fig.1, bei der die
Isolierdüse an einem Leiterrohr festgesetzt ist, und
- Fig.9
- eine senkrecht zur Achse geführte Ansicht eines einen Montageflansch enthaltenden
Teils einer fünften Ausführungsform der Schaltkammer nach Fig.1, bei der der Montageflansch
am Schaltkammergehäuse festgesetzt ist.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0011] In allen Figuren beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleichwirkende Teile. Die
in Fig.1 dargestellte Schaltkammer ist Teil eines Hochspannungsleistungsschalters
und kann beispielsweise in einem Hochspannungsnetz mit einer Nennspannung von 250
kV eingesetzt werden. Diese Kammer enthält ein mit einem komprimierten Isoliergas,
etwa auf der Basis Schwefelhexafluorid oder eines Schwefelhexafluorid enthaltenden
Gasgemischs, gefülltes und weitgehend rohrförmig gestaltetes Gehäuse 1 sowie eine
vom Schaltkammergehäuse 1 aufgenommene und weitgehend axialsymmetrisch gestaltete
Kontaktanordnung 2. Die Kontaktanordnung 2 weist zwei Schaltstücke 3, 4 auf, die relativ
zueinander längs der Symmetrieachse 5 bewegbar angeordnet sind. Die Schaltstücke 3
bzw. 4 enthalten in koaxialer Anordnung jeweils einen Lichtbogenkontakt 6 bzw. 7 sowie
ein mit dem Lichtbogenkontakt 6 bzw. 7 elektrisch leitend verbundenes Leiterrohr 8
bzw. 9. In das Leiterrohr 8 ist ein Nennstromkontakt 10, in das Leiterrohr 9 ein Nennstromkontakt
11 eingeformt. Beide Lichtbogenkontakte 6, 7 sind koaxial von einer Isolierdüse 12
umgeben. Mit dem Bezugszeichen 13 ist eine Kompressionsvorrichtung bezeichnet. Ein
Kolben 14 der Kompressionsvorrichtung 13 ist starr an einem Montageflansch 15 gehalten,
welcher seinerseits starr am Schaltkammergehäuse 1 befestigt ist. Ein Zylinder 16
der Kompressionsvorrichtung 11 weist eine Wand auf, die von einem Abschnitt des beweglichen
Leiterrohrs 8 gebildet wird, sowie einen Boden 17, der das Leiterrohr 8 elektrisch
leitend und starr mit dem Lichtbogenkontakt 6 verbindet. Der Lichtbogenkontakt 7 ist
in eine axial verschiebare Stange eines Umlenkgetriebes 18 integriert, welches an
einem im Leiterrohr 9 befestigten Montageflansch 19 gehalten ist und eine am Ausblasende
der Düse 12 befestigte Antriebsstange 20 enthält.
[0012] Beim Öffnen oder Schliessen der Kontaktanordnung 2 wird der Lichtbogenkontakt 6 mit
Hilfe eines nicht dargestellten Antriebs entlang der Achse 5 verschoben. In der gleichen
Richtung werden auch das Leiterrohr 8, die Isolierdüse 12 und die Stange 20 verschoben,
wohingegen der Lichtbogenkontakt 7 über das Umlenkgetriebe 18 im umgekehrter Richtung
verschoben wird. Die hierbei auftretende, vorwiegend axial wirkende Antriebskraft
wird unmittelbar über den Zylinderboden 17, das Leiterrohr 8 und die Isolierdüse 12
auf das Umlenkgetriebe 18 übertragen. Radial wirkende Führungskräfte werden vom Montageflansch
15, dem am Montageflansch 15 gehaltenen Kolben 14 und dem am Montageflansch 19 gehaltenen
Umlenkgetriebe 18 aufgenommen. Für eine sichere Betriebsweise der Schaltkammer ist
daher eine gute Befestigung dieser Bauteile erforderlich. Um gleichzeitig die Fertigung
und die Wartung der Schaltkammer zu erleichtern, ist im Randbereich mindestens eines
dieser kraftübertragenden und/oder kraftaufnehmenden Bauteile eine aus dem Figuren
2 bis 9 ersichtliche Schraubverbindung angeordnet mit einem radial verschiebbaren
Arretierelement, welches diese Bauteile, also insbesondere die Isolierdüse 12, den
Zylinderboden 17, den Montageflansch 15 oder den Montageflansch 19 durch Einspreizen
und Verklemmen an einem beider Leiterrohre 8, 9 oder am Schaltkammergehäuse 1 festsetzt.
[0013] Bei den aus den Figuren 2 bis 7 ersichtlichen beiden Ausführungsbeispielen ist jeweils
der Zylinderboden 17 als kraftübertragendes Teil vorgesehen, beim Ausführungsbeispiel
gemäss Fig.8 die Isolierdüse 12 und beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig.9 der Montageflansch
15. Bei der Ausführungsform nach den Figuren 2 bis 5 ist in das Leiterrohr 8 eine
Vertiefung 21 eingeformt, in die ein Arretierelement 22 bei der Fertigung der Schaltkammer
eingespreizt wird. Dieses Arretierelement 22 ist in einer in die Mantelfläche des
Zylinderbodens 17 einmündenden, ringförmigen Ausnehmung des Zylinderbodens 17 radial
geführt. Hingegen ist bei der Ausführungsform nach den Figuren 6 und 7 ins Leiterrohr
8 ein im allgemeinen ringförmiger Vorsprung 23 eingeformt, den das im Schlitz geführte
Arretierelement 22 im Laufe der Fertigung hintergreift.
[0014] Bei beiden Ausführungsformen weist die Schraubverbindung vier Schrauben auf (Figuren
3 und 5), die jeweils in einem parallel zur Achse 5 ausgerichteten Muttergewinde des
Zylinderbodens 17 geführt sind. Die Schrauben 24 enthalten jeweils ein als Konus 25
ausgebildetes freies Ende. Der Konus 25 ist auf zwei gegenläufig geneigten Flächen
zweier Keile 26', 26" abgestützt. Diese beiden Keile sind jeweils Teil eines von zwei
benachbarten Kreisringsegmenten 22' bzw. 22" des ersichtlich aus vier gleichartigen
Kreisringsegmenten aufgebauten Arretierelements 22 (Figuren 3 und 5). Bei der Montage
wird der Zylinderboden 17 in das Leiterrohr 8 eingeschoben (Figuren 2 und 3). Durch
Drehen der Schrauben 24 werden die Keile 26', 26" und damit auch die zugeordneten
Kreisringsegmente 22', 22" radial nach aussen in die Vertiefungen 21 eingespreizt
und am Leiterrohr 8 festgeklemmt (Figuren 4 und 5). Der Zylinderboden 17 ist dann
lösbar im Leiterrohr 8 festgesetzt und kann bei Wartungsarbeiten bei Bedarf durch
Öffnen der Schraubverbindung wieder vom Leiterrohr 8 entfernt werden. Auf der Mantelfläche
des Zylinderbodens 17 angeordnete Elemente, wie eine Dichtung 27 und ein Kontaktring
28, können dann leicht ausgetauscht werden.
[0015] Das Arretierelement 22 kann auch weniger oder mehr als vier Kreisringsegmente 22',
22" aufweisen. Es ist auch denkbar, dass die beiden Keile 26', 26" in die beiden Enden
eines als offener Ring, d.h. annähernd hufeisenförmig, ausgebildeten Arretierelements
22 eingeformt sind und lediglich eine einzige Schraube zum Aufspreizen und Festklemmen
dieses Rings vorgesehen ist. Wichtig ist vor allem, dass beim Anziehen der Schrauben
24 bzw. der Schraube das Arretierelement 22 nach aussen geführt, in die Vertiefung
21 eingespreizt und am Leiterrohr 8 festgeklemmt wird. Der Zylinderboden 17 ist dann
durch das Einspreizen in axialer Richtung mit Formschluss und durch das Verklemmen
in Umfangsrichtung mit Kraftschluss gehalten. Anstelle einer ringförmig ausgebildeten
Vertiefung 21 können eine oder mehrere in Umfangsrichtung begrenzt erstreckte Vertiefungen
oder Wanddurchbrüche in das Leiterrohr 8 eingeformt sein. Der Zylinderboden 17 ist
dann auch in Umfangssrichtung mit Formschluss gehalten. Ist das Arretierelement hufeisenförmig
ausgebildet, so bildet sich beim Einspreizen eine Vorspannkraft, welche beim Lösen
der Schraubverbindung die eingespreizten Teile des Arretierelements rückstellt und
so den Ausbau des Zylinderbodens 17 erleichtert.
[0016] Auch der bei der Ausführungsform nach den Figuren 6 und 7 vorgesehene Vorsprung 23
setzt den Zylinderboden 17 bei Einspreizen und Verklemmen des Arretierelements 22
in axialer Richtung mit Formschluss fest. Da das Leiterrohr 8 im allgemeinen aus einem
gut kaltverformbaren Material auf der Basis von Kupfer oder Aluminium besteht, kann
dieser Vorsprung mit einfachen Mitteln in das Rohr 8 eingeprägt werden.
[0017] In der gleichen Weise wie der Zylinderboden 17 kann auch die Isolierdüse 12 am Leiterrohr
8, der Montageflansch 15 am Schaltkammergehäuse 1 und der Montageflansch 19 am Leiterrohr
9 festgesetzt werden. Mit dieser Montagetechnik werden folgende Vorteile erreicht:
- Bauteile aus verschiedenen Werkstoffen können miteinander verbunden werden,
- die Verbindung ist lösbar, so dass die Bauteile bei Wartungsarbeiten ausgewechselt
werden können,
- die Verbindung passt sich bei der Montage an das Leiterrohr 8 bzw. das Schaltkammergehäuse
1 an, so dass nicht zu vermeidende Passungenauigkeiten kompensiert werden können,
- durch Form- und Kraftschluss sind eine definierte mechanische und elektrische Verbindung
sichergestellt,
- der Montageaufwand ist gering, da die zu verbindenden Bauteile während der Fertigung
exakt ausgerichtet und nachfolgend mit Hilfe einer Schraubverbindung leicht festgesetzt
werden können, und
- zum Befestigen verschiedenartiger Bauteile, wie Zylinderboden 17, Isolierdüse 12 oder
Montageflansche 15 und 19 können gleichartige Verbindungselemente verwendet werden.
[0018] Bei elektrisch und mechanisch beanspruchten Bauteilen aus einem nichtmetallenen Werkstoff,
wie der vorzugsweise aus PTFE bestehenden Isolierdüse 12 wird entsprechend der Ausführungsform
nach Fig.8 die Schraube 24 durch eine axial ausgerichtete Durchgangsöffnung 29 der
Isolierdüse 12 gesteckt ist. Das Gewinde der Schraube greift in ein Muttergewinde
ein, welches in einen axial geführten Druckring 30 oder in eine auf dem Druckring
angeordnete Mutter 31 (rechte Hälfte von Fig.8) eingeformt ist. Das Arretierelement
22 ist zwischen der Isolierdüse 12 und dem Druckring 30 angeordnet und wird beim Anziehen
der Schraubverbindung radial nach aussen geführt, in die Vertiefung 21 oder (alternativ
hinter einem Vorsprung) eingespreizt und nachfolgend am Leiterrohr 8 festgeklemmt.
Das Arretierelement 22 weist einen radial nach innen gerichteten Keil 26 auf. Der
Keil ist auf einer nach aussen geneigten Auflagefläche des Druckrings 30 geführt.
Alternativ kann diese Auflagefläche auch auf der Isolierdüse 12 angeordnet sein (rechte
Hälfte von Fig.8) oder kann der Keil 26 zwei gegenläufig nach innen geneigte Keilflächen
aufweisen.
[0019] Aus Fig.9 ist ersichtlich, dass in entsprechender Weise auch metallene Bauteile,
wie der Montageflansch 15 bzw. der Montageflansch 19 oder der Zylinderboden 17 am
Schaltkammergehäuse 1 bzw. am Leiterrohr 9 oder 8 festgesetzt werden können. Aus dieser
Figur ist auch ein Arretierelement 22 mit einem doppelt geschrägten Keil 26 ersichtlich.
Entsprechend den Ausführungsformen nach den Figuren 2 bis 7 kann das Arretierelement
als offener oder als segmentierter Kreisring ausgebildet sein. Aus Fig.9 ist auch
ein als Ringfeder ausgebildetes, elastisch verformbares Rückstellmittel 32 erkennbar,
welches die einzelnen Kreisringsegmente des Arretierelements 22 mit einer nach innen
gerichteten kleinen Vorspannkraft belastet und so bei der Ausführungsform nach Fig.9
für eine definierte Lage der einzelnen Segmente bei der Montage sorgt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0020]
- 1
- Schaltkammergehäuse
- 2
- Kontaktanordnung
- 3,4
- Schaltstücke
- 5
- Achse
- 6, 7
- Lichtbogenkontakte
- 8, 9
- Leiterrohre
- 10, 11
- Nennstromkontakte
- 12
- Isolierdüse
- 13
- Kompressionsvorrichtung
- 14
- Kolben
- 15
- Montageflansch
- 16
- Zylinder
- 17
- Zylinderboden
- 18
- Umlenkgetriebe
- 19
- Montageflansch
- 20
- Antriebsstange
- 21
- Vertiefung
- 22
- Arretierelement
- 22', 22"
- Kreisringsegmente
- 23
- Vorsprung
- 24
- Schrauben
- 25
- Konus
- 26, 26'. 26"
- Keile
- 27
- Dichtung
- 28
- Kontaktring
- 29
- Durchgangsöffnung
- 30
- Druckring
- 31
- Mutter
- 32
- Rückstellmittel
1. Schaltkammer für einen gasisolierten Hochspannungsschalter mit einem isoliergasgefüllten
Gehäuse (1) und einer im Gehäuse (1) gehaltenen Kontaktanordnung (2), enthaltend in
koaxialer Anordnung zwei längs einer Achse (5) relativ zueinander verschiebbare Schaltstücke
(3, 4) mit jeweils einem Lichtbogenkontakt (6, 7) und jeweils einem mit dem Lichtbogenkontakt
(6, 7) elektrisch leitend verbundenen Leiterrohr (8, 9), in das ein den Lichtbogenkontakt
(6, 7) umgebender Nennstromkontakt (10, 11) eingeformt ist,
eine die beiden Lichtbogenkontakte (6, 7) umgebende Isolierdüse (12), sowie eine Kompressionsvorrichtung
(13) mit einem feststehenden Kolben (14) und einem Zylinder (16),
bei der ein beweglich ausgebildetes erstes (8) beider Leiterrohre (8, 9) die Wand
des Zylinders (16) bildet, über einen Boden (17) des Zylinders (16) elektrisch leitend
und starr mit einem ersten (6) beider Lichtbogenkontakte (6, 7) verbunden ist und
die Isolierdüse (12) trägt,
dadurch gekennzeichnet, dass im Randbereich der Isolierdüse (12), des Zylinderbodens (17), eines ersten Montageflanschs
(15) zur Befestigung des Kolbens (14) am Schaltkammergehäuse (1) oder eines zweiten
Montageflanschs (19) zur Befestigung eines mit dem zweiten Lichtbogenkontakt (7) verbundenen
Umlenkgetriebes(18) eine Schraubverbindung angeordnet ist mit einem radial verschiebbaren
Arretierelement, welches die Isolierdüse (12), den Zylinderboden (17), den ersten
(15) oder den zweiten Montageflansch (19) durch Einspreizen und Verklemmen in einem
beider Leiterrohre (8, 9) oder im Schaltkammergehäuse (1) festsetzt.
2. Schaltkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in das Schaltkammergehäuse (1), das erste (8) oder das zweite Leiterrohr (9) ein
Vorsprung eingeformt ist, den das Arretierelement (22) hintergreift.
3. Schaltkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in das Schaltkammergehäuse (1), das erste (8) oder das zweite Leiterrohr (9) eine
Vertiefung (21) eingeformt ist, in die das Arretierelement (22) eingespreizt ist.
4. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schraube (24) der Schraubverbindung in einem axial ausgerichteten, in der Isolierdüse
(12), dem Zylinderboden (17), dem ersten (15) oder dem zweiten Montageflansch (19)
angeordneten Muttergewinde geführt ist und ein als Konus (25) ausgebildetes freies
Ende aufweist, welches auf gegenläufig geneigten Flächen zweier Keile (26', 26") abgestützt
ist, die entweder in die beiden Enden eines als offener Kreisring ausgebildeten Arretierelements
(22) eingeformt sind oder von denen der erste (26') in ein erstes (22') und der zweite
(26") in ein zweites Kreisringsegment (22") eines als segmentierter Kreisring ausgebildeten
Arretierelements (22) eingeformt ist.
5. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schraube (24) der Schraubverbindung durch eine axial ausgerichtete Durchgangsöffnung
(28) der Isolierdüse (12), des Zylinderbodens (17), des ersten (8) oder des zweiten
Montageflanschs (19) gesteckt ist und in ein Muttergewinde eingreift, welches in einen
axial geführten Druckring (30) oder in eine auf dem Druckring (30) angeordnete Mutter
(31) eingeformt ist, und dass das Arretierelement (22) zwischen der Isolierdüse, dem
Zylinderboden, dem ersten oder dem zweiten Montageflansch und dem Druckring angeordnet
und durch Keilwirkung radial nach aussen geführt ist.
6. Schaltkammer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in das Arretierelement ein Keil (26) eingeformt ist, welcher auf einer nach aussen
geneigten Auflagefläche der Isolierdüse, des Zylinderbodens, des ersten oder des zweiten
Montageflanschs oder des Druckrings geführt ist.
7. Schaltkammer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Keil (26) zwei gegenläufig nach innen geneigte Keilflächen aufweist, von denen
die erste auf einer nach aussen geneigten Auflagefläche der Isolierdüse), des Zylinderbodens,
des ersten (15) oder des zweiten Montageflanschs und die zweite auf einer nach aussen
geneigten Fläche des Druckrings (30 geführt ist.
8. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierelement (22) als offener oder als segmentierter Kreisring ausgebildet
ist.
9. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubenverbindung mindestens zwei im Umfangsrichtung versetzt angeordnete und
axial geführte Schrauben (24) aufweist.
10. Schaltkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierelement (22) mit einem elastisch verformbaren Rückstellmittel (32) zusammenwirkt.