[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen in
einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine, insbesondere in einer Druckmaschine, in
welchem wenigstens ein Signal, welches eine Schwingung der Maschine oder eines Teils
der Maschine enthält, gemessen wird und wenigstens ein Gegenmoment zur Reduktion der
Schwingung in die Maschine eingebracht wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine
Bedruckstoff verarbeitende Maschine mit einer Regelungseinrichtung zur aktiven Kompensation
von Schwingungen in der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine.
[0002] In Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen (auch als Bedruckstoff bearbeitende Maschinen
bezeichnet), insbesondere Druckmaschinen, sind auftretende Schwingungen, insbesondere
nichtganzzahliger Ordnung in Bezug auf die Betriebsfrequenz der Maschine, unerwünscht
und müssen, da sie Auswirkungen auf die Qualität der hergestellten Produkte haben,
bekämpft werden. Unerwünschte Schwingungen werden häufig auf aktive Weise kompensiert,
indem ein geeignetes Gegenmoment in die Bedruckstoff verarbeitenden Maschine eingebracht
wird, um der gemessenen Schwingung entgegenzuwirken.
[0003] Aus dem Dokument
DE 101 49 525 A1 beziehungsweise dem Dokument
US 6,796,183 B2 sowie aus dem Dokument
US 5,596,931 sind aktive Schwingungskompensationen für Bedruckstoff verarbeitende Maschinen bekannt,
in welcher Amplituden und Phasen diskreter Schwingungen verschiedener Frequenz gemessen
und in einem Regelkreis verarbeitet werden, um adäquate Gegenmomente für die Kompensation
zu bestimmen. Aus dem Dokument
DE 102 17 707 A1 beziehungsweise dem Dokument
US 2003/0230205 A1 geht hervor, dass eine auf eine Antriebsregelung für eine Bedruckstoff verarbeitende
Maschine eine aktive Schwingungskompensation aufgeschaltet werden kann, wobei die
Berechnung der Kompensationsschwingung mittels eines Filters mit deren Frequenzparametern
erfolgt.
[0004] Zur Kompensation von periodischen Störungen ist des Weiteren beispielsweise aus dem
Dokument
DE 197 40 153 A1 sowie aus dem Dokument
DE 103 55 122 A1 bekannt, einen Beobachter oder einen periodischen Kompensationsregler in einem Antriebsregelkreis
vorzusehen, um Eingangswerte für ein Stellglied beziehungsweise ein Sollmoment zu
gewinnen.
[0005] In der Praxis bei Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen, insbesondere Druckmaschinen,
hat sich gezeigt, dass bei bestimmten Parametern, beispielsweise der Anregungsfrequenz
für ein einzubringendes Gegenmoment, oder Parameterkombinationen bei bestimmten Kompensationszielen,
beispielsweise der Reduktion einer Zylinderschwingung oder einer Schwingung einer
Zylinderkombination, mit einer bestimmten Schwingungsfrequenz der Einsatz einer aktiven
Schwingungskompensation zu einer unerwarteten Erhöhung oder Verstärkung von Schwingungen
an einigen Messstellen in der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine führt.
[0006] Insbesondere bei einer ungünstigen Lage der Stelle, an welcher das Gegenmoment in
die Bedruckstoff verarbeitende Maschine, insbesondere in die Druckmaschine, eingebracht
wird, in Bezug auf die Schwingungsform einer Störung mit bestimmter Frequenz, sowie
in Bezug auf die Antriebspositionen (Motorpositionen) und/oder Messpositionen (Geberpositionen)
kann zwar für ein überwachtes Kompensationsziel die zu kompensierende Schwingung zu
Null geregelt werden, an anderen Messstellen in der Maschine kann die Schwingungsamplitude
durch die aktive Schwingungskompensation jedoch ansteigen. In einem ungünstigen Fall
bedeutet dies, dass die aktive Schwingungskompensation die Verarbeitungsqualität,
insbesondere die Druckqualität, verschlechtern kann. Auch durch eine geschickte Auswahl
von möglichen Stellen zum Einbringen eines Gegenmoments, von Antriebspositionen und
Messpositionen ist das Problem nicht vollständig vermeidbar. Häufig ist ohnehin eine
freie Auswahl der Positionen und/oder der Anzahl von Antriebspositionen und Messpositionen
nicht möglich, da viele Randbedingungen, beispielsweise eine obere Grenze für die
mögliche Räderzugbelastung, einzuhalten sind.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, unerwünschte Schwingungsverstärkungen
bei einer aktiven Schwingungskompensation einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine
zu verringern oder sogar zu vermeiden.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur aktiven Kompensation von
Schwingungen in einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen charakterisiert.
[0009] Im erfindungsgemäßen Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen (auch als
aktive Schwingungsdämpfung, Schwingungsminderung oder Schwingungsreduktion bezeichnet)
in einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine, insbesondere in einer Druckmaschine,
wird wenigstens ein Signal, welches eine Schwingung der Maschine oder eines Teils
der Maschine, insbesondere bei einer ersten Frequenz, enthält, gemessen (auch detektiert
oder aufgenommen). Wenigstens ein Gegenmoment (auch als Kompensationsmoment bezeichnet)
zur Reduktion der Schwingung, insbesondere bei der ersten Frequenz, wird in die Maschine
eingebracht. Wenigstens ein Maß für das Verhältnis zwischen der Amplitude der unkompensierten
Schwingung und der Amplitude des zur vollständigen Kompensation notwendigen Gegenmoments
(auch als Übertragungsverhalten des Prozesses oder als Empfindlichkeit der Maschine
oder als Response der Maschine bezeichnet) wird mit einem Schwellwert verglichen.
Das Gegenmoment, insbesondere der Wert und/oder die Phase des einzubringenden Gegenmoments,
wird in einem ersten funktionellen Zusammenhang mit der Schwingung, insbesondere deren
Amplitude und Phase, bestimmt, wenn das Maß größer als der Schwellwert ist, und das
einzubringende Gegenmoment wird in einem zweiten funktionellen Zusammenhang mit der
Schwingung, der vom ersten funktionellen Zusammenhang verschieden ist, bestimmt, wenn
das Maß kleiner als der Schwellwert ist. Anders ausgedrückt, über dem Schwellwert
erfolgt die Kompensation mit einem einwirkenden Gegenmoment in einer ersten Betriebsart
und unter dem Schwellwert in einer zweiten Betriebsart. Die Errechnung, Festlegung
oder Feststellung des einwirkenden Gegenmoments erfolgt über der Schwelle auf eine
erste Weise (nach einer ersten Regel) und unter der Schwelle auf eine zweite Weise
(nach einer zweiten Regel).
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in vorteilhafter Weise als Kompensationsziel
insbesondere eine vollständige Schwingungskompensation, das heißt eine Kompensation
bis unter ein gewünschtes minimales Limit, erreicht werden. Auf erfinderische Weise
kann ungünstigen Parametern oder Parameterkombinationen durch eine Änderung der Parameter
der aktiven Schwingungskompensation begegnet werden, so dass eine weniger starke,
nur eine ausreichend kleine oder sogar keine unerwünschte Anregung resultiert. Es
sind in vorteilhafter Weise ungünstige Konstellationen vermeidbar, bei denen Schwingungen
der Maschine durch eine aktive Kompensation verstärkt werden. Es erfolgt nur ein möglichst
geringer Eingriff in die Maschinendynamik. Für den hier angesprochenen Fachmann ist
klar, dass das einzubringende und einwirkende Gegenmoment einen zeitlichen Verlauf,
einen Signalverlauf, aufweist. Insbesondere kann es ein Frequenzspektrum um eine erste
Frequenz oder Hauptfrequenz aufweisen. Der Wert oder Betrag des einzubringenden Gegenmoments
kann insbesondere der maximale oder absolute Wert der Amplitude sein. Die Phasenlage
des Gegenmoments kann insbesondere der Phasenlage der zu kompensierenden Schwingung
entgegenwirken.
[0011] In vorteilhafter Weise ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreichbar, dass wenn
bei Änderung eines Betriebsparameters der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine, beispielsweise
der Maschinegeschwindigkeit, insbesondere der Druckmaschine, beispielsweise deren
Druckgeschwindigkeit, von diesem Betriebsparameter abhängige Anregungsfrequenzen in
einem Frequenzintervall liegen, in welchem das Maß für das Verhältnis zwischen der
Amplitude der unkompensierten Schwingung und der Amplitude des zur vollständigen Kompensation
notwendigen Gegenmoments oberhalb des Schwellwertes liegt, der Wert des einzubringenden
Gegenmoments im ersten funktionellen Zusammenhang mit der Stärke der Schwingung bestimmt
wird, während ansonsten der Wert des Gegenmoments im zweiten funktionellen Zusammenhang
bestimmt wird. Bei einer monotonen Änderung des Betriebsparameters der Bedruckstoff
verarbeitenden Maschine, beispielsweise einer monotonen Erhöhung der Druckgeschwindigkeit
der Druckmaschine, kann ein sukzessives Wechseln oder Umschalten zwischen den Einbringen
des Gegenmoments gemäß dem ersten funktionellen Zusammenhang und dem Einbringen gemäß
dem zweiten funktionellen Zusammenhang resultieren.
[0012] Das Kompensationsziel kann die Regelung einer Schwingung der gesamten Maschine oder
einer Schwingung eines Teils der Maschine, insbesondere eines einzelnen Bauteils der
Maschine, im Wesentlichen auf Null, bevorzugt genau auf Null, insbesondere im Rahmen
von Toleranzgrenzen, sein. Die zu kompensierende Schwingung kann insbesondere eine
Rotationsschwingung sein. Das Maß für das Verhältnis zwischen der Amplitude der unkompensierten
Schwingung und der Amplitude des zur vollständigen Kompensation notwendigen Gegenmoments
kann die Stärke der Schwingung, der absolute Betrag der Amplitude der Schwingung oder
die Amplitude der Übertragungsfunktion zwischen dem von einem Aktuator eingebrachten
Gegenmoment und der zu kompensierenden Schwingung sein. Das Gegenmoment kann die erste
Frequenz oder eine zweite Frequenz, die von der ersten verschieden ist, haben. Das
Gegenmoment kann auf ein Antriebsmoment der Maschine, insbesondere des Hauptantriebs
der Maschine, aufgeschaltet werden. Das Gegenmoment kann eine feste Frequenz aufweisen.
Wenn das Maß gleich dem Schwellwert ist, kann je nach Ausführungsform im erfindungsgemäßen
Verfahren festgelegt sein, dass das einzubringende Gegenmoment entweder im ersten
funktionellen Zusammenhang mit der Schwingung oder im zweiten funktionellen Zusammenhag
bestimmt wird.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur aktiven
Kompensation von Schwingungen ist das einzubringende Gegenmoment im zweiten funktionellen
Zusammenhang im wesentlichen Null oder nahe an Null, bevorzugt genau Null. Mit anderen
Worten, unter dem Schwellwert, also nach einem festgelegten Kriterium, ist in dieser
Ausführungsform die aktive Schwingungskompensation ausgeschaltet, während sie über
dem Schwellwert eingeschaltet ist. Die aktive Schwingungskompensation arbeitet nur
dann, wenn sie tatsächlich gebraucht wird.
[0014] Es ist des Weiteren vorteilhaft, wenn im erfindungsgemäßen Verfahren als Maß die
Amplitude der Übertragungsfunktion (auch als Frequenzgang bezeichnet) zwischen dem
Gegenmoment und der Schwingung dient und verglichen wird, ob die Übertragungsfunktion
den Schwellwert an wenigstens einer Frequenz überschreitet, also die Übertragungsfunktion
einen festgelegten oder ausgewählten Betrag überschreitet. Insbesondere kann die Überschreitung
des Betrages durch die Übertragungsfunktion ein Kriterium für das Ein- und Ausschalten
der aktiven Schwingungskompensation bilden. Mit anderen Worten, die aktive Kompensation
kann nur dann eingeschaltet sein, wenn die Amplitude der Übertragungsfunktion bei
der aktuellen Schwingungsfrequenz (der zu kompensierenden Schwingung) eine festgelegte
Schwelle überschreitet. Das vorteilhafte Kriterium kann die Übertragungsfunktion zwischen
Motormoment und Kompensationsziel sein. Aus dieser Weise kann vorteilhaft vermieden
oder verringert werden, dass eine unerwünschte Erhöhung oder Verstärkung von Schwingungen
an einigen der Messstellen in der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine erfolgt, wenn
der Wert der Übertragungsfunktion zwischen dem Gegenmoment, insbesondere dem Antriebsmoment,
und dem Kompensationsziel klein ist.
[0015] Die aktive Schwingungskompensation kann in konkreten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens nur dann eingeschaltet werden, wenn die überwachte Schwingungsordnung der
Bedruckstoff verarbeitenden Maschine, insbesondere Druckmaschine, bei der aktuellen
Betriebsgeschwindigkeit, insbesondere Druckgeschwindigkeit, in der Nähe einer Resonanzfrequenz
liegt. Für die Bedruckstoff verarbeitende Maschine werden die Resonanzfrequenzen und
die Schwellwerte für den erfindungsgemäßen Vergleich mit dem Maß für das Verhältnis
zwischen der Amplitude der unkompensierten Schwingung und der Amplitude des zur vollständigen
Kompensation notwendigen Gegenmoments in Funktion der Betriebsgeschwindigkeit bestimmt.
[0016] Des Weiteren oder alternativ dazu kann im erfindungsgemäßen Verfahren zur aktiven
Kompensation von Schwingungen vorgesehen sein, dass zur Initialisierung die Übertragungsfunktion
zwischen dem Gegenmoment und der Schwingung gemessen wird. Auf diese Weise kann mit
geringem Programmier- oder Pflegeaufwand automatisiert in der Bedruckstoff verarbeitenden
Maschine der notwendige Schwellwert bestimmt werden, so dass die Bereiche für die
erste Betriebsart und die zweite Betriebsart festgelegt werden.
[0017] In konkreten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Stelle
der Messung der Schwingung der Maschine oder eines Teils der Maschine bei der ersten
Frequenz und die Stelle des Einbringens des Gegenmoments zur Reduktion der Schwingung
nicht zusammenfallen. Mit anderen Worten, Messeinrichtungen, wie Sensoren, Drehgeber,
Encoder oder dergleichen, können an Messstellen positioniert sein, während das Gegenmoment
über einen Aktuator, beispielsweise einen Antrieb oder Motor, an einer anderen Stelle
auf die Maschine übertragen wird.
[0018] Es ist besonders bevorzugt, wenn in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Bedruckstoff verarbeitende Maschine auf eine Betriebsfrequenz gesteuert oder geregelt
angetrieben wird. Mit anderen Worten, das Verfahren zur Kompensation von Schwingungen
beseitig unerwünschte Störungen in einer Steuerung oder Regelung der Bedruckstoff
verarbeitenden Maschine, insbesondere in der Steuerung oder Regelung des Hauptantriebs
der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren kann derart ausgeführt sein, dass die Amplitude und
die Phase der Schwingung aus der Messung bestimmt werden. Insbesondere kann eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens auch Merkmale oder Merkmalskombinationen der aktiven
Schwingungskompensation aufweisen, die im Dokument
DE 101 49 525 A1 beziehungsweise im Dokument
US 6,796,183 B2 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind. Der Offenbarungsgehalt des Dokument
DE 101 49 525 A1 beziehungsweise des Dokuments
US 6,796,183 B2 wird durch explizite Bezugnahme in diese Offenbarung aufgenommen.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren kann des Weiteren oder alternativ dazu derart ausgeführt
sein, dass das wenigstens eine Gegenmoment mittels eines Filters, der eine Transferfunktion
mit einem Frequenzparameter, welcher der Frequenz der zu kompensierenden Schwingung
entspricht, bestimmt wird. Insbesondere kann eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch Merkmale oder Merkmalskombinationen der aktiven Schwingungskompensation
aufweisen, die im Dokument
DE 102 17 707 A1 beziehungsweise im Dokument
US 2003/0230205 A1 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind. Der Offenbarungsgehalt des Dokuments
DE 102 17 707 A1 beziehungsweise des Dokuments
US 2003/0230205 A1 wird durch explizite Bezugnahme in diese Offenbarung aufgenommen.
[0021] Im erfindungsgemäßen Verfahren kann die zu kompensierende Schwingung eine Schwingung
einer Maschinenwelle oder einer Signalwertdifferenz von zwei oder von mehr als zwei
Maschinenwellen oder einer Eigenmode der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine oder
einer Eigenmode eines Teils der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine sein.
[0022] Des Weiteren oder alternativ dazu kann die Frequenz der Schwingung ein nichtganzzahliges
Vielfaches einer Betriebsfrequenz der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine sein.
[0023] In konkreten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es besonders
bevorzugt, wenn das Verfahren für eine Mehrzahl von Schwingungen unterschiedlicher
Frequenz, insbesondere gleichzeitig, angewendet wird. Es können insbesondere mehrere
Schwingungseigenformen der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine kompensiert werden.
[0024] Im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren steht auch eine Bedruckstoff
verarbeitende Maschine, insbesondere eine Druckmaschine, mit einer Regelungseinrichtung
zur aktiven Kompensation von Schwingungen in der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine.
Erfindungsgemäß ist die Regelungseinrichtung der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine
zur Durchführung eines Verfahren mit Merkmalen oder Merkmalskombinationen gemäß dieser
Darstellung ausgeprägt und ist, wenn das Maß für das Verhältnis zwischen der Amplitude
der unkompensierten Schwingung und der Amplitude des zur vollständigen Kompensation
notwendigen Gegenmoments für die Empfindlichkeit der Maschine größer als der Schwellwert
ist, in einer ersten Betriebsart betreibbar und, wenn das Maß für das Verhältnis zwischen
der Amplitude der unkompensierten Schwingung und der Amplitude des zur vollständigen
Kompensation notwendigen Gegenmoments für die Empfindlichkeit der Maschine kleiner
als der Schwellwert ist, in einer zweiten Betriebsart betreibbar.
[0025] Die erfindungsgemäße Bedruckstoff verarbeitende Maschine kann insbesondere eine Druckmaschine
(beispielsweise eine Offsetdruckmaschine oder eine Mehrfarbendruckmaschine oder eine
Verpackungsdruckmaschine oder eine Etikettendruckmaschine), ein Druckformbelichter
(beispielsweise ein Außentrommelbelichter für Offsetdruckplatten) oder eine Druckweiterverarbeitungsmaschine
(beispielsweise eine Stanzmaschine oder eine Falzmaschine oder ein Sammelhefter) sein.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren gelangt besonders bevorzugt in Druckmaschinen mit
einer hohen Anzahl von Druckwerken, das heißt mit acht oder mehr Druckwerken, insbesondere
Offsetdruckwerken, zum Einsatz.
[0027] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es
zeigt im Einzelnen:
- Figur 1
- ein Schema einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedruckstoff verarbeitenden
Maschine mit einer Regelungseinrichtung ausgeprägt zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Figur 2
- ein Schema einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedruckstoff
verarbeitenden Maschine mit einer Regelungseinrichtung ausgeprägt zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- Figur 3
- eine graphische Darstellung der Bedeutung des erfindungsgemäßen Schwellwerts für das
Ein- und Ausschalten der aktiven Schwingungskompensation in einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0028] Bevor auf Merkmale und Details vorteilhafter Ausführungsformen von erfindungsgemäßen
Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen mit Bezug auf die Darstellung in den Figuren
1 und 2 eingegangen wird, sei an dieser Stelle zunächst die Abfolge der Bereitstellung
und Durchführung eine bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben.
[0029] Für die aktive Kompensation einer Schwingung werden Sensoren zum Messen der Schwingungsamplitude
und ein Motor zum Aufbringen des Kompensationsmoments oder Gegenmoments benötigt.
Zum Aufbringen der Kompensationsmomente kann der ohnehin vorhandene Hauptantrieb der
Bedruckstoff verarbeitenden Maschine benutzt werden. Es hat sich herausgestellt, dass
es sinnvoll ist, zwei Drehgeber als Sensoren zu verwenden, wobei sich einer der Drehgeber
eher am Maschinenanfang und der andere eher am Maschinenende befindet. Dabei kann
der ohnehin vorhandene Maschinentacho als ein Geber oder Sensor zum Einsatz gelangen,
so dass nur ein zusätzlicher Geber benötigt wird.
[0030] Mit Simulationsrechnungen lassen sich Motorpositionen finden, die für eine aktive
Schwingungskompensation besonders vorteilhaft sind. Allerdings gibt es verschiedene
Restriktionen, da für die Position des Hauptantriebs und des Maschinentachos weitere
Kriterien zu beachten sind, so dass meist nicht die für die aktive Schwingungskompensation
günstigste Konfiguration realisierbar ist. Beispielsweise darf der Motor zum Aufbringen
der Kompensationsmomente nicht in einem Schwingungsknoten liegen. Der Schwingungsknoten
befindet sich häufig etwa in der Maschinenmitte. Gleichzeitig wird die Antriebsposition
bei Druckmaschinen derart gewählt, dass die Räderzugbelastung und der statische Druckversatz
möglichst gering sind. Für eine konkrete Maschinenauslegung oder ein konkretes Maschinenmodell
werden die Motorpositionen daher als ein Kompromiss aus den Anforderungen für die
aktive Schwingungskompensation und den sonstigen Restriktionen festgelegt.
[0031] Das Kompensationsziel ist das Schwingungsmaß, das die aktive Schwingungskompensation
durch Einleitung von Gegenmomenten auf Null bringt. Ein mögliches Kompensationsziel
für eine Druckmaschine ist zum Beispiel die Abweichung der Drehgeschwindigkeit des
ersten Druckzylinders von einer Sollgeschwindigkeit. Bei eingeschalteter Schwingungskompensation
wäre dieses Schwingungsmaß für die bekämpfte Ordnung nahezu Null. Die zugrunde liegende
Theorie besagt, dass mit einem einzigen Motor nur ein Kompensationsziel erreicht werden
kann. Es hat sich herausgestellt, dass ein besonders vorteilhaftes Kompensationsziel
der Differenzweg zwischen oder die Differenz der Amplituden an den beiden oben angesprochenen
Messstellen ist. Das heißt, die aktive Schwingungskompensation leitet Gegenmomente
derart ein, dass der Differenzweg zwischen oder die Differenz der Amplituden an den
beiden Messstellen gegen Null geht.
[0032] Für die bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen aktiven Schwingungskompensation
in einer einzelnen Maschine wird die Übertragungsfunktion (auch als Frequenzgang bezeichnet)
zwischen Motormoment und Kompensationsziel in einem einmaligen Initialisierungslauf
gemessen. Die Übertragungsfunktion steht daher nach dieser Messung in der Maschinensoftware
zur Verfügung.
[0033] Während des Betriebes der Maschine, insbesondere Druckbetriebes, überwacht die aktive
Schwingungskompensation bestimmte Frequenzanteile oder Ordnungsanteile des als Kompensationsziel
definierten Schwingungssignals. Ein Algorithmus berechnet das Gegenmoment derart,
dass das Kompensationsziel zu Null geht. Derartige Algorithmen, die besonders vorteilhaft
sind, sind beispielsweise im Dokument
DE 101 49 525 A1 beziehungsweise im Dokument
US 6,796,183 B2 sowie im Dokument
DE 102 17 707 A1 beziehungsweise im Dokument
US 2003/0230205 A1 dem Fachmann zugänglich. Bei ungünstigen Konstellationen aus Angriffstelle und Frequenz
der Störung, sowie Motorpositionen und Sensorpositionen wird zwar das überwachte Kompensationsziel
zu Null geregelt, an anderen Messstellen in der Maschine steigen die Schwingungsamplituden
durch die aktive Schwingungskompensation jedoch an. Erfindungsgemäß ist deshalb in
diesen Ausführungsformen vorgesehen, die aktive Schwingungskompensation gezielt einzuschalten
und auszuschalten.
[0034] Das Einschalten und Ausschalten kann nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen. Es
hat sich gezeigt, dass ein besonders vorteilhaftes Kriterium über die gemessene Übertragungsfunktion
zwischen Motormoment und Kompensationsziel formuliert werden kann. Die aktive Kompensation
wird demnach nur dann eingeschaltet, wenn die Amplitude der Übertragungsfunktion bei
der aktuellen Schwingungsfrequenz eine festgesetzte Schwelle, beispielsweise 10 %,
30 % oder 50 % ihres Maximalwertes, überschreitet.
[0035] Die Figur 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt einer Ausführungsform einer Bedruckstoff
verarbeitenden Maschine 1, insbesondere eine Druckmaschine mit mehreren Druckwerken
2 und Zylindern 3, mit einer Regelungseinrichtung und einer erfindungsgemäßen aktiven
Schwingungskompensation für einen Zylinder. Die Bedruckstoff verarbeitende Maschine
1 dieser Ausführungsform kann entweder einen durchgehenden Räderzug oder einen unterbrochenen
Räderzug aufweisen. Der Einsatz einer erfindungsgemäßen Kompensationseinrichtung 9
und der Einsatz einer erfindungsgemäßen Regelungseinrichtung mit Regelelement 8 und
Kompensationseinrichtung 9 ist nicht auf die Verringerung von Schwingungen an Übergabepunkten
zwischen bogenführenden Zylindern begrenzt, sondern kann im allgemeinen zu einer verbesserten
Regelung beziehungsweise Kompensation von Schwingungen von Zylindern, beispielsweise
Druckformzylinder, Übertragungs- oder Gummituchzylinder oder Gegendruckzylinder, sowie
Walzen und Rollen in Farb- und/oder Feuchtwerken genutzt werden. In der Figur 1 ist
ein Beispiel einer Regelung mit paralleler Kompensation für einen ersten Zylinder
4 gezeigt: Mittels eines Winkellagegebers wird ein repräsentatives Signal für den
Verlauf der Winkelgröße (zeitlicher Verlauf des Wertes der Winkelgröße) erzeugt und
dem Regelelement 8 gemeinsam mit einem Winkelgrößensollwert 10 zugeführt. Das Regelelement
8 kann ein einfacher Differenzregler oder auch ein Regler, welcher komplizierte Transformationen
(Integrationen, Differentiationen und dergleichen) umfasst, sein. Das für den Verlauf
der Winkelgröße repräsentative Signal wird parallel auch dem Kompensationselement
9 zugeführt. Dessen Ausgangssignal wird dem Ausgangssignal des Regelelements 8 am
Subtraktionspunkt nach dem Regelelement 8 überlagert. Das überlagerte Signal wird
dem ersten Aktuator 6 zugeführt. Da die zu kompensierende Frequenz beziehungsweise
die zu kompensierenden Frequenzen des Kompensationselementes 9 einstellbar sind, können
neben Schwingungen nichtganzzahliger Ordnung im Vergleich zur Maschinenfrequenz auch
Schwingungen ganzzahliger Ordnung kompensiert werden. Erfindungsgemäß ist nunmehr
das Kompensationselement 9 der Regelungseinrichtung derart ausgeführt, dass es in
Abhängigkeit des Ergebnisses des Vergleichs des Maßes für die Empfindlichkeit der
Maschine mit dem Schwellwert eingeschaltet oder ausgeschaltet ist oder wird.
[0036] Die Figur 2 ist ein schematischer Ausschnitt einer alternativen Ausführungsform einer
Bedruckstoff verarbeitenden Maschine 1, insbesondere eine Druckmaschine, welche mehrere
Druckwerke 2 und Zylinder 3 umfasst, mit getrenntem Räderzug, zwei Regelungseinrichtungen
und zwei erfindungsgemäßen Schwingungskompensationen. In dieser Ausführungsform zur
Kompensation von Schwingungen an einer Übergabestelle zwischen zwei bogenführenden
Zylindern erfolgt einerseits eine separate Kompensation für den ersten Zylinder 4
und für den zweiten Zylinder 5, andererseits wird aber auch eine relative Kompensation
für die Winkeldifferenz, hier beispielhaft für den zweiten Zylinder 5 gezeigt, durchgeführt.
Diese Ausführungsform verbindet in vorteilhafter Weise eine absolute Verringerung
der Schwingungen mit der relativen Verringerung der Schwingungen (relevante Winkelgröße
für die Bogenübergabe). Dem ersten Zylinder 4 ist ein Regelelement 8 zugeordnet, dem
ein repräsentatives Signal für die Winkelgröße des ersten Zylinders 4 (Wert der Winkelgröße)
und ein Winkelgrößensollwert 10 zugeführt werden. Parallel zum Regelelement 8 ist
ein Kompensationselement 9 vorgesehen, dessen Ausgangssignal dem Ausgangssignal des
Regelelementes am Subtraktionspunkt nach dem Regelelement 8 überlagert wird. Das überlagerte
Signal wird dem ersten Aktuator 6 zugeführt. Dem zweiten Zylinder 5 ist auch ein Regelelement
8 zugeordnet, dem ein repräsentatives Signal für die Winkelgröße des zweiten Zylinders
5 (Wert der Winkelgröße) und ein Winkelgrößensollwert 10 zugeführt werden. Der Differenzwinkel
zwischen Zylinder 4 und Zylinder 5 oder eine davon linear abhängige Größe, ein Maß
für den Differenzwinkel, wird dem Kompensationselement 9 an einem Subtraktionspunkt
zugeführt. Das Ausgangssignal des Kompensationselements 9 wird dem Ausgangssignal
des Regelements 8 an einem Subtraktionspunkt nach dem Regelelement 8 des zweiten Zylinders
5 überlagert. Das überlagerte Signal wird dem zweiten Aktuator 7 zugeführt.
Erfindungsgemäß sind nunmehr die Kompensationselemente 9 der Regelungseinrichtung
derart ausgeführt, dass sie in Abhängigkeit des Ergebnisses des Vergleichs des Maßes
für die Empfindlichkeit der Maschine mit dem Schwellwert eingeschaltet oder ausgeschaltet
sind oder werden.
[0037] In der Figur 3 ist schematisch die Bedeutung des erfindungsgemäßen Schwellwerts für
das Ein- und Ausschalten der aktiven Schwingungskompensation in einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
[0038] Im Teilbild A der Figur 3 sind in anwendbarer Einheiten (applicable units, a.u.)
Schwingungsamplituden als Funktion der Frequenz aufgetragen. Zum einen sind Schwingungsamplituden
11 gezeigt, welche ohne Kompensation, das heißt, bei ausgeschalteter aktiver Schwingungskompensation,
bei einer bestimmten Frequenz, die insbesondere bei einem bestimmten Wert eines Betriebsparameters,
wie beispielsweise der Druckgeschwindigkeit, gemessen werden. Diese weisen bei einer
bestimmten ersten Frequenz ein Maximum auf, Zum anderen sind Schwingungsamplituden
12 gezeigt, welche mit Kompensation, das heißt, bei eingeschalteter aktiver Schwingungskompensation,
gemessen werden. Es ist deutlich erkennbar, dass diese Schwingungsamplituden nunmehr
ein Maximum bei einer bestimmten zweiten Frequenz, die höher als die erste ist, aufweisen.
Gleichzeitig sind die Schwingungsamplituden 12 bei der ersten Frequenz signifikant
reduziert im Vergleich zu den Schwingungsamplituden 11. Während also einerseits das
Kompensationsziel erfüllt werden kann, schwingt andererseits die Bedruckstoff verarbeitende
Maschine mit einer anderen Frequenz, allerdings mit geringerer Amplitude, insbesondere
wenn die Bedruckstoff verarbeitende Maschine bei einem anderen Wert der Druckgeschwindigkeit
betrieben wird.
[0039] Im Teilbild B der Figur 3 ist der Betrag der Amplitude des benötigten Gegenmoments
13 oder Kompensationsmoments in anwendbarer Einheiten (applicable units, a.u.) in
Funktion der Frequenz aufgetragen. Es ist erkennbar, dass das erforderliche Gegenmoment
13 im Bereich der zweiten Frequenz besonders groß ist, so dass eine Anregung der Bedruckstoff
verarbeitenden Maschine stattfinden kann.
[0040] Im Teilbild C der Figur 3 ist in anwendbarer Einheiten (applicable units, a.u.) die
Übertragungsfunktion 14 oder der Frequenzgang vom Kompensationsmoment auf die Kompensationsgröße,
das Kompensationsziel gezeigt. Es ist ein Schwellwert 15 festgelegt.
[0041] Nun wenn die Amplitude der Übertragungsfunktion 14 diesen Schwellwert 15, insbesondere
an wenigstens einer Frequenz übersteigt, wird in dieser Ausführungsform die aktive
Schwingungskompensation eingeschaltet. Die Überschreitung findet in einem Kompensationsfenster
16, in einem Frequenzintervall statt, welches, wie aus dem Teilbild A ersichtlich
ist, die an der ersten Frequenz auftretenden Maxima einschließt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0042]
- 1
- Bedruckstoff verarbeitende Maschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Zylinder
- 4
- erster Zylinder
- 5
- zweiter Zylinder
- 6
- erster Aktuator zur Regelung des ersten Zylinders
- 7
- zweiter Aktuator zur Regelung des zweiten Zylinders
- 8
- Regelungselement
- 9
- Kompensationseinrichtung
- 10
- Winkelgrößensollwert
- 11
- Schwingungsamplitude ohne Kompensation
- 12
- Schwingungsamplitude mit Kompensation
- 13
- Gegenmoment
- 14
- Übertragungsfunktion
- 15
- Schwellwert
- 16
- Kompensationsfenster
1. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen in einer Bedruckstoff verarbeitenden
Maschine (1), in welchem wenigstens ein Signal, welches eine Schwingung der Maschine
oder eines Teils der Maschine enthält, gemessen wird und wenigstens ein Gegenmoment
(13) zur Reduktion der Schwingung in die Maschine (1) eingebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Maß für das Verhältnis zwischen der Amplitude der unkompensierten
Schwingung und der Amplitude des zur vollständigen Kompensation notwendigen Gegenmoments
(13) mit einem Schwellwert (15) verglichen wird und das einzubringende Gegenmoment
(13) in einem ersten funktionellen Zusammenhang mit der Schwingung bestimmt wird,
wenn das Maß größer als der Schwellwert (15) ist, und das einzubringende Gegenmoment
(13) in einem zweiten funktionellen Zusammenhang mit der Schwingung, der vom ersten
funktionellen Zusammenhang verschieden ist, bestimmt wird, wenn das Maß kleiner als
der Schwellwert (15) ist.
2. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wert des einzubringenden Gegenmoment (13) im zweiten funktionellen Zusammenhang
im wesentlichen Null ist.
3. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gegenmoment (13) auf ein Antriebsmoment der Maschine aufgeschaltet wird.
4. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Maß die Amplitude der Übertragungsfunktion (14) zwischen dem Gegenmoment (13)
und der Schwingung dient und verglichen wird, ob die Übertragungsfunktion (14) den
Schwellwert (15) an wenigstens einer Frequenz überschreitet.
5. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Initialisierung die Übertragungsfunktion (14) zwischen dem Gegenmoment (13) und
der Schwingung gemessen wird.
6. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stelle der Messung der Schwingung der Maschine oder eines Teils der Maschine
bei der ersten Frequenz und die Stelle des Einbringens des Gegenmoments (13) zur Reduktion
der Schwingung nicht zusammenfallen.
7. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bedruckstoff verarbeitende Maschine (1) auf eine Betriebsfrequenz gesteuert oder
geregelt angetrieben wird.
8. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Amplitude und die Phase der Schwingung aus der Messung bestimmt werden.
9. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gegenmoment mittels eines Filters, der eine Transferfunktion mit einem Frequenzparameter,
welcher der Frequenz der zu kompensierenden Schwingung entspricht, bestimmt wird.
10. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwingung eine Schwingung einer Maschinenwelle oder einer Signalwertdifferenz
von zwei oder von mehr als zwei Maschinenwellen oder einer Eigenmode der Bedruckstoff
verarbeitenden Maschine (1) oder einer Eigenmode eines Teils der Bedruckstoff verarbeitenden
Maschine (1) ist.
11. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frequenz der Schwingung ein nichtganzzahliges Vielfaches einer Betriebsfrequenz
der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine ist.
12. Verfahren zur aktiven Kompensation von Schwingungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren für eine Mehrzahl von Schwingungen unterschiedlicher Frequenz angewendet
wird.
13. Bedruckstoff verarbeitende Maschine (1) mit einer Regelungseinrichtung zur aktiven
Kompensation von Schwingungen in der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Regelungseinrichtung ausgeprägt zur Durchführung eines Verfahren gemäß eines
der vorstehenden Ansprüche ist und, wenn das Maß für das Verhältnis zwischen der Amplitude
der unkompensierten Schwingung und der Amplitude des zur vollständigen Kompensation
notwendigen Gegenmoments (13) größer als der Schwellwert (15) ist, in einer ersten
Betriebsart betreibbar und, wenn das Maß für das Verhältnis zwischen der Amplitude
der unkompensierten Schwingung und der Amplitude des zur vollständigen Kompensation
notwendigen Gegenmoments (13) kleiner als der Schwellwert (15) ist, in einer zweiten
Betriebsart betreibbar ist.
14. Bedruckstoff verarbeitende Maschine (1) gemäß Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Maschine eine Druckmaschine, ein Druckformbelichter oder eine Druckweiterverarbeitungsmaschine
ist.