[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Druckmaschine, mit einem Farbwerk,
das eine Walze und einen der Walze zugeordneten Rakelfarbkasten umfasst, der eine
verstellbare Rückwand zum Einstellen eines Farbpegels einer in dem Rakelfarbkasten
gespeicherten Druckfarbe umfasst, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In
US 6,705,223 B2 ist eine solche Druckmaschine beschrieben. Bei dieser Druckmaschine des Standes der
Technik ist die Walze eine Rasterwalze und erfolgt die Übertragung der Druckfarbe
aus dem Rakelfarbkasten auf die Rasterwalze, d. h., die Befüllung der Näpfchen der
Rasterwalze mit der Druckfarbe, unter Umständen nicht hinreichend gleichmäßig. Die
Näpfchenbefüllung kann von der Druckgeschwindigkeit abhängen und durch störende Turbulenzen
der in dem Rakelfarbkasten gespeicherten Druckfarbe sowie von sich in dieser Druckfarbe
bildenden Luftbläschen beeinträchtigt sein.
[0003] Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine der eingangs genannten Gattung
entsprechende Druckmaschine zu schaffen, bei welcher eine gleichmäßigere Übertragung
der Druckfarbe aus dem Rakelfarbkasten auf die Walze gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Druckmaschine, mit einem Farbwerk, das eine Walze und einen der
Walze zugeordneten Rakelfarbkasten umfasst, der eine verstellbare Rückwand zum Einstellen
eines Farbpegels einer in dem Rakelfarbkasten gespeicherten Druckfarbe umfasst, ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückwand ein Strömungsprofil zum strömungsmechanischen
Beeinflussen der Druckfarbe aufweist.
[0005] Das Strömungsprofil kann bei mehrstückiger Ausbildung an der Rückwand befestigt sein
und kann bei einstückiger Ausbildung an die Rückwand angeformt sein. Unter der Druckfarbe
wird im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung auch ein Lack verstanden, wobei unter
dem Farbwerk auch ein Lackierwerk verstanden wird.
[0006] Ein Vorteil des Strömungsprofils ist darin zu sehen, dass durch dieses die Gleichmäßigkeit
der Übertragung der Druckfarbe aus dem Rakelfarbkasten auf die Walze verbessert wird.
Die Gleichmäßigkeit ist nicht mehr in so starkem Maße von der Druckgeschwindigkeit
abhängig. Die Gleichmäßigkeit beeinträchtigende Turbulenzen und Luftbläschen in der
Druckfarbe werden in einem hinreichenden Maße verringert. Falls die Walze als eine
Rasterwalze mit einer z. B. aus Näpfchen bestehenden Rasterstruktur ausgebildet ist,
wird die Befüllung der Rasterstruktur mit der Druckfarbe, die sogenannte Näpfchenbefüllung,
durch die strömungsmechanische Wirkung des Strömungsprofils vergleichmäßigt und verbessert.
[0007] Ein Zusatzvorteil ist darin zu sehen, dass die strömungsmechanische Wirkung des Strömungsprofils
auf die Druckfarbe ohne störende Nebenwirkung auf eine Rakel und einen Kastenboden
des Rakelfarbkastens erfolgen kann. Die infolge des Staudruckes der sich vor dem Strömungsprofil
aufstauenden Druckfarbe von dieser auf das Strömungsprofil ausgeübten hydrodynamischen
Kräfte werden vom Strömungsprofil über die Rückwand abgeleitet. Aufgrund der gelenkigen,
d. h., schub- oder vorzugsweise drehgelenkigen, Verbindung der Rückwand mit dem Kastenboden
werden die von der Rückwand aufgenommenen hydrodynamischen Kräfte nicht auf den Kastenboden
und die daran befestigte Rakel übertragen.
[0008] Ein weiterer Zusatzvorteil ist darin zu sehen, dass das Strömungsprofil bei von der
Walze weg verstellter Rückwand sehr gut zugänglich und deshalb bei einem Druckfarbewechsel
bequem reinigbar ist.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckmaschine sind in den Unteransprüchen
genannt.
[0010] Bei einer Weiterbildung ist die Rückwand wahlweise in eine erste Stellung, in der
bzw. infolge welcher der Farbpegel oberhalb einer Rakelschneide einer Rakel des Rakelfarbkastens
liegt, und in eine zweite Stellung, in der bzw. infolge welcher der Farbpegel unterhalb
der Rakelschneide der Rakel des Rakelfarbkastens liegt, verstellbar gelagert. Die
Rakelschneide bildet den am höchsten liegenden Punkt der Rakel.
[0011] Bei einer weiteren Weiterbildung ist die Rückwand um ein Drehgelenk in die erste
Stellung und in die zweite Stellung schwenkbar gelagert, welches Drehgelenk oberhalb
eines Kastenbodens des Rakelfarbkastens angeordnet ist.
[0012] Bei einer weiteren Weiterbildung bilden das Strömungsprofil und die Umfangsoberfläche
der Walze zusammen eine Engstelle, welche oberhalb der Rakelschneide liegt, wenn sich
die Rückwand in der ersten Stellung befindet.
[0013] Bei einer weiteren Weiterbildung weist das Strömungsprofil eine die Engstelle bestimmende
Außenecke mit einem Winkel auf, der größer als 45° und kleiner als 135° ist. Insbesondere
kann dieser Winkel größer als 60° und kleiner als 120° sein. Vorzugsweise beträgt
der Winkel der Außenecke in etwa 90°, d. h., die Außenecke ist in etwa rechtwinklig.
[0014] Gemäß einer weiteren Weiterbildung weist das Strömungsprofil eine Innenecke auf.
Die Innenecke kann einen Winkel aufweisen, der mindestens 90° beträgt. Dieser Winkel
kann in etwa 135° betragen.
[0015] Bei einer weiteren Weiterbildung ist mindestens ein Element zum Sichern eines zwischen
der Rückwand und einer Folie bestehenden Kontaktes vorhanden. Die Folie ist in den
Rakelfarbkasten eingelegt, so dass die Folie zumindest den Kastenboden bedeckt.
[0016] Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist besagtes Element ein Polster, welches zwischen
der Folie und dem Kastenboden des Rakelfarbkastens angeordnet ist. Das Polster kann
ein Feststoffpolster, z. B. ein Kunststoffpolster, sein. Hierbei kann das Polster
geschäumt sein. Die Folie und das Polster können aus einem Verbundwerkstoff einstückig
gefertigt sein. Stattdessen können die Folie und das Polster auch zweistückig gefertigt
sein, wobei die Folie im Rakelfarbkasten auf dem Polster liegt.
[0017] Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist die Folie als ein bei der Reinigung des Rakelfarbkastens
regelmäßig entsorgbarer Einwegartikel ausgebildet. Bei einem Farbwechsel wird die
für den vorhergehenden Druckauftrag verwendete Druckfarbe aus dem Rakelfarbkasten
entnommen und wird danach die Folie zusammen mit den darauf befindlichen Farbresten
aus dem Rakelfarbkasten entnommen und weggeworfen. Nach dem Einlegen einer unverbrauchten,
neuen Folie in den Rakelfarbkasten wird die für den folgenden Druckauftrag erforderliche
Druckfarbe in den Rakelfarbkasten eingefüllt.
[0018] Bei einer weiteren Weiterbildung weist die Rückwand eine metallisch-harte Gleitfläche
auf, mit welcher die Rückwand zur Herstellung des Kontaktes an der Folie anliegt.
[0019] Bei einer weiteren Weiterbildung begrenzen die Folie und die Rückwand zusammen einen
von der Druckfarbe gebildeten Offsetdruckfarbe-Vorrat, der in dem Rakelfarbkasten
gespeichert ist. Die in dem Rakelfarbkasten gespeicherte Druckfarbe ist also vorzugsweise
hochviskos.
[0020] Bei einer weiteren Weiterbildung ist eine der Folie zugewandte Fläche des Kastenbodens
konkav gewölbt.
[0021] Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist das Farbwerk ein Anilox-Farbwerk und ist die
Walze eine Rasterwalze.
[0022] Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
der dazugehörigen Zeichnung.
[0023] In dieser zeigt:
- Figur 1a
- einen Rakelfarbkasten, der eine verstellbare Rückwand mit einem Strömungsprofil aufweist,
das in eine von einer Walze zurückgezogene Wartungsposition verstellt ist,
- Figur 1b
- die verstellbare Rückwand mit dem Strömungsprofil in einer Betriebsposition in der
Nähe der Walze, und
- Figur 2
- den Rakelfarbkasten in einer dreidimensionalen Darstellung von hinten.
[0024] Eine Druckmaschine 1 umfasst ein Anilox-Farbwerk 2 mit einer Rasterwalze 3 und einem
Rakelfarbkasten 4, der einen Farbkasten 5 und eine Rakel 6 aufweist. Die Rakel 6 ist
mittels einer als Schnellverschluss ausgebildeten Klemmeinrichtung 25 an dem Farbkasten
5 befestigt.
[0025] Der Farbkasten 5 umfasst eine Rückwand 8, die mittels eines Drehgelenkes 13 an einer
Seitenwand 26 des Farbkastens 5 befestigt ist. Ein schalenförmiger Kastenboden 7 des
Farbkastens 5 hat eine Fläche 23, die kreisbogenförmig gekrümmt ist und deren Krümmungszentrum
das Drehgelenk 13 ist. Ein am höchsten liegender Punkt der Rakel 6 wird durch deren
Rakelschneide 16, die im Druckbetrieb an der Rasterwalze 3 anliegt, gebildet.
[0026] Das Innere des Farbkastens 5 ist mit einer Folie 17 ausgekleidet, welche aus einem
Kunststoff, z. B. Polyethen (PE) oder Polyethylenterephthalat (PET), besteht. Die
Folie 17 kann eine Druckfarbe abstoßende, oleophobe und somit antiadhäsive Oberfläche
haben. Die Enden der Folie 17 sind im Wesentlichen U-förmig abgewinkelt, wobei ein
hakenförmiger Teil des vorderen Endes zusammen mit der Rakel 6 ein Paket bildet, welches
in der Klemmeinrichtung 25 eingespannt ist. Das hintere Ende der Folie 17 bildet ebenfalls
einen Haken 19, der zur Sicherung in einen am Farbkasten 5 angeordneten Vorsprung
20 eingehängt ist.
[0027] Die Rückwand 8, die Folie 17, die Seitenwand 26 und eine gegenüberliegende Seitenwand
26 des Farbkastens 5 begrenzen zusammen einen Offsetdruckfarbe-Vorrat 14, der in dem
Rakelfarbkasten 4 gespeichert ist. Selbstverständlich kann anstelle des Offsetdruckfarbe-Vorrats
14 ein Vorrat an anderer Druckfarbe gespeichert sein, die eine ähnlich hohe Viskosität
wie die Offsetdruckfarbe hat.
[0028] Durch ein um das Drehgelenk 13 erfolgendes Schwenken der Rückwand 8 zur Rakel 16
hin wird ein von dem Offsetdruckfarbe-Vorrat 14 gebildeter Farbpegel 15 so weit angehoben,
dass sich dieser Farbpegel 15 oberhalb der Rakelschneide 16 befindet. Dieses Anheben
des Farbpegels 15 erfolgt, nachdem die Rakel 6 für den Druckbetrieb an die Rasterwalze
3 unter einem negativen Anstellwinkel angestellt worden ist. Die erste Stellung, in
welcher die Rückwand 8 während des Druckbetriebs gehalten wird, ist in der Figur 1b
dargestellt. In dieser ersten Stellung ist sozusagen das Fassungsvolumen des Rakelfarbkastens
4 gegenüber einer zweiten Stellung der Rückwand 8 (vgl. Figur 1a) verringert, so dass
der Offsetdruckfarbe-Vorrat 14 über die Rakel 6 überlaufen und aus dem Rakelfarbkasten
4 auslaufen würde, wenn letzterer nicht an die Rasterwalze 3 angestellt wäre. Um den
Rakelfarbkasten 4 von der Rasterwalze 3, z. B. zum Zwecke eines Wechsels des Offsetdruckfarbe-Vorrats
14, abstellen zu können, wird der Farbpegel 15 durch ein von der Rakel 6 weg erfolgendes
Schwenken der Rückwand 8 so weit abgesenkt, dass bei in der zweiten Stellung befindlicher
Rückwand 8 der Farbpegel 15 unterhalb der Rakelschneide 16 liegt. Nach diesem Absenken
des Farbpegels 15 kann der Offsetdruckfarbe-Vorrat 14 nicht mehr aus dem Rakelfarbkasten
4 auslaufen, wenn letzterer von der Rasterwalze 3 abgestellt wird.
[0029] Die Rückwand 8 hat an ihrem freien Ende eine Gleitfläche 12, die beim Schwenken der
Rückwand 8 auf der Folie 17 gleitet. Die Gleitfläche 12 besteht aus demselben Metall,
z. B. Stahl oder vorzugsweise Aluminium, aus welchem die gesamte übrige Rückwand hergestellt
ist. Um einen permanenten und elastischen Kontakt zwischen der Rückwand 8 und der
Folie 17 zu gewährleisten und um zwischen der Rückwand 8 und der Folie 17 hindurchtretende
Druckfarbe zu vermeiden, ist ein elastisches oder federndes Element vorgesehen.
[0030] Das Element ist ein Feststoffpolster 22, welches aus einem Kunststoffschaum, z. B.
Polyethylenterephthalat-Schaum (PET-Schaum) oder Ethylen/Propylen/Dien-Kautschuk-Schaum
(EPDM-Schaum), besteht und das als Unterlage für die Folie 17 zwischen dieser und
der konkaven Fläche 23 des Kastenbodens 7 angeordnet ist. Das Feststoffpolster 22
und die Folie 17 können nacheinander in den Rakelfarbkasten 4 eingelegt werden oder
können stattdessen in Sandwich-Bauweise zusammengefügt sein und in einem Stück in
den Rakelfarbkasten 4 eingelegt werden.
[0031] Das Feststoffpolster 22 ist derart kompressibel, dass es sowohl in der ersten Stellung
als auch in der zweiten Stellung und auch in jeder zwischen diesen beiden Stellungen
liegenden Zwischenstellung der Rückwand 8 die Folie 17 gegen die Rückwand 8 presst.
Die von dem Feststoffpolster 22 ausgeübte Vorspannwirkung ist in den Figuren 1a und
1b anhand der kleinen reversiblen Verformung der Folie 17 und des Feststoffpolsters
22 im Bereich der Gleitfläche 12 ersichtlich. Die Gleitfläche 12 drückt sich ein wenig
in das Feststoffpolster 22 ein, wobei letzteres und die darüber liegende Folie 17
im Bereich der Gleitfläche 12 eine kleine und bei Entlastung reversible Mulde bilden.
[0032] Figuren 1a und 1b zeigen, dass die Rückwand 8 ein der Rasterwalze 3 zugewandtes Strömungsprofil
9 aufweist, das an dem dem Drehgelenk 13 entgegengesetzten, unteren Ende der Rückwand
8 angeordnet ist. Das Strömungsprofil 9 hat eine Außenecke 11, welche eine senkrecht
relativ zur Bildebene der Figuren 1a und 1b verlaufende Kante bildet. Diese Kante
kann mit einer kleinen Abrundung oder Fase versehen sein. Ein Winkel α der Außenecke
11 ist in etwa ein rechter Winkel. Außerdem hat das Strömungsprofil 9 eine Innenecke
21 mit einem Winkel β, der stumpf ist. Die Außenecke 11 befindet sich zwischen dem
Drehgelenk 13 und der Innenecke 21. Die Innenecke 21 befindet sich zwischen der Außenecke
11 und der Gleitfläche 12.
[0033] Bei für den Druckbetrieb an die Rasterwalze 3 heran verstellter Rückwand 8 (vgl.
Figur 1b) ist die Außenecke 11 der der Rasterwalze 3 am nächsten gelegene Bereich
des Strömungsprofils 9. Dabei liegen das Strömungsprofil 9 und dessen Außenecke 11
nicht an der Rasterwalze 3 an, befinden sie sich jedoch sehr dicht an letzterer. Die
Außenecke 11 bildet somit zusammen mit der Umfangsoberfläche der Rasterwalze 3 eine
Engstelle 10. Im Bereich der Innenecke 21 bildet die Rückwand 8 eine Druckfarbe-Nebenkammer,
die unterhalb der Außenecke 11 liegt. Oberhalb der Außenecke 11 liegt eine Druckfarbe-Hauptkammer,
deren Speichervolumen größer als das der Druckfarbe-Nebenkammer ist.
[0034] Figur 2 zeigt, dass an der einen Seitenwand 26 ein Positionierzapfen 27 angebracht
ist, der zum Ausrichten des Rakelfarbkastens 4 relativ zur Rasterwalze 3 dient. Der
Positionierzapfen 27 hat ein im Wesentlichen knochenförmiges Profil. An der anderen
Seitenwand 26 sind ein nach unten ragender Gelenkzapfen 28 und eine halbschalenförmige
Gelenkpfanne 29 angeordnet. Der Gelenkzapfen 28 greift in eine Gelenkbohrung in einem
Maschinenseitengestell oder einem daran angebrachten Bauteil ein. Das Maschinenseitengestell
und das dran angebrachte Bauteil sind aus Gründen besserer Übersicht zeichnerisch
nicht dargestellt. Die Gelenkpfanne 29 stützt sich auf einem zeichnerisch ebenfalls
nicht dargestellten und am Maschinenseitengestell befestigten Gelenkzapfen ab, so
dass die vier Bauteile ein Drehgelenk 30 mit einer vertikalen geometrischen Rotationsachse
bilden.
[0035] Für Wartungszwecke ist der gesamte Rakelkasten 4 um das Drehgelenk 30 herum, also
in der Horizontalebene, und von der Rasterwalze 4 weg schwenkbar. Der Gelenkzapfen
28 und die Gelenkpfanne 29 ermöglichen ein werkzeugloses Entnehmen des Farbkastens
4 aus der Druckmaschine 1. Zum Zwecke dieses Entnehmens wird der Rakelfarbkasten 4
so weit nach oben angehoben, bis der Gelenkzapfen 28 aus der Gelenkbohrung herausgezogen
ist. Mit anderen Worten gesagt, das Drehgelenk 30 ermöglicht ein Aus- und Einhängen
des Rakelfarbkastens 4 bei dessen zu Wartungszwecken erfolgender Entnahme aus der
Druckmaschine 1 und dem anschließenden Wiedereinsetzens des Rakelfarbkastens 4.
[0036] Auf der dem Drehgelenk 30 entgegengesetzten Seite des Rakelfarbkastens 4 ist eine
Kupplung 24 angeordnet, über welche die Rückwand 8 mit einem Stellantrieb antriebsmäßig
verbunden ist. Der Stellantrieb ist zeichnerisch nicht dargestellt und kann ein pneumatischer
Arbeitszylinder oder ein Elektromotor, der ein vorgeschaltetes Schraubengetriebe mit
einer Gewindespindel umfasst, sein. Der Stellantrieb ist über einen ebenfalls zeichnerisch
nicht dargestellten Hebel mit der Rückwand 8 antriebsmäßig verbunden, wenn eine an
dem Hebel angeordnete Kupplungshälfte mit der an der Rückwand 8 angeordneten und zeichnerisch
dargestellten Kupplungshälfte der Kupplung 24 im Eingriff steht. Die aus den beiden
Kupplungshälften bestehende Kupplung 24 ist eine Klauenkupplung und koaxial mit dem
Drehgelenk 13 angeordnet. An dem erwähnten Hebel ist im Falle der Ausbildung des Stellantriebs
als Arbeitszylinder dessen Kolbenstange angelenkt und greift im Falle der Ausbildung
des Stellantriebs als Elektromotor dessen vorgeschaltetes Schraubengetriebe an. Die
vom Stellantrieb angetriebene Schwenkbewegung des Hebels wird über die Kupplung 24
auf die Rückwand 28 übertragen, um letztere wahlweise in die erste Stellung (vgl.
Figur 1b) und in die zweite Stellung (vgl. Figur 1a) zu verstellen.
[0037] Das Strömungsprofil 9 verursacht einen Staudruck der Druckfarbe im Bereich der Engstelle
10, wenn die Druckfarbe durch die Rotation der Rasterwalze 3 zur Engstelle hin gefördert
wird. Infolge dieses Staudruckes werden die Rastervertiefungen (Näpfchen oder Rillen)
der Rasterwalze 3 weitgehend ohne Lufteinschlüsse und sehr gleichmäßig befüllt.
[0038] Infolge besagten Staudruckes wirkt eine Kraft auf die Rückwand 8, welche Kraft die
Rückwand 8 von der Rasterwalze 3 wegzudrängen und dabei um das Drehgelenk 13 bezüglich
Figur 1b im Uhrzeigersinn zu schwenken bestrebt ist. Diese Kraft fließt von der Rückwand
8 über die Kupplung 24 und den erwähnten Hebel auf den Stellantrieb ab, welcher besagte
Kraft aufnimmt. Die Kraft kann aufgrund der beweglichen Verbindung (Drehgelenk 13)
der Rückwand 8 mit den Seitenwänden 26 nicht von diesen aufgenommen, nicht von diesen
auf den an den Seitenwänden 26 befestigten Kastenboden 7 übertragen und nicht von
dem Kastenboden 7 auf die mittels der Klemmeinrichtung 25 an dem Kastenboden 7 befestigte
Rakel 6 übertragen werden, so dass aus dem Kraftfluss resultierende Durchbiegungen
und Verformungen des Kastenbodens 7, der Klemmeinrichtung 25 und vor allem der Rakel
26 sicher vermieden werden und letztere über die gesamte Druckbreite hinweg gleichmäßig
an der Rasterwalze 3 anliegt.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anilox-Farbwerk
- 3
- Rasterwalze
- 4
- Rakelfarbkasten
- 5
- Farbkasten
- 6
- Rakel
- 7
- Kastenboden
- 8
- Rückwand
- 9
- Strömungsprofil
- 10
- Engstelle
- 11
- Außenecke
- 12
- Gleitfläche
- 13
- Drehgelenk
- 14
- Offsetdruckfarbe-Vorrat
- 15
- Farbpegel
- 16
- Rakelschneide
- 17
- Folie
- 18
- ./.
- 19
- Haken
- 20
- Vorsprung
- 21
- Innenecke
- 22
- Feststoffpolster
- 23
- Fläche
- 24
- Kupplung
- 25
- Klemmeinrichtung
- 26
- Seitenwand
- 27
- Positionierzapfen
- 28
- Gelenkzapfen
- 29
- Gelenkpfanne
- 30
- Drehgelenk
- α
- Winkel
- β
- Winkel
1. Druckmaschine (1), mit einem Farbwerk, das eine Walze (3) und einen der Walze (3)
zugeordneten Rakelfarbkasten (4) umfasst, der eine verstellbare Rückwand (8) zum Einstellen
eines Farbpegels (15) einer in dem Rakelfarbkasten (4) gespeicherten Druckfarbe (14)
umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückwand (8) ein Strömungsprofil (9) zum strömungsmechanischen Beeinflussen der
Druckfarbe (14) aufweist.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückwand (8) wahlweise in eine erste Stellung, in der der Farbpegel (15) über
einer Rakelschneide (16) einer Rakel (6) des Rakelfarbkastens (4) liegt, und in eine
zweite Stellung, in der der Farbpegel (15) unter der Rakelschneide (16) liegt, verstellbar
gelagert ist.
3. Druckmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückwand (8) um ein Drehgelenk (13) in die erste Stellung und die zweite Stellung
schwenkbar gelagert ist, welches oberhalb eines Kastenbodens (7) des Rakelfarbkastens
(4) angeordnet ist.
4. Druckmaschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strömungsprofil (9) und die Walze (3) eine Engstelle (10) bilden, welche über
der Rakelschneide (16) liegt, wenn sich die Rückwand (8) in der ersten Stellung befindet.
5. Druckmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strömungsprofil (9) eine die Engstelle (10) bestimmende Außenecke (11) mit einem
Winkel (α) aufweist, der größer als 45° und kleiner als 135° ist.
6. Druckmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Winkel (α) der Außenecke (11) in etwa 90° beträgt.
7. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strömungsprofil (9) eine Innenecke (21) aufweist.
8. Druckmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenecke (21) einen Winkel (β) aufweist, der mindestens 90° beträgt.
9. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Element zum Sichern eines zwischen der Rückwand (8) und einer Folie
(7) bestehenden Kontaktes vorhanden ist.
10. Druckmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Element ein Polster (22) ist, welches zwischen der Folie (17) und einem Kastenboden
(7) des Rakelfarbkastens (4) angeordnet ist.
11. Druckmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie (17) ein bei der Reinigung des Rakelfarbkastens (4) regelmäßig entsorgbarer
Einwegartikel ist.
12. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückwand (8) eine metallisch-harte Gleitfläche (12) aufweist, mit welcher die
Rückwand (8) zur Herstellung des Kontaktes an der Folie (17) anliegt.
13. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie (17) und die Rückwand (8) einen von der Druckfarbe gebildeten Offsetdruckfarbe-Vorrat
(14) begrenzen, der in dem Rakelfarbkasten (4) gespeichert ist.
14. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine der Folie (17) zugewandte Fläche (23) des Kastenbodens (7) konkav gewölbt ist.
15. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Farbwerk ein Anilox-Farbwerk (2) und die Walze eine Rasterwalze (3) ist.