[0001] Die Erfindung betrifft einen Rettungsanzug oder eine Rettungsweste nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 33 02 114 A1 ist ein Kälteschutzanzug mit einer Atemschutzeinrichtung bekannt, der in Umgebungen
mit Unterkühlungsgefahr einsetzbar ist. Der Anzug kann in klimatisch ungünstigen Umgebungen
und bei Wassereinbrüchen z. B. in Tauchkammern und U-Booten verwendet werden um den
Benutzer vor Unterkühlungsgefahr zu schützen und über eine begrenzte Zeitdauer mit
Atemgas zu versorgen. Hierfür enthält der Kälteschutzanzug eine Atemschutzeinrichtung,
welche eine CO
2-bindende und dabei O
2-erzeugende Patrone umfasst, welche über ein Mundstück mit dem Benutzer verbunden
wird. Mit dieser Patrone wird die vom Benutzer ausgeatmete Luft regeneriert, indem
das darin enthaltene CO
2 gebunden und durch O
2 ersetzt wird. Verfahren und Vorrichtungen zur Regenerierung von ausgeatmeter Luft
sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der
DE 199 10 845 C1, wobei hier regelmäßig Regenerationssubstanzen eingesetzt werden, die der ausgeatmeten
Luft das Kohlendioxid entziehen.
[0003] Bei dem in der
DE 33 02 114 A1 beschriebenen Kälteschutzanzug ist die Substanz zur Regenerierung der ausgeatmeten
Luft in Taschen gefüllt, welche von einem Innenanzug aus zwei für Atemgas semipermeablen
Wänden gebildet werden, die in bestimmten Abständen zur Bildung dieser Taschen miteinander
verbunden, insbesondere vernäht oder verklebt sind. Der Innenanzug ist zwischen zwei
Schichten des Kälteschutzanzugs, nämlich einer inneren Körperschicht und einer Außenschicht
angeordnet. Durch an der Körper- und der Außenschicht befestigte Abstandshalter werden
Eintritts- und Austrittskanäle zwischen der Körperschicht und dem Innenanzug bzw.
zwischen dem Innenanzug und der Außenschicht gebildet. Die vom Benutzer ausgeatmete
Luft strömt über einen Ausatemschlauch in die Eintrittskanäle und durch die semipermeable
Wand in die mit der Regenerationssubstanz gefüllte Taschen des Innenanzugs. Dort wird
die ausgeatmete Luft durch die CO
2-bindende und dabei O
2-freisetzende Regenerationssubstanz zur Verwendung als Atemgas regeneriert und strömt
über die Austrittskanäle und über einen Austrittsschlauch in einen Raum um die Atemmaske,
der durch ein Schild gegenüber der Umgebung luftdicht abgeschlossen ist, wofür das
Schild fest mit dem den gesamten Körper des Benutzers bedeckenden Kälteschutzanzug
verbunden ist und das Gesicht des Benutzers abdeckt. Diese Atemschutzeinrichtung erweist
sich als nachteilig, weil die in den Taschen des Innenanzugs eingebrachte Regenerationssubstanz
nicht gewechselt werden kann, wenn diese verbraucht oder unbrauchbar geworden ist.
Weiterhin weist diese bekannte Atemschutzeinrichtung für einen Rettungsanzug eine
geringe Beatmungseffizienz auf. Darüber hinaus ist der Kälteschutzanzug in seinem
Aufbau sehr kompliziert, insbesondere aufgrund des mehrschichtigen Aufbaus mit einer
inneren Körperschicht, einer äußeren Außenschicht und dem dazwischen angeordneten
Innenanzug mit den Taschen zur Aufnahme der Regenerationssubstanz. Die Herstellung
dieses Anzugs ist daher aufwendig und teuer.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rettungsanzug oder eine Rettungsweste
mit einem Atemgerät aufzuzeigen, welches eine effiziente Beatmung des Benutzers ermöglicht
und gleichzeitig einen einfachen Aufbau aufweist, der sich einfacher und billiger
herstellen lässt. Darüber hinaus soll ein Austausch von verbrauchter Regenerationssubstanz
auf einfache Weise ermöglicht werden. Der Rettungsanzug bzw. die Rettungsweste soll
ferner dazu geeignet sein, im Notfall ein havariertes und auf dem Meeresboden liegendes
U-Boot verlassen zu können um aus großer Tiefe an die Wasseroberfläche aufzusteigen.
[0005] Diese Aufgaben werden durch einen Rettungsanzug oder eine Rettungsweste mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Rettungsanzugs bzw. dieser
Rettungsweste sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
- Figur 1:
- Darstellung einer Rettungsweste nach der Erfindung, teilweise zur Verdeutlichung im
Aufriss dargestellt;
- Figur 2:
- Schnittdarstellung des mit einer Regenerationssubstanz zur Regenerierung von ausgeatmeter
Luft befüllten Behälters des Atemgeräts, welches Bestandteil der Rettungsweste von
Figur 1 ist;
- Figur 3:
- Perspektivische Darstellungen des Behälters von Figur 2 zur Aufnahme der Regenerationssubstanz
zur Regenerierung von ausgeatmeter Luft.
[0007] In Figur 1 ist eine Rettungsweste gezeigt, die im Notfall vom Benutzer angelegt wird,
um aus einem in tiefem Gewässer havarierten U-Boot auszusteigen und an die Wasseroberfläche
gelangen zu können, um dort auf eine Seenotrettung, beispielsweise durch ein Rettungsboot
oder einen Rettungshubschrauber, zu warten. Um den Benutzer im havarierten und ggf.
funktionsuntüchtigen U-Boot und während des Aufstiegs aus dem U-Boot an die Wasseroberfläche
mit Atemgas zu versorgen ist die Rettungsweste mit einem Atemgerät 1 ausgestattet.
Weiterhin weist die Rettungsweste einen aufblasbaren Hohlraum auf, der als Auftriebsstola
20 ausgebildet und im Kragenbereich der Weste angeordnet ist und so insbesondere den
Hals des Benutzers zumindest teilweise umschließt. Die in Figur 1 gezeigte Rettungsweste
besteht im Wesentlichen aus dieser Auftriebsstola und dem Atemgerät. Zusätzlich können
an der Weste jedoch noch weitere Westenteile, welche in Figur 1 nicht dargestellt
sind, angeordnet sein, wie beispielsweise Arm-, Rücken- und Brustteile sowie Verschlusselemente
wie z. B. Reißverschlüsse oder Druckknöpfe, um eine vollständige, im Brustbereich
ggf. verschließbare Weste mit einem Rücken- und einem Brustteil und ggf. Armteilen
zu bilden.
[0008] Die in Figur 1 gezeigte Anordnung, bestehend aus dem aufblasbaren Hohlraum in Form
der Auftriebsstola 20 und dem Atemgerät 1 kann jedoch auch in einen Rettungsanzug
(integriert sein), der ein Ober- und ein Unterteil (Beinteil) umfasst, welche den
Benutzer vollständig einkleiden.. Bei einem solchen Rettungsanzug handelt es sich
bevorzugt um einen einlagigen Anzug aus wasserdichtem Material, in den im Kragenbereich
die Auftriebsstola 20 und das Atemgerät 1 wie in Figur 1 dargestellt integriert ist.
Die in Figur 1 gezeigten und im folgenden näherer beschriebenen Vorratsbehälter 14
können hierbei entweder auf dem Rücken oder an der Vorderseite des Anzugs, bspw. im
Brust- oder Hüftbereich, angeordnet sein. Im Notfall legt der Benutzer eine solche
Rettungsweste oder einen solchen Rettungsanzug und das Atemgerät 1 an und setzt eine
hier zeichnerisch nicht dargestellte Haube auf, welche im unteren Bereich bevorzugt
offen ist, damit expandierende Luft entweichen kann. Mit dieser Rettungsanordnung
kann der Benutzer das auf dem Meeresgrund oder in großer Tiefe unter der Wasseroberfläche
liegende U-Boot verlassen und an die Wasseroberfläche aufsteigen. Hierzu wird die
Auftriebsstola 20 mit Gas aus den Vorratsbehältern 14, insbesondere Luft, gefüllt,
um im Wasser einen Auftrieb zu erzeugen.
[0009] Um den Benutzer noch im U-Boot und während des Aufstiegs an die Wasseroberfläche
mit Atemgas zu versorgen ist das Atemgerät 1 vorgesehen, welches eine Atemmaske mit
einem Mundstück 2 aufweist, die der Benutzer in üblicher Weise anlegt, sowie eine
Luftreinigungseinrichtung 3, die zur Regenerierung der vom Benutzer ausgeatmeten Luft
dient. Das Mundstück 2 der Atemmaske verfügt über eine Ausatemöffnung 11, in welche
der Benutzer verbrauchte Luft ausatmet, und über eine Einatemöffnung 4, von der dem
Benutzer regenerierte Atemluft und/oder frisches Atemgas zum Einatmen zugeführt wird.
In dem Mundstück 2 sind Rückschlagventile vorgesehen, welche bei einem Ausatmen des
Benutzers die Ausatemöffnung 11 öffnen und die Einatemöffnung 4 schließen und beim
Einatmen entsprechend umgekehrt die Einatemöffnung 4 öffnen und die Ausatemöffnung
11 schließen.
[0010] Die Luftreinigungseinrichtung 3 enthält eine Regenerationssubstanz 7, die von ausgeatmeter
und mit Kohlendioxid angereicherter Luft das Kohlendioxid entfernt oder zumindest
den Kohlendioxidanteil der ausgeatmeten Luft reduziert und ggf. gleichzeitig mit Sauerstoff
(O
2) anreichert. Solche Regenerationssubstanzen sind aus dem Stand der Technik der Beatmungseinrichtungen
bekannt und werden dort beispielsweise als "Atemkalk" oder "Natronkalk" bezeichnet.
Es handelt sich bei diesen bekannten Regenerationssubstanzen um Kohlendioxid-Absorber,
welche unter Sauerstoffbildung Kohlendioxid in ein Karbonat umwandeln und dadurch
verbrauchte und mit Kohlendioxid angereicherte Ausatemluft in sauerstoffreiche Atemluft
regenerieren. Bei diesem Regenerationsprozess wird die Regenerationssubstanz verbraucht.
Bei den als "Atemkalk" bekannten Substanzen handelt es sich um Mischungen aus Natrium-
und Calciumhydroxid sowie Wasser. Weiterhin kann auch "Bariumkalk" als Regenerationssubstanz
verwendet werden, der aus einer Mischung von Bariumhydroxid und Wasser besteht. Grundsätzlich
kann jedoch auch jede andere Substanz als Regenerationssubstanz verwendet werden,
welche der ausgeatmeten Luft Kohlendioxid entzieht und/oder mit Sauerstoff anreichert,
um die ausgeatmete Luft zur Verwendung als Atemgas zu regenerieren.
[0011] Die Luftreinigungseinrichtung 3 steht einerseits über eine Verbindungsleitung 10
mit der Ausatemöffnung 11 des Mundstück 2 und andererseits mit dem aufblasbaren Hohlraum,
also dem Inneren der Auftriebsstola 20 in Verbindung. Der aufblasbare Hohlraum der
Auftriebsstola 20 dient damit als Gegenlunge 5 zur Speicherung von regenerierter Atemluft,
welche aus der Luftreinigungseinrichtung 3 nach dem Regenerationsvorgang in die Gegenlunge
5 strömt. Die vom Benutzer ausgeatmete Luft wird hierzu über die Ausatemöffnung 11
des Mundstücks 2 und die Verbindungsleitung 10 in die Luftreinigungseinrichtung 3
geleitet, wo sie durch Entzug von Kohlendioxid und/oder Anreicherung von Sauerstoff
regeneriert wird und schließlich als regenerierte Atemluft in die Gegenlunge 5 strömt.
Die Gegenlunge 5 steht über eine weitere Verbindungsleitung 15 mit der Einatemöffnung
4 des Mundstück 2 in Verbindung, über welche die in der Gegenlunge 5 gespeicherte
und regenerierte Atemluft dem Benutzer zum Einatmen zugeführt wird. Im Atemgerät 1
läuft somit ein geschlossener Kreislauf der Atemluft, die von dem Benutzer in die
Ausatemöffnung 11 ausgeatmet, in der Luftreinigungseinrichtung 3 regeneriert und in
der Gegenlunge 5 gespeichert und schließlich über die Einatemöffnung 4 vom Benutzer
wieder eingeatmet wird.
[0012] Die in Figur 2 im Schnitt gezeigte Luftreinigungseinrichtung 3 umfasst einen flexiblen
Behälter 6 aus einem luftdichten Material, beispielsweise in Form eines zusammenfaltbaren
Beutels oder Kanisters aus Kunststoff oder Textilgewebe. Bevorzugt ist der Behälter
6 aus mit Polyurethan beschichtetem Nylongewebe hergestellt. In Figur 3 ist der Behälter
6 in zwei verschiedenen Ansichten perspektivisch dargestellt. Der Behälter 6 weist
eine im zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel kreisrunde Lufteinlassöffnung
8 auf, die in einer Seitenwand des Behälters 6 im oberen Bereich angeordnet ist. Im
Boden des Behälters 6 ist eine Luftauslassöffnung 9 vorgesehen, welche von einer gitter-
oder netzförmigen Abdeckung 13 abgedeckt ist. Bei der Abdeckung 13 kann es sich um
ein luftdurchlässiges Schaumgebilde oder Textilgewebe oder um ein Drahtgitter handeln.
Der Behälter 6 ist wie in Figur 2 durch Punkte angedeutet mit einer Regenerationssubstanz
7 befüllt, vorzugsweise randvoll. Die Abdeckung 13 im Boden des Behälters 6 soll verhindern,
dass die granulat- oder pulverförmige Regenerationssubstanz 7, bspw. Natronkalk oder
Bariumkalk, in die Gegenlunge 5 gelangt. Gleichzeitig soll jedoch ein Luftdurchtritt
durch die Luftauslassöffnung 9 im Boden des Behälters 6 in die Gegenlunge 5 gewährleistet
sein. Um eine möglichst hohe Effizienz bei der Regenerierung der ausgeatmeten Luft
in der Luftreinigungseinrichtung 3 zu gewährleisten sind die Lufteinlassöffnung 8
und die Luftauslassöffnung 9 des Behälters 6 in möglichst großem Abstand zu einander
angeordnet, so dass die in den Behälter 6 durch die Lufteinlassöffnung 8 einströmende
Luft im Wesentlichen durch das gesamte Volumen des Behälters strömen muss, um den
Behälter 6 durch die Luftauslassöffnung 9 zu verlassen. Dadurch wird eine möglichst
große Kontaktzeit bzw. möglichst große effektive Kontaktfläche der durchströmenden
Luft mit der Regenerationssubstanz 7 und damit eine effiziente Regenerierung der Luft
durch Austausch des Kohlendioxide (CO
2) durch Sauerstoff (O
2) gewährleistet.
[0013] Der Behälter 6 ist innerhalb des aufblasbaren Hohlraums des Rettungsanzugs bzw. der
Rettungsweste, also im Inneren der Gegenlunge 5 angeordnet, wie aus dem im Aufriss
dargestellten Bereich der Figur 1 ersichtlich, wobei die Luftauslassöffnung 9 in den
aufblasbaren Hohlraum mündet und so mit dem Innern der Auftriebsstola 20 in Verbindung
steht. In der Lufteinlassöffnung 8 des Behälters 6 ist ein Ventil 12 angeordnet, welches
in einer Öffnung 19 des den aufblasbaren Hohlraum umgebenden bzw. die Auftriebsstola
20 bildenden Gewebe 21 eingesetzt ist. Im Bereich um die Lufteinlassöffnung 8 herum
ist die Außenseite der Wand des Behälters 6 an der Innenseite des den aufblasbaren
Hohlraum begrenzenden Gewebes 21 befestigt, beispielsweise durch Verschweißen oder
Verkleben. Das Ventil 12 verfügt über einen Auslass 25, durch den die in das Ventil
12 einströmende Luft in die Lufteinlassöffnung 8 des Behälters 6 einströmt. Die Lufteinlassöffnung
8 oder zumindest der Auslass 25 des Ventils 12 ist von einem Sieb 24 abgedeckt, um
zu verhindern, dass die Granulat- oder Pulverförmige Regenerationssubstanz 7 in das
Ventil 12 gelangt und dieses verstopft. Bevorzugt ist das Sieb 24 kalottenförmig oder
korbartig ausgebildet und erstreckt sich in das innere des Behälters 6. Das Sieb 24
kann aus einem Gitternetz aus Metall oder einem luftdurchlässigen Textil- oder Kunststoffgewebe
gebildet sein.
[0014] An einen ersten Einlass 22 des Ventils 12 ist die von der Ausatemöffnung 11 des Mundstücks
2 kommende Verbindungsleitung 10 angeflanscht und an einen zweiten Einlass 23 des
Ventils 12 ist eine Atemgasleitung 16 angeflanscht, welche mit zwei Vorratsbehältern
14 in Verbindung steht. In den Vorratsbehältern 14 ist Atemgas, beispielsweise Atemluft
oder reiner Sauerstoff, gespeichert. Die beiden Vorratsbehälter 14, an deren Auslass
manuell betätigbare Ventile 17 vorgesehen sind, stehen über eine Hochdruck-Verbindungsleitung
16a miteinander und über ein Druckreduzierungsventil 18, mit dem der Druck in der
Leitung 16 auf einen konstanten Wert reduziert wird, mit der Atemgasleitung 16 in
Verbindung. Durch Öffnen der Ventile 17 und 18 sowie des Einlasses 23 des Ventils
12 kann das in den Vorratsbehältern 14 gespeicherte Atemgas durch den Behälter 6 in
die Gegenlunge 5 strömen, da das Atemgas in den Vorratsbehältern 14 unter Druck steht,
beispielsweise unter 200 bar. Das Volumen der Vorratsbehälter 14 beträgt typischerweise
etwa 1 Liter je Vorratsbehälter. Über diese Anordnung kann der Gegenlunge 5 bei Bedarf
frisches Atemgas zusätzlich zu der regenerierten Atemluft aus der Luftreinigungseinrichtung
3 zugeführt werden, wobei die Menge der regenerierten Atemluft mit zwischen 35 und
70 1/min wesentlich größer ist als die Menge des zusätzlich aus den Vorratsbehältern
14 zugeführte Atemgas (bis zu 5 1/min). Weiterhin kann durch das in den Vorratsbehältern
14 gespeicherte Atemgas die Auftriebsstola 20 aufgeblasen werden, wenn der Benutzer
in großer Tiefe aus dem U-Boot aussteigen muss, um an die Wasseroberfläche aufzusteigen.
[0015] Die in den Behälter 6 aus den Vorratsbehältern 14 strömende Gasmenge ist voreingestellt.
Als Alternativ kann das Ventil 12 mit einem Durchflussmessgerät ausgestattet sein,
um die in den Behälter 6 einströmende Gasmenge zu erfassen und ggf. zu steuern. Zur
Steuerung der in den Behälter 6 einströmenden Gasmenge und zur Regulierung des Drucks
in der Gegenlunge 5 ist dann eine Steuerungseinrichtung vorgesehen, welche die vom
Durchflussmessgerät erfasste Menge des einströmenden Atemgases sowie den über einen
in der Gegenlunge 5 angeordneten Sensor ermittelten Druck in der Gegenlunge 5 zugeleitet
erhält und die Stellungen der Ventile 12 und 18 nach Bedarf regelt. Weiterhin kann
an der Auftriebsstola 20 ein Überdruckventil 24 vorgesehen werden, über das ein ggf.
in der Gegenlunge 5 herrschender Überdruck abgebaut werden kann.
[0016] Um verbrauchte oder nicht mehr funktionsfähige Regenerationssubstanz 7 austauschen
zu können ist vorgesehen, dass das Ventil 12 abgenommen oder abgeschraubt werden kann.
Durch Abnehmen des Ventils 12 ist das Innere des Behälters 6 über die Lufteinlassöffnung
8 zugänglich und die darin eingefüllte Regenerationssubstanz 7 kann bei Bedarf herausgenommen
und durch frische Regenerationssubstanz 7 ausgetauscht werden. Hierzu ist am Ventil
12 eine Schraub-, Steck-, Klemm- oder Rastverbindung mit dem Gewebe 21 vorgesehen.
[0017] Gegenüber dem aus der
DE 33 02 114 A1 bekannten Rettungsanzug erweist sich das Atemgerät des erfindungsgemäßen Rettungsanzugs
als wesentlich effizienter, weil ein gut funktionierender und geschlossener Atemluftkreislauf
mit getrennten Einatmungs- und Ausatmungskanälen verwirklicht worden ist. Darüber
hinaus erweist sich der erfindungsgemäße Rettungsanzug bzw. die erfindungsgemäße Rettungsweste
als wesentlich variabler, da die Gegenlunge 5 einerseits zur Speicherung von regenerierter
Atemluft und andererseits auch als Auftriebsstola 20 verwendet wird, wenn der Benutzer
aus großer Tiefe aus dem U-Boot aussteigen und an die Wasseroberfläche aufsteigen
muss.
1. Rettungsanzug oder -weste mit einem aufblasbaren Hohlraum und einem Atemgerät (1),
welches ein Mundstück (2), eine Luftreinigungseinrichtung (3) zur Regenerierung von
ausgeatmeter Luft sowie eine mit dieser und einer Einatemöffnung (4) des Mundstücks
(2) kommunizierenden Gegenlunge (5) zur Speicherung von regenerierter Atemluft umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass die Luftreinigungseinrichtung (3) von einem Behälter (6) aus einem flexiblen, luftdichten
Material gebildet ist, welcher mit einer Regenerationssubstanz (7) befüllt ist, die
ausgeatmete Luft regeneriert und welcher über eine Lufteinlassöffnung (8) und eine
Luftauslassöffnung (9) verfügt, wobei die Lufteinlassöffnung (8) über eine Verbindungsleitung
(10) mit einer Ausatemöffnung (11) des Mundstücks (2) und die Luftauslassöffnung (9)
mit der Gegenlunge (5) in Verbindung steht.
2. Rettungsanzug oder -weste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) im Innern der Gegenlunge (5) angeordnet ist.
3. Rettungsanzug oder -weste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenlunge (5) von dem aufblasbaren Hohlraum gebildet ist.
4. Rettungsanzug oder -weste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der aufblasbare Hohlraum als im Kragenbereich des Anzugs bzw. der Weste angeordnete
Auftriebsstola ausgebildet ist.
5. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteinlassöffnung (8) über ein Ventil (12) mit der Verbindungsleitung (10) in
Verbindung steht.
6. Rettungsanzug oder -weste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (12) über ein Durchflussmessgerät zur Erfassung der in den Behälter (6)
einströmenden Luftmenge verfügt.
7. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Regenerationssubstanz (7) körnig bzw. granulatförmig ist.
8. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftauslassöffnung (9) von einer gitter- oder netzförmigen Abdeckung (13) abgedeckt
ist.
9. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) vollständig mit der Regenerationssubstanz (7) befüllt ist.
10. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) an seiner Außenseite im Bereich um die Lufteinlassöffnung (8) an
der Innenseite des den Hohlraum begrenzenden Gewebes (21) befestigt ist.
11. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) aus luftdichtem Textilgewebe, insbesondere aus mit Polyurethan beschichtetem
Nylongewebe, gebildet ist.
12. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftauslassöffnung (9) in die Gegenlunge (5) mündet.
13. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Vorratsbehälter (14) mit unter Druck stehendem Atemgas vorgesehen
ist, der zum Einleiten von Atemgas in die Gegenlunge (5) mit dieser in Verbindung
steht.
14. Rettungsanzug oder -weste nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder Vorratsbehälter (14) über Ventile (12, 17, 18) aufweisende Atemgasleitungen
(16) mit der Gegenlunge (5) in Verbindung steht.
15. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteinlassöffnung (8) und die Luftauslassöffnung (9) des Behälters (6) im Abstand
zueinander angeordnet sind, so dass die in den Behälter (6) einströmende Luft im wesentlichen
durch die gesamte Länge bzw. Höhe des Behälters (6) strömt um beim Durchfließen durch
den Behälter (6) von der Lufteinlassöffnung (8) zur Luftauslassöffnung (9) eine möglichst
große Kontaktzeit bzw. effektive Kontaktfläche mit der Regenerationssubstanz (7) zu
erhalten.
16. Rettungsanzug oder -weste nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteinlassöffnung (8) oder zumindest der Auslass (25), durch den ausgeatmete
Luft durch das Ventil (12) in den Behälter (6) strömt, von einem Sieb (24) abgedeckt
ist.
17. Rettungsanzug oder -weste nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (24) kalottenförmig oder korbartig ausgebildet ist und sich in das Innere
des Behälters (6) erstreckt.