[0001] Die Erfindung betrifft eine Feststell-Vorrichtung mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Die Erfindung findet Einsatz an einem Kraftfahrzeug, insbesondere an einem PKW oder
LKW, welches eine seitlich angeordnete Schiebetür aufweist. Die Schiebetür weist zumeist
ein Rollenelement, insbesondere einen Rollenwagen auf, welches in einer feststehenden
Führung am Fahrzeugrahmen läuft. Die Schiebetür wird in der Offen-Position durch eine
Feststell-Vorrichtung festgehalten. Die Feststelt-Vorrichtung muss hierbei im Regelfalle
so dimensioniert sein, dass die von der Feststell-Vorrichtung erzeugte Festhaltekraft
größer ist als die Kraft, welche vom Gewicht der Schiebetür erzeugt wird, wenn das
Fahrzeug um einen vorgegebenen Winkel, insbesondere um 30 %, geneigt ist.
Bekannte Feststell-Vorrichtungen weisen neben einem Riegelelement ein Metallfederelement
auf, durch dessen Federkraft die Schiebetür in der Offen-Position gehalten wird. Das
Federelement kann als Blatt- oder Druckfeder ausgeführt sein.
[0003] Nachteilig an den bekannten Feststell-Vorrichtungen ist, dass sie einen großen Bauraum
benötigen und verschleißanfällig sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Feststell-Vorrichtung kostengünstig
so auszugestalten, dass bei verringertem Bauraum und einfacherer Bauweise eine ausreichend
große Festhaltekraft erzeugt wird.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0007] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass die Feststell-Vorrichtung aus Kunststoff
gefertigt ist. Insbesondere hat sich das Material Polyoxymethylen (POM) als günstig
erwiesen, da es in einem gro-ßen Temperaturbereich temperaturbeständig ist und eine
gute Beständigkeit der Biegsamkeit aufweist.
Durch die Verwendung von Kunststoff ist es möglich, das Federelement und das Riegelelement
in einem Bauteil zusammenzuführen. Somit ist die Bauweise einfacher und kostengünstiger,
gleichzeitig wird der Bauraum verringert.
Die Festhaltekraft der Feststell-Vorrichtung wird durch die Kontur der biegsamen Feststell-Vorrichtung
erreicht, wobei sie als ein in sich geschlossener Streifen ausgebildet sein kann.
Die Feststell-Vorrichtung weist einen Rollenabschnitt auf, welcher eine Lauffläche
für das Rollenelement beinhaltet. Die Lauffläche weist eine Aufwölbung auf, welche
das Rollenelement überwinden muss.
Die Feststell-Vorrichtung weist ferner einen dem Rollenabschnitt gegenüber liegenden
Stützabschnitt auf, welche eine Stützfläche beinhaltet, sowie ein zwischen dem Rollenabschnitt
und dem Stützabschnitt angeordnetes Gleitelement, welches eine Gleitfläche beinhaltet
und welches entweder mit dem Stützabschnitt fest und mit dem Rollenabschnitt gleitend
verbunden ist oder mit dem Stützabschnitt gleitend und mit dem Rollenabschnitt fest
verbunden ist.
[0008] Die Feststell-Vorrichtung kann über eine Montage-Vorrichtung mit dem Fahrzeugrahmen
verbunden werden. Die Montage-Vorrichtung kann derart ausgeführt sein, dass der Stützabschnitt
zumindest teilweise durch die Montage-Vorrichtung gestützt wird.
[0009] Wenn das Rollenelement der Schiebetür gegen diese Aufwölbung läuft, wirkt eine Kraft
auf die Feststell-Vorrichtung, welche sowohl eine Komponente senkrecht zur Rollrichtung
als auch eine Komponente parallel zur Rollrichtung aufweist. Weil die Feststell-Vorrichtung
nicht verschiebbar am Fahrzeug montiert ist, erfährt die flexible Feststell-Vorrichtung
eine Formänderung und das Gleitelement gleitet mit der Gleitfläche auf dem mit dem
Gleitelement gleitend verbundenen Abschnitt.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Gleitelement eine Gleitbuchse aufweisen,
welche aus einem anderen Material als die Feststell-Vorrichtung, insbesondere aus
Polyamid, gefertigt ist und welches die Gleitfläche beinhaltet.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann die Gleitbuchse auf das Gleitelement
aufgesteckt werden. Durch die zusätzliche Gleitbuchse können Geräusche, insbesondere
Quietsch-Geräusche, vermieden werden. Über die Dicke der Gleithülse kann die Vorspannung
der Feststell-Vorrichtung eingestellt werden.
[0011] Vorteilhafterweise kann die Gleitbuchse als Hohlzylindersegment mit C-förmigem Querschnitt
ohne Boden und Deckel ausgeführt sein.
[0012] Damit eine axiale Verschiebung der Gleitbuchse im aufgesteckten Zustand verhindert
wird, kann die Gleitbuchse an mindestens einem Ende einen radial nach innen weisenden
Vorsprung aufweisen.
[0013] Während des Schließvorgangs der Schiebetür muss das Rollenelement in entgegengesetzter
Richtung über die Feststell-Vorrichtung laufen. Dies geschieht allerdings nur, wenn
die Kraft, welche auf das Rollenelement in Rollrichtung einwirkt, ausreicht, um die
Feststell-Vorrichtung derart zu verformen, dass das Rollenelement über die Aufwölbung
laufen kann. Die Feststell-Vorrichtung wirkt somit als Federelement mit einer Federkraft,
durch welche die Schiebetür in der Offen-Position gehalten wird.
[0014] Die Feststell-Vorrichtung kann ferner derart dimensioniert sein, dass bei einer vorgegebenen
Neigung des Fahrzeug, insbesondere bei einer Neigung um 30 %, die vom Gewicht der
Schiebetür verursachte Kraft nicht ausreicht, um die Rolle des Rollenwagens über die
Aufwölbung zu fahren.
[0015] Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren 1 bis 5 dargestellt.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- die Feststell-Vorrichtung in isometrischer Darstellung
- Fig. 2
- die Feststell-Vorrichtung aus Fig. 1 in einer explodierten, isometrischen Darstellung
- Fig. 3
- die Feststell-Vorrichtung aus Fig. 1 montiert in einer Montage-Vorrichtung in isometrischer
Darstellung
- Fig. 4
- die Feststell-Vorrichtung aus Fig. 3 montiert in einer Montage-Vorrichtung in einer
explodierten, isometrischen Darstellung
- Fig. 5
- die Feststell-Vorrichtung aus Fig. 1 mit einem Rollenwagen in einer Seitenansicht
[0017] Die Figur 1 zeigt eine aus Kunststoff hergestellte Feststell-Vorrichtung 1, welche
einen Rollenabschnitt 2, einen dem Rollenabschnitt gegenüber liegenden Stützabschnitt
3 und ein fest mit dem Rollenabschnitt verbundenes Gleitelement 4 auf. Auf dem Gleitelement
4 ist eine Gleitbuchse 5 aufgesteckt. Der Rollenabschnitt 2 weist eine ebene Rollfläche
6 und eine Aufwölbung 7 auf. Die Feststell-Vorrichtung 1 welche als in sich geschlossener
Streifen ausgebildet ist, weist zudem eine Endbegrenzung 14 auf.
[0018] Die Figur 2 zeigt die Feststell-Vorrichtung 1 aus Figur 1 in einer explodierten Darstellung.
Die Gleitbuchse 5 weist eine Gleitfläche 15 und an den Enden radial nach innen gerichtete
Vorsprünge 10 auf, welche verhindern, dass die Gleitbuchse axial verschoben wird,
wenn sie auf das Gleitelement 4 aufgesteckt ist.
[0019] In Figur 3 ist die Feststell-Vorrichtung 1 aus Figur 1 montiert in einer Montage-Vorrichtung
8 dargestellt, Figur 4 zeigt dies in explodierter Darstellung. Über die Montage-Vorrichtung
8 wird die Feststell-Vorrichtung 1 in nicht dargestellter Weise an einem Fahrzeugrahmen
befestigt. Die Feststell-Vorrichtung 1 wird mittels des Bolzens 9 mit der Montage-Vorrichtung
8 verbunden. Die Montage-Vorrichtung 8 weist einen Flansch 13 auf, welcher den Stützabschnitt
3 der Feststell-Vorrichtung 1 abstützt.
[0020] Die Figur 5 zeigt das Zusammenwirken der Feststell-Vorrichtung 1 mit einem Rollenwagen
11 einer nicht dargestellten Schiebetür. Der Rollenwagen 11 läuft über die Kontur
der Feststell-Vorrichtung 1 in einer nicht dargestellten Führungsschiene. Der Rollenwagen
11 weist eine Rolle 12 auf, welche während des Öffnungsvorgangs der Schiebetür gegen
die Aufwölbung 7 läuft, so dass eine Kraft auf die Feststell-Vorrichtung 1 wirkt,
welche sowohl eine Komponente senkrecht zur Rollrichtung als auch eine Komponente
parallel zur Rollrichtung aufweist.
[0021] Weil die Feststell-Vorrichtung nicht verschiebbar über die Montage-Vorrichtung 8
am Fahrzeug montiert ist, erfährt die flexible Feststell-Vorrichtung eine Formänderung,
die Aufwölbung wird gestaucht und das Gleitelement 4 mit der Gleitbuchse 5 gleitet
mit der Gleitfläche 15 auf dem Stützabschnitt 3.
[0022] Während des Schließvorgangs der Schiebetür muss die Rolle 12 des Rollenwagens 11
in entgegengesetzter Richtung über die Feststell-Vorrichtung 1 laufen. Dies geschieht
allerdings nur, wenn die Kraft, welche auf den Rollenwagen 11 in Rollrichtung einwirkt,
ausreicht, um die Feststell-Vorrichtung 1 derart zu verformen, dass das Rollenelement
über die Aufwölbung laufen kann. Die Feststell-Vorrichtung wirkt somit als Federelement
mit einer Federkraft, durch welche die Schiebetür in der Offen-Position gehalten wird.
1. Feststell-Vorrichtung (1) zur Rollenführung eines Rollenelementes, insbesondere eines
Rollenwagens (11), einer seitlich an einem Kraftfahrzeug angebrachten Schiebetür und
zum Feststellen der Schiebetür in der Offen-Position, wobei die Feststelt-Vorrichtung
(1) ein Federelement mit einer Federkraft, durch welche die Schiebetür in der Offen-Position
gehalten wird, aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
• dass die Feststell-Vorrichtung (1) aus Kunststoff gefertigt ist,
• dass sie einen Rollenabschnitt (2) aufweist, welcher eine Lauffläche (6) für das Rollenelement
beinhaltet, die eine Aufwölbung (7) aufweist,
• dass sie einen dem Rollenabschnitt (2) gegenüber liegenden Stützabschnitt (3) aufweist,
• dass sie ein zwischen dem Rollenabschnitt (2) und dem Stützabschnitt (3) angeordnetes
Gleitelement (4) aufweist, welches eine Gleitfläche (15) beinhaltet, und welches entweder
mit dem Stützabschnitt (3) fest und mit dem Rollenabschnitt (2) gleitend verbunden
ist, oder mit dem Stützabschnitt (3) gleitend und mit dem Rollenabschnitt (2) fest
verbunden ist, und
• dass sie verformbar ausgebildet ist, wobei während einer Verformung das Gleitelement (4)
mit der Gleitfläche (15) auf dem mit dem Gleitelement (4) gleitend verbundenen Abschnitt
gleitet.
2. Feststell-Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Polyoxymethylen gefertigt ist.
3. Feststell-Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie über eine Montage-Vorrichtung (8) an dem Fahrzeugrahmen angebracht ist.
4. Feststell-Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (4) eine Gleitbuchse (5) aufweist, welche aus einem anderen Material
als die Feststell-Vorrichtung (1) gefertigt ist und welches die Gleitfläche (15) beinhaltet.
5. Feststell-Vorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse (5) aus Polyamid gefertigt ist.
6. Feststell-Vorrichtung (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse (5) auf das Gleitelement (4) aufsteckbar ist.
7. Feststell-Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse (5) als Hohlzylindersegment mit C-förmigem Querschnitt ohne Boden
und Deckel ausgeführt ist.
8. Feststell-Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse (5) an mindestens einem Ende einen radial nach innen weisenden Vorsprung
(10) aufweist, welcher eine axiale Verschiebung der Gleitbuchse (5) im aufgesteckten
Zustand verhindert.
9. Feststell-Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als ein in sich geschlossener Streifen ausgebildet ist.