Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine manuell betätigbare Alarmmeldevorrichtung mit einem ersten
Schaltelement.
[0002] Alarmmeldevorrichtungen werden in Sicherheitsnetzwerken eingesetzt und dienen zur
Erzeugung eines Alarms im Falle eines Notfalls wie z.B. eines Feuers und können grob
in automatisch und nicht-automatische Vorrichtungen unterteilt werden. Beispielsweise
erkennen automatische Brandmelder einen Notfall anhand physikalischer Bedingungen
wie z.B. Temperatur, Rauch etc, wogegen die nicht-automatischen Vorrichtungen manuell
betätigt werden müssen, um einen Alarm zu erzeugen
[0003] Das Spektrum der Einsatzgebiete von manuell betätigbaren Alarmmeldevorrichtungen
ist aufgrund der weiten Verbreitung sehr groß und reicht von Büroanwendungen bis zum
Einsatz mit starker Umwelt- und Umgebungsbeeinflussung, wie z.B. in sehr feuchter
oder schadstoffhaltiger Umgebung.
[0004] Unter allen diesen Betriebsumgebungen müssen die manuell betätigbaren Alarmmeldevorrichtungen
fehlerfrei funktionieren, da jeder unnötige Fehlalarm zu teuren Einsätzen von Sicherheitskräften
wie z.B. Polizei oder Feuerwehr führen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass - anders
als bei den automatischen Alarmmeldevorrichtungen, bei denen die Detektion einer Meldung
mittels "Alarmzwischenspeicherung" oder durch eine sogenannte "Mehr-Alarm-Abhängigkeit"
abgesichert werden kann - die manuell betätigbaren Alarmvorrichtungen in der Regel
den Alarm unmittelbar weiterleiten. Ein ungewolltes Betätigen der Alarmvorrichtung
führt somit direkt zu einem Fehlalarm.
[0005] Insbesondere zur Minimierung von Fehlalarmen sind manuell betätigbare Alarmmeldevorrichtungen
in einer Vielzahl von konstruktiven Ausführungen bekannt, die mechanisch gegen ein
ungewolltes Betätigen geschützt sind.
[0006] Beispielsweise offenbart die Druckschrift
DE 100 11 414 C2 eine explosionsgeschützte Meldevorrichtung, die manuell zu betätigen ist und die
als mechanischen Schutz einen flexiblen, durchsichtigen Deckel aufweist, der den darunter
liegenden Melder abdeckt.
[0007] Die Druckschrift
DE 198 34 482 A1 beschreibt einen manuell betätigbaren Melder, der einen Spring- oder Druckknopf aufweist,
der in einem Gehäuse hinter einem Fenster einer Tür angeordnet ist. Zur Betätigung
des Spring- oder Druckknopfes muss das Fenster eingeschlagen werden.
[0008] Die Druckschrift
DE 198 45 913 A1 ergänzt eine Alarmmeldevorrichtung wie in der
DE 198 34 482 A1 um eine Einschlagscheiben-Schutzvorrichtung zum Schutz vor Splittern beim Einschlagvorgang
der Einschlagscheibe. Somit ist eine Reihe von Druckschriften bekannt, die der Gattung
der erfindungsgemäßen Alarmmeldevorrichtung entsprechen.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Die Alarmmeldevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist geeignet und/oder
ausgebildet für ein insbesondere öffentliches oder privates Sicherheitsnetzwerk, wie
z.B. eine Feuermeldeanlage, Überwachungsanlage etc..
[0010] Die Alarmmeldevorrichtung weist ein erstes und ein zweites Schaltelement auf, die
gemeinsam betätigt werden müssen, um eine Alarmmeldung zu erzeugen. Vorzugsweise wird
die Alarmmeldung durch das Aussenden eines Signals, also aktiv, erzeugt. Alternativ
wird ein von außen an die Alarmmeldevorrichtung angelegtes Signal modifiziert, insbesondere
durchgeschaltet oder blockiert. In letzterem Fall wird die Alarmmeldung von einer
externen Überwachungsstation "gepollt", also geholt.
[0011] Die gemeinsame Betätigung der zwei Schaltelemente führt dazu, dass diese zeitgleich
in einer aktivierten Schaltstellung sind. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Alarmmeldevorrichtung
ausgebildet ist, dass die Erzeugung der Alarmmeldung nur und/oder ausschließlich erfolgt,
wenn die Schaltelemente gleichzeitig betätigt sind oder werden.
[0012] Fehlalarme, die durch eine versehentliche Betätigung der Alarmmeldevorrichtungen
entstehen können, werden durch die bekannten mechanischen Schutzvorrichtungen vermindert.
Weitere Ursachen für Fehlalarme liegen aber beispielsweise in der Korrosion von Schaltkontakten
und einen daraus resultierendem Öffnen oder Schließen der Schaltkontakte oder in einer
Veränderung der Schaltstellung durch kurzzeitige Stöße oder durch Kontaktprellen.
Diese Ursachen können unabhängig von einem mechanischen Schutz der Alarmmeldevorrichtung
auftreten.
[0013] Durch das redundante zweite Schaltelement wird die Gefahr eines Fehlalarms reduziert,
da beide Schaltelemente gemeinsam betätigt werden müssen. Somit wird ein Fehlalarm
durch ein ungewolltes Betätigen nur eines Schaltelements ausgeschlossen. Der Vorteil
der Erfindung liegt somit insbesondere in einer weiteren Minimierung von Fehlalarmen.
[0014] Bevorzugt ist die Alarmmeldevorrichtung als Druckknopf- oder Springknopfmelder und/oder
als Handfeuermelder, insbesondere nach DIN 14 675 und/oder EN 54-11, ausgebildet.
Optionale Ausführungen der Alarmmeldevorrichtung umfassen einen mechanischen Betätigungsschutz
wie z.B. Einschlagscheiben oder eine mechanische Verriegelung, die die Alarmmeldevorrichtung
nach Betätigung verriegelt und insbesondere nur durch einen zugelassenen Techniker
entsichert werden kann.
[0015] Vorzugsweise weist die Alarmmeldevorrichtung ein Gehäuse auf, wobei das Gehäuse als
sicherheitsrelevanter Handfeuermelder und/oder Druckknopfmelder kenntlich gemacht
ist und insbesondere eine der Farben rot (für Feueralarm), blau (für Hausalarm), weiß,
gelb oder grau (für lokale Brandbekämpfungsmaßnahmen) aufweist.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Alarmmeldevorrichtung ein Betätigungselement
zur gemeinsamen Betätigung der beiden Schaltelemente auf. Dieses Betätigungselement
ist vorzugsweise auf der Seite des Benutzers wie ein bekannter Druckknopf oder Springknopf
ausgebildet, insbesondere so, dass der Benutzer keinen Unterschied zu den bekannten
Alarmmeldevorrichtung erkennt. Alternativ sind zwei getrennte Betätigungselemente
vorgesehen, wobei jedes Betätigungselement ein Schaltelement betätigt. Vorzugsweise
sind das oder die Betätigungselemente so ausgebildet, dass diese zugleich mit einer
Hand betätigbar sind.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Alarmmeldevorrichtung eine integrierte
oder extern, insbesondere entfernt angeordnete, Auswerteeinrichtung auf, die zur mittelbaren
und/oder unmittelbaren Erfassung der Schaltstellungen der Schaltelemente ausgebildet
ist. Die Schaltstellungen werden vorzugsweise durch die Messung eines fließenden Stroms
und/oder einer anliegenden Spannung und/oder eines anliegenden Potentials mittelbar
erfasst.
[0018] Zudem ist die Auswertevorrichtung zur Erzeugung der Alarmmeldung und/oder einer Wartungsmeldung
auf Basis einer Auswertung der Schaltstellungen ausgebildet. Eine bevorzugte Auswertelogik
ist, dass bei gemeinsam aktivierten und/oder betätigten Schaltelementen eine Alarmmeldung
und bei nur einem aktivierten und einem nicht aktivierten Schaltelement eine Wartungsmeldung
und/oder eine Warnung, dass die Alarmmeldevorrichtung möglicherweise einen Defekt
hat, erzeugt wird. Die Auswerteeinrichtung und/oder -logik ist als analoge Schaltung
oder als Programmierung auf einer Recheneinheit oder als eine Kombination von analoger
Schaltung und Programmierung auf einer Recheneinheit ausgebildet. Möglich ist insbesondere
auch die Realisierung als integrierter Schaltkreis (IC) auf einem Chip.
[0019] Insbesondere zur Erhöhung der Zuverlässigkeit ist optional vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung
programmtechnisch und/oder schaltungstechnisch ausgebildet ist, so dass eine Alarmmeldung
nur erzeugt wird, wenn beide Schaltelemente in einem definierten Zeitfenster z.B.
von bis zu 3 Sekunden, vorzugsweise bis zu 2 Sekunden, insbesondere bis zu 1 Sekunde
betätigt werden. Vorzugsweise ist die Auswerteeinrichtung ausgebildet, dass eine Wartungsmeldung
erzeugt wird, wenn die Zeit zwischen der Betätigung der Schaltelemente größer als
das Zeitfenster ist.
[0020] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind eines der oder beide Schaltelemente
mit einem Tiefpassfilter verschaltet. Diese Weiterbildung hat den Vorteil, dass ein
nur kurzzeitiges Betätigen der Schaltelemente herausgefiltert wird und Fehlalarme
unterdrückt werden können. Vorzugsweise sind die bzw. ist der Tiefpassfilter zwischen
Auswerteeinrichtung und Schaltelement(en) geschaltet. Die Tiefpassfilter werden bevorzugt
als RC-Filter realisiert, wobei die Zeitkonstante T = R*C jeweils im Bereich von einigen
100 ms, insbesondere kleiner als 500 ms liegt, um Scheinbetätigungen der Alarmmeldevorrichtung
insbesondere durch kurze Stöße oder Kontaktprellen auszufiltern.
[0021] Bevorzugt weisen ein oder alle Schaltelemente Öffnerkontakte und/oder Schließerkontakte
auf. Ein Schaltelement mit Öffnerkontakten öffnet bei Betätigung einen Kontakt und
unterbricht eine elektrische Verbindung, ein Schaltelement mit Schließerkontakten
schließt bei Betätigung einen Kontakt und erzeugt eine elektrische Verbindung. Schaltelemente
mit Öffnerkontakten haben gegenüber den Ausführungen mit Schließerkontakten den Vorteil,
dass im nicht-betätigten Zustand des Schaltelements die stehende elektrische Verbindung
und somit das Schaltelement selbst z.B. durch einen geringen Überwachungsstrom überwacht
werden kann.
[0022] Bevorzugt ist eine Überwachungseinheit vorgesehen, die zur Überwachung eines durch
die Schaltelemente, insbesondere durch die Öffnerkontakte und/oder Schließerkontakte
geleiteten Überwachungsstroms ausgebildet ist, um die Kontaktierung der Öffner- und/oder
Schließerkontakte zu überwachen. Die Überwachungseinheit ist vorzugsweise zur Erzeugung
einer Störungs- und/oder Wartungsmeldung bei einem unter einem vorgegebenen Ruhewert
und somit zu geringen oder fehlenden Überwachungsstrom ausgebildet. Beispielsweise
wird eine Meldung erzeugt, sobald der Überwachungsstrom insbesondere sprungartig um
mehr als 50 % gegenüber dem Ruhewert reduziert ist.
[0023] Die Überwachungseinheit ist bevorzugt als Teil der Auswerteeinrichtung und/oder als
Teil einer externen, z.B. zentralen Überwachungsvorrichtung und/oder als selbstständige
Baugruppe realisiert.
[0024] Bei einer Weiterbildung wird als Überwachungsstrom ein gepulster Überwachungsstrom
eingesetzt, zu dessen Überwachung die Überwachungseinheit ausgebildet ist. Neben einer
Minimierung des Strombedarfs bei einer Vielzahl in Linie und/oder Reihe geschalteten
Alarmmeldevorrichtungen haben kurzzeitig höhere Stromwerte einen positiven Reinigungseffekt
bei z.B. korrodierten Kontakten.
[0025] Bei einer weiteren Ausführungsform der Alarmmeldevorrichtung weist die Überwachungseinheit
eine Ruhewertnachführung auf, wobei die Überwachungseinheit auf eine langsame, schleichende
und/oder geringe Änderung des Überwachungsstroms nicht und/oder durch Nachführung
des Ruhewerts reagiert und eine plötzliche, sprungartige und/oder deutliche Änderung
des Überwachungsstroms zu der Ausgabe einer Störungs- und/oder Wartungsmeldung führt.
Insbesondere werden geringere Änderungen als z.B. 50 %, insbesondere 40% oder 30%
des Überwachungsstroms ignoriert und/oder tragen nur zu einer Nachführung des Ruhewerts
bei. Vorzugsweise wird als nachgeführter Ruhewert der aktuelle Wert des Überwachungsstroms
gesetzt.
[0026] Vorzugsweise ist für den Ruhewert ein fester Schwell- und/oder Grenzwert vorgesehen,
der bei der Nachführung des Ruhewerts nicht unterschritten werden darf. Bei Unterschreitung
des Schwell- und oder Grenzwerts durch den aktuellen Überwachungsstrom und/oder durch
den Ruhewert wird die Störungs- oder Wartungsmeldung von der Überwachungseinheit erzeugt.
[0027] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Alarmmeldevorrichtung sind Schaltelemente
und/oder Auswerteeinrichtung und/oder Überwachungseinheit in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet. Vorzugsweise sind die jeweils verbleibenden Komponenten als separate Baugruppen
realisiert.
[0028] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der zugehörigen Figur eines Ausführungsbeispiels der Erfindung.
[0029] Dabei zeigt die Figur 1 als einzige Figur einen schematisierten Blockschaltplan einer
erfindungsgemäßen Alarmmeldevorrichtung in Form eines Druckknopfmelders 1, der eine
Auswerteeinrichtung 2 und eine Schalteinheit 3 aufweist.
[0030] Auswerteeinrichtung 2 und Schalteinheit 3 sind zusammen in einem (nicht-gezeigten)
Gehäuse angeordnet, welches durch Form- und Farbgebung als Druckknopfmelder 1 kenntlich
gemacht ist. In bekannter Weise ist das Gehäuse beispielsweise mit einem Einschlagfenster
ausgebildet. Alternativ ist nur die Schalteinheit 3 in dem Gehäuse untergebracht und
die Auswerteeinrichtung 2 ist z.B. als Teil eines Sicherheitsnetzwerkes beabstandet
von dem Gehäuse, z.B. in einer zentralen Überwachung, platziert.
[0031] Zur Stromversorgung und/oder Überwachung des Druckknopfmelders 1 sind elektrische
Zuleitungen 4a, b vorgesehen, die parallel in die Auswerteeinrichtung 2 führen und
an denen jeweils die Spannung U
1 anliegt. Die elektrische Zuleitungen 4a,b werden durch die Auswerteeinrichtung 2
durchgeschleift und führen als Verbindungsleitungen 5a, b in die Schalteinheit 3.
[0032] In der Schalteinheit 3 führen die Verbindungsleitungen 5a,b zunächst jeweils zu einem
Tiefpassfilter 6a, b, der als RC-Glied aufgebaut ist, und bei dem sich die Zeitkonstante
zu T
1=R
1*C
1 bzw. T
2=R
2*C
2 berechnet. Das Widerstandsglied R
1 bzw. R
2 ist dabei jeweils seriell in den Verbindungsleitungen 5a,b geschaltet, über die Kapazität
C
1 bzw- C
2 sind die Verbindungsleitungen 5a,b auf Masse oder Erde geschaltet. Die Zeitkonstanten
der Tiefpassfilter 6a, b sind im Bereich von einigen 100 ms, um kurze Stöße in diesem
Bereich abfangen zu können. Alternativ können die Tiefpassfilter auch kaskadiert oder
auf Basis einer anderen Technologie, wie z.B. als digitale Filter, realisiert sein.
[0033] Die Tiefpassfilter 6a,b sind über zwei Leitungen 7a, b jeweils mit einem Schaltelement
8 a,b verbunden, welche jeweils zwischen zwei Schaltstellungen schaltbar sind. In
der ersten Schaltstellung ist die Leitung 7a bzw. b mit Masse oder Erde verbunden,
in der zweiten Schaltstellung ist die Leitung 7a bzw. b mit einer zugeordneten Ausgangsleitung
9a bzw. b verbunden, die wiederum auf dem Potential U
1 liegen. Die Schaltelemente 8 a und b werden über ein gemeinsames Betätigungsglied
(nicht dargestellt) zusammen betätigt.
[0034] Die in der Figur 1 dargestellten Schaltelemente 8 a,b sind mit Öffnerkontakten 10a,
b ausgebildet, so dass die Schaltelemente 8 a, b im nicht-betätigten Zustand die Leitung
7a, b mit Masse oder Erde verbinden. In diesem Zustand fließt ein Strom I
1 bzw. I
2, über die Zuleitungen 4a bzw. b zu der jeweiligen Masse oder Erde, diese Ströme werden
nachfolgend auch als Überwachungsströme bezeichnet. Zur Vermeidung eines zu hohen
Stromflusses ist in den Zuleitungen 4a bzw. b jeweils ein Widerstand R
3 bzw. R
4 in Serie geschaltet. Bei der Betätigung der Schaltelemente 8a bzw. b wird die jeweilige
elektrische Verbindung geöffnet und die Leitungen 7a, b über die Schließerkontakte
11a, b auf die Ausgangsleitung 9a bzw. 9b und somit auf das Potential U
1 gelegt.
[0035] Die Auswerteeinrichtung 2 weist ein Auswertemodul 12 auf, welches als Eingangssignale
das Potential der beiden Verbindungsleitungen 5a und b detektiert und zur Ausgabe
von Ausgangssignalen in Form einer Alarmmeldung über einen Alarmkanal 13 und einer
Störungsmeldung über einen Störungskanal 14 ausgebildet ist.
[0036] Im Betrieb wird durch ein Alarmmodul 15 innerhalb des Auswertemoduls 12 die Schaltstellung
der Schaltelemente 8a und b über das Potential der Verbindungsleitungen 5a und b detektiert,
wobei das Potential von Masse oder Erde als logisches "LOW" und das Potential U
1 als logisches "HIGH" interpretiert wird. Somit erzeugt ein geschlossenes Schaltelement
8a oder b ein logisches "LOW" und ein geöffnetes Schaltelement 8a oder b ein logisches
"HIGH". Falls in dem Alarmmodul 15 für beide Schaltelemente 8a und b die Schaltstellung
als geöffnet, also als logisches "HIGH", detektiert wird, wird dieser Zustand (AND)
als Alarm interpretiert und eine Alarmmeldung über den Alarmkanal 13 ausgegeben.
[0037] Für den Fall, dass nur für eines der beiden Schaltelemente 8a oder b die Schaltstellung
als geöffnet, also ein logisches "HIGH" und ein logisches "LOW" detektiert wird, wird
dieser Zustand (XOR) von einem Störungsmodul 16 als möglicher Defekt des Druckknopfmelders
1 interpretiert und eine Störungsmeldung über den Störungskanal 14 ausgegeben.
[0038] Zur Erhöhung der Zuverlässigkeit des Druckknopfmelders 1 kann vorgesehen sein, dass
ein bestimmtes Zeitfenster vorgegeben wird, in dem beide Schaltelemente 8a und b betätigt
werden müssen, um eine Alarmmeldung 13 auszulösen. Beispielsweise müssen beide Schaltelemente
innerhalb eines Zeitfensters mit einer Länge von 1 bis 3 Sekunden betätigt werden.
Ist der zeitliche Abstand zwischen den Schaltvorgängen größer, so wird statt einer
Alarmmeldung eine Störungsmeldung abgegeben.
[0039] Optional weist der Druckknopfmelder 1 eine optische Anzeige (nicht gezeigt) in dem
Gehäuse auf, die den aktuellen Status des Alarmmoduls 15 bzw. des Störungsmoduls 16
anzeigt, so dass der Benutzer erkennen kann, ob ein Alarm ausgelöst wurde oder ob
eine Störung vorliegt.
[0040] Zweckmäßigerweise ist eine Überwachungseinheit 17 zur Kontrolle der Überwachungsströme
I
1 bzw. I
2 implementiert, so dass überwacht werden kann, ob ein Kontakt mit den Öffnerkontakten
10a,b und/oder den Schließerkontakten 11a,b vorliegt. Auf diese Weise wird z.B. Korrosion
der Schaltkontakte der Schaltelemente 8 a und b überwacht.
[0041] Die Überwachungseinheit 17 ist in der Figur 1 zweiteilig dargestellt, wobei der erste
Teil der Überwachungseinheit 17 den Strom I
1 und der zweite Teil der Überwachungseinheit 17 den Strom I
2 überwacht. Bei der technischen Umsetzung ist eine gemeinsame Überwachungseinheit
17, die beide Überwachungsströme I
1 und I
2 kontrolliert, bevorzugt. Der Abgriff für die Stromüberwachung kann prinzipiell an
einer beliebigen Stelle zwischen Zuleitung 4a bzw. b und dem Schaltelement 8a bzw.
b erfolgen, wie durch die gestrichelten Linien angedeutet ist. Die Überwachungseinheit
17 ist bei der technischen Realisierung entweder extern und beabstandet, z.B. in einer
zentralen Überwachungsstelle (nicht gezeigt), oder in der Auswerteeinrichtung 2 oder
in der Schalteinheit 3 oder als eigenständige Baugruppe angeordnet.
[0042] Die Überwachungseinheit 17 erzeugt eine Störungsmeldung für den Fall, dass der Betrag
des Überwachungsstroms I
1 und/oder I
2 einen vorgegebenen Ruhewert unterschreitet oder Null wird oder wenn der gemessene
Überwachungsstrom I
1 oder I
2 seinen Wert sprungartig um mehr als einen relativen Betrag von z.B. 50% ändert.
[0043] Optional ist vorgesehen, dass für den Fall, dass weder ein Kontakt mit den Öffnerkontakten
10a,b noch mit den Schließerkontakten 11 a,b - also eine nichtdefinierbare Schaltstellung
- festgestellt wird, ebenfalls eine Störungsmeldung ausgegeben wird.
[0044] Ergänzend ist eine Ruhewertnachführung in der Überwachungseinheit 17 implementiert,
wobei alle Änderungen des Überwachungsstroms I
1 und/oder I
2, die keine Störungsmeldung auslösen, zu der Einstellung eines neuen Ruhewertes, insbesondere
durch eine Nachführung des Ruhewertes, führen. Sicherheitshalber sind Grenzwerte für
den Ruhewert bzw. den gemessenen Überwachungsstrom vorgesehen, wobei bei Überschreitung
des Grenzwertes durch den gemessenen Überwachungsstroms I
1 bzw. I
2 und/oder durch den nachgeführten Ruhewert eine Störungsmeldung erzeugt wird.
1. Manuell betätigbare Alarmmeldevorrichtung (1) für ein Sicherheitsnetzwerk mit einem
ersten Schaltelement (8a)
gekennzeichnet durch
ein zweites Schaltelement (8b), wobei die Alarmmeldevorrichtung programmtechnisch
und/oder schaltungstechnisch derart ausgebildet ist, dass zur Erzeugung einer Alarmmeldung
(13) das erste und das zweite Schaltelement (8a,b) gemeinsam betätigt werden müssen.
2. Alarmmeldevorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Alarmmeldevorrichtung (1) als Druckknopf- oder Springknopfmelder und/oder als
Handfeuermelder ausgebildet ist.
3. Alarmmeldevorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Betätigungselement zur gemeinsamen Betätigung der beiden Schaltelemente vorgesehen
ist.
4. Alarmmeldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Auswerteeinrichtung (2), die zur Erfassung der Schaltstellungen der Schaltelemente
(8a, b) ausgebildet und/oder verschaltet und zur Erzeugung der Alarmmeldung (13) und/oder
einer Wartungsmeldung (14) auf Basis der Schaltstellungen ausgebildet ist.
5. Alarmmeldevorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (2) ausgebildet ist, so dass eine Alarmmeldung (13) nur unter
der Bedingung erzeugt wird, dass die beide Schaltelemente innerhalb eines definierten
Zeitfensters betätigt werden.
6. Alarmmeldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltelemente (8a,b) mit Tiefpassfiltern (6a, b) verschaltet sind.
7. Alarmmeldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltelemente Öffnerkontakte (9a, b) und/oder Schließerkontakte (11a, b) aufweisen.
8. Alarmmeldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Überwachungseinheit (17), die zur Überwachung eines durch die Schaltelemente (8a,b) geleiteten Überwachungsstroms (I1, I2) ausgebildet ist.
9. Alarmmeldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinheit (17) eine Ruhestromwertnachführung aufweist.
10. Alarmmeldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer langsamen Änderung des Ruhestroms unter eine vordefinierte Schwelle eine
Störung angezeigt wird.
11. Alarmmeldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Schaltelemente (8a,b) und/oder Auswerteeinrichtung (2) und/oder Überwachungseinheit
(17) in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.