[0001] Die Erfindung betrifft eine Querfalzeinheit eines Falzapparats einer Druckmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Falzapparate von Druckmaschinen dienen der Ausbildung von Falzen an bedruckten Bedruckstoffen,
wobei bei aus dem Stand der Technik bekannten Falzapparaten ein bahnförmiger Bedruckstoff
üblicherweise zuerst durch eine mindestens einen Falztrichter ausweisende erste Längsfalzeinheit
geführt wird, um so am bahnförmigen sowie vorzugsweise noch nicht durchtrennten Bedruckstoff
einen Längsfalz auszubilden. Ausgehend von der ersten Längsfalzeinheit wird der bahnförmige
Bedruckstoff in Richtung auf eine Querfalzeinheit geführt, die zumindest einen Schneidmesserzylinder,
einen ersten Querfalzzylinder sowie einen Falzklappenzylinder umfasst. Der erste Querfalzzylinder
wird auch als Falzmesserzylinder bezeichnet. Im Bereich des Schneidmesserzylinders
werden vom bahnförmigen Bedruckstoff Exemplare abgetrennt, die mit Hilfe des ersten
Querfalzzylinders in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt werden. Die am Schneidmesserzylinder
vom bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplare, welche vom ersten Querfalzzylinder
in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt werden, werden unter Ausbildung eines
ersten Querfalzes vom ersten Querfalzzylinder an den Falzklappenzylinder übergeben.
Weitere, zweite Querfalze sind zwischen dem Falzklappenzylinder und einem zweiten
Querfalzzylinder, der häufig auch als Greiferzylinder bezeichnet wird, ausbildbar,
der mit dem Falzklappenzylinder zusammenwirkt. Die so mit einem Längsfalz sowie mit
mindestens einem Querfalz versehenen Exemplare gelangen ausgehend von der Querfalzeinheit
in den Bereich einer zweiten Längsfalzeinheit, die üblicherweise mehrere Falztische
umfasst. Im Bereich der Falztische werden an den bereits vorgefalzten Exemplaren zweite
Längsfalze ausgebildet, die parallel zu dem in der ersten Längsfalzeinheit ausgebildeten
Längsfalz verlaufen.
[0003] Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Querfalzeinheit, die einen Schneidmesserzylinder,
einen ersten Querfalzzylinder, einen Falzklappenzylinder und einen zweiten Querfalzzylinder
umfasst und demnach zur Ausbildung von zwei Querfalzen am Bedruckstoff verwendet werden
kann.
[0004] Bei aus der Praxis bekannten Querfalzeinheiten eines Falzapparates wird der zweite
Querfalzzylinder, welcher der Ausbildung der zweiten Querfalze dient, vom Falzklappenzylinder
aus angetrieben, und zwar auch dann, wenn mit einer solchen Querfalzeinheit keine
zweiten Falze bereitgestellt werden sollen, wenn also der zweite Querfalzzylinder
beim Falzen nicht benötigt wird. Bei aus der Praxis bekannten Querfalzeinheiten läuft
demnach der zweite Querfalzzylinder stets in der aktuellen Betriebsgeschwindigkeit
mit, und zwar auch dann, wenn der zweite Querfalzzylinder zur Produktion nicht benötigt
wird. Dies ist unter den Gesichtspunkten des Verschleißes sowie Energieverbrauchs
nachteilhaft.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine neuartige
Querfalzeinheit eines Falzapparats einer Druckmaschine zu schaffen. Diese Aufgabe
wird durch eine Querfalzeinheit eines Falzapparats einer Druckmaschine gemäß Anspruch
1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist der zweite Querfalzzylinder über eine Verstelleinrichtung derart
verstellbar, dass der zweite Querfalzzylinder von einer Betriebsstellung, in welcher
derselbe vom Falzklappenzylinder aus angetrieben wird, in eine Ruhestellung bzw. von
der Ruhestellung in die Betriebsstellung überführbar ist, wobei in der Ruhestellung
das oder jedes auf der Welle des zweiten Querfalzzylinders gelagerte Antriebsrad mit
dem jeweiligen auf der Welle des Falzklappenzylinders gelagerten Antriebsrad außer
Eingriff steht.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Querfalzeinheit wird der zweite Querfalzzylinder dann,
wenn mit der Querfalzeinheit keine zweiten Querfalze ausgebildet werden sollen, stillgesetzt.
Damit wird ein unnötiger Verschleiß des Querfalzzylinders vermieden. Weiterhin kann
die von der Querfalzeinheit benötigte elektrische Leistung bzw. Energie minimiert
werden.
[0008] Vorzugsweise ist die Welle des zweiten Querfalzzylinders beidseitig jeweils in einer
Excenterbüchse gelagert, wobei die Verstelleinrichtung die Excenterbüchsen verdreht,
um den zweiten Querfalzzylinder von der Betriebsstellung in die Ruhestellung bzw.
von der Ruhestellung in die Betriebsstellung zu überführen.
[0009] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Verstelleinrichtung
eine Synchronwelle, wobei an beiden Seiten der Synchronwelle jeweils mindestens ein
Stirnrad gelagert ist, und wobei jedes Stirnrad mit einer der Excenterbüchsen in Eingriff
steht und eine Drehung der Synchronwelle in eine Drehung der Excenterbüchsen umsetzt.
[0010] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Querfalzeinheit eines Falzapparats einer
Druckmaschine im Bereich eines Falzklappenzylinders, eines zweiten Querfalzzylinders
und einer dem zweiten Querfalzzylinder zugeordneten Verstelleinrichtung;
- Fig. 2:
- eine vereinfachte Seitenansicht der erfindungsgemäßen Querfalzeinheit gemäß Fig. 1
in Betriebsstellung; und
- Fig. 3:
- eine vereinfachte Seitenansicht der erfindungsgemäßen Querfalzeinheit gemäß Fig. 1
in Ruhestellung.
[0011] Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Querfalzeinheit eines Falzapparats einer
vorzugsweise als Rollenrotationsdruckmaschine ausgebildeten Druckmaschine. Fig. 1
bis 3 zeigen unterschiedliche, schematisierte Ansichten einer erfindungsgemäßen Querfalzeinheit
10, wobei eine solche Querfalzeinheit 10 einen nicht-dargestellten Schneidmesserzylinder,
einen nicht-dargestellten ersten Querfalzzylinder, einen Falzklappenzylinder 11 und
einen zweiten Querfalzzylinder 12 umfasst. Der nicht-dargestellte Schneidmesserzylinder
dient der Abtrennung von Exemplaren von einem bahnförmigen Bedruckstoff, wobei mit
Hilfe des Schneidmesserzylinders abgetrennte Exemplare an den ersten Querfalzzylinder
übergeben und mit Hilfe des ersten Querfalzzylinders in Richtung auf den Falzklappenzylinder
11 transportiert werden. Die abgetrennten Exemplare werden vom ersten Querfalzzylinder
unter Ausbildung eines ersten Querfalzes an den Falzklappenzylinder 11 übergeben und
vom Falzklappenzylinder 11 in Richtung auf den zweiten Querfalzzylinder 12 transportiert,
wobei dann zwischen dem zweiten Querfalzzylinder 12 und dem Falzklappenzylinder 11
zweite Querfalze an den Exemplaren ausgebildet werden können. Der erste Querfalzzylinder
wird auch als Falzmesserzylinder und der zweite Querfalzzylinder auch als Greiferzylinder
bezeichnet.
[0012] Der Falzklappenzylinder 11 ist über eine nicht-dargestellte Welle an einem ortsfesten
Gestell 13 der Querfalzeinheit 10 drehbar gelagert. Das Gestell 13 umfasst zwei Gestellseiten
I und II, wobei die nicht-dargestellte Welle des Falzklappenzylinders 11 mit entsprechenden
Enden in beiden Gestellseiten I und II des Gestells 13 drehbar gelagert ist. Von der
nicht-dargestellten Welle des Falzklappenzylinders 11 ist in Fig. 1 lediglich eine
Längsmittelachse 14 derselben gezeigt. Auf der nicht-dargestellten Welle des Falzklappenzylinders
11 sind seitlich neben der Gestellseite II des ortsfesten Gestells 13 Antriebsräder
15 gelagert, die gemäß Fig. 1 mit auf einer Welle 16 des zweiten Querfalzzylinders
12 gelagerten Antriebsrädern 17 in Eingriff stehen. Hierdurch ist der zweite Querfalzzylinder
12 vom Falzklappenzylinder 11 aus antreibbar.
[0013] In Fig. 1 wird demnach der zweite Querfalzzylinder 12 vom Falzklappenzylinder 11
aus angetrieben, wobei hierzu die Antriebsräder 15 von Falzklappenzylinder 11 mit
den Antriebsrädern 17 des zweiten Querfalzzylinders 12 in Eingriff stehen. Diese Position
bzw. Stellung des zweiten Falzklappenzylinders 12 wird nachfolgend als Betriebsstellung
desselben bezeichnet.
[0014] Um den zweiten Querfalzzylinder12, dann, wenn derselbe zur Produktion eines zweiten
Querfalzes nicht benötigt wird, vor Verschleiß zu schonen, ist der zweite Querfalzzylinder
12 mit Hilfe einer Verstelleinrichtung 18 von der Betriebsstellung in eine Ruhestellung
überführbar, wobei in der Ruhestellung die Antriebsräder 17 des zweiten Querfalzzylinders
12 außer Eingriff mit den Antriebsrädern 15 des Falzklappenzylinders 11 stehen. Mit
Hilfe der Verstelleinrichtung 18 kann der zweite Querfalzzylinder 12 in zwei Richtungen,
also von der Betriebsstellung in die Ruhestellung und umgekehrt von der Ruhestellung
in die Betriebsstellung überführt werden, um abhängig davon, ob der zweite Querfalzzylinder
12 zur Produktion zweiter Querfalze benötigt wird, an den Falzklappenzylinder 11 anzustellen
und vom Falzklappenzylinder 11 aus anzutreiben.
[0015] Zur Gewährleistung der Verstellbarkeit, nämlich einer Verschwenkbarkeit, des zweiten
Querfalzzylinders 12 relativ zum Falzklappenzylinder 11 ist die Welle 16 des zweiten
Querfalzzylinders 12 nicht unmittelbar im ortsfesten Gestell 13 gelagert, sondern
vielmehr über Excenterbüchsen 19. Wie Fig. 1 entnommen werden kann, ist beiden Gestellseiten
I und II des ortsfesten Gestells 13 jeweils eine Excenterbüchse 19 zugeordnet, wobei
die Excenterbüchsen 19 in entsprechend konturierte Ausnehmungen 20 der Gestellseiten
I und II des Gestells 13 eingreifen und in den Ausnehmungen 20 drehbar angeordnet
sind. Die Mittelpunkte der Ausnehmungen 20 des Gestells 13 entsprechen dabei den Mittelpunkten
der in den Ausnehmungen 20 drehbar angeordneten Excenterbüchsen 19, wobei die Mittelpunkte
der Ausnehmungen 20 bzw. die Mittelpunkte der Excenterbüchsen 19 in Fig. 2 und 3 mit
M
19/20 bezeichnet ist.
[0016] Die Excenterbüchsen 19 verfügen über jeweils eine Ausnehmung 21, in welchen die Welle
16 des zweiten Querfalzzylinders 12 mit Ihren Enden über Lager 22 drehbar gelagert
ist, wobei der Mittelpunkt des zweiten Querfalzzylinders 12 bzw. der Welle 16 desselben
mit dem Mittelpunkt dieser Ausnehmungen 21 der Excenterbüchsen 19 zusammenfällt. Der
Mittelpunkt des Querfalzzylinders 12 sowie der Mittelpunkt der Ausnehmungen 21 in
den Excenterbüchsen 19, in welchen die Welle 16 des zweiten Querfalzzylinders 12 drehbar
gelagert ist, ist in Fig. 2 und 3 mit M
12/21 bezeichnet. Fig. 2 und 3 kann entnommen werden, dass der Mittelpunkt M
12/21 des zweiten Querfalzzylinders 12 gegenüber dem Mittelpunkt M
19/20 der Excenterbüchsen 19 um einen Betrag bzw. Abstand e versetzt ist, wobei der Abstand
e zwischen dem Mittelpunkt M
19/20 der Excenterbüchsen 19 und dem Mittelpunkt M
12/21 des zweiten Querfalzzylinders 12 die Exzentrizität der Lagerung des zweiten Querfalzzylinders
12 in den Excenterbüchsen 19 bestimmt.
[0017] Wie bereits erwähnt, sind die Excenterbüchsen 19 in den Ausnehmungen 20 des ortsfesten
Gestells 13 drehbar angeordnet. Die Drehung der Excenterbüchsen 19 wird über auf einer
Synchronwelle 23 angeordnete Stirnräder 24 bewerkstelligt, wobei gemäß Fig. 1 mit
jeder Excenterbüchse 19 ein Stirnrad 24 in Eingriff steht bzw. verzahnt ist. Die Drehung
der Synchronwelle 23 wird demnach über die Stirnräder 24 in eine Drehung der Excenterbüchsen
19 umgesetzt, um hierdurch den zweiten Querfalzzylinder 12 von der Betriebsstellung
in die Ruhestellung oder von der Ruhestellung in die Betriebsstellung zu überführen.
[0018] Zur Drehung der Synchronwelle 23 ist derselben ein Antriebsmotor 25 zugeordnet, wobei
der Antriebsmotor 25 über ein Schneckenradgetriebe 26 mit der Synchronwelle 23 gekoppelt
ist. Ein über das Schneckenradgetriebe 26 auf die Synchronwelle 23 einwirkendes Antriebsmoment
des Antriebsmotors 25 wird gemäß Fig. 2 in einem mittleren Abschnitt 27 der Synchronwelle
23 in dieselbe eingeleitet, um so sicherzustellen, dass die beiden auf der Synchronwelle
23 gelagerten Stirnräder 24 und damit letztendlich die mit den Stirnrädern 24 in Eingriff
stehenden Excenterbüchsen 19 gleichmäßig gedreht werden.
[0019] Eine mögliche Lageabweichung der Excenterbüchsen 19 zueinander wird demnach dadurch
vermieden, dass das vom Antriebsmotor 25 bereitgestellte Antriebsmoment im mittleren
Abschnitt 27 der Synchronwelle 23 in dieselbe eingeleitet wird. Eine mögliche Torsion
ist demnach im Bereich beider Stirnräder 24 gleich groß.
[0020] Die Verdrehung der Excenterbüchsen 19 wird durch Anschläge gegrenzt, wobei ein erster
Anschlag 28 die Betriebsstellung (siehe Fig. 1 und 2) des zweiten Querfalzzylinders
12 und ein zweiter Anschlag 29 die Ruhestellung (siehe Fig. 3) des zweiten Querfalzzylinders
12 definiert. Die beiden Anschläge 28 und 29 sind am ortsfesten Gestell 13 der Querfalzeinheit
10 gelagert und demnach selbst ortsfest ausgeführt. Mit diesen beiden ortsfesten Anschlägen
28 und 29 wirkt ein einer Excenterbüchse 19 zugeordneter Anschlag 30 zusammen, der
zusammen mit der Excenterbüchse 19 bei Überführung des zweiten Querfalzzylinders 12
von der Betriebsstellung in die Ruhestellung bzw. von der Ruhestellung in die Betriebsstellung
verdreht wird und in jeder dieser beiden Stellungen an einem der beiden Anschläge
28 und 29 zur Anlage kommt.
[0021] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Querfalzeinheit mit einem in die Betriebsstellung
überführten zweiten Querfalzzylinder 12, wobei derselbe dann vom Falzklappenzylinder
11 aus angetrieben wird. Fig. 3 zeigt hingegen den zweiten Querfalzzylinder 12 in
der Ruhestellung, wobei dann der zweite Querfalzzylinder 12 vom Falzklappenzylinder
11 abgestellt ist, so dass die Antriebsräder 17 des zweiten Querfalzzylinders 12 außer
Eingriff mit den Antriebsrädern 15 des Falzklappenzylinders 11 stehen.
[0022] Die erfindungsgemäße Querfalzeinheit 10 verfügt des Weiteren über ein Verriegelungssystem,
welches bei Überführung des zweiten Querfalzzylinders 12 von der Betriebsstellung
in die Ruhestellung bzw. von der Ruhestellung in die Betriebsstellung sowohl den zweiten
Querfalzzylinder 12 als auch den Falzklappenzylinder 11 in einer definierten Position
verriegelt.
[0023] Zur Verriegelung des zweiten Querfalzzylinders 12 dient die in Fig. 1 dargestellte
Verriegelungseinrichtung 31 des Verriegelungssystems, die den zweiten Querfalzzylinder
12 nicht nur beim Überführen desselben von der Betriebsstellung in die Ruhestellung
bzw. von der Ruhestellung in die Betriebsstellung verriegelt, sondern vielmehr diese
Verriegelung in der Ruhestellung des zweiten Querfalzzylinders 12 aufrechterhält.
Die erste Verriegelungseinrichtung 31 greift hierzu vorzugsweise an den Antriebsrädern
17 des zweiten Querfalzzylinders 12 an. Über eine zweite, nicht dargestellte Verriegelungseinrichtung
des Verriegelungssystems ist der Falzklappenzylinder 11 beim Anstellen sowie Abstellen
des zweiten Querfalzzylinders 12 verriegelbar, wobei diese nicht-dargestellte zweite
Verriegelungseinrichtung vorzugsweise an den Antriebsrädern 15 des Falzklappenzylinders
11 angreift.
[0024] Bei dem in der Zeichnung gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel der hier vorliegenden
Erfindung ist demnach der zweite Querfalzzylinder 12 über die drehbaren Excenterbüchsen
19 in den Gestellseiten I und II des ortsfesten Gestells 13 der erfindungsgemäßen
Querfalzeinheit 10 schwenkbar gelagert, wobei die Excenterbüchsen 19 in den entsprechenden
Ausnehmungen 20 des Gestells 19 verdrehbar sind. Die Verdrehbarkeit der Excenterbüchsen
19 wird dabei durch Anschläge 28, 29 und 30 begrenzt. Die Excenterbüchsen 19 sind
mit Stirnrädern 24 verzahnt, die an einer im Gestell 13 drehbar gelagerten Synchronwelle
23 befestigt sind. Die Synchronwelle 23 leitet über die Stirnräder 24 das zur Verdrehung
der Excenterbüchsen 19 notwendige Drehmoment in die Excenterbüchsen 19 ein, wobei
die Synchronwelle eine simultane Bewegung beider Excenterbüchsen 19 zu beiden Gestellseiten
I und II des Gestells 13 sicherstellt. Hierzu wird das von dem Antriebsmotor 25 bereitgestellte
Drehmoment im mittigen Bereich 27 in die Synchronwelle 23 eingeleitet. Der Antriebsmotor
25 ist über das Schneckenradgetriebe 26 mit der Synchronwelle 23 gekoppelt, wobei
das Schneckenradgetriebe 26 als selbsthemmendes Schneckenradgetriebe und der Antriebsmotor
25 als Servomotor ausgeführt ist. Die Verdrehung der Excenterbüchsen 19 resultiert
in einer Schwenkbewegung des zweiten Querfalzzylinders 12.
[0025] In der Betriebsstellung (siehe Fig. 1 und 2) des zweiten Querfalzzylinders 12 stehen
die Antriebsräder 17 desselben mit den Antriebsrädern 15 des Falzklappenzylinders
11 in Eingriff, so dass der zweite Querfalzzylinder 12 vom Falzklappenzylinder 11
aus angetrieben wird. In der Ruhestellung hingegen (siehe Fig. 3) stehen die Antriebsräder
17 des zweiten Querfalzzylinders 12 außer Eingriff mit den Antriebsrädern 15 des Falzklappenzylinders
11.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 10
- Querfalzeinheit
- 11
- Falzklappenzylinder
- 12
- zweiter Querfalzzylinder
- 13
- Gestell
- 14
- Längsmittelachse
- 15
- Antriebsrad
- 16
- Welle
- 17
- Antriebsrad
- 18
- Verstelleinrichtung
- 19
- Excenterbüchse
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Lager
- 23
- Synchronwelle
- 24
- Stirnräder
- 25
- Antriebsmotor
- 26
- Schneckenradgetriebe
- 27
- Abschnitt
- 28
- Anschlag
- 29
- Anschlag
- 30
- Anschlag
- 31
- Verriegelungseinrichtung
1. Querfalzeinheit eines Falzapparats einer Druckmaschine, insbesondere einer Rollenrotationsdruckmaschine,
mit einem Schneidmesserzylinder, einem insbesondere als Falzmesserzylinder ausgebildeten
ersten Querfalzzylinder, einem Falzklappenzylinder und einem insbesondere als Greiferzylinder
ausgebildeten zweiten Querfalzzylinder, wobei der zweite Querfalzzylinder vom Falzklappenzylinder
aus derart antreibbar ist, dass mindestens ein auf einer Welle des zweiten Querfalzzylinders
gelagertes Antriebsrad mit einem auf einer Welle des Falzklappenzylinders gelagerten
Antriebsrad in Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Querfalzzylinder (12) über eine Verstelleinrichtung (18) derart verstellbar
ist, dass der zweite Querfalzzylinder (12) von einer Betriebsstellung, in welcher
derselbe vom Falzklappenzylinder (11) aus angetrieben wird, in eine Ruhestellung bzw.
von der Ruhestellung in die Betriebsstellung überführbar ist, wobei in der Ruhestellung
das oder jedes auf der Welle (16) des zweiten Querfalzzylinders (12) gelagerte Antriebsrad
(17) mit dem jeweiligen auf der Welle des Falzklappenzylinders (11) gelagerten Antriebsrad
(15) außer Eingriff steht.
2. Querfalzeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (16) des zweiten Querfalzzylinders (12) beidseitig jeweils in einer Excenterbüchse
(19) gelagert ist, wobei die Verstelleinrichtung (18) die Excenterbüchsen (19) verdreht,
um den zweiten Querfalzzylinder (12) von der Betriebsstellung in die Ruhestellung
bzw. von der Ruhestellung in die Betriebsstellung durch Verschwenken zu überführen.
3. Querfalzeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehung der Excenterbüchsen (19) durch Anschläge begrenzt ist, wobei ein erster
Anschlag (28) die Betriebsstellung des zweiten Querfalzzylinders und ein zweiter Anschlag
(29) die Ruhestellung desselben definiert.
4. Querfalzeinheit nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (18) eine Synchronwelle (23) umfasst, wobei an beiden Seiten
der Synchronwelle (23) jeweils mindestens ein Stirnrad (24) gelagert ist, und wobei
jedes Stirnrad (24) mit einer der Excenterbüchsen (19) in Eingriff steht und eine
Drehung der Synchronwelle (23) in eine Drehung der Excenterbüchsen (24) und damit
eine Schwenkbewegung des zweiten Querfalzzylinders (12) umsetzt.
5. Querfalzeinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Synchronwelle (23) ein Antriebsmotor (25) zugeordnet ist, wobei der Antriebsmotor
(25) über ein Schneckenradgetriebe (26) mit der Synchronwelle (23) derart gekoppelt
ist, dass ein vom Antriebsmotor (25) bereitgestelltes Drehmoment in der Mitte der
Synchronwelle (23) in dieselbe eingeleitet wird.
6. Querfalzeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein Verriegelungssystem, welches bei Überführung des zweiten Querfalzzylinders (12)
von der Betriebsstellung in die Ruhestellung bzw. von der Ruhestellung in die Betriebsstellung
den zweiten Querfalzzylinder (12) sowie den Falzklappenzylinder (11) in ihrer Stellung
verriegelt.
7. Querfalzeinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Verriegelungseinrichtung (31) des Verriegelungssystems den zweiten Querfalzzylinder
(12) verriegelt, wobei die Verriegelung des zweiten Querfalzzylinders in der Ruhestellung
desselben beibehalten bleibt, und dass eine zweite Verriegelungseinrichtung des Verriegelungssystem
den Falzklappenzylinder verriegelt.