(19)
(11) EP 1 818 447 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.08.2007  Patentblatt  2007/33

(21) Anmeldenummer: 06124878.7

(22) Anmeldetag:  28.11.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D21F 3/02(2006.01)
D21F 11/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 08.02.2006 DE 102006000053

(71) Anmelder: Voith Patent GmbH
89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Henssler, Joachim
    88213 Ravensburg (DE)
  • Prössl, Jürgen
    88263 Horgenzell (DE)

(74) Vertreter: Kunze, Klaus 
Voith Patent GmbH Sankt Poeltener Strasse 43
89522 Heidenheim
89522 Heidenheim (DE)

   


(54) Verfahren und Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn


(57) Bei einem Verfahren zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Gutseite und einer Rückseite wird die Faserstoffbahn zumindest teilweise durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas entwässert. Dabei wird die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases zumindest in einem Bereich, in dem in der Faserstoffbahn enthaltene Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine vorgebbare Mobilität aufweisen, so gewählt, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt.
Es wird auch eine entsprechende Maschine zur Herstellung der insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn angegeben.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Gutseite und Rückseite, bei dem die Faserstoffbahn zumindest teilweise durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas entwässert wird. Sie betrifft ferner eine Maschine zur Herstellung einer solchen Faserstoffbahn. Bei der Faserstoffbahn kann es sich insbesondere um eine Papier- oder Kartonbahn handeln.

[0002] Verfahren und Maschinen der eingangs genannten Art, bei denen die Entwässerung zumindest teilweise durch eine Verdrängungsentwässerung erfolgt, sind beispielsweise aus den Druckschriften US 6,096,169, US 6,416,631 B1 und DE 199 46 982 A1 bekannt.

[0003] Bei der so genannten Verdrängungsentwässerung (Displacement Dewatering Process) wird Wasser durch die Anwendung eines Gasdifferenzdrucks aus der Faserstoffbahn entfernt. Dabei wird das sich in den Poren zwischen den Fasern befindende Wasser aus dem Papiervlies herausgeblasen. Im Vergleich zum konventionellen Nasspressen beispielsweise in einem einfach oder doppelt befilzten Walzenspalt hat das einer Verdrängungsentwässerung unterzogene Papier ein höheres spezifisches Volumen. Mit der Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas, wie beispielsweise Luft werden hohe Trockengehaltssteigerungen erreicht. Kennzeichnend ist die geringe Dichte des entwässerten Papiers bzw. Kartons. Zusätzlich kann durch eine Migration der Feinstoffe unter Umständen auch eine bessere Spaltfestigkeit der Faserstoffbahn erreicht werden kann. Dieser Effekt tritt jedoch nur ein, wenn die Entwässerungsrichtung in der mobilen Phase gleich bleibt.

[0004] Insbesondere bei Papier- und Kartonsorten mit einer ausgeprägten Gutseite oder Decke ist eine hohe Reinheit und Weiße erwünscht. Bei den bisher bekannten Verfahren und Maschinen der eingangs genannten Art kann es bei der Herstellung mehrschichtiger und/oder mehrlagiger Produkte auf der Basis von Rohstoffen unterschiedlichen Weißgrades zu einer Verunreinigung der Decke durch Partikel aus den darüber bzw. darunter liegenden Bahnlagen oder -schichten kommen.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte Maschine der eingangs genannten Art zu schaffen, bei denen die zuvor genannten Probleme beseitigt sind.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Gutseite und einer Rückseite, bei dem die Faserstoffbahn zumindest teilweise durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas entwässert wird, wobei die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases zumindest in einem Bereich, in dem in der Faserstoffbahn enthaltene Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine vorgebbare Mobilität aufweisen, so gewählt wird, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt.

[0007] Eine Verschmutzung der Gutseite bzw. Decke wird also durch gerichtetes Durchströmen der Bahn von der Gutseite zur Rückseite hin vermieden. Dabei erfolgt die Verdrängungsentwässerung bereits in sehr frühen Phase des Papier- bzw. Kartonherstellungsprozesses, in der die in der Faserstoffbahn enthaltenen kleinen und kleinsten Partikel, wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Faserstoffe und/oder dergleichen noch eine hohe Mobilität aufweisen. Das zu entfernende Wasser verläuft in dieser Phase hoher Mobilität bevorzugt von der Decke in Richtung Rückseite der Faserstoffbahn. Füll- und Feinstoffe, usw. werden in der Decke festgehalten. Ein Auswaschen dieser Stoffe aus der Decke wird also vermieden.

[0008] Die Mobilität der genannten Partikel nimmt mit abnehmender Bahnfeuchte, d.h. zunehmendem Trockengehalt der Faserstoffbahn ab.

[0009] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt der vorgebbare Mobilitätsbereich zwischen der Wasserlinie und der Grenze, bei der die durchschnittlichen Partikeldurchmesser der in der Faserstoffbahn enthaltenen Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen größer als der durchschnittliche Kapillarendurchmesser der Faserstoffbahn wird.

[0010] Bevorzugt ist der vorgebbare Mobilitätsbereich dadurch bestimmt, dass die Faserstoffbahn in diesem Bereich einen über die verschiedenen Schichten bzw. Lagen betrachtet mittleren Trockengehalt besitzt, der zwischen einem unteren Wert von etwa 5 bis etwa 8 % und einem oberen Wert von etwa 40 bis etwa 50 % liegt.

[0011] Bei mehrlagigen Formerkonzepten bzw. bei der Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn ist der vorgebbare Mobilitätsbereich nach unten vorteilhafterweise durch einen über die verschiedenen Lagen betrachtet vorgebbaren mittleren Trockengehalt der Faserstoffbahn beim Vergautschen der Lagen begrenzt. Dabei beträgt der vorgebbare mittlere Trockengehalt der Faserstoffbahn beim Vergautschen der Lagen zweckmäßigerweise etwa 8 bis etwa 12 %.

[0012] Bei einlagigen ein- oder mehrschichtigen Formerkonzepten bzw. der Herstellung einer einlagigen ein- oder mehrschichtigen Faserstoffbahn ist der vorgebbare Mobilitätsbereich nach unten bevorzugt durch die Wasserlinie begrenzt. Dabei liegt die untere Grenze des vorgebbaren Mobilitätsbereichs zweckmäßigerweise bei einem Trockengehalt von etwa 5 bis etwa 8 %. Dabei handelt es sich insbesondere wieder um den über die verschiedenen Lagen bzw. Schichten betrachtet mittleren Trockengehalt.

[0013] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone die Faserstoffbahn über ein einen Strömungswiderstand aufweisendes permeables Band mit dem Verdrängungsgas beaufschlagt, so dass auf die Faserstoffbahn ein Gesamtdruck aufgebracht wird, der sich aus einem durch den Druckabfall an dem permeablen Band bedingten Strukturdruck und dem hydraulischen Druck zusammensetzt.

[0014] In einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone wird somit eine Verdrängungsentwässerungspresse gebildet, was bedeutet, dass der während der Verdrängungsentwässerung auf die Faserstoffbahn wirkende Druck auf der Seite, auf der das gasförmige Fluid zugeführt wird, zumindest teilweise auch als Strukturdruck wirkt. Dieser auf der Zufuhrseite wirkende Strukturdruck ergibt sich aus dem Druckabfall an dem auf der betreffenden Seite liegenden, einen Strömungswiderstand aufweisenden permeablen Band. Entsprechend setzt sich der aufgebrachte Gesamtdruck aus dem hydraulischen und diesem Strukturdruck zusammen. Unter Strukturdruck kann also der von Feststoffen übertragene Druck verstanden werden, wobei sich diese Druckkomponente dadurch auszeichnet, dass sie gerichtet wirkt. Dagegen wirkt der hydraulische Druck in alle Richtungen.

[0015] Vorteilhafterweise wird als mit einem Strömungswiderstand versehenes permeables Band eine Membran verwendet. Grundsätzlich ist jedoch beispielsweise auch die Verwendung eines Siebes oder dergleichen denkbar.

[0016] Eine jeweilige Verdrängungsentwässerungszone kann also beispielsweise durch die Verwendung eines einen entsprechenden Strömungswiderstand aufweisenden permeablen Bandes wie insbesondere einer Membran, eines Siebs oder dergleichen als Verdrängungsentwässerungs-Presseinheit wirken, bei der die Bahn auch durch einen Strukturdruck beaufschlagt wird.

[0017] Das beispielsweise durch eine Membran, ein Sieb oder dergleichen gebildete, einen Strömungswiderstand aufweisende permeable Band bewirkt überdies eine Vergleichmäßigung der Durchströmung der Bahn.

[0018] Erfolgt eine Verdrängungsentwässerung in mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden Verdrängungsentwässerungszonen oder -teilzonen, so wird gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens der auf die Faserstoffbahn aufgebrachte Gesamtdruck in Bahnlaufrichtung schrittweise erhöht. Dabei können beispielsweise zwei oder auch mehrere Verdrängungsentwässerungszonen bzw. -presseinheiten durchfahren werden.

[0019] Alternativ oder zusätzlich kann auch der auf der Faserstoffbahn aufgebrachte hydraulische Druck schrittweise erhöht werden. Die Bezugsfläche ist hierbei die deckseitige Oberfläche der Faserstoffbahn. Mit dieser Maßnahme kann beispielsweise die Strömungsgeschwindigkeit begrenzt werden. Auch in diesem Fall können beispielsweise wieder zwei oder auch mehrere Verdrängungsentwässerungs-Presseinheiten durchfahren werden.

[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann alternativ oder zusätzlich auch der aufgebrachte hydraulische Differenzdruck zwischen der Gut- bzw. Deckseite und der Rückseite der Faserstoffbahn schrittweise erhöht werden, wodurch beispielsweise wieder die Strömungsgeschwindigkeit begrenzt werden kann.

[0021] Dabei kann der hydraulische Differenzdruck vorteilhafterweise zumindest dadurch schrittweise erhöht werden, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen bzw. -presseinheiten auf der Gutseite der Faserstoffbahn permeable Bänder unterschiedlicher Permeabilität verwendet werden. Der aufgebrachte hydraulische Differenzdruck zwischen der Gutseite und der Rückseite kann also beispielsweise durch eine gezielte Wahl der Permeabilität des permeablen Bandes, d.h. beispielsweise einer Membran, eines Siebs oder dergleichen auf der Deckenseite entsprechend beeinflusst werden.

[0022] Alternativ oder zusätzlich kann der hydraulische Differenzdruck vorteilhafterweise zumindest dadurch schrittweise erhöht werden, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen bzw. -presseinheiten auf der Rückseite der Faserstoffbahn für unterschiedliche zusätzliche Strömungswiderstände gesorgt wird.

[0023] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in wenigstens einer Verdrängungsentwässerungszone auf der Rückseite der Faserstoffbahn zumindest eine Membran, vorzugsweise zumindest eine Antirückbefeuchtungs-Membran (anti-rewet fabric) verwendet.

[0024] Vorteilhafterweise kann der hydraulische Differenzdruck also auch zumindest dadurch schrittweise erhöht werden, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen bzw. -presseinheiten auf der Rückseite der Faserstoffbahn eine unterschiedliche Zahl von Membranen verwendet wird. Der zur Beeinflussung des hydraulischen Differenzdrucks vorgesehene zusätzliche Strömungswiderstand auf der Rückseite kann also beispielsweise durch eine weitere Membran oder eine gezielt eingestellte, insbesondere niedrige Permeabilität einer Antirückbefeuchtungs-Membran erzeugt werden.

[0025] Auf der Rückseite der Faserstoffbahn kann in Durchströmungsrichtung betrachtet nach der eine Rückbefeuchtung verhindernden Antirückbefeuchtungs-Membran beispielsweise auch ein weiteres Bespannungsband vorgesehen sein. Dabei kann es sich bei diesem Bespannungsband im Fall einer im Former vorgesehenen Verdrängungsentwässerungszone beispielsweise um ein Entwässerungssieb handeln. Alternativ oder zusätzlich kann bei einer Anordnung einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone im Pressenbereich beispielsweise auch ein Entwässerungsfilz vorgesehen sein.

[0026] Der auf die Faserstoffbahn aufgebrachte Gesamtdruck wird vorzugsweise höher gewählt als der Umgebungsdruck. Bei diesem Gesamtdruck handelt es sich, wie bereits erwähnt, um die Summe aus dem hydraulischen Druck und dem Strukturdruck.

[0027] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone in der Siebpartie der betreffenden Papiermaschine vorgesehen ist.

[0028] Diese erste Verdrängungsentwässerungszone kann beispielsweise aber auch am Anfang der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine vorgesehen sein. Grundsätzlich kann diese Pressenpartie auch wenigstens eine Schuhpresse umfassen.

[0029] Gemäß einer zweckmäßigen alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist diese erste Verdrängungsentwässerungszone innerhalb der Pressenpartie vorgesehen. Dabei kann diese Pressenpartie grundsätzlich auch wieder wenigstens eine Schuhpresse enthalten.

[0030] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte Verdrängungsentwässerungszone nach der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine, bei der es sich um eine konventionelle Pressenpartie handeln kann, vorgesehen ist. Dabei kann auch diese Pressenpartie grundsätzlich wieder wenigstens eine Schuhpresse umfassen.

[0031] Bevorzugt ist die letzte Verdrängungsentwässerungszone unmittelbar vor der Trockenpartie der betreffenden Papiermaschine vorgesehen.

[0032] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird für zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone bzw. - presseinheit die Temperatur des Verdrängungsgases > 40°C gewählt. Dabei ist diese Temperatur des Verdrängungsgases vorzugsweise < 250°C. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Temperatur des Verdrängungsgases in in Laufrichtung der Faserstoffbahn benachbarten Verdrängungsentwässerungsteilzonen kontinuierlich und/oder bereichsweise zu- und/oder abnimmt. Bevorzugt wird die Temperatur des Verdrängungsgases unterhalb der dem Zufuhrdruck entsprechenden Siedetemperatur von Wasser gewählt. Auch kann die Temperatur der Faserstoffbahn beim Verlassen der Verdrängungsentwässerungszone bzw. - teilzone maximal der dem Umgebungsdruck entsprechenden Siedetemperatur von Wasser gewählt werden.

[0033] Die Gutseite der Faserstoffbahn kann beispielsweise durch eine auf der Oberseite liegende Deckschicht erzeugt werden. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Unterseite liegende Deckschicht zu erzeugen.

[0034] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird eine die Gutseite der Faserstoffbahn bildende Decklage auf einem oberen Sieb der betreffenden Papiermaschine erzeugt.

[0035] Sind mehrere Verdrängungsentwässerungszonen vorgesehen, so ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases in allen Verdrängungsentwässerungszonen so gewählt, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen unterschiedlich zu wählen, wobei jedoch in einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone im Mobilitätsbereich der in der Faserstoffbahn enthaltenden Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen die Strömungsrichtung bevorzugt von der Gutseite zur Rückseite hin gewählt wird.

[0036] Bei dem Verdrängungsgas kann es sich beispielsweise um Luft, überhitzten Dampf usw. handeln.

[0037] Grundsätzlich kann zwischen dem einen Strömungswiderstand aufweisenden permeablen Band bzw. Membran oder Sieb und der Faserstoffbahn auch noch eine weitere poröse Bespannung, insbesondere Sieb, vorgesehen sein. So kann die Faserstoffbahn beispielsweise auch zwischen zwei Siebbändern durch eine jeweilige, vorzugsweise mit einer Membran oder dergleichen versehene Verdrängungsentwässerungszone geführt sein.

[0038] Die erfindungsgemäße Maschine zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Gutseite und einer Rückseite umfasst wenigstens eine Verdrängungsentwässerungszone, in der die Faserstoffbahn durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas entwässert wird, wobei die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases zumindest in einem Bereich, in dem in der Faserstoffbahn enthaltene Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine vorgebbare Mobilität aufweisen, so gewählt ist, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt. In der Verdrängungsentwässerungszone kann beispielsweise wenigstens eine Blaseinrichtung, insbesondere ein Blaskasten, zur Abgabe des Verdrängungsgases und wenigstens eine Saugeinrichtung, insbesondere ein Saugkasten, zur Aufnahme des Verdrängungsgases angeordnet sein.

[0039] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine umfasst zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone eine Verdrängungsentwässerungs-Clusterpresse, bei der durch eine Mehrwalzenanordnung eine Druckkammer gebildet wird, durch die die Faserstoffbahn hindurchgeführt wird.

[0040] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Maschine sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0041] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.

[0042] In dieser zeigen:
Figur 1
eine schematische Teildarstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, bei der die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Oberseite liegende Deckschicht erzeugt wird;
Figur 2
eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform der Maschine, bei der die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Unterseite liegende Deckschicht erzeugt wird; und
Figur 3
eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform der Maschine, die zur Erzeugung einer die Gutseite der Faserstoffbahn bildenden Decklage ein oberes Sieb umfasst.


[0043] Figur 1 zeigt in schematischer Teildarstellung eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Maschine 10 zur Herstellung einer zweischichtigen Faserstoffbahn mit einer Gutseite und einer Rückseite. Bei der Faserstoffbahn kann es sich insbesondere um eine Papier- oder Kartonbahn handeln. Die Maschine 10 ist darstellungsgemäß als ein Spaltformer ausgeführt. Selbstverständlich kann sie auch als ein Hybridformer oder als ein Langsiebformer ausgeführt sein.

[0044] Im vorliegenden Fall wird die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Oberseite liegende Deckschicht erzeugt.

[0045] Die Maschine 10 umfasst eine Verdrängungsentwässerungszone 12, in der die Faserstoffbahn durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas entwässert wird. Dabei ist die Strömungsrichtung S des Verdrängungsgases so gewählt, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt. In der Verdrängungsentwässerungszone 12 kann beispielsweise wenigstens eine Blaseinrichtung, insbesondere ein Blaskasten, zur Abgabe des Verdrängungsgases und wenigstens eine Saugeinrichtung, insbesondere ein Saugkasten, zur Aufnahme des Verdrängungsgases angeordnet sein.

[0046] Die Verdrängungsentwässerungszone 12 ist in einem Bereich vorgesehen, in dem in der Faserstoffbahn enthaltene Stoffe, wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine hohe Mobilität aufweisen.

[0047] Im vorliegenden Fall ist die Verdrängungsentwässerungszone 12 in der Siebzone vorgesehen. Dabei wird die Faserstoffbahn zwischen zwei Siebbändern 14, 16 liegend durch die Verdrängungsentwässerungszone 12 hindurchgeführt. Die beiden Siebbänder 14, 16 werden zuvor im Bereich einer Walze 18 unter Bildung eines Eintrittsspalts 20 zusammengeführt, in den mittels eines Zweischicht-Stoffauflaufs 22 die zur Herstellung der Faserstoffbahn benötigte Faserstoffsuspension eingeführt wird.

[0048] Die Faserstoffbahn wird über ein einen Strömungswiderstand aufweisendes permeables Band, das hier beispielsweise durch eine Membran 24 gebildet ist, mit dem Verdrängungsgas beaufschlagt. Zwischen der Membran 24 und der Faserstoffbahn liegt hier allerdings noch das obere Siebband 14.

[0049] Aufgrund der Membran 24 wird auf die Faserstoffbahn also ein Gesamtdruck aufgebracht, der sich aus einem durch den Druckabfall an der Membran 24 bedingten Strukturdruck und dem hydraulischen Druck zusammensetzt.

[0050] Figur 2 zeigt in schematischer Teildarstellung eine weitere beispielhafte Ausführungsform der Maschine 10. Im vorliegenden Fall wird die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Unterseite liegende Deckschicht erzeugt. Die Maschine 10 ist darstellungsgemäß widerum als ein Spaltformer ausgeführt. Selbstverständlich kann sie auch als ein Hybridformer oder als ein Langsiebformer ausgeführt sein.

[0051] Auch im vorliegenden Fall ist wieder ein in der Siebpartie vorgesehene Verdrängungsentwässerungszone 12 vorgesehen. In diesem Fall ist die Strömungsrichtung S des Verdrängungsgases jedoch so gewählt, dass dieses Verdrängungsgas nach der Membran 24 zunächst das untere Siebband 16, dann die Faserstoffbahn und anschließend das obere Siebband 14 durchströmt. Damit ist wieder sichergestellt, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt. In der Verdrängungsentwässerungszone 12 kann beispielsweise wenigstens eine Blaseinrichtung, insbesondere ein Blaskasten, zur Abgabe des Verdrängungsgases und wenigstens eine Saugeinrichtung, insbesondere ein Saugkasten, zur Aufnahme des Verdrängungsgases angeordnet sein.

[0052] Die Verdrängungsentwässerungszone 12 ist auch im vorliegenden Fall wieder in einem Bereich angeordnet, in dem die in der Faserstoffbahn enthaltenen Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine hohe Mobilität aufweisen.

[0053] Durch die Membran 24 wird wieder erreicht, dass sich der auf die Faserstoffbahn aufgebrachte Gesamtdruck aus einem durch den Druckabfall an der Membran 24 bedingten Strukturdruck und dem hydraulischen Druck zusammensetzt.

[0054] Auch im vorliegenden Fall wird die Faserstoffbahn wieder zwischen den beiden Siebbändern 14, 16 durch die Verdrängungsentwässerungszone 12 geführt. Die beiden Siebbänder 14, 16 werden wieder im Bereich einer Walze 18 unter Bildung eines Eintrittsspalts 20 zusammengeführt, der mit der vom Zweischicht-Stoffauflauf 22 gelieferten Faserstoffsuspension beschickt wird.

[0055] Während bei der Ausführung gemäß Figur 1 die Faserstoffbahn zusammen mit den beiden Siebbändern 14, 16 zumindest im Wesentlichen geradlinig durch die Verdrängungsentwässerungszone 12 geführt wird, wird beim vorliegenden, in der Figur 2 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel die zwischen den beiden Siebbändern 14, 16 liegende Faserstoffbahn zusammen mit der Membran 24 um eine Walze 26 geführt, bei der es sich insbesondere um eine Saugwalze handeln kann.

[0056] Im Anschluss an die Verdrängungsentwässerungszone 12 wird das untere Siebband 16 zusammen mit der Faserstoffbahn 30 im Bereich eines Trennelements 28 von dem oberen Siebband 14 getrennt.

[0057] Figur 3 zeigt in schematischer Teildarstellung eine weitere Ausführungsform der Maschine 10. Die Maschine 10 ist darstellungsgemäß als ein Hybridformer mit einem aufgesetzten Langsiebformer ausgeführt.

[0058] Im vorliegenden Fall umfasst diese Maschine zur Erzeugung einer die Gutseite der Faserstoffbahn 30 bildenden Decklage ein oberes Sieb 32. Diese Decklage wird durch das obere Sieb 32 im Bereich einer Walze 34 auf eine auf einem unteren Sieb 36 gebildete weitere Lage aufgebracht. Den beiden Sieben 32, 36 ist jeweils ein Stoffauflauf 38 bzw. 40 zugeordnet.

[0059] Im Anschluss an die der Walze 34 benachbarten Stelle, an der die beiden Lagen zusammengeführt werden, ist eine Verdrängungsentwässerungszone 12 vorgesehen, die auch im vorliegenden Fall wieder eine Membran 24 umfasst. In der Verdrängungsentwässerungszone 12 kann beispielsweise wenigstens eine Blaseinrichtung, insbesondere ein Blaskasten, zur Abgabe des Verdrängungsgases und wenigstens eine Saugeinrichtung, insbesondere ein Saugkasten, zur Aufnahme des Verdrängungsgases angeordnet sein.

[0060] Im vorliegenden Fall ist die Strömungsrichtung S des Verdrängungsgases so gewählt, dass dieses zunächst die Membran 24, dann die Faserstoffbahn und anschließend das untere Sieb 36 durchströmt. Es ist also auch im vorliegenden Fall wieder sichergestellt, dass in der Verdrängungsentwässerungszone 12, die auch hier wieder im Mobilitätsbereich der in der Faserstoffbahn enthaltenen Partikel liegt, die Strömungsrichtung S des Verdrängungsgases so gewählt ist, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt.

Bezugszeichenliste



[0061] 
10
Maschine
12
Verdrängungsentwässerungszone
14
Siebband
16
Siebband
18
Walze
20
Eintrittsspalt
22
Zweischicht-Stoffauflauf
24
Permeables Band mit Strömungswiderstand, Membran
26
Walze
28
Trennelement
30
Faserstoffbahn
32
Oberes Sieb
34
Walze
36
Unteres Sieb
38
Stoffauflauf
40
Stoffauflauf
S
Strömungsrichtung des Verdrängungsgases



Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn (30) mit einer Gutseite und einer Rückseite, bei dem die Faserstoffbahn (30) zumindest teilweise durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas entwässert wird, wobei die Strömungsrichtung (S) des Verdrängungsgases zumindest in einem Bereich, in dem in der Faserstoffbahn enthaltene Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine vorgebbare Mobilität aufweisen, so gewählt wird, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn (30) strömt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare Mobilitätsbereich zwischen der Wasserlinie und der Grenze liegt, bei der die durchschnittlichen Partikeldurchmesser der in der Faserstoffbahn (30) enthaltenen Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen größer als der durchschnittliche Kapillarendurchmesser der Faserstoffbahn (30) wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare Mobilitätsbereich dadurch bestimmt ist, dass die Faserstoffbahn (30) in diesem Bereich einen über die verschiedenen Schichten bzw. Lagen betrachtet mittleren Trockengehalt besitzt, der zwischen einem unteren Wert von etwa 5 bis etwa 8 % und einem oberen Wert von etwa 40 bis etwa 50 % liegt.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn (30) der vorgebbare Mobilitätsbereich nach unten durch einen über die verschiedenen Lagen betrachtet vorgebbaren mittleren Trockengehalt der Faserstoffbahn (30) beim Vergautschen der Lagen begrenzt ist.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare mittlere Trockengehalt der Faserstoffbahn (30) beim Vergautschen der Lagen etwa 8 bis etwa 12 % beträgt.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Herstellung einer einlagigen ein- oder mehrschichtigen Faserstoffbahn (30) der vorgebbare Mobilitätsbereich nach unten durch die Wasserlinie begrenzt ist.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die untere Grenze des vorgebbaren Mobilitätsbereichs bei einem insbesondere mittleren Trockengehalt von etwa 5 bis etwa 8 % liegt.
 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone (12) die Faserstoffbahn (30) über ein einen Strömungswiderstand aufweisendes permeables Band (24) mit dem Verdrängungsgas beaufschlagt wird, so dass auf die Faserstoffbahn (30) ein Gesamtdruck aufgebracht wird, der sich aus einem durch den Druckabfall an dem permeablen Band (24) bedingten Strukturdruck und dem hydraulischen Druck zusammensetzt.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass als mit einem Strömungswiderstand versehenes permeables Band (24) eine Membran verwendet wird.
 
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass als mit einem Strömungswiderstand versehenes permeables Band (24) ein Sieb verwendet wird.
 
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerung in mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden Verdrängungsentwässerungszonen (12) oder - teilzonen erfolgt und dabei der auf die Faserstoffbahn (30) aufgebrachte Gesamtdruck in Bahnlaufrichtung schrittweise erhöht wird.
 
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerung in mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden Verdrängungsentwässerungszonen (12) oder - teilzonen erfolgt und dabei der auf die Faserstoffbahn (30) aufgebrachte hydraulische Druck in Bahnlaufrichtung schrittweise erhöht wird.
 
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerung in mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden Verdrängungsentwässerungszonen (12) oder - teilzonen erfolgt und dabei der aufgebrachte hydraulische Differenzdruck zwischen der Gutseite und der Rückseite der Faserstoffbahn (30) in Bahnlaufrichtung schrittweise erhöht wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hydraulische Differenzdruck zumindest dadurch schrittweise erhöht wird, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Gutseite der Faserstoffbahn (30) permeable Bänder (24) unterschiedlicher Permeabilität verwendet werden.
 
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hydraulische Differenzdruck zumindest dadurch schrittweise erhöht wird, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) für unterschiedliche zusätzliche Strömungswiderstände gesorgt wird.
 
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in wenigstens einer Verdrängungsentwässerungszone (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) zumindest eine Membran, vorzugsweise zumindest eine Antirückbefeuchtungs-Membran verwendet wird.
 
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hydraulische Differenzdruck zumindest dadurch schrittweise erhöht wird, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) eine unterschiedliche Anzahl von Membranen verwendet wird.
 
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hydraulische Differenzdruck zumindest dadurch schrittweise erhöht wird, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) Membranen unterschiedlicher Permeabilität verwendet werden.
 
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerungszonen (12) jeweils wenigstens eine Verdrängungspresseinheit umfassen.
 
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der auf die Faserstoffbahn (30) aufgebrachte Gesamtdruck höher gewählt wird als der Umgebungsdruck.
 
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) in der Siebpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
 
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) am Anfang der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
 
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) innerhalb der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
 
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte Verdrängungsentwässerungszone (12) nach der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
 
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte Verdrängungsentwässerungszone (12) unmittelbar vor der Trockenpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
 
26. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases > 40 °C gewählt wird.
 
27. Verfahren nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperatur des Verdrängungsgases < 250 °C gewählt wird.
 
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass für zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases unterhalb der dem Zufuhrdruck entsprechenden Siedetemperatur von Wasser gewählt wird.
 
29. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gutseite der Faserstoffbahn (30) durch eine auf der Oberseite liegende Deckschicht erzeugt wird.
 
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gutseite der Faserstoffbahn (30) durch eine auf der Unterseite liegende Deckschicht erzeugt wird.
 
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine die Gutseite der Faserstoffbahn (30) bildende Decklage auf einem oberen Sieb (32) der betreffenden Papiermaschine (10) erzeugt wird.
 
32. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Verdrängungsentwässerungszonen (12) vorgesehen sind und die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases in allen Verdrängungsentwässerungszonen (12) so gewählt wird, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn (30) strömt.
 
33. Maschine (10) zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn (30) mit einer Gutseite und einer Rückseite, mit wenigstens einer Verdrängungsentwässerungszone (12), in der die Faserstoffbahn (30) durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas entwässert wird, wobei die Strömungsrichtung (S) des Verdrängungsgases zumindest in einem Bereich, in dem in der Faserstoffbahn (30) enthaltene Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine vorgebbare Mobilität aufweisen, so gewählt ist, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn (30) strömt.
 
34. Maschine nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare Mobilitätsbereich zwischen der Wasserlinie und der Grenze liegt, bei der die durchschnittlichen Partikeldurchmesser der in der Faserstoffbahn (30) enthaltenen Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen größer als der durchschnittliche Kapillarendurchmesser der Faserstoffbahn (30) wird.
 
35. Maschine nach Anspruch 33 oder 34,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare Mobilitätsbereich dadurch bestimmt ist, dass die Faserstoffbahn (30) in diesem Bereich einen über die verschiedenen Schichten bzw. Lagen betrachtet mittleren Trockengehalt besitzt, der zwischen einem unteren Wert von etwa 5 bis etwa 8 % und einem oberen Wert von etwa 40 bis etwa 50 % liegt.
 
36. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie einen Mehrlagen-Former umfasst und der vorgebbare Mobilitätsbereich nach unten durch einen über die verschiedenen Lagen betrachtet vorgebbaren mittleren Trockengehalt der Faserstoffbahn (30) beim Vergautschen der Lagen begrenzt ist.
 
37. Maschine nach Anspruch 36,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare mittlere Trockengehalt der Faserstoffbahn (30) beim Vergautschen der Lagen etwa 8 bis etwa 12 % beträgt.
 
38. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie einen Einlagen-Einschicht- oder -Mehrschicht-Former umfasst und der vorgebbare Mobilitätsbereich nach unten durch die Wasserlinie begrenzt ist.
 
39. Maschine nach Anspruch 38,
dadurch gekennzeichnet,
dass die untere Grenze des vorgebbaren Mobilitätsbereichs bei einem insbesondere mittleren Trockengehalt von etwa 5 bis etwa 8 % liegt.
 
40. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone (12) die Faserstoffbahn über ein einen Strömungswiderstand aufweisendes permeables Band (24) mit dem Verdrängungsgas beaufschlagbar ist, so dass auf die Faserstoffbahn (30) ein Gesamtdruck aufgebracht wird, der sich aus einem durch den Druckabfall an dem permeablen Band (24) bedingten Strukturdruck und dem hydraulischen Druck zusammensetzt.
 
41. Maschine nach Anspruch 40,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mit einem Strömungswiderstand versehene permeable Band (24) durch eine Membran gebildet ist.
 
42. Maschine nach Anspruch 40,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mit einem Strömungswiderstand versehene permeable Band (24) durch ein Sieb gebildet ist.
 
43. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere in Bahnlaufrichtung aufeinander folgende Verdrängungsentwässerungszonen (12) oder-teilzonen vorgesehen sind und der auf die Faserstoffbahn aufgebrachte Gesamtdruck in Bahnlaufrichtung von Entwässerungszone zu Entwässerungszone bzw. Teilzone zu Teilzone schrittweise erhöht wird.
 
44. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere in Bahnlaufrichtung aufeinander folgende Verdrängungsentwässerungszonen (12) oder -teilzonen vorgesehen sind und der auf die Faserstoffbahn aufgebrachte hydraulische Druck in Bahnlaufrichtung von Entwässerungszone zu Entwässerungszone bzw. Teilzone zu Teilzone schrittweise erhöht wird.
 
45. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere in Bahnlaufrichtung aufeinander folgende Verdrängungsentwässerungszonen (12) oder -teilzonen vorgesehen sind und der aufgebrachte hydraulische Differenzdruck zwischen der Gutseite und der Rückseite der Faserstoffbahn in Bahnlaufrichtung von Entwässerungszone zu Entwässerungszone bzw. Teilzone zu Teilzone schrittweise erhöht wird.
 
46. Maschine nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur schrittweisen Erhöhung des hydraulischen Differenzdrucks in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Gutseite der Faserstoffbahn (30) permeable Bänder (24) unterschiedlicher Permeabilität vorgesehen sind.
 
47. Maschine nach Anspruch 45 oder 46,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur schrittweisen Erhöhung des hydraulischen Differenzdrucks in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) Mittel vorgesehen sind, die unterschiedliche zusätzliche Strömungswiderstände bewirken.
 
48. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in wenigstens einer Verdrängungsentwässerungszone (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) zumindest eine Membran, vorzugsweise zumindest eine Antirückbefeuchtungs-Membran vorgesehen ist.
 
49. Maschine nach Anspruch 48,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur schrittweisen Erhöhung des hydraulischen Differenzdrucks in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) eine unterschiedliche Anzahl von Membranen vorgesehen ist.
 
50. Maschine nach Anspruch 48 oder 49,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur schrittweisen Erhöhung des hydraulischen Differenzdrucks in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) Membranen unterschiedlicher Permeabilität vorgesehen sind.
 
51. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerungszonen (12) jeweils wenigstens eine Verdrängungspresseinheit umfassen.
 
52. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der auf die Faserstoffbahn (30) aufgebrachte Gesamtdruck höher ist als der Umgebungsdruck.
 
53. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) in der Siebpartie vorgesehen ist.
 
54. Maschine nach einem der Ansprüche 33 bis 52,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) am Anfang der Pressenpartie vorgesehen ist.
 
55. Maschine nach einem der Ansprüche 33 bis 52,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) innerhalb der Pressenpartie vorgesehen ist.
 
56. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte Verdrängungsentwässerungszone (12) nach der Pressenpartie vorgesehen ist.
 
57. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte Verdrängungsentwässerungszone (12) unmittelbar vor der Trockenpartie vorgesehen ist.
 
58. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in zumindest einer Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases > 40 °C ist.
 
59. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in zumindest einer Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases < 250 °C ist.
 
60. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in zumindest einer Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases unterhalb der dem Zufuhrdruck entsprechenden Siedetemperatur von Wasser liegt.
 
61. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie so ausgeführt ist, dass die Gutseite der Faserstoffbahn (30) durch eine auf der Oberseite liegende Deckschicht erzeugt wird.
 
62. Maschine nach einem der Ansprüche 33 bis 60,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie so ausgeführt ist, dass die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Unterseite liegende Deckschicht erzeugt wird.
 
63. Maschine nach einem der Ansprüche 33 bis 60,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie zur Erzeugung einer die Gutseite der Faserstoffbahn (30) bildenden Decklage ein oberes Sieb (32) umfasst.
 
64. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Verdrängungsentwässerungszonen (12) vorgesehen sind und die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases in allen Verdrängungsentwässerungszonen (12) so gewählt ist, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn (30) strömt.
 
65. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressenpartie wenigstens eine Schuhpresse umfasst.
 
66. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone (12) eine Verdrängungsentwässerungs-Clusterpresse umfasst, bei der durch eine Mehrwalzenanordnung eine Druckkammer gebildet wird, durch die die Faserstoffbahn (30) hindurchgeführt wird.
 




Zeichnung













Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente