[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen
und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Gutseite und Rückseite, bei dem die
Faserstoffbahn zumindest teilweise durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas
entwässert wird. Sie betrifft ferner eine Maschine zur Herstellung einer solchen Faserstoffbahn.
Bei der Faserstoffbahn kann es sich insbesondere um eine Papier- oder Kartonbahn handeln.
[0002] Verfahren und Maschinen der eingangs genannten Art, bei denen die Entwässerung zumindest
teilweise durch eine Verdrängungsentwässerung erfolgt, sind beispielsweise aus den
Druckschriften
US 6,096,169,
US 6,416,631 B1 und
DE 199 46 982 A1 bekannt.
[0003] Bei der so genannten Verdrängungsentwässerung (Displacement Dewatering Process) wird
Wasser durch die Anwendung eines Gasdifferenzdrucks aus der Faserstoffbahn entfernt.
Dabei wird das sich in den Poren zwischen den Fasern befindende Wasser aus dem Papiervlies
herausgeblasen. Im Vergleich zum konventionellen Nasspressen beispielsweise in einem
einfach oder doppelt befilzten Walzenspalt hat das einer Verdrängungsentwässerung
unterzogene Papier ein höheres spezifisches Volumen. Mit der Verdrängungsentwässerung
mittels Verdrängungsgas, wie beispielsweise Luft werden hohe Trockengehaltssteigerungen
erreicht. Kennzeichnend ist die geringe Dichte des entwässerten Papiers bzw. Kartons.
Zusätzlich kann durch eine Migration der Feinstoffe unter Umständen auch eine bessere
Spaltfestigkeit der Faserstoffbahn erreicht werden kann. Dieser Effekt tritt jedoch
nur ein, wenn die Entwässerungsrichtung in der mobilen Phase gleich bleibt.
[0004] Insbesondere bei Papier- und Kartonsorten mit einer ausgeprägten Gutseite oder Decke
ist eine hohe Reinheit und Weiße erwünscht. Bei den bisher bekannten Verfahren und
Maschinen der eingangs genannten Art kann es bei der Herstellung mehrschichtiger und/oder
mehrlagiger Produkte auf der Basis von Rohstoffen unterschiedlichen Weißgrades zu
einer Verunreinigung der Decke durch Partikel aus den darüber bzw. darunter liegenden
Bahnlagen oder -schichten kommen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte
Maschine der eingangs genannten Art zu schaffen, bei denen die zuvor genannten Probleme
beseitigt sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer
insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Gutseite
und einer Rückseite, bei dem die Faserstoffbahn zumindest teilweise durch eine Verdrängungsentwässerung
mittels Verdrängungsgas entwässert wird, wobei die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases
zumindest in einem Bereich, in dem in der Faserstoffbahn enthaltene Stoffe wie insbesondere
Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine vorgebbare
Mobilität aufweisen, so gewählt wird, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in
Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt.
[0007] Eine Verschmutzung der Gutseite bzw. Decke wird also durch gerichtetes Durchströmen
der Bahn von der Gutseite zur Rückseite hin vermieden. Dabei erfolgt die Verdrängungsentwässerung
bereits in sehr frühen Phase des Papier- bzw. Kartonherstellungsprozesses, in der
die in der Faserstoffbahn enthaltenen kleinen und kleinsten Partikel, wie insbesondere
Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Faserstoffe und/oder dergleichen noch eine
hohe Mobilität aufweisen. Das zu entfernende Wasser verläuft in dieser Phase hoher
Mobilität bevorzugt von der Decke in Richtung Rückseite der Faserstoffbahn. Füll-
und Feinstoffe, usw. werden in der Decke festgehalten. Ein Auswaschen dieser Stoffe
aus der Decke wird also vermieden.
[0008] Die Mobilität der genannten Partikel nimmt mit abnehmender Bahnfeuchte, d.h. zunehmendem
Trockengehalt der Faserstoffbahn ab.
[0009] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt der vorgebbare Mobilitätsbereich zwischen der Wasserlinie und der Grenze, bei
der die durchschnittlichen Partikeldurchmesser der in der Faserstoffbahn enthaltenen
Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder
dergleichen größer als der durchschnittliche Kapillarendurchmesser der Faserstoffbahn
wird.
[0010] Bevorzugt ist der vorgebbare Mobilitätsbereich dadurch bestimmt, dass die Faserstoffbahn
in diesem Bereich einen über die verschiedenen Schichten bzw. Lagen betrachtet mittleren
Trockengehalt besitzt, der zwischen einem unteren Wert von etwa 5 bis etwa 8 % und
einem oberen Wert von etwa 40 bis etwa 50 % liegt.
[0011] Bei mehrlagigen Formerkonzepten bzw. bei der Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn
ist der vorgebbare Mobilitätsbereich nach unten vorteilhafterweise durch einen über
die verschiedenen Lagen betrachtet vorgebbaren mittleren Trockengehalt der Faserstoffbahn
beim Vergautschen der Lagen begrenzt. Dabei beträgt der vorgebbare mittlere Trockengehalt
der Faserstoffbahn beim Vergautschen der Lagen zweckmäßigerweise etwa 8 bis etwa 12
%.
[0012] Bei einlagigen ein- oder mehrschichtigen Formerkonzepten bzw. der Herstellung einer
einlagigen ein- oder mehrschichtigen Faserstoffbahn ist der vorgebbare Mobilitätsbereich
nach unten bevorzugt durch die Wasserlinie begrenzt. Dabei liegt die untere Grenze
des vorgebbaren Mobilitätsbereichs zweckmäßigerweise bei einem Trockengehalt von etwa
5 bis etwa 8 %. Dabei handelt es sich insbesondere wieder um den über die verschiedenen
Lagen bzw. Schichten betrachtet mittleren Trockengehalt.
[0013] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird in einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone die Faserstoffbahn über ein
einen Strömungswiderstand aufweisendes permeables Band mit dem Verdrängungsgas beaufschlagt,
so dass auf die Faserstoffbahn ein Gesamtdruck aufgebracht wird, der sich aus einem
durch den Druckabfall an dem permeablen Band bedingten Strukturdruck und dem hydraulischen
Druck zusammensetzt.
[0014] In einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone wird somit eine Verdrängungsentwässerungspresse
gebildet, was bedeutet, dass der während der Verdrängungsentwässerung auf die Faserstoffbahn
wirkende Druck auf der Seite, auf der das gasförmige Fluid zugeführt wird, zumindest
teilweise auch als Strukturdruck wirkt. Dieser auf der Zufuhrseite wirkende Strukturdruck
ergibt sich aus dem Druckabfall an dem auf der betreffenden Seite liegenden, einen
Strömungswiderstand aufweisenden permeablen Band. Entsprechend setzt sich der aufgebrachte
Gesamtdruck aus dem hydraulischen und diesem Strukturdruck zusammen. Unter Strukturdruck
kann also der von Feststoffen übertragene Druck verstanden werden, wobei sich diese
Druckkomponente dadurch auszeichnet, dass sie gerichtet wirkt. Dagegen wirkt der hydraulische
Druck in alle Richtungen.
[0015] Vorteilhafterweise wird als mit einem Strömungswiderstand versehenes permeables Band
eine Membran verwendet. Grundsätzlich ist jedoch beispielsweise auch die Verwendung
eines Siebes oder dergleichen denkbar.
[0016] Eine jeweilige Verdrängungsentwässerungszone kann also beispielsweise durch die Verwendung
eines einen entsprechenden Strömungswiderstand aufweisenden permeablen Bandes wie
insbesondere einer Membran, eines Siebs oder dergleichen als Verdrängungsentwässerungs-Presseinheit
wirken, bei der die Bahn auch durch einen Strukturdruck beaufschlagt wird.
[0017] Das beispielsweise durch eine Membran, ein Sieb oder dergleichen gebildete, einen
Strömungswiderstand aufweisende permeable Band bewirkt überdies eine Vergleichmäßigung
der Durchströmung der Bahn.
[0018] Erfolgt eine Verdrängungsentwässerung in mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander
folgenden Verdrängungsentwässerungszonen oder -teilzonen, so wird gemäß einer bevorzugten
praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens der auf die Faserstoffbahn
aufgebrachte Gesamtdruck in Bahnlaufrichtung schrittweise erhöht. Dabei können beispielsweise
zwei oder auch mehrere Verdrängungsentwässerungszonen bzw. -presseinheiten durchfahren
werden.
[0019] Alternativ oder zusätzlich kann auch der auf der Faserstoffbahn aufgebrachte hydraulische
Druck schrittweise erhöht werden. Die Bezugsfläche ist hierbei die deckseitige Oberfläche
der Faserstoffbahn. Mit dieser Maßnahme kann beispielsweise die Strömungsgeschwindigkeit
begrenzt werden. Auch in diesem Fall können beispielsweise wieder zwei oder auch mehrere
Verdrängungsentwässerungs-Presseinheiten durchfahren werden.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann alternativ oder zusätzlich auch der aufgebrachte hydraulische Differenzdruck
zwischen der Gut- bzw. Deckseite und der Rückseite der Faserstoffbahn schrittweise
erhöht werden, wodurch beispielsweise wieder die Strömungsgeschwindigkeit begrenzt
werden kann.
[0021] Dabei kann der hydraulische Differenzdruck vorteilhafterweise zumindest dadurch schrittweise
erhöht werden, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen bzw. -presseinheiten
auf der Gutseite der Faserstoffbahn permeable Bänder unterschiedlicher Permeabilität
verwendet werden. Der aufgebrachte hydraulische Differenzdruck zwischen der Gutseite
und der Rückseite kann also beispielsweise durch eine gezielte Wahl der Permeabilität
des permeablen Bandes, d.h. beispielsweise einer Membran, eines Siebs oder dergleichen
auf der Deckenseite entsprechend beeinflusst werden.
[0022] Alternativ oder zusätzlich kann der hydraulische Differenzdruck vorteilhafterweise
zumindest dadurch schrittweise erhöht werden, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen
bzw. -presseinheiten auf der Rückseite der Faserstoffbahn für unterschiedliche zusätzliche
Strömungswiderstände gesorgt wird.
[0023] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird in wenigstens einer Verdrängungsentwässerungszone auf der Rückseite der Faserstoffbahn
zumindest eine Membran, vorzugsweise zumindest eine Antirückbefeuchtungs-Membran (anti-rewet
fabric) verwendet.
[0024] Vorteilhafterweise kann der hydraulische Differenzdruck also auch zumindest dadurch
schrittweise erhöht werden, dass in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen
bzw. -presseinheiten auf der Rückseite der Faserstoffbahn eine unterschiedliche Zahl
von Membranen verwendet wird. Der zur Beeinflussung des hydraulischen Differenzdrucks
vorgesehene zusätzliche Strömungswiderstand auf der Rückseite kann also beispielsweise
durch eine weitere Membran oder eine gezielt eingestellte, insbesondere niedrige Permeabilität
einer Antirückbefeuchtungs-Membran erzeugt werden.
[0025] Auf der Rückseite der Faserstoffbahn kann in Durchströmungsrichtung betrachtet nach
der eine Rückbefeuchtung verhindernden Antirückbefeuchtungs-Membran beispielsweise
auch ein weiteres Bespannungsband vorgesehen sein. Dabei kann es sich bei diesem Bespannungsband
im Fall einer im Former vorgesehenen Verdrängungsentwässerungszone beispielsweise
um ein Entwässerungssieb handeln. Alternativ oder zusätzlich kann bei einer Anordnung
einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone im Pressenbereich beispielsweise auch
ein Entwässerungsfilz vorgesehen sein.
[0026] Der auf die Faserstoffbahn aufgebrachte Gesamtdruck wird vorzugsweise höher gewählt
als der Umgebungsdruck. Bei diesem Gesamtdruck handelt es sich, wie bereits erwähnt,
um die Summe aus dem hydraulischen Druck und dem Strukturdruck.
[0027] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste
Verdrängungsentwässerungszone in der Siebpartie der betreffenden Papiermaschine vorgesehen
ist.
[0028] Diese erste Verdrängungsentwässerungszone kann beispielsweise aber auch am Anfang
der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine vorgesehen sein. Grundsätzlich kann
diese Pressenpartie auch wenigstens eine Schuhpresse umfassen.
[0029] Gemäß einer zweckmäßigen alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist diese erste Verdrängungsentwässerungszone innerhalb der Pressenpartie vorgesehen.
Dabei kann diese Pressenpartie grundsätzlich auch wieder wenigstens eine Schuhpresse
enthalten.
[0030] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte
Verdrängungsentwässerungszone nach der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine,
bei der es sich um eine konventionelle Pressenpartie handeln kann, vorgesehen ist.
Dabei kann auch diese Pressenpartie grundsätzlich wieder wenigstens eine Schuhpresse
umfassen.
[0031] Bevorzugt ist die letzte Verdrängungsentwässerungszone unmittelbar vor der Trockenpartie
der betreffenden Papiermaschine vorgesehen.
[0032] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird für zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone bzw. - presseinheit die Temperatur
des Verdrängungsgases > 40°C gewählt. Dabei ist diese Temperatur des Verdrängungsgases
vorzugsweise < 250°C. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Temperatur des Verdrängungsgases
in in Laufrichtung der Faserstoffbahn benachbarten Verdrängungsentwässerungsteilzonen
kontinuierlich und/oder bereichsweise zu- und/oder abnimmt. Bevorzugt wird die Temperatur
des Verdrängungsgases unterhalb der dem Zufuhrdruck entsprechenden Siedetemperatur
von Wasser gewählt. Auch kann die Temperatur der Faserstoffbahn beim Verlassen der
Verdrängungsentwässerungszone bzw. - teilzone maximal der dem Umgebungsdruck entsprechenden
Siedetemperatur von Wasser gewählt werden.
[0033] Die Gutseite der Faserstoffbahn kann beispielsweise durch eine auf der Oberseite
liegende Deckschicht erzeugt werden. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, die
Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Unterseite liegende Deckschicht zu
erzeugen.
[0034] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird eine die Gutseite der Faserstoffbahn
bildende Decklage auf einem oberen Sieb der betreffenden Papiermaschine erzeugt.
[0035] Sind mehrere Verdrängungsentwässerungszonen vorgesehen, so ist gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases
in allen Verdrängungsentwässerungszonen so gewählt, dass das Verdrängungsgas von der
Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt. Grundsätzlich ist es
jedoch auch denkbar, die Strömungsrichtung des Verdrängungsgases in den verschiedenen
Verdrängungsentwässerungszonen unterschiedlich zu wählen, wobei jedoch in einer jeweiligen
Verdrängungsentwässerungszone im Mobilitätsbereich der in der Faserstoffbahn enthaltenden
Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder
dergleichen die Strömungsrichtung bevorzugt von der Gutseite zur Rückseite hin gewählt
wird.
[0036] Bei dem Verdrängungsgas kann es sich beispielsweise um Luft, überhitzten Dampf usw.
handeln.
[0037] Grundsätzlich kann zwischen dem einen Strömungswiderstand aufweisenden permeablen
Band bzw. Membran oder Sieb und der Faserstoffbahn auch noch eine weitere poröse Bespannung,
insbesondere Sieb, vorgesehen sein. So kann die Faserstoffbahn beispielsweise auch
zwischen zwei Siebbändern durch eine jeweilige, vorzugsweise mit einer Membran oder
dergleichen versehene Verdrängungsentwässerungszone geführt sein.
[0038] Die erfindungsgemäße Maschine zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen
und/oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Gutseite und einer Rückseite umfasst
wenigstens eine Verdrängungsentwässerungszone, in der die Faserstoffbahn durch eine
Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas entwässert wird, wobei die Strömungsrichtung
des Verdrängungsgases zumindest in einem Bereich, in dem in der Faserstoffbahn enthaltene
Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder
dergleichen noch eine vorgebbare Mobilität aufweisen, so gewählt ist, dass das Verdrängungsgas
von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt. In der Verdrängungsentwässerungszone
kann beispielsweise wenigstens eine Blaseinrichtung, insbesondere ein Blaskasten,
zur Abgabe des Verdrängungsgases und wenigstens eine Saugeinrichtung, insbesondere
ein Saugkasten, zur Aufnahme des Verdrängungsgases angeordnet sein.
[0039] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine
umfasst zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone eine Verdrängungsentwässerungs-Clusterpresse,
bei der durch eine Mehrwalzenanordnung eine Druckkammer gebildet wird, durch die die
Faserstoffbahn hindurchgeführt wird.
[0040] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Maschine sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0041] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert.
[0042] In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Teildarstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, bei der die Gutseite der Faserstoffbahn
durch eine auf der Oberseite liegende Deckschicht erzeugt wird;
- Figur 2
- eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform der Maschine, bei
der die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Unterseite liegende Deckschicht
erzeugt wird; und
- Figur 3
- eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform der Maschine, die
zur Erzeugung einer die Gutseite der Faserstoffbahn bildenden Decklage ein oberes
Sieb umfasst.
[0043] Figur 1 zeigt in schematischer Teildarstellung eine beispielhafte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Maschine 10 zur Herstellung einer zweischichtigen Faserstoffbahn
mit einer Gutseite und einer Rückseite. Bei der Faserstoffbahn kann es sich insbesondere
um eine Papier- oder Kartonbahn handeln. Die Maschine 10 ist darstellungsgemäß als
ein Spaltformer ausgeführt. Selbstverständlich kann sie auch als ein Hybridformer
oder als ein Langsiebformer ausgeführt sein.
[0044] Im vorliegenden Fall wird die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Oberseite
liegende Deckschicht erzeugt.
[0045] Die Maschine 10 umfasst eine Verdrängungsentwässerungszone 12, in der die Faserstoffbahn
durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas entwässert wird. Dabei
ist die Strömungsrichtung S des Verdrängungsgases so gewählt, dass das Verdrängungsgas
von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn strömt. In der Verdrängungsentwässerungszone
12 kann beispielsweise wenigstens eine Blaseinrichtung, insbesondere ein Blaskasten,
zur Abgabe des Verdrängungsgases und wenigstens eine Saugeinrichtung, insbesondere
ein Saugkasten, zur Aufnahme des Verdrängungsgases angeordnet sein.
[0046] Die Verdrängungsentwässerungszone 12 ist in einem Bereich vorgesehen, in dem in der
Faserstoffbahn enthaltene Stoffe, wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe,
Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine hohe Mobilität aufweisen.
[0047] Im vorliegenden Fall ist die Verdrängungsentwässerungszone 12 in der Siebzone vorgesehen.
Dabei wird die Faserstoffbahn zwischen zwei Siebbändern 14, 16 liegend durch die Verdrängungsentwässerungszone
12 hindurchgeführt. Die beiden Siebbänder 14, 16 werden zuvor im Bereich einer Walze
18 unter Bildung eines Eintrittsspalts 20 zusammengeführt, in den mittels eines Zweischicht-Stoffauflaufs
22 die zur Herstellung der Faserstoffbahn benötigte Faserstoffsuspension eingeführt
wird.
[0048] Die Faserstoffbahn wird über ein einen Strömungswiderstand aufweisendes permeables
Band, das hier beispielsweise durch eine Membran 24 gebildet ist, mit dem Verdrängungsgas
beaufschlagt. Zwischen der Membran 24 und der Faserstoffbahn liegt hier allerdings
noch das obere Siebband 14.
[0049] Aufgrund der Membran 24 wird auf die Faserstoffbahn also ein Gesamtdruck aufgebracht,
der sich aus einem durch den Druckabfall an der Membran 24 bedingten Strukturdruck
und dem hydraulischen Druck zusammensetzt.
[0050] Figur 2 zeigt in schematischer Teildarstellung eine weitere beispielhafte Ausführungsform
der Maschine 10. Im vorliegenden Fall wird die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine
auf der Unterseite liegende Deckschicht erzeugt. Die Maschine 10 ist darstellungsgemäß
widerum als ein Spaltformer ausgeführt. Selbstverständlich kann sie auch als ein Hybridformer
oder als ein Langsiebformer ausgeführt sein.
[0051] Auch im vorliegenden Fall ist wieder ein in der Siebpartie vorgesehene Verdrängungsentwässerungszone
12 vorgesehen. In diesem Fall ist die Strömungsrichtung S des Verdrängungsgases jedoch
so gewählt, dass dieses Verdrängungsgas nach der Membran 24 zunächst das untere Siebband
16, dann die Faserstoffbahn und anschließend das obere Siebband 14 durchströmt. Damit
ist wieder sichergestellt, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der
Rückseite der Faserstoffbahn strömt. In der Verdrängungsentwässerungszone 12 kann
beispielsweise wenigstens eine Blaseinrichtung, insbesondere ein Blaskasten, zur Abgabe
des Verdrängungsgases und wenigstens eine Saugeinrichtung, insbesondere ein Saugkasten,
zur Aufnahme des Verdrängungsgases angeordnet sein.
[0052] Die Verdrängungsentwässerungszone 12 ist auch im vorliegenden Fall wieder in einem
Bereich angeordnet, in dem die in der Faserstoffbahn enthaltenen Stoffe wie insbesondere
Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine hohe
Mobilität aufweisen.
[0053] Durch die Membran 24 wird wieder erreicht, dass sich der auf die Faserstoffbahn aufgebrachte
Gesamtdruck aus einem durch den Druckabfall an der Membran 24 bedingten Strukturdruck
und dem hydraulischen Druck zusammensetzt.
[0054] Auch im vorliegenden Fall wird die Faserstoffbahn wieder zwischen den beiden Siebbändern
14, 16 durch die Verdrängungsentwässerungszone 12 geführt. Die beiden Siebbänder 14,
16 werden wieder im Bereich einer Walze 18 unter Bildung eines Eintrittsspalts 20
zusammengeführt, der mit der vom Zweischicht-Stoffauflauf 22 gelieferten Faserstoffsuspension
beschickt wird.
[0055] Während bei der Ausführung gemäß Figur 1 die Faserstoffbahn zusammen mit den beiden
Siebbändern 14, 16 zumindest im Wesentlichen geradlinig durch die Verdrängungsentwässerungszone
12 geführt wird, wird beim vorliegenden, in der Figur 2 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel
die zwischen den beiden Siebbändern 14, 16 liegende Faserstoffbahn zusammen mit der
Membran 24 um eine Walze 26 geführt, bei der es sich insbesondere um eine Saugwalze
handeln kann.
[0056] Im Anschluss an die Verdrängungsentwässerungszone 12 wird das untere Siebband 16
zusammen mit der Faserstoffbahn 30 im Bereich eines Trennelements 28 von dem oberen
Siebband 14 getrennt.
[0057] Figur 3 zeigt in schematischer Teildarstellung eine weitere Ausführungsform der Maschine
10. Die Maschine 10 ist darstellungsgemäß als ein Hybridformer mit einem aufgesetzten
Langsiebformer ausgeführt.
[0058] Im vorliegenden Fall umfasst diese Maschine zur Erzeugung einer die Gutseite der
Faserstoffbahn 30 bildenden Decklage ein oberes Sieb 32. Diese Decklage wird durch
das obere Sieb 32 im Bereich einer Walze 34 auf eine auf einem unteren Sieb 36 gebildete
weitere Lage aufgebracht. Den beiden Sieben 32, 36 ist jeweils ein Stoffauflauf 38
bzw. 40 zugeordnet.
[0059] Im Anschluss an die der Walze 34 benachbarten Stelle, an der die beiden Lagen zusammengeführt
werden, ist eine Verdrängungsentwässerungszone 12 vorgesehen, die auch im vorliegenden
Fall wieder eine Membran 24 umfasst. In der Verdrängungsentwässerungszone 12 kann
beispielsweise wenigstens eine Blaseinrichtung, insbesondere ein Blaskasten, zur Abgabe
des Verdrängungsgases und wenigstens eine Saugeinrichtung, insbesondere ein Saugkasten,
zur Aufnahme des Verdrängungsgases angeordnet sein.
[0060] Im vorliegenden Fall ist die Strömungsrichtung S des Verdrängungsgases so gewählt,
dass dieses zunächst die Membran 24, dann die Faserstoffbahn und anschließend das
untere Sieb 36 durchströmt. Es ist also auch im vorliegenden Fall wieder sichergestellt,
dass in der Verdrängungsentwässerungszone 12, die auch hier wieder im Mobilitätsbereich
der in der Faserstoffbahn enthaltenen Partikel liegt, die Strömungsrichtung S des
Verdrängungsgases so gewählt ist, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung
der Rückseite der Faserstoffbahn strömt.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 10
- Maschine
- 12
- Verdrängungsentwässerungszone
- 14
- Siebband
- 16
- Siebband
- 18
- Walze
- 20
- Eintrittsspalt
- 22
- Zweischicht-Stoffauflauf
- 24
- Permeables Band mit Strömungswiderstand, Membran
- 26
- Walze
- 28
- Trennelement
- 30
- Faserstoffbahn
- 32
- Oberes Sieb
- 34
- Walze
- 36
- Unteres Sieb
- 38
- Stoffauflauf
- 40
- Stoffauflauf
- S
- Strömungsrichtung des Verdrängungsgases
1. Verfahren zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen
Faserstoffbahn (30) mit einer Gutseite und einer Rückseite, bei dem die Faserstoffbahn
(30) zumindest teilweise durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas
entwässert wird, wobei die Strömungsrichtung (S) des Verdrängungsgases zumindest in
einem Bereich, in dem in der Faserstoffbahn enthaltene Stoffe wie insbesondere Füllstoffe,
Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine vorgebbare Mobilität
aufweisen, so gewählt wird, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung
der Rückseite der Faserstoffbahn (30) strömt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare Mobilitätsbereich zwischen der Wasserlinie und der Grenze liegt, bei
der die durchschnittlichen Partikeldurchmesser der in der Faserstoffbahn (30) enthaltenen
Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder
dergleichen größer als der durchschnittliche Kapillarendurchmesser der Faserstoffbahn
(30) wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare Mobilitätsbereich dadurch bestimmt ist, dass die Faserstoffbahn (30)
in diesem Bereich einen über die verschiedenen Schichten bzw. Lagen betrachtet mittleren
Trockengehalt besitzt, der zwischen einem unteren Wert von etwa 5 bis etwa 8 % und
einem oberen Wert von etwa 40 bis etwa 50 % liegt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn (30) der vorgebbare Mobilitätsbereich
nach unten durch einen über die verschiedenen Lagen betrachtet vorgebbaren mittleren
Trockengehalt der Faserstoffbahn (30) beim Vergautschen der Lagen begrenzt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare mittlere Trockengehalt der Faserstoffbahn (30) beim Vergautschen der
Lagen etwa 8 bis etwa 12 % beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Herstellung einer einlagigen ein- oder mehrschichtigen Faserstoffbahn (30)
der vorgebbare Mobilitätsbereich nach unten durch die Wasserlinie begrenzt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die untere Grenze des vorgebbaren Mobilitätsbereichs bei einem insbesondere mittleren
Trockengehalt von etwa 5 bis etwa 8 % liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone (12) die Faserstoffbahn (30) über
ein einen Strömungswiderstand aufweisendes permeables Band (24) mit dem Verdrängungsgas
beaufschlagt wird, so dass auf die Faserstoffbahn (30) ein Gesamtdruck aufgebracht
wird, der sich aus einem durch den Druckabfall an dem permeablen Band (24) bedingten
Strukturdruck und dem hydraulischen Druck zusammensetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass als mit einem Strömungswiderstand versehenes permeables Band (24) eine Membran verwendet
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass als mit einem Strömungswiderstand versehenes permeables Band (24) ein Sieb verwendet
wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerung in mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden
Verdrängungsentwässerungszonen (12) oder - teilzonen erfolgt und dabei der auf die
Faserstoffbahn (30) aufgebrachte Gesamtdruck in Bahnlaufrichtung schrittweise erhöht
wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerung in mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden
Verdrängungsentwässerungszonen (12) oder - teilzonen erfolgt und dabei der auf die
Faserstoffbahn (30) aufgebrachte hydraulische Druck in Bahnlaufrichtung schrittweise
erhöht wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerung in mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden
Verdrängungsentwässerungszonen (12) oder - teilzonen erfolgt und dabei der aufgebrachte
hydraulische Differenzdruck zwischen der Gutseite und der Rückseite der Faserstoffbahn
(30) in Bahnlaufrichtung schrittweise erhöht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hydraulische Differenzdruck zumindest dadurch schrittweise erhöht wird, dass
in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Gutseite der Faserstoffbahn
(30) permeable Bänder (24) unterschiedlicher Permeabilität verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hydraulische Differenzdruck zumindest dadurch schrittweise erhöht wird, dass
in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn
(30) für unterschiedliche zusätzliche Strömungswiderstände gesorgt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in wenigstens einer Verdrängungsentwässerungszone (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn
(30) zumindest eine Membran, vorzugsweise zumindest eine Antirückbefeuchtungs-Membran
verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hydraulische Differenzdruck zumindest dadurch schrittweise erhöht wird, dass
in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn
(30) eine unterschiedliche Anzahl von Membranen verwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hydraulische Differenzdruck zumindest dadurch schrittweise erhöht wird, dass
in den verschiedenen Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn
(30) Membranen unterschiedlicher Permeabilität verwendet werden.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerungszonen (12) jeweils wenigstens eine Verdrängungspresseinheit
umfassen.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der auf die Faserstoffbahn (30) aufgebrachte Gesamtdruck höher gewählt wird als der
Umgebungsdruck.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) in der
Siebpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) am Anfang
der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) innerhalb
der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte Verdrängungsentwässerungszone (12) nach
der Pressenpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte Verdrängungsentwässerungszone (12) unmittelbar
vor der Trockenpartie der betreffenden Papiermaschine (10) vorgesehen ist.
26. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases
> 40 °C gewählt wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperatur des Verdrängungsgases < 250 °C gewählt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass für zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases
unterhalb der dem Zufuhrdruck entsprechenden Siedetemperatur von Wasser gewählt wird.
29. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gutseite der Faserstoffbahn (30) durch eine auf der Oberseite liegende Deckschicht
erzeugt wird.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gutseite der Faserstoffbahn (30) durch eine auf der Unterseite liegende Deckschicht
erzeugt wird.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine die Gutseite der Faserstoffbahn (30) bildende Decklage auf einem oberen Sieb
(32) der betreffenden Papiermaschine (10) erzeugt wird.
32. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Verdrängungsentwässerungszonen (12) vorgesehen sind und die Strömungsrichtung
des Verdrängungsgases in allen Verdrängungsentwässerungszonen (12) so gewählt wird,
dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn
(30) strömt.
33. Maschine (10) zur Herstellung einer insbesondere mehrschichtigen und/oder mehrlagigen
Faserstoffbahn (30) mit einer Gutseite und einer Rückseite, mit wenigstens einer Verdrängungsentwässerungszone
(12), in der die Faserstoffbahn (30) durch eine Verdrängungsentwässerung mittels Verdrängungsgas
entwässert wird, wobei die Strömungsrichtung (S) des Verdrängungsgases zumindest in
einem Bereich, in dem in der Faserstoffbahn (30) enthaltene Stoffe wie insbesondere
Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder dergleichen noch eine vorgebbare
Mobilität aufweisen, so gewählt ist, dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in
Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn (30) strömt.
34. Maschine nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare Mobilitätsbereich zwischen der Wasserlinie und der Grenze liegt, bei
der die durchschnittlichen Partikeldurchmesser der in der Faserstoffbahn (30) enthaltenen
Stoffe wie insbesondere Füllstoffe, Feinstoffe, Schmutzstoffe, Farbstoffe und/oder
dergleichen größer als der durchschnittliche Kapillarendurchmesser der Faserstoffbahn
(30) wird.
35. Maschine nach Anspruch 33 oder 34,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare Mobilitätsbereich dadurch bestimmt ist, dass die Faserstoffbahn (30)
in diesem Bereich einen über die verschiedenen Schichten bzw. Lagen betrachtet mittleren
Trockengehalt besitzt, der zwischen einem unteren Wert von etwa 5 bis etwa 8 % und
einem oberen Wert von etwa 40 bis etwa 50 % liegt.
36. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie einen Mehrlagen-Former umfasst und der vorgebbare Mobilitätsbereich nach unten
durch einen über die verschiedenen Lagen betrachtet vorgebbaren mittleren Trockengehalt
der Faserstoffbahn (30) beim Vergautschen der Lagen begrenzt ist.
37. Maschine nach Anspruch 36,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgebbare mittlere Trockengehalt der Faserstoffbahn (30) beim Vergautschen der
Lagen etwa 8 bis etwa 12 % beträgt.
38. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie einen Einlagen-Einschicht- oder -Mehrschicht-Former umfasst und der vorgebbare
Mobilitätsbereich nach unten durch die Wasserlinie begrenzt ist.
39. Maschine nach Anspruch 38,
dadurch gekennzeichnet,
dass die untere Grenze des vorgebbaren Mobilitätsbereichs bei einem insbesondere mittleren
Trockengehalt von etwa 5 bis etwa 8 % liegt.
40. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer jeweiligen Verdrängungsentwässerungszone (12) die Faserstoffbahn über ein
einen Strömungswiderstand aufweisendes permeables Band (24) mit dem Verdrängungsgas
beaufschlagbar ist, so dass auf die Faserstoffbahn (30) ein Gesamtdruck aufgebracht
wird, der sich aus einem durch den Druckabfall an dem permeablen Band (24) bedingten
Strukturdruck und dem hydraulischen Druck zusammensetzt.
41. Maschine nach Anspruch 40,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mit einem Strömungswiderstand versehene permeable Band (24) durch eine Membran
gebildet ist.
42. Maschine nach Anspruch 40,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mit einem Strömungswiderstand versehene permeable Band (24) durch ein Sieb gebildet
ist.
43. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere in Bahnlaufrichtung aufeinander folgende Verdrängungsentwässerungszonen (12)
oder-teilzonen vorgesehen sind und der auf die Faserstoffbahn aufgebrachte Gesamtdruck
in Bahnlaufrichtung von Entwässerungszone zu Entwässerungszone bzw. Teilzone zu Teilzone
schrittweise erhöht wird.
44. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere in Bahnlaufrichtung aufeinander folgende Verdrängungsentwässerungszonen (12)
oder -teilzonen vorgesehen sind und der auf die Faserstoffbahn aufgebrachte hydraulische
Druck in Bahnlaufrichtung von Entwässerungszone zu Entwässerungszone bzw. Teilzone
zu Teilzone schrittweise erhöht wird.
45. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere in Bahnlaufrichtung aufeinander folgende Verdrängungsentwässerungszonen (12)
oder -teilzonen vorgesehen sind und der aufgebrachte hydraulische Differenzdruck zwischen
der Gutseite und der Rückseite der Faserstoffbahn in Bahnlaufrichtung von Entwässerungszone
zu Entwässerungszone bzw. Teilzone zu Teilzone schrittweise erhöht wird.
46. Maschine nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur schrittweisen Erhöhung des hydraulischen Differenzdrucks in den verschiedenen
Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Gutseite der Faserstoffbahn (30) permeable
Bänder (24) unterschiedlicher Permeabilität vorgesehen sind.
47. Maschine nach Anspruch 45 oder 46,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur schrittweisen Erhöhung des hydraulischen Differenzdrucks in den verschiedenen
Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) Mittel
vorgesehen sind, die unterschiedliche zusätzliche Strömungswiderstände bewirken.
48. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in wenigstens einer Verdrängungsentwässerungszone (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn
(30) zumindest eine Membran, vorzugsweise zumindest eine Antirückbefeuchtungs-Membran
vorgesehen ist.
49. Maschine nach Anspruch 48,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur schrittweisen Erhöhung des hydraulischen Differenzdrucks in den verschiedenen
Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) eine
unterschiedliche Anzahl von Membranen vorgesehen ist.
50. Maschine nach Anspruch 48 oder 49,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur schrittweisen Erhöhung des hydraulischen Differenzdrucks in den verschiedenen
Verdrängungsentwässerungszonen (12) auf der Rückseite der Faserstoffbahn (30) Membranen
unterschiedlicher Permeabilität vorgesehen sind.
51. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdrängungsentwässerungszonen (12) jeweils wenigstens eine Verdrängungspresseinheit
umfassen.
52. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der auf die Faserstoffbahn (30) aufgebrachte Gesamtdruck höher ist als der Umgebungsdruck.
53. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) in der
Siebpartie vorgesehen ist.
54. Maschine nach einem der Ansprüche 33 bis 52,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) am Anfang
der Pressenpartie vorgesehen ist.
55. Maschine nach einem der Ansprüche 33 bis 52,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Verdrängungsentwässerungszone (12) innerhalb
der Pressenpartie vorgesehen ist.
56. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte Verdrängungsentwässerungszone (12) nach
der Pressenpartie vorgesehen ist.
57. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung betrachtet letzte Verdrängungsentwässerungszone (12) unmittelbar
vor der Trockenpartie vorgesehen ist.
58. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in zumindest einer Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases
> 40 °C ist.
59. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in zumindest einer Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases
< 250 °C ist.
60. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in zumindest einer Verdrängungsentwässerungszone (12) die Temperatur des Verdrängungsgases
unterhalb der dem Zufuhrdruck entsprechenden Siedetemperatur von Wasser liegt.
61. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie so ausgeführt ist, dass die Gutseite der Faserstoffbahn (30) durch eine auf der
Oberseite liegende Deckschicht erzeugt wird.
62. Maschine nach einem der Ansprüche 33 bis 60,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie so ausgeführt ist, dass die Gutseite der Faserstoffbahn durch eine auf der Unterseite
liegende Deckschicht erzeugt wird.
63. Maschine nach einem der Ansprüche 33 bis 60,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie zur Erzeugung einer die Gutseite der Faserstoffbahn (30) bildenden Decklage ein
oberes Sieb (32) umfasst.
64. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Verdrängungsentwässerungszonen (12) vorgesehen sind und die Strömungsrichtung
des Verdrängungsgases in allen Verdrängungsentwässerungszonen (12) so gewählt ist,
dass das Verdrängungsgas von der Gutseite in Richtung der Rückseite der Faserstoffbahn
(30) strömt.
65. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressenpartie wenigstens eine Schuhpresse umfasst.
66. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Verdrängungsentwässerungszone (12) eine Verdrängungsentwässerungs-Clusterpresse
umfasst, bei der durch eine Mehrwalzenanordnung eine Druckkammer gebildet wird, durch
die die Faserstoffbahn (30) hindurchgeführt wird.