[0001] Die Erfindung betrifft einen Leitapparat mit verstellbaren Schaufeln, die antriebsseitig
gelagert sind, wobei jede Schaufel einen Hebelmechanismus aufweist, der mit einer
Stellvorrichtung verbunden ist, und wobei die Schaufeln ein zur antriebsseitigen Lagerung
gegenüber liegendes Ende aufweisen.
[0002] Die
DE 103 11 227 B4 offenbart einen Leitapparat für eine Radialturbine mit in einem Gehäuse angeordneten,
zur Durchflussmengenregelung mittels einer Stellvorrichtung einstellbaren Schaufeln,
wobei ein Stellring mit nach außen offenen Ausnehmungen, die je durch zwei parallele,
in radialer Richtung verlaufende Anlageflächen begrenzt sind. Es sind Stellhebel vorgesehen,
die je mit einem kreisförmigen Endteil in je eine Ausnehmung eingreifen sowie am anderen
Ende drehfest mit je einem Schaufelschaft gekoppelt sind. Der gegenseitige Abstand
der Anlageflächen ist so gewählt, dass die kreisförmigen Endteile der Stellhebel verschiebbar
in die Ausnehmungen eingreifen, wobei die Ausnehmungen so bemessen sind, dass bei
kaltem Stellring zwischen dem Grund der Ausnehmungen und der Endteile der Stellhebel
ein entsprechend dimensionierter Spalt frei bleibt, so dass bei Erwärmung des Stellrings
die Endteile in die Spalte eintauchen können, wobei die Ausnehmungen breiter als die
Dicke der Endteile der Stellhebel bemessen sind. Für den Stellring und/oder die Stellhebel
ist eine Trockenschmierung in Form von Gleiteinsätzen vorgesehen.
[0003] Leitapparate der Eingangs genannten Art sind bekannt und werden z.B. in großen Maschinen
wie beispielsweise bei Verdichtern bzw. Kompressoren und/oder Turbinen zur Regelung
des Kennfeldes und zur Reduzierung der Anfahrleistung eingesetzt. Üblicherweise werden
die Leitapparate in einen Strömungskanal des Kompressors bzw. Verdichters montiert,
so dass die Leitapparate auch als Eintrittsleitapparate bezeichnet werden können.
Zur Verstellung der Schaufeln weisen die Leitapparate eine Verstelleinrichtung bzw.
die Stellvorrichtung auf, die relativ spielfrei ausgeführt sein muss, um Hysteresen
und unkontrollierte Schaufelbewegungen zu vermeiden. Insbesondere müssen hierbei hohe
Temperaturdifferenzen, große Abmessungen und Wärmeausdehnungskoeffizienten von Werkstoffen
bei der Konstruktion beachtet werden.
[0004] Bei einem Eintrittsleitapparat der maßgeblichen Größe ergeben sich aufgrund der hohen
Temperaturdifferenzen (-105°C bis +300°C) äußerst große thermische Dehnungen, welche
den Betrieb beeinträchtigen können. Diese Beeinträchtigung erfolgt insbesondere an
bewegten Bauteilen des Eintrittsleitapparates. Im Einzelnen kann es zu unerwünschten
Schwingungen und zu einem Klappern der bewegten Bauteile in Folge thermischer Differenzdehnungen
kommen. Insbesondere die unerwünschten Schwingungen können die losen Bauteile beschädigen.
Daneben ist es auch denkbar, dass Bauteile zumindest temporär ihre Beweglichkeit in
Folge Klemmens einbüßen. Beim Anfahren der Maschine kann es daher vorkommen, dass
der Eintrittsleitapparat klemmt und sich das Leitgitter nicht öffnen lässt.
[0005] Bekannt ist, dass ein Bewegungsspiel der zu bewegenden Bauteile hinreichend groß
dimensioniert ist, so dass auf diese Weise ein Klemmen unbedingt verhindert wird.
Mit zunehmender Baugröße führt diese Auslegungsphilosophie zu den inakzeptablen großen
Spielen, welche Klappern, Schwingen, Betriebsstörungen und schließlich Beschädigung
der beweglichen Bauteile zur Folge haben.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leitapparat der eingangs genannten
Art insbesondere für große Maschinen mit einfachen Mitteln dahin gehend zu verbessern,
dass die Anfälligkeit für Schwingungen und Klappern reduziert wird, wobei gleichzeitig
eine Beweglichkeit der zu bewegenden Bauteile sichergestellt sein soll.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine den Schaufeln gemeinsam zugeordnete Stellvorrichtung
gelöst, die eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Gleitlagerung aufweist, wobei
sich radial gegenüberliegende Gleitlagerflächen elastisch gegeneinander verspannt
sind.
[0008] Der Eintrittsleitapparat ist im Wesentlichen ringförmig ausgebildet, wobei sich die
Stellvorrichtung entlang einer Umfangsrichtung erstreckt.
[0009] Vorteilhaft wird mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Stellvorrichtung
einerseits eine bestimmte Lage der gemeinsamen Stellvorrichtung erreicht, ohne dass
eine Neigung zu Klappern oder Schwingen auftritt. Andererseits wird eine zuverlässige
Beweglichkeit ohne Klemmen erreicht. Problemlos folgt die die den starken thermischen
Einflüssen ausgesetzte Gleitlagerung den äußeren Temperaturverläufen und stellt die
Beweglichkeit sicher aufgrund der elastisch vorgespannten aber verschieblichen Gleitlagerflächen.
[0010] Zur radialen Führung der Stellvorrichtung ist günstigerweise vorgesehen, dass die
Stellvorrichtung im Querschnitt gesehen U-förmig mit einem Basissteg und zwei U-Schenkeln
ausgeführt ist, wobei in dem Basissteg zumindest eine Ausnehmung eingebracht ist,
in der zumindest ein Stellelement bzw. ein Führungselement aufgenommen ist. Die Stellvorrichtung
ist bevorzugt zweiteilig aus einem im Querschnitt gesehen L-förmigen und einem I-förmigen
Bauteil gebildet, die miteinander verbunden, bevorzugt verschraubt sind. Hierbei bildet
vorzugsweise ein Quersteg des L-förmigen Bauteils den Basissteg, mit dem das I-förmige
Bauteil verbindbar ist. Das I-förmige Bauteil und ein Längssteg des L-förmigen Bauteils
bilden dabei die U-Schenkel. Das Führungselement bewirkt die radiale Führung der Stellvorrichtung
und bildet eine der Gleitlagerflächen, wobei eine zweite Gleitlagerfläche radial gegenüberliegend
angeordnet ist. Die Ausnehmung kann radial umlaufend in dem Basissteg eingebracht
sein. Bevorzugt kann die Ausnehmung auch umfangsmäßig unterbrochen in dem Basissteg
eingebracht sein, so dass eine Vielzahl von Führungselementen in der Vielzahl von
Ausnehmungen angeordnet sind, worauf weiter unten näher eingegangen wird.
[0011] Um zu erreichen, dass die Stellvorrichtung thermisch unabhängig (Temperaturdifferenz,
Wärmeausdehnungskoeffizient) geführt ist, ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass das
Führungselement aus einem Kraftspeicher, also einem elastischen Element, einer Führungshülse
und einem Gleitelement gebildet ist, wobei das Führungselement hinreichend nachgiebig
mit dem Basissteg der Stellvorrichtung verbunden ist, was insbesondere mit dem Kraftspeicher
bzw. mit dem elastischen Element erreicht wird. Vorteilhaft wird somit die Stellvorrichtung
quasi thermisch zum Gehäuse entkoppelt, womit eine thermisch unabhängige Führung des
Hebelmechanismus bzw. der gemeinsamen Stellvorrichtung gewährleistet ist. Die radiale
Führung der Stellvorrichtung, welche auch als Stellring bezeichnet werden kann, erfolgt
mit den Führungselementen bzw. dem jeweiligen Kraftspeicher, der jeweiligen Führungshülse
und dem jeweiligen Gleitelement, womit die Stellvorrichtung in der Lage ist, extremen
thermischen Einflüssen zu folgen, ohne die Funktionsweise des Eintrittsleitapparates
bzw. Leitapparates zu beeinträchtigen.
[0012] Die Führungshülse wird mittels des elastischen Elementes bzw. des Kraftspeichers
in Umfangsrichtung, bevorzugt radial gegen eine Gegengleitfläche bzw. gegen die zweite
Gleitlagerfläche gedrückt, so dass die sich radial gegenüber liegenden Gleitlagerflächen
gebildet sind, welche mittels des Kraftspeichers gegeneinander verspannt sind.
[0013] Günstig im Sinne der Erfindung ist, wenn die Gleitlagerung mehrere in radialer Richtung
normal zur Gleitfläche verschiebliche Gleitlagerflächen vorsieht, die mittels der
elastischen Elemente bzw. der Kraftspeicher in Richtung der Verschieblichkeit gegen
die zweite Gleitlagerfläche verspannt sind. Die elastischen Elemente bzw. Kraftspeicher
können dabei bevorzugt als Tellerfedern ausgeführt sein.
[0014] Die Gleitelemente sind bevorzugt an einem zum Kraftspeicher gegenüberliegenden Kopfbereich
der Führungshülse angeordnet. Zweckmäßig im Sinne der Erfindung ist, wenn die beweglichen
Gleitlagerflächen bzw. die mittels des Kraftspeichers vorgespannte Führungshülse mit
dem daran angeordneten Gleitelement einen besonders niedrigen Haftreibungskoeffizienten
bzw. gute Gleiteigenschaften aufweisen, wobei die Gleitflächen beispielsweise teflonbeschichtet
oder mit einem Kunststoff oder einer Bronze versehen sein können. Besonders zweckmäßig
ist dabei eine Verwendung von Graphit oder Teflon als Gleitelement. Natürlich kann
anstelle des der Führungshülse zugeordneten Gleitelementes die zweite Gleitlagerfläche
entsprechend beschichtet bzw. ausgeführt sein. Möglich ist auch eine Verwendung von
Gleitelementen und gleichzeitig eine Beschichtung der zweiten Gleitlagerfläche.
[0015] Zweckmäßiger Weise ist der Hebelmechanismus jeder Schaufel in einem gemeinsamen,
separaten Gehäuse aufgenommen wobei der Hebelmechanismus der in dem Gehäuse radial
umlaufenden Stellvorrichtung derart zugeordnet ist, dass zumindest eine der Schaufeln
über einen Antrieb antreibbar ist und die anderen Schaufeln zwangsangetrieben sind.
[0016] Damit wird vorteilhaft ein Hebelmechanismus, insbesondere für einen Eintrittsleitapparat,
beispielsweise für Radialkompressoren, insbesondere für Turbokompressoren, als Modul
in einem separaten Gehäuse angeordnet, so dass eine Kennfeldbeeinflussung bzw. Drosselung
mittels der über die Stellvorrichtung einstellbaren Schaufeln erreichbar ist. Mittels
des Hebelmechanismus, der zum einen einen Antriebsmechanismus und zum anderen einen
Abtriebsmechanismus aufweist, ist es vorteilhaft möglich zumindest eine der Schaufeln
mit einem Antrieb anzutreiben, wobei die anderen Schaufeln über den Abtriebsmechanismus,
der mit der Stellvorrichtung und einem jeweiligen Schaufelschaft der zwangsangetriebenen
Schaufeln verbunden ist zwangsläufig mit zu nehmen.
[0017] Günstig im Sinne der Erfindung ist, wenn das Gehäuse zweiteilig ausgestaltet ist,
wobei die beiden Gehäuseteile kraftformschlüssig miteinander verbunden sind, und wobei
das Gehäuse in seinem Inneren eine Anlagefläche, also die zweite Gleitlagerfläche
für die Stellvorrichtung bzw. für das Gleitelement bzw. für das Führungselement aufweist.
Vorteilhafterweise kann somit eines der Gehäuseteile zunächst mit dem Gehäuse des
Eintrittsleitapparates verbunden werden, um den Hebelmechanismus und die Stellvorrichtung
zu installieren. Zum Schließen des Gehäuses wird das andere Gehäuseteil dann lediglich
mit dem bereits mit dem Gehäuse des Leitapparates verbundenen Gehäuseteil verschraubt.
[0018] Zum Antreiben der angetriebenen Schaufel ist diese mit ihrem Schaufelschaft mit einem
Antrieb verbunden. Zweckmäßig im Sinne der Erfindung ist daher vorgesehen, dass der
Hebelmechanismus der angetriebenen Schaufel, also der Antriebsmechanismus, einen mit
dem Antrieb verbundenen Antriebshebel aufweist, mit dem ein Übertragungshebel verbunden
ist, wobei der Übertragungshebel mit einem Koppelhebel verbunden ist, der mit der
Stellvorrichtung verbunden ist. Der Antriebshebel ist dabei mit seiner Mittellinie
bevorzugt kongruent zur Mittellinie des Antriebs und der anzutreibenden Schaufel bzw.
deren Schaufelschaft. Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass der Antriebshebel gleichzeitig
als Antriebwelle ausgeführt ist. Möglich ist natürlich Antriebshebel und Antriebswelle
als separate Bauteile auszuführen.
[0019] Vorteilhafterweise ist nun vorgesehen, dass der Hebelmechanismus der zwangsangetriebenen
Schaufeln, also der Abtriebsmechanismus, einen mit der Stellvorrichtung verbundenen
Abtriebskoppelhebel aufweist, der mit einem Abtriebshebel verbunden ist, welcher anderseitig
mit dem Schaufelschaft der zwangsangetriebenen Schaufel verbunden ist.
[0020] Günstigerweise ist vorgesehen, dass die jeweils miteinander verbundenen Hebel drehbar
miteinander verbunden sind und dass der Koppelhebel bzw. Abtriebskoppelhebel drehbar
mit der Stellvorrichtung verbunden ist. Natürlich können die jeweiligen Drehflächen
geeignete Gleitbeschichtungen oder Gleitelemente, beispielsweise Kunststoffbeschichtungen
oder - einlagen aufweisen.
[0021] Vorteilhafterweise wird damit ein Hebelmechanismus, also ein Antriebsmechanismus,
zur Verfügung gestellt, bei dem der Antrieb über den Antriebshebel erfolgt, der in
dem separaten Gehäuse radial und axial gelagert ist. Mittels der Übertragungshebel
und dem Koppelhebel, welcher mit der Stellvorrichtung verbunden ist, wird so die Schaufel
angetrieben, wobei die angetriebene Schaufel mit ihrem Schaufelschaft bevorzugt in
dem Antriebshebel gelagert ist.
[0022] Der Abtrieb der zwangsangetriebenen Schaufeln erfolgt vorteilhafterweise über die
Stellvorrichtung, die mittels der jeweiligen Abtriebskoppelhebel auf die jeweiligen
Abtriebshebel wirkt, die andererseits mit dem in dem separaten Gehäuse radial und
axial gelagerten zwangsangetriebenen Schaufeln, bzw. deren jeweiligen Schaufelschaft
verbunden sind.
[0023] Der Kraftfluss erfolgt dabei vorteilhaft senkrecht zu den jeweiligen Drehachsen des
Hebelmechanismus, um Querkräfte bzw. Momente zu vermeiden.
[0024] Möglich ist, dass es aufgrund der wechselnden Anströmungen der Schaufeln zu Schwingungsanregungen
kommen kann. Je nach Situation (gewisse Breite der Schaufeln, Montageerfordernisse)
ist es daher erforderlich, ein strömungsführendes Element auf das zur antriebsseitigen
Lagerung gegenüber liegende Ende der Schaufeln anzuordnen. Dieses strömungsführende
Element dient beispielsweise zur Spaltreduzierung zwischen dem Schaufelende und dem
Einlaufkanal. Auch hierbei müssen hohe Temperaturdifferenzen, große Abmessungen und
Wärmeausdehnungskoeffizienten von Werkstoffen bei der Konstruktion beachtet werden.
[0025] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe daher auch dadurch gelöst, dass das zum Antrieb
gegenüber liegende Ende der Schaufeln, also der Leitschaufeln, jeweils einen Zapfen
aufweist, der in einer Bohrung eines strömungsführenden Elementes gelagert ist, wobei
zumindest ein Ringelement vorgesehen ist, das den Zapfen radial in der Bohrung verspannt.
Das Ringelement kann auch als radiale Fixierkomponente bezeichnet werden.
[0026] Zweckmäßiger Weise weist das Ringelement eine radiale Elastizität und zusätzlich
gute Gleiteigenschaften auf, wobei bevorzugt Kunststoff verwendet werden kann und/oder
Teflonoberflächen vorgesehen sind.
[0027] Günstig im Sinne der Erfindung ist, wenn das Ringelement einen V-förmigen Querschnitt
aufweist, so dass bevorzugt ein federndes Ringelement gebildet ist, wobei sich seine
beiden V-Schenkel bei elastischer Verformung im Wesentlichen einander annähern oder
voneinander entfernen.
[0028] Zweckmäßig im Sinne der Erfindung ist, wenn dem zur Antriebsseite gegenüberliegenden
Ende der Schaufeln, also der Leitschaufeln, jeweils zumindest ein strömungsführendes
Element zugeordnet ist, das jeweils über ein Zentrierelement mit den Schaufeln verbindbar
ist.
[0029] Das Zentrierelement bewirkt zum einen eine Zentrierung des strömungsführenden Elementes
an jeder Schaufel in radialer Richtung, wobei dem Zentrierelement das Ringelement
zugeordnet ist, und wobei das jeweilige Zentrierelement derart ausgeführt ist, dass
dieses in der Lage ist, extremen thermischen Einflüssen zu folgen, ohne die Funktionsweise
des Eintrittsleitapparates zu beeinträchtigen. Das Zentrierelement bewirkt zum anderen
eine Positionierung bzw. Halten des strömungsführenden Elementes in axialer Richtung.
[0030] Vorteilhaft wird damit jeweils ein Zentrierelement mit einer Doppelfunktion zur Verfügung
gestellt, welches in axialer und in radialer Richtung wirken kann, wobei insbesondere
eine radiale Schwingungsdämpfung und eine thermische Entkopplung des strömungsführenden
Elementes zum zugeordneten Schaufelende erreicht wird. Bevorzugter Weise weist das
Zentrierelement daher radiale Fixierkomponenten bzw. das Ringelement und axiale Fixierkomponenten
auf. Das Zentrierelement bzw. seine axialen und radialen Fixierkomponenten sind dabei
vorzugsweise auf dem Zapfen angeordnet, der dem zum Antrieb gegenüber liegenden Ende
der Schaufeln zugeordnet ist. Der Zapfen ist mit seiner Mittelinie dabei bevorzugt
kongruent zur Mittellinie der Schaufeln.
[0031] Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass das Zentrierelement schaufelseitig als axiale
Fixierkomponente bevorzugt Federringe, beispielsweise eine Stahlscheibe aufweist,
wobei dazu gegenüber liegend eine Anlaufscheibe angeordnet ist. Die Stahlscheibe und
die Anlaufscheibe sind in Axialrichtung mittels eines zylinderförmigen Körpers bzw.
eines Hülsenkörpers zueinander beabstandet. Mittels der axialen Fixierkomponenten
bzw. der bevorzugten Federringe ist die Anordnung auch in der Lage Biegeschwingungen
zu dämpfen.
[0032] Die radiale Fixierkomponente bzw. das Ringelement ist zum einen zwischen einander
zugeordneten Stirnseiten der Stahlscheibe und dem zylinderförmigen Körper und zum
anderen zwischen einander zugeordneten Stirnseiten des zylinderförmigen Körpers und
der Anlaufscheibe angeordnet. Wie bereits beschrieben, ist das Ringelement im Querschnitt
gesehen bevorzugt V-förmig ausgeführt. In einer günstigen Ausgestaltung ist das Ringelement
dabei mit seinem geschlossenen Kopfbereich jeweils in Richtung zum zylinderförmigen
Körper und mit seinen zum Kopfbereich gegenüber liegenden freien Schenkelenden in
Richtung zu der jeweils zugeordneten axialen Fixierkomponente orientiert, so dass
quasi ein federndes Ringelement gebildet ist, dessen beiden Schenkel sich bei elastischer
Verformung einander annähern oder voneinander entfernen.
[0033] Zweckmäßig ist vorgesehen, dass das strömungsführende Element die Bohrung aufweist,
die von ihrem Innendurchmesser etwas größer als der Außendurchmesser des Zapfens ist.
Jeweils endseitig weist das strömungsführende Element im Bereich der Durchgangsbohrung
eine stufenförmige Ausgestaltung auf, welche an die Ausgestaltung bzw. Dimension der
axialen Fixierkomponenten bzw. der Stahlscheibe und der Anlaufscheibe angepasst ist.
[0034] Zweckmäßig ist, wenn lediglich ein einziges strömungsführendes Element eingesetzt
wird, welches bevorzugt als Ringplatte ausgeführt ist und eine mit der Schaufelanzahl
übereinstimmende Anzahl an Bohrungen zur Lagerung des jeweiligen Zapfens aufweist.
Möglich ist natürlich auch, dass eine Vielzahl an strömungsführenden Elementen eingesetzt
wird.
[0035] Insgesamt wird damit eine thermisch unabhängige, radiale und axiale Zentrierung eines
strömungsführenden Elementes mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften zur Verfügung
gestellt.
[0036] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen und der folgenden
Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilquerschnitt durch einen Eintrittsleitapparat,
- Fig. 2
- eine Vergrößerung aus Figur 1 zur Darstellung der Stellvorrichtung mit darin angeordneter
Entkoppelungselemente,
- Fig. 3
- einen Teilquerschnitt aus einem Leitapparat durch ein der Antriebsseite gegenüber
liegendes Schaufelende mit zugeordnetem strömungsführenden Element, und
- Fig. 4
- eine radiale Fixierkomponente aus Figur 3 als Einzelheit im Querschnitt.
[0037] In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen
versehen, so dass diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
[0038] Figur 1 zeigt einen Teilquerschnitt durch einen Leitapparat 1 mit verstellbaren Schaufeln
2 bzw. 3. Die Schaufeln 2 bzw. 3 sind antriebsseitig gelagert. Die Schaufel 2 ist
angetrieben, wobei die Schaufel 3 zwangsangetrieben ist, was in Figur 1 so dargestellt
ist, dass das Bezugszeichen 3 in Klammern gesetzt ist.
[0039] Die Schaufeln 2 bzw. 3 weisen antriebsseitig jeweils einen Schaufelschaft 4 bzw.
6 auf, wobei das Bezugszeichen 6 in Figur 1 wiederum in Klammern gesetzt ist, um darzustellen,
dass dieses jeweils den zwangsangetriebenen Schaufeln 3 zugeordnet ist.
[0040] Jede Schaufel 2 bzw. 3 weist einen Hebelmechanismus 7 auf, der mit einer Stellvorrichtung
8 verbunden ist. Die Schaufeln 2 bzw. 3 weisen ein zur antriebsseitigen Lagerung,
also zum Schaufelschaft 4 bzw. 6 gegenüber liegendes Ende 9 auf (Figur 3).
[0041] Der Hebelmechanismus 7 jeder Schaufel 2 bzw. 3 ist in einem gemeinsamen, separaten
Gehäuse 11 aufgenommen, wobei dem Hebelmechanismus 7 die in dem Gehäuse 11 angeordnete,
radial umlaufende Stellvorrichtung 8 derart zugeordnet ist, dass zumindest die angetriebene
Schaufel 2 über einen Antrieb 12 antreibbar ist und die anderen Schaufeln 3 zwangsangetrieben
sind, so dass eine den Schaufeln 2,3 gemeinsam zugeordnete Stellvorrichtung 8 auf
die Schaufeln 2,3 bzw. auf die Leitschaufeln einwirkt.
[0042] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine relativ große Maschine, bevorzugt
ein Radialkompressor bzw. Turbokompressor mit achtzehn Schaufeln dargestellt, wobei
lediglich eine der Schaufeln 2 angetrieben ist, wobei die anderen siebzehn Schaufeln
3 zwangsangetrieben sind. Im Folgenden wird daher beispielhaft der Mechanismus der
angetriebenen Schaufel 2 und einer der zwangsangetriebenen Schaufeln 3 beschrieben.
[0043] Das Gehäuse 11 ist zweiteilig ausgestaltet, wobei die beiden Gehäuseteile 13, 14
kraftformschlüssig miteinander verbunden, bevorzugt miteinander verschraubt sind.
Die Gehäuseteile 13,14 sind bevorzugt jeweils einteilig ausgeführt. Das Gehäuse 11
weist in seinem Inneren eine radial umlaufende Anlagefläche 16 für die Stellvorrichtung
8 auf.
[0044] Zur Montage des Hebelmechanismus 7 wird nun zunächst das eine Gehäuseteil 13 mit
dem zugeordneten Gehäuseteil eines beispielhaft dargestellten Kompressors verbunden,
bevorzugt verschraubt, um nach der Montage des Hebelmechanismus 7 und der Stellvorrichtung
8 in das zweite Gehäuseteil 14 das Gehäuseteil 13 zu verschließen, so dass das Gehäuse
11 mit dem darin angeordneten Hebelmechanismus 7 gebildet ist. Zum Verschließen der
beiden Gehäuseteile 13,14 ist lediglich eine Schraubverbindung erforderlich.
[0045] Der Hebelmechanismus 7 weist einen Antriebsmechanismus und einen Abtriebsmechanismus
auf
[0046] Der Hebelmechanismus 7 der angetriebenen Schaufel 2, also der Antriebsmechanismus,
weist einen mit dem Antrieb 12 verbundenen Antriebshebel 17 auf, mit dem ein Übertragungshebel
18 verbunden ist, der mit einem Koppelhebel 19 verbunden ist. Der Koppelhebel 19 ist
mit der Stellvorrichtung 8 verbunden. Der Antriebshebel 17 stellt in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel gleichzeitig eine Antriebswelle dar. Natürlich können Antriebshebel
17 und Antriebwelle auch als separate Bauteile ausgeführt sein.
[0047] Wie der Figur 1 zu entnehmen ist, ist der Antriebshebel 17 mit seiner Mittellinie
X kongruent zur Mittellinie des Schaufelschaftes 4 und auch kongruent zur Mittellinie
einer Lagerung 21 bzw. eines Lagerdeckels des Antriebshebels 17 bzw. der Antriebswelle.
[0048] Der Hebelmechanismus 7 der zwangsangetriebenen Schaufel 3, also der Abtriebsmechanismus,
weist in gleicher Art einen Abtriebskoppelhebel 20 auf, der mit einem Abtriebshebel
22 verbunden ist. Der Abtriebshebel 22 ist nun mit dem Schaufelschaft 6 der zwangsangetriebenen
Schaufel 3 verbunden. Zur einfacheren Darstellung sind die Komponenten des Abtriebsmechanismus
mit ihren Bezugszeichen wiederum in Klammern gesetzt.
[0049] Die Querkräfte in dem Antriebshebel 17 werden in der Lagerung 21 bzw. dem Lagerdeckel
aufgenommen. Der Übertragungshebel 18 weist an seinem antriebshebelseitigen Ende ein
Aufsteckauge auf und ist so fest bzw. starr, also nicht drehbar, mit dem Antriebshebel
17 verbunden. Zur Verbindung des Übertragungshebels 18 mit dem Koppelhebel 19 bzw.
Abtriebskoppelhebel 20 und dem Abtriebshebel 22 weisen diese Hebel an den jeweils
zugeordneten Enden ebenfalls Augen auf, in denen ein Drehbolzen eingreifen kann. Somit
ist der Übertragungshebel 18 über den Koppelhebel 19 bzw. Abtriebskoppelhebel 20 auch
mit dem Abtriebshebel 22 verbunden. Der Koppelhebel 19 bzw. Abtriebskoppelhebel 20
greift einseitig mit seinem Auge in die Stellvorrichtung 8 ein und ist auch hier drehbar
mit der Stellvorrichtung 8 verbunden.
[0050] Die Stellvorrichtung 8 ist im Querschnitt gesehen U-förmig mit einem Basissteg 23
und zwei U-Schenkeln 24 ausgeführt. Die U-Schenkel 24 sind jeweils mit ihrem freien
Ende zum Schaufelschaft 4 bzw. 6 orientiert und weisen einen Zwischenraum auf, der
in etwa an die Abmessungen des Koppelhebels 19 bzw. Abtriebskoppelhebel 20 angepasst
ist. Die Stellvorrichtung 8 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zweiteilig
aus einer im Querschnitt gesehen L-förmigen Komponente und einer im Querschnitt gesehen
I-Förmigen Komponente gebildet. Ein Quersteg der L-Förmigen Komponente bildet den
Basissteg 23, mit dem die I-Förmige Komponente verbunden, bevorzugt verschraubt ist.
Ein Längssteg der L-Förmigen Komponente und die I-Förmige Komponente bilden somit
die U-Schenkel 24.
[0051] Wie der Figur 2 zu entnehmen ist, ist in dem Basissteg 23 eine Ausnehmung eingebracht,
in der ein Führungselement 26 aufgenommen ist. Das Führungselement 26 weist einen
Kraftspeicher 27 bzw. ein elastisches Element, bevorzugt ein Tellerfederpaket und
eine Führungshülse 28 auf, dem endseitig bzw. an seinem Kopfbereich ein Gleitelement
29 zugeordnet ist. Das Führungselement 26 ist innenseitig hinreichend mit dem Basissteg
23 verbunden. In Figur 2 ist beispielhaft ein einziges Führungselement 26 dargestellt,
wobei eine Vielzahl von Führungselementen umfangsmäßig verteilt an der Stellvorrichtung
8 angeordnet sind. In dem dargestellten beispielhaften Eintrittsleitapparat für einen
Turbokompressor sind sieben Führungselemente 26 vorgesehen. Dadurch, dass nicht ein
einziges radial umlaufendes Führungselement 26 eingesetzt wird, werden die Kosten
zur Herstellung des Leitapparates weiter gesenkt, da nicht die gesamte radiale Innenfläche,
insbesondere mit dem sehr kostenintensiven Gleitelement, versehen ist.
[0052] Das Kraftspeicherelement 27 bewirkt eine spielfreie Führung der Stellvorrichtung
8 und gleicht Unterschiede bezüglich Temperaturdifferenzen und Wärmeausdehnungskoeffizienten
aus.
[0053] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kraftspeicher 27 als Tellerfederpaket
ausgeführt kann aber auch als Schraubenfeder oder dergleichen ausgeführt sein.
[0054] Die Führungshülse 28 ist im Querschnitt gesehen als zylindrischer Körper ausgeführt,
der in seinem Inneren eine Durchgangsbohrung zur Aufnahme eines Verbindungselementes
aufweist. Das Gleitelement 29 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Stopfen,
bevorzugt als runder Stopfen, ausgeführt, wobei der Ausgestaltung des Gleitelementes
29 die Erkenntnis zugrunde liegt, dass dieses aus Kostengründen möglichst klein sein
muss, wobei noch eine hinreichend hohe Flächenpressung erzielt werden soll. Das Gleitelement
29 weist einen besonders niedrigen Haftreibungskoeffizienten bzw. gute Gleiteigenschaften
auf, wobei bevorzugt Teflon oder Graphit Verwendung finden kann.
[0055] Mittels des Führungselementes 26, das mit seinem Gleitelement 29 federkraftbedingt
(Kraftspeicher 27 bzw. elastisches Element) an der Anlagefläche 16 des Gehäuses 11
anliegt, wird die Stellvorrichtung 8 radial geführt, wobei eine thermische Entkopplung
der Stellvorrichtung 8, die auch als Stellring bezeichnet werden kann, erreicht wird.
[0056] Vorteilhaft wird damit eine den Schaufeln 2,3 gemeinsam zugeordnete Stellvorrichtung
8 gebildet, die eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Gleitlagerung aufweist,
bei welcher sich radial gegenüber liegende Gleitlagerflächen (Gleitelement 29, Anlagefläche
16) mittels des Kraftspeichers 27 (elastisches Element) elastisch gegeneinander verspannt
sind.
[0057] Der Eintrittsleitapparat 1 ist im Wesentlichen ringförmig ausgebildet, wobei sich
die Stellvorrichtung 8 entlang einer Umfangsrichtung erstreckt.
[0058] Vorteilhaft wird mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Stellvorrichtung
8 einerseits eine bestimmte Lage der gemeinsamen Stellvorrichtung 8 erreicht, ohne
dass eine Neigung zu Klappern oder Schwingen beobachtet wird. Andererseits wird eine
zuverlässige Beweglichkeit ohne Klemmen erreicht. Problemlos folgt die den starken
thermischen Einflüssen ausgesetzte Gleitlagerung den äußeren Temperaturverläufen und
stellt die Beweglichkeit sicher aufgrund der elastisch vorgespannten aber verschieblichen
Gleitlagerflächen(Gleitelement 29, Anlagefläche 16).
[0059] Somit erfolgt die radiale Führung der Stellvorrichtung 8 mit dem Führungselement
26, welches bevorzugt aus den Komponenten Kraftspeicher 27, Führungshülse 28 und Gleitelement
29 besteht, so dass die Stellvorrichtung 8 in der Lage ist, extremen thermischen Einflüssen
zu folgen, ohne die Funktionsweise des Eintrittleitapparates 1 zu beeinträchtigen.
[0060] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 ist ein Hebelmechanismus
7 beispielsweise für Radialkompressoren als Modul in dem separaten Gehäuse 11 angeordnet,
um beispielsweise Kennfeldbeeinflussungen bzw. Drosselungen mittels der über die Stellvorrichtung
8 einstellbaren Schaufeln 2 bzw. 3 zu erreichen. Der Antrieb erfolgt dabei über den
Antriebshebel 17, der in dem Gehäuse des Leitapparates und dem Gehäuse 11 radial und
axial gelagert ist, wobei die im Querschnitt gesehen U-förmige Stellvorrichtung 8,
der Übertragungshebel 18 und der Koppelhebel 19 inklusive der Schaufel 2 angetrieben
wird (Antriebsmechanismus).
[0061] Der Abtrieb erfolgt über die Stellvorrichtung 8, die mittels des Abtriebskoppelhebels
20 auf den Abtriebshebel 22 wirkt, die mit den in dem Gehäuse 11 radial und axial
gelagerten, zwangsangetriebenen Schaufeln 3 verbunden sind (Abtriebsmechanismus).
[0062] Der Kraftfluss erfolgt dabei senkrecht zu den Drehachsen bzw.
[0063] Mittellinien des Hebelmechanismus 7, um Querkräfte bzw. Momente zu vermeiden.
[0064] Insgesamt wird somit eine thermisch unabhängige Führung der Stellvorrichtung 8 zur
Verfügung gestellt.
[0065] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Denkbar ist beispielsweise eine Anordnung, bei der ein herkömmliches Zahnradgetriebe
mit einem innenverzahnten Sonnenrad und verschiedene Planetenräder vorgesehen ist,
wobei das Sonnenrad mit erfindungsgemäßen, elastisch vorgespannten und sich in Umfangsrichtung
erstreckenden radialen Gleitflächen versehen ist.
[0066] In der Figur 3 ist ein Teilquerschnitt durch den Leitapparat 1 dargestellt, wobei
hier insbesondere das zur antriebsseitigen Schaufelseite gegenüber liegende Ende 9
der Schaufeln 2 bzw. 3 dargestellt ist.
[0067] Dem zum Antrieb 12 gegenüber liegenden Ende 9 der Schaufeln 2 bzw. 3 ist in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ein einziges strömungsführendes Element 31 zugeordnet, das über
jeweils ein Zentrierelement 32 mit den Schaufeln 2 bzw. 3 verbindbar ist. Das strömungsführende
Element 31, welches auch als strömungsführende Platte bzw. Ringplatte bezeichnet werden
kann, ist notwendig, um nach der Montage des Eintrittsleitapparates den Abstand zum
Strömungskanal zu gewährleisten, wobei das strömungsführende Element 31 auf den Schaufeln
2 bzw. 3 zentriert wird.
[0068] Das Ende 9 der Schaufeln 2 bzw. 3 weist einen Zapfen 33 auf, wobei das strömungsführende
Element 31 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel achtzehn Durchgangsbohrungen aufweist,
die von ihrem Innendurchmesser etwas größer ausgestaltet sind als der Außendurchmesser
des jeweiligen Zapfens 33. Das Zentrierelement 32 dient zur radialen Zentrierung und
zur axialen Positionierung bzw. zum axialen Halten des strömungsführenden Elementes
31, wobei das Zentrierelement axiale Fixierkomponenten 34,36 und 37 und radiale Fixierkomponenten
38 aufweist.
[0069] Zur axialen Fixierung sind die axialen Fixierkomponenten 34,36 und 37 vorgesehen.
Die Fixierkomponente 34 ist als Federring bzw. als Stahlscheibe ausgeführt und der
schaufelseitigen Fläche des strömungsführenden Elementes 31 zugeordnet. Die Fixierkomponente
36 ist ebenfalls als Federring bzw. als Anlaufscheibe ausgeführt und auf einer der
zur schaufelseitigen Fläche gegenüber liegenden Seite des strömungsführenden Elementes
31 angeordnet. Die Fixierkomponente 37 ist als hohlzylindrischer Körper ausgeführt,
der mit seinem Innendurchmesser in etwa an den Außendurchmesser des Zapfens 33 angepasst
ist. Die axiale Fixierkomponente 37 dient quasi als Abstandselement für die beiden
axialen Fixierkomponenten 34 bzw. 36. Die jeweiligen Fixierkomponenten 34,36, und
37 sind innerhalb der Bohrung des strömungsführenden Elementes 31 angeordnet und weisen
jeweils ein radiales Spiel zu diesem auf.
[0070] Zwischen den jeweiligen Stirnseiten der Fixierkomponente 37 und der Fixierkomponente
34 einerseits und der Fixierkomponente 36 andererseits ist jeweils die radiale Fixierkomponente
38 angeordnet, die auch als Ringelement bezeichnet werden kann.
[0071] Mittels der radialen Fixierkomponente 38 wird der Zapfen 33 radial in der Bohrung
verspannt. Die radiale Fixierkomponente 38 ist in Figur 4 als Einzelheit vergrößert
dargestellt. Wie der Figur 4 zu entnehmen ist, ist die radiale Fixierkomponente 38
im Querschnitt gesehen V-förmig mit einem geschlossenen Kopfbereich 39 jeweils in
Richtung zum hohlzylinderförmigen Körper 37 orientiert. Mit seinen zum Kopfbereich
gegenüberliegenden freien Schenkelenden 41 ist das Ringelement jeweils in Richtung
zu den axialen Fixierkomponenten 34 bzw. 36 orientiert. Deutlich entnehmbar ist der
Figur 4 eine elastische Beweglichkeit der beiden V-Schenkelenden 41 bei elastischer
Verformung, so dass sich beide V-Schenkel einander annähern oder voneinander entfernen
können. Diese Beweglichkeit ist mittels des Doppelpfeils 42 dargestellt. Vorteilhaft
übernimmt die radiale Fixierkomponente 38 bzw. das federnde Ringelement eine Dämpfungsfunktion
in radialer Richtung und kann auch als Dämpfelement bezeichnet werden.
[0072] Zur Lagerung der Fixierkomponenten 34 bzw. 36 weisen die jeweils zugeordneten Seiten
des strömungsführenden Elementes 31 stufenförmige Ausgestaltungen auf, welche an die
Abmessungen der jeweiligen Fixierkomponente 34 bzw. 36 angepasst sind.
[0073] Mittels des in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiels und der in Figur 4 als
Einzelheit dargestellten radialen Fixierkomponente 38 wird eine thermisch unabhängige,
radiale Zentrierung des strömungsführenden Elementes 31 mit schwingungsdämpfenden
Eigenschaften zur Verfügung gestellt, wobei insbesondere Eigenfrequenzen erheblich
reduziert werden.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 1.
- Leitapparat
- 2.
- angetriebene Schaufel
- 3.
- zwangsangetriebene Schaufel
- 4.
- Schaufelschaft v. 2
- 5.
- 6.
- Schaufelschaft v. 3
- 7.
- Hebelmechanismus
- 8.
- Stellvorrichtung
- 9.
- Ende von 2 bzw. 310.
- 10.
- 11.
- Gehäuse
- 12.
- Antrieb
- 13.
- Gehäuseteil v. 11
- 14.
- Gehäuseteile v. 11
- 15.
- 16.
- Anlagefläche
- 17.
- Antriebshebel
- 18.
- Übertragungshebel
- 19.
- Koppelhebel
- 20.
- Abtriebskoppelhebel
- 21.
- Lagerung
- 22.
- Abtriebshebel
- 23.
- Basissteg v. 8
- 24.
- U-Schenkel v. 8
- 25.
- 26.
- Führungselement
- 27.
- Kraftspeicher
- 28.
- Führungshülse
- 29.
- Gleitelement
- 30.
- 31.
- strömungsführende Elemente
- 32.
- Zentrierelement
- 33.
- Zapfen
- 34.
- axiale Fixierkomponenten v. 32 (Stahlscheibe)
- 35.
- 36.
- axiale Fixierkomponenten v. 32 (Anlaufscheibe)
- 37.
- axiale Fixierkomponenten v. 32 (hohlzylindrischer Körper)
- 38.
- radiale Fixierkomponenten v. 32
- 39.
- Kopfbereich v. 38
- 40.
- 41.
- Schenkelenden v. 38
- 42.
- Beweglichkeit v. 41
1. Leitapparat mit verstellbaren Schaufeln (2, 3), die zumindest antriebsseitig gelagert
sind, wobei jede Schaufel (2, 3) einen Hebelmechanismus (7) aufweist, der mit einer
Stellvorrichtung (8) verbunden ist, und wobei die Schaufeln (2, 3) ein zur antriebsseitigen
Lagerung gegenüber liegendes Ende (9) aufweisen,
gekennzeichnet durch, eine den Schaufeln (2,3) gemeinsam zugeordnete Stellvorrichtung (8), die eine sich
in Umfangsrichtung erstreckende Gleitlagerung aufweist, wobei sich radial gegenüberliegende
Gleitlagerflächen elastisch gegeneinander verspannt sind.
2. Leitapparat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Stellvorrichtung (8) im Querschnitt gesehen U-förmig mit einem Basissteg (23)
und zwei U-Schenkeln (24) ausgeführt ist, wobei in dem Basissteg (23) zumindest eine
Ausnehmung eingebracht ist, in der ein Führungselement (26) aufgenommen ist.
3. Leitapparat nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungselement (26) aus einem Kraftspeicher (27), einer Führungshülse (28) und
einem Gleitelement (29) gebildet ist.
4. Leitapparat nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Gleitelement (29) an einem zum Kraftspeicher (27) gegenüberliegenden Kopfbereich
der Führungshülse (28) angeordnet ist.
5. Leitapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hebelmechanismus (7) jeder Schaufel (2, 3) in einem gemeinsamen, separaten Gehäuse
(11) aufgenommen ist und dass dem Hebelmechanismus (7) die in dem Gehäuse (11) angeordnete,
radial umlaufende Stellvorrichtung (8) derart zugeordnet ist, dass zumindest eine
der Schaufeln (2) über einen Antrieb (12) antreibbar ist und die anderen Schaufeln
(3) zwangsangetrieben sind.
6. Leitapparat nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (11) zweiteilig ausgestaltet ist, wobei die beiden Gehäuseteile (13, 14)
kraftformschlüssig miteinander verbunden sind, wobei das Gehäuse (11) in seinem Inneren
eine radial umlaufende Anlagefläche (16) für die Stellvorrichtung (8) aufweist.
7. Leitapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hebelmechanismus (7) einen Antriebsmechanismus und einen Abtriebsmechanismus aufweist.
8. Leitapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hebelmechanismus (7) der angetriebenen Schaufel (2) einen mit dem Antrieb (12)
verbundenen Antriebshebel (17) aufweist, mit dem ein Übertragungshebel (18) verbunden
ist, wobei der Übertragungshebel (18) mit einem Koppelhebel (19) verbunden ist, der
mit der Stellvorrichtung (8) verbunden ist.
9. Leitapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , dass
der Hebelmechanismus (7) der zwangsangetriebenen Schaufeln (3) einen Abtriebskoppelhebel
(20) aufweist, der mit einem Abtriebshebel (22) verbunden ist, der mit einem Schaufelschaft
(6) der zwangsangetriebenen Schaufel (3) verbunden ist.
10. Leitapparat nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die jeweils miteinander verbundenen Hebel (18, 19; 20, 22) drehbar miteinander verbunden
sind und dass der Koppelhebel (19) bzw. Abtriebskoppelhebel (20) drehbar mit der Stellvorrichtung
(8) verbunden ist.
11. Leitapparat mit verstellbaren Schaufeln (2, 3), die zumindest antriebsseitig gelagert
sind, wobei jede Schaufel (2, 3) einen Hebelmechanismus (7) aufweist, der mit einer
Stellvorrichtung (8) verbunden ist, und wobei die Schaufeln (2, 3) ein zur antriebsseitigen
Lagerung gegenüber liegendes Ende (9) aufweisen, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zum Antrieb gegenüberliegenden Ende (9) der Schaufeln (2,3) jeweils einen Zapfen
(33) aufweist, der in einer Bohrung eines strömungsführenden Elementes (31) gelagert
ist, wobei dem Zapfen (33) zumindest eine radiale Fixierkomponente (38) zugeordnet
ist.
12. Leitapparat nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die radiale Fixierkomponente (38) als Ringelement im Querschnitt gesehen V-förmig
ausgeführt ist.
13. Leitapparat nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
den zur antriebsseitigen Lagerung gegenüber liegenden Ende (9) der Schaufeln (2, 3)
zumindest ein strömungsführendes Element (31) zugeordnet ist, das jeweils über Zentrierelemente
(32) mit den Schaufeln (2, 3) verbindbar ist.
14. Leitapparat nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zentrierelement (32) axiale Fixierkomponenten (34,36,37) und die zumindest eine
radiale Fixierkomponente (38) aufweist.
15. Leitapparat nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zentrierelement (32) schaufelseitig als axiale Fixierkomponente (34) eine Stahlscheibe
und dazu gegenüber liegend als axiale Fixierkomponente (36) eine Anlaufscheibe aufweist,
die in axialer Richtung mittels der axialen Fixierkomponenten (37), die als zylinderförmiger
Körper ausgeführt ist, zueinander beabstandet sind, wobei die radiale Fixierkomponente
(38) zum einen zwischen der Stahlscheibe und dem zylinderförmigen Körper und zum anderen
zwischen dem zylinderförmigen Körper und der Anlaufscheibe angeordnet ist.