[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einstellen des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses,
insbesondere des Leerlaufgemisches, bei Hubkolbenbrennkraftmaschinen nach dem Otto-Flüssigkraftstoff-
und/oder Otto-Gaskraftstoffprinzip mittels einer Kraftstoffzumesseinrichtung wie Kraftstoffeinspritzanlage
oder Gaszumischeinrichtung oder Luftzumesseinrichtung.
[0002] Das Einstellen des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses bei Otto-Motoren ist allgemein bekannt
und wird zum Beispiel im "Kraftfahrtechnischen Taschenbuch" von Bosch, 21. Auflage,
VDI-Verlag, Seite 428, beschrieben.
[0003] Die Luftzahl, Buchstabe Lambda, gibt dabei das Verhältnis "zugeführte Luftmenge"
zum "theoretischen Luftbedarf" an und liegt bei etwa 1. Je nach Betriebsbedingungen
und Anforderungen der Brennkraftmaschine variiert der Lambda-Wert nicht unerheblich.
Dies erfolgt zum Beispiel durch eine Änderung der Kraftstoffeinspritzmenge oder der
Gaszufuhr zum Gasmischer. Bei besonderen Betriebszuständen, zum Beispiel beim Start,
dem Warmlauf und Beschleunigungsvorgängen, ist gegebenenfalls eine zusätzliche Lamda-Reduktion
unter 1 notwendig.
[0004] Insbesondere bei Biogas- oder Deponiegasbetrieb kann der Heizwert des Gases und damit
das Kraftstoff-Luft-Verhältnis von Motorstart zu Motorstart stark schwanken oder sich
während der Startphase und dem anschließenden Leerlauf verändern, zum Beispiel auch,
weil in der Gaszufuhrleitung zum Motor (noch) eine andere Gaszusammensetzung vorliegt
als in dem späteren Hauptgas aus einem Vorratsbehälter.
[0005] Um diesen Mangel auszugleichen könnte zum Beispiel der Anteil an Methan im Gas gemessen
und die Starteinstellung des Gasmischers entsprechend korrigiert werden. Dies bedeutet
aber einen großen Aufwand, der zu unerwünschten Kosten führt und insbesondere bei
kleineren Motoren unwirtschaftlich ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsbildende Hubkolbenbrennkraftmaschine dahingehend
zu verbessern, dass die geschilderten Nachteile behoben werden, dass ein sicherer
Start der Brennkraftmaschine erfolgt und dass ein guter Betrieb im Leerlauf sowie
bei Teillast erreicht wird.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass das Kraftstoff-Luft-Verhältnis
(Luftzahl Lambda) so lange während der Startphase verändert wird, bis die Brennkraftmaschine
startet.
[0008] Dies erfolgt in vorteilhafter Weise dadurch, dass während des Startvorganges von
außerhalb der Magergrenze, beispielsweise von Lambda 2 ausgehend, das Kraftstoff-Luft-Verhältnis
kontinuierlich angehoben wird, bis die Luftzahl in den Bereich von ca. Lambda 1,3
- 1,4 gelangt. Je nach Gasqualität kann die Brennkraftmaschine auch bei solchen Luftzahlen
noch optimal betrieben werden. Dies hat den Vorteil, dass unabhängig von dem Heizwert
des Gases die Luftzahl so weit abgesenkt wird, bis eine sichere Zündung mit Start
der Brennkraftmaschine erfolgt.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass nach dem Start der
Brennkraftmaschine die Regelung des Gemisches, d. h. der Luftzahl Lambda, auf den
Gleichlauf bzw. die Laufruhe der Brennkraftmaschine eingestellt wird und anhand dieser
Größen geregelt wird. Dies erfolgt dadurch, dass nach dem Start der Brennkraftmaschine
der Gleichlauf/Ungleichlauf und/oder die Laufruhe/Laufunruhe gemessen wird und dass
der Lambda-Wert so lang und/oder so weit verändert wird, bis der Ungleichlauf und/oder
die Laufunruhe der Brennkraftmaschine ein Minimum erreicht. Dies betrifft vorzugsweise
den Leerlaufbereich.
[0010] Die Ermittlung des Gleichlaufes/Ungleichlaufes oder der Laufruhe/Laufunruhe kann
durch Messen unterschiedlicher Motorparameter ermittelt werden, zum Beispiel durch
Messen von Drehschwingungen eines sich drehenden Bauteils, insbesondere eines Schwungrades
der Brennkraftmaschine. Zusätzlich oder anstelle dieser Messungen kann auch die Beschleunigung
an einem Grundkörper der Brennkraftmaschine, z. B. an dem Kurbelgehäuse oder dem Zylinderkopf,
ermittelt werden, da ein minimales Vibrieren der Brennkraftmaschine eine minimale
Laufunruhe definiert.
[0011] Sobald der Motor dann Last aufnimmt bzw. Last aufgenommen hat, kann auf die normale
Gemischregelung umgeschaltet werden.
[0012] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn die Gemischregelung der Brennkraftmaschine
im Teillastbereich auf eine Regelung der minimalen Laufruhe umgestellt bzw. umgeschaltet
wird, wie dies zuvor beschrieben wurde.
[0013] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen, in der ein
Verfahrensablauf der Erfindung vereinfacht dargestellt ist.
- Fig. 1
- zeigt ein Diagramm, bei dem auf der Abszisse Zeitwerte und auf der Ordinate Lambda-Werte
aufgetragen sind.
[0014] In Fig. 1 ist mit 1 der Betriebsbereich der Brennkraftmaschine bezeichnet, der zwischen
ca. Lambda 0,7 bis ca. 1,3 liegt. Mit 2 ist weiterhin eine Steuerkurve bezeichnet,
die aus einem etwa geraden Bereich 3 und einem wechselnden Bereich 4 besteht. Der
gerade Bereich beginnt kurz nach dem Start bei einem Lambda-Wert von 2, d. h. außerhalb
der mageren Laufgrenze, wobei kontinuierlich eine Anreicherung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
erfolgt, bis der gerade Bereich 3 etwas über Lambda = 1 liegt. Zu diesem Zeitpunkt
ist die Brennkraftmaschine bereits gestartet, so dass eine Änderung der Regelung des
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses eintritt. Ab diesem Zeitpunkt entlang des wechselnden
Bereichs 4 erfolgt die Regelung nach dem minimalen Ungleichlauf und/oder der minimalen
Laufunruhe der Brennkraftmaschine. Im Ausführungsbeispiel wird der Ungleichförmigkeitsgrad
der Brennkraftmaschine an den Drehschwingungsausschlägen am Schwungrad der Brennkraftmaschine
ermittelt, so dass die Brennkraftmaschine auf die minimalen Drehschwingungen durch
Veränderung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses eingeregelt wird, wie der wechselnde
Bereich 4 der Steuerkurve 2 zeigt.
[0015] Wie in der allgemeinen Beschreibung erläutert, kann die Gemischregelung in Verbindung
mit der minimalen Laufunruhe in vorteilhafter Weise auch für den Teillastbetrieb der
Brennkraftmaschine eingesetzt werden.
1. Verfahren zum Einstellen des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses, insbesondere des Leerlaufgemisches,
bei Hubkolbenbrennkraftmaschinen nach dem Otto-Flüssigkraftstoff- und/oder Otto-Gaskraftstoffprinzip
mittels einer Kraftstoffzumesseinrichtung wie Kraftstoffeinspritzanlage oder Gaszumischeinrichtung
und/oder einer Luftzumesseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftstoff-Luft-Verhältnis (Luftzahl Lambda) so lange während der Startphase
verändert wird, bis die Brennkraftmaschine startet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftstoff-Luft-Verhältnis kontinuierlich von der mageren oder von außerhalb
der mageren Laufgrenze ausgehend angehoben wird.
3. Verfahren zum Einstellen des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses bei Hubkolbenbrennkraftmaschinen
nach dem Otto-Flüssigkraftstoffund/ oder Otto-Gaskraftstoffprinzip mittels einer Kraftstoffzumesseinrichtung,
wie Kraftstoffeinspritzanlage oder Gaszumischeinrichtung und/ oder einer Luftzumesseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Starten der Brennkraftmaschine, vorzugsweise in deren Leerlauf, der Gleichlauf/Ungleichlauf
und/oder die Laufruhe/Laufunruhe der Brennkraftmaschine gemessen wird und dass der
Lambda-Wert so lange und so weit verändert wird, bis der Ungleichlauf und/oder die
Laufunruhe der Brennkraftmaschine ein Minimum erreicht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine die Lambda-Regelung nach der minimalen
Laufunruhe und/oder dem minimalen Ungleichlauf erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gleichlauf/Ungleichlauf und die Laufruhe/Laufunruhe durch Messen von Drehschwingungen
eines sich drehenden Bauteils, zum Beispiel eines Schwungrades, und/oder von Beschleunigungen
an einem Grundkörper der Brennkraftmaschine wie Kurbelgehäuse oder Zylinderkopf ermittelt
wird.