Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Radialkolbenpumpe zur Kraftstoffhochdruckversorgung bei
Kraftstoffsystemen von Brennkraftmaschinen, insbesondere bei einem Common-Rail-Einspritzsystem,
mit vorzugsweise mehreren bezüglich einer in einem Pumpengehäuse gelagerten Antriebswelle
radial angeordneten Pumpenelementen, wobei die Pumpenelemente von der Antriebswelle
betätigt werden und je eine Saugseite und eine Hochdruckseite aufweisen, und mit Hochdruckkanälen
im Pumpengehäuse, welche jeweils die Hochdruckseite eines Pumpenelements mit einem
Hochdruckanschluss im Pumpengehäuse verbinden.
[0002] Ein solche Radialkolbenpumpe ist beispielsweise aus der
DE 197 29 788.9 A1 bekannt. Diese in Serie gefertigte Radialkolbenpumpe erreicht hochdruckseitig Betriebsdrücke
von bis zu 1300 bar. Daraus resultieren erhebliche mechanische Spannungen im Pumpengehäuse.
[0003] Um das Emissionsverhalten von Brennkraftmaschinen weiter zu verbessern und den Wirkungsgrad
weiter zu erhöhen, ist es notwendig, höhere Einspritzdrücke als die genannten 1300
bar vorzusehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Radialkolbenpumpe so weiter zu entwickeln,
dass sie für Drücke bis zu 2000 bar einsetzbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Radialkolbenpumpe zur Kraftstoffhochdruckversorgung
bei Kraftstoffeinspritzsystemen von Brennkraftmaschinen mit vorzugsweise mehreren
bezüglich einer in einem Pumpengehäuse gelagerten Antriebswelle radial angeordneten
Pumpenelementen, wobei die Pumpenelemente von der Antriebswelle betätigt werden und
je eine Saugseite und eine Hochdruckseite aufweisen und mit Hochdruckkanälen im Pumpengehäuse,
welche jeweils die Hochdruckseite eines Pumpenelements mit einem Hochdruckanschluss
im Pumpengehäuse verbinden, dadurch gelöst, dass jeder Hochdruckkanal die Hochdruckseite
eines Pumpenelements direkt mit dem Hochdruckanschluß verbindet.
Vorteile der Erfindung
[0006] Durch die erfindungsgemäße Führung der Hochdruckkanäle im Pumpengehäuse ist es möglich,
trotz gesteigerter Pumpendrücke eine Reduktion der an den kritischen Stellen des Pumpengehäuses
auftretenden Maximalspannungen zu erzielen. Dadurch kann die erfindungsgemäße Radialkolbenpumpe
bei höheren Drücken betrieben werden, wobei gleichzeitig die Materialbeanspruchung
zurückgeht.
[0007] Die auftretenden Maximalspannungen wurden durch FEM-Berechnungen ermittelt. Bei Versuchen
mit Prototypen hat sich die verbesserte Druckfestigkeit des Pumpengehäuses aufgrund
der erfindungsgemäßen Verlegung der Hochdruckkanäle nachweisen lassen.
[0008] In Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Oberflächen der Hochdruckkanäle
verdichtet und mit Druckeigenspannungen versehen werden, insbesondere dadurch, dass
durch die Hochdruckkanäle eine Kugel hindurchgezogen oder gepresst wird, deren Durchmesser
geringfügig größer als der Durchmesser der Hochdruckkanäle ist. Diese Maßnahme erhöht
die Druckfestigkeit des Pumpengehäuses im Bereich der Hochdruckkanäle weiter.
[0009] Es kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass die Hochdruckkanäle gehärtet,
insbesondere induktionsgehärtet, sind. Zur weiteren Minimierung der unter Druckbeanspruchung
auftretenden Maximalspannungen des Pumpengehäuses ist vorgesehen, dass die Hochdruckkanäle
im Bereich von Querschnittsänderungen und/oder Einmündungen von anderen Hochdruckkanälen
verrundet, insbesondere hydroerosiv verrundet, sind.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Radialkolbenpumpe
sieht vor, dass die Hochdruckkanäle durch je einen rohrförmigen Einsatz, insbesondere
einem Einsatz aus einem hochfesten Werkstoff, wobei sich hochfester Stahl als besonders
geeignet erwiesen hat, verstärkt sind. Die erfindungsgemäßen rohrförmigen Einsätze
werden vor dem Gießen wie ein Kern in die Gussform eingelegt. Beim Gießen verbinden
sich Pumpengehäuse und rohrförmige Einsätze sehr gut miteinander. Dadurch dass wegen
der rohrförmigen Einsätze die Hochdruckkanäle aus einem anderen, besonders bevorzugt
einem festeren Werkstoff bestehen, als das übrige Pumpengehäuse, findet eine Anpassung
der Bauteilfestigkeit an die lokalen Beanspruchungen und Spannungen statt. Somit ist
einerseits gewährleistet, dass im Bereich der Hochdruckkanäle, wo die höchsten Spannungen
des Betriebs auftreten, ein hochfester Werkstoff zum Einsatz kommt, der die auftretenden
Spannungen sicher aufnehmen kann und andererseits das übrige Pumpengehäuse aus einem
vergleichsweise kostengünstigen Werkstoff hergestellt werden kann, der noch dazu gut
bearbeitbar ist und gute Gleiteigenschaften aufweist.
[0011] Ein weiterer Vorteil der rohrförmigen erfindungsgemäßen Einsätze ist, dass, im Gegensatz
zu konventionellen Bohrungen, die Hochdruckkanäle gekrümmt oder teilweise gekrümmt
ausgeführt werden können. Auch ist es möglich, dass durch jeweils einen Einsatz die
Hochdruckseite eines Pumpenelements direkt mit dem Hochdruckanschluss im Pumpengehäuse
verbunden wird, so dass keine Verzweigungen der Hochdruckkanäle erforderlich sind.
Dies wirkt sich günstig auf die im Pumpengehäuse auftretenden Maximalspannungen, auf
die Herstellungskosten und insbesondere die Fertigungssicherheit aus.
[0012] Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Variante einer Radialkolbenpumpe ist vorgesehen,
dass jedes Pumpenelement eine Zylinderbohrung und einen Zylinderkopf aufweist, dass
der Kolben in der Zylinderbohrung oszilliert und einen Förderraum begrenzt, dass auf
der Saugseite ein erstes Rückschlagventil angeordnet ist, und dass auf der Hochdruckseite
ein zweites Rückschlagventil angeordnet ist. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn die Zylinderbohrung als Sackloch ausgebildet ist und das erste Rückschlagventil
am Grund des Sacklochs angeordnet ist. Durch die Ausbildung der Zylinderbohrung als
Sackloch wird eine Dichtstelle eingespart.
[0013] In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite Rückschlagventil
eine Hülse mit einer gestuften Mittenbohrung aufweist, dass die gestufte Mittenbohrung
einen Dichtsitz für ein Ventilglied, insbesondere eine Kugel besonders bevorzugt eine
Keramikkugel, aufweist, und dass die Hülse einer Verschlussschraube dichtend gegen
den Zylinderkopf gepresst ist. Dieses zweite Rückschlagventil hat den Vorteil, dass
es sehr einfach aufgebaut ist und außerhalb der Radialkolbenpumpe geprüft werden kann.
In der Radialkolbenpumpe bzw. dem Pumpenelement ist lediglich eine Dichtfläche vorzusehen,
die das eingeschraubte zweite Rückschlagventil stirnseitig abdichtet. Eine solche
Dichtfläche ist fertigungstechnisch einfach zu beherrschen, so dass die Abdichtung
der Hochdruckseite des Pumpenelements zur Umgebung an dieser Stelle durch die Verwendung
des erfindungsgemäßen zweiten Rückschlagventils vereinfacht wird.
[0014] Die Abdichtung der Hochdruckseite gegenüber der Umgebung ist besonders wirkungsvoll,
wenn die Hülse an ihrer der Verschlussschraube angewandten Stirnfläche eine Beißkante
aufweist, so dass die Flächenpressung erhöht und auch eine plastische Verformung der
Dichtflächen möglich wird, was die Dichtfunktion weiter verbessert.
[0015] Wenn die Hülse mit der Verschlussschraube, insbesondere im Bereich der Mittenbohrung,
verpresst wird, erleichtert sich die Montage des Rückschlagventils weiter, da der
Zusammenhalt eines montierten und geprüften Rückschlagsventils stets gewährleistet
ist.
[0016] Um die hydraulische Verbindung zwischen dem Förderraum einerseits und dem Hochdruckanschluss
im Pumpengehäuse andererseits bei geöffnetem zweiten
[0017] Rückschlagventil stets zu gewährleisten, ist vorgesehen, dass die Hülse eine Querbohrung
und eine Ringnut aufweist und das die Querbohrung und Ringnut eine hydraulische Verbindung
der Mittenbohrung zum Förderraum herstellen.
[0018] Bei einer weiteren Variante eines ersten oder zweiten Rückschlagventils ist ein Dichtsitz
an der dem Pumpengehäuse zugewandten Seite des Zylinderkopfs in diesen eingearbeitet,
wobei das Rückschlagventil einen Käfig aufweist in dem eine auf das Ventilglied, insbesondere
eine Kugel, wirkende Schließfeder angeordnet ist. Durch die Schließfeder wird das
Rückströmen von Kraftstoff verringert, was sich vorteilhaft auf den Pumpenwirkungsgrad
auswirkt.
[0019] Die Montage des erfindungsgemäßen Rückschlagventils in dem Pumpenelement wird vereinfacht,
wenn der Käfig in eine den Dichtsitz umfassende Stufenbohrung eingepresst wird.
[0020] Eine fertigungstechnisch vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Zylinderbohrung
als Sackloch ausgebildet ist, dass das erste Rückschlagventil nach einem der Ansprüche
17 und 18 am Grund des Sacklochs angeordnet ist, so dass der Dichtsitz von
erstem und zweitem Rückschlagventil in einer Aufspannung hergestellt werden kann und
die Montage des ersten und zweiten Rückschlagventils in der gleichen Richtung erfolgt.
[0021] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen zu entnehmen.
[0022] Es zeigen:
Figur 1a eine Ansicht von vorne eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Radialkolbenpumpe
Figur 1b einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1a, und
Figur 1c einen Querschnitt durch das Ausführungsbeispiel entlang der Linie A-A,
Figur 2 eine 3D-Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Pumpengehäuses,
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zylinderkopfs,
Figur 4 und 5 weitere Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Zylinderköpfen im
Längsschnitt,
Figur 6a und B Details des Rückschlagventils gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig.
5.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0023] Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Radialkolbenpumpe in
einer Ansicht von vorne (Figur 1A), im Längsschnitt (Figur 1B) und einem Querschnitt
entlang der Schnittlinie A-A dargestellt. Die Radialkolbenpumpe besteht aus einem
Pumpengehäuse 1, in der eine Antriebswelle 3 drehbar gelagert ist. Das Pumpengehäuse
1 kann vorteilhafterweise aus Grauguß mit globularem Graphit (GGG) hergestellt werden.
Die Antriebswelle 3 weist einen exzentrischen Abschnitt 5 auf. Der exzentrische Abschnitt
5 treibt über einen Polygonring 7 drei über den Umfang verteilte Pumpenelemente 9
an. Jedes Pumpenelement 9 weist einen Kolben 11 auf, der in einer Zylinderbohrung
13 geführt ist und einen Förderraum 15 begrenzt. In der Figur 1c sind nicht an allen
Pumpenelementen 9 die einzelnen Bauteile mit Bezugszeichen versehen, um die Übersichtlichkeit
nicht unnötig zu verschlechtern. Die drei Pumpenelemente 9 sind jedoch alle gleich
aufgebaut.
[0024] In einem Zylinderkopf 17 der Pumpenelemente 9 ist eine Saugseite 19 und eine Hochdruckseite
21 vorhanden. Die Saugseite 19 des Zylinderkopfs 17 wird über eine Niederdruckbohrung
23 im Pumpengehäuse mit Kraftstoff versorgt. Auf der Saugseite 19 ist ein erstes Rückschlagventil
25 angeordnet, welches das Rückströmen von Kraftstoff (nicht dargestellt) aus dem
Förderraum 15 in die Niederdruckbohrung 23 verhindert.
[0025] Die Hochdruckseite 21 des Pumpenelements 9 mündet in einen Hochdruckkanal 27 im Pumpengehäuse
1. Auf der Hochdruckseite 21 des Pumpenelements ist ein zweites Rückschlagventil 29
vorgesehen, welches das Rückströmen von unter hohem Druck stehendem Kraftstoff aus
dem Hochdruckkanal 27 in den Förderraum 15 verhindert. Die Pumpenelemente 9 sind mittels
nicht dargestellter Schrauben mit dem Pumpengehäuse 1 verschraubt und durch die Verschraubung
auf eine Zylinderfußfläche 31 des Pumpengehäuses 1 gepresst.
[0026] Von jedem Pumpenelement 9 geht ein Hochdruckkanal 27 im Pumpengehäuse 1 ab und mündet
in einem Hochdruckanschluss der in den Figuren 1a bis 1c nicht sichtbar ist. Der Verlauf
der Hochdruckkanäle wird nachfolgend anhand der Figur 2 erläutert. In der Figur 1b
ist in der unteren Hälfte ein zweiter Hochdruckanal 27 dargestellt. Da dieser Hochdruckkanal
im wesentlichen senkrecht zur Zeichnungsebene verläuft, ist er in Figur 1b als kreisförmige
Fläche dargestellt.
[0027] Der bislang beschriebene Aufbau und die Funktionsweise einer solchen Radialkolbenpumpe
sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
DE 197 29 788.9 A1 auf die hiermit ausrücklich Bezug genommen wird, bekannt, so dass auf eine detaillierte
Erläuterung der Funktionsweise im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verzichtet
wird.
[0028] In der Figur 2 ist ein Pumpengehäuse 1 dreidmeinsional dargestellt. Aus dieser Darstellung
ist der Verlauf der Hochdruckkanäle 27 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung deutlich zu erkennen.
[0029] In Figur 2 ist lediglich das Pumpengehäuse 1 dargestellt. Die Pumpenelemente 9 sind
in Figur 2 nicht dargestellt. Da die Hochdruckkanäle 27 im Pumpengehäuse 1 mit dem
vollen Förderdruck der Pumpenelemente beaufschlagt werden, entstehen während des Betriebs
der Radialkolbenpumpe erhebliche Spannungen im Pumpengehäuse 1, die im wesentlichen
aus den in den Hochdruckkanälen 27a bis 27c herrschenden Drücken resultieren. In der
Serienfertigung werden bislang Radialkolbenpumpen mit eingesetzten Pumpenelementen
9 bei Betriebsdrücken von bis zu 1300 bar eingesetzt. Wenn nun die Betriebsdrücke
weiter erhöht werden sollen, muss die Dauerfestigkeit des Pumpengehäuses vor allem
im Bereich der Hochdruckkanäle 27a erhalten bleiben oder sogar verbessert werden.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Hochdruckkanäle 27a, 27b und 27c konnten
die im Pumpengehäuse auftretenden Spannungen bei gleichen Drücken drastisch reduziert
werden, so dass die zulässigen Betriebsdrücke bei gleicher Bauteilfestigkeit auf über
1800 bar angehoben werden konnten. Auch bei diesen im Vergleich zu den eingangs genannten
Betriebsdrücke nach dem Stand der Technik (maximal 1300 bar) erhöhten Betriebsdrücken
ist die mechanische Beanspruchung des Pumpengehäuses geringer als bei den Radialkolbenpumpen
nach dem Stand der Technik.
[0030] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Zahl der Hochdruckkanäle minimiert
wird. Im vorliegenden Fall genügen drei Hochdruckkanäle 27a, 27b, 27c um eine hydraulische
Verbindung von den drei Zylinderfußflächen 31 zu einem Hochdruckanschluss 33 herzustellen.
Es wird deutlich, dass bei diesem Ausführungsbeispiel die Hochdruckkanäle 27a, 27b
und 27c gekrümmt ausgeführt sind und direkt, d.h. ohne Abzweigungen, von einer Zylinderfußfläche
31 zu dem Hochdruckanschluss 33 führen. Bei dieser Ausführungsform werden die aus
den Betriebsdrücken resultierenden Belastungen des Pumpengehäuses 1 weiter reduziert,
da keine Abzweigungen vorhanden sind. Fertigungstechnisch kann diese Ausführungsvariante
durch gekrümmte rohrförmige Einsätze 39a, 39b und 39c realisiert werden. Durch diese
rohrförmigen Einsätze 39a bis 39c kann die Festigkeit des Pumpengehäuses 1 weiter
gesteigert werden. Die rohrförmigen Einsätze 39a bis 39c werden vor dem Gießen des
Pumpengehäuses 1 in die Gussform eingelegt. Beim anschließenden Gießen des Pumpengehäuses
1 verbinden sich die rohrförmigen Einsätze 39 innig mit dem Pumpengehäuse 1, so dass
die Kraftübertragung zwischen rohrförmigen Einsatz 31 und Pumpengehäuse 1 optimal
ist.
[0031] In Figur 3 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Radialkolbenpumpe
dargestellt, bei dem die Zylinderbohrung 13 im Pumpenelement 9 als Sacklochbohrung
aufgeführt ist. Am Grund der Sacklochbohrung ist ein Dichtsitz 41 für das erste Rückschlagventil
25 vorgesehen. Das erste Rückschlagventil 25 kann baugleich wie das anhand der Figuren
5 und 6 beschriebene zweite Rückschlagventil 29 ausgeführt sein. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 3 wird der Kolben 11 ebenfalls über einen Polygonring sowie eine Kolbenfußplatte
43 angetrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Radialkolbenpumpen mit solchen
Antrieben der Pumpenelemente 9 beschränkt. Es können vielmehr auch alternative Antriebe,
beispielsweise durch Nockenscheiben oder ähnliches zum Einsatz kommen. Die Kolbenfüße
können auch Tassenstößel umfassen, die im Pumpengehäuse 1 geführt werden (nicht dargestellt).
In Figur 4a ist ein Zylinderkopf 17 eines weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
einer Radialkolbenpumpe im Querschnitt dargestellt. Das erste Rückschlagventil 25
entspricht dem in Figur 1 dargestellten ersten Rückschlagventil 25. Das in Figur 1b
andeutungsweise dargestellte zweite Rückschlagventil 29 wird nachfolgend anhand der
Figur 4a und der Figur 4b, die einen vergrößerten Ausschnitt aus der Figur 4a zeigt,
dargestellt und erläutert.
[0032] Das zweite Rückschlagventil 29 besteht aus einer Hülse 45. In der gestuften Mittenbohrung
47 ist ein Dichtsitz 49 für eine Kugel 51, insbesondere eine Keramikkugel, ausgearbeitet.
Die Kugel 51 wird von einer Schließfeder 53, welche sich gegen eine Verschlussschraube
55 abstützt, auf den Dichtsitz 49 gepresst. Durch den Einsatz einer Schließfeder 53
kann der Wirkungsgrad der erfindungsgemäßen Radialkolbenpumpe um mehrere Prozentpunkte
gesteigert werden, da das Rückströmen von Kraftstoff aus dem in Figur 4b nicht dargestellten
Hochdruckkanal 27 in den ebenfalls nicht dargestellten Förderraum 15 unterdrückt wird.
Die Hülse 45 ist auf einen Absatz 57 der Verschlussschraube 55 aufgepresst, so dass
das erfindungsgemäße zweite Rückschlagventil 29 zusammen mit der Verschlussschraube
55 vormontiert und geprüft werden kann. Auf ihrer der Verschlussschraube 55 abgewandten
Stirnfläche 59 weist die Hülse 45 eine umlaufende Beißkante 61 auf, welche der Abdichtung
des zweiten Rückschlagventils 29 gegen den Zylinderkopf 17 dient. Eine Querbohrung
63 sowie eine Ringnut 64 in der Hülse 45 erlauben das Abströmen von Kraftstoff bei
geöffnetem zweiten Rückschlagventil in eine Bohrung 65 im Zylinderkopf 17.
[0033] In der Figur 5 ist ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Radialkolbenpumpen
dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das zweite Rückschlagventil 29 an
der im Gehäuse 1 zugewandten Seite 67 des Zylinderkopfs 17 angeordnet.
[0034] Der Dichtsitz 49 ist in den Zylinderkopf 17 eingearbeitet. An dem Dichtsitz 49 schließt
eine zylindrische Bohrung 68 an. In die Bohrung 68 ist ein Käfig 69 eingepresst, der
eine Schließfeder 53 aufnimmt, welche die Kugel 51 gegen den Dichtsitz 49 presst.
Dieses erfindungsgemäße zweite Rückschlagventil 29 ist sehr einfach in der Herstellung
und Montage. Es kann auch als erstes Rückschlagventil 25, beispielsweise bei einer
Ausführungsform gemäß Figur 3, eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft bei der Herstellung
ist in diesem Fall, dass der Dichtsitz 41 des ersten Rückschlagventils 25 und der
Dichtsitz 49 des zweiten Rückschlagventils parallel zueinander angeordnet sind, was
deren Bearbeitung in einer Aufspannung des Zylinderkopfs erleichtert.
[0035] In den Figuren 6a und 6b ist der Käfig 69 mit eingesetzter Schließfeder 53 in einem
Längsschnitt und einer Ansicht von oben ohne Schließfeder 53 dargestellt.
[0036] Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen genannten Merkmale
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Radialkolbenpumpe zur Kraftstoffhochdruckversorgung bei Kraftstoffeinspritzsystemen
von Brennkraftmaschinen, insbesondere bei einem Common-Rail-Einspritzsystem, mit vorzugsweise
mehreren bezüglich einer in einem Pumpengehäuse (1) gelagerten Antriebswelle (3) radial
angeordneten Pumpenelementen (9), wobei die Pumpenelemente (9) von der Antriebswelle
(3) betätigt werden und je eine Saugseite (19) und eine Hochdruckseite (21) aufweisen
und mit Hochdruckkanälen (27) im Pumpengehäuse (1), welche jeweils die Hochdruckseite
(21) eines Pumpenelements (9) mit einem Hochdruckanschluß (33) im Pumpengehäuse (1)
verbinden, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Hochdruckkanal (27 a, b, c) die Hochdruckseite (21) eines Pumpenelements (9)
direkt mit dem Hochdruckanschluß (33) verbindet.
2. Radialkolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen der Hochdruckkanäle (27a, 27b, 27c) verdichtet werden.
3. Radialkolbenpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Hochdruckkanäle (27a, 27b, 27c) je eine Kugel hindurchgezogen oder gepresst
wird, deren Durchmesser geringfügig größer als der Durchmesser des Hochdruckkanals
(27a, 27b, 27c) ist.
4. Radialkolbenpumpe nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckkanäle (27a, 27b, 27c) gehärtet, insbesondere induktionsgehärtet, sind.
5. Radialkolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckkanäle (27a, 27b, 27c) im Bereich von Querschnittsänderungen und/oder
Abzweigungen (35, 37) von anderen Hochdruckkanälen (27a, 27b, 27c) verrundet, insbesondere
hydroerosiv verrundet sind.
6. Radialkolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckkanäle (27a, b, c) durch je einen rohrförmigen Einsatz (39 a, b, c)
verstärkt sind.
7. Radialkolbenpumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (39 a, b, c) aus einem hochfesten Werkstoff, insbesondere aus hochfestem
Stahl, bestehen.
8. Radialkolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Hochdruckkanal (27 a, b, c) teilweise gekrümmt ausgeführt ist.
9. Radialkolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes Pumpenelement (9) einen Kolben (11), eine Zylinderbohrung (13) und einen Zylinderkopf
(17) aufweist, dass der Kolben (11) in der Zylinderbohrung (13) oszilliert und einen
Förderraum (15) begrenzt, dass auf der Saugseite (19) ein erstes Rückschlagventil
(25) angeordnet ist, und dass auf der Hochdruckseite (21) ein zweites Rückschlagventil
(29) angeordnet ist.
10. Radialkolbenpumpe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Rückschlagventil (29) eine Hülse (45) mit einer gestuften Mittenbohrung
(47) aufweist, dass die gestufte Mittenbohrung (47) einen Dichtsitz (49) für ein Ventilglied,
insbesondere eine Kugel (51), aufweist, und dass die Hülse (45) von einer Verschlussschraube
(55) dichtend gegen den Zylinderkopf (17) gepresst wird.
11. Radialkolbenpumpe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (45) an ihrer der Verschlussschraube (55) abgewandten Stirnfläche (59)
als Dichtfläche, insbesondere mit einer Beißkante (61), ausgeführt wird.
12. Radialkolbenpumpe nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (45) mit der Verschlussschraube (55), insbesondere im Bereich der Mittenbohrung
(47), verpresst ist.
13. Radialkolbenpumpe nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (45) eine Querbohrung (61) und eine Ringnut (63) aufweist, und dass die
Querbohrung (61) und die Ringnut (63) eine hydraulische Verbindung der Mittenbohrung
(47) zum Förderraum (15) herstellen.
14. Radialkolbenpumpe nach Anspruch 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Dichtsitz (49) des zweiten Rückschlagventils (29) an der dem Pumpengehäuse (1)
zugewandten Seite (67) des Zylinderkopfes (17) angeordnet ist.
15. Radialkolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Rückschlagventil (25, 29) einen Käfig (69) aufweist, und
dass in dem Käfig (69) eine auf das Ventilglied (51) wirkende Schließfeder (53) angeordnet
ist.
16. Radialkolbenpumpe nach Anspruch 15 dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (69) in eine den Dichtsitz (49) umfassende Stufenbohrung (65) im Zylinderkopf
(17) einpressbar ist.
17. Radialkolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderbohrung (13) als Sackloch ausgebildet ist, und dass das erste Rückschlagventil
(25) am Grund des Sacklochs angeordnet ist.