[0001] Die Erfindung betrifft einen Magnetkolben gemäß Oberbegriff des Anspruches 1; z.B.
zum Betätigen eines Reed-Schalters.
[0002] Bei einem bekannten Kolben dieser Art besteht das Tragelement aus Aluminium, das
an seinem Kreisumfang eine rechteckig profilierte Ringnut zur Aufnahme des eingespritzten
Magnet-Ringes und eine einseitige Ringnut (sogenanntes Federnest) zur eventuellen
Aufnahme eines Federendes bei einseitiger Kolbenbeaufschlagung durch Druckluft aufweist.
Zwischen den beiden Dichtungslippen befindet sich ein auf den Magnet-Ring gespritzter
Führungsring aus KunststoffMaterial.
[0003] Nachteilig daran ist das relativ hohe Metallgewicht des Tragelementes sowie das Erfordernis
des Ein- bzw. Aufspritzens von Magnet- und Führungsring, wobei der Verbund der Dichtungsringe
und des Tragelementes durch einen Haftvermittler oder Klebstoff erzeugt wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen diesen Nachteil vermeidenden
Magnetkolben der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher flinker (weniger träge)
ist und einfacher herstellbar ist als der bekannte.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Durch den Materialaustausch Aluminium(Al)/PolyButhylenTerephthalat(PBT) ist der Kolben
leichter geworden. Zur Exposition der Führungsfläche ist ein einzelner Führungsring
nicht mehr erforderlich. Der Magnet-Ring kann vorgefertigt werden und wird lediglich
in das Tragelement bündig eingefügt.
[0007] Die vorgesehene formschlüssige Verbindung, die schon bei einem dem oben erwähnten
bekannten Kolben ähnlichen, aus der Zeitschrift "Technischer Handel" 2001, Nr.7, S.24,
bekannten Kolben (es fehlt diesem aber eine kraftschlüssige Verbindung der Dichtungsringe
mit dem Tragelement) in gleicher Funktion vorhanden ist, sichert die Positionen der
beiden Dichtungsringe vor und während der Herstellung der kraftschlüssigen Verbindung
derselben mit dem Tragelement.
[0008] Dieser ähnliche bekannte Kolben weist auch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches
2 auf.
[0009] Im Folgenden ist die Erfindung anhand einer durch die Zeichnung beispielhaft dargestellten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetkolbens im Einzelnen erläutert.
[0010] Es zeigt
- Fig. 1
- eine mehrfach vergrößerte axiale Seitenansicht der Ausführungsform
und
- Fig. 2
- eine Halbansicht (oben) derselben sowie einen halben axialen Längsschnitt (unten)
durch die Ausführungsform
[0011] Im Ausführungsbeispiel besteht der erfindungsgemäße Magnetkolben für einen doppelt
wirkenden Pneumatikzylinder, der nicht gezeigt ist und gegen den der Kolben abzudichten
ist, wobei ein Zylinder-Kolben-Aggregat entsteht, hauptsächlich aus einem im Wesentlichen
kreisscheibenförmigen, profilierten Tragelement 10 aus Kunststoff, nämlich PBT mit
30 Volumen-% Mikroglaskugeln, welcher keramisch anmutet; aus einem permanentmagnetischen
metallischen Ring 12 aus NdFeB mit flachrechteckigem Profil und aus zwei spiegelbildlich
angeordneten, gleichen Dichtungsringen 14 aus PUR mit V-förmig profilierter Ringnut
15 sowie je einer axial (bezüglich der Rotationsachse des zentral durchbohrten Tragelementes
10) und radial nach außen vorspringenden Dichtungslippe 16, die in einander entgegengesetzte
axiale Richtungen zeigen und bezüglich einer mittleren Radialebene des Tragelementes
10 symmetrisch angeordnet sind, wobei mittig am Umfang des Tragelementes eine kreiszylindrische
Führungsfläche 18 ausgebildet ist, die auf der Wandung des Zylinders gleitet.
[0012] Der Magnet-Ring 12 liegt bündig in einer entsprechend rechteckig profilierten Ringnut
20 des Tragelementes 10, welche sich axial einseitig zu einer von zwei rechtwinkligen
Stufen 22 öffnet, die je an einer der zwei gedachten umlaufenden Ecken (die dadurch
entfernt sind) des Tragelementes 10 ausgebildet sind und einen der beiden Dichtungsringe
14 aufnehmen, von denen einer die Ringnut 20 schließt und den Magnet-Ring 12 damit
axial festlegt.
[0013] Die koaxiale kreiszylindrische Umfangsfläche 22.1 der Stufe 22 beim Magnet-Ring 12
und die entsprechende Fläche 22.1 der anderen Stufe 22 sind zur Herstellung von Nut-Feder-Verbindungen
der Dichtungsringe 14 mit dem Tragelement 10 mit je einer ungefähr halbkreisförmig
profilierten Ringnut 24 versehen, in die komplementär profilierte, radial nach innen
gerichtete Vorsprünge 26 an den Dichtungsringen 14 formschlüssig eingreifen, wozu
letztere auf das Tragelement 10 aufgeschnappt oder aufgezogen ("aufgeknüpft") werden.
[0014] Jeder Dichtungsring 14 ist mit einem ringförmigen, dreiteiligen Anschlagpuffer 28
versehen, der mit jenem (14) ein Stück bildet und an einer der beiden einander abgewandten,
parallelen Seitenflächen 30 des Tragelementes 10 anliegt. Dort und auch über die koaxiale
ringförmige Radialfläche 22.2 (die beim Magnet-Ring 12 um die Öffnungsfläche der diesen
aufnehmenden Ringnut 20 vermindert ist) der Stufe 22 besteht eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen Dichtungsring 14 und Tragelement 10, welche mittels eines handelsüblichen
Klebstoffes hergestellt ist, der in seinen chemisch-physikalischen Eigenschaften den
an ihn zu stellenden technischen Anforderungen genügt, z.B. durch Tempern aushärtbar
ist.
1. Abgedichteter Magnetkolben für einfach- oder doppeltwirkende Pneumatikzylinder, mit
einem im Wesentlichen scheibenförmigen Tragelement(10), das eine, in einer der zwei
einander entgegengesetzten Richtungen der Kolbenbewegung offene Ringnut(20) zur Aufnahme
eines ringförmigen Bauteiles eines Zylinder-Kolben-Aggregates aufweist; mit einem
in dem Tragelement(10) gelagerten permanentmagnetischen Ring(12) und mit einem bzw.
zwei je eine Dichtungslippe(16) aufweisenden gleichen Dichtungsringen(14) aus Kunststoff(PUR)-Material,
die am Umfang des Tragelementes(10) kraftschlüssig befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement(10) hauptsächlich aus Kunststoff(PBT)-Material besteht und auf seinem
Kreisumfang eine zylindrische Führungsfläche(18) aufweist; dass die Ringnut(20) den
Magnet-Ring(12) enthält und zu dessen Einschluss mittels des bzw. eines der beiden
Dichtungsringe(14) axial verschlossen ist; und dass jeder Dichtungsring(14) zu seiner
axial wirksamen formschlüssigen Verbindung mit dem Tragelement(10) auf dieses radial
aufgespritzt oder aufgeschnappt ist.
2. ) Magnetkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Formschluss von Dichtungsring(14) und Tragelement(10) die Verbindung einer Ringnut(24)
im Umfang des Tragelementes(10) und einer Feder (Vorsprung 26) am Dichtungsring(14)
vorgesehen ist.
3. ) Magnetkolben nach Anspruch 1 oder 2, mit mindestens einem axial vorstehenden Anschlagpuffer(28),
wobei jeder Anschlagpuffer mit einem Dichtungsring(14) ein Stück bildet und an einer
der beiden einander abgewandten Seitenflächen(30) des Tragelementes(10) anliegt, wo
eine gegenseitige kraftschlüssige Verbindung besteht.