Bereich der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Anlage zur Orts- (Positions-) -Bestimmung
von Verkehrsmitteln, insbesondere Fahrzeugen, auf der Erdoberfläche.
Gegenwärtiger Stand der Technik
[0002] Die in Fahrzeugen integrierten Satellitennavigationssysteme arbeiten überwiegend
mit den GPS-Systemen - Global Positioning System. Die Erde umlaufen 25 Satelliten.
Aus deren ständig gesendeten Positionsdaten kann die Position des Fahrzeugs auf der
Erdoberfläche durch ein trigonometrisches Berechnungsmodell bestimmt werden.
[0003] Diese Navigationssysteme haben mehrere Möglichkeiten, um die Informationen über deren
Position zu präzisieren oder zu ergänzen. Es handelt sich um: Informationen aus dem
Fahrzeug-CAN-Bus (Industrie-Datenkommunikationsbus) über die Geschwindigkeit einzelner
Räder (Kurvenradius wird berechnet), Informationen über geschalteten Rückwärtsgang
(Rückwärtsgangschaltung) und Informationen aus dem integrierten Gyro-Sensor (Informationen
über die Bewegungswinkeländerung) und eventuell Informationen aus dem Kompass.
[0004] Eine weitere Ortungsmöglichkeit sind sog. Embedded-Geräte (ins Fahrzeug eingelegte
Geräte, z.B. kleiner Taschencomputer - PDA, tragbarer Rechner - Laptop, intelligentes
Telefon - Smartphone usw.). Diese sind nur auf Informationen vom dem Empfänger des
Positionssystems abgewiesen (gewöhnlich der oben genannte GPS). Embedded-Geräte haben
zurzeit aufgrund der kommerziellen Architektur keine Möglichkeit, die zurzeit verfügbaren
Technologien zur Präzisierung oder Ermöglichung der Navigation so zu nutzen, wie es
bei fest im Fahrzeug integrierten Navigationssystemen der Fall ist. In Gebieten mit
einem komplizierten Empfang des Satellitensignals, wie z.B. Stadtbebauung, Bergpässe,
Walddurchfahrten oder Tunnel, ist die Ortung fast unmöglich. Nur bei einigen besser
ausgestatteten Empfängern kommt es zu einer mathematischen Abschätzung der Position
aufgrund der Werte der vorherigen Messungen; dies findet gewöhnlich einmal pro Sekunde
statt und es kommt dabei bei durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeiten des Fahrzeugs
zu beträchtlichen Fehlern und verwirrenden Ergebnissen, die dem Nutzer durch die entsprechende
Anwendung interpretiert werden. Dieser Fehler ist in den meisten Fällen nicht nachvollziehbar
und der Nutzer hat keine Kontrolle darüber, ob es sich um einen Messwert oder um eine
Schätzung handelt. Der Satellitenempfang ist in Embedded-Geräten noch durch die Fahrzeugkonstruktion
allein limitiert, insbesondere durch das feste Metalldach, das sich auf die Empfangsqualität
negativ auswirkt (Signalabschirmung). Dieser Nachteil wird durch diverse zusätzliche
Antennen gelöst, und zwar sowohl aktive (der Output ist direkt das Datenprotokoll
NMEA oder ein ähnliches) als auch passive (die nur das Hochfrequenzsignal von den
empfangenden Antennen an den Empfänger zur Bearbeitung weiterleiten). Diese beiden
Lösungen belasten den Benutzer durch einen unkomfortablen Zugang. Eine weitere Gruppe
stellen Positionsempfänger dar, die mit der drahtlosen Technologie Bluetooth ausgestattet
sind (drahtloser Kommunikationsstandard, der zur Verbindung von Geräten, wie Mobiltelefone,
Laptops und Taschencomputer bestimmt ist). Bluetooth-GPS-Empfänger sind Standard-GPS-Empfänger
+ Batterien + Bluetooth-Sender; das Gerät verhält sich für andere Geräte wie ein gewöhnlicher
serienmäßig kommunizierender per Kabel verbundener GPS-Empfänger. Dies bringt eine
Verbesserung des Komforts, aber vom Prinzip der Sache her wird der Empfangsbedarf
auf die gleiche Art und Weise gelöst, wie bei den oben genannten Empfängern.
Prinzip der Erfindung
[0005] Die oben genannten Nachteile werden durch ein Gerät behoben, das als Lösung eine
Kombination der Vorteile einzelner Geräte in eine voll integrierte Einheit bietet.
Dieses Gerät ist eine Kombination des Satellitenpositionssystem-Empfängers; eines
mit dem Fahrzeug kommunizierenden Geräts - CAN BUS (Schnittstelle); eines Bluetooth
Access Points - Sender des Bluetooth-Signals, der die Kommunikation mit mehreren Geräten
gleichzeitig ermöglicht; eines Empfängers und eines RDS/TMC-Nachrichten-Dekoders (Radio
Data System / Traffic Message Channel) und wählbar ein Gyro-Sensors. Dadurch bekommt
der Nutzer einen absolut gleichwertigen Input für das Navigationssystem in einem Embedded-Gerät,
der bei einem fest eingebauten Navigationssystem möglich ist. Aufgrund der Kompatibilität
mit den bestehenden Applikationen in Embedded-Geräten wird ein einheitliches standardisiertes
Kommunikationsprotokoll für die GPS-Datenübertragung in Echtzeit gewählt (am häufigsten
das Multiplex-Datenprotokoll NMEA) ergänzt um eingegebene Informationen aus dem CAN-Bus
und dem RDS/TMC-Empfänger. Bei Geräten, die über keine Applikation verfügen, die dieses
neue System vollständig nutzt, wird der in das Protokoll eingegebene Teil ignoriert.
Zum Beispiel das heutzutage angebotene Navigationssystem für PDA ist imstande nur
Informationen vom Datenprotokoll zu nutzen, die es versteht (es hält sich an der Norm).
Das neu erstellte Programm wird bereits eine Erweiterung des Datenprotokolls um neue
Funktionen implementiert haben, und so werden alle präzisierenden Informationen genutzt.
Das System verhält sich für diese als ein durch die Standardnorm beschriebener GPS-Empfänger.
Allgemein gilt dieses Prinzip für die Geltendmachung des Empfangs auch von anderen
Positionssystemen, die nicht das NMEA-Protokoll und das System der GPS-Satelliten
nutzen. In Zukunft kann dies auf das System Galileo (europäisches Satellitennavigationssystem)
oder auf ältere Positionssysteme angewendet werden. Aufgrund der Vielfältigkeit der
durch die breite Öffentlichkeit verwendeten Embedded-Geräte wurde die eine drahtlose
Methode des Geräteanschlusses über Bluetooth gewählt. Der Beitrag dieser Lösung sollte
in der Erhöhung der Sicherheit und der Genauigkeit des Navigationssystems bestehen.
Der Nutzer wird von der Notwendigkeit mit Kabelverbindungen des Embedded-Gerätes zu
manipulieren befreit. Die Sicherheit wird insbesondere durch die Beseitigung jedweder
im Fahrzeug frei liegender Geräte erhöht (z.B. auf der Schalttafel frei liegender
kabelloser GPS-Empfänger, unpassend positionierter Kabelstrang, der die Handbewegung
im Bereich der Mittelkonsole und des Schalthebels verhindert usw.). Ein weiterer günstiger
Aspekt ist die Möglichkeit, dieses System über den CAN-Bus mit Geräten zu verbinden,
die die gleichen Positionsinformationen parallel benötigen. Dies sind z.B. Security
Pager (Sicherheitspager) - Schutz vom geparkten Fahrzeug, Notruf- Herbeiholung von
Hilfe bei Notfall, S.O.S. call - Notruf, Service call - Serviceanruf; eine andere
Form des Navigationssystems - fest eingebautes Navigationsgerät, Radio - mit der Möglichkeit,
die geographische Lage mittels einer einfachen Textinformation anzuzeigen; Dataloger
- Gerät zur ständigen Aufzeichnung der Fahrzeugposition für eine weitere Verarbeitung;
ein einfaches System, das über die Annäherung einem durch den Nutzer eingestellten
Zielgebiet informiert usw. Ein weiterer nicht weniger bedeutender Beitrag dieses Systems
ist die Möglichkeit, die Echtzeit für alle angeschlossenen Geräte zu synchronisieren.
Dieses Zeitsignal ist Bestandteil des durch das Positionssystem gesendeten Datenprotokolls.
[0006] Diese Funktionalität findet Anwendung sowohl in der Fahrzeug-Komfortelektronik (Bordcomputer
usw.), als auch auf dem Gebiet der Sicherheit (z.B. in der Blackbox, als zeitlich
synchrone Informationen beim Verkehrsunfall).
Übersicht der Abbildungen in der Zeichnung
[0007] Die Erfindung wird mittels der Abb. 1 näher erläutert, auf der das Blockanschlussschema
des Gerätes zur Ortung von Verkehrsmitteln, insbesondere Fahrzeugen, auf der Erdoberfläche
dargestellt ist.
Ausführungsbeispiele
[0008] Das Gerät zur Ortung von Verkehrsmitteln (1, 2), insbesondere Fahrzeugen auf der
Erdoberfläche, besteht aus einem im Fahrzeug fest eingebauten Navigationssystem (1)
und einem Embedded-Gerät (3).
Die Hauptkomponenten des im Fahrzeug fest eingebauten Navigationssystems (1) werden
nachfolgend im Text beschrieben. Es handelt sich insbesondere um das Gerät, das eine
gegenseitige Kommunikation zwischen Steuergeräten sichergestellt - der CAN-Bus (17,
17'). Am CAN-Bus ist bei modernen Fahrzeugen praktisch das gesamte Elektroniksystem
angeschlossen. In diesem Falle handelt es sich um das Radio mit Navigation (4), den
Security-Pager (5) und weitere Geräte (6) - dies können sein z.B. der Notruf - Herbeiholung
von Hilfe bei Notfall, S.O.S. call - Notruf, Service call - Serviceanruf; eine andere
Form des Navigationssystems - fest eingebautes Navigationsgerät, Radio - mit der Möglichkeit,
die geographische Lage mittels einer einfachen Textinformation anzuzeigen; Dataloger
- Gerät zur ständigen Aufzeichnung der Fahrzeugposition für eine weitere Verarbeitung;
ein einfaches System, das über die Annäherung einem durch den Nutzer eingestellten
Zielgebiet informiert usw.
Die Aktivität von CAN-BUS wird durch den Regler (16) gesteuert. Über das Schaltgetriebe
(15) wird an den CAN-Bus (17, 17") ein Radioempfänger angeschlossen - FM RX (12) mit
Antenne (11). Die Antenne (11) empfängt das Signal vom FM TX - Radioempfänger (10).
Mit diesen Sendern (10), bzw. FM-Radiowellen, die durch diese gesendet werden, ist
praktisch die gesamte Fläche der Erdkugel bedeckt. Mit Radiowellen werden durch den
Sender (10) ebenfalls digitale Informationen des RDS-TMC-Systems übertragen. Das System
RDS-TMC
(Radio Data System - Traffic Message Channel, Verkehrsinformationskanal), das auf dem Alert-Protokoll
(Agreed Layer of European RDS-TMC) basiert, bietet Autofahrern mittels RDS aktuelle Verkehrsinformationen. RDS ist
eine Radiotechnik, die die Übertragung unhörbarer digitaler Informationen im Seitenband
der Radiosendung auf FM-Frequenzen ermöglicht. Die durch die RDS-Technik übertragenen
Informationen werden in Gruppen gesendet, von welchen eine für Verkehrsinformationen
reserviert ist, die dem Fahrer durch den Empfänger (12) auf die gewünschte Weise präsentiert
werden - als Sprach-, Text- oder graphische Ausgabe auf dem Display des Radios oder
des Navigationssystems (4). Ferner sind am CAN-Bus (17, 17") mittels des CAN-Reglers
(16) und des Steuergeräts (15) der Fahrzeugpositionssignalempfänger Position RX (9)
und die Antennen (8) angeschlossen.
Durch die Antenne (8) des Fahrzeugpositionssignalempfängers Position RX (9) werden
Positionsdaten vom Positionssystem (7) empfangen und durch ein trigonometrisches Berechnungsmodell
wird aus diesen die Position des Fahrzeugs auf der Erdoberfläche bestimmt, die gemeinsam
mit der Zeitangabe an den CAN-Bus (17, 17") weitergeleitet wird.
Die letzte wichtige Komponente des Geräts sind der Bluetooth-Sender (14) und die Bluetooth-Antenne
(13). Bluetooth ist ein drahtloser Kommunikationsstandard, der zur Verbindung von
Geräten, wie Mobiltelefone, Laptops und Taschencomputer bestimmt ist. Er hat eine
größere Reichweite, als die veraltete Infrarot-Übertragung, die zusätzlich durch eine
direkte Sichtbarkeit zwischen beiden Geräten bedingt ist. Die Bluetooth-Radioübertragung
erfolgt im lizenzfreien 2,4GHz-Band.
Das Embedded-Gerät (3) empfängt vom CAN-Bus (17, 17') mittels des Bluetooth-Senders
(14) und der Bluetooth-Antenne (13) Signale über Position, Zeit, Verkehrsinformationen
(RDS/TMC) und präzisierende oder ergänzende Informationen über seine Position - über
die Geschwindigkeit einzelner Räder, über geschalteten Rückwärtsgang wie auch Informationen
vom integrierten Gyro-Sensor und eventuelle Informationen vom elektronischen Kompass.
Das Embedded-Gerät (3) präsentiert dem Fahrer die Positionsinformationen auf die gewünschte
Art und Weise - als Sprach-, Text- oder graphische Ausgabe (auf dem Display des Radios)
und verhält sich so wie ein voll funktionsfähiges drahtloses Positionssystem.
Industrielle Nutzbarkeit
[0009] Das Gerät dient zur Bestimmung der Position von Verkehrsmitteln, insbesondere Fahrzeugen,
auf der Erdoberfläche.
1. Gerät zur Bestimmung der Position von Verkehrsmitteln, insbesondere Fahrzeugen, auf
der Erdoberfläche (1,3), bestehend aus dem fest im Fahrzeug eingebauten Navigationssystem
(1) und einem Embedded-Gerät (3), bestehend aus dem Empfänger des Positionssystems
(8,9) ergänzt um das RDS/TMC (11, 12), wobei die gegenseitige Kommunikation zwischen
einzelnen Geräten des Fahrzeugs (8, 9, 11, 12) durch den CAN BUS (17, 17') sichergestellt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen über die Position des Fahrzeugs, die Zeit wie auch Verkehrsinformationen
vom CAN BUS (17, 17') mittels drahtloser Übertragung (13, 14) an das Embedded-Gerät
(3) übergeben werden.
2. Gerät entsprechend dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die drahtlose Übertragung mittels der Bluetooth-Technologie realisiert wird.
3. Gerät entsprechend dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen über die Position den Fahrgästen durch das Embedded-Gerät (3) als Sprach-,
Text- oder graphische Ausgabe präsentiert werden.
4. Gerät entsprechend dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Embedded-Gerät (3) durch einen Taschencomputer und/oder durch einen tragbaren
Computer und/oder durch ein intelligentes Telefon gebildet wird.
5. Gerät entsprechend dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen über die Fahrzeugposition, die Zeit und die Verkehrsinformationen mittels
weiterer Informationen über die Geschwindigkeit einzelner Räder und/oder der Informationen
über geschalteten Rückwärtsgang und/oder Informationen und/oder Informationen vom
elektronischen Kompass präzisiert oder ergänzt werden.
6. Gerät entsprechend dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das System über den CAN-Bus (17, 17') auch an weitere Geräte angeschlossen ist, die
ebenfalls Positionsinformationen benötigen, das Radio mit Navigation (4) und/oder
den Security-Pager (5) und/oder weitere Geräte (6), wie das System Herbeiholung von
Hilfe bei Notfall und/oder der Notruf und/oder der Serviceanruf und/oder das Radio
mit der Möglichkeit, die geographische Lage mittels einer einfachen Textinformation
anzuzeigen und/oder ein Gerät zur ständigen Aufzeichnung der Fahrzeugposition für
eine weitere Verarbeitung und/oder ein einfaches System, das über die Annäherung einem
durch den Nutzer eingestellten Zielgebiet informiert.