[0001] Die Erfindung betrifft einen Hubmagneten gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des
Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher Hubmagnet ist aus der
DE 196 22 794 A1 bekannt. Dieser Hubmagnet weist ein weichmagnetisches Gehäuse auf, das eine auf einen
Spulenkörper gewickelte Erregerspule zumindest teilweise umgibt. In einer axialen
Durchgangsöffnung des Spulenkörpers sind ein Polkern und ein bei Bestromung der Erregerspule
entlang einer Mittenachse des Spulenkörpers in Richtung des Polkerns bis zu einer
Hubendposition verschiebbarer Magnetkolben angeordnet, wobei das Gehäuse an seiner
dem Polkern entgegengesetzten Seite eine Durchgangsöffnung für den Magnetkolben aufweist.
[0003] Elektromagnetische Hubmagnete (häufig auch elektromagnetische Aktuatoren genannt)
werden in vielen Bereichen zur Ausführung von Stell- oder Schaltfunktionen eingesetzt.
Die Begrenzung der Hubbewegung erfolgt typischerweise durch einen mechanischen Anschlag
in der Hubendposition. Das Anfahren dieser Endposition ist auch bei mechanisch gedämpften
Ausführungen mit einer Geräuschentwicklung verbunden, welche sehr häufig vom Anwender
als störend empfunden wird. Technisch mögliche Regelungen des Hubbetriebes, zum Beispiel
durch Wegerfassung und Stromregelung werden aus Kostengründen in Standardanwendungen
nicht eingesetzt.
[0004] Eine bekannte Ausführungsform eines Hubmagneten ist in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellt.
Der bekannte Hubmagnet verfügt über einen U-förmigen Bügel als magnetisches Eisenrückschlusselement
1. Das Eisenrückschlusselement 1 verfügt über einen Längsschenkel 1a, von dessen beiden
Enden sich jeweils ein Querschenkel 1b, 1c weg erstreckt. Die beiden Querschenkel
1b, 1c des Eisenrückschlusselements 1 umgeben eine auf einen Spulenkörper 4 gewickelte
Erregerspule 3, wobei die Querschenkel 1b. 1c des Eisenrückschlusselements 1 jeweils
an einem stirnseitigen Flansch 4b, 4c des Spulenkörpers 4 anliegen. Der Spulenkörper
4 weist eine zentrale Durchgangsöffnung 4a mit einer Mittenachse M auf. An einer Stirnseite
des Spulenkörpers 4 ist ein Polkern 2 in der Durchgangsöffnung 4a angeordnet, ragt
aber zum Teil darüber hinaus und ist mit seinem herausragenden Ende in eine Durchgangsöffnung
1d im Querschenkel 1b des Eisenrückschlusselements 1 eingesetzt. Der andere, dem Polkern
2 entgegengesetzte Querschenkel 1c des Eisenrückschlusselements 1 weist ebenfalls
eine Durchgangsöffnung 1 e auf, die koaxial mit der Durchgangsöffnung 4a des Spulenkörpers
4 ausgerichtet ist. Eine ringförmige Gleitlagerbuchse 6 sitzt in der Durchgangsöffnung
1e des Querschenkels 1c des Eisenrückschlusselements 1 und erstreckt sich in die Durchgangsöffnung
4a des Spulenkörpers 4. Diese ringförmige Gleitlagerbuchse 6 ist an ihrer inneren
Umfangsfläche mit einer Gleitschicht, z.B. einer PTFE-Schicht, versehen. Die Gleitlagerbuchse
6 schließt mit der Außenseite des Querschenkels 1c des Eisenrückschlusselements 1
bündig ab. In der Gleitlagerbuchse ist ein Magnetkolben 5 aus einem weichmagnetischen
Material aufgenommen, der sich nach innen über die Gleitlagerbuchse 6 hinaus in die
Durchgangsöffnung 4a des Spulenkörpers 4 erstreckt.
[0005] In den Magnetkolben 5 ist koaxial eine Schubstange 7 aus einem nichtmagnetischen
Material eingesetzt. Diese Schubstange 7 erstreckt sich durch eine axiale Durchgangsöffnung
2b des Polkerns 2 und durch die Durchgangsöffnung 1d des Querschenkels 1b des Eisenrückschlusselements
1 aus dem Hubmagneten heraus, wobei in der Durchgangsöffnung 2b des Polkerns 2 eine
ringförmige Gleitlagerbuchse 10 angeordnet ist, in der die Schubstange 7 geführt wird.
Eine Schraubenfeder 9 ist in der Durchgangsöffnung 2b des Polkerns 2 um die Schubstange
7 herum angeordnet. Ein Ende der Schraubenfeder 9 ruht an der Gleitlagerbuchse 10
auf, das andere Ende der Schraubenfeder 9 liegt an dem Magnetkolben 5 an und spannt
den Magnetkolben 5 in eine Hubanfangsposition HA vor, die durch das Anliegen eines
auf der Schubstange 7 verschiebefest angeordneten Anschlagelements 11 an der Außenfläche
des Querschenkels 1 b definiert wird.
[0006] Der Magnetkolben 5 ist entlang der Mittenachse M des Spulenkörpers 4 verschiebbar,
wobei zwischen dem Magnetkolben 5 und dem Polkern 2 ein Arbeitsluftspalt 8 ausgebildet
ist, dessen axiale Länge s sich mit der Verschiebung des Magnetkolbens 5 verändert.
Wenn die Erregerspule 3 mit Strom beaufschlagt wird, so wird der Magnetkolben 5 aus
seiner Hubanfangsposition HA in Richtung des Polkerns 2 bis in eine Hubendposition
HE bewegt, die im vorliegenden Beispiel als eine Position definiert ist, in der die
dem Polkern 2 zugewandte Stirnfläche des Magnetkolbens 5 am Polkern 2 anliegt, so
dass die axiale Länge s des Arbeitsluftspalts 8 Null ist. Zur Steuerung der Arbeitsluftspalt-Kraft-Kennlinie
ist bei dem bekannten Hubmagneten der dem Polkern 2 zugewandte Endbereich 5a des Magnetkolbens
5 konisch ausgestaltet, und der Polkern 2 ist mit einer korrespondierenden konischen
axialen Vertiefung 2a ausgebildet. Die konische Ausgestaltung bewirkt eine Verbesserung
und Linearisierung der Anzugskraft im Hubendbereich des Magnetkolbens 5, wobei über
die Gestaltung der Konusgeometrie die Beeinflussung der Arbeitsluftspalt-Kraft-Kennlinie
über einen weiten Hubbereich möglich ist, die Problematik der überproportionalen Kraftzunahme
im Hubendbereich bei Verkleinerung des Arbeitsluftspaltes aber nicht beseitigt wird.
Dies ist anhand der Kennlinie A im Arbeitsluftspalt-Kraft-Diagramm von Fig. 7 dargestellt.
Diese typische Eigenschaft von Hubmagneten mit Konusgeometrie von Magnetkolben 5 und
Polkern 2 verschärft die Geräuschproblematik durch Erhöhung der kinetischen Energie
des Magnetkolbens 5 vor dem Auftreffen auf den Polkern 2 an der Hubendposition HE.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde den bekannten Hubmagneten dahingehend
zu verbessern, dass eine Erhöhung der Anzugskraft im Hubendbereich des Magnetkolbens
vermieden wird und damit das Geräusch beim Schalten des Hubmagneten beträchtlich zu
verringern. Weiters liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde einen Hubmagneten bereitzustellen,
der eine verbesserte Steuerbarkeit der Verschiebung des Magnetkolbens aufweist.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellen eines Hubmagneten mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen dargelegt.
[0009] Erfindungsgemäß wurde der oben anhand der Fig. 1 beschriebene bekannte Hubmagnet
auf eine solche Weise weitergebildet, dass ein in der Durchgangsöffnung des kolbenseitigen
Bereichs des Eisenrückschlusselements verschiebbarer Steuerabschnitt des Magnetkolbens
eine solche geometrische Ausbildung aufweist, dass sich bei Verschiebung des Magnetkolbens
in Richtung zur Hubendposition ein parasitärer Luftspalt in der Durchgangsöffnung
des kolbenseitigen Bereichs des Eisenrückschlusselements einstellt und/oder vergrößert.
[0010] Der erfindungsgemäß erzeugte parasitäre Luftspalt führt zu einem erhöhten magnetischen
Widerstand im Magnetkreis, der die Hubkraft reduziert, wenn sich der Magnetkolben
seiner Hubendposition nähert und dadurch die Geschwindigkeit des Anschlagens des Magnetkolbens
am Polkern verringern oder das Anschlagen überhaupt verhindern kann. Diese Neuerung
ermöglicht praktisch geräuschloses Schalten des Hubmagneten. Allgemein wird durch
die erfindungsgemäße Neuerung ein zusätzlicher Parameter der Beeinflussung der Arbeitsluftspalt-Kraft-Kennlinie
eingeführt, mit dem die Arbeitsluftspalt-Kraft-Kennlinie, insbesondere im Hubendbereich,
zusätzlich beeinflusst und auf den jeweiligen Anwendungszweck hin optimiert werden
kann.
[0011] Mit dieser zusätzlichen Kennliniensteuerung kann in Kombination mit mechanischen
Dämpfungselementen die auf den Magnetkolben wirkende Kraft im Hubendbereich so beeinflusst
werden, dass die Hubendposition nicht durch einen mechanischen Anschlag des Magnetkolbens
am Polkern oder einem Anschlagelement, sondern durch ein Kräftegleichgewicht der von
den Dämpfungselementen auf den Magnetkolben ausgeübten Kräfte mit den elektromagnetischen
Kräften bestimmt wird. Insbesondere ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass eine Feder den Magnetkolben gegen die von der Erregerspule ausgeübte Magnetkraft
vorspannt, wobei die Federkraft der Feder so ausgelegt ist, dass der Magnetkolben
in seiner Hubendposition von dem Polkern beabstandet ist. Eine solche Maßnahme erlaubt
geräuschlose Schaltvorgänge.
[0012] Durch die erfindungsgemäße geometrische Gestaltung des Magnetkolbens zur Erzielung
eines parasitären Luftspalts an der Durchgangsöffnung des Eisenschlusselements wird
in Kombination mit schon bisher eingesetzten Steuerungsmöglichkeiten der Kennlinie
eine auf die Anwendung hin optimierte Arbeitsluftspalt-Kraft-Kennliniensteuerung ermöglicht,
welche die beschriebenen Vorteile bringt, ohne bei der Herstellung Zusatzkosten zu
verursachen und damit auch in Standardanwendungen einsetzbar wird.
[0013] In einer Ausführungsform der Erfindung weist der Magnetkolben im Steuerabschnitt
einen verringerten Kolbendurchmesser auf, wodurch sich im Verlauf der Verschiebung
des Magnetkolbens in Richtung zur Hubendposition bei Eintritt des Steuerabschnitts
in die Durchgangsöffnung ein parasitärer Luftspalt in der Durchgangsöffnung des kolbenseitigen
Bereichs des Eisenrückschlusselements einstellt, da sich der Abstand zwischen der
Wand der Durchgangsöffnung und der Mantellinie des Magnetkolbens vergrößert.
[0014] Je nach gewünschtem Verlauf der Arbeitsluftspalt-Kraft-Kennlinie kann der Durchmesser
des Magnetkolbens im Steuerabschnitt in einer oder mehreren Stufen verringert werden,
wodurch auch der parasitäre Luftspalt stufenweise zunimmt, je weiter sich der Magnetkolben
der Hubendposition nähert. Alternativ dazu kann der Durchmesser des Magnetkolbens
im Steuerabschnitt in eine zum Polkern entgegengesetzte Richtung zumindest stückweise
stetig verringert werden, wodurch ein gleichmäßigerer Verlauf der Arbeitsluftspalt-Kraft-Kennlinie
erzielt wird, da sich der parasitäre Luftspalt stetig ändert. Beispielsweise kann
der Steuerabschnitt des Magnetkolbens konisch ausgebildet sein oder die Mantellinie
des Steuerabschnitts des Magnetkolbens zumindest abschnittsweise einen gekrümmten
Verlauf aufweisen, um einen besonders gleichmäßigen Verlauf der Arbeitsluftspalt-Kraft-Kennlinie
zu erreichen.
[0015] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird anstelle oder zusätzlich zur
Durchmesserverringerung der Steuerabschnitt des Magnetkolbens durch eine gegenüber
herkömmlichen Magnetkolben verkürzte Baulänge des Magnetkolbens realisiert, indem
die Länge des Magnetkolbens so kurz gewählt ist, dass in Hubendposition des Magnetkolbens
der Steuerabschnitt des Magnetkolbens nicht oder nur teilweise in die Durchgangsöffnung
am kolbenseitigen Bereich des Eisenrückschlusselements ragt. Der parasitäre Luftspalt
erstreckt sich in diesem Fall über die gesamte Querschnittsfläche der Durchgangsöffnung
und der magnetische Kraftfluss konzentriert sich auf den Teil des Steuerabschnitts
des Magnetkolbens, der in die Durchgangsöffnung ragt. Da dieser Teil mit der Bewegung
des Magnetkolbens in die Hubendposition ständig kleiner wird, nimmt der magnetische
Widerstand zu und folglich die Hubkraft ab.
[0016] Die Erfindung wird nun anhand von nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Hubmagneten gemäß dem Stand der Technik im Längsschnitt;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hubmagneten im Längsschnitt;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hubmagneten im Längsschnitt;
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hubmagneten im Längsschnitt;
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hubmagneten im Längsschnitt;
Fig. 6 eine fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hubmagneten im Längsschnitt;
und
Fig. 7 ein Arbeitsluftspalt-Kraft-Diagramm mit Arbeitsluftspalt-Kraft-Kennlinien für
den Hubmagneten nach dem Stand der Technik und für zwei erfindungsgemäße Hubmagneten.
[0017] Die Erfindung wird nun anhand von fünf in den Figuren 2 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Diese Ausführungsbeispiele stellen Modifikationen des in Fig. 1 dargestellten
und oben ausführlich beschriebenen Hubmagneten dar, wobei für Bauteile, die sowohl
im bekannten als auch in den erfindungsgemäßen Hubmagneten verwendet werden, in den
Zeichnungen dieselben Bezugszeichen benutzt werden und bezüglich ihrer Funktion auf
die obige Beschreibung verwiesen wird.
[0018] Die in Fig. 2 dargestellte erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hubmagneten
umfasst ein magnetisches Eisenrückschlusselement 1 in Gestalt eines U-förmigen Bügels,
der z.B. aus Blech gebogen ist. Das Eisenrückschlusselement 1 weist einen Längsschenkel
1a und zwei sich vom Längsschenkel 1 a erstreckende Querschenkel 1b, 1 c auf. Die
Querschenkel 1b, 1 c umgreifen die gegenüberliegenden Stirnseiten eines Spulenkörpers
4, auf den eine Erregerspule 3 gewickelt ist. Der Spulenkörper 4 besitzt eine axiale
Durchgangsöffnung 4a, in der an einem Ende ein Polkern 2 angeordnet ist. Weiters sind
in der axialen Durchgangsöffnung 4a des Spulenkörpers 4 eine ringförmige Gleitlagerbuchse
6 und ein darin verschieblich gelagerter Magnetkolben 15 aus einem weichmagnetischen
Material angeordnet. Wenn die Erregerspule 3 mit elektrischem Strom beaufschlagt wird,
so wird der Magnetkolben 15 durch die elektromagnetische Kraft der Erregerspule 3
angezogen und entlang einer Mittenachse M in der axialen Durchgangsöffnung 4a des
Spulenkörpers 4 in Richtung des Polkerns 2 bis zu einer Hubendposition HE verschoben.
Das Eisenrückschlusselement 1 weist an dem dem Polkern 2 entgegengesetzten kolbenseitigen
Bereich, d.h. dem Querschenkel 1c, eine Durchgangsöffnung 1 e auf, die so dimensioniert
ist, dass der Magnetkolben 15 hindurchgehen kann. Soweit bis jetzt beschrieben ist
die Konstruktion des Hubmagneten konventionell. Im Unterschied zum Stand der Technik
weist der Magnetkolben 15 des erfindungsgemäßen Hubmagneten jedoch einen Steuerabschnitt
15a am vom Polkern 2 beabstandeten Ende des Magnetkolbens 15 auf, welcher Steuerabschnitt
15a in der Durchgangsöffnung 1 e des Querschenkels 1 c des Eisenrückschlusselements
1 verschiebbar ist. Der Steuerabschnitt 15a zeichnet sich durch einen sich verringernden
Durchmesser aus, wobei sich dieser Durchmesser - ausgehend vom Durchmesser D1 des
Mittelabschnitts des (zylindrischen) Magnetkolbens 15 zum vom Polkern 2 abgewandten
Ende des Steuerabschnitts auf einen Durchmesser D2 verringert, wobei der Übergang
vom größeren Durchmesser D1 auf den kleineren Durchmesser D2 stetig verläuft, wobei
sich die Mantellinie des Steuerabschnitts 15a als Viertelkreis präsentiert. Während
der Hubbewegung des Magnetkolbens 15 in Richtung der Hubendposition HE tritt der Steuerabschnitt
15a des Magnetkolbens 15 von außen in die Durchgangsöffnung 1e ein. Durch den sich
stetig verringernden Durchmesser des Steuerabschnitts 15a wird in der Durchgangsöffnung
1e ein parasitärer Luftspalt 16 hervorgerufen, der den Magnetfluss vom Querschenkel
1c des Eisenrückschlusselements 1 verringert und dadurch auch die Hubkraft verringert.
Der Magnetfluss ist am geringsten, wenn der Magnetkolben 15 die Hubendposition erreicht
hat, wie im Arbeitsluftspalt-Kraftdiagramm von Fig. 7 anhand der Kennlinie B dargestellt.
Man erkennt aus der Kennlinie B, dass am Beginn des Hubwegs, wenn der Arbeitsluftspalt
8 eine Länge von 6 mm aufweist, die Hubkraft etwas mehr als 2 N ausmacht. Mit sich
verringerndem Arbeitsluftspalt nimmt die Hubkraft auf a. 3,7 N zu, bis bei einer Arbeitsluftspaltslänge
von ca. 2 mm der Steuerabschnitt 15 in die Durchgangsöffnung 1e eintritt und dabei
den parasitären Luftspalt 16 erzeugt (bzw. einen aufgrund von Fertigungstoleranzen
und dem Vorhandensein der Gleitlagerbuchse 6 bereits bestehenden parasitären Luftspalt
vergrößert). Der parasitäre Luftspalt 16 führt zu einem Absinken der Hubkraft auf
ca. 3 N an der Hubendposition HE.
[0019] Die verringerte Hubkraft am Ende des Hubwegs ermöglicht für sich bereits fast geräuschlose
Schaltvorgänge des Hubmagneten. Gemäß der Erfindung ist aber eine weitere Maßnahme
vorgesehen, die praktisch geräuschlose Schaltvorgänge ermöglicht. Diese Maßnahme umfasst
die Auslegung der Federkraft einer an sich bekannten Feder 19 (vergleiche Feder 9
in Fig. 1), die als Rückstellelement für den Magnetkolben 15 dient, solcherart, dass
die Hubendposition HE nicht durch einen mechanischen Anschlag des Magnetkolbens 15
am Polkern 2, sondern durch ein Kräftegleichgewicht der von der Feder 19 auf den Magnetkolben
15 ausgeübten Federkraft mit den elektromagnetischen Kräften, die von der Erregerspule
3 erzeugt werden, bestimmt wird. Wie aus der Kennlinie B des Arbeitsluftspalt-Kraft-Diagramms
von Fig. 7 zu sehen ist, ist der Magnetkolben 15 in seiner Hubendposition HE von dem
Polkern 2 ca. 0,5 mm beabstandet, oder anders gesagt, bleibt ein Rest-Arbeitsluftspalt
von 0,5 mm Länge.
[0020] Fig. 3 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform eines Hubmagneten. Diese
zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten nur insofern, als der Magnetkolben
25 mit einem konischen Steuerabschnitt 25a versehen ist, der sich von einem Durchmesser
D1 in eine vom Polkern 2 entgegengesetzte Richtung konisch auf einen kleineren Durchmesser
D2 verringert. Der dadurch erzeugte parasitäre Luftspalt ist mit dem Bezugszeichen
26 bezeichnet.
[0021] Fig. 4 zeigt eine dritte erfindungsgemäße Ausführungsform eines Hubmagneten. Diese
dritte Ausführungsform unterscheidet sich von den vorangegangenen Ausführungsformen
nur insofern, als der Magnetkolben 35 mit einem zylindrischen Steuerabschnitt 35a
versehen ist, der einen Durchmesser D2 aufweist, der kleiner ist als ein Durchmesser
D1 eines dem Steuerabschnitt 35a benachbarten zentralen zylindrischen Abschnitts 35b
des Magnetkolbens 35. Somit ist ein abgestufter Übergang vom zentralen Abschnitt 35
auf den Steuerabschnitt 35a des Magnetkolbens verwirklicht. Der Übergang könnte gemäß
der Erfindung auch in mehreren Abstufungen erfolgen. Der sich in der Durchgangsbohrung
1e einstellende parasitäre Luftspalt 36 ist ringförmig.
[0022] Fig. 5 zeigt eine vierte erfindungsgemäße Ausführungsform eines Hubmagneten. Diese
vierte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten, in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform prinzipiell nur dadurch, als sich an den Steuerabschnitt 45a des Magnetkolbens
45, der eine Durchmesserverringerung von D1 auf D2 mit sich bringt, noch ein zylindrischer
Endabschnitt 45c mit einem Durchmesser D2 anschließt. Der zylindrische Endabschnitt
45c ragt auch in der Hubendstellung HE durch die Durchgangsöffnung 1e des Querschenkels
1c des Eisenrückschlusselements 1 hindurch nach außen. Im Gegensatz dazu bildeten
bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen die Steuerabschnitte (15a, 25a, 35a)
jeweils das vom Polkern abgewandte Ende des Magnetkolbens, wobei die Magnetkolbenlänge
so bemessen war, das in der Hubendstellung HE die Stirnflächen der Steuerabschnitte
bündig mit der Außenfläche des Querschenkels 1 c abschlossen.
[0023] In Fig. 6 ist eine fünfte erfindungsgemäße Ausführungsform eines Hubmagneten im Längsschnitt
dargestellt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von den vorangegangenen Ausführungsformen
insofern, als der Steuerabschnitt 55a des Magnetkolbens 55 keine von der Zylinderform
abweichende Gestalt hat, sondern als Endabschnitt des Magnetkolbens mit einem unveränderten
Durchmesser D1 ausgeführt ist. Jedoch ist die Länge L des Magnetkolbens 55 so gewählt,
dass der Steuerabschnitt 55a nicht in die Durchgangsöffnung 1 e des Eisenrückschlusselements
1 ragt, sondern bündig mit der Innenfläche des Querschenkels 1 c abschließt. Der parasitäre
Luftspalt 56 erstreckt sich in diesem Fall über die gesamte Querschnittsfläche der
Durchgangsöffnung 1 e, und der magnetische Kraftfluss konzentriert sich während der
Hubbewegung des Magnetkolbens 55 auf den Teil des Steuerabschnitts 55a, der noch in
die Durchgangsöffnung 1e ragt. Da dieser Teil entsprechend dem zurückgelegten Hubweg
des Magnetkolbens ständig kleiner wird und in der Hubendposition HE gegen Null geht,
nimmt der magnetische Widerstand zu und fällt folglich die Hubkraft stark ab, wie
in der Kennlinie C im Arbeitsluftspalt-Kraft-Diagramm von Fig. 7 dargestellt.
[0024] Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist die Federkraft der Feder 59 so
eingestellt, dass die Hubendposition HE nicht durch einen mechanischen Anschlag des
Magnetkolbens 55 am Polkern 2, sondern durch ein Kräftegleichgewicht der von der Feder
59 auf den Magnetkolben 55 ausgeübten Federkraft mit den elektromagnetischen Kräften,
die von der Erregerspule 3 erzeugt werden, bestimmt wird. Wie aus der Kennlinie C
zu sehen ist, ist der Magnetkolben 55 in seiner Hubendposition HE von dem Polkern
2 ca. 0,5 mm beabstandet, und es bleibt ein Rest-Arbeitsluftspalt 8 von 0,5 mm Länge.
[0025] Es sei erwähnt, dass das magnetische Eisenrückschlusselement nicht als Bügel ausgebildet
sein muss, sondern z.B. auch als Gehäuse ausgebildet sein kann. In der Literatur wird
das magnetische Eisenrückschlusselement auch als Stator bezeichnet. Der Magnetkolben
wird in der Literatur häufig als Anker bezeichnet.
1. Hubmagnet mit einem magnetischen Eisenrückschlusselement (1), einer zumindest teilweise
von dem Eisenrückschlusselement (1) umgebenen, auf einen Spulenkörper (4) gewickelten
Erregerspule (3), einem zumindest teilweise in einer axialen Durchgangsöffnung (4a)
des Spulenkörpers (4) angeordneten Polkern (2) und einem bei Bestromung der Erregerspule
(3) entlang einer Mittenachse (M) des Spulenkörpers (4) in Richtung des Polkerns (2)
bis zu einer Hubendposition (HE) verschiebbaren Magnetkolben (15, 25, 35, 45, 55),
wobei das Eisenrückschlusselement (1) an einem dem Polkern (2) entgegengesetzten kolbenseitigen
Bereich (1c) eine Durchgangsöffnung (1e) für den Magnetkolben aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein in der Durchgangsöffnung (1e) des kolbenseitigen Bereichs (1c) des Eisenrückschlusselements
(1) verschiebbarer Steuerabschnitt (15a, 25a, 35a, 45a, 55a) des Magnetkolbens (15,
25, 35, 45, 55) eine solche geometrische Ausbildung aufweist, dass sich bei Verschiebung
des Magnetkolbens (15, 25, 35, 45, 55) in Richtung zur Hubendposition (HE) ein parasitärer
Luftspalt (16, 26, 36, 46, 56) in der Durchgangsöffnung (1e) des kolbenseitigen Bereichs
(1c) des Eisenrückschlusselements (1) einstellt und/oder vergrößert.
2. Hubmagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnetkolben (15, 25, 35, 45) im Steuerabschnitt (15a, 25a, 35a, 45a) einen verringerten
Kolbendurchmesser (D2) aufweist.
3. Hubmagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Durchmesser des Magnetkolbens (35) im Steuerabschnitt (35a) stufenweise
(D1→D2) verringert.
4. Hubmagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Durchmesser des Magnetkolbens (15, 25, 45) im Steuerabschnitt (15a, 25a,
45a) in eine zum Polkern (2) entgegengesetzte Richtung zumindest stückweise stetig
verringert.
5. Hubmagnet nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerabschnitt (25a) des Magnetkolbens (25) konisch ausgebildet ist.
6. Hubmagnet nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantellinie des Steuerabschnitts (15a, 45a) des Magnetkolbens (15, 45) zumindest
abschnittsweise einen gekrümmten Verlauf aufweist.
7. Hubmagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L) des Magnetkolbens (55) so kurz gewählt ist, dass in Hubendposition
(HE) des Magnetkolbens der Steuerabschnitt (55a) des Magnetkolbens nicht oder nur
teilweise in die Durchgangsöffnung (1e) des kolbenseitigen Bereichs (1c) des Eisenrückschlusselements
(1) ragt.
8. Hubmagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feder (19, 59) den Magnetkolben (15, 55) gegen die von der Erregerspule (3)
ausgeübte Magnetkraft vorspannt, wobei die Federkraft der Feder (19, 59) so ausgelegt
ist, dass der Magnetkolben (19, 59) in seiner Hubendposition (HE) von dem Polkern
(2) beabstandet ist.