[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausziehführung für ein aus einem Möbelkorpus ausziehbares
Möbelteil, insbesondere einen Hochschrankauszug, welches um eine vertikale Achse zwischen
einer Grundstellung, in der es parallel zu einer Ausziehrichtung der Ausziehführung
ausgerichtet ist, und einer mindestens um 45°, vorzugsweise beidseitig jeweils um
mindestens 90°, gegenüber der Grundstellung verschwenkbaren Schwenkstellung verschwenkbar
ist, mit einer am Möbelkorpus zu befestigenden Korpusschiene und einer in die Ausziehrichtung
ausziehbaren und entgegen der Ausziehrichtung einschiebbaren Ausziehschiene, welche
das um die vertikale Achse verschwenkbare ausziehbare Möbelteil trägt, und mit einem
vom ausziehbaren Möbelteil bei dessen Verschwenkung betätigbaren Blockiermechanismus
zum Blockieren des Einschiebens der ausgezogenen Ausziehschiene in der Schwenkstellung
des ausziehbaren Möbelteils und zum Freigeben des Einschiebens der ausgezogenen Ausziehschiene
in der Grundstellung des ausziehbaren Möbelteils, wobei der Blockiermechanismus einen
vom ausziehbaren Möbelteil bei einer Verschwenkung desselben zwischen einer Grundstellung,
in der das Einschieben des ausziehbaren Möbelteils freigegeben ist, und mindestens
einer Blockierstellung, in der das Einschieben des ausziehbaren Möbelteils blockiert
ist, verschwenkbar gelagerten Blockierhebel umfasst, der zum Blockieren des Einschiebens
der ausgezogenen Ausziehschiene in seiner bzw. seiner jeweiligen Blockierstellung
mit mindestens einem korpusfesten Anschlag zusammenwirkt.
[0002] Ausziehführungen für Hochschrankauszüge, die für eine verbesserte Zugänglichkeit
um eine vertikale Achse verschwenkbar sind, sind bekannt, beispielsweise aus der
EP 1 161 899 B1. In einer üblichen Ausführungsform weist der Schrankauszug einen umfangsgeschlossenen
Rahmen auf, zwischen dessen vertikalen Rahmenschenkeln Körbe, Fächer oder dgl. einhängbar
sind. Zur Führung des oberen Endes des ausziehbaren Hochschrankrahmens gegen eine
Verkippung rechtwinklig zur Ausziehrichtung ist herkömmlicherweise weiters im Deckenbereich
des Hochschrankkorpus eine Seitenführung vorhanden.
[0003] Eine Ausziehführung für einen Hochschrankrahmen eines Hochschranks ist weiters aus
der
EP 1 479 318 B1 bekannt. Der ausgezogene Hochschrankrahmen ist nach Erreichen seines vollständig
ausgezogenen Zustands gegen eine ungewollte Rückverlagerung durch eine Art Rastmechanismus
verriegelt. Die Haltekraft des Rastmechanismus kann durch eine ausreichend hohe Rückstellkraft
überwunden werden. Diese Verriegelung umfasst eine an einer Mittelschiene der Ausziehführung
angeordnete, um eine horizontale, rechtwinklig zur Ausziehrichtung liegende Achse
verschwenkbar gelagerte Wippe. Aufgrund der Ausbildung als Rastmechanismus ist der
Sperrmechanismus zum Sperren des Einschiebens der ausgezogenen Ausziehschiene durch
eine entsprechende, in die Einschubrichtung wirkende Kraft überwindbar. In den beiden
um 90° gegenüber der Grundstellung verschwenkten Schwenkstellungen des Hochschrankrahmens
ist dieser durch eine Art Rastmechanismus gegen eine Rückschwenkung verriegelt. Weiters
besitzt die mit dem oberen Ende des Hochschrankrahmens zusammenwirkende Seitenführung
einen Blockiermechanismus zum Blockieren des Einschiebens der ausgezogenen Ausziehschiene
in der Schwenkstellung des Ausziehrahmens. Hierbei kann sich ein Teil einer Exzenterbaugruppe
in einem erweiterten Führungsbereich der Seitenführung drehen, wenn der Ausziehrahmen
vollständig ausgezogen ist.
[0004] Bekanntgeworden ist weiters eine Ausziehführung der eingangs genannten Art. Der Blockiermechanismus
zum Blockieren des Einschiebens der ausgezogenen Ausziehschiene, wenn sich das ausgezogene
Möbelteil in einer Schwenkstellung befindet, umfasst erste und zweite an einer Mittelschiene
um vertikale Achsen verschwenkbar gelagerte Hebel, die zusammenwirken. Der erste,
kürzere Hebel wirkt mit seinem einen Hebelarm mit dem ausziehbaren Möbelteil zusammen
und wird verschwenkt, wenn dieses ausgehend von seiner Grundstellung um seine vertikale
Achse verschwenkt wird, und der erste Hebel verschwenkt dadurch den mit seinem anderen
Hebelarm zusammenwirkenden zweiten Hebel in die entgegengesetzte Schwenkrichtung um
dessen vertikale Achse. Der andere Hebelarm des zweiten Hebels gelangt durch diese
Verschwenkung mit einem korpusfesten Anschlag der Ausziehführung in Eingriff, wodurch
ein Einschieben der ausgezogenen Ausziehschiene, an welchem das ausziehbare Möbelteil
verschwenkbar gelagert ist, blockiert wird. Dieser Blockiermechanismus der vorbekannten
Ausziehführung weist eine relativ komplizierte Ausbildung auf.
[0005] Eine weitere Ausziehführung für einen ausziehbaren und im ausgezogenen Zustand um
eine vertikale Achse verschwenkbaren Hochschrank ist aus der
DE 43 08 195 A1 bekannt. Im verschwenkten Zustand des ausgezogenen Hochschranks ist das Einschieben
des Hochschranks durch einen Blockiermechanismus blockiert. Zum Ausziehen und Einschieben
des Hochschranks dienen hier relativ massiv und aufwendig ausgebildete Laufwagen,
die in oberen und unteren Führungsschienen verschieblich sind. Die Laufwagen sind
im Wesentlichen L-förmig ausgebildet und umfassen einen Längsarm und einen Querarm.
Im Querarm sind zwei zylindrische Zahnräder drehbar gelagert, die miteinander gekoppelt
sind und in Verzahnungen der Führungsschienen eingreifen. Die Zahnräder der oberen
und unteren Laufwagen sind über eine Drehwelle gekoppelt. Die Längsarme der Laufwagen
sind über Stützräder entlang der Führungsschienen verfahrbar. Weiters ist am Längsarm
ein Blockierhebel um eine vertikale Achse verschwenkbar gelagert. Im ausgezogenen
Zustand des Hochschranks ragt der Längsarm aus der Führungsschiene heraus und der
Blockierhebel ist durch Federkraft um die vertikale Achse verschwenkt und wirkt mit
einem korpusfesten Anschlag zusammen. Die
DE 43 08 195 A1 beschreibt somit eine spezielle Art einer Ausziehführung mit in oberen und unteren
Führungsschienen gekoppelt verschiebbaren Laufwagen, wobei die Ausbildung insgesamt
vergleichsweise aufwendig ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausziehführung der eingangs genannten Art mit
einem einfach ausgebildeten und zuverlässig wirkenden Blockiermechanismus bereitzustellen.
Erfindungsgemäß gelingt dies durch eine Ausziehführung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0007] Durch die um die parallel zur Ausziehrichtung ausgerichtete Schwenkachse verschwenkbare
Ausbildung des Blockierhebels wird in einer sehr einfachen Weise einerseits eine Betätigung
des Blockierhebels durch das ausziehbare Möbelteil bei dessen Verschwenkung, andererseits
der Angriff des Blockierhebels am korpusfesten Anschlag in der Blockierstellung des
Blockierhebels ermöglicht.
[0008] Vorteilhafterweise kann durch den Blockierhebel auch die Verschwenkung des ausziehbaren
Möbelteils um seine vertikale Achse verhindert werden, wenn sich die Ausziehführung
in ihrer Grundstellung oder einem teilweise ausgezogenen Zustand befindet. Erst wenn
das ausziehbare Möbelteil ausreichend weit ausgezogen worden ist, wird dessen Verschwenkbarkeit
um die vertikale Achse freigegeben. Hierzu übergreifen im eingeschobenen und teilweise
ausgezogenen Zustand der Ausziehschiene seitlich abstehende Arme des Blockierhebels
die Korpusschiene, wodurch eine Verschwenkung des Blockierhebels blockiert ist und
somit auch das ausziehbare Möbelteil, welches in der Grundstellung des Blockierhebels
formschlüssig mit diesem verbunden ist (bezogen auf eine Verschwenkung um seine vertikale
Achse), in seiner Grundstellung festgehalten ist.
[0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägsicht eines Hochschranks mit einer erfindungsgemäßen Ausziehführung im
eingeschobenen Zustand des Hochschrankauszugs, der Möbelkorpus teilweise aufgebrochen
und transparent dargestellt;
- Fig. 2
- eine Darstellung analog Fig. 1, im ausgezogenen Zustand des Hochschrankauszugs;
- Fig. 3
- eine Darstellung analog Fig. 2, in einer Schwenkstellung des Hochschrankauszugs;
- Fig. 4
- eine Schrägsicht der Ausziehführung im auseinandergenommenen Zustand der Schienen
der Ausziehführung;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der in einen Hochschrank eingebauten Ausziehführung, die Vorderwand
des Hochschrankkorpus entfernt;
- Fig. 6
- einen Schnitt entlang der Linie A-A von Fig. 5;
- Fig. 7
- einen Schnitt entsprechend Fig. 6, aber in einem aus der Grundstellung ausgeschwenkten
Zustand des Hochschrankrahmens;
- Fig. 8
- eine Schrägsicht der Ausziehschiene, wobei Teile der Ausziehschiene auseinandergezogen
dargestellt sind, in der Grundstellung des Blockierhebels;
- Fig. 9
- eine Schrägsicht entsprechend Fig. 8, aber in einer Blockierstellung des Blockierhebels.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt. Hierbei umfasst
die Ausziehführung eine Korpusschiene 1, eine Mittelschiene 2 und eine Ausziehschiene
3. Die Schienen 1, 2, 3 sind gegeneinander verschiebbar gelagert, wobei die Ausziehschiene
3 ausgehend von einem vollständig eingeschobenen Zustand (Fig. 1) in eine Ausziehrichtung
4 bis in einen vollständig ausgezogenen Zustand (Fig. 2, 3 und 5) ausziehbar ist und
entgegen der Ausziehrichtung 4 wiederum einschiebbar ist.
[0011] Die Schienen 1, 2, 3 sind vorzugsweise mittels an den Schienen drehbar gelagerten
Laufrollen gegeneinander verschiebbar gelagert. Denkbar und möglich wäre beispielsweise
auch eine verschiebbare Lagerung mittels in Käfigen zwischen den Schienen angeordneten
Wälzkörpern.
[0012] Die Korpusschiene 1 ist an einem Möbelkorpus 5 befestigt, der hier von einem Hochschrankkorpus
gebildet wird, und die Ausziehschiene 3 trägt das mit ihr verbundene ausziehbare Möbelteil
6, welches hier in Form eines Hochschrankauszugs ausgebildet ist.
[0013] Der von der Ausziehführung getragene und oberhalb dieser sich befindende Hochschrankauszug
besitzt einen Hochschrankrahmen 7, der obere und untere horizontale Rahmenschenkel
8, 9 und zwischen diesen verlaufende vertikale Rahmenschenkel 10, 11 aufweist. Zwischen
den vertikalen Rahmenschenkeln 10, 11 sind beispielsweise Körbe 12, Schalen, Fächer
oder Tablare oder dgl. angebracht. Weiters ist am bezogen auf die Ausziehrichtung
4 vorderen vertikalen Rahmenschenkel 11 eine Blende befestigt.
[0014] Der Hochschrankrahmen 7 ist um eine vertikale Achse 13 verschwenkbar mit der Ausziehschiene
3 verbunden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein zu diesem Zweck dienendes Schwenklager
zwischen der Ausziehschiene 3 und einer Befestigungsschiene 15 für den unteren horizontalen
Rahmenschenkel 8 angeordnet. Der untere horizontale Rahmenschenkel 8 könnte auch direkt
mit dem Schwenklager 14 verbunden sein.
[0015] Zur Führung des oberen Endes des Hochschrankauszugs gegen eine Verkippung rechtwinklig
zur Ausziehrichtung 4 dient eine an der Decke des Möbelkorpus 5 befestigte Seitenführung
16. Diese kann in herkömmlicher Weise ausgebildet sein und auseinander ausziehbare
Führungsschienen 17, 18, 19 umfassen, wobei die bezogen auf die Ausziehrichtung 4
vorderste Führungsschiene 19 mit dem oberen horizontalen Rahmenschenkel 9 des Hochschrankrahmens
7 zusammenwirkt, beispielsweise in einen Zwischenraum dieses Rahmenschenkels 9 ragende,
um vertikale Achsen drehbar gelagerte Rollen aufweist.
[0016] Im in den Möbelkorpus 5 eingeschobenen Zustand befindet sich das ausziehbare Möbelteil
6 in einer Grundstellung, in der es parallel zur Ausziehrichtung 4 ausgerichtet ist.
Im vollständig ausgezogenen Zustand der Ausziehschiene 3 ist es ausgehend von der
Grundstellung um die vertikale Achse 13 zumindest in eine Schwenkrichtung um mindestens
45° verschwenkbar, vorzugsweise in beide Schwenkrichtungen, beispielsweise um jeweils
90°. Eine solche um 90° verschwenkte Schwenkstellung ist in Fig. 3 dargestellt. Die
weitere Verschwenkung in die gleiche Schwenkrichtung kann beispielsweise durch Anschläge
im Schwenklager 14 blockiert sein.
[0017] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ausziehführung in Form eines Differentialauszuges
ausgebildet, bei dem sich die Mittelschiene 2 mit der halben Geschwindigkeit bzw.
um jeweils halbe Wegstrecken im Vergleich zur Ausziehschiene 3 gegenüber der Korpusschiene
1 verschiebt. Hierbei können alle Laufrollen der Ausziehführung an der Mittelschiene
2 drehbar gelagert sein.
[0018] Die Korpusschiene 1 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel einen C-förmigen Querschnitt
auf, wobei von einem Basissteg 20 beidseitig Seitenstege 21, 22 nach oben abstehen,
die an ihren vom Basissteg 20 entfernten Enden gegeneinander gerichtete Fortsätze
23, 24 aufweisen.
[0019] Die Mittelschiene besitzt die beiden Seitenwangen 25, 26, die beispielsweise über
Verbindungsbolzen 27, 28, 29 miteinander verbunden sind. An ihren oberen Enden weisen
die Seitenwangen 25, 26 gegeneinander gerichtete Fortsätze 30, 31 und an ihren unteren
Enden voneinander weggerichtete Fortsätze 32, 33 auf.
[0020] Im Bereich des bezogen auf die Ausziehrichtung 4 vorderen Endes der Mittelschiene
2 sind an den Innenseiten der Seitenwangen 25, 26 diese nach unten überragende Laufrollen
34, 35 drehbar gelagert. Im Bereich des hinteren Endes der Mittelschiene 2 sind an
den Außenseiten der Seitenwangen 25, 26 Laufrollen 36, 37 drehbar gelagert, die mit
den Fortsätzen 23, 24 der Korpusschiene 1 zusammenwirken.
[0021] In einem mittleren Bereich der Korpusschiene 1 sind an den Innenseiten der Seitenwangen
25, 26 diese nach unten überragende Differentialrollen 38, 39 drehbar gelagert. Die
Lagerung dieser Differentialrollen 38, 39 erfolgt in bekannter Weise mit einem Spiel
in vertikaler Richtung. Die Differentialrollen 38, 39 wirken einerseits mit dem Basissteg
20 der Korpusschiene 1, andererseits mit seitlichen Fortsätzen 48, 49 der Ausziehschiene
3 zusammen.
[0022] Oberhalb der Differentialrollen 38, 39 sind an den Innenseiten der Seitenwangen 25,
26 Stützrollen 40, 41 drehbar gelagert, die mit den Fortsätzen 48, 49 der Ausziehschiene
3 zusammenwirken. Im Bereich zwischen den Differentialrollen 38, 39 und dem hinteren
Ende der Mittelschiene 2 sind an den Innenseiten der Seitenwangen 25, 26 diese nach
unten überragende Hilfsrollen 42, 43 drehbar gelagert, die mit dem Basissteg 20 der
Korpusschiene 1 zusammenwirken.
[0023] Die Ausziehschiene 3 besitzt die beiden Seitenwangen 44, 45, die beispielsweise u.a.
durch Verbindungsbolzen 46, 47 miteinander verbunden sind. An ihren unteren Enden
weisen die Seitenwangen 44, 45 von einander weggerichtete Fortsätze 48, 49 auf, welche
wie bereits erwähnt auf den Differentialrollen 38, 39 und weiters auf den Laufrollen
34, 35 aufliegen. An den oberen Enden der Seitenwangen 44, 45 können voneinander weggerichtete
Fortsätze 50, 51 vorgesehen sein.
[0024] Die bisher beschriebenen Teile der Ausziehführung sind in herkömmlicher Weise ausgebildet.
Zur Begrenzung der gegenseitigen Verschiebung der Schienen 1, 2, 3 sind Anschläge
vorhanden, die in herkömmlicher Weise ausgebildet sein können.
[0025] Die Ausziehführung könnte auch in anderer Weise als in Form der beschriebenen Differentialausziehführung
ausgebildet sein, beispielsweise in Form einer herkömmlichen Teleskopausziehführung,
bei der an allen Schienen Laufrollen drehbar gelagert sind. Die Ausziehführung könnte
auch mehr als drei Schienen umfassen, wobei zwischen der Korpusschiene und der Ausziehschiene
mehr als eine Mittelschiene bzw. Zwischenschiene vorhanden ist, um die Auszugslänge
zu vergrößern.
[0026] Die Ausziehführung umfasst weiters einen vom ausziehbaren Möbelteil 6 bei dessen
Verschwenkung betätigbaren Blockiermechanismus. Dieser umfasst einen um eine parallel
zur Ausziehrichtung 4 bzw. parallel zu den Schienen 1, 2, 3 ausgerichtete Schwenkachse
52 verschwenkbar gelagerten Blockierhebel 53. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist
der Blockierhebel 53 an der Ausziehschiene 3 verschwenkbar gelagert.
[0027] Hierzu besitzt er beispielsweise parallel zur Ausziehrichtung 4 beidseitig abstehende
Lagerzapfen 54, die in Bohrungen 55, 56 von ersten und zweiten Lagerteilen 57, 58
eingreifen. Die Lagerteile 57, 58 sind mit den Seitenwangen 44, 45 starr verbunden,
beispielsweise indem sie wie gezeigt vom Verbindungsbolzen 46 durch Bohrungen 59,
60 durchsetzt werden, wobei Verbindungszapfen 61 des Lagerteils 58 in Ausnehmungen
62 des Lagerteils 57 und Verbindungszapfen 63 des Lagerteils 57 in Bohrungen 64 der
Seitenwangen 44, 45 ragen.
[0028] Der Blockierhebel 53 besitzt einen gegenüber der Schwenkachse 52 nach oben in Richtung
zum ausziehbaren Möbelteil 6 sich erstreckenden Abschnitt 65 und von diesem Abschnitt
65 beidseitig abstehende Arme 66, 67. Der Abschnitt 65 ist somit ausgehend von der
Schwenkachse 52 vom Basissteg 20 der Korpusschiene 1 weggerichtet.
[0029] In der Grundstellung des ausziehbaren Möbelteils 6 ist dieses bezogen auf die Richtung
der Verschwenkbarkeit des ausziehbaren Möbelteils 6 formschlüssig mit dem Blockierhebel
53 verbunden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt der Blockierhebel 53 hierzu
am oberen, dem ausziehbaren Möbelteil 6 benachbarten Ende des Abschnitts 65 eine Vertiefung
68, in welche die mit dem Schwenklager 14, von dem in den Fig. 8 und 9 nur ein Teil
dargestellt ist, verschwenkbar verbundene Befestigungsschiene 15 des ausziehbaren
Möbelteils 6 in der Grundstellung des ausziehbaren Möbelteils 6 und in einer Grundstellung
des Blockierhebels 53 ragt, vgl. Fig. 6.
[0030] Befindet sich die Ausziehschiene 3 in ihrem vollständig eingeschobenen Zustand, so
übergreifen die Arme 66, 67 des Blockierhebels 53 die Korpusschiene 1. Bei einem Versuch
der Verschwenkung des ausziehbaren Möbelteils 6 um seine vertikale Achse 13 kommen
die Arme 66, 67 an die Korpusschiene 1 zur Anlage, wobei eine Verschwenkung des Blockierhebels
53 um seine Schwenkachse 52 blockiert ist. Durch die formschlüssige Verbindung mit
dem ausziehbaren Möbelteil 6 ist auch dessen Verschwenkung um die vertikale Achse
13 blockiert. Das Gleiche gilt für einen teilweise ausgefahrenen Zustand, solange
die Arme 66, 67 die Korpusschiene 1 übergreifen und bei einem Versuch der Verschwenkung
des ausziehbaren Möbelteils 6 an diese zur Anlage kommen und das ausziehbare Möbelteil
6 dadurch im Formschluss mit dem Blockierhebel 53 gehalten ist.
[0031] Im vollständig ausgezogenen Zustand der Ausziehschiene 3 kommen die Arme 66, 67 vor
das vordere Ende der Korpusschiene 1 zu liegen, vgl. Fig. 5. Wird das ausziehbare
Möbelteil 6 nunmehr ausgehend von seiner Grundstellung verschwenkt, so verschwenkt
es durch den Eingriff zwischen dem ausziehbaren Möbelteil 6 und dem Blockierhebel
53 letzteren um seine Schwenkachse 52 in eine Blockierstellung, in welcher der Formschluss
zwischen dem ausziehbaren Möbelteil 6 und dem Blockierhebel 53 aufgehoben ist (vgl.
Fig. 7). Das ausziehbare Möbelteil 6 kann somit beim weiteren Verschwenken aus der
Vertiefung 68 des Blockierhebels 53 ausfahren.
[0032] In seiner Blockierstellung blockiert der Blockierhebel 53 ein Einschieben des ausziehbaren
Möbelteils 6 entgegen der Ausziehrichtung 4, indem einer seiner Arme 66, 67 mit einem
korpusfesten Anschlag 69, 70 zusammenwirkt. Dieser ist vorzugsweise an der Korpusschiene
1 angeordnet, und zwar im gezeigten Ausführungsbeispiel am bezogen auf die Ausziehrichtung
vorderen stirnseitigen Ende der Korpusschiene 1.
[0033] Beim Zurückschwenken des ausziehbaren Möbelteils 6 in seine Grundstellung gelangt
das ausziehbare Möbelteil 6 wiederum in Eingriff mit dem Blockierhebel 53 und verschwenkt
diesen zurück in seine in Fig. 5 dargestellte Grundstellung. Das Einschieben des ausziehbaren
Möbelteils 6 ist somit freigegeben.
[0034] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Blockierhebel 53 im Querschnitt rechtwinklig
zur Ausziehrichtung 4 gesehen (Fig. 6 und Fig. 7) beidseitig vom Abschnitt 65 abstehende
Arme 66, 67 auf, welche sich also quer, vorzugsweise rechtwinklig zur Ausziehrichtung
4 erstrecken, entsprechend der beidseitigen Verschwenkbarkeit des ausziehbaren Möbelteils
6. Sollte das ausziehbare Möbelteil 6 nur in eine Richtung verschwenkbar sein, so
könnte der Blockierhebel 53 auch nur einen auf einer Seite abstehenden Arm 66, 67
aufweisen. Der Blockierhebel würde dann nicht wie im gezeigten Ausführungsbeispiel
zwei in entgegengesetzte Richtungen gegenüber der Grundstellung verschwenkte Blockierstellungen,
sondern nur eine Blockierstellung aufweisen.
[0035] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Rastmechanismus vorhanden, um den Blockierhebel
53 gerastet in seinen Blockierstellungen, und vorzugsweise auch gerastet in seiner
Grundstellung zu halten. Beispielsweise kann hierzu an einer federelastischen Rastzunge
des Lagerteils 58 ein Rastvorsprung 71 vorhanden sein, der mit Rastvertiefungen 72,
73, 74 an einem Abschnitt 75 des Blockierhebels 53 zusammenwirkt. Der Abschnitt 75
erstreckt sich von der Schwenkachse 52 in die entgegengesetzte Richtung wie der Abschnitt
65 des Blockierhebels 53. Auch andere Ausbildungen des Rastmechanismus sind denkbar
und möglich.
[0036] Ein die Fortsätze 50, 51 der Ausziehschiene 3 übergreifendes Gleitstück 76 dient
zur Abstützung des ausziehbaren Möbelteils 6 in seiner Grundstellung.
[0037] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Blockierhebel 53 an der Ausziehschiene 3
verschwenkbar gelagert, und zwar im Bereich von deren hinterem Ende. Wenn die Ausziehführung
in Form eines Überauszugs ausgebildet ist, bei welchem das hintere Ende der Ausziehschiene
3 in ihrem vollständig ausgezogenen Zustand im Abstand vor dem vorderen Ende der Korpusschiene
1 liegt, so könnte der Blockierhebel 53 auch an der Mittelschiene 2 bzw. einer der
Mittelschienen verschwenkbar gelagert sein.
[0038] Die Anordnung des korpusfesten Anschlags bzw. der korpusfesten Anschläge 69, 70 an
der Korpusschiene 1 ist bevorzugt. Prinzipiell denkbar und möglich wäre es beispielsweise
auch, eigene, von der Korpusschiene getrennte Anschlagteile am Möbelkorpus 5 anzubringen.
Legende
zu den Hinweisziffern:
[0039]
- 1
- Korpusschiene
- 2
- Mittelschiene
- 3
- Ausziehschiene
- 4
- Ausziehrichtung
- 5
- Möbelkorpus
- 6
- ausziehbares Möbelteil
- 7
- Hochschrankrahmen
- 8
- horizontaler Rahmenschenkel
- 9
- horizontaler Rahmenschenkel
- 10
- vertikaler Rahmenschenkel
- 11
- vertikaler Rahmenschenkel
- 12
- Korb
- 13
- vertikale Achse
- 14
- Schwenklager
- 15
- Befestigungsschiene
- 16
- Seitenführung
- 17
- Führungsschiene
- 18
- Führungsschiene
- 19
- Führungsschiene
- 20
- Basissteg
- 21
- Seitensteg
- 22
- Seitensteg
- 23
- Fortsatz
- 24
- Fortsatz
- 25
- Seitenwange
- 26
- Seitenwange
- 27
- Verbindungsbolzen
- 28
- Verbindungsbolzen
- 29
- Verbindungsbolzen
- 30
- Fortsatz
- 31
- Fortsatz
- 32
- Fortsatz
- 33
- Fortsatz
- 34
- Laufrolle
- 35
- Laufrolle
- 36
- Laufrolle
- 37
- Laufrolle
- 38
- Differentialrolle
- 39
- Differentialrolle
- 40
- Stützrolle
- 41
- Stützrolle
- 42
- Hilfsrolle
- 43
- Hilfsrolle
- 44
- Seitenwange
- 45
- Seitenwange
- 46
- Verbindungsbolzen
- 47
- Verbindungsbolzen
- 48
- Fortsatz
- 49
- Fortsatz
- 50
- Fortsatz
- 51
- Fortsatz
- 52
- Schwenkachse
- 53
- Blockierhebel
- 54
- Lagerzapfen
- 55
- Bohrung
- 56
- Bohrung
- 57
- Lagerteil
- 58
- Lagerteil
- 59
- Bohrung
- 60
- Bohrung
- 61
- Verbindungszapfen
- 62
- Ausnehmung
- 63
- Verbindungszapfen
- 64
- Bohrung
- 65
- Abschnitt
- 66
- Arm
- 67
- Arm
- 68
- Vertiefung
- 69
- korpusfester Anschlag
- 70
- korpusfester Anschlag
- 71
- Rastvorsprung
- 72
- Rastvertiefung
- 73
- Rastvertiefung
- 74
- Rastvertiefung
- 75
- Abschnitt
- 76
- Gleitstück
1. Ausziehführung für ein aus einem Möbelkorpus (5) ausziehbares Möbelteil, insbesondere
einen Hochschrankauszug, welches um eine vertikale Achse (13) zwischen einer Grundstellung,
in der es parallel zu einer Ausziehrichtung (4) der Ausziehführung ausgerichtet ist,
und einer mindestens um 45°, vorzugsweise beidseitig jeweils um mindestens 90°, gegenüber
der Grundstellung verschwenkbaren Schwenkstellung verschwenkbar ist, mit einer am
Möbelkorpus (5) zu befestigenden Korpusschiene (1) und einer in die Ausziehrichtung
(4) ausziehbaren und entgegen der Ausziehrichtung (4) einschiebbaren Ausziehschiene
(3), welche das um die vertikale Achse (13) verschwenkbare ausziehbare Möbelteil (6)
trägt, und mit einem vom ausziehbaren Möbelteil (6) bei dessen Verschwenkung betätigbaren
Blockiermechanismus zum Blockieren des Einschiebens der ausgezogenen Ausziehschiene
(3) in der Schwenkstellung des ausziehbaren Möbelteils (6) und zum Freigeben des Einschiebens
der ausgezogenen Ausziehschiene (3) in der Grundstellung des ausziehbaren Möbelteils,
wobei der Blockiermechanismus einen vom ausziehbaren Möbelteil (6) bei einer Verschwenkung
desselben zwischen einer Grundstellung, in der das Einschieben des ausziehbaren Möbelteils
(6) freigegeben ist, und mindestens einer Blockierstellung, in der das Einschieben
des ausziehbaren Möbelteils (6) blockiert ist, verschwenkbar gelagerten Blockierhebel
(53) umfasst, der zum Blockieren des Einschiebens der ausgezogenen Ausziehschiene
(3) in seiner bzw. seiner jeweiligen Blockierstellung mit mindestens einem korpusfesten
Anschlag (69, 70) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (53) um eine parallel zur Ausziehrichtung (4) ausgerichtete Schwenkachse
(52) verschwenkbar ist.
2. Ausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (53) einen von seiner Schwenkachse (52) im montierten Zustand der
Ausziehführung nach oben sich erstreckenden Abschnitt (65) zum Zusammenwirken mit
dem ausziehbaren Möbelteil (6) und mindestens einen von diesem Abschnitt (65) in einem
Querschnitt rechtwinklig zur Ausziehrichtung (4) gesehen seitlich abstehenden Arm
(66, 67) zum Zusammenwirken mit dem korpusfesten Anschlag (69, 70) besitzt.
3. Ausziehführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass von diesem Abschnitt (65) beidseitig Arme (66, 67) abstehen, die mit einem jeweiligen
korpusfesten Anschlag (69, 70) zusammenwirken.
4. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine korpusfeste Anschlag (69, 70) an der Korpusschiene (1) angeordnet
ist, vorzugsweise an der bezogen auf die Ausziehrichtung (4) vorderen Stirnseite der
Korpusschiene (1).
5. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (53) an der Ausziehschiene (3) verschwenkbar gelagert ist.
6. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (53) in seiner Grundstellung und in der Grundstellung des ausziehbaren
Möbelteils (6) mit diesem in einer bezogen auf die Richtung der Verschwenkung des
ausziehbaren Möbelteils (6) formschlüssigen Verbindung steht.
7. Ausziehführung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (53) eine Vertiefung (68) zur Aufnahme eines Abschnitts des ausziehbaren
Möbelteils (6) oder eines hiermit verbundenen Teils in der Grundstellung des ausziehbaren
Möbelteils (6) und der Grundstellung des Blockierhebels (53) aufweist.
8. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im eingeschobenen Zustand der Ausziehschiene (3) der mindestens eine seitlich abstehende
Arm (66, 67) des Blockierhebels (53) die Korpusschiene (1) übergreift und eine Verschwenkung
des Blockierhebels (53) in seine Blockierstellung bzw. eine seiner Blockierstellungen
blockiert, wobei vom Blockierhebel (53) durch eine formschlüssige Verbindung mit dem
ausziehbaren Möbelteil (6) eine Verschwenkung des ausziehbaren Möbelteils (6) aus
dessen Grundstellung blockierbar ist.
9. Ausziehführung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (53) erst im vollständig ausgezogenen Zustand der Ausziehschiene
(3) in seine mindestens eine Blockierstellung verschwenkbar ist.
10. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rastmechanismus vorhanden ist, durch welchen der Blockierhebel (53) in seiner
mindestens einen Blockierstellung, vorzugsweise auch in seiner Grundstellung, gerastet
gehalten ist.
11. Ausziehführung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastmechanismus mindestens eine federelastische Rastzunge an einem Lagerteil
(58) des Blockierhebels (53), mindestens einen Rastvorsprung (71) an der Rastzunge
und mindestens eine Rastvertiefung (72, 73, 74) am Blockierhebel (53) umfasst.
12. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausziehführung mindestens eine zwischen der Korpusschiene (1) und der Ausziehschiene
(3) angeordnete Mittelschiene (2) umfasst.