[0001] Die Erfindung betrifft einen Injektor zum Eindüsen eines ersten Fluids in ein zweites
Fluid, welches in einer Hauptleitung strömt, mit einer Injektorkammer, welche zumindest
eine Zuführung für das erste Fluid und mindestens eine Austrittsöffnung für das erste
Fluid besitzt, wobei der Injektor zumindest teilweise durch einen Anschlussstutzen
in die Hauptleitung einbringbar ist. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zum Eindüsen eines ersten Fluids in ein zweites Fluid, wobei ein Strom des zweiten
Fluids in einer Hauptleitung geführt und das erste Fluid über eine Zuführung in eine
Injektorkammer geführt und durch mindestens eine Austrittsöffnung in der Injektorkammer
in die Hauptleitung gedüst wird.
[0002] Bei vielen Oxidationsprozessen in chemischen Reaktoren wird mit Sauerstoff angereicherte
Luft als Oxidationsmittel eingesetzt. Der Sauerstoff wird hierzu mittels eines Injektors
in den Luftstrom eingedüst, wobei eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Sauerstoffs
in dem Luftstrom erreicht werden muss. Anderenfalls könnten lokal erhöhte Sauerstoffkonzentrationen
bei der anschließenden chemischen Reaktion zu lokalen Temperaturüberhöhungen, so genannten
"hot spots", führen, welche sich negativ auf die durchzuführende Reaktion auswirken
können oder gar zu Schäden am Reaktor führen können.
[0003] In der
EP 0 474 524 B1 wird eine Vorrichtung zum Mischen zweier Gasströme vorgeschlagen. Einem in einem
Kanalabschnitt strömenden Hauptstrom eines ersten Gases wird über eine Zuleitung ein
zweites Gas zugeführt. Das Ausstoßende der Zuleitung für das zweite Gas erstreckt
sich koaxial zu der Achse des Kanalabschnitts und ist mit radial nach außen gerichteten
Austrittskanälen versehen. Ferner sind Umlenkbleche vorgesehen, so dass eine Rotationsbewegung
des eingeleiteten zweiten Gases um die Achse des Kanalabschnitts erzeugt wird.
[0004] Katalytische Festbettreaktoren werden teilweise auch durch direkte Kühlung mit einem
Kühlmittelstrom abgekühlt. Der Kühlmittelstrom selbst wird hierbei mit flüssigem Stickstoff
gekühlt. Mit Hilfe eines Injektors wird an geeigneter Stelle in die Rohrleitung, in
der der Kühlmittelstrom fließt, der flüssige Stickstoff eingedüst. Als Injektor verwendet
man ein unten geschlossenes Rohrstück, welches in einen Anschlussstutzen der Rohrleitung
für den Kühlmittelstrom eingeführt wird. Aus seitlich angebrachten Austrittsöffnungen
wird der flüssige Stickstoff in den Kühlmittelstrom entgegen dessen Strömungsrichtung
eingedüst.
[0005] Im Verlauf des Abkühlungsprozesses des Festbettreaktors ist es in der Regel erforderlich,
den Volumenstrom an flüssigem Stickstoff zu variieren, das heißt, in bestimmten Phasen
wird mehr, in anderen Phasen weniger Stickstoff zugeführt. Da die Anzahl und die Größe
der Austrittsöffnungen des Injektors feststehen, kommt es bei Änderungen des Stickstoff-Volumenstroms
zwangsläufig zu Druckänderungen und damit zu Veränderungen des Ausströmverhaltens.
Dies kann beispielsweise dazu führen, dass nicht verdampfter, flüssiger Stickstoff
an die Wandung der Rohrleitung gelangt und sich "cold spots" bilden, welche zu Schäden
an der Rohrleitung führen können.
[0006] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
entwickeln, die die Injektion eines ersten Fluids in ein zweites Fluid erlauben, so
dass sich bei Änderungen des Volumenstroms an erstem Fluid dessen Ausströmverhalten
nicht oder nur wenig ändert.
[0007] Diese Aufgabe wird vorrichtungsseitig durch einen Injektor zum Eindüsen eines ersten
Fluids in ein zweites Fluid, welches in einer Hauptleitung strömt, gelöst, wobei der
Injektor eine Injektorkammer umfasst, welche zumindest eine Zuführung für das erste
Fluid und mindestens eine Austrittsöffnung für das erste Fluid besitzt, und wobei
die Injektorkammer zumindest teilweise durch einen Anschlussstutzen in die Hauptleitung
einbringbar ist, und welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass Mittel vorgesehen sind,
um den Druckverlust des ersten Fluids zwischen der Zuführung und der Austrittsöffnung
zu verändern.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Eindüsen eines ersten Fluids in ein zweites Fluid,
wobei ein Strom des zweiten Fluids in einer Hauptleitung geführt und das erste Fluid
über eine Zuführung in eine Injektorkammer geführt und durch mindestens eine Austrittsöffnung
in die Hauptleitung gedüst wird, zeichnet sich dadurch aus, dass der Druckverlust
des ersten Fluids in der Injektorkammer verstellt wird.
[0009] Erfindungsgemäß wird der Druckverlust des ersten Fluids im Injektor direkt beeinflusst.
Das erste Fluid wird über eine Zuführung in die Injektorkammer eingeleitet. Die Injektorkammer
besitzt ein oder mehrere Austrittsöffnungen, aus denen das erste Fluid austreten und
in das zweite Fluid eingedüst werden kann. Der Injektor wird hierzu vorzugsweise so
in die das zweite Fluid transportierende Hauptleitung eingebracht, dass sich die Austrittsöffnungen
in dem Strom des zweiten Fluids befinden.
[0010] Unter dem Begriff "Injektorkammer" wird jedweder Hohlraum im Inneren des Gasinjektors
verstanden, der zur Aufnahme und Weiterleitung eines Fluids dienen kann. Häufig ist
diese Injektorkammer als zylindrischer oder rechteckiger Rohrabschnitt ausgeführt.
[0011] In der Injektorkammer sind Mittel vorgesehen, die den Druckverlust des durch die
Injektorkammer strömenden ersten Fluids beeinflussen. Diese Mittel sind verstellbar,
so dass der Druckverlust, den das erste Fluid erleidet, geändert werden kann.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist in der Injektorkammer ein Drosselkörper
verstellbar angeordnet, um den Druckverlust des ersten Fluids zwischen der Zuführung
und der Austrittsöffnung zu verändern. Der Drosselkörper und / oder das Innere der
Injektorkammer sind so ausgestaltet, dass sich durch Verstellen der Lage des Drosselkörpers
innerhalb der Injektorkammer der Strömungsweg für das erste Fluid ändert, insbesondere
dass der Strömungsweg verengt wird oder dass die Strömung umgelenkt wird.
[0013] Es ist ferner möglich, mehr als einen Drosselkörper in der Injektorkammer vorzusehen.
In diesem Fall können die einzelnen Drosselkörper entweder gemeinsam, in Teilgruppen
oder jeweils separat verstellt werden. Auf diese Weise kann zum Beispiel der Druckverlust
für die Teilströme des ersten Fluids, die durch Austrittsöffnungen am Rande des Injektors
strömen, anders eingestellt werden als für die Teilströme, die zentrale Austrittsöffnungen
durchströmen. Die Möglichkeit, gezielt Teilströme des ersten Fluids unterschiedlich
stark zu drosseln, erlaubt es, definierte Ausströmcharakteristiken einzustellen.
[0014] Form und Abmessungen des oder der Drosselkörper können an die Anzahl, Form, Größe
und/oder Anordnung der Austrittsöffnungen und/oder der Injektorkammer angepasst werden.
Auch die Art des einzudüsenden ersten Fluids, beispielsweise dessen Viskosität, kann
bei der Auslegung des Drosselkörpers und / oder der Injektorkammer in Betracht gezogen
werden.
[0015] Bevorzugt ist ein Teil der Injektorkammer als Düsenvorkammer ausgebildet. Der Drosselkörper
ist so in der Injektorkammer verstellbar angeordnet, dass der freie Strömungsquerschnitt
zwischen der Düsenvorkammer und der restlichen Injektorkammer variiert werden kann.
Durch Verstellung des Drosselkörpers kann der freie Strömungsquerschnitt vergrößert
oder verkleinert werden, wodurch der Druckverlust für das durch diesen Strömungsquerschnitt
strömende erste Fluid verringert bzw. erhöht wird. Der Drosselkörper in Kombination
mit der Düsenvorkammer wirkt dabei wie eine Blende.
[0016] Vorzugsweise wird ein Teil der Injektorkammer mit einem geringeren Querschnitt ausgeführt
und als Düsenvorkammer benutzt. Der oder die Drosselkörper besitzen in diesem Fall
günstigerweise eine zumindest teilweise konisch verlaufende Außenform.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Drosselkörper als perforierter Faltenbalg
ausgebildet. Der Faltenbalg wird so in die Injektorkammer eingebracht, dass ein Teil
des Strömungswegs für das erste Fluid durch die Perforationen hindurch verläuft. Je
nachdem wie weit der Faltenbalg auseinandergezogen beziehungsweise zusammengedrückt
ist, werden mehr oder weniger der Perforationen in dem Faltenbalg frei und das erste
Fluid erleidet beim Durchströmen einen mehr oder weniger starken Druckverlust.
[0018] Es hat sich auch als günstig erwiesen, den Drosselkörper so anzuordnen, dass der
freie Strömungsquerschnitt der Austrittsöffnungen verstellbar ist. In diesem Fall
wird der Druckverlust für das erste Fluid dadurch variabel, dass der Austritt durch
einen Teil der Austrittsöffnungen verhindert oder erschwert wird.
[0019] Die Erfindung eignet sich insbesondere zum Eindüsen eines technischen Gases, bevorzugt
Stickstoff, Sauerstoff, Argon oder Kohlendioxid, in einen zweiten Fluidstrom. Besonders
bewährt hat sich die Erfindung zum Zumischen eines kryogenen Gasstroms in einen zweiten
Fluidstrom. Spezielle Beispiele sind das Einsprühen von Sauerstoff in einen Luftstrom
zur Erzeugung sauerstoffangereicherter Luft oder das Eindüsen eines Flüssigstickstoffstroms
in gasförmigen Stickstoff. Letzterer kann beispielsweise zur schnellen Abkühlung von
Reaktoren, wie zum Beispiel katalytischen Festbettreaktoren, genutzt werden.
[0020] Die Volumenströme, die erfindungsgemäß behandelt werden können, sind grundsätzlich
nicht beschränkt. Ein bevorzugtes Einsatzgebiet ist beispielsweise das Eindüsen eines
ersten Fluidstroms mit einem Volumenstrom von mehreren 1000 Nm
3/h.
[0021] Ein wichtiger Anwendungsbereich ist das Eindüsen eines ersten Fluids in einen zweiten
Fluidstrom, der unter erhöhtem Druck strömt. Bevorzugt wird das erste Fluid mit einem
Druck von mehr als 20 bar, besonders bevorzugt mehr als 35 bar, ganz besonders bevorzugt
mehr als 50 bar in die Hauptleitung gedüst.
[0022] Zur Anpassung an unterschiedliche Volumenströme und Druckverhältnisse bestehen zahlreiche
Variationsmöglichkeiten:
- Außendurchmesser und Länge des Injektors
- Anzahl, Durchmesser, Form und Anordnung der Austrittsöffnungen
- Form und Abmessungen des Drosselkörpers
- Form und Abmessungen der Düsenvorkammer
[0023] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass der Druckverlust für das erste Fluid
direkt von außen verstellt werden kann. Die Verstellung kann manuell erfolgen oder
über einen beispielsweise elektrischen oder pneumatischen Antrieb. Auf diese Weise
können auch bei verändertem Volumenstrom an erstem Fluid gleiche Ausströmverhältnisse
aufrechterhalten werden. Beim Einspeisen eines flüssigen kryogenen Gases in einen
zweiten Fluidstrom wird so zum Beispiel stets eine gute Verteilung und schnelle Verdampfung
des kryogenen Gases in dem zweiten Fluidstrom in hohem Maße sichergestellt.
[0024] Der erfindungsgemäße Injektor ist einfach und robust aufgebaut und kann aufgrund
seiner kompakten Ausführung in übliche Anschlussstutzen eingebaut werden. Der Antrieb
des Drosselkörpers kann auf konventionelle Art erfolgen. An einen Antrieb können auch
mehrere, gegebenenfalls auch unterschiedliche Arten von Injektoren gekoppelt werden.
[0025] Vorzugsweise wird der Druckverlust an den Volumenstrom des ersten Fluids angepasst.
Diese Anpassung wird besonders bevorzugt automatisch durchgeführt. Der Einsatz entsprechender
Messtechnik erlaubt so eine starke Automatisierung der Injektion.
[0026] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei
zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Flüssigstickstoff-Injektor,
- Figur 2
- eine um 90° gedrehte Ansicht der Düsenvorkammer des Injektors gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine alternative Ausführung eines erfindungsgemäßen Flüssigstickstoff-lnjektors,
- Figur 4
- eine um 90° gedrehte Ansicht der Düsenvorkammer des Injektors gemäß Figur 3,
- Figur 5
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Flüssigstickstoff-Injektors,
- Figur 6
- eine um 90° gedrehte Ansicht der Düsenvorkammer des Injektors gemäß Figur 5,
- Figur 7
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung und
- Figur 8
- eine um 90° gedrehte Ansicht der Düsenvorkammer des Injektors gemäß Figur 7.
[0027] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Injektor zum Eindüsen von flüssigem Stickstoff
in eine Kühlgasleitung 1 gezeigt. Die Kühlgasleitung 1 ist mit einem Anschlussstutzen
2 mit einem Anschlussflansch 3 versehen.
[0028] Der Gasinjektor besitzt eine lnjektorkammer 4, an deren äußerem Umfang ein Flansch
5 angebracht ist. Der Gasinjektor wird teilweise in den Anschlussstutzen 2 eingeschoben
und mittels des Flansches 5 an dem Anschlussflansch 3 befestigt. Die Injektorkammer
4 ragt in dieser Position bis in die Kühlgasleitung 1.
[0029] An das untere Ende der Injektorkammer 4 schließt sich der Sprühkopf 6 an. Der Sprühkopf
6 ist mit einem geringeren inneren Querschnitt als die Injektorkammer 4 ausgeführt.
Im Inneren des Sprühkopfs 6 befindet sich die Düsenvorkammer 7 mit mehreren Austrittsöffnungen
8. Die Austrittsöffnungen 8 befinden sich alle auf derselben Seite des Sprühkopfs
6. Der Gasinjektor wird so in den Anschlussstutzen 2 eingesetzt, dass die Austrittsöffnungen
8 des Sprühkopfs 6 entgegen der Strömungsrichtung 9 des in der Kühlgasleitung 1 strömenden
Gases ausgerichtet sind. Ferner sind die Austrittsöffnungen 8 gleichmäßig um die Mittelachse
10 der Kühlgasleitung 1 angeordnet.
[0030] Figur 2 zeigt eine um 90° gedrehte Ansicht des Sprühkopfes 6 mit der Düsenvorkammer
7.
[0031] Oberhalb des Flansches 5, das heißt im eingebauten Zustand oberhalb des Anschlussstutzens
2, ist die Injektorkammer 4 mit einem Anschluss 11 versehen.
[0032] Im Inneren der Injektorkammer 4 befindet sich ein Drosselkörper 12, der über eine
Zugstange 13 in vertikaler Richtung bewegt werden kann. Die Zugstange 13 durchstößt
die obere Abdeckung 14 der Injektorkammer 4 und ist mit einem außerhalb der Injektorkammer
4 angeordneten Antrieb 15 verbunden. Die Abdichtung zwischen Zugstange 13 und Abdeckung
14 erfolgt über eine geeignete Tieftemperaturdichtung oder -durchführung. Der Antrieb
15 ist in der Regel manuell, elektrisch oder pneumatisch ausgeführt.
[0033] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Injektor dient zum Eindüsen von flüssigem
Stickstoff in einen Kühlgasstrom, beispielsweise einen Strom gasförmigen Stickstoffs.
An den Anschluss 11 wird eine Flüssigstickstoff-Pumpe angeschlossen. Der zugeführte
flüssige Stickstoff strömt über den Anschluss 11 in die Injektorkammer 4 und die Düsenvorkammer
7 und durch die Austrittsöffnungen 8 in den Kühlgasstrom 9 entgegen dessen Strömungsrichtung
9.
[0034] Der Druckverlust im Injektor und somit das Ausströmverhalten des flüssigen Stickstoffs
wird direkt durch die Stellung des Drosselkörpers 12 in oder über der Düsenvorkammer
7 des Sprühkopfes 6 beeinflusst. Der Drosselkörper 12 wirkt in Kombination mit der
Düsenvorkammer 7 als Blende, die dadurch variabel wird, dass der Drosselkörper 12
mit Hilfe des Antriebs 15 auf oder ab bewegt wird. In der einen Endstellung ist der
Spalt zwischen Drosselkörper 12 und Düsenvorkammer 7 geschlossen, in der anderen Endstellung
ist die Düsenvorkammer 7 gegenüber der restlichen Injektorkammer 4 vollständig geöffnet.
In Figur 1 ist eine Zwischenstellung gezeigt.
[0035] Muss während des Kühlprozesses die Zufuhr an flüssigem Stickstoff reduziert werden,
das heißt über die Zuführung 11 wird beispielsweise weniger Flüssigstickstoff in die
Injektorkammer 4 geleitet, kann durch Verstellung des Drosselkörpers 12 der Druckverlust
im Injektor so an die veränderte Stickstoffzufuhr angepasst werden, dass das Ausströmverhalten
im Wesentlichen gleich bleibt. Es hat sich auch als günstig erwiesen, den Drosselkörper
12 automatisch in Abhängigkeit von der Stickstoffzufuhr zu steuern.
[0036] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Injektor dient zur Zufuhr von flüssigem Stickstoff
mit einem Druck von 50 bar oder mehr in eine Kühlgasleitung 1, in der ein Druck zwischen
35 und 45 bar herrscht. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich beispielsweise
die Temperatur eines gasförmigen Stickstoffstroms von 180 °C auf 40 °C bringen. Der
Volumenstrom an Flüssigstickstoff kann mit dem Injektor beispielsweise zwischen 1000
Nm
3/h und 10000 Nm
3/h verändert werden, wobei durch entsprechende Einstellung des Druckverlustes ein
konstantes Ausströmverhalten aus den Austrittsöffnungen erreicht wird.
[0037] Neben der erwähnten Anwendung ist der erfindungsgemäße Injektor ebenso zur Eindüsung
anderer Fluide, insbesondere technischer und/oder kryogener Gase, in einen zweiten
Fluidstrom geeignet. So hat sich der Injektor zum Beispiel auch zur Zumischung von
Sauerstoff in einen Luftstrom bewährt.
[0038] Die Figuren 3 und 4 zeigen eine alternative Ausführung des erfindungsgemäßen Injektors.
In allen Figuren sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0039] Die Ausführung gemäß den Figuren 3 und 4 unterscheidet sich von der gemäß den Figuren
1 und 2 dadurch, dass anstelle einer Düsenvorkammer 12 mehrere Düsenvorkammern 20
vorgesehen sind. Jeder Düsenvorkammer 20 ist dabei ein Drosselkörper 21 zugeordnet,
wobei alle Drosselkörper 21 über einen gemeinsamen Antrieb 15 verstellt werden können.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Drosselkörper 21 einzeln und unabhängig
voneinander zu verstellen, um beispielsweise das Ausströmverhalten aus den Austrittsöffnungen
8 der zentralen Düsenvorkammer 20a anders beeinflussen zu können als das durch die
Austrittsöffnungen 8 der am Rand des Sprühkopfs 6 liegenden Düsenvorkammern 20b.
[0040] In den Figuren 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Der Drosselkörper wird in diesem Fall durch einen perforierten Faltenbalg 30 gebildet.
Der Faltenbalg 30 ist mit zahlreichen Öffnungen 31 versehen, durch die der flüssige
Stickstoff aus der Injektorkammer 4 in das Innere des Faltenbalgs 30 eindringen und
in die Düsenvorkammer 7 strömen kann. Wird der Faltenbalg 30 auseinandergezogen, werden
die Öffnungen 31 mehr und mehr frei gegeben und der Druckverlust für den in das Innere
des Faltenbalgs 30 einströmenden Stickstoffs verringert sich. Durch Auseinanderziehen
oder Zusammendrücken des Faltenbalgs 30 kann so der Druckverlust für den flüssigen
Stickstoff variiert werden.
[0041] Schließlich ist in den Figuren 7 und 8 eine Variante der Erfindung ohne separate
Düsenvorkammer gezeigt. Die Injektorkammer 4 erstreckt sich bei dieser Ausführungsform
bis zum Sprühkopf 6, das heißt der Sprühkopf 6 wird durch den unteren Teil der Injektorkammer
4 gebildet. Entsprechend sind die Austrittsöffnungen 8 für den flüssigen Stickstoff
in einer Wand der Injektorkammer 4 angeordnet. Der Drosselkörper 40 wird durch ein
innerhalb der Injektorkammer 4 vertikal verschiebbares Rohrsegment gebildet. Je nach
Position des Rohrsegments 40 wird ein Teil der Austrittsöffnungen 8 ganz oder teilweise
abgedeckt. Je nach vertikaler Position des Rohrsegments 40 wird der Austritt von flüssigem
Stickstoff durch die abgedeckten Austrittsöffnungen 8 entweder völlig verhindert oder
erschwert, das heißt der Druckverlust für den flüssigen Stickstoff erhöht sich.
1. Injektor zum Eindüsen eines ersten Fluids in ein zweites Fluid, welches in einer Hauptleitung
(1) strömt, mit einer Injektorkammer (4), welche zumindest eine Zuführung (11) für
das erste Fluid und mindestens eine Austrittsöffnung (8) für das erste Fluid besitzt,
wobei der Injektor zumindest teilweise durch einen Anschlussstutzen (2) in die Hauptleitung
(1) einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (12, 21, 30, 40) vorgesehen sind, um den Druckverlust des ersten Fluids zwischen
der Zuführung (11) und der Austrittsöffnung (8) zu verändern.
2. Injektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Injektorkammer (4) ein Drosselkörper (12) verstellbar angeordnet ist, um den
Druckverlust des ersten Fluids zwischen der Zuführung (11) und der oder den Austrittsöffnung(en)
(8) zu verändern.
3. Injektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Injektorkammer (4) eine Düsenvorkammer (7) mit der oder den Austrittsöffnung(en)
(8) vorgesehen ist, wobei der Drosselkörper (12) so ausgebildet ist, dass der freie
Strömungsquerschnitt zwischen der Düsenvorkammer (7) und der restlichen Injektorkammer
(4) verstellbar ist.
4. Injektor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosselkörper (12) eine zumindest teilweise konisch verlaufende Außenform besitzt.
5. Injektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosselkörper als perforierter Faltenbalg (30) ausgebildet ist.
6. Injektor nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosselkörper (40) so angeordnet ist, dass der freie Strömungsquerschnitt der
Austrittsöffnung(en) (8) verstellbar ist.
7. Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (12, 21, 30, 40), um den Druckverlust des ersten Fluids zwischen der Zuführung
(11) und der oder den Austrittsöffnung(en) (8) zu verändern, mit einem Verstellantrieb
(15) versehen sind.
8. Verfahren zum Eindüsen eines ersten Fluids in ein zweites Fluid, wobei ein Strom des
zweiten Fluids in einer Hauptleitung (1) geführt und das erste Fluid über eine Zuführung
(11) in eine Injektorkammer (4) geführt und durch mindestens eine Austrittsöffnung
(8) in die Hauptleitung (1) gedüst wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckverlust des ersten Fluids in der Injektorkammer (4) verstellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenstrom des ersten Fluids zwischen 500 Nm3/h und 10.000 Nm3/h verstellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass Stickstoff, insbesondere flüssiger Stickstoff, in die Hauptleitung (1) gedüst wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Fluid mit einem Druck von mehr als 20 bar, bevorzugt mehr als 35 bar, besonders
bevorzugt mehr als 50 bar in die Hauptleitung (1) gedüst wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckverlust des ersten Fluids in der Injektorkammer (4) in Abhängigkeit von
dem Volumenstrom des ersten Fluids eingestellt wird.