[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Kupplungsteil zum Anbringen an einer
elektrischen Leitung, bestehend aus einem mechanisch stabilen Träger aus Isoliermaterial,
der mindestens zwei parallel zueinander verlaufende Durchgangslöcher zur Aufnahme
von elektrischen Kontaktteilen aufweist, die in Montageposition an die abisolierten
Enden von elektrischen Leitern angeschlossen sind, von denen jeder von einer Isolierung
umgeben ist, bei welchem in Montageposition um das leitungsseitige Ende des Trägers
ein sich bis über die mit einem die Leiter umschließenden Mantel aus Isoliermaterial
ausgerüstete Leitung erstreckender, durch Spritzgießen erzeugter Schutzkörper aus
Isoliermaterial herumgeformt ist (
DE 36 23 927 C1).
[0002] "Kupplungsteil" im Sinne der Erfindung können ein Stecker mit Steckerstiften oder
eine Dose mit Dosenkontakten sein. "Kontaktteile" sind dann also entweder die Steckerstifte
oder die Dosenkontakte. Neben Konstruktionen, bei denen diese Kontaktteile fest in
Isolierstoffträgern verankert sind, gibt es Anordnungen, bei denen die Kontaktteile
in Durchgangslöcher von vorgefertigten Trägern aus Isoliermaterial eingesetzt werden.
Die aus Kostengründen meist sehr einfach, beispielsweise aus Blechstreifen, geformten
Kontaktteile sind mit einem Rastelement ausgerüstet, durch welches sie nach dem Einsetzen
in ein Durchgangsloch des Trägers gegen axiale Verschiebung gesichert sind. Die Kontaktteile
füllen allerdings nicht die ganze lichte Weite der Durchgangslöcher aus, sondern sie
sitzen relativ locker in denselben. Beim Spritzen des Schutzkörpers ist dessen Material
relativ dünnflüssig und es wird mit hohem Druck in die Spritzform eingebracht. Wenn
die Anschlußseite des Trägers nicht besonders gestaltet wird oder andere Maßnahmen
getroffen werden, tritt das Spritzmaterial leicht in die Durchgangslöcher und auch
in die Kontaktteile ein, die dann für eine Kontaktgabe nicht mehr brauchbar sind.
Ein entsprechendes Kupplungsteil müßte also entweder mit großem Aufwand nachbearbeitet
oder als Ausschuß fortgeworfen werden.
[0003] Bei dem Kupplungsteil nach der
DE 34 17 811 C1 wird vor dem Spritzen des Schutzkörpers auf die der Leitung zugewandte Fläche des
Trägers ein Heißschmelzkleber aufgebracht, der in erwärmtem Zustand gut fließfähig
ist und bei Berührung mit Raumtemperatur aufweisenden, kalten Teilen schlagartig in
einen nicht fließfähigen Zustand übergeht. Der Heißschmelzkleber kann dadurch nur
bis zu den Kontaktteilen gelangen, jedoch nicht mehr in die Durchgangslöcher eindringen.
Die Durchgangslöcher sind auf diese Weise fest durch den erstarrten Heißschmelzkleber
verschlossen. Das Material des nach dem Aufbringen des Heißschmelzklebers gespritzten
Schutzkörpers kann weder in die Durchgangslöcher des Trägers noch in die Kontaktteile
eindringen. Dieses bekannte Verfahren hat sich in der Praxis bewährt, insbesondere
bei Kupplungsteilen mit größeren Abmessungen.
[0004] Die eingangs erwähnte
DE 36 23 927 C1 beschreibt ein Kupplungsteil, bei welchem vor Festlegung der Leiter an den Kontaktteilen
auf die Enden aller Leiter aus Kunststoff bestehende Rohrstücke aufgeschoben werden,
deren Innendurchmesser zumindest teilweise geringfügig kleiner als der Außendurchmesser
der isolierten Leiter ist und deren Außendurchmesser zumindest teilweise geringfügig
größer als die lichte Weite der Durchgangslöcher ist. Die Rohrstücke werden bei oder
nach dem Einstecken der Kontaktteile in die Durchgangslöcher auf den Leitern verschoben
und in die Durchgangslöcher eingeschoben. Durch die Rohrstücke, welche die Leiter
fest und dicht umgeben, werden die Durchgangslöcher des Trägers auf der Anschlußseite
dicht verschlossen, da sie gegenüber den Durchgangslöchern ein geringes Übermaß haben
und dadurch fest an der Wandung derselben anliegen. Beim Spritzgießen des Schutzkörpers
kann daher auch bei dieser Abdichtmethode kein Spritzmaterial in die Durchgangslöcher
eintreten. Auch dieses bekannte Verfahren hat sich in der Praxis bewährt, insbesondere
bei Kupplungsteilen für Leitungen mit einer größeren Anzahl von Leitern.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Kupplungsteil
so zu gestalten, daß die Abdichtung der Durchgangslöcher und der in dieselben eingesetzte
Kontaktteile vereinfacht ist, insbesondere bei Kupplungsteilen mit kleineren Abmessungen.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß am leitungsseitigen Ende
des Trägers zwei schwenkbar mit demselben verbundene Rastklappen angebracht sind,
die in Montageposition vor dem Spritzgießen des Schutzkörpers unter dichter Anlage
an der Isolierung der Leiter miteinander verrastet sind und den Träger druck- und
feuchtigkeitsdicht verschließen.
[0007] Dieses Kupplungsteil ist mit einem Träger ausgerüstet, der alle für eine wirksame
Abdichtung seiner Durchgangsbohrungen erforderlichen Teile selbst aufweist. Zusätzliche
Teile und/oder Materialien werden nicht benötigt. Das Kupplungsteil kann dadurch insbesondere
auch kleinere Abmessungen haben. Die am Träger angebrachten und mit demselben beispielsweise
über Filmscharniere verbundenen Rastklappen sind in Montageposition fest miteinander
verrastet. Sie umschließen dabei die isolierten Leiter so fest, daß ein hermetisch
dichter Verschluß erreicht ist. Es besteht damit ein druck- und feuchtigkeitsdichter
Abschluß des Trägers. Beim Spritzgießen des Schutzkörpers kann dessen Material somit
nicht in den Träger, insbesondere nicht in dessen Durchgangslöcher eintreten und somit
nicht bis zu den in denselben befindlichen Kontaktteilen gelangen. Durch den Einsatz
der Rastklappen und deren feste Verrastung in Montageposition ist der Träger auch
für unterschiedliche Leiterdurchmesser (über deren Isolierung) einsetzbar.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 in schematischer Darstellung Schnitte durch ein Kupplungsteil nach der
Erfindung in zwei unterschiedlichen Ebenen.
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines in dem Kupplungsteil verwendbaren geöffneten
Trägers.
Fig. 4 eine Einzelheit des Trägers nach Fig. 2 in vergrößerter Darstellung.
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des Trägers in Montageposition ohne Kontaktteile
und Leitung.
[0010] In Fig. 1 ist schematisch ein Schnitt durch ein Kupplungsteil K dargestellt, das
am Ende einer elektrischen Leitung 1 angebracht ist. Die Leitung 1 hat im dargestellten
Ausführungsbeispiel zwei isolierte elektrische Leiter 2 und 3, die gemeinsam von einem
Mantel 4 der aus Isoliermaterial umgeben sind. Zum Kupplungsteil K gehört ein Träger
5 aus mechanisch stabilem Isoliermaterial, wie beispielsweise Polyamid, der zwei parallel
zueinander verlaufende Durchgangslöcher 6 und 7 hat. In den Durchgangslöchern 6 und
7 sind elektrische Kontaktteile 8 und 9 angeordnet, die mit den an ihren Enden abisolierten
Leitern 2 und 3 elektrisch leitend verbunden sind. Die Leitung 1 kann auch mehr als
zwei Leiter aufweisen. Die Anzahl der Durchgangslöcher im Träger 5 richtet sich nach
der Anzahl der Leiter.
[0011] Am Träger 5 sind gemäß Fig. 2, die einen gegenüber Fig. 1 um 90° versetzten Schnitt
durch das Kupplungsteil K zeigt, zwei Rastklappen 10 und 11 schwenkbar angebracht.
Sie können beispielsweise über Filmscharniere 12 und 13 mit dem Träger 5 verbunden
sein. In Montageposition sind die beiden Rastklappen 10 und 11 fest miteinander verrastet.
Sie liegen in dieser Position dicht und fest an den Isolierungen der Leiter 2 und
3 an. Um das leitungsartige Ende des Trägers 5 ist ein durch Spritzgießen erzeugter
Schutzkörper 14 aus Isoliermaterial, wie beispielsweise Polyamid, herumgeformt, der
sich bis über den Mantel 4 der Leitung 1 erstreckt.
[0012] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Trägers 5 mit daran angebrachten Rastklappen
10 und 11 in ihrer Offenstellung. Eine der Rastklappen kann beispielsweise an zwei
Seiten mit einem Haken 15 (Fig. 4, linke Seite) ausgerüstet sein, während die andere
Rastklappe dann an beiden Seiten seitwärts abstehende Zapfen 16 (Fig. 4, rechte Seite)
aufweist. Die beiden Rastklappen 10 und 11 können jede auch auf einer Seite einen
Haken 15 und auf der anderen Seite einen Zapfen 16 haben.
[0013] In der aus Fig. 5 ersichtlichen Montageposition greifen die Haken 15 über die Zapfen
16, so daß die beiden Rastklappen 10 und 11 fest miteinander verrastet sind. In den
in dieser Darstellung erkennbaren Löchern 17 und 18 sind im fertigen Kupplungsteil
K die Leiter 2 und 3 angebracht.
[0014] Die Rastklappen 10 und 11 sind gemäß Fig. 4 an ihren zur Anlage an den Isolierungen
der Leiter 2 und 3 bestimmten Enden mit halbkreisförmigen Vertiefungen 19 und 20 ausgerüstet,
welche in Montageposition mit einer ihrer ganzen Länge entsprechenden Fläche fest
an die Isolierungen der Leiter 2 und 3 angepreßt werden.
[0015] Das Kupplungsteil K wird beispielsweise wie folgt hergestellt:
[0016] Die beiden Leiter 2 und 3 werden durch Entfernen des Mantels 4 am Ende der Leitung
1 auf vorgegebener Länge freigelegt. Danach werden die Enden der Leiter 2 und 3 abisoliert
und die Kontaktteile 8 und 9 werden elektrisch leitend an denselben festgelegt. Die
Kontaktteile 8 und 9 werden anschließend in die Durchgangslöcher 6 und 7 des Trägers
5 eingesteckt. Daraufhin werden die beiden Rastklappen 10 und 11 bis zur Anlage an
den Leitern 2 und 3 gebracht und miteinander verrastet, wobei deren Haken 15 über
ihre Zapfen 16 greifen. Das so vorbereitete Leitungsende mit hermetisch abgedichtetem
Träger 5 wird abschließend in ein Spritzgießwerkzeug eingelegt, in welchem der Schutzkörper
14 um dasselbe herumgespritzt wird. Nach dessen Abkühlung kann das fertige, am Ende
der Leitung 1 angebrachte Kupplungsteil K aus dem Spritzgießwerkzeug entnommen werden.
1. Elektrisches Kupplungsteil zum Anbringen an einer elektrischen Leitung, bestehend
aus einem mechanisch stabilen Träger aus Isoliermaterial, der mindestens zwei parallel
zueinander verlaufende Durchgangslöcher zur Aufnahme von elektrischen Kontaktteilen
aufweist, die in Montageposition an die abisolierten Enden von elektrischen Leitern
der Leitung angeschlossen sind, von denen jeder von einer Isolierung umgeben ist,
bei welchem um das leitungsseitige Ende des Trägers ein sich bis über die mit einem
die Leiter umschließenden Mantel aus Isoliermaterial ausgerüstete Leitung erstreckender,
durch Spritzgießen erzeugter Schutzkörper aus Isoliermaterial herumgeformt ist, dadurch gekennzeichnet, daß am leitungsseitigen Ende des Trägers (5) zwei schwenkbar mit demselben verbundene
Rastklappen (10,11) angebracht sind, die in Montageposition vor dem Spritzgießen des
Schutzkörpers (14) unter dichter Anlage an der Isolierung der Leiter (2,3) miteinander
verrastet sind und den Träger (5) druck- und feuchtigkeitsdicht verschließen.
2. Kupplungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rastklappen (10,11) seitwärts abstehende Zapfen (16) einerseits und korrespondierende
Haken (15) andererseits angebracht sind, die in Verrastposition über die Zapfen (16)
greifen.