Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein elektronisches Vorschaltgerät zum
Betrieb einer angeschlossenen Lampe, welches dazu ausgelegt ist, den Lampenstrom zu
modulieren.
Stand der Technik
[0002] Elektronische Vorschaltgeräte zum Betrieb einer Lampe sind bekannt. Es gibt verschiedene
Ausführungsformen für unterschiedliche Lampentypen mit jeweils verschiedenen Nennleistungen
oder Betriebsweisen. Eine angeschlossene Lampe kann beispielsweise eine Glühlampe,
Halogenglühlampe, Entladungslampe oder Niederdruckentladungslampe sein.
[0003] Elektronische Vorschaltgeräte generieren den zum Betrieb der angeschlossenen Lampe
notwendigen Lampenstrom. Im einfachsten Fall kann der Lampenstrom lediglich ein- oder
ausgeschaltet werden. Bei komplexeren elektronischen Vorschaltgeräten kann etwa auch
der in die Lampe eingekoppelte Strom oder auch die Leistung eingestellt werden.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes elektronisches
Vorschaltgerät mit erweiterter Funktion anzugeben.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein elektronisches Vorschaltgerät zum Betrieb einer
angeschlossenen Lampe, welches eine Vorrichtung zur Steuerung des Lampenstromes aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass es dazu ausgelegt ist, den Lampenstrom über die Steuervorrichtung
so zu modulieren, dass dessen zeitlicher Verlauf zumindest einen Teil der Daten des
Vorschaltgerätes und der angeschlossenen Lampe darstellt.
[0006] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
und werden im Folgenden erläutert.
[0007] Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, dass es nach der Montage einer Lampe
in ihrer Fassung schwierig oder nicht möglich ist, interessierende Daten über diese
Lampe oder ein diese Lampe betreibendes elektronisches Vorschaltgerät zu erhalten.
Von außen kann nach der Montage etwa eine ggf. auf der Lampe und/oder dem Vorschaltgerät
aufgebrachte Aufschrift Auskunft über die Lampe und das verwendete elektronische Vorschaltgerät
geben, wobei die Aufschrift auf dem Vorschaltgerät häufig auch durch die Leuchte verdeckt
ist.
[0008] Typischerweise enthalten solche Aufschriften recht allgemeine Informationen über
den Hersteller, die Nennleistung und/oder den Markennamen der Lampe bzw. des elektronischen
Vorschaltgerätes. Um mehr Informationen über die Lampe oder das Vorschaltgerät zu
erhalten, wird üblicherweise die Lampe oder das Vorschaltgerät aus der jeweiligen
Leuchte ausgebaut. An der ausgebauten Lampe und dem ausgebauten Vorschaltgerät können
dann Messungen durchgeführt oder diese zur Einsichtnahme demontiert werden.
[0009] Verfügt das elektronische Vorschaltgerät über einen Informationsspeicher, in dem
Informationen über das elektronische Vorschaltgerät und ggf. auch Informationen über
vergangene Betriebszustände abgelegt sind, und über eine entsprechende Ausleseschnittstelle,
so muss das elektronische Vorschaltgerät kontaktiert werden, um diese Informationen
auszulesen.
[0010] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine Modulation des Lampenstromes zu
einer Modulation des von der Lampe abgegebenen Lichtstromes führt und die Modulation
des Lichtstromes zur Informationsübertragung genutzt werden kann.
[0011] Über den modulierten Lichtstrom können nun etwa statische Informationen über das
elektronische Vorschaltgerät, wie Hersteller, Leistungsbereich, verwendete Bauteile,
Seriennummer oder ähnliche Informationen, ausgegeben werden. Das elektronische Vorschaltgerät
kann beispielsweise über eine Lampentyperkennung auch statische Informationen über
die Lampe, wie etwa den Lampentyp, die Nennleistung oder den Hersteller, feststellen
und über Lichtstrommodulation ausgeben. Weiter können aber auch aktuelle Informationen
über die Betriebsparameter des elektronischen Vorschaltgerätes und der angeschlossenen
Lampe versendet werden, wie beispielsweise die aktuelle Leistung, die Netzspannung
oder die Temperatur bestimmter Bauteile. Weist das elektronische Vorschaltgerät einen
Informationsspeicher auf, so kann auch dessen Inhalt über den modulierten Lichtstrom
versendet werden.
[0012] Die Daten können über Lichtstrommodulation während des gesamten Betriebes versendet
werden. Wenn die Modulation zu Lichtstromschwankungen führt, die für das menschliche
Auge nicht wahrnehmbar sind, kann dies ohne Beeinträchtigung der Beleuchtungsfunktion
der Lampe erfolgen.
[0013] Die Lampenstrommodulation kann allerdings auch durch bestimmte Ereignisse gestartet
werden. Beispielsweise kann mit dem Einschalten des elektronischen Vorschaltgerätes
oder mit dem Einschalten der Netzversorgung für das elektronische Vorschaltgerät direkt
mit der Lampenstrommodulation begonnen werden. Ebenso ist es möglich, dass die Lichtstrommodulation
erst nach Ablauf einer festen Zeitspanne nach dem Einschalten startet, um zum Beispiel
das Empfangsgerät nach dem Einschalten der Beleuchtung an einer geeigneten Stelle
positionieren zu können. Sind alle Daten versendet, so wird die Lampenstrommodulation
eingestellt. Die Lampenstrommodulation kann auch durch einen sog. Rundsteuerimpuls
gestartet werden. Bei einem Rundsteuerimpuls wird die Netzspannung auf eine fest definierte
Weise verändert. Üblicherweise werden damit dafür geeignete Geräte ein-, aus- oder
umgeschaltet. Beim sog. "Relamping" werden Lampen ausgewechselt, ohne vorher das die
Lampe betreibende Vorschaltgerät auszuschalten. Anschließend wird eine andere Lampe
in das weiterhin eingeschaltete elektronische Vorschaltgerät eingesetzt. Diese Vorgehensweise
ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn ein Monteur viele Lampen auswechseln muss,
unmittelbar eine Rückmeldung bzgl. des Funktionierens der gerade ausgewechselten Lampe
haben möchte, und er nicht jedes Mal einen eventuell weit entfernten Schalter bedienen
möchte. Auch durch dieses Relamping kann die Lichtstrommodulation gestartet werden.
[0014] Der Lampenstrom kann auch intermittierend mit festen Zeitabständen oder zu vorgegebenen
Zeiten moduliert werden.
[0015] Eine Phase der Lampenstrommodulation kann mit einem festgelegten Muster beginnen,
welches den Start der Modulation signalisiert. Auch der Abschluss der Lampenstrommodulation
kann durch ein festgelegtes Muster zur Kennzeichnung des Abschlusses der Datenübertragung
bestimmt sein. Zwischen diesen anfänglichen und abschließenden Modulationssequenzen
können die interessierenden Daten wiedergegeben werden, beispielsweise auch in segmentierter
Form, wobei jedes Segment einen spezifischen Datentyp, etwa statische Informationen,
aktuelle Betriebsparameter oder auch historische Betriebsparameter enthält (mehr dazu
im Ausführungsbeispiel).
[0016] Die an das elektronische Vorschaltgerät angeschlossene Lampe kann etwa eine Glühlampe,
eine Halogenglühlampe und eine Entladungslampe, insbesondere eine Niederdruckentladungslampe,
sein.
[0017] Elektronische Vorschaltgeräte weisen einen Inverter auf, welcher die Versorgungsleistung
für das elektronische Vorschaltgerät in eine der angeschlossenen Lampe angemessene
Versorgungsleistung umwandelt. Üblicherweise wird ein solcher Inverter aus einem Hauptenergiespeicher
des elektronischen Vorschaltgerätes mittels einer über dem Hauptenergiespeicher abfallenden
Zwischenkreisspannung versorgt. Die durch den Inverter in die Lampe eingekoppelte
Leistung kann von der Zwischenkreisspannung abhängen, wie beispielsweise bei einem
Halbbrückeninverter (s. Ausführungsbeispiel). Bei einem Halbbrückeninverter nimmt
die in die Lampe eingekoppelte Leistung mit zunehmender Zwischenkreisspannung zu,
entsprechend gilt das Gegenteil für eine abnehmende Zwischenkreisspannung.
[0018] Vorzugsweise ist das elektronische Vorschaltgerät nun so ausgelegt, dass die Modulation
des Lampenstromes über eine Veränderung der an dem Hauptenergiespeicher abfallenden
Zwischenkreisspannung erfolgt.
[0019] Üblicherweise ist dieser Hauptenergiespeicher ein so genannter Zwischenkreiskondensator,
welcher mit einer dafür geeigneten Schaltung, wie beispielsweise einer Hochsetzstellerschaltung
oder einer Pumpschaltung, geladen wird. Unterschiedliche Aufladungen des Kondensators
führen zu unterschiedlich hohen Zwischenkreisspannungen über dem Zwischenkreiskondensator.
Beispielsweise kann der Ladungszustand des Zwischenkreiskondensators durch die Betriebsfrequenz
eines den Zwischenkreiskondensator ladenden Hochsetzstellers eingestellt werden. Dies
ist im Ausführungsbeispiel näher ausgeführt.
[0020] Vorzugsweise ist das elektronische Vorschaltgerät so ausgelegt, dass bei angeschlossener
Lampe die Modulation des Lampenstromes über eine Veränderung der Betriebsfrequenz
erfolgt. Die Leistung zum Betrieb der angeschlossenen Lampe kann über einen Resonanzkreis
zugeführt werden. Zu diesem Resonanzkreis gehören üblicherweise eine Induktivität
und ein Kondensator. Die angeschlossene Lampe schließt den Resonanzkreis und das elektronische
Vorschaltgerät versetzt den Resonanzkreis in Schwingung. Der Strom durch die Lampe
ist eine Funktion der Betriebsfrequenz des Resonanzkreises. In der Nähe der Resonanzfrequenz
ist der Lampenstrom besonders groß; entfernt sich die Betriebsfrequenz des Resonanzkreises
von der Resonanzfrequenz, so nimmt der Lampenstrom ab. Der Lampenstrom kann also durch
eine Veränderung der Betriebsfrequenz moduliert werden.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das elektronische Vorschaltgerät
Lampenanschlüsse auf, welche so mit einer Impedanz verschaltet sind, dass der bei
angeschlossener Lampe fließende Lampenstrom durch eine Veränderung der Impedanz moduliert
werden kann. Beispielsweise kann eine zuschaltbare Impedanz in Serie zu einem der
Lampenanschlüsse oder parallel zu den Lampenanschlüssen geschaltet sein. Die Impedanz
zur Modulation des Lampenstromes kann ein Widerstand, eine Induktivität oder eine
Kapazität bzw. eine Kombination entsprechender Bauteile sein. Einmal verändert die
Impedanz den Lampenstrom dadurch, dass eine Spannung über dieser abfällt, weiter verändert
die Impedanz auch die Resonanzfrequenz des Resonanzkreises. Die bevorzugte Ausführungsform
aus dem vorangehenden Absatz kann etwa durch eine solche Impedanz ausgeführt werden.
[0022] Werden die Daten über zwei Zustände des Lampenstromverlaufs dargestellt und entspricht
ein erster der beiden Zustände einem niedrigen Strompegel und ein zweiter der beiden
Zustände einem höheren Strompegel, so kann es bei der Übertragung der Daten über den
modulierten Lichtstrom zu Problemen kommen. Werden Daten übertragen, bei denen mehrfach
hintereinander der gleiche Zustand des Lampenstromes vorliegt, so findet währenddessen
keine Modulation des Lampenstromes bzw. des Lichtstromes statt. Da der Lichtstrom
dann keine zeitliche Variation aufweist, ist ein Empfangsgerät dazu gezwungen, die
Dauer der Phasen mit gleich bleibendem Lichtstrom zu messen und aus dieser auf den
Inhalt der übertragenen Daten zu schließen. Kleine Ungenauigkeiten in der Zeitmessung,
Ungenauigkeiten in der Variation des Lampenstromes oder auch Schwankungen in der Entfernung
zu einem Empfangsgerät können so die Informationsübertragung korrumpieren.
[0023] Vorzugsweise ist das elektronische Vorschaltgerät dazu ausgelegt, die Daten über
zwei Zustandsänderungen des Lampenstromverlaufs darzustellen. Eine erste der beiden
Zustandsänderungen entspricht dabei einem zunehmenden Lampenstrom und eine zweite
der beiden Zustandsänderungen einem abnehmenden Lampenstrom.
[0024] Werden die Zustände über solche steigenden bzw. fallenden Flanken kodiert, so können
keine längeren Phasen mit konstantem Lampenstrom bzw. Lichtstrom auftreten; eine zusätzliche
Zeitmessung auf Seiten des Empfangsgerätes erübrigt sich. Die Daten sind dann also
so kodiert, dass der Übertragungstakt im Lichtstrom enthalten ist, auch wenn eine
längere Folge von Nullen oder Einsen übertragen wird.
[0025] Vorzugsweise dient das elektronische Vorschaltgerät zum Betrieb einer Entladungslampe,
insbesondere einer Niederdruckentladungslampe. Entsprechende elektronische Vorschaltgeräte
weisen standardmäßig einen Inverter, einen Zwischenkreiskondensator, eine Steuervorrichtung
für den Lampenstrom und einen durch Lampenanschlüsse unterbrochenen Resonanzkreis
auf, so dass der Umbau zu einem erfindungsgemäßen elektronischen Vorschaltgerät besonders
einfach ist.
[0026] Zum Empfang bzw. zur Dekodierung der in den Lichtstrom hinein modulierten Daten wird
ein entsprechendes Empfangs- bzw. Dekodiergerät benutzt. Das Empfangsgerät detektiert
die Lichtstromschwankungen lediglich und zeichnet sie ggf. auf, während ein Dekodiergerät
den Lichtstromschwankungen auch wieder die Daten entnimmt.
[0027] Vorzugsweise wird zum Auslesen der in dem Lichtstrom versandten Daten ein Dekodiergerät
verwendet, welches einen Lichtempfangsdetektor zur Messung der Lichtintensität, ein
Linsensystem, um Licht dem Lichtempfangsdetektor zuzuführen, und einen Wandler, welcher
das Ausgangssignal des Lichtempfangsdetektors in binäre Daten umformt, aufweist. Dabei
ist das Dekodiergerät dazu ausgelegt, die Daten auch darzustellen, und nur auf Licht
aus einem Raumwinkelbereich mit einem Öffnungswinkel kleiner/gleich 30 Grad anzusprechen.
Zunehmend bevorzugt sind Öffnungswinkel von höchstens 20 Grad, 10 Grad, 5 Grad und
2 Grad.
[0028] Empfängt das Dekodiergerät Licht aus nur einem kleinen Raumwinkelbereich, können
störende Einflüsse von weiteren Lichtquellen eingedämmt bzw. sogar ausgeschlossen
werden. Die Qualität der Informationsübertragung kann dadurch verbessert werden. Das
Dekodiergerät kann die Daten, oder einen Teil der Daten, beispielsweise auf einem
Bildschirm darstellen. Dies ermöglicht eine Begutachtung der Daten bei dem oder direkt
im Anschluss an das Auslesen.
[0029] Zusätzlich kann das Dekodiergerät auch einen Speicher aufweisen, in dem die Daten
abgelegt werden. Nachdem eine Bedienperson dann etwa mehrere Datensätze gesammelt
hat, kann diese die Daten dann von dem Speicher des Dekodiergerätes in einen Standardcomputer
übertragen und mit einer entsprechenden Software weiterverarbeiten.
[0030] Vorzugsweise weist das Dekodiergerät einen Laser auf. Mithilfe des von diesem Laser
emittierten Strahls kann das Dekodiergerät so auf eine auszulesende Lampe ausgerichtet
werden. Der Laser kann dabei derart mit dem Rest des Dekodiergerätes verbunden sein,
dass das Licht der auszulesenden Lampe auf den Lichtempfangsdetektor fällt, wenn der
Laserstrahl auf die Lampe zeigt. So lässt sich sicherstellen, dass das Dekodiergerät
auch Licht von der auszulesenden Lampe empfängt. Dies ist insbesondere vorteilhaft,
wenn das Dekodiergerät Licht nur aus einem kleinen Raumwinkelbereich aufnimmt.
[0031] Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein System aus einem erfindungsgemäßen elektronischen
Vorschaltgerät und einem wie eben beschriebenen Dekodiergerät. Die vorstehende und
die nachfolgende Beschreibung der einzelnen Merkmale bezieht sich auf das elektronische
Vorschaltgerät, das Dekodiergerät und das System aus elektronischem Vorschaltgerät
und Dekodiergerät. Weiter bezieht sie sich auch auf ein der Erfindung entsprechendes
Verfahren zum Versenden von Daten mittels Lampenstrommodulation und ein Verfahren
zur Dekodierung von zeitlichen Änderungen von Lichtströmen. Dies gilt auch, ohne dass
es im Einzelnen noch explizit erwähnt wird.
[0032] Die Erfindung bezieht sich grundsätzlich also auch auf ein Verfahren zum Versenden
von Daten aus einer an ein elektronisches Vorschaltgerät angeschlossenen Lampe mit
den Schritten: Erzeugen eines Lampenstromes mit dem elektronischen Vorschaltgerät
zum Betrieb der angeschlossenen Lampe und Modulieren des Lampenstromes mit einer Steuervorrichtung
des elektronischen Vorschaltgerätes, wobei die Steuervorrichtung den Lampenstrom so
moduliert, dass dessen zeitlicher Verlauf zumindest einen Teil der Daten des Vorschaltgerätes
und der angeschlossenen Lampe darstellt.
[0033] Weiter bezieht sich die Erfindung grundsätzlich auch auf ein Verfahren zum Dekodieren
von mit obigem Verfahren erzeugten Daten mit den Schritten: Zuführen des Lichtes zu
einem Lichtempfangsdetektor mit Hilfe eines Linsensystems, Messen der Lichtintensität
mit dem Lichtempfangsdetektor und Umformen des Ausgangssignals mit einem Wandler in
binäre Daten und Darstellen der Daten, wobei das Linsensystem nur Licht aus einem
Raumwinkelbereich mit einem Öffnungswinkel kleiner/gleich 30 Grad aufnimmt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0034] Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Die dabei offenbarten Einzelmerkmale können auch in anderen Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
- Figur 1
- zeigt ein Schaltbild eines erfindungsgemäßen elektronischen Vorschaltgerätes als erstes
Ausführungsbeispiel.
- Figur 2
- zeigt ein Schaltbild eines weiteren erfindungsgemäßen elektronischen Vorschaltgerätes
als zweites Ausführungsbeispiel.
- Figur 3
- zeigt schematisch den von einer mit einem erfindungsgemäßen elektronischen Vorschaltgerät
betriebenen Lampe abgegebenen Lichtstrom als Funktion der Zeit.
- Figur 4
- zeigt eine schematische Darstellung eines Dekodiergerätes.
- Figur 5
- zeigt schematisch eine Reihenfolge von zur Übermittlung vorgesehenen Daten.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0035] Figur 1 zeigt das Schaltbild eines elektronischen Vorschaltgerätes mit einer angeschlossenen
Niederdruckentladungslampe LL.
[0036] An der Schaltung liegt links eine Wechselspannungsnetzversorgung an einem Gleichrichter
GL an. Der Gleichrichter weist zwei Gleichspannungsausgänge auf. Parallel zu den beiden
Gleichspannungsausgängen ist ein Funkentstörkondensator CF geschaltet.
[0037] Das elektronische Vorschaltgerät weist einen Hochsetzsteller aus einer Speicherspule
L1, einer Diode D1, einem Schalter S1 und einem Zwischenkreiskondensator CZ auf. Dabei
sind die Speicherspule L1, die Diode D1 und der Zwischenkreiskondensator CZ in dieser
Reihenfolge in Serie zwischen den ersten und den zweiten Gleichspannungsausgang des
Gleichrichters GL geschaltet. Parallel zu den beiden Gleichspannungsausgängen des
Gleichrichters GL und der Speicherspule L1 ist eine Serienschaltung aus dem Schalter
S1 und einem Widerstand R1 geschaltet.
[0038] Der Schalter S1 sorgt im eingeschalteten Zustand für einen ansteigenden Strom in
der Speicherspule L1 bis zu einem einstellbaren maximalen Wert. Dabei wird die Speicherspule
L1 aufmagnetisiert. Beim Erreichen des maximalen Wertes sperrt der Schalter S1 und
die Diode D1 leitet nach dem Ausschalten des Schalters S1 den in der Speicherspule
L1 eingeprägten Strom in den Zwischenkreiskondensator CZ. Ist die Speicherspule L1
vollständig abmagnetisiert, so fließt kein Strom mehr durch diese und die Diode D1
sperrt. Dann wird der Schalter S1 wieder eingeschaltet und der Strom durch die Speicherspule
L1 steigt wieder an. Auf diese Weise kann der Zwischenkreiskondensator CZ auf einen
vorgebbaren Spannungswert, die Zwischenkreisspannung UCZ, geladen werden.
[0039] Die Zwischenkreisspannung UCZ wird nämlich über die Schaltfrequenz des Schalters
S1 eingestellt. Dazu wird der Schalter S1 von einer Steuervorrichtung K über einen
ihrer Ausgänge A1 angesteuert. Über einen Eingang E1 der Steuervorrichtung K kann
die Steuervorrichtung K die über dem Widerstand R1 abfallende Spannung messen und
so den durch den Schalter S1 fließenden Strom bestimmen. Versorgungsleitungen der
Steuervorrichtung K sind zwischen das positive Versorgungspotential und das Bezugspotential
geschaltet.
[0040] Weiter ist parallel zu dem Zwischenkreiskondensator CZ ein Halbbrückeninverter aus
zwei Schaltelementen S2 und S3 geschaltet. Durch hochfrequentes abwechselndes Schalten
der Schalter S2 und S3 wird zwischen einem zwischen den beiden Schaltern S2 und S3
liegenden Wechselspannungsausgang WA und dem Bezugspotential eine hochfrequente Wechselspannung
erzeugt. Die beiden Schalter S2 und S3 werden jeweils über einen von zwei Steuerausgänge
A2 und A3 der Steuervorrichtung K angesteuert. Zwischen den Schalter S3 und das Bezugspotential
ist ein Widerstand R2 geschaltet. Über diesen Widerstand R2 kann die Steuervorrichtung
K den Strom durch den Halbbrückeninverter bestimmen.
[0041] Zwischen dem Wechselspannungsausgang WA und dem Bezugspotential befindet sich bei
angeschlossener Niederdruckentladungslampe LL eine Serienschaltung aus einer Lampendrossel
LD, einem Koppelkondensator CC und der Niederdruckentladungslampe LL. Parallel zu
der Niederdruckentladungslampe LL ist ein Resonanzkondensator CR geschaltet. Die Schaltung
zwischen dem Wechselspannungsausgang WA und dem Bezugspotential - ist bei angeschlossener
Niederdruckentladungslampe LL schwingungsfähig. Die Betriebsfrequenz wird dabei durch
die Schaltfrequenz des Halbbrückeninverters S2, S3 bestimmt.
[0042] Eine erste Möglichkeit, den Lampenstrom in einer solchen Schaltungsanordnung zu modulieren,
besteht darin, die Zwischenkreisspannung UCZ zu verändern. Die Amplitude der hochfrequenten
Wechselspannung zwischen dem Wechselspannungsausgang WA und dem Bezugspotential ist
nämlich u. a. durch die Zwischenkreisspannung UCZ bestimmt, weil das Potential an
dem Wechselspannungsausgang WA zwischen dem Wert der Zwischenkreisspannung UCZ und
dem Bezugspotential hin und her springt. Verändert sich also die Zwischenkreisspannung
UCZ, so verändert sich auch die Amplitude der hochfrequenten Wechselspannung, was
natürlich auch zu einer Veränderung des Lampenstromes führt.
[0043] Der hier gezeigte Hochsetzsteller L1, S1, D1 arbeitet im sog. "Discontinuous Conduction
Mode", bei dem mit dem erneuten Schließen des Schalters S1 bis zur vollständigen Abmagnetisierung
der Speicherspule L1 gewartet wird. Der Hochsetzsteller könnte aber auch im "Continous
Conduction Mode", bei dem nicht bis zur vollständigen Abmagnetisierung der Speicherspule
gewartet wird, oder aber auch im "Critical Conduction Mode", bei dem im Übergang zwischen
den zwei vorangehenden Modi geschaltet wird, arbeiten; entscheidend ist, dass die
Zwischenkreisspannung UCZ von der Steuervorrichtung K eingestellt und damit moduliert
werden kann. Die Zwischenkreisspannung UCZ kann dann über die Betriebsfrequenz des
Hochsetzstellers L1, S1, D1 eingestellt werden. Da der Halbbrückeninverter S2, S3
dem Zwischenkreiskondensator CZ während des Betriebes laufend eine Leistung entnimmt,
sinkt oder steigt die Zwischenkreisspannung UCZ, wenn das Tastverhältnis des Schalters
S1 verändert wird.
[0044] Eine zweite Möglichkeit den Lampenstrom zu modulieren besteht darin, die Betriebsfrequenz
des Halbbrückeninverters S2, S3 zu verändern. Die Schaltung aus der Lampendrossel
LD, dem Koppelkondensator CC der Niederdruckentladungslampe LL und dem Resonanzkondensator
CR zwischen dem Wechselspannungsausgang WA und dem Bezugspotential, wie oben bereits
festgestellt, ist ein schwingungsfähiges System. In der Nähe der Resonanz kann durch
den Halbbrückeninverter S2, S3 eine besonders große Leistung in die Niederdruckentladungslampe
LL eingekoppelt werden. Bei gegebener Zwischenkreisspannung UCZ ist also der Lampenstrom
besonders groß. Wird die Betriebsfrequenz des Halbbrückeninverters S2, S3 verändert,
so ändert sich auch die Betriebsfrequenz des Resonanzkreises LD, CC, LL, CR. Mit zunehmender
Entfernung von der Resonanz nimmt dabei der Lampenstrom ab.
[0045] Figur 2 zeigt das Schaltbild eines zweiten erfindungsgemäßen elektronischen Vorschaltgerätes.
Dieses stellt eine Variation des in Figur 1 gezeigten elektronischen Vorschaltgerätes
dar. Zahlreiche Bauteile sind genauso verschaltet, haben die gleiche Funktion wie
in dem elektronischen Vorschaltgerät aus Figur 1 und sind hier auch genauso benannt.
Auch hier ist eine Niederdruckentladungslampe LL angeschlossen.
[0046] In Figur 1 ist ein Anschluss der Niederdruckentladungslampe LL direkt mit dem Bezugspotential
verschaltet. In Figur 2 ist im Unterschied dazu zwischen die Niederdruckentladungslampe
LL und das Bezugspotential eine Parallelschaltung aus einem Schalter S4 und einer
Impedanz RCL geschaltet.
[0047] Die Impedanz RCL kann dabei ein Widerstand, ein Kondensator, eine Spule oder eine
Schaltung aus mehreren solcher Bauteile sein. Hier ist es ein ohmscher Widerstand
RCL. Der Schalter S4 wird über einen Ausgang A4 der Steuervorrichtung K angesteuert.
Ist der Schalter S4 geschlossen, so ist der Strompfad parallel zu dem Widerstand RCL
im Vergleich zu diesem niederohmig und der Lampenstrom kann unbeeinflusst durch den
Widerstand RCL und durch die Niederdruckentladungslampe LL fließen, genau wie in Figur
1. Ist der Schalter S4 jedoch geöffnet, so fließt der Lampenstrom durch den Widerstand
RCL.
[0048] Dadurch verändert sich der Lampenstrom aufgrund von zwei Effekten, einmal verschiebt
sich die Resonanzfrequenz des Resonanzkreises, zum anderen fällt eine Spannung über
dem Widerstand RCL ab. Durch An- und Ausschalten des Schalters S4 kann also zwischen
zwei Lampenstrompegeln gewechselt werden.
[0049] Eine Modulation des Lampenstromes schlägt sich in einer Modulation des Lichtstromes
der angeschlossenen Niederdruckentladungslampe LL nieder. In Figur 3 ist der Lichtstrom
φ als Funktion der Zeit schematisch eingezeichnet. Zum Zeitpunkt t
0 wird das elektronische Vorschaltgerät aus Figur 2 mit angeschlossener Niederdruckentladungslampe
LL eingeschaltet. Nach kurzer Zeit hat der Lichtstrom den Wert des stationären Betriebes
erreicht. Zum Zeitpunkt t1 fängt die Steuervorrichtung K an, den Schalter S4 ein-
und auszuschalten und so den Lampenstrom zu modulieren. Der Lampenstrom springt dabei
zwischen zwei Pegeln hin und her. Dies drückt sich auch in dem Hin- und Herspringen
des Lichtstromes φ zwischen zwei Pegeln aus. So wird der Lampen- bzw. Lichtstrom für
eine gewisse Zeit moduliert. Im Zeitpunkt t
2 stellt das elektronische Vorschaltgerät die Modulation des Lampenstromes ein und
der Lichtstrom nimmt einen stationären Wert an. Das Hin- und Herspringen des Lichtstromes
zwischen zwei Pegeln erlaubt eine Datenübertragung mittels binär kodierter Daten.
Hier wird eine Datenübertragungssequenz durch einen Rundsteuerimpuls gestartet. Figur
4 zeigt schematisch den Aufbau einer solchen Sequenz I - V. Zunächst wird ein festgelegtes
Muster I aus Lichtstromänderungen übertragen, welche den Anfang der Datenübertragung
anzeigen. Im Anschluss daran werden Daten II bzgl. des Übertragungsprotokolls versendet.
Das Protokoll II macht nähere Angaben zur Kodierung der später folgenden Daten III,
IV und über deren Art und Menge. Im Anschluss daran werden hier zunächst statische
Daten III bzgl. des elektronischen Vorschaltgerätes übertragen, konkret Hersteller,
Typ des elektronischen Vorschaltgerätes, Seriennummer und Produktionsdatum. Nach diesen
allgemeinen Informationen III werden Daten IV über die aktuellen Betriebsparameter
übertragen, konkret: effektive Netzspannung, Frequenz des Hochsetzstellers, Zwischenkreisspannung,
Frequenz des Halbbrückeninverters und Lampenstrom. Im Anschluss daran folgt eine festgelegte
Sequenz V von Lichtstrompegeländerungen, welche das Ende des Datenstromes I-V anzeigen.
[0050] Zur Kodierung der binären Daten kann die sogenannte Manchester-Kodierung oder eine
andere geeignete Kodierung verwendet werden, die eine Taktrückgewinnung ermöglicht.
Die beiden Zustände der darzustellenden Daten werden über steigende und fallende Flanken
des Lampenstromes bzw. des Lichtstromes kodiert.
[0051] Um die im Lichtstrom vorhandenen Daten auszulesen, kann das in Figur 5 schematisch
gezeigte Dekodiergerät verwendet werden. Dieses weist ein Linsensystem 3 auf, welches
Licht aus einem rotationssymmetrischen Raumwinkelbereich mit einem Öffnungswinkel
von 1,5 Grad auf einen Lichtempfangsdetektor 4 leitet. Weiter weist das Dekodiergerät
einen Verstärker 5, eine Steuereinheit 6 und ein Display 7 auf. Der Verstärker 5 verstärkt
das Ausgangssignal des Lichtempfangsdetektors 4. Das Dekodiergerät weist dabei einen
Laser auf (nicht gezeigt), welcher parallel zu der Symmetrieachse des Raumwinkelbereichs
ausgerichtet ist. Mit dem von diesem Laser emittierten Laserstrahl kann das Dekodiergerät
auf die auszulesende Lampe ausgerichtet werden. Trifft der Laserstrahl auf die auszulesende
Lampe, so fällt das Licht aus der Lampe auf den Lichtempfangsdetektor 4.
[0052] Das Ausgangssignal des Verstärkers 5 wird von einer Recheneinheit 6 interpretiert,
welche aus den verstärkten Spannungsschwankungen die Daten herausliest. Das Display
7 stellt die von der Recheneinheit 6 zur Verfügung gestellten Daten dar.
[0053] Das Dekodiergerät ist dabei klein genug, um bequem in der Hand gehalten zu werden.
Außerdem weist es einen Akku auf (nicht gezeigt), so dass es unabhängig von Kabeln
durch den Raum bewegt werden kann. Die Bedienperson kann mit dem Dekodiergerät in
der Hand das Linsensystem auf eine Niederdruckentladungslampe 1 richten, den von dieser
Niederdruckentladungslampe 1 imitierten Lichtstrom 2 in einem kleinen Raumwinkelbereich
aufnehmen und auf dem Display die übertragenen Daten betrachten.
1. Elektronisches Vorschaltgerät zum Betrieb einer angeschlossenen Lampe, welches eine
Vorrichtung zur Steuerung des Lampenstromes aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass es dazu ausgelegt ist, den Lampenstrom über die Steuervorrichtung so zu modulieren,
dass dessen zeitlicher Verlauf zumindest einen Teil der Daten des Vorschaltgerätes
und der angeschlossenen Lampe darstellt.
2. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 1 mit einem Hauptenergiespeicher zur Versorgung
eines den Lampenstrom erzeugenden Inverters mit Energie,
wobei das elektronische Vorschaltgerät so ausgelegt ist, dass die Modulation des Lampenstromes
über eine Veränderung einer an dem Hauptenergiespeicher abfallenden Zwischenkreisspannung
erfolgt.
3. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche mit Lampenanschlüssen
und einem zwischen den Lampenanschlüssen durch die angeschlossene Lampe zu schließenden
Resonanzkreis, wobei das elektronische Vorschaltgerät so ausgelegt ist, dass bei angeschlossener
Lampe die Modulation des Lampenstromes über eine Veränderung der Betriebsfrequenz
des geschlossenen Resonanzkreises erfolgt.
4. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche mit Lampenanschlüssen,
welche so mit einer Impedanz verschaltet sind, dass der bei angeschlossener Lampe
fließende Lampenstrom durch eine Veränderung der Impedanz moduliert werden kann.
5. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, welches dazu
ausgelegt ist, die Daten über zwei Zustandsänderungen des Lampenstromverlaufes darzustellen,
wobei eine erste der beiden Zustandsänderungen einem zunehmenden Lampenstrom und eine
zweite der beiden Zustandsänderungen einem abnehmenden Lampenstrom entspricht.
6. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche zum Betrieb einer
Entladungslampe, insbesondere einer Niederdruckentladungslampe.
7. Dekodiergerät zur Dekodierung von zeitlichen Änderungen des Lichtstroms einer an ein
elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche angeschlossenen
Lampe, welches Dekodiergerät aufweist:
- einen Lichtempfangsdetektor zur Messung der Lichtintensität,
- ein Linsensystem, um Licht dem Lichtempfangsdetektor zuzuführen und
- einen Wandler welcher das Ausgangssignal des Lichtempfangsdetektors in binäre Daten
umformt,
wobei das Dekodiergerät dazu ausgelegt ist, die Daten darzustellen und nur auf Licht
aus einem Raumwinkelbereich mit einem Öffnungswinkel kleiner/gleich 30 Grad anzusprechen.
8. Dekodiergerät nach Anspruch 7 mit einem Laser zur Ausrichtung.
9. System aus einem elektronischen Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und
einem Dekodiergerät nach Anspruch 7 oder 8.