[0001] Die vorliegende Patentanmeldung betrifft einen Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Verbundwerkstoffes und aus diesem
hergestellte Polster- oder Protektorelemente für Schutzbekleidung. Insbesondere betrifft
die Erfindung einen Verbundwerkstoff für gegen Durchdringung gesicherte Polster- oder
Protektorelemente, vorzugsweise in Form einer in einem Kleidungsstück anzuordnenden
Platte oder in an einen menschlichen Körper angepaßter Form.
[0002] Schutzbekleidungen sind in vielfältiger Form bekannt. Allgemein sollen Schutzbekleidungen
den Körper gegen verschiedenartige äußere Einwirkungen wie beispielsweise aggressive
oder toxische Medien oder auch Krafteinwirkungen schützen. Insbesondere zum Schutz
gegen verschiedenartige äußere Krafteinwirkungen sind aus dem Stand der Technik Protektoren
oder Polsterelemente bekannt. Solche Protektoren oder Polsterelemente finden beispielsweise
bei sportlichen Aktivitäten Verwendung, um den Körper oder wenigstens Körperteile
gegen Schlagbeanspruchung zu schützen. Darüber hinaus sind Schutzbekleidungen bekannt,
die den Körper vor dem Eindringen von spitzen Gegenständen, wie beispielsweise Nägel,
Messer, Reißzwecken oder dergleichen schützen sollen. Zu diesem Zweck werden Verbundwerkstoffe
verwendet, aus denen entweder entsprechende Protektoren bzw. Polsterelemente in einer
an den menschlichen Körper angepaßten Form hergestellt werden oder die in vorbereitete
Taschen von Bekleidungsstücken, insbesondere im Bereich von Gelenken wie dem Ellbogengelenk
oder dem Kniegelenk, angeordnet sind.
[0003] So angeordnete Polsterelemente oder Protektoren können beispielsweise bei unnatürlichen
Arbeitshaltungen wie dem Knien, wobei das Kniegelenk ohne entsprechende Schutzbekleidung
unmittelbar Verletzungen durch harte Oberflächen, kleine Steine und/oder ähnliche
Gegenstände, die zwischen Kniegelenk und Auflagefläche liegen, ausgesetzt ist, einen
Schutz des beanspruchten Körperteils gewährleisten.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Schutzbekleidungen und Verbundwerkstoffe
für solche Schutzbekleidungen bekannt. So beschreibt beispielsweise die
DE 38 29 501 A1 ein Laminatmaterial für die Verwendung bei Schutzbekleidungen, wobei das Laminatmaterial
sowohl einen Schutz gegen Chemikalien als auch gegen Strahlungswärme bietet. Zu diesem
Zweck ist eine erste Lage aus einem flammhemmenden, verschweißbaren thermoplastischen
Film und eine zweite Lage vorgesehen, die mit der ersten Lage verbunden ist und ein
biegsames Gewebematerial aufweist. Eine dritte für toxische Agenzien undurchlässige
Lage ist mit der zweiten Lage verbunden, wobei zur Verbindung ein flammhemmender,
thermoplastischer Film vorgesehen ist. Weiterhin weist dieses vorbekannte Laminatmaterial
eine vierte Lage auf, die ein Wärmestrahlung reflektierendes Material umfaßt und mittels
eines flammhemmenden, thermoplastischen Films mit der dritten Lage verbunden ist.
Schließlich ist mit der vierten Lage eine fünfte Lage aus einem flammhemmenden, für
Wärmestrahlung und Licht im wesentlichen transparenten, verschweißbaren thermoplastischen
Film vorgesehen.
[0005] Die
DE 29 719 930 U1 beschreibt eine flächige Schutzvorrichtung für Körperpartien mit einem Trägermaterial
und stoßabsorbierendem Schaumstoffmaterial, wobei das Schaumstoffmaterial auf das
Trägermaterial aufgeschäumt ist. Ergänzend zu dem Schaumstoffmaterial sind Stütz-
und/oder Dämpfungselemente auf das Trägermaterial aufgeschäumt, wobei als Trägermaterial
herkömmliches Gewebe und/oder Kunststoff vorgesehen sein kann.
[0006] Eine Stich- und Kugelschutzbekleidung ist ferner aus der
DE 198 02 242 A1 bekannt, die aus mehreren Lagen von flächigen Gebilden aus hochfesten Materialien
besteht, wobei mehr als eine der Lagen mit einer Hartstoffschicht beschichtet ist.
Als Hartstoffschicht werden Siliciumcarbid, Edelkorund, Normalkorund, Halbedelkorund,
Zirkonkorund, Wolframcarbid, Titancarbid, Molybdäncarbid, Borcarbid, Bornitrid oder
Mischungen dieser Hartstoffe vorgeschlagen, wobei die Hartstoffe mittlere Korndurchmesser
von 10 bis 500 µm aufweisen und das aus den Hartstoffen gebildete Flächengebilde eine
Dicke von 0,1 bis 1,5 mm hat. Das Aufbringen der Hartstoffe erfolgt auf eine mit einer
Binderschicht versehenen Unterlage nach einer der beim Aufbringen von Schleifmitteln
üblichen Methode. Bei diesen Methoden handelt es sich bevorzugt um das Aufstreuen
des Hartstoffes oder um dessen Aufbringen im elektrostatischen Feld. Bei der erstgenannten
Methode, die meist als Schwerkraftstrahlung bezeichnet wird, fallen die Hartstoffe
aus dem Streuspalt eines Streutrichters von oben auf die mit dem Vor- und Hauptstrich
versehene Gewebebahn.
[0007] Gemäß der europäischen Norm DIN EN 14404 für persönliche Schutzausrüstung - Knieschutz
für Arbeiten in kniender Haltung - müssen Din-gerechte Protektor- oder Polsterelemente,
die in dieser DIN niedergelegten Mindestanforderungen erfüllen, um einer DIN-Zertifzierung
gerecht zu werden.
[0008] In der genannten DIN EN 14404 wird zwischen vier unterschiedlichen Typen von Knieschutz
unterschieden. Zu Typ 1 zählen Knieschutzvorrichtungen, welche von anderer Kleidung
unabhängig sind und am Bein befestigt werden. Zum Typ 2 zählen Schaumkunststoff- oder
andere Polster in Taschen an den Hosenbeinen oder ständig an der Hose befestigte Polster.
Zum Typ 3 zählen Ausrüstungen, die nicht am Körper befestigt werden, sondern bei der
Bewegung des Trägers am jeweiligen Ort vorhanden ist, wie beispielsweise eine Kniematte.
Zum Typ 4 zählen Knieschutzvorrichtungen für ein oder beide Knie mit zusätzlichen
Funktionen wie einem Rahmen als Aufstehhilfe oder einem Sitz für kniende Haltung.
[0009] Ein Knieschützer, insbesondere zur Unfallverhütung in Bergbaubetrieben ist aus der
DE 25 13 002 A1 bekannt. Dieser vorbekannte Knieschützer besteht aus einem äußeren halbschalenförmigen
Teil und einer im Inneren befindlichen Polsterschicht. Es handelt sich somit um ein
Verbundelement. Der äußere halbschalenförmige Teil des Knieschützers ist zweiteilig
ausgebildet, wobei die beiden Elemente gelenkig miteinander verbunden sind.
[0010] Ein weiterer Knieschützer ist aus der
DE 297 20 897 U1 bekannt und besteht aus einem mittels Halteriemen am Knie festschnallbaren Knieschonkörper,
der innen mit einem der Form des Knies angepaßten schalenförmigen Schaumstoffpolsterkörper
und außen mit einer quer über die Außenseite verlaufenden Rutschbremse versehen ist,
die aus einer dünnen Schicht aus hochverschleißfestem Material besteht. Als Schaumstoffpolsterkörper
ist ein geschlossenzelliger, vernetzter Polyethylenschaumstoff mit einer Rohdichte
von 33 bis 60 kg/m
3 vorgesehen.
[0011] Die
DE 28 29 599 A1 offenbart einen Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung, bestehend aus einer äußeren,
nicht entflammbaren Schicht und mindestens einer inneren, wärmedämmenden Schicht,
wobei die äußere Schicht ein nicht entflammbares Textilgewebe ist, auf dessen Innenseite
eine Mineralfaserschicht aufgebracht ist. Die innere Schicht besteht aus einer luftdurchlässigen
Schaumstoffschicht, deren Poren mit Aktivkohlepartikeln besetzt sind.
[0012] Die aus dem Stand der Technik bekannten Verbundwerkstoffe für Schutzbekleidung und
die unter Verwendung solcher Verbundwerkstoffe gefertigten Protektor- oder Polsterelemente
sind aufwendig und kostenintensiv in der Herstellung.
[0013] Die zuvor genannte DIN EN 14404 fordert für Schutz- und/oder Polsterelemente im Bereich
des Knies einen Mindestdurchdringungswiderstand von 100 ± 5 N. Bei einer solchen Belastung
darf sich die Innenfläche des Knieschutzes maximal 5 mm verformen.
[0014] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es die
Aufgabe der Erfindung, einen Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung derart weiterzubilden,
daß er in einfacher und kostengünstiger Weise herstellbar ist und darüber hinaus eine
hinreichende Sicherheit gegen Durchdringung aufweist.
[0015] Des weiteren ist es die
Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Verbundwerkstoffes für
Schutzbekleidung sowie aus einem solchen Verbundwerkstoff hergestellte Polster- und/oder
Protektorelemente anzugeben.
[0016] Gelöst wird diese Aufgabe hinsichtlich des Verbundwerkstoffes durch einen wenigstens zweischichtigen
Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung, aufweisend eine eine erste Schicht bildende
Folie und einen eine zweite Schicht bildenden elastisch verformbaren Polymerschaum,
wobei der Verbundwerkstoff bei einer Messung gemäß DIN EN 14404 einen Durchdringungswiderstand
von wenigstens 95 N aufweist.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff sind die eine erste Schicht bildende Folie
und der eine zweite Schicht bildende elastisch verformbare Polymerschaum direkt fest
miteinander verbunden. Direkt fest miteinander verbunden im Sinne der Erfindung bedeutet
ohne eine zwischen Folie und Polymerschaum angeordnete Klebeschicht oder Verwendung
anderer Adhäsivstoffe.
[0018] Bei dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff ist der eine zweite Schicht bildende Polymerschaum
auf die eine erste Schicht bildende Folie aufgeschäumt. Folie und Polymerschaum bestehen
vorteilhafter Weise aus einem Polymer der Gruppe bestehend aus Polyurethane, Polystyrole,
Polycarbonate, Polyester, Polyolefine, Polyisocyanurate, Polyacrylate, Polymethacrylimide,
Polyamide, ABS-Copolymere, Harnstoffharze, Isoprene, Neoprene, sowie Mischungen oder
Copolymere dieser.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes für Schutzbekleidung
bestehen Folie und Polymerschaum aus Werkstoffen der gleichen Polymerklasse. Insbesondere
können in einer bevorzugten Ausgestaltung Folie und Polymerschaum aus Polyurethan
bestehen.
[0020] Der Polymerschaum ist im erfindungsgemäßen Werkstoffverbund auf die eine erste Schicht
bildende Folie aufgeschäumt und mit dieser oberflächenvernetzt. Hierdurch bildet sich
ein nicht zerstörungsfrei trennbarer Verbundwerkstoff, welcher durch Wahl der Folie
und des Polymerschaums hinsichtlich seiner Eigenschaften wie Durchdringungswiderstand
und Dämpfungsvermögen einstellbar ist.
[0021] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Protektor- oder Polsterelementes
wird als Polymerschaum ein Polyurethanschaum mit einer Dichte von ca. 200 kg/m
3 bis ca. 400 kg/m
3, bevorzugt ca. 250 kg/m
3 bis ca. 350 kg/m
3 eingesetzt. Der eingesetzte Polyurethanschaum weist eine Dehnfähigkeit > 100 % auf.
[0022] Die in der vorteilhaften. Ausgestaltung der Erfindung eingesetzte Folie besteht aus
einem thermoplastischen Polyester-Polyurethan. Eine solche vorteilhafter Weise eingesetzte
Polyester-Polyurethan-Folie weist eine Härte Shore A gemäß DIN 53505 in einem Bereich
von > 85, bevorzugt > 90, noch bevorzugter ≥ 93 auf. Die Dichte einer solchen Folie
kann in einem Bereich zwischen ca. 1,15 g/cm
3 und ca. 1,26 g/cm
3, bevorzugt in einem Bereich zwischen ca. 1,19 g/cm
3 und ca. 1,23 g/cm
3 liegen. Die in der vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Protektor- oder
Polsterelementes eingesetzte Folie weist eine Zugfestigkeit gemäß DIN 53504 von wenigstens
45 MPa, bevorzugt von wenigstens 48 MPa auf. Die Reißdehnung einer vorteilhaft einsetzbaren,
thermoplastischen Polyester-Polyurethan-Folie beträgt gemäß DIN 53504 wenigstens 500
%, bevorzugt wenigstens 520 %. Darüber hinaus weist die bevorzugt einsetzbare Folie
einen Weiterreißwiderstand gemäß DIN 53515 von wenigstens 109 N/mm und eine Abriebfestigkeit
gemäß DIN 53516 von wenigstens 34 mm
3 auf.
[0023] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als Folie eine von der Firma
Elastogran unter dem Produktnamen Elastollan LJ 85/5 vertriebene Folie eingesetzt.
[0024] Ein vorteilhafter Weise erfindungsgemäß einzusetzender Polymerschaum wird von der
Firma Elastogran unter der Marke Elastoflex angeboten.
[0025] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung
eines wenigstens zwei-schichtigen Verbundwerkstoffes für Schutzbekleidung gelöst,
aufweisend die Verfahrensschritte:
Bereitstellen einer Form;
Einbringen einer eine erste Schicht des Verbundwerkstoffes bildenden Folie in die
Form;
Füllen der Form mit einem einen elastisch verformbaren Polymerschaum bildenden Werkstoff,
wobei die Folie wenigstens während des Füllens der Form mit dem einen elastisch verformbaren
Polymerschaum bildenden Werkstoff in dieser fixiert wird.
[0026] Vorteilhafter Weise wird die Folie in der Form mittels Unterdruck fixiert.
[0027] Die Folie kann vor, während oder nach dem Füllen der Form mit einem einen elastisch
verformbaren Polymerschaum bildenden Werkstoff erwärmt werden. Vorteilhafter Weise
kann ein solches Erwärmen durch Infrarot- oder Mikrowellenstrahlung erfolgen.
[0028] Der einen elastisch verformbaren Schaum bildende Werkstoff kann in die Form spritzgepreßt
oder spritzgegossen werden.
[0029] Bei Reaktivwerkstoffen wie zum Beispiel Polyurethanschäumen wird der Werkstoff vorteilhafter
Weise in die Form spritzgepreßt.
[0030] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein wenigstens zweischichtiger Verbundwerkstoff
für Schutzbekleidung bereitgestellt, welcher aus zwei direkt miteinander verbundenen
Schichten besteht, welche nach Abschluß des Verfahrens nicht zerstörungsfrei ablösbar
miteinander verbunden sind. Durch das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich der erfindungsgemäße
Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung ökonomisch vorteilhaft herstellen. Durch Auswahl
geeigneter Formen lassen sich so mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens direkt Polster-
oder Protektorelemente für Schutzbekleidung aus dem erfindungsgemäßen Werkstoffverbund
herstellen.
[0031] Die aus dem erfindungsgemäßen Werkstoffverbund unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gefertigten Polster- oder Protektorelemente weisen einen hohen Durchdringungswiderstand
von wenigstens 95 N auf. Die innenseitige Verformung des Polster- oder Protektorelementes
bei außenseitiger Einwirkung von Kraft im Bereich des Durchdringungswiderstandes beträgt
weniger als 5 mm.
[0032] In einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Polsterelementes weist
die aus der Folie des Verbundwerkstoffes gebildete Grundfläche des Polsterelementes
polymerschaumfreie Bereiche auf. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann
das erfindungsgemäße Polsterelement Bereiche unterschiedlicher Polymerschaumdicke
aufweisen.
[0033] Durch eine Ausgestaltung der Polster- oder Protektorelemente mit polymerschaumfreien
Bereichen läßt sich insbesondere die in der Zeichnung gezeigte Form eines Polster-
oder Protektorelementes realisieren.
[0034] Die Zeichnung zeigt eine Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Polster- oder Protektorelementes.
[0035] Das in der Zeichnung gezeigte erfindungsgemäße Polster- oder Protektorelement weist
Bereiche der aus der Folie des Verbundwerkstoffes gebildeten Grundfläche des Polster-
oder Protektorelementes auf, welche polymerschaumfrei sind. Die so von Polymerschaum
ausgesparten Folienbereiche ermöglichen eine komfortable Anpassung des Polster- oder
Protektorelementes an die Körperform, insbesondere bei wechselnder Körperhaltung und
der damit verbundenen Formänderungen des Kniegelenkbereiches wie beim Knien, bei gleichzeitiger
Sicherstellung eines geschlossenen Schutzes der zu schützenden Körperpartie. Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Polster- oder Protektorelementes ist gewährleistet,
daß trotz der polymerschaumfreien Bereiche 2 ein Schutz der zu schützenden Körperpartie
gegenüber beispielsweise Flüssigkeiten und auch gegenüber Krafteinwirkung gewährleistet
ist. In einer weiteren Ausgestaltung kann ein erfindungsgemäßes Polster- oder Protektorelemente
Bereiche 3 aufweisen, in welchen die Polymerschaumdichte gegenüber den anderen Bereichen
verringert ist. Hierdurch ist eine bessere Anpassung der aus dem erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung gefertigten Polster- oder Protektorelemente
an die zu schützende Körperpartie möglich.
1. Wenigstens zweischichtiger Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung, aufweisend eine
eine erste Schicht bildende Folie und einen eine zweite Schicht bildenden elastisch
verformbaren Polymerschaum, wobei der Verbundwerkstoff bei einer Messung gemäß DIN
EN 14404 einen Durchdringungswiderstand von wenigstens 95 N aufweist.
2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Folie und Polymerschaum direkt fest miteinander verbunden sind.
3. Verbundwerkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der eine zweite Schicht bildende Polymerschaum auf die eine erste Schicht bildende
Folie aufgeschäumt ist.
4. Verbundwerkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Folie und Polymerschaum aus einem Polymer der Gruppe bestehend aus Polyurethane,
Polystyrole, Polycarbonate, Polyester, Polyolefine, Polyisocyanurate, Polyacrylate,
Polymethacrylimide, Polyamide, ABS-Copolymere, Harnstoffharze, Isoprene, Neoprene
sowie Mischungen oder Copolymere dieser bestehen.
5. Verbundwerkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Folie und Polymerschaum aus Werkstoffen der gleichen Polymerklasse bestehen.
6. Verfahren zur Herstellung eines wenigstens zweischichtigen Verbundwerkstoffes für
Schutzbekleidung, aufweisend die Verfahrensschritte:
- Bereitstellen einer Form;
- Einbringen einer eine erste Schicht des Verbundwerkstoffes bildenden Folie in die
Form;
- Füllen der Form mit einem einen elastisch verformbaren Polymerschaum bildenden Werkstoff,
wobei die Folie wenigstens während des Füllens der Form mit einem einen elastisch
verformbaren Polymerschaum ausbildenden Werkstoff in der Form fixiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie in der Form mittels Unterdruck fixiert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie vor, während und/oder nach dem Füllen der Form mit einem einen elastischen
verformbaren Polymerschaum bildenden Werkstoff erwärmt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie mittels Infrarot- oder Mikrowellenstrahlung erwärmt wird.
10. Polster- oder Protektorelement für Schutzbekleidung, hergestellt aus einem Verbundwerkstoff
nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
11. Polster- oder Protektorelement nach Anspruch 10, wobei die aus der Folie des Verbundwerkstoffes
gebildete Grundfläche des Polster- oder Protektorelementes polymerschaumfreie Bereiche
aufweist.
12. Polster- oder Protektorelement nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei das Polsterelement
Bereiche unterschiedlicher Polymerschaumdicke aufweist.