[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein konfektioniertes Teil, das mit einer Naht
oder einer Stickerei versehen ist, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1.
[0002] Es gehört zum Stand der Technik, zum Vernähen und damit zur Herstellung von konfektionierten
Teilen, so beispielsweise Blusen, Hosen, Kleider, Röcke, Oberteile, Mäntel (Decken,
Tisch- und Bettwäsche), Nähgarne einzusetzen, die zur Erhöhung des Garnschlusses und
damit zur Verfestigung des Nähgarnes eine thermoplastische Komponente aufweisen. Hierbei
kann diese thermoplastische Komponente, die einen Garnschluß von innen über den Querschnitt
des Nähgarnes gesehen bewirkt, entweder in Form eines thermoplastischen Pulvers verwendet
werden, wie dies beispielsweise in der
GB 1 270 174 beschrieben ist, oder es gelangt ein thermoplastischer Faden, der überwiegend im
Inneren des Nähgarnes positioniert ist, zur Anwendung, wie dies beispielsweise aus
der
EP 0 052 268 bekannt ist. Das zuvor genannte thermoplastische Pulver bzw. der thermoplastische
Faden wird während des Spinnvorganges auf die für die Herstellung des Nähgarnes angewandten
Ausgangsmaterialien aufgetragen bzw. der thermoplastische Faden wird im Rahmen des
Spinnvorganges zugeführt, wobei in beiden Fällen darauf geachtet wird, daß das thermoplastische
Pulver bzw. der thermoplastische Faden möglichst radial innen konzentriert wird, so
daß die Oberfläche des fertigen Nähgarnes keine oder nur wenige thermoplastischen
Bestandteile enthält, um so eine unerwünschte Klebrigkeit bei der Verarbeitung des
fertigen Nähgarnes in der Konfektion zu verhindern. Nach Positionierung des thermoplastischen
Materials (Pulver bzw. Faden) wird dann das Nähgarn einer thermischen Behandlung unterworfen,
mit der Folge, daß das thermoplastische Material aufschmilzt und die das Nähgarn bildenden
Fadensysteme von innen her miteinander verklebt, um so, wie bereits erwähnt, den Garnschluß
zu verbessern. Von daher wird ein derartiges bekanntes Nähgarn auch als innenbondiertes
Nähgarn bezeichnet. Dies Innenbondierung ist in der Regel von außen selbst mikroskopisch
nicht zu erkennen, da sie, wie bereits vorstehend dargelegt, überwiegend über den
Querschnitt des Nähgarnes gesehen, im Kern des Garnes angeordnet ist und ihre Konzentration
zur Oberfläche hin deutlich abnimmt.
[0003] Darüber hinaus beschreibt die
US 2005/0188907 ein Nähverfahren und ein Nähgarn, das einen relativ hohen Anteil eines thermoplastischen
Materials in Form eines entsprechenden Fadensystems aufweist. Hierbei wird dieses
bekannte Nähgarn insbesondere zum Vernähen von mehreren Lagen eines Nähgutes verwendet,
so daß die damit erstellte Naht die übereinander angeordneten mehreren Lagen des Nähgutes
nicht nur durch den eigentlichen Nähvorgang sondern zusätzlich noch durch ein Verkleben
fixiert. Dieses Verkleben wird dadurch erreicht, daß das in dem bekannten Nähgarn
enthaltene thermoplastische Material nach dem Nähvorgang aufgeschmolzen wird, so daß
es sich im flüssigen Zustand über die Oberflächen der Lagen des Nähgutes verteilen
kann, derart, daß hierdurch losgelöst vom Nähgarn eine flüssige Klebeschicht ausgebildet
wird, die beim Erstarren zusätzlich die Lagen miteinander verkleben.
[0004] Das zuvor beschriebene bekannte Nähverfahren und die hierbei verwendeten Nähgarne
weisen den Nachteil auf, daß es für die erwünschte Ausbildung der Klebeschichten zwischen
den einzelnen Materiallagen zwingend erforderlich ist, daß das Nähgarn einen hohen
Anteil an thermoplastischem Material aufweisen muß, das ansonsten die Ausbildung von
großflächigen Klebeschichten nicht möglich ist. Dies wiederum führt dazu, daß bei
dem bekannten Nähverfahren während des Nähvorganges aufgrund der hohen Konzentration
an thermoplastischen Material und der beim Nähvorgang anfallenden hohen Temperaturen
unerwünschte Aufschmelzungen des thermoplastischen Materials punktuell oder kurzstreckig
auftreten können, so daß bei dem bekannten Nähgarn während der Verarbeitung Spannungsschwankungen
auftreten können, die ein unsauberes Nahtbild im konfektionierten Teil ergeben.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein konfektioniertes, mit
mindestens einer Naht und/oder mindestens einer Stickerei versehenes konfektioniertes
Teil zur Verfügung zu stellen, bei dem das Nahtbild eine besonders hohe Gleichmäßigkeit
aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein konfektioniertes Teil mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Das erfindungsgemäße konfektionierte Teil ist mit mindestens einer Naht oder mindestens
einer Stickerei versehen, wobei die Naht oder die Stickerei wenigstens ein Garn aufweist,
das mindestens einseitig über 1 % bis 60 % seiner Garnoberfläche mit dem konfektionierten
Teil verklebt ist. Mit anderen Worten unterscheidet sich das erfindungsgemäße konfektionierte
Teil von dem zuvor beschriebenen bekannten konfektionierten Teil dahingehend, daß
hierbei das Garn selbst, bei dem es sich um ein Nähgarn oder um ein Stickgarn handelt,
mindestens einseitig über seine Garnoberfläche mit dem konfektionierten Teil verklebt
ist, wobei vorzugsweise eine derartige Verklebung punktuell oder über nur sehr kurze
Strecken, beispielsweise im Bereich zwischen 0,5 mm und 3 mm, überwiegend linienförmig
erfolgt, während beim bekannten Verfahren zwischen den einzelnen Materiallagen eine
Klebeschicht erzeugt wird, die nicht im direkten Kontakt mit dem Nähgarn steht. Um
das erfindungsgemäße konfektionierte Teil herzustellen, wird mindestens eine Naht
bzw. mindestens eine Stickerei unter Verwendung eines mit einem thermoplastischen
Material versehenen Garnes erstellt, wobei hier bewußt ein Garn eingesetzt wird, das
an seiner Oberfläche ein thermoplastisches Material aufweist, derart, daß beim erfindungsgemäßen
Garn die Konzentration dieses thermoplastischen Materials, gemessen an dem aus der
US 2005/0188907 bekannten Nähgarn erheblich geringer ist.
[0008] Bedingt dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil ein Garn, bei
dem es sich um ein Nähgarn oder um ein Stickgarn handelt, vorgesehen ist, auf dessen
Oberfläche im Vergleich zu dem zuvor beschriebenen und bei dem bekannten Verfahren
eingesetzten Garn eine deutlich reduzierte Konzentration an thermoplastischen Material
befindet, kann es bei der Herstellung des erfindungsgemäßen konfektionierten Teiles
nicht passieren, daß dieses thermoplastische Material während des eigentlichen Näh-
bzw. Stickvorganges angeschmolzen oder aufgeschmolzen wird. Von daher treten auch
beim Nähen bzw. Besticken des erfindungsgemäßen konfektionierten Teiles keine Spannungsschwankungen
im Abzug des hierfür eingesetzten Garnes auf, mit der Folge, daß das konfektionierten
Teil Nähte bzw. Stickereien aufweist, deren Nahtbild bzw. Stickbild stets gleichmäßig
ist. Ebensowenig kann es passieren, daß bei der Herstellung des konfektionierten Teiles
angeschmolzener und wieder erstarrte oder teilerstarrte Partikel des thermoplastischen
Materials zu einer Blockade des Abzuges des Garnes führen, was ein sofortiger Garnbruch
während der Herstellung des konfektionierten Teiles zur Folge hätte, was ein weiterer
wesentlicher Vorteil darstellt, zumal hierdurch nicht nur Produktionsstörungen vermieden
sondern sogar Produktionsausfälle wirksam verhindert werden. Ein Abschmieren von thermoplastischen
Material an Nadeln oder Umlenkorganen tritt bei dem erfindungsgemäßen konfektionierten
Teil weder bei der Herstellung noch beim späteren Gebrauch auf. Desweiteren konnte
überraschend festgestellt werden, daß selbst bei solchen Nähten bzw. Stickereien,
die mit Garnen hergestellt wurden, die einen relativ hohen Restschrumpf aufweisen,
das erfindungsgemäße konfektionierte Teil keine unschöne Kräuselungen oder Boldern
der Nähte oder Stickereien zeigte, da bereits die punktuelle oder kurzstreckig linienartige
Verklebung des für die Naht oder Stickerei verwendeten Garnes über dessen Oberfläche
mit dem konfektionierten Teil eine hinreichende Stabilisierung des entsprechend durch
Verklebung fixierten Garnes bewirkt.
[0009] Insbesondere dann, wenn das erfindungsgemäße konfektionierte Teil eine Versäuberungsnaht
aufweist, kann über das mit dem thermoplastischen Material über seine Oberfläche versehene
Garn die bei Versäuberungsnähten vorhandene Nahtzugabe mit der zugehörigen Stofflage
des konfektionierten Teils jeweils einseitig verklebt sein, so daß hierdurch eine
zusätzliche Fixierung der Nahtzugabe über das Nähgarn selbst erfolgt. Dies wiederum
hat den Vorteil, daß in einem derartigen Umschlagsbereich nicht nur die umgeschlagene
Nahtzugabe, die dann auf der inneren zugehörigen Stofflage tatsächlich aufliegt, an
der zugehörigen Stofflage zusätzlich fixiert ist, was insbesondere bei mit Säumen
versehenen konfektionierten Teilen besonders erwünscht ist. Auch dann, wenn das konfektionierte
Teil eine relativ lose, beispielsweise über einen Blindstich, befestigten Saum aufweist,
ist dieser Saum sehr gut fixiert, wenn die eigentliche Naht, beispielsweise die Blindstichnaht,
die zur Verbindung der Nahtzugabe mit der zugehörigen Stofflage dient, zerstört oder
teilweise zerstört wird und die im Bereich der Blindstichnaht vorgesehenen Versäuberungsnaht
und/oder die Blindstichnaht mit einem Garn ausgeführt ist, das jeweils einseitig mit
der Nahtzugabe (Saumumschlag) und auf der anderen Seite mit der entsprechenden Stofflage
über die Länge seiner Oberfläche punktuell oder kurzstreckig linear verklebt ist.
[0010] Klarstellend ist festzuhalten, daß sich der Begriff "konfektioniertes Teil" nicht
nur auf ein vollständig konfektioniertes Teil sondern auch auf ein teilweise konfektioniertes
Teil beziehen soll und insbesondere Bekleidungsstücke bzw. Bekleidungsteilstücke,
so vorzugsweise Hosen, Röcke, Blusen, Hemden, Wäscheteile, Mäntel oder sonstige Oberbekleidungen,
umfaßt, während der Begriff Garn jedes fadenartige Gebilde abdeckt, das im Bereich
der Naht oder der Stickerei verwendet wird und somit als Nähgarn oder Stickgarn, unabhängig
von seiner Konstruktion, zu bezeichnen ist. Bei einem Garn handelt es sich um ein
linienförmiges textiles Gebilde, dessen Länge ein Vielfaches seines Durchmessers ist.
[0011] Abhängig davon, wie fest die Verklebung des Garnes, das die Naht bzw. die Stickerei
ausbildet, mit dem konfektionierten Teil sein soll, richtet sich in dem erfindungsgemäßen
konfektionierten Teil der prozentuale Anteil der Garnoberfläche, die mit dem Teil
verklebt ist, wobei die Art des thermoplastischen Materials und insbesondere dessen
Klebekraft ebenfalls hierauf einen Einfluß hat. Eine besonders sichere und dauerhafte
Verbindung des Garnes mit dem konfektionierten Teil wird bei dem erfindungsgemäßen
konfektionierten Teil dadurch erreicht, daß das Garn über 10 % bis zu 35 % seiner
Garnoberfläche mit dem konfektionierten Teil verklebt ist.
[0012] Um bei dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil die Verklebung des Garnes über
seine Oberfläche mit dem konfektionierten Teil herbeizuführen, bestehen grundsätzlich
mehrere Möglichkeiten.
[0013] So sieht die erste, grundsätzliche Möglichkeit vor, daß hierbei das Garn über seine
Oberfläche mittels eines thermoplastischen Kunststoffes mit dem konfektionierten Teil
verklebt ist, wobei dieser thermoplastische Kunststoff insbesondere ein pulverförmiger
thermoplastischer Kunststoff ist, der zuvor auf die Oberfläche des Garnes aufgebracht
worden ist. Mit anderen Worten ist hierbei somit das Garn, das bei dem erfindungsgemäßen
konfektionierten Teil mit diesem verklebt ist, mit einer punktuellen und/oder linienförmigen
Bondierung auf seiner äußeren Oberfläche aus dem thermoplastischen Kunststoffpulver
beschichtet, wobei dieses thermoplastische Kunststoffpulver dann insbesondere einen
Schmelzpunkt zwischen 60 °C und 160 °C, vorzugsweise zwischen 85 °C und 100 °C, aufweist.
Eine derartige punktuelle und/oder kurzstreckige linienförmige, die Oberfläche des
Garnes nur teilweise abdeckende Bondierung kann beispielsweise dadurch aufgebracht
werden, daß sie über entsprechend profilierte Walzen oder über stoßweise arbeitende
Sprühvorrichtungen auf das Garn appliziert wird.
[0014] Bei der zweiten, grundsätzlichen Möglichkeit weist das erfindungsgemäße konfektionierte
Teil als thermoplastischen Kunststoff eine thermoplastische Garnkomponente auf, die
insbesondere teilweise oder vollständig das Garn ausbildet.
[0015] So sieht eine Weiterbildung der zuvor grundsätzlich beschriebenen zweiten Möglichkeit
vor, daß hierbei das erfindungsgemäße konfektionierte Teil ein solches Garn aufweist,
das die Konstruktion eines Zwirns besitzt, wobei dieser Zwirn mindestens eine thermoplastische
Garnkomponente und mindestens eine weitere Garnkomponente, bei der es sich vorzugsweise
um eine übliche textile Garnkomponente handelt, aufweist. Bei dieser Ausführungsform
des konfektionierten Teils bildet somit die thermoplastische Garnkomponente nur einen
Teil des Garnes aus, das über seine Garnoberfläche über 1 % bis 60 % und vorzugsweise
über 10 % bis 35 % mit dem konfektionierten Teil verklebt ist. Durch Variation der
Zwirndrehung und der Massenverhältnisse der thermoplastischen Garnkomponente zu der
weiteren Garnkomponente läßt sich der prozentuale Anteil der mit dem konfektionierten
Teil verklebten Garnoberfläche variieren, wobei eine weitere Variationsmöglichkeit
darin besteht, daß die Anzahl der Garnkomponenten, d.h. die Anzahl der thermoplastischen
Garnkomponenten und die Anzahl der weiteren Garnkomponenten, variiert wird. Weiterhin
ist es möglich, durch Variation der Zwirndrehung sowie der Garndrehung die Anzahl
und Form der Verklebungen zu gestalten, wobei grundsätzlich gilt, daß mit einer Erhöhung
der Garndrehung der thermoplastischen Garnkomponente die linienförmigen Verschmelzungen
in punktuelle Verschmelzungen umgewandelt werden. Eine Erhöhung der Zwirndrehung des
Garnes und eine Vergrößerung des Massenverhältnis der weiteren Garnkomponente oder
eine Vergrößerung der Anzahl der weiteren Garnkomponente im Garn bewirkt ebenfalls,
daß linienförmige Verklebungen in punktuelle Verklebungen übergehen.
[0016] Eine besonders geeignete Ausgestaltung des erfindungsgemäßen konfektionierten Teils
weist ein Garn auf, daß ein dreifach Zwirn ist und eine einzige, thermoplastische
Garnkomponente sowie zwei weitere Garnkomponenten besitzt.
[0017] Um in dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil desweiteren eine hinreichende Festigkeit
zwischen der Garnoberfläche und dem konfektionierten Teil sicherzustellen, ist das
Garn als dreifach Zwirn ausgebildet und weist eine einzige thermoplastische Garnkomponente
auf, deren Feinheitsfestigkeit vorzugsweise zwischen 25 cN/tex und 50 cN/tex variiert.
Bei einer derartigen thermoplastischen Garnkomponente wird einerseits sichergestellt,
daß ein mit einer derartigen thermoplastischen Garnkomponente hergestellter Zwirn
noch einwandfreie Näh- bzw. Stickeigenschaften besitzt und andererseits nach einem
entsprechenden punktuellen bzw. linienförmigen Aufschmelzen und anschließendem Erstarren,
was zum Verkleben der Garnoberfläche mit dem konfektionierten Teil führt, das Garn
als solches noch eine hinreichende Festigkeit besitzt.
[0018] Weist das erfindungsgemäße konfektioniertes Teil ein solches Garn auf, das als dreifach
Zwirn vorliegt und bei dem die einzige thermoplastische Garnkomponente eine Höchstzugkraftdehnung
zwischen 40 % und 70 % aufweist, ist sichergestellt, daß die Verklebung des Garnes
in dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil eine gewisse Elastizität besitzt, wodurch
entsprechend hiermit erstellte Nähte und Stickereien noch elastisch und flexibel sind,
so daß sie beim Tragen des erfindungsgemäßen konfektionierten Teiles nicht als störend
empfunden werden. Dieser Vorteil liegt im verstärkten Maße dann vor, wenn die einzige
thermoplastische Garnkomponente des dreifach Zwirns eine Höchstzugkraftdehnung zwischen
50 % und 60 % aufweist.
[0019] Bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen konfektionierten
Teil weist dieses ein Garn auf, das als dreifach Zwirn konstruiert ist, wobei das
Garn eine einzige thermoplastischen Garnkomponente sowie zwei weitere Garnkomponenten,
bei denen es sich vorzugsweise um textile Garnkomponenten handelt, enthält. Sowohl
die einzige thermoplastische Garnkomponente als auch die zwei weiteren Garnkomponenten,
die in dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil das Garn als Zwirn ausbilden, sind
bei einer bevorzugten Ausgestaltung jeweils Multifilamentfasern. Insbesondere weisen
die beiden weiteren Garnkomponenten eine Feinheitsfestigkeit zwischen 30 cN/tex und
80 cN/tex auf, wodurch sichergestellt wird, daß ein derartiger Zwirn eine hinreichende
Festigkeit besitzt, um so die in dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil vorzusehende
Naht oder Stickerei ohne Störungen mit einer besonders hohen Haltbarkeit zu erstellen.
[0020] Besonders geeignet ist es, wenn das Garn, das bei einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen konfektionierten Teils als Zwirn vorliegt und das zwei weitere
Garnkomponenten in Form jeweils von Multifilamentfasern enthält, aus solchen Multifilamentfasern
konstruiert ist, deren Höchstzugkraftdehnung zwischen 7 % und 50 %, vorzugsweise zwischen
10 % und 30 %, variiert. Um hierbei einen besonders dimensionsstabilen und festen
Zwirn vorzusehen, der als Garn zusätzlich zur Naht mit dem erfindungsgemäßen konfektionierten
Teil verklebt ist, empfiehlt es sich, daß die Höchstkraftzugkraftdehnung und die Feinheitsfestigkeit
der zwei weiteren Garnkomponenten, bei denen es sich vorzugsweise um textile Garnkomponente
der vorstehend beschriebenen Art handelt, so auszubilden, daß sie identische oder
nahezu identische Höchstzugkraftdehnungen und/oder Feinheitsfestigkeiten besitzen.
[0021] Je nach Art des erfindungsgemäßen konfektionierten Teiles und dessen Anwendung variiert
auch das mit dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil verklebte Garn, das die Naht
bzw. die Stickerei ausbildet, wobei eine Variationsmöglichkeit darin liegt, daß hier
der Gesamttiter des Garnes insbesondere zwischen 40 dtex und 3.900 dtex, vorzugsweise
zwischen 80 dtex und 300 dtex, schwankt.
[0022] Grundsätzlich ist es möglich, daß das erfindungsgemäße konfektionierten Teil ein
hiermit über die Garnoberfläche verklebtes Garn von beliebiger Konstruktion aufweist,
wobei es sich dabei sowohl um ein Fasergarn als auch um ein Faser-/Filamentgarn handeln
kann. Besonders geeignet ist es jedoch, wenn das Garn ausschließlich aus multifilen
Garnkomponenten besteht, da hierdurch die eingangs beim erfindungsgemäßen konfektionierten
Teil beschriebenen Vorteile im besonderen Maße verwirklicht werden können.
[0023] Insbesondere dann, wenn das in dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil vorgesehene
Garn, das die Stickerei bzw. die Naht ausbildet, als Multifilamentgarn ausgebildet
ist und somit ausschließlich multifile Garnkomponenten enthält, ist eine vorteilhafte
Ausgestaltung darin zu sehen, daß das Garn eine Gesamtfilamentzahl zwischen 16 Filamenten
und 600 Filamenten und vorzugsweise eine Gesamtfilamentzahl zwischen 20 Filamenten
und 300 Filamenten aufweist.
[0024] Durch Variation der Filamentzahl einerseits und des Einzelfilamenttiters andererseits
lassen sich hervorragend die technischen und optischen Eigenschaften des Garnes bei
dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil variieren, wobei vorzugsweise Einzelfilamenttiter
zwischen 0,6 dtex und 10 dtex und insbesondere Einzelfilamenttiter zwischen 2,5 dtex
und 5 dtex hier ausgewählt werden. Darüber hinaus hat der Einzelfilamenttiter der
multifilen Garnkomponente, bei der es sich einerseits um die weitere multifile Garnkomponente
und andererseits um die thermoplastische Garnkomponente handelt, einen Einfluß auf
die Variation der Art und Größe der Verklebung der Garnoberfläche mit dem konfektionierten
Teil.
[0025] Die Festigkeit, mit der das Garn bei dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil
über seine Oberfläche mit dem konfektionierten Teil verklebt ist, richtet sich einerseits
nach der Form der Verklebung und dem Material des thermoplastischen Kunststoffes und
andererseits danach, was das Garn für eine Feinheitsfestigkeit besitzt. Besonders
geeignet ist es, wenn die Feinheitsfestigkeit des Garnes zwischen 30 cN/tex und 60
cN/tex variiert, wobei für Stickereien auch solche Garne, die mit dem konfektionierten
Teil verklebt sind, bevorzugt ausgewählt werden, deren Festigkeit zwischen 30 cN/tex
und 40 cN/tex variieren, während Nähte üblicherweise eher eine höhere Feinheitsfestigkeit
besitzen, d.h. vorzugsweise einer Feinheitsfestigkeit zwischen 40 cN/tex und 60 cN/tex.
[0026] Wie bereits zuvor beschrieben, wird das über seine Oberfläche mit dem konfektionierten
Teil verklebte Garn vorzugsweise als Zwirn und insbesondere als dreifach Zwirn ausgestaltet
und enthält multifile Garnkomponenten, die insbesondere eine Garn-Drehung aufweisen.
Hierbei wird vorzugsweise die Garn-Drehung so ausgestaltet, daß der Garn-Drehungsbeiwert
α' zwischen 70 und 110 variiert.
[0027] Eine besonders feste Klebeverbindung zwischen dem Garn und dem konfektionierten Teil
wird bei dem erfindungsgemäßen konfektionierten Teil dadurch erreicht, daß das Garn
eine Zwirnkonstruktion besitzt und einen Zwirn-Drehungsbeiwert α zwischen 80 und 120
aufweist.
[0028] Hierbei ist der Zwirndrehungsbeiwert α bzw. der Garndrehungsbeiwert α' wie folgt
definiert:

[0029] Die grundsätzlich dritte Möglichkeit des erfindungsgemäßen konfektionierten Teiles
sieht vor, daß hierbei das erfindungsgemäße konfektionierte Teil ein solches Garn
aufweist, das über seine Oberfläche mit dem konfektionierten Teil zumindest einseitig
verklebt ist, wobei dieses Garn eine Kern-Mantel-Struktur besitzt. Hierbei bildet
der Mantel, dessen Dicke unterschiedlich ausgestaltet sein kann, die thermoplastische
Garnkomponente aus, wobei innerhalb dieses Mantels ein fest damit verbundener polymerer
Kern vorgesehen ist, der insbesondere die zuvor beschriebene spezifische Festigkeit
des Garnes bewirkt.
[0030] Um bei der zuvor beschriebenen grundsätzlich dritten Möglichkeit des Garnes sicherzustellen,
daß hierbei das Garn nicht ganzflächig oder zu einem höheren Anteil als zu 60 % seiner
Oberfläche mit dem konfektionierten Teil verklebt ist, besteht die Möglichkeit, eine
solche thermoplastische Mantel-Garn-Komponente auszuwählen, deren Schmelzpunkt relativ
hoch ist, so zum Beispiel zwischen etwa 130° und 190° liegt, so daß beim Bügeln des
hiermit vernähten bzw. bestickten konfektionierten Teiles während der Herstellung
desselben nur ein entsprechender Anteil des thermoplastischen Mantels des Kern-Mantel-Garnes
aufgeschmolzen wird. Zusätzlich oder anstelle hiervon besteht die Möglichkeit, daß
eine derartige Kern-Mantel-Faser von außen mit einem thermisch isolierenden weiteren
Fasermaterial, beispielsweise einer Naturfaser oder einer textilen Fasern, vollständig
oder insbesondere teilweise umsponnen wird, so daß dementsprechend eine Coregarn-Struktur
ausgebildet wird, oder daß hieraus ein Zwirn erstellt wird, der als eine, die thermoplastische
Garnkomponente ausbildende Garnkomponente das Kern-Mantel-Garn und mindestens eine
weitere, nicht thermoplastische Garnkomponente, beispielsweise eine multifile textile
Garnkomponente, aufweist.
[0031] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung bedeutet multifile Garnkomponente, die auch
vorzugsweise als multifile textile Garnkomponente bezeichnet wird, jede übliche, für
Nähgarne oder Stickgarne eingesetzte Garnkomponente, wobei es sich hierbei vorzugsweise
um Polyethylenterephthalat-Fasern, Polyamid 6-Fasern, Polyamid 6.6-Fasern oder auch
multifile Zellulose-Fasern handelt. Desweiteren fallen hierunter auch die natürlichen
Fasern, die naturgemäß keine Multifile sind, wobei hier insbesondere Wolle und Baumwolle
sowie Seide zu nennen sind.
[0032] Beispiele für geeignete thermoplastische Kunststoffe und insbesondere thermoplastische
Garnkomponenten stellen solche Produkte dar, deren Schmelzpunkt vorzugsweise zwischen
60 °C und 180 °C variieren und bei denen es sich chemisch gesehen vorzugsweise um
Polyolefine, Polyethylene, Polypropylene, Polyamide, Polyester, modifizierte Polyamide,
modifizierte Polyester sowie copolymere oder terpolymere Polyester oder copolymere
oder terpolymere Polyamide handelt, wobei Polyester vorzugsweise für Polyethylenterephthalat
oder modifiziertes Polyethylenterephthalat steht.
[0033] Wie bereits eingangs ausgeführt ist, weist das erfindungsgemäße konfektionierte Teil
insbesondere eine Naht auf, bei der es sich um eine Versäuberungsnaht, vorzugsweise
um eine Saum-Versäuberungsnaht, handelt, wobei die Nahtzugabe mit der zugehörigen
Stofflage jeweils einseitig durch das Garn verklebt ist. Mit anderen Worten ist somit
die um 180° umgeklappte Nahtzugabe über die Versäuberungsnaht, die endseitig ein Ausriffeln
der Nahtzugabe verhindert, an dem jeweils beim Umklappen hieran anliegenden Bereich
der Stoffzulage zusätzlich noch durch das Garn verklebt, das seinerseits mit seiner
einen Oberfläche an der Nahtzugabe und mit der hierzu entgegengesetzten Oberfläche
an dem Bereich der zugehörigen Stofflage klebt. Insbesondere dann, wenn 1 % bis 30
% der Oberfläche des Garnes einseitig an der Nahtzugabe und 1 % bis 30 % der Oberfläche
des Garnes an der entgegengesetzten Seite der Stofflage jeweils verklebt sind, läßt
sich auch ohne zusätzliches Vernähen des Saumes eine gute Fixierung desselben erreichen.
Wird jedoch der Saum noch neben der Versäuberungsnaht mit einer Blindstichnaht fixiert,
so insbesondere durch eine Naht des Stichtyps 103 oder 105, so erfolgt durch das Verkleben
noch eine zusätzliche Absicherung des Saumes , so daß selbst bei einem teilweisen
Lösen eines Fadensystems die Verklebung den Saum dauerhaft fixiert.
[0034] Ebenso ist es möglich, daß das erfindungsgemäße konfektionierte Teil als Naht eine
Schließnaht aufweist, wobei diese Schließnaht dann mit einem Garn erstellt ist, das
die beiden im Nahtbereich aneinander stoßenden Stoffbahnen zusätzlich miteinander
verklebt, derart, daß das Garn über 1 % bis 30 % seiner Oberfläche an der einen Stofflage
und desweiteren über 1 % bis 30 % seiner Oberfläche an der anderen Stofflage klebt.
Hierbei besitzt eine derartige Ausführungsform des konfektionierten Teil solche Schließnähte,
die insbesondere als Doppelsteppstich oder als Doppelkettenstich ausgeführt sind,
wobei hierfür ein Garn verwendet wird, das mit dem konfektionierten Teil in der vorstehenden
beschriebenen Art verklebt ist. Insbesondere ist bei der Herstellung einer derartigen
Naht dieses Garn als Nadel- und/oder Greiferfaden eingesetzt. Ein so konfektioniertes
Teil weist den weiteren Vorteil auf, daß durch die Verklebung eine zusätzliche Fixierung
der Naht erfolgt, so daß bei einem Riß des Nähgarnes während des Gebrauchs ein weiteres
Aufplatzen der Naht und somit ein vollständiges Öffnen derselben erschwert bzw. verhindert
wird.
[0035] Grundsätzlich kann das konfektionierte Teil, wie bereits teilweise zuvor beschrieben,
Blindstichnähte, Versäuberungsnähte, Schließnähte, Pikiernähte und/oder Staffiernähte
aufweisen, die in den an sich bekannten und hierfür verwendeten Stichtypen ausgeführt
sind. Besonders geeignet ist es jedoch, wenn das erfindungsgemäße konfektionierte
Teil die vorstehend genannten Nähte in den Stichtypen 501 bis 505, 512, 514 oder 103,
105 oder 401 und 301 aufweist, wobei es sich bei den zuvor beschriebenen Stichtypen
um solche handelt, wie sie in der DIN 61400 standardisiert sind.
[0036] Die vorliegende Erfindung betrifft desweiteren ein Näh- oder Stickgarn, das bei der
Konfektion eines konfektionierten Teiles eingesetzt wird, wobei das erfindungsgemäße
Stick- oder Nähgarn alle die Merkmale aufweist, wie sie vorstehend für das konfektionierte
Teil, das ein derartiges Garn aufweist, umfangreich beschrieben sind. Von daher wird
zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen, die
identisch oder analog auch für das erfindungsgemäße Näh- oder Stickgarn gelten.
[0037] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen konfektionierten Teils und des
erfindungsgemäßen Näh- oder Stickgarnes sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0038] Das erfindungsgemäße konfektionierte Teil wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0039] Es wurde ein dreifach Zwirn hergestellt, der zwei multifilen Garnkomponenten eines
Standardfilamentgarnes und eine multifile Garnkomponente eines thermoplastischen multifilen
Garnes aufwies. Hierbei besaßen alle drei Garnkomponenten eine einheitliche Garndrehung
von 900 T/m, was einen Garndrehungsbeiwert α' von 80 entsprach. Die Zwirndrehung des
Zwirnes lag bei 590 T/m, was einem Zwirndrehungsbeiwert α von 90 entsprach.
[0040] Während der Aufmachung des so hergestellten Garnes wurde eine silikonhaltige Avivage
in einer Konzentration von 4 Gew.% mittels einer Sprühapplikation aufgebracht.
[0041] Die eingesetzten Ausgangsmaterialien wurden wie folgt ausgewählt:
thermoplastische Garnkomponente:
Basis: Copolyamid mit einem Schmelzpunkt von etwa 85 °C
Feinheitsfestigkeit: 32 cN/tex
Höchstzugkraftdehnung: 65 %
Titer: 75 dtex f14
weitere Garnkomponenten (zweimal):
chemische Basis: Polyethylenterephthalat
Feinheitsfestigkeit: 72 cN/tex
Höchstzugkraftdehnung: 15 %
Thermoschrumpf: 180 °C, 15 Minuten, 5 %
Titer: 74 dtex f24
[0042] Der hieraus hergestellte Zwirn, der als Nähgarn verwendet wird, wies folgende mechanisch-technologische
Eigenschaften auf:
Feinheit: 80 dtex x 3
Feinheitsfestigkeit: 50 cN/tex
Höchstzugkraftdehnung: 17 %
[0043] Das so hergestellte Nähgarn lag als rohweiße Variante vor, wobei es jedoch auch möglich
ist, hier eine gefärbte, insbesondere spinndüsengefärbte Variante, auszuwählen.
[0044] Mit dem zuvor beschriebenen Nähgarn wurden zunächst Versäuberungsnähte mit einer
Drei-Fadenüberwendlichnaht, Stichtyp 504 (DIN 61400), mit unterschiedlichen textilen
Flächengebilden erstellt. Hiernach wurden die so hergestellten Versäuberungsnähte
mit einem auf 120 °C beheizten Bügeleisen während etwa 30 Sekunden jeweils gebügelt.
[0045] Durch visuelle mikroskopische Abschätzung wurde der Anteil der Verklebungen des Nähgarnes
überprüft. Hierbei konnte festgestellt werden, daß das Nähgarn punktuell und kurzstreckig
linienförmig einseitig mit den Stofflagen verklebt war, wobei sich die Verklebungen,
je nach Konstruktion des jeweiligen Flächengebildes, über etwa 20 % bis 40 % der Oberfläche
des Nähgarnes erstreckte. Deutlich konnte die nicht zerstörte thermoplastische Garnkomponente
in den so konfektionierten Nähgarnen noch erkannt werden.
[0046] Im Vergleich hierzu wurde mit einem Standardnähgarn, das keine thermoplastische Garnkomponente
enthielt, identische Nähte auf identische Flächengebilde erzeugt.
[0047] Hiernach wurden die so versäuberten Stofflagen vergleichend bezüglich des Ausriffelverhaltens
untersucht, mit dem Ergebnis, daß sich die mit dem Standardnähgarn versäuberten Proben
nach Zerstörung des Nähgarnes wesentlich leichter ausriffeln ließen als die Proben,
bei denen das Nähgarn noch zusätzlich mit der jeweiligen Probe verklebt war.
[0048] Bei dem zuvor beschriebenen Nähversuch wurde das mit der thermoplastischen Garnkomponente
versehene Nähgarn als Greiferfaden eingesetzt.
[0049] In einer weiteren Versuchsreihe wurden unter Verwendung von unterschiedlichen Stoffproben
mit differierenden Konstruktionen Säume erstellt. Hierfür wurde eine Blindstichnaht
des Stichtyps 103 (DIN 61400) eingesetzt.
[0050] Es wurde einerseits ein Standardnähzwirn (zweifach Zwirn, Feinheit 200 dtex/2), der
keine thermoplastische Garnkomponente enthielt, und andererseits ein identischer zweifach
Zwirn, der 50 % der zuvor genannten thermoplastischen Garnkomponente aufwies, untersucht,
wobei der zuletzt genannte Zwirn als Nadelfaden eingesetzt worden ist.
[0051] Nach dem Nähvorgang wurden die so hergestellten Säume bei einer Temperatur von 120
°C für 30 Sekunden gebügelt.
[0052] Es wurde versucht, bei jeder Probe die Blindstichnaht manuell aufzuziehen, wobei
jedoch festgestellt werden konnte, daß sich die Blindstichnähte, die unter Verwendung
des Zwirns mit thermoplastischer Garnkomponente erstellt worden sind, wesentlich gegen
manuelles Aufziehen stabiler waren und nicht so leicht zerstört werden konnten.
1. Konfektioniertes Teil, das mit einer Naht oder einer Stickerei versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht oder die Stickerei wenigstens ein Garn aufweist, das mindestens einseitig
über 1 % bis 60 % seiner Garnoberfläche mit dem konfektionierten Teil verklebt ist.
2. Konfektioniertes Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn über 10 % bis 35 % seiner Garnoberfläche mit dem konfektionierten Teil verklebt
ist.
3. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn mittels eines thermoplastischen Kunststoffes mit dem konfektionierten Teil
verklebt ist.
4. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der thermoplastische Kunststoff aus einer thermoplastischen Garnkomponente des Garnes
gebildet ist.
5. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn die Konstruktion eines Zwirns besitzt und mindestens die thermoplastische
Garnkomponente und mindestens eine weitere Garnkomponente aufweist.
6. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn ein dreifach Zwirn ist und eine einzige thermoplastische Garnkomponente
sowie zwei weitere Garnkomponenten aufweist.
7. Konfektioniertes Teil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die einzige thermoplastische Garnkomponente eine Feinheitsfestigkeit zwischen 25
cN/tex und 50 cN/tex aufweist.
8. Konfektioniertes Teil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einzige thermoplastische Garnkomponente eine Höchstzugkraftdehnung zwischen 40
% und 70 % aufweist.
9. Konfektioniertes Teil nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei weiteren Garnkomponenten jeweils Multifilamentfasern sind und eine Feinheitsfestigkeit
zwischen 30 cN/tex und 80 cN/tex besitzen.
10. Konfektioniertes Teil nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei weiteren Garnkomponenten jeweils eine Höchstzugkraftdehnung zwischen 7 %
und 150 % besitzen.
11. Konfektioniertes Teil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Höchstzugkraftdehnung und die Feinheitsfestigkeit der zwei weiteren Garnkomponenten
gleich sind.
12. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn einen Gesamttiter zwischen 40 dtex und 3.900 dtex aufweist.
13. Konfektioniertes Teil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn einen Gesamttiter zwischen 80 dtex und 300 dtex aufweist.
14. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn ausschließlich aus multifilen Garnkomponenten besteht.
15. Konfektioniertes Teil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn eine Gesamtfilamentzahl zwischen 16 Filamenten und 600 Filamenten aufweist.
16. Konfektioniertes Teil nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn eine Gesamtfilamentzahl zwischen 20 Filamenten und 300 Filamenten aufweist.
17. Konfektioniertes Teil nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn multifile Garnkomponenten mit einem Einzelfilamenttiter zwischen 0,6 dtex
und 10 dtex enthält.
18. Konfektioniertes Teil nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn multifile Garnkomponenten mit einem Einzelfilamenttiter zwischen 2,5 dtex
und 5 dtex enthält.
19. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn eine Feinheitsfestigkeit zwischen 30 cN/tex und 60 cN/tex besitzt.
20. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn solche multifilen Garnkomponenten enthält, die einen Garn-Drehungsbeiwert
α' zwischen 70 und 110 aufweisen.
21. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn eine Zwirnkonstruktion besitzt und einen Zwirn-Drehungsbeiwert α zwischen
80 und 120 aufweist.
22. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn eine Kern-Mantel-Faser enthält, wobei der Mantel der Kern-Mantel-Faser die
thermoplastische Garnkomponente ausbildet.
23. Konfektioniertes Teil nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern der Kern-Mantel-Faser die spezifische Festigkeit des Garnes bewirkt.
24. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht eine Versäuberungsnaht ist und daß die Nahtzugabe mit der zugehörigen Stofflage
jeweils einseitig durch das Garn verklebt ist.
25. Konfektioniertes Teil nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem selben Garn die Nahtzugabe über 1 % bis 30 % der Oberfläche des Garnes und
die zugehörige Stofflage über 1 % bis 30 % der Oberfläche des Garnes verklebt sind.
26. Konfektioniertes Teil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht eine Schließnaht ist und daß im Nahtbereich die miteinander vernähten Stofflagen
zusätzlich durch das Garn jeweils über 1 % bis 30 % der Oberfläche des Garnes verklebt
sind.