[0001] Die Erfindung betrifft ein Sektionaltor mit Fluchttür bestehend aus mehreren vertikal
verschiebbaren Torsektionen, die entlang ihrer horizontal verlaufenden Längskanten
faltbar miteinander verbunden sind, wobei die Fluchttür in das Sektionaltor eingelassenen
ist und aus faltbar miteinander verbundenen Türsektionen aufgebaut ist, Elemente zum
Öffnen und Schließen, und einen kraftschlüssig in mindestens eine der Torsektionen
eingreifenden Schließmechanismus aufweist.
[0002] Für Sektionaltore mit eingebauter Fluchtür gilt allgemein, dass vor dem Öffnen des
Sektionaltors die Fluchttür oder zumindest deren unterste Türsektion durch eine lösbare
aber möglichst stabile Verbindung mit den benachbarten Torsektionen verbunden wird.
Dies ist erforderlich, weil die nur seitlich durch Laufrollen geführten Torsektionen
durch die Fluchttür unterbrochen und damit destabilisiert werden.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist ein Sektionaltor mit Fluchttür (
DE 100 37 329 A1) bekannt. Zur Verankerung mit dem Torsektionen sind in einer der unteren Türsektionen
Schließbolzen vorgesehen, deren Bewegung durch seitliche Laufrollen in Abhängigkeit
von der Stellung des Sektionaltors ausgelöst wird. Nachteiligerweise kann die Verbindung
zwischen Torsektionen und Fluchttür nicht im Zusammenspiel mit der Betätigung des
Handgriff der Fluchttür gelöst bzw. hergestellt werden.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht vor diesem Hintergrund in der Konstruktion einer
Fluchttür für Sektionaltore, deren Schließmechanismus sich bei Betätigung des Handgriffs
zum Öffnen der Tür aus den Verankerungen in den Torsektionen löst und in arretierter
Position verbleibt solange die Flüchttür geöffnet ist. Mit dem Schließen der Fluchttür
soll die Arretierung automatisch gelöst werden und der Schließmechanismus im unteren
Bereich der Fluchttür in die benachbarten Torsektionen eingreifen. Das Eingreifen
der zum Schließmechanismus der Fluchttür gehörenden Elemente soll eine möglichst große
Stabilisierung des Sektionaltors bewirken. Dabei soll die Fluchttür bereits bei der
Endmontage des Tores, d. h. vor dem Transport desselben auf die Baustelle, installierbar
sein, ohne dass auf der Baustelle weitere Montagearbeiten zu verrichten sind.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe lehrt die Erfindung ein Sektionaltor mit Fluchttür, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass
- die Mittel zum Öffnen und Schließen der Fluchttür durch einen oder mehrere in vertikaler
und horizontaler Richtung verlaufende Treibriegel kraftschlüssig mit dem in mindestens
eine der Torsektionen eingreifenden Schließmechanismus verbunden sind, wobei
- die in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel,
- in mehrere Treibriegelabschnitte unterteilt sind, und jeweils im Faltbereich zweier
Türsektionen gelenkartig miteinander verbunden sind, und
- untenends mit den in horizontaler Richtung verlaufenden Treibriegeln kraftschlüssig
verbunden sind, und
- die Bewegung der Treibriegel und/oder des Schließmechanismus arretierbar ist.
[0006] Durch die Betätigung des Handgriffs werden die in vertikaler Richtung verlaufenden
Treibriegel bewegt. Aufgrund der kraftschlüssigen Verbindung zwischen den in vertikaler
Richtung verlaufenden Treibriegeln und den in horizontale Richtung verlaufenden Treibriegeln
kommt es zur Betätigung des Schließmechanismus, der jeweils im Endbereich der horizontalen
Treibriegel installiert ist.
[0007] Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, in den innerhalb der Türsektionen oder
parallel zu den Türsektionen in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel, die
arretierbar sind und abhängig von der Stellung des Handgriffs bzw. der Fluchtür das
kraftschlüssige Eingreifen eines aus Schließbolzen und/oder aus Schließkrallen bestehenden
Schließmechanismus in die benachbarten Torsektionen auslösen. Dabei sind die in vertikaler
Richtung verlaufenden Treibriegel mit Gelenken versehen, wobei die Achsen der Treibriegelgelenke
mit den Achsen der Türsektionen zusammenfallen, d.h. koaxial zu diesen verlaufen.
[0008] Es ist vorgesehen, dass die Arretierungsvorrichtung der Treibriegel und des Schließmechanismus
in Abhängigkeit von der Stellung des Handgriffs und/oder der Fluchttür aktivierbar
oder deaktivierbar ist.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die aus zwei gelenkartig miteinander verbundenen
Elementen bestehende Arretierungsvorrichtung mit einem der freien Enden beweglich
mit dem Türrahmen oder der Zarge der Fluchttür verbunden und mit dem freien Ende des
zweiten Elementes an einem der in vertikaler Richtung bewegbaren Treibriegelabschnitte
ebenfalls beweglich befestigt. Mit der Betätigung des Handgriffs an der Fluchttür
werden die in vertikale Richtung bewegbaren Treibriegelabschnitte nach oben bewegt,
wobei sich die Elemente des Schließmechanismus aus den benachbarten Torsektionen entfernen
und die Fluchttür zum Öffnen freigeben. Spätestens mit dem Öffnen der Fluchttür erfolgt
die Arretierung der vertikalen Treibriegelabschnitte durch die beschriebene Arretierungsvorrichtung.
Durch die Blockierung der Treibriegel sind automatisch auch die Elemente des Schließmechanismus
blockiert.
[0010] In einer besonderen Ausführungsform der Fluchttür weist die Arretierungsvorrichtung
eine drehbare Rolle auf, durch deren Führung, die in Abhängigkeit von der Verschiebung
der in vertikaler Richtung bewegbaren Treibriegel und einer Führungsschiene erfolgt,
ein Abknicken oder eine Streckung der zur Arretierungsvorrichtung gehörenden Elemente
auslösbar ist. Im oben beschriebenen Fall wird das Abknicken der Arretierungsvorrichtung
unter dem Einfluss der Rolle die Bewegung der Treibriegel und der Elemente des Schließmechanismus
zum Eingreifen in die Torsektionen freigibt.
[0011] Alternativ kann die Freigabe der Treibriegel auch durch die Betätigung von Schließkontakten
oder Türfallen erfolgen, die im Bereich des Rahmens der Fluchttür vorgesehen sind
und durch deren Aktivierung die Arretierungsvorrichtung deaktivierbar ist. Mit der
Deaktivierung der Arretierung werden die zum Schließmechanismus gehörenden Elemente
in die benachbarten Torsektionen eingefahren.
[0012] Nach dem Bedienen des Handgriffs zum Öffnen der Fluchttür und während die Fluchttür
geöffnet ist werden die zum Schließmechanismus gehörenden Schließbolzen oder Schließkrallen
durch eine Arretierungsvorrichtung, die den Antrieb des Schließmechanismus blockiert,
in eingefahrener Position gehalten. Mit dem Schließen der Tür und/oder der Rückbewegung
des Handgriffs in die Ausgangsposition wird die Arretierung gelöst, so dass die Elemente
des Schließmechanismus manuell oder unter Einwirkung eines Antriebs, der beispielsweise
aus einer Gasfeder bestehen kann, wieder in die Torsektionen eingreifen können.
[0013] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Bewegung der kraftschlüssig miteinander
verbundenen Treibriegel auf die verschiedene dem Fachmann bekannten Arten antreibbar
sind. Dabei ist vorgesehen, dass der Antrieb durch den als Schalter dienenden Türgriff
oder eine mit dem Türgriff verbundenen separate Arretierungsvorrichtung aktivierbar
oder deaktivierbar sind.
[0014] Die Gelenke in den in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegeln sind so positioniert
und so geformt, dass die Bewegung der einzelnen Torsektionen in den Laufschienen beim
Öffnen des Tores nicht beeinträchtigt wird. Die Achsen der faltbar miteinander verbundenen
Torsektionen des Sektionaltors sind koaxial zu den Achsen der ebenfalls faltbar miteinander
verbundenen Sektionen der Fluchttür. Durch diese Anordnung oder durch die zumindest
parallele Anordnung der Achsen zueinander wird erreicht, dass der Widerstand der Torsektionen,
wenn diese durch den Krümmungsbereich der Laufschienen bewegt werden, minimal ist.
[0015] Zur Verbesserung der Beweglichkeit der vertikalen Treibriegel ist vorgesehen, dass
diese im Bereich der Knickachsen in Richtung der Torinnenseite abgewinkelt sind. Die
abgewinkelten Abschnitte überlappen sich jeweils und weisen Öffnungen auf, die zur
Durchführung einer Achse dienen. Durch die abgewinkelte Form wird sichergestellt,
dass die Treibriegel nicht verbogen werden, wenn sich die Sektionen im Grümmungsbereich
der Laufschienen befinden.
[0016] Zur Aufnahme der durch Gelenke verbundenen Treibriegelabschnitte weisen die Türsektionen,
in dem Bereich, in dem sich jeweils zwei Türsektionen begegnen, Aussparungen auf.
Die Aussparungen sind in vertikaler Richtung so bemessen, dass sie mindestens den
Treibriegel Hub entsprechen. Der Treibriegel Hub ist natürlich abhängig von der Art
des Schließmechanismus, wobei vorgesehen ist, dass eine Neigung des Türgriffs um 40°
zu einem Treibriegel Hub von ca. 20 mm führt. Durch einen entsprechende Übersetzung
kann der auf die horizontal ausgerichteten Treibriegel übertragene Hub aber vergrößert
oder verkleinert werden.
[0017] Die Türsektionen können von einer in das Sektionaltor eingelassenen Zarge umfasst
sein. Es ist vorgesehen, dass sich die Sektionen der Fluchttür über mindestens zwei
Torsektionen erstrecken. Die Fluchttür ist mit einer Griffgarnitur ausgestattet, deren
Handgriff kraftschlüssig mit dem in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel verbunden
ist.
[0018] Die in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel sind mit den in horizontaler
Richtung verlaufenden Treibriegel durch Zahnräder oder Zahnradausschnitte kraftschüssig
verbunden. Alternativ kann die kraftschlüssige Verbindung durch Stangen hergestellt
werden, die endseitig jeweils drehbar mit einem der Treibriegel und mit einem drehbar
gelagerten Hebelarm verbunden sind.
[0019] Zur Umlenkung der von den in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel ausgehende
Kraft in eine Kraft die in horizontaler Richtung in beide Richtungen gerichtet ist,
ist ein Triebrichtungswechsler vorgesehen. Dieser Triebrichtungswechsler besteht im
Wesentlichen aus zwei Treibriegeln, die auf ihren Endabschnitten mit Zähnen versehen
sind, die bei paralleler Ausrichtung zueinander auf einem Zahnrad aufliegen. Die Bewegung
eines Treibriegels führt durch die Rotation des Zahnrades zwangsweise zur Bewegung
des zweiten Treibriegels in die entgegengesetzte Richtung. Durch die Verwendung eines
Triebrichtungswechslers der beschriebenen Bauart ist es möglich, dass durch einen
vertikal ausgerichteten Treibriegel ein Schließmechanismus betätigbar ist, der in
horizontaler Richtung auf beide Seiten wirkt.
[0020] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schließmechanismus
aus einer oder mehreren Verschlusskrallen oder Schließbolzen besteht. Der Einsatz
von Verschlusskrallen hat den Vorteil, dass in Abhängigkeit von ihrem Profil, dass
an einem zum Sektionaltor gehörenden Bolzen anliegt, ein zusätzlich stabilisierender
Zug oder Druck erzeugbar ist. Die zusätzliche Stabilisierung des Sektionaltors ist
wichtig, weil die einzelnen Torsektionen durch den Einbau einer Fluchttür unterbrochen
und somit destabilisiert werden.
[0021] Die Verschlusskrallen können aus Kreisausschnitten eines Zahnrades bestehen, wobei
die Schmalseiten der Zahnradausschnitte Vertiefungen aufweisen, welche die zum Sektionaltor
gehörenden Ankerbolzen umgreifen. Der bogenförmige Abschnitt der Kreisausschnitte
ist mit Zähnen versehen, welche in ein entsprechend passendes Profil eines Treibriegels
eingreifen. Aufgrund dieser kraftschlüssigen Verbindung kommt es durch die Bewegung
des Treibriegels auch zu einem Eingreifen der Verschlusskralle in die dafür vorgesehenen
Ankerbolzen.
[0022] Die kraftschlüssige Verbindung zwischen den vertikal verlaufenden Treibriegeln und
den horizontal verlaufenden Treibriegeln bzw. den horizontal verlaufenden Schließbolzen
kann auch durch Hebelarme erfolgen. Dabei ist der eine Arm des drehbar gelagerten
Hebelarms durch eine Stange mit dem in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel
verbunden. Der zweite Arm des Hebels ist auf gleiche Weise, also endseitig drehbar,
mit dem in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel bzw. Schließbolzen verbunden.
Es ist denkbar, dass der zweite Arm des Hebels als Verschlusskralle dient. In diesem
Fall weist der Hebelarm eine Aussparung auf, welche nach einer entsprechenden, durch
die Treibriegel und Stangen übertragenen Bewegung die in den Torsektionen befindlichen
Ankerbolzen umschließt.
[0023] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass jeder Schließmechanismus zwei Verschlusskrallen
umfasst, wobei sich eine der Verschlusskrallen nach oben bewegt und die andere nach
unten bewegt. Nach Umgreifen der Ankerbolzen kommt es bei einer entsprechenden Profilgebung
der Verschlusskrallen zum Aufbau einer Zug- und/oder Druckkraft, die zu einer zusätzlichen
Stabilisierung der Fluchttür innerhalb des Sektionaltores führt. Denkbar ist, dass
die jeweils untere Verschlusskralle auf Zug und die jeweils obere Verschlusskralle
auf Druck arbeitet. Natürlich ist auch ein umgekehrter Aufbau der Kräfte denkbar.
[0024] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind auf beiden Seiten der untersten
Türsektionen jeweils sechs Verschlusskrallen, die in einem mit der untersten Türsektion
verbundenen Sechskantprofil jeweils in den Ecken des Profils installiert sind, und
im geschlossenen Zustand der Tür in die Öffnungen der benachbarten Torsektionen eingreifen.
[0025] Im folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung anhand von Beispielen
näher erläutert werden. Die abgebildeten Beispiele sollen die Erfindung jedoch nicht
einschränken, sondern nur erläutern. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Figur 1
- In ein Sektionaltor eingelassene Fluchttür
- Figur 2
- Türschloss der Fluchttür mit vertikal verlaufendem Triebrigel
- Figur 3
- Querschnitte zweier Türsektionen mit durch ein Knickgelenk verbundenen vertikal verlaufenden
Treibriegelabschnitten
- Figur 4
- Schließmechanismus der Fluchttür
- Figur 5
- Schließmechanismus der Fluchttür mit hebelvermittelter Kraftübertragung
- Figur 6
- Querschnitt durch die Fluchttür mit vertikal verlaufendem Treibriegel und Schließmechanismus
mit jeweils sechs Verschlusskrallen.
- Figur 7
- Zwei-Seiten-Ansicht der Arretierungsvorrichtung
[0026] Figur 1 zeigt die Aufsicht auf eine Fluchttür 3, die in die Sektionen 2 des Sektionaltors
1 eingelassen ist. Die Fluchttür 3 besteht aus den Sektionen 4, die ebenso wie die
Torsektionen faltbar miteinander verbunden sind, sodass das Tor bzw. die Tür durch
den Krümmungsbereich der Laufschienen bewegbar ist. Die Fluchttür 3 weist ein Türschloss
5 auf, das durch einen Handgriff 6 betätigbar ist. Ausgehend vom Handgriff 6 des Türschlosses
führen die vertikalen Treibriegel bzw. deren Abschnitte 7 nach unten vermittelt durch
Zahnräder oder Zahnradabschnitte wird die Bewegung der vertikal ausgerichteten Triebriegen
oder Treibriegelabschnitte 7 auf in vertikale Richtung ausgerichteten Treibriegel
oder Treibriegelabschnitte 8 übertragen. Mit Hilfe des Treibriegelwechslers 9 ist
es möglich, dass die vom vertikal ausgerichteten Treibriegel ausgehende Bewegung in
horizontaler Richtung in beide Richtungen übertragbar ist. Zur Unterstützung der Bewegung
der Treibriegel weist die Fluchttür 1 im Bereich der vertikal verlaufenden Treibriegel
7 eine Gasfeder 21 auf. Die Gasfeder 21 wird als Antrieb durch einen Schalter, der
mit dem Türgriff 6 verbunden ist, betätigt.
[0027] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt der Fluchttür 3 im Bereich des Türschlosses 5 in einer
Zwei-Seiten-Ansicht. Gezeigt ist der in vertikaler Richtung verlaufende Treibriegelabschnitt
7a, der durch ein Gelenk 13 mit dem Treibriegelabschnitt 7b beweglich verbunden ist.
Die - Treibriegelabschnitte 7a und 7b sind endseitig abgewinkelt, wobei sich das Gelenk
13 an den am Ende dieser abgewinkelten Endabschnitte befindet. Auf diese Weise wird
sicher gestellt, dass die Treibriegelabschnitte 7a und 7b im Krümmungsbereich der
Laufschienen ohne Hebelwirkung zusammen mit den ebenfalls beweglich verbundenen Türsektionen
4a und 4b gekrümmt werden können. Figur 2 zeigt außerdem, eine Aussparung 14, die
so bemessen ist, dass sie dem entsprechend erforderlichen Treibriegel Hub angepasst
ist. Die Arretierungsvorrichtung 22 verhindert, dass der Schließmechanismus bei geöffneter
Tür aktiviert wird.
[0028] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch zwei in vertikaler Richtung verlaufende Treibriegelabschnitte
7a und 7b, die über das Gelenk 13 beweglich miteinander verbunden sind. Die Treibriegelabschnitte
7a und 7b sind im gezeigten Beispiel in die Türsektionen 4a und 4b eingelassen.
[0029] Figur 4 zeigt im Querschnitte eine der vielfältigen Möglichkeiten zur Kraftübertragung
der Bewegung von den vertikalen Treibriegeln 7a bzw. 7b auf die horizontal verlaufenden
Laufriegel 8a und 8b bzw. den Schließbolzen 17. Das Zahnprofil des Treibriegels 7b
liegt an einem Zahnrad an, dass mit einer Verschlusskralle verbunden ist, die wiederum
getriebeartig mit ihrem Außenbogen einen Verschlussbolzen 17 antreibt. Die Verschlusskralle
16a und 16b umgreift den zum Sektionaltor gehörenden Ankerbolzen 18. Aufgrund der
nach oben und nach unten gerichteten Bewegung der Verschlusskrallen 16a und 16b kommt
es zur Erzeugung von Zug und Druckkräften, die zu einer zusätzlichen Stabilisierung
der Fluchttür innerhalb der unterbrochenen Torsektionen führt. Zur Übertragung der
Bewegung des in vertikale Richtung orientierten Treibriegels 7a und 7b auf die gegenüberliegende
- nicht gezeigte Seite der Fluchttür - ist der Triebrichtungswechsler 9 vorgesehen.
Der Triebrichtungswechsler 9 besteht aus einem Zahnrad, dessen Zähne in den Treibriegel
8a eingreifen und zugleich auf der gegenüberliegenden Seite kraftschlüssig mit dem
Treibriegel 8b-zusammenwirken. Durch die Rotation des Triebrichtungswechslers 9 kommt
es bei paralleler Ausrichtung des Treibriegels 8a und 8b zwangsweise zu einer Bewegung
der Triebrichtung in die jeweils entgegengesetzte Richtung.
[0030] Figur 5 zeigt die Kraftübertragung von dem in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel
7a auf den in horizontale Richtung verlaufenden Schließbolzen 17 durch die hebelartig
angeordnete Verschlusskralle 16b. Ein Hebelarm der hebelartig aufgebauten Verschlusskralle
16b ist durch eine endseitig jeweils drehbar gelagerte Stange 23a kraftschlüssig mit
dem Treibriegel 7a verbunden. Der zweite Hebelarm der Verschlusskralle 16b ist durch
die Stange 23b mit dem Schließbolzen 17 verbunden. Im gezeigten Beispiel ist der Schließbolzen
17 wiederum durch eine weitere endseitig jeweils drehbar befestigbare Stange 23c mit
einer weiteren Verschlusskralle 16a kraftschlüssig verbunden.
[0031] Figur 6 zeigt die innerhalb der Fluchttür 3 in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel
7a und 7b, die über ein Gelenk 13 beweglich miteinander verbunden sind. Die Arretierungsvorrichtung
22 verhindert, dass der Schließmechanismus 20 bei geöffneter Fluchttür 3 aktiviert
wird. Bei verriegelter Tür ist die hier zweiteilig aufgebaute Arretierungsvorrichtung
22 abgewinkelt und führt in dieser Position zur Aktivierung des Schließmechanismus
20. Die Treibriegel 7a und 7b betätigen die hier in der untersten Torsektion vorgesehene
Verschlussvorrichtung 20. Die Verschlussvorrichtung 20 zeichnet sich dadurch aus,
dass jeweils sechs Verschlusskrallen, die in den Ecken eines Sechs-Kantprofils angeordnet
sind. Die Verschlusskrallen greifen zur Herstellung einer besonders kraftschlüssigen
Verbindung in die Öffnungen der jeweils benachbarten Torsektion ein.
[0032] Figur 7 zeigt eine Zwei-Seiten-Ansicht der Arretierungsvorrichtung 22, die aus zwei
gelenkartig miteinander verbundenen Elementen besteht und an einem freien Ende mit
einem vertikal beweglichen Treibriegel verbunden ist bzw. am anderen Ende mit der
Zarge oder dem Rahmen der Fluchttür verbunden ist. Die Verbindung der Arretierungsvorrichtung
22 mit dem Treibriegel 7 und mit dem Rahmen der Fluchttür 3 ist jeweils beweglich.
Gezeigt ist die Arretierungsvorrichtung 22 in abgewinkelter Form, d. h. bei geschlossener
Fluchttür 3. Nach Betätigung des Handgriffs 6 der Fluchttür 3 wird der vertikal bewegliche
Treibriegel 7 um den Abstand y, der dem Treibriegelhub entspricht, nach oben bewegt
und arretiert dann in gestreckter Form den Treibriegel 7. Durch die Arretierung wird
der Antrieb 21 blockiert und daran gehindert, den Treibriegel 7 nach unten zu bewegen,
und damit die mit dem in horizontaler Richtung verlaufenden Treibriegel 8 verbundenen
Elemente des Schließmechanismus 10 zu betätigen.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1.
- Sektionaltor
- 2.
- Torsektionen
- 3.
- Fluchttür
- 4.
- Türsektionen
- 5.
- Türschloss
- 6.
- Handgriff
- 7.
- vertikal verlaufende Treibriegel/Treibriegelabschnitte
- 8.
- horizontal verlaufende Treibriegel/Treibriegelabschnitte
- 9.
- Triebrichtungswechsler
- 10.
- Schließmechanismus
- 11.
- Achse zur Verbindung vertikal verlaufender Treibriegelabschnitte
- 12.
- endseitige Abwinklung vertikal verlaufender Treibriegelabschnitte mit Öffnung
- 13.
- gelenkartige Verbindung zwischen vertikal verlaufenden Treibriegelabschnitten
- 14.
- Aussparung zwischen den Türsegmenten auf der Torinnenseite zur Aufnahme des Gelenks
zwischen zwei vertikal verlaufenden Treibriegelabschnitten
- 15.
- Torinnenseite
- 16.
- Verschlusskralle
- 17.
- Schließbolzen
- 18.
- Aussparungen und Öffnungen im Sektionaltor zur Aufnahme der Verschlusskrallen und
Ankerbolzen
- 19.
- Öffnung im Sektionaltor für Schließbolzen
- 20.
- Schließmechanismus mit jeweils sechs Verschlusskrallen
- 21.
- Gasfeder zur Betätigung der Treibriegel
- 22.
- Arretierungsvorrichtung des Schließmechanismus
- 23.
- Stangen zur Kraftübertragung
1. Sektionaltor (1) mit Fluchttür (3) bestehend aus
- mehreren vertikal verschiebbaren Torsektionen (2), die entlang ihrer horizontal
verlaufenden Längskanten faltbar miteinander verbunden sind, wobei die Fluchttür (3)
- in das Sektionaltor (1) eingelassenen ist und aus faltbar miteinander verbundenen
Türsektionen (4) aufgebaut ist,
- Elemente (5, 6) zum Öffnen und Schließen, und
- einen kraftschlüssig in mindestens eine der Torsektionen (2) eingreifenden Schließmechanismus
(10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Mittel (5,6) zum Öffnen und Schließen der Fluchttür (3) durch einen oder mehrere
in vertikaler und horizontaler Richtung verlaufende Treibriegel (7, 8) kraftschlüssig
mit dem in mindestens eine der Torsektionen (2) eingreifenden Schließmechanismus (10)
verbunden sind, wobei
- die in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegel (7),
- in mehrere Treibriegelabschnitte (7a, 7b) unterteilt sind, und jeweils im Faltbereich
(10) zweier Türsektionen (4) gelenkartig miteinander verbunden sind, und
- untenends mit den in horizontaler Richtung verlaufenden Treibriegeln (8) kraftschlüssig
verbunden sind, und
- die Bewegung der Treibriegel (7) und/oder des Schließmechanismus (10) arretierbar
ist.
2. Sektionaltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung der Treibriegel (7) und des Schließmechanismus (10) durch eine Arretierungsvorrichtung
(22) in Abhängigkeit von der Stellung des Handgriffs (6) und/oder von der Stellung
der Fluchttür (3) aktivierbar oder deaktivierbar ist.
3. Sektionaltor nach Anspruch 1 und Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsvorrichtung (22) aus zwei gelenkartig miteinander verbundenen Elementen
besteht, wobei
- das freie Ende eines der Elemente mit der Fluchttür (3) oder deren Rahmen bewegbar
verbunden ist,
- das freie Ende des zweiten Elementes bewegbar mit einem der vertikalen Treibriegelabschnitte
(7) verbunden ist, und
- die Arretierungsvorrichtung (22) mit dem Drücken des Handgriffs in ein gestreckte
Form überführbar ist und dadurch und darin eine Rückbewegung der in vertikaler Richtung
bewegbaren Treibriegelabschnitte (7) und der Elemente des Schließmechanismus blockierbar
ist.
4. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Elemente der Arretierungsvorrichtung (22) eine drehbare Rolle aufweist,
durch deren Führung in Abhängigkeit von der Verschiebung der in vertikaler Richtung
bewegbaren Treibriegel (7) ein Abknicken oder eine Streckung der zur Arretierungsvorrichtung
(22) gehörenden Elemente auslösbar ist.
5. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Fluchttür (3) Schließkontakte oder Türfallen vorgesehen sind, durch
die nach dem Schließen der Fluchttür (3) die Abwinkelung der Arretierungsvorrichtung
(22) und damit die Freigabe des Antriebs (21) und der in vertikaler Richtung bewegbaren
Treibriegel (7) auslösbar ist.
6. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Bewegung des Schließmechanismus (10) dienenden Treibriegel (7) manuell und/oder
durch einen elektromagnetischen und/oder hydraulischen und/oder pneumatischen Antrieb
(21) bewegbar sind.
7. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen (11) zur Verbindung der in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegelabschnitte
(7) koaxial zu den ebenfalls horizontal angeordneten Knickachsen zwischen den Torsektionen
(2) und/oder Türsektionen (4) verlaufen oder zumindest parallel zu diesen angeordnet
sind.
8. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die in vertikaler Richtung verlaufenden Treibriegelabschnitte (7)
- jeweils im Bereich der gelenkartigen Verbindungen in Richtung der Torinnenseite
(13) abgewinkelt sind, und
- die abwinkelten Endabschnitte (12) einander zumindest teilweise überlappen und Öffnungen
zur Durchführung einer die Treibriegelabschnitte (7) verbindenden Achse (11) aufweisen.
9. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Torsektionen (2) auf der Torinnenseite (15) im Faltbereich Aussparungen (14)
zur Aufnahme der gelenkartigen Verbindungen (13) der vertikal verlaufenden Treibriegelabschnitte
(7) aufweisen, wobei die Aussparungen (14) in vertikaler Richtung so bemessen sind,
dass sie mindestens dem Treibriegelhub entsprechen.
10. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluchttür (4) im wesentlichen aus Zargen und einem aus mehreren Türsektionen
(4a, 4b, 4c) aufgebauten Türblatt besteht.
11. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Türsektionen (4) in vertikaler Richtung über mindestens zwei Torsektionen
(4) erstrecken.
12. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente zum Öffnen und Schließen der Fluchttür (3) eine Griffgarnitur mit Handgriff
(6) und mit oder ohne Türschloß (5) beinhalten.
13. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die kraftschlüssige Verbindung zwischen den vertikal verlaufenden Treibriegeln (7)
und den horizontal verlaufenden Treibriegeln (8)
- durch Zahnräder und/oder Zahnradausschnitte (9) oder
- durch Hebelarme
herstellbar ist.
14. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in horizontaler Richtung verlaufenden Treibriegel (8) in mehrere Abschnitte unterteilt
sind, wobei die mit Zahnprofilen versehenen Endseiten zweier unterschiedlicher Treibriegel
(8a, 8b) bei entgegengesetzter Ausrichtung auf einem als Triebrichtungswechsler dienenden
Zahnrad (9) aufliegen.
15. Sektionaltor mit Fluchttür nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schließmechanismus (10) aus einer oder mehreren Verschlusskrallen (16a, 16b,
16c, 16d) oder Schließbolzen (17) bestehen, die
- mit einem oder beiden der horizontal verlaufenden Treibriegeln (8) endseitig kraftschlüssig
verbunden sind, und
- zumindest abschnittsweise in die zum Sektionaltor (1) gehörenden Aussparungen (19)
kraftschlüssig eingreifen.
16. Sektionaltor mit Fluchttür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (18) im Sektionaltor (1) zur Aufnahme der kraftschlüssig mit den
horizontal verlaufenden Treibriegel (8) verbundenen Verschlusskrallen (16) bolzenartige
Ankern (18) aufweisen.
17. Sektionaltor mit Fluchttür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Torsektionen (2) Aussparungen (18) zur Aufnahme von Schließbolzen aufweisen.
18. Sektionaltor mit Fluchttür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen den vertikal verlaufenden
Treibriegeln (7) und den horizontal verlaufenden Treibriegeln (8) Zahnradausschnitte
(9) sind, die schmallseitig Öffnungen (18) aufweisen, welche die zum Sektionaltor
(1) gehörenden Ankerbolzen bei geschlossener Fluchttür (3) zumindest teilweise krallenartig
umgreifen.
19. Sektionaltor mit Fluchttür nach der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen den vertikal verlaufenden
Treibriegeln (7a, 7b) und den horizontal verlaufenden Treibriegeln (8) oder dem horizontal
verlaufenden Schließbolzen (17) jeweils ein drehbar gelagerter Hebelarm vorgesehen
ist, dessen Arme jeweils durch an beiden Enden drehbar befestigte Stangen (23a, 23b)
- mit einem der vertikal verlaufenden Treibriegel (7a, 7b), und
- mit einem der horizontal verlaufenden Treibriegel (8a, 8b) verbunden sind.
20. Sektionaltor mit Fluchttür nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelarm zugleich als Verschlusskralle (16) einsetzbar ist.
21. Sektionaltor mit Fluchttür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskrallen (16) unter Zug und/oder unter Druck in die zum Sektionaltor
(1) gehörenden Aussparungen (19) eingreifen und die darin positionierten bolzenartigen
Anker (18) ganz oder teilweise umschließen.
22. Sektionaltor mit Fluchttür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils untere Verschlusskralle (16a) auf Zug und die jeweils obere Verschlusskralle
(16b) auf Druck oder die untere Verschlusskralle (16a) auf Druck und die obere Verschlusskralle
(16b) auf Zug arbeitet.
23. Sektionaltor mit Fluchttür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Schließmechanismus (10) im Bereich der unteren Türsektionen (4) endseitig jeweils
sechs Verschlusskrallen (20) vorgesehen sind, die im geschlossenen Zustand der Fluchttür
in entsprechende zum Sektionaltor (1) gehörende Öffnungen eingreifen.