[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere ein Einsteckschloss, für ein Fenster,
eine Fenstertür oder dergleichen mit einer aus einem Schlosskasten heraus vorgespannten
Falle mit einer Riegeleinrichtung, mit einer in zwei Richtungen schwenkbaren Drückernuss,
wobei die Drückernuss in der einen Schwenkrichtung zum Zurückziehen der Falle und
zur Entriegelung der Riegeleinrichtung und in der entgegengesetzten Richtung zur Verriegelung
der Riegeleinrichtung ausgebildet ist, und mit zwei Treibstangen der Riegeleinrichtung.
[0002] Ein solches Schloss ist aus der
DE 698 07 801 T2 bekannt. Bei diesem Schloss ist die Drückernuss über eine erste Zahnreihe mit einen
Treibstange und über eine zweite Zahnreihe und ein Getriebe mit der anderen Treibstange
verbunden. Hierdurch gestaltet sich der Antrieb der beiden Treibstangen sehr aufwändig.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde ein Schloss der eingangs genannten Art so
weiterzubilden, dass es besonders einfach aufgebaut und kostengünstig zu fertigen
ist.
[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Riegeleinrichtung zwei
in dem Schlosskasten gelagerte Hebel aufweist, dass die Hebel jeweils mit einer Treibstange
gekoppelt sind und dass ein von der Drückernuss verstellbarer Schieber jeweils eine
Lagerstelle an den Hebeln aufweist.
[0005] Durch diese Gestaltung benötigt die Drückernuss keine Zahnreihen zum Antrieb der
Treibstangen. Die Hebel lassen sich einfach mit dem Schlosskasten, den Treibstangen
und dem Schieber verbinden und sind besonders einfach montierbar. Daher wird die Gefahr
einer fehlerhaften Montage des erfindungsgemäßen Schlosses besonders gering gehalten.
Weiterhin lässt sich das erfindungsgemäße Schloss durch die einfache Montage besonders
kostengünstig fertigen.
[0006] Der bauliche Aufwand zum gegenläufigen Antrieb der Treibstangen lässt sich gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten, wenn die
Lagerstelle des Schiebers an dem einen Hebel zwischen dessen Lagerung an dem Schlosskasten
und der Koppelung an der Treibstange und die Lagerstelle des Schiebers an dem anderen
Hebel von der Koppelung der Treibstange aus gesehen hinter der Lagerung an dem Schlosskasten
angeordnet ist. Durch diese Gestaltung können die dem erfindungsgemäßen Schloss abgewandten
Enden der Treibstangen unmittelbar das Fenster oder die Fenstertür verriegeln. Im
einfachsten Fall benötigt daher die Riegeleinrichtung kein zusätzlich zu montierendes
Nebenschloss.
[0007] Die Betätigung des Schiebers über die Drückernuss gestaltet sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn der
Schieber einen Vorsprung und die Drückernuss dem Vorsprung gegenüberstehende Stellarme
aufweist.
[0008] Ein Totgang der Drückernuss gegenüber der Riegeleinrichtung gestaltet sich gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach,
wenn die Stellarme der Drückernuss voneinander beabstandet sind. Dieser Totgang ermöglicht,
dass die Drückernuss sowohl bei verriegelter als auch bei entriegelter Riegeleinrichtung
wieder in ihre Ausgangslage zurück bewegt werden kann.
[0009] Der bauliche Aufwand zur Rückbewegung der Drückernuss in die Grundstellung lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering
halten, wenn in dem Schlosskasten eine Schenkelfeder mit zwei auf die Drückernuss
zu ragenden Schenkeln gehalten ist und wenn jeder der Schenkel an einer Flanke der
Drückernuss anliegt.
[0010] Die Lage der Schenkel in dem erfindungsgemäßen Schloss lässt sich einfach festlegen,
wenn die Schenkel an Wandungen des Schlosskastens anliegen. Durch diese Gestaltung
wird zudem eine fehlerhafte Montage des erfindungsgemäßen Schlosses zuverlässig vermieden.
[0011] Zur weiteren Vereinfachung des Aufbaus des erfindungsgemäßen Schlosses trägt es bei,
wenn ein Fallenrückzugshebel in dem Schlosskasten schwenkbar gelagert ist und bis
zu einem Fallenstellarm der Drückernuss geführt ist und wenn sich die Falle an einem
mittleren Bereich des Fallenrückzugshebels abstützt.
[0012] Der bauliche Aufwand zur Verriegelung des erfindungsgemäßen Schlosses lässt sich
besonders gering halten, wenn ein Innenriegel bei verriegelter Riegeleinrichtung einer
Ausnehmung des Schiebers gegenübersteht und in eine Aufnahme für einen Schließzylinder
hineinragt. Durch diese Gestaltung lässt sich das erfindungsgemäße Schloss verriegeln,
indem mittels des Schließzylinders der Innenriegel in die Ausnehmung des Schiebers
hinein bewegt wird.
[0013] Das erfindungsgemäße Schloss lässt sich besonders kostengünstig fertigen und weist
dennoch eine hohe Stabilität auf, wenn der Schlosskasten aus Kunststoff gefertigt
ist und von Stegen abgestützte, parallel zur Schwenkachse der Drückernuss angeordnete
Wandungen aufweist.
[0014] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Schloss in entriegelter Stellung,
- Fig. 2
- stark vergrößert einen Teilbereich des erfindungsgemäßen Schlosses aus Figur 1,
- Fig. 3
- den in Figur 2 dargestellten Teilbereich des erfindungsgemäßen Schlosses nach Entfernung
eines Schiebers,
- Fig. 4
- das erfindungsgemäße Schloss aus Figur 1 in verriegelter Stellung.
[0015] Figur 1 zeigt ein Schloss mit einem Schlosskasten 1 und mit einer aus dem Schlosskasten
1 heraus vorgespannten Falle 2 in einer entriegelten Stellung. Das Schloss weist eine
zur Verbindung mit einer nicht dargestellten Handhabe vorgesehene Drückernuss 3 und
eine Aufnahme 4 für einen Schließzylinder auf. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist
von dem Schließzylinder nur ein Schließbart 5 dargestellt. Der Schlosskasten 1 ist
aus Kunststoff gefertigt und hat von Stegen 6 abgestützte, parallel zur Schwenkachse
der Drückernuss 3 angeordnete Wandungen 7.
[0016] In dem Schlosskasten sind zwei Treibstangen 8, 9 einer Riegeleinrichtung 10 verschieblich
geführt und jeweils mit einem Hebel 11, 12 gekoppelt. Die Hebel 11, 12 sind schwenkbar
in dem Schlosskasten 1 gelagert und mit einem Schieber 13 verbunden. Die Treibstangen
8, 9 können beispielsweise von dem Schlosskasten 1 entfernt angeordnete Zusatzschlösser
antreiben. Der Schieber 13 weist einen zwischen zwei Stellarmen 15, 16 der Drückernuss
3 ragenden Vorsprung 14 auf. Die Stellarme 15, 16 der Drückernuss 3 sind voneinander
beabstandet.
[0017] Die Drückernuss 3 weist zudem einen Fallenstellarm 17 auf, welcher einem freien Ende
eines Fallenrückzugshebels 18 gegenübersteht. Der Fallenrückzugshebel 18 ist in dem
Schlosskasten 1 schwenkbar gelagert. Die Falle 2 ist von einer Wendelfeder 19 in die
dargestellte Lage vorgespannt und stützt sich in einem mittleren Bereich des Fallenrückzugshebels
18 ab.
[0018] Ein in dem Schlosskasten 1 angeordnetes, als Schenkelfeder ausgebildetes Federelement
20 weist zwei Schenkel 21, 22 auf. Die Schenkel 21, 22 stützen sich an Flanken 23,
24 der Drückernuss 3 ab und werden von den Wandungen 7 des Schlosskastens 1 gehalten.
Die Schenkel 21, 22 des Federelementes 20 bewirken, dass die Drückernuss 3 nach einer
Verdrehung jederzeit wieder in die dargestellte Grundstellung zurück geschwenkt wird.
[0019] Der Schließbart 5 des Schließzylinders wirkt mit einem in dem Schlosskasten 1 verschieblich
geführten Innenriegel 25 zusammen. Eine Ausnehmung 26 in dem Schieber 13 weist die
selbe Breite auf, wie ein Ende des Innenriegels 25.
[0020] Die mit der Drückernuss 3 zusammenwirkenden Bauteile des Schlosses aus Figur 1 sind
vergrößert in Figur 2 dargestellt. Figur 3 zeigt den in Figur 2 dargestellten Teilbereich
des Schlosses nach der Entfernung der Drückernuss 3 und des Schiebers 13. Hierbei
ist zu erkennen, dass der eine Hebel 12 eine mittige Lagerstelle 27 in dem in Figur
2 dargestellten Schieber 13 und eine an dem der Treibstange 9 abgewandten Ende eine
Lagerung 28 in dem Schlosskasten 1 hat. Der andere der Hebel 11 weist umgekehrt eine
an einem Ende angeordnete Lagerstelle 29 mit dem Schieber 13 und eine mittige Lagerung
30 in dem Schlosskasten 1 auf. Die Lagerstellen 27, 29 weisen jeweils ein in Längsrichtung
der Hebel 11, 12 weisendes Spiel auf. Die anderen freien Enden der Hebel 11, 12 sind
direkt oder über einen Zwischenschieber 31 mit den Treibstangen 8, 9 gekoppelt. Hierdurch
wird sichergestellt, dass bei einer Bewegung des in Figur 2 dargestellten Schiebers
13 die Hebel 11, 12 gegensinnig verschwenkt und damit die Treibstangen 8, 9 gegensinnig
verschoben werden.
[0021] Wenn man ausgehend von der in Figur 1 dargestellten Stellung die Drückernuss 3 im
Uhrzeigersinn verdreht, wird der Fallenrückzugshebel 18 über den Fallenstellarm 17
der Drückernuss 3 ausgelenkt und damit die Falle 2 gegen die Kraft der Wendelfeder
19 zurückgezogen. Dabei wird einer der Schenkel 21 des Federelementes 20 ausgelenkt.
Nach einem Loslassen der Drückernuss 3 gelangen die Falle 2 und die Drückernuss 3
durch die Kräfte der Wendelfeder 19 und des Federelementes 20 wieder in die in Figur
1 dargestellte Lage zurück.
[0022] Verschenkt man die Drückernuss 3 gegen den Uhrzeigersinn, nimmt einer der Stellarme
15 den Vorsprung 14 des Schiebers 13 mit. Hierdurch werden die Hebel 11, 12 gegensinnig
ausgelenkt und damit die Treibstangen 8, 9 in eine verriegelte Stellung des Schlosses
verschoben. Dabei wird einer der Schenkel 22 des Federelementes 20 ausgelenkt und
bewegt die Drückernuss 3 anschließend wieder in die Grundstellung zurück. Da die Stellarme
15, 16 der Drückernuss 3 voneinander beabstandet sind, verbleibt der Schieber 13 und
damit die Treibstangen 8, 9 in der verriegelten Stellung. In dieser Stellung des Schiebers
13 lässt sich der Innenriegel 25 mittels des Schließbartes 5 des Schließzylinders
in die Ausnehmung 26 des Schiebers 13 bewegen und das Schloss verriegeln. Diese Stellung
ist in Figur 4 dargestellt. Der Vorsprung 14 des Schiebers 13 befindet sich nun an
dem anderen Stellarm 16 der Drückernuss 3. Nach einer Herausbewegung des Innenriegels
25 aus der Ausnehmung 26 des Schiebers 13 lässt sich ausgehend von der in Figur 4
dargestellten Stellung die Drückernuss 3 zur Entriegelung wieder im Uhrzeigersinn
verschwenken. Dabei wird, wie oben beschrieben, die Falle 2 zurückgezogen und gleichzeitig
der Schieber 13 und damit die Treibstangen 8, 9 in die in Figur 1 dargestellte, entriegelte
Stellung bewegt.
1. Schloss, insbesondere Einsteckschloss, für ein Fenster, eine Fenstertür oder dergleichen
mit einer aus einem Schlosskasten heraus vorgespannten Falle mit einer Riegeleinrichtung,
mit einer in zwei Richtungen schwenkbaren Drückernuss, wobei die Drückernuss in der
einen Schwenkrichtung zum Zurückziehen der Falle und zur Entriegelung der Riegeleinrichtung
und in der entgegengesetzten Richtung zur Verriegelung der Riegeleinrichtung ausgebildet
ist, und mit zwei Treibstangen der Riegeleinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegeleinrichtung (10) zwei in dem Schlosskasten (1) gelagerte Hebel (11, 12)
aufweist, dass die Hebel (11, 12) jeweils direkt oder indirekt mit einer Treibstange
(8, 9) gekoppelt sind und dass ein von der Drückernuss (3) verstellbarer Schieber
(13) jeweils eine Lagerstelle (27, 29) an den Hebeln (11, 12) aufweist.
2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstelle (27) des Schiebers (13) an dem einen Hebel (12) zwischen dessen Lagerung
(28) an dem Schlosskasten (1) und der Koppelung an der Treibstange (9) und die Lagerstelle
(29) des Schiebers (13) an dem anderen Hebel (11) von der Koppelung der Treibstange
(8) aus gesehen hinter der Lagerung (30) an dem Schlosskasten (1) angeordnet ist.
3. Schloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (13) einen Vorsprung (14) und die Drückernuss (3) dem Vorsprung (14)
gegenüberstehende Stellarme (15, 16) aufweist.
4. Schloss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellarme (15, 16) der Drückernuss (3) voneinander beabstandet sind.
5. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schlosskasten (1) eine Schenkelfeder mit zwei auf die Drückernuss (3) zu ragenden
Schenkeln (21, 22) gehalten ist und dass jeder der Schenkel (21, 22) an einer Flanke
(23, 24) der Drückernuss (3) anliegt.
6. Schloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (21, 22) an Wandungen (7) des Schlosskastens (1) anliegen.
7. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fallenrückzugshebel (18) in dem Schlosskasten (1) schwenkbar gelagert ist und
bis zu einem Fallenstellarm (17) der Drückernuss (3) geführt ist und dass sich die
Falle (2) an einem mittleren Bereich des Fallenrückzugshebels (18) abstützt.
8. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Innenriegel (25) bei verriegelter Riegeleinrichtung (10) einer Ausnehmung (26)
des Schiebers (13) gegenübersteht und in eine Aufnahme (4) für einen Schließzylinder
hineinragt.
9. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlosskasten (1) aus Kunststoff gefertigt ist und von Stegen (6) abgestützte,
parallel zur Schwenkachse der Drückernuss (3) angeordnete Wandungen (7) aufweist.