[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schaltventil zum Steuern einer Gasströmung
in einer Gasleitung einer Brennkraftmaschine, insbesondere in einem Kraftfahrzeug.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Schaltventils.
[0002] Derartige Schaltventile kommen bei Brennkraftmaschinen beispielsweise als Drosselklappen
in einer Frischgasleitung der Brennkraftmaschine oder als Lufttaktventile zur Impulsaufladung
der Brennkraftmaschine zur Anwendung. Von besonderem Interesse ist bei derartigen
Schaltventilen die Erzielung einer hinreichenden Abdichtung der Gasleitung, wenn das
jeweilige Ventilglied, in der Regel eine Klappe des Schaltventils seine Schließstellung
einnimmt, wobei gleichzeitig die Schaltventile möglichst verschleißarm arbeiten sollen;
ebenso kann die Erzielbarkeit möglichst kurzer Schaltzeiten wünschenswert sein.
[0003] Aus der
EP 1 498 596 A2 ist es bekannt, bei einer Ventilanordnung zum Steuern einer Gasströmung in einer
Gasleitung einer Brennkraftmaschine eine Drosselspaltdichtung zur Minimierung der
Leckage bei in seine Schließstellung verstelltem Ventilglied vorzusehen. Diese Drosselspaltdichtung
wird dadurch ausgebildet, dass in der Schließstellung des als Klappe ausgestalteten
Ventilsglieds radial zwischen einer Klappenkante und einer der Klappe zugewandten
Dichtfläche ein Drosseldichtspalt ausgebildet ist. Dabei ist bei der bekannten Ventilanordnung
die Dichtfläche an einem Einlegeteil ausgebildet, das die Klappe entlang der Klappenkante
in Umfangsrichtung einfasst. Besagtes Einlegeteil besitzt den Strömungsquerschnitt
der Gasleitung und ist in einer entsprechenden Aufnahme angeordnet und dadurch in
die Gasleitung versenkt eingesetzt. Zur Gasleitung hin ist das Einlegeteil mit einer
Dichtung abgedichtet. Über diese Dichtung ist das Einlegeteil an der Gasleitung befestigt.
Durch Positionieren des Einlegeteils relativ zur Klappe, die ihrerseits mit Bezug
auf die Gasleitung ortsfest angeordnet ist, kann der Drosseldichtspalt justiert bzw.
hergestellt werden. Hierdurch lässt sich mit relativ hoher Präzision für den Drosseldichtspalt
eine vorbestimmte Geometrie erzeugen. Die Dichtungswirkung des Drosseldichtspalts
wird durch die Geometrie, also durch Spaltlänge und Spaltweite des zwischen Klappenkante
und Dichtfläche angeordneten Drosseldichtspalts bestimmt.
[0004] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Schaltventil
der eingangs genannten Art sowie für ein zugehöriges Herstellungsverfahren eine verbesserte
Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass der Drosseldichtspalt
mit hoher Präzision herstellbar ist, wobei gleichzeitig die Herstellungskosten relativ
niedrig bleiben.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Drosseldichtspalt erst im
Rahmen der Fertigstellung der Klappe und/oder des die Dichtfläche aufweisenden Dichtungsabschnitts
herzustellen bzw. auszubilden, wobei sich Klappe und Dichtungsabschnitt während der
Herstellung bzw. Ausbildung des Drosseldichtspalts in einer Relativlage oder Solllage
zueinander befinden, welche die Klappe und der Dichtungsabschnitt auch bei fertig
montiertem Schaltventil relativ zueinander einnehmen. Durch diese Bauweise lässt sich
die für den Drosseldichtspalt gewünschte Geometrie mit einer relativ hohen Qualität
herstellen, wobei gleichzeitig der hierfür erforderliche Aufwand vergleichsweise gering
ist, da sich bei der Ausbildung und Herstellung des Drosseldichtspalts die Klappe
und der Dichtungsabschnitt relativ zueinander in der Solllage befinden. In gewisser
Weise lassen sich dadurch Herstellungstoleranzen des Dichtungsabschnitts einerseits
und der Klappe andererseits quasi eliminieren.
[0007] Besonders vorteilhaft ist hierfür die separat vom übrigen Leitungsabschnitt erfolgende
Herstellung eines den Dichtungsabschnitt bildenden Dichtkörpers. Dieser separate Dichtkörper
kann unabhängig vom übrigen Leitungsabschnitt des Schaltventils zusammen mit der Klappe
eine Baugruppe bilden, deren Komponenten, also die Klappe und der Dichtkörper zur
Herstellung bzw. Ausbildung des Drosseldichtspalts relativ zueinander in der vorstehend
genannten Solllage positionierbar sind, was die Herstellung des präzisen Drosseldichtspalts
vereinfacht.
[0008] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0009] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0010] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0011] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Schaltventils,
- Fig. 2
- eine Ansicht wie in Fig. 1, jedoch in auseinander gezogener Darstellung sowie aus
einem anderen Blickwinkel.
[0012] Entsprechend den Fig. 1 und 2 umfasst ein Schaltventil 1, das zum Steuern einer Gasströmung
in einer hier nicht dargestellten Gasleitung einer Brennkraftmaschine, vorzugsweise
in einem Kraftfahrzeug, dient, einen Leitungsabschnitt 2 und einen Stellantrieb 3.
Der Leitungsabschnitt 2 ist zum Einbau in besagte Gasleitung ausgestattet. Beispielsweise
ist der Leitungsabschnitt 2 hierzu als Axialabschnitt der Gasleitung ausgestaltet,
der in eine hierfür vorgesehene axiale Unterbrechung der Gasleitung einsetzbar ist
und hinsichtlich der Gasführung anschließend einen Bestandteil der Gasleitung bildet.
Bei der gezeigten Ausführungsform besitzt der Leitungsabschnitt 2 zwei axiale Flanschseiten
4, von denen nur eine dem Betrachter zugewandt ist. Zumindest eine dieser Stirnseiten
4 ist im wesentlichen eben ausgestaltet und liegt in einer Ebene, die sich senkrecht
zur Strömungsrichtung, also senkrecht zur Axial- oder Längsrichtung des Leitungsabschnitts
2 und somit der Gasleitung im Bereich des Schaltventils 1 erstreckt. Bei der hier
gezeigten Ausführungsform ist der Leitungsabschnitt 2 mit vier Augen 5 ausgestattet,
die in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind und seitlich nach außen abstehen
und die axial orientierte Durchgangsöffnungen 6 enthalten.
[0013] Im montierten Zustand kommen die Flanschseiten 4 an entsprechend ausgestalteten Flanschen
der Gasleitung axial zur Anlage. Mit Hilfe der Augen 5 lässt sich der Leitungsabschnitt
2 und somit das gesamte Schaltventil 1 an besagten Flanschen der Gasleitungen befestigen.
Beispielsweise sind dann die Durchgangsöffnungen 6 von Schrauben oder Bolzen durchsetzt.
[0014] Zumindest eine der Flanschseiten 4 ist mit einer axial offenen Nut 7 versehen, die
in Umfangsrichtung geschlossen umläuft. Die Nut 7 dient zur Aufnahme einer nicht gezeigten
Axialdichtung, die im montierten Zustand mit einer entsprechenden Dichtfläche des
angrenzenden, vorstehend genannten Flansches zusammenwirkt.
[0015] Der Stellantrieb 3 besitzt ein Gehäuse 8, von dem zumindest ein Bestandteil, z.B.
ein mit 9 bezeichneter Gehäuseboden, integral am Leitungsabschnitt 2 ausgebildet ist.
Beispielsweise ist der Leitungsabschnitt 2 ein aus Kunststoff hergestelltes Spritzgussteil.
Die Integration zumindest des Gehäusebodens 9 in den Leitungsabschnitt 2 senkt die
Herstellungskosten für das Schaltventil 1.
[0016] Der Stellantrieb 3 ist beispielsweise ein elektromagnetischer Aktuator; entsprechende
elektrische Anschlüsse sind in den Fig. teilweise erkennbar und mit 10 bezeichnet.
Der Stellantrieb 3 dient zur drehenden Betätigung eines Stellglieds, das hier als
Klappe 11, insbesondere als sogenannte "Schmetterlingsklappe", ausgestaltet ist. Hierzu
ist der Stellantrieb 3 beispielsweise mit einer in Fig. 2 erkennbaren Antriebswelle
12 antriebsverbunden, die der Stellantrieb 3 um eine quer zur Strömungs- oder Axialrichtung
verlaufende Drehachse 13 antreiben kann. Die Klappe 11 ist an der Antriebswelle 12
drehfest befestigt. Der Stellantrieb 3 kann die Klappe 11 zumindest zwischen einer
in den Figuren wiedergegebenen Schließstellung und einer zur Schließstellung vorzugsweise
um 45° versetzten Offenstellung verstellen. In ihrer Schließstellung sperrt die Klappe
11 den Strömungsquerschnitt des Leitungsabschnitt 2, während sie ihn in ihrer Offenstellung
weitgehend freigibt.
[0017] Das Schaltventil 1 ist bei einer bevorzugten Ausführungsform als Lufttaktventil ausgestaltet,
das zur Montage in einer Frischgasleitung der Brennkraftmaschine vorgesehen ist. Mit
Hilfe eines derartigen Lufttaktventils 1 lässt sich durch Ausnutzung dynamischer Strömungsvorgänge
eine Impulsaufladung der Brennkraftmaschine erzielen. Hierzu sind extrem kurze Schaltzeiten
für das Lufttaktventil, also für das Schaltventil 1 erforderlich. Dementsprechend
ist der Stellantrieb 3 vorzugsweise als Hochgeschwindigkeitsstelleinrichtung ausgestaltet,
mit deren Hilfe Schaltzeiten zwischen der Schließstellung und der Offenstellung der
Klappe 11 erreichbar sind, die kleiner als 5 ms, insbesondere kleiner als 3 ms, sein
können.
[0018] Um den im Leitungsabschnitt 2 ausgebildeten Strömungsquerschnitt in der Schließstellung
der Klappe 11 besonders effektiv sperren zu können, ist radial zwischen einer der
Klappe 11 zugewandten Dichtfläche 14 eines Dichtungsabschnitt 15 des Leitungsabschnitts
2 und einer Klappenkante 16 der in die Schließstellung verstellten Klappe 11 ein Drosseldichtspalt
17 ausgebildet. Der Dichtungsabschnitt 15 fasst die Klappe 11 entlang deren Klappenkante
16 in Umfangsrichtung ein. Der Drosseldichtspalt 17 erzeugt aufgrund seiner Geometrie,
die hauptsächlich durch eine radial gemessene Spaltbreite und durch eine axial gemessene
Spaltlänge definiert ist, eine mehr oder weniger effektive Drosselwirkung für eine
Gasströmung, welche die Klappe 11 an ihrer Klappenkante 16 zu umströmen sucht. Eine
derartige Drosselspaltdichtung 17 arbeitet somit berührungslos, zumindest in radialer
Richtung. Die Klappenkante 16 liegt der Dichtfläche 14 in der Schließstellung der
Klappe 11 radial gegenüber, ohne dass hierbei eine kontinuierliche Krafteinwirkung
zwischen der Klappenkante 16 und der Dichtfläche 14 vorliegt. Besonders vorteilhaft
ist eine Ausführungsform, bei welcher zwischen der Klappe 11 und dem Dichtungsabschnitt
15 kein Anschlag ausgebildet ist, an dem die Klappe 11 in ihrer Schließstellung zur
Anlage kommen könnte. Somit arbeitet die Klappe 11 auch in axialer Richtung berührungslos.
Insgesamt ergibt sich für die Klappe 11 dadurch ein extrem reibungsarmer und verschleißarmer
Betrieb. Ein Anschlag zur Definition der Schließstellung und/oder Offenstellung kann
beispielsweise intern im Stellantrieb 3 vorgesehen sein.
[0019] Bei der hier gezeigten, bevorzugten Ausführungsform umfasst der Leitungsabschnitt
2 einen Dichtkörper, der den Dichtungsabschnitt 15 bildet und im folgenden daher ebenfalls
mit 15 bezeichnet wird. Der Dichtkörper 15 bildet ein unabhängiges Bauteil und ist
separat vom übrigen Leitungsabschnitt 2 hergestellt. Im montierten Zustand ist der
Dichtkörper 15 unmittelbar am Leitungsabschnitt 2 fest angebracht. Beispielsweise
ist der Dichtkörper 15 mit Hilfe von zwei Schrauben 18 am Leitungsabschnitt 2 befestigt.
[0020] Um den Drosseldichtspalt 17 hinsichtlich seiner Geometrie mit einer besonders hohen
Präzision bereitstellen zu können, wird er vorzugsweise durch das Herstellen und/oder
formgebende Bearbeiten der Klappe 11 und/oder der Dichtfläche 14 hergestellt, und
zwar innerhalb des Dichtungsabschnitts 15 bzw. innerhalb des Dichtkörpers 15. D.h.,
erst mit der Fertigstellung der Klappe 11 und/oder Dichtfläche 14 wird der Drosseldichtspalt
17 ausgebildet. Hierdurch werden separate Fertigungstoleranzen von Klappe 11 und Dichtungsabschnitt
bzw. Dichtkörper 15 im Hinblick auf die Herstellungstoleranzen des Drosseldichtspalts
17 ausgeglichen.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird zunächst die Klappe 11 vorgefertigt, wobei
die Klappe 11 insbesondere im Bereich ihrer Klappenkante 16 noch nicht ihre endgültige
Form aufweist. Die insoweit unfertige Klappe 11 wird im Dichtungsabschnitt 15 bzw.
im Dichtkörper 15 positioniert, und zwar in einer vorbestimmten Relativlage oder Solllage
dazu. Hierbei sind Klappe 11 und Dichtungsabschnitt 15 bzw. Dichtkörper 15 so aufeinander
abgestimmt, dass in diesem Ausgangszustand in radialer Richtung zwischen der Klappenkante
16 und der Dichtfläche 14 ein Abstand vorliegt, der gegenüber dem noch herzustellenden
Drosseldichtspalt 17 bzw. gegenüber dessen Spaltweite verkleinert ist. Insbesondere
kann die Klappenkante 16 zumindest bereichsweise die Dichtfläche 14 berühren und/oder
überlappen. Unter Beibehaltung der Solllage zwischen Klappe 11 und Dichtungsabschnitt
15 bzw. Dichtkörper 15 wird nun durch Bearbeitung der Klappenkante 16 und/oder der
Dichtfläche 14 der Drosseldichtspalt 17 hergestellt. Beispielsweise wird der Drosseldichtspalt
17 durch Beschneiden der Klappenkante 16 und/oder der Dichtfläche 14 freigeschnitten.
Denkbar ist beispielsweise ein Laserschneidverfahren oder Wasserstrahlschneidverfahren.
[0022] Bei einer anderen Ausführungsform kann die Klappe 11 beispielsweise durch Spritzgießen,
insbesondere aus Kunststoff, hergestellt werden. Dabei kann die Dichtfläche 14 in
einem Gießwerkzeug zum Spritzgießen der Klappe 11 einen Wandabschnitt bilden, der
zur Begrenzung der Klappenkante 16 dient. Vorzugsweise lassen sich Gießparameter,
wie Temperatur und Druck, und der Klappenwerkstoff so wählen, dass der Drosseldichtspalt
17 beim Erstarren des gespritzten Klappenwerkstoffs von selbst entsteht, und zwar
durch Schwindung des erkaltenden Klappenwerkstoffs.
[0023] Alternativ kann auch die Dichtfläche 14 durch Spritzgießen hergestellt werden, wobei
dann die Klappe 11 bzw. deren Klappenkante 16 in einem Gießwerkzeug zum Spritzgießen
der Dichtfläche 14 einen Wandabschnitt bildet, der zur Begrenzung der Dichtfläche
14 dient. Auch hierbei lassen sich dann die Gießparameter und der verwendete Werkstoff
so wählen, dass der Drosseldichtspalt 17 beim Erstarren von selbst entsteht.
[0024] Bei einer weiteren Variante kann die vorgefertigte, jedoch noch nicht endfertige
Klappe 11 in einer vorbestimmten Relativlage oder Solllage im Dichtungsabschnitt 15
bzw. Dichtkörper 15 positioniert werden. Die unfertige Klappe 11 und der Dichtungsabschnitt
15 bzw. der Dichtkörper 15 sind dabei vorzugsweise so aufeinander abgestimmt, dass
in diesem Ausgangszustand zwischen der Klappenkante 16 und der Dichtfläche 14 ein
Abstand vorliegt, der gegenüber dem noch herzustellenden Drosseldichtspalt 17 bzw.
dessen Spaltweite vergrößert ist. Die so positionierte Klappe 11 kann nun durch gezieltes
Erwärmen und plastisches Verformen endgeformt werden, derart, dass sich der Klappenrand
16 in Richtung Dichtfläche 14 bewegt. Mit diesem Umformvorgang wird gleichzeitig der
Drosseldichtspalt 17 ausgebildet. Ein derartiger Umformvorgang kann beispielsweise
durch sogenanntes Heißpressen realisiert werden. Ebenso ist es möglich, die Erwärmung
des zu verformenden Abschnitts mittels Ultraschall durchzuführen.
[0025] Desweiteren ist es grundsätzlich möglich, den Dichtkörper 15 so auszugestalten, dass
er als Stanzwerkzeug zum Ausstanzen der Klappe 11 aus einem Bahnenmaterial verwendbar
ist. Der Dichtkörper 15 weist dann eine entsprechende Schneidkante auf. Desweiteren
besitzt der Dichtkörper 15 eine auf die Schneidkante folgende Querschnittserweiterung,
die so dimensioniert ist, dass die mit dem Dichtkörper 15 ausgestanzte Klappe 11 im
vorgesehen Dichtungsquerschnitt dann den gewünschten Drosseldichtspalt 17 gegenüber
der Dichtfläche 14 automatisch ausbildet.
[0026] Darüber hinaus sind weitere Verfahren zur Herstellung bzw. Ausbildung des Drosseldichtspalts
17 denkbar. Beispielsweise ist der Einsatz schleifender Materialkombinationen möglich,
bei denen sich ein harter schleifender Werkstoff in einen weichen schleifbaren Werkstoff
einschleift, um so den Drosseldichtspalt auszubilden. Ein derartiges Verfahren ist
beispielsweise in der bereits eingangs genannten
EP 1 498 596 A2 offenbart, die hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt der
vorliegenden Erfindung hinzugefügt wird.
[0027] Wie dargestellt, kann die Ausbildung des Drosseldichtspalts 17 direkt innerhalb des
Leitungsabschnitts 2 durchgeführt werden, sofern der Dichtungsabschnitt 15 einen integralen
Bestandteil des Leitungsabschnitts 2 bildet. Für den bevorzugten Fall, dass der Dichtungsabschnitt
15 durch den bezüglich des Leitungsabschnitts 2 separierbaren Dichtkörper 15 gebildet
ist, lässt sich der Drosseldichtspalt 17 separiert vom übrigen Leitungsabschnitt 2
innerhalb der Solllagenanordnung von Klappe 11 und Dichtkörper 15 herstellen. Dies
kann im Hinblick auf die Zugänglichkeit der Klappenkante 16, der Dichtfläche 14 und/oder
des Drosseldichtspalts 17 vorteilhaft sein.
[0028] Nach dem Herstellen des Drosseldichtspalts 17 lassen sich die Klappe 11 und der Dichtkörper
15 am übrigen Schaltventil 1 anbauen. Wie gezeigt wird der Dichtkörper 15 vorzugsweise
am Leitungsabschnitt 2 befestigt. Beispielsweise ist die Klappe 11 mit der Antriebswelle
12 verschraubt; ebenso sind andere Befestigungsmaßnahmen denkbar. Dementsprechend
ist die Klappe 11 ein separat von der Antriebswelle 12 hergestelltes Bauteil und ist
im montierten Zustand an diese angebaut.
[0029] Um die hohe Qualität des Drosseldichtspalts 17 auch im montierten Zustand von Klappe
11 und Dichtkörper 15 gewährleisten zu können, kann bei einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen sein, einen strömungsführenden Innenquerschnitt des übrigen Leitungsabschnitts
2 zumindest in einem an den Dichtkörper 15 angrenzenden axialen Bereich, insbesondere
geringfügig, mit einer Fase oder größer auszugestalten als der strömungsführende Innenquerschnitt
des Dichtkörpers 15. Hierdurch lassen sich beispielsweise Kollisionen zwischen der
Klappenkante 15 und dem übrigen Leitungsabschnitt 2 vermeiden.
[0030] Bei der hier gezeigten, bevorzugten Ausführungsform besitzt der Dichtkörper 15 eine
vom Betrachter abgewandte axiale Stirnseite 19, vergleiche Fig. 2. Diese Stirnseite
19 ist vorzugsweise eben ausgestaltet und liegt in einer nicht näher bezeichnete Trennebene
am Leitungsabschnitt 2 an. In besagter Trennebene liegt die Drehachse 13. In der Schließstellung
liegt auch eine Mittelebene der Klappe 11 in der Trennebene. Der Leitungsabschnitt
2 besitzt zur Aufnahme des Dichtkörpers 15 eine entsprechende Aussparung 20, die eine
zur Stirnseite 19 komplementäre Anlageseite 21 aufweist.
[0031] Bemerkenswert ist bei der hier gezeigten Ausführungsform außerdem, dass am Dichtkörper
15 an einer nicht näher bezeichneten, dem Betrachter zugewandten, axialen Stirnseite
radial außen eine in Umfangsrichtung umlaufende Stufe 22 ausgebildet ist, die im montierten
Zustand gemäß Fig. 1 die Nut 7 radial innen und axial begrenzt. Die Nut 7 ist demnach
nur radial außen von einer nicht näher bezeichneten Wandung der Aussparung 20 des
Leitungsabschnitts 2 begrenzt. Die dem Betrachter zugewandte, axiale Stirnseite des
Dichtkörpers 15 erstreckt sich vorzugsweise in einer Ebene, insbesondere in derselben
Ebene wie die dem Betrachter zugewandte Flanschseite 4 des Leitungsabschnitts 2.
[0032] Am Leitungsabschnitt 2 ist in einem vom Stellantrieb 3 entfernten Bereich ein Lagerabschnitt
23 angeformt, in dem ein vom Stellantrieb 3 entferntes Ende der Antriebswelle 12 drehbar
gelagert ist. Der Lagerabschnitt 23 ist vergleichsweise steif ausgestaltet, um relativ
hohe Momente bezüglich der Drehachse 13 aufnehmen zu können, ohne dass es hierbei
zu einer signifikante Verformung des Leitungsabschnitt 2 kommt. Der Lagerabschnitt
23 trägt eine Halterung 24, die beispielsweise mittels Schrauben 25 am Lagerabschnitt
23 fixiert ist. Die Halterung 24 dient zur Drehsicherung eines Torsionsfederstabs
26, der sich koaxial zur Drehachse 13 erstreckt. Der Torsionsfederstab 26 erstreckt
sich koaxial innerhalb der Antriebswelle 12, die hierzu als Hohlwelle ausgebildet
ist. Die Antriebswelle 12 ist an einem vom Lagerabschnitt 23 entfernten Bereich drehfest
mit dem Torsionsfederstab 26 verbunden. Der Torsionsfederstab 26 besitzt seine Neutrallage
mittig zwischen der Schließstellung und der Offenstellung der Klappe 11 und dient
als Rückstelleinrichtung für den Stellantrieb 3. Der Torsionsfederstab 26 stellt in
jeder Endlage des Stellantriebs 3, also in der Schließstellung und in der Offenstellung
der Klappe 11 potentielle Energie bereit, die zu Beginn jeder Umschaltphase eine starke
Beschleunigung der Klappe 11 ermöglicht.
1. Verfahren zum Herstellen eines Schaltventils (1) zum Steuern einer Gasströmung in
einer Gasleitung einer Brennkraftmaschine, insbesondere in einem Kraftfahrzeug,
- wobei das Schaltventil (1) einen Leitungsabschnitt (2) zum Einbau in die Gasleitung
und einen Stellantrieb (3) zum Drehverstellen einer Klappe (11) um eine innerhalb
des Leitungsabschnitts (2) quer zur Strömungsrichtung verlaufende Drehachse (13) aufweist,
wobei in einer Schließstellung der Klappe (11) radial zwischen einer Klappenkante
(16) und einer der Klappe (11) zugewandten Dichtfläche (14) eines die Klappe (11)
entlang der Klappenkante (16) in Umfangsrichtung einfassenden Dichtungsabschnitts
(15) ein Drosseldichtspalt (17) ausgebildet ist,
- wobei der Drosseldichtspalt (17) durch Herstellen und/oder formgebendes Bearbeiten
der Klappe (11) und/oder der Dichtfläche (14) innerhalb des Dichtungsabschnitts (15)
hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Klappe (11) nach ihrer Herstellung im Dichtungsabschnitt (15) in einer vorbestimmten
Relativlage positioniert wird, wobei Klappe (15) und Dichtungsabschnitt (15) so aufeinander
abgestimmt sind, dass in diesem Ausgangszustand in radialer Richtung zwischen Klappenkante
(16) und Dichtfläche (14) ein gegenüber dem Drosseldichtspalt (17) verkleinerter Abstand
vorliegt,
- dass der Drosseldichtspalt (17) bei positionierter Klappe (11) durch Bearbeiten der Klappenkante
(16) und/oder der Dichtfläche (14) hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Klappe (11) durch Spritzgießen hergestellt wird, wobei die Dichtfläche (14) in
einem Gießwerkzeug als Wandabschnitt zur Begrenzung der Klappenkante (16) dient, wobei
die Gießparameter und der Werkstoff der Klappe (11) so gewählt sind, dass der Drosseldichtspalt
(17) beim Erstarren des Klappenwerkstoffs durch Schwindung entsteht,
- dass die Dichtfläche (14) durch Spritzgießen hergestellt wird, wobei die Klappenkante
(16) in einem Gießwerkzeug als Wandabschnitt zur Begrenzung der Dichtfläche (14) dient,
wobei die Gießparameter und der Werkstoff der Dichtfläche (14) so gewählt sind, dass
der Drosseldichtspalt (17) beim Erstarren des Dichtflächenwerkstoffs durch Schwindung
entsteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Klappe (11) nach ihrer Herstellung im Dichtungsabschnitt (15) in einer vorbestimmten
Relativlage positioniert wird, wobei Klappe (11) und Dichtungsabschnitt (15) so aufeinander
abgestimmt sind, dass in diesem Ausgangszustand in radialer Richtung zwischen Klappenkante
(16) und Dichtfläche (14) ein gegenüber dem Drosseldichtspalt (17) vergrößerter Abstand
vorliegt,
- dass der Drosseldichtspalt (17) durch Erwärmen und plastische Verformung der positionierten
Klappe (11) hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein den Dichtungsabschnitt bildender Dichtkörper (15) separat vom übrigen Leitungsabschnitt
(2) hergestellt wird und erst nach dem Herstellen des Drosseldichtspalts (17) an den
Leitungsabschnitt (2) angebaut wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtkörper (15) so ausgestaltet ist, dass er zum Austanzen der Klappe (11) aus
einem Bahnenmaterial verwendbar ist.
7. Schaltventil zum Steuern einer Gasströmung in einer Gasleitung einer Brennkraftmaschine,
insbesondere in einem Kraftfahrzeug,
- mit einem Leitungsabschnitt (2) zum Einbau in die Gasleitung,
- mit einem Stellantrieb (3) zum Drehverstellen einer Klappe (11) um eine innerhalb
des Leitungsabschnitts (2) quer zur Strömungsrichtung verlaufende Drehachse (13),
- wobei in einer Schließstellung der Klappe (11) radial zwischen einer Klappenkante
(16) und einer der Klappe (11) zugewandten Dichtfläche (14) eines die Klappe (11)
entlang der Klappenkante (16) in Umfangsrichtung einfassenden Dichtungsabschnitts
ein Drosseldichtspalt (17) ausgebildet ist,
- wobei der Dichtungsabschnitt durch einen separat vom übrigen Leitungsabschnitt (2)
hergestellten Dichtkörper (15) gebildet ist, der unmittelbar an den Leitungsabschnitt
(2) fest angebaut ist.
8. Schaltventil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtkörper (15) mit einer ebenen, axialen Stirnseite (19) in einer Trennebene,
in der die Drehachse (13) liegt, am Leitungsabschnitt (2) anliegt.
9. Schaltventil nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Stellantrieb (3) ein Gehäuse (8) aufweist,
- dass zumindest ein Teil (9) des Gehäuses (8) integral am Leitungsabschnitt (2) ausgebildet
ist.
10. Schaltventil nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Leitungsabschnitt (2) an jeder axialen Flanschseite (4) eine axial offene, in
Umfangsrichtung geschlossen umlaufende Nut (7) zur Aufnahme einer Axialdichtung aufweist,
und/oder
- dass an der den Dichtkörper (15) aufnehmenden Flanschseite (4) die Nut (7) radial innen
und axial durch eine am Dichtkörper (15) ausgebildete Stufe (22) gebildet ist und/oder
begrenzt ist, und/oder
- dass zumindest eine der Flanschseiten (4) eben ausgestaltet ist.
11. Schaltventil nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Klappe (11) ein separat von einer sich koaxial zur Drehachse (13) im Leitungsabschnitt
(2) erstreckenden Antriebswelle (12) des Stellantriebs (3) hergestelltes Bauteil ist,
und/oder
- dass die Klappe (11) an die Antriebswelle (12) angebaut ist.
12. Schaltventil nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Drosseldichtspalt (17) durch Bearbeitung der Klappenkante (16) und/oder der Dichtfläche
(14) hergestellt ist, oder
- dass der Drosseldichtspalt (17) durch Schwindung der bis an die Dichtfläche (14) angespritzten
Klappe (11) gebildet ist, oder
- dass der Drosseldichtspalt (17) durch Erwärmen und plastisches Verformen der Klappe (11)
mit radialer Ausdehnung (16) hergestellt ist.