[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Verbrennungstechnik und
betrifft eine Vorrichtung zum Verbrennen eines flüssigen oder pulverförmigen Brennstoffes
mit einer Zerstäuberdüse, die eine Ventilanordnung für die Steuerung der Zufuhr des
Brennstoffes, einen Druckluftanschluss, eine Mischkammer für die Mischung des Brennstoffes
mit Druckluft und eine Düsenöffnung zur Zerstäubung eines Nebels von Brennstoff in
Druckluft aufweist. Es ist ferner eine Einrichtung zum Vorwärmen des Brennstoffes
auf eine vorbestimmte Temperatur vorgesehen, welche in einem die Düse einfassenden
Düsenstock angebracht ist. Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zum Verbrennen
eines Brennstoffes mittels der vorgenannten Vorrichtung.
STAND DER TECHNIK
[0002] Solche Vorrichtungen sind auf dem Gebiet der Verbrennungstechnik allgemein bekannt
und werden beispielsweise mit einer aus
EP-A-0 566 855 oder
EP-A-0 731 315 bekannten Druckluft-Oelzerstäuberdüse betrieben. Bei ölbetriebenen Heizungsanlagen
wird das zu verbrennende Heizöl unter einem Druck von mehreren (etwa 5 bar) durch
eine Druckluft-Zerstäuberdüse in den Brennerraum eingespritzt und dabei zerstäubt.
Um zu verhindern, dass das Heizoel beim Abschalten des Brenners durch den hohen Druck
nachtröpfelt, ist in den vorgenannten Druckschriften eine Membrane mit einem von einer
Druckfeder vorgespannten Schiesskolben (
EP-A-0 566 855) oder eine zwischen zwei Federn eingespannte Membrane (
EP-A-0 731 315) vorgesehen.
[0003] Diese bekannten Vorrichtungen sind speziell für Heizöl ausgebildet, das aufgrund
der umwelttechnischen Vorschriften besondere Qualitäten einhalten muss. Es ist insbesondere
nicht möglich, andere pflanzliche Oele wie Rapsoel oder auch Fett mit einer solchen
Vorrichtung zu verbrennen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine solche Vorrichtung zur Verbrennung
von flüssigen Brennstoffen derart zu verbessern, dass eine Verbrennung von andersartigen
Oelen und Fetten als Heizoel ermöglicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst.
[0006] Die wesentliche Erkenntnis der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass im Gegensatz
zu den herkömmlichen Druckluft-Zerstäuberdüsen die Druckluft als Energieträger und
Steuermedium für die Ventilanordnung eingesetzt wird. Dadurch kann die Zufuhr von
flüssigem oder pulverförmigem Brennstoff mit einem geringeren Druck erfolgen und somit
eine sehr genaue Steuerung der Ventilanordnung erreicht werden. Die für die Steuerung
verwendete Druckluft saugt aufgrund des Unterdrucks den flüssigen oder pulverförmigen
Brennstoff an, so dass schon in der Mischkammer eine ausgezeichnete Vermischung bzw.
Zerstäubung des Brennstoffes mit der Druckluft erfolgt.
[0007] Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung können verschiedene Brennstoffarten und Brennstoffqualitäten
verbrannt werden, ohne dass irgendwelche Teile ausgetauscht werden müssen. Es können
auch Brennstoffe mit einer Beimischung von bis zu 20 % Wasser problemlos verbrannt
werden. Wenn die Druckluft durch reinen Sauerstoff ersetzt wird, wird ein Teil des
als Nebel mitgeführten Wasser zersetzt und verbrannt, was einer höheren Flammentemperatur
zur Folge hat.
[0008] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus den abhängigen Patentansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung, in welcher die Erfindung anhand eines in den schematischen
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert wird. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Verbrennungsvorrichtung mit einer Zerstäuberdüse, einem Vorwärmer und einer Druckluftzufuhr,
- Fig. 2
- die Zerstäuberdüse der Fig. 1 in weiteren Einzelheiten, eingespannt in einem Düsenstock
mit einer Ummantelung, kurz vor dem Öffnen des Ventils,
- Fig. 3
- dieselbe Zerstäuberdüse der Fig. 2 mit geschlossenem Ventil,
- Fig. 4
- dieselbe Zerstäuberdüse der Fig. 2 bei geöffnetem Ventil,
- Fig. 5
- dieselbe Zerstäuberdüse der Fig. 2 nach dem Schliessen des Ventils,
- Fig. 6
- einen Querschnitt in Längsrichtung durch ein Flammrohr,
- Fig. 7
- einen Querschnitt in Querrichtung durch das Flammrohr der Fig. 6,
- Fig. 8
- ein pneumatisches-hydraulisches Steuerschema für die Steuerung der Verbrennungsvorrichtung,
und
- Fig. 9
- eine Variante der Zerstäuberdüse.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0009] In den Figuren sind für dieselben Elemente jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet
worden und erstmalige Erklärungen betreffen alle Figuren, wenn nicht ausdrücklich
anders erwähnt.
[0010] In der Figur 1 ist eine Verbrennungsvorrichtung 1 mit einer Zerstäubungsdüse 2, einer
Ummantelung 3 mit einem Druckluftanschluss 4 und einem Oelvorwärmer 5 gezeigt. Die
Ummantelung 3 umgibt im wesentlichen den Oelvorwärmer 5, so dass die Druckluft, welche
durch die Ummantelung 3 strömt, gleichzeitig vom Vorwärmer 5 in etwa auf dieselbe
Temperatur wie das Oel vorgewärmt wird. Der Oelvorwärmer 5 besteht aus einem Schaft
6 mit einer auf diesem aufgewickelten Widerstandsheizung 7 und einem Kunststoffgehäuse
8 für die Anschlüsse 9 für die Heizwicklung. Ein Brennstoff-Zufuhrrohr 10 ist mechanisch
mit dem Schaft 6 verbunden. Auf den Oelvorwärmer 5 ist eine Verbindungshülse 12 geschraubt,
die auf der anderen Seite die Zerstäubungsdüse 2 mittels einer angeschraubten Befestigungshülse
13 trägt. Die Verbindungshülse 12 ist mit einer sogenannten Volustatdrossel 14 mit
einem kleinen Durchflussloch 15 versehen, bei welchem der Brennstoffdruck und der
Durchfluss verringert werden. Ferner ist vor der Volustatdrossel 14 ein grobmaschiger
Filter 16 aus Sintermetall angebracht. Mit Hilfe der Drossel 14 wird der Pumpdruck
des Oels abgebaut und gleichzeitig je nach Leistungsbedarf die gewünschte Oelmenge
in Abhängigkeit des Pumpendrucks dosiert. Die Drossel 14 kann auch statt im Düsenstock
unmittelbar nach der Oelpumpe eingebaut werden.
[0011] Anhand der Figuren 2 und 3 werden weiteren Einzelheiten der Zerstäubungsdüse 2 dargestellt
und erklärt. Zwischen der Befestigungshülse 13 und dem eingeschraubten Düsenkörper
20 der Zerstäuberdüse 2 ist ein axialsymmetrischer Aufnahmeraum 21 gebildet. Von diesem
Aufnahmeraum 21 her gesehen ist im Düsenkörper 20 eine axiale Sacklochbohrung 22 eingeformt,
welche sich an ihrem Grund kegelstumpfförmig bis zu einer Düsenöffnung 23 des Düsenkörpers
20 verjüngt. In dieser Sacklochbohrung 22 des Düsenkörper 20 ist ein axialsymmetrischer
Einsatzes 24 eingeschraubt. Das hintere, der Düsenöffnung 23 abgewandte Ende des Einsatzes
24 weist einen vorderen Hülsenabschnitt 25 auf, der in die als Düsenstock ausgebildete
Verbindungshülse 12 eingesetzt und dort abgedichtet geführt ist. Die Abdichtung erfolgt
durch einen O-Ring 26. Dieser O-Ring 26 liegt andererseits an der Innenwand eines
axialen Gleitraumes 27 der Verbindungshülse 12, in die eine Zuleitung 28 für den flüssigen
oder pulverförmigen Brennstoff mündet.
[0012] In den Aufnahmeraum 21 der Befestigungshülse 13 wird Druckluft - mit Pfeilen 30 dargestellt
- zugeführt. Der Aufnahmeraum 21 geht dann über Luftzufuhrleitungen oder Bohrungen
50 - siehe unten - in einen im wesentlichen zylindrischen Ringspalt 31 über, der zwischen
dem Einsatz 24 und dem Düsenkörper 20 gebildet ist, und welcher seinerseits wegen
bei der kegelstumpfförmigen Verjüngung der Sacklochbohrung 22 in zur Düsenöffnung
23 hin in einen im wesentlichen kegelstumpfförmigen Spalt 32 übergeht. Der zylindrische
Ringspalt 31 entsteht dadurch, dass der Durchmesser der Sacklochbohrung 22 etwas grösser
ist als der Durchmesser des vorderen, der Düsenöffnung 22 zugewandten Hülsenabschnittes
25 des Einsatzes 24. Der kegelstumpfförmige Spalt 32 entsteht durch einen entsprechenden
axialen Versatz zwischen dem kegelstumpfförmigen Grund der Sacklochbohrung 22 und
einer Frontpartie eines weiter unten beschriebenen, am Einsatz 24 angeordneten axialsymmetrischen
Klemmelements 33. Der Grund der Sacklochbohrung 22 ist mit - hier nicht dargestellten
- etwa tangential zur Düsenöffnung 23 verlaufenden Leitkanälen belegt, wie in den
Figuren 2 und 3 der
EP-A-0 566 855 gezeigt. Der zylindrische Ringspalt 31 und der kegelstumpfförmige Spalt 32 bilden
somit zusammen einen axialsymmetrischen Zwischenraum zwischen dem Einsatz 24 und dem
Düsenkörper 20.
[0013] Von dem vorderen Hülsenabschnitt 25 her gesehen ist in ein Mittelteil 34 und daran
anschliessend in den hinteren Hülsenabschnitt 35 des Einsatzes 24 eine durchgehende
Axialbohrung 36 eingeformt, welche nach hinten mit dem Gleitraum 27 und mit der Zuleitung
28 für Öl in Verbindung steht. Am ihrem anderen Ende verjüngt sich diese Axialbohrung
36, wobei das Ende von einem Ringwall 37 umgeben ist. Die Oberkante des Ringwalles
37 liegt in derselben Ebene wie einen Ringabsatz 42 des vorderen Hülsenabschnittes
25, so dass auf der anderen Seite des Ringwalles 37 eine als Mischkammer ausgebildete
Ringnut 38 ausgebildet ist, welche über Radialbohrungen oder radiale Kanäle 39 mit
dem zylindrischen Ringspalt 31 in Verbindung steht.
[0014] Auf der Oberkante des Ringwalls 37 liegt eine scheibenförmige Membran 41 auf, welche
die Ringnut 38 übergreift und mit ihrem Rand auf dem Ringabsatz 42 des vorderen Hülsenabschnittes
25 aufliegt. Auf diesen Ringabsatz 42 wird die Membran 41 mittels eines Klemmelementes
33 an ihrem Rand festgeklemmt. Dieses Klemmelement 33 ist in den vorderen Hülsenabschnitt
25 mit einem Press-Sitz hineingeschoben und so befestigt. Im Bereich des Grundes der
Sacklochbohrung 22 des Düsenkörpers 20 ist dieses Klemmelement 33 zur Düsenöffnung
23 hin kegelstumpfförmig ausgeformt, um den kegelstumpfförmigen Spalt 32 des oben
erwähnten axialsymmetrischen Zwischenraumes zu bilden.
[0015] In das Klemmelement 33 ist eine Sacklochbohrung 43 eingeformt, in welcher ein Schliesskolben
44 gleitend gehalten ist. Dieser Schliesskolben 44 drückt mittels einer Druckfeder
45 gegen die Membran 41. Die Druckfeder 45 stützt sich einerseits gegen den trichterförmigen
Boden einer Sacklochbohrung 46 im Schliesskolben 44 und andererseits gegen einen trichterförmigen
Boden der Sacklochbohrung 43. Aus diesem Boden führt im übrigen eine Entlastungsbohrung
48 zum kegelstumpfförmigen Spalt 32, welche axial zur gegenüberliegenden Düsenöffnung
23 des Düsenkörpers 20 angeordnet ist.
[0016] Ferner sind im Mittelteil 34 des Einsatzes 24 als Luftzufuhrleitungen ausgebildeten
Bohrungen 50 vorgesehen, die vom Aufnahmeraum 21 zur Ringnut 38 führen. Diese Bohrungen
50 verbinden den Aufnahmeraum 21 mit der Ringnut 38, so dass die Druckluft 30 direkt
auf die Membran 41 gerichtet ist.
[0017] In den Figuren 4 und 5 ist die Zerstäuberdüse 2 mit dem Ventil oder der Membran 41
in geöffnetem Zustand bzw. in geschlossenem Zustand dargestellt.
[0018] In den Figuren 6 und 7 ist ein spezielles Flammrohr 55 gezeigt, dass auf einem hier
nicht-dargestellten, üblichen Befestigungsrohr mittels Schrauben in die Gewindebohrungen
56 befestigt ist. Die in Figur 1 dargestellte Verbrennungsvorrichtung weist auf der
Vorderseite ein übliches - hier nicht weiter dargestelltes - Mischsystem mit Zündelektroden
auf und wird mit der Zerstäubungsdüse 2 eingangs des Flammrohrs 55 montiert. Wie nun
aus den Figuren 6 und 7 ersichtlich, ist das Flammrohr 55 im Eingangsbereich 57 grösstenteils
verjüngt und lediglich an den Ausbuchtungen 58, die dem Innendurchmesser des Befestigungsrohres
entsprechen, am Befestigungsrohr angeschraubt, so dass die Wärme im Flammrohr nur
beschränkt auf das Befestigungsrohr übertragen wird. Das Flammrohr 55 ist vorzugsweise
aus einem Keramik-Werkstoff hergestellt. Durch den sogenannten Rezirkulationspalt
zwischen dem Flammrohr 55 und dem Befestigungsrohr werden nun heisse Abgase der Flamme
nochmals zugeführt. Diese Abgase werden von aussen am Flammrohr 55 durch den Rezirkulationsspalt
zurückgesogen. Durch die mitgesaugten Gase werden optimalere Abgaswerte erreicht.
[0019] Das Flammrohr 55 kann auch aus Metall hergestellt und inwendig mit einem Filz aus
feuerfesten Keramikfasern oder mit einem aus Keramikfasern vakuumgepressten bzw. gezogenen
Innenrohr ausgekleidet sein. Vorzugsweise ist auch die Ummantelung 3 (siehe Fig. 1)
auf der Flammenseite mit einem solchen Filz überzogen. Diese Auskleidung bzw. Filz
verhindert, dass der Sprühnebel im kalten Zustand an der relativ kalten Oberfläche
des Flammrohrs 55 kondensiert. Ferner isoliert der Filz das Flammrohr 55 und die Ummantelung
3 von der heissen Flamme, so dass es eine geringere Materialalterung gibt.
[0020] In Figur 8 ist ein pneumatisch-hydraulisches Steuerschema für die erfindungsgemässen
Verbrennungsvorrichtung 1 dargestellt. In der Halterung der Druckluft-Zerstäuberdüse
1 ist eine Regelelektronik 60 mit einer Heizung 61, einem Fühlelement 62 und einem
Thermostat 63 vorgesehen. Der Thermostat 63 ist mit einem Zeitrelais 64 verbunden.
Mittels eines Motors M wird einerseits einen Doppelmembranverdichter 66 und andererseits
eine Ölpumpe 67 angetrieben. In der Druckluft-Zufuhrleitung 68 ist ein Magnetventil
69 und sind ein Luftdruck-Wächter 70 und eine Luftdruck-Regulierung 71 vorgesehen.
In der Oel-Zufuhrleitung 72 ist ein Magnetventil 73 vorgesehen.
[0021] In Figur 9 ist eine Variante der Zerstäuberdüse 2 dargestellt. Dieselben Elemente
sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet, und hier nicht weiter erläutert.
In der Sacklochbohrung 22' des Düsenkörpers 20' ist ein axialsymmetrisches Klemmelement
33' befestigt, welches mit der Grund der Sacklochbohrung 22' einen kegelstumpfförmigen
Spalt 32' mit tangential zur Düsenöffnung 23' verlaufenden Leitkanälen bildet. Der
Schiesskolben 44' ist nunmehr mit einer umlaufenden Ringnut 82 ausgebildet, in welcher
ein O-Ring 83 eingelegt, welche den Spalt zwischen Schiesskolben und Klemmelement
33' vollkommen abdichtet. Anstelle der Membrane 41 der Ausführung der Figur 1 ist
nunmehr eine Dichtungsscheibe 84 aus Gummi in einer keisscheibenförmigen Ausnehmung
85 eingelegt, welche das Ventil bildet. Im Mittelteil 34' des Einsatzes 24' sind nunmehr
als Luftzufuhrleitungen ausgebildete, parallel zur Axialbohrung 36' angeordnete Bohrungen
50' vorgesehen, welche zur Ringnut 38' führen. Diese Ringnut 38' geht zum Zentrum
hin in eine kegelstumpfförmige Ringnut 86 über, die von der Dichtungscheibe 84 abgedichtet
ist. Diese Dichtungsscheibe 84 dichtet gleichzeitig die Axialbohrung 36' ab, welche
zur Oelzufuhr dient.
[0022] Die Funktionsweise der Verbrennungsvorrichtung 1 lässt sich nun anhand der Figuren
wie folgt erklären:
[0023] Wenn der Brenner einen Impuls zum Starten des Verbrennungsvorgangs erhält, wird zuerst
Brennstoff im Düsenstock mit dem Oelvorwärmer bis zu einer Temperatur von maximal
80 °C aufgewärmt, um zu verhindern, dass das Öl verkokst. Nach Freigabe durch den
Thermostat 63 wird das Zeitrelais 64 mit einer einstellbaren Verweilzeit aktiviert.
Bei leicht entzündbaren Oelen wie Mineralöl kann die Verweilzeit auf Null eingestellt
werden, so dass der Brenner sofort startet. Bei schwer entflammbaren Brennstoffen
wie Pflanzenölen kann die Verweilzeit auf mehrere Minuten eingestellt werden, so dass
die erzeugte Wärme über die Volustatdrossel 14 bis zur Düse 2 fortpflanzen kann. Nachdem
die eingestellte Zeit abgelaufen ist, wird der Brenner gestartet.
[0024] Während der Vorspülzeit des Brenners wird die Druckluft mit dem Doppelmembranverdichter
66 aufgebaut und steht dann am Magnetventil 69 an. Wenn der Steuerautomat des Brenners
die Startfreigabe gibt, wird das Magnetventil 69 geöffnet. Die unter Druck stehende
Luft strömt dann Richtung Düse 2. Damit die Druckluft den zu zerstäubenden Brennstoff
nicht abkühlt, wird sie am Oelvorwärmer 5 in der Ummantelung 3 geführt. Die vorgewärmte
Luft steht am Ventil oder an der Membran 41 der Düse 2 an. Sobald der Druck der Druckluft
grösser ist als der vom Schiesskolben 44 und der Druckfeder 45 auf die Membran 41
ausgeübte Gegendruck, wird das Ventil oder die Membran 41 geöffnet und fliesst das
Öl in die als Mischkammer ausgebildete Ringnut 38, so dass Luft und Öl vermischt werden
und das Öl durch die ausströmende Luft mitgenommen wird. Auch der bei der Düsenöffnung
23 erzeugte Unterdruck wirkt zusätzlich auf den Schiesskolben 44 und somit auf die
Membran 41. Der aus dem Ventil ausströmende Brennstoff wird von der vorbeiströmende
Luft mitgenommen und kurz vor dem Düsenaustritt durch Tangentialkanälen (wie aus den
Figuren 2 und 3 der
EP-A-0 566 855 bekannt) zur Rotation gebracht. Durch diese Rotation und die Vorwärtsströmung des
Brennstoff-Luftgemisches entsteht beim Verlassen der Düsenöffnung 23 ein extrem feiner
Brennstoffnebel, der einem Gas ähnlich ist. Durch diese feine Vernebelung oder Vergasung
ist das schwer entflammbare Gemisch zündfreudiger geworden. Das entzündete Gemisch
brennt um so besser, da die Flamme nicht nur von aussen mit Luft versorgt wird, sondern
die Druckluft, welche zur Zerstäubung dient, reagiert jetzt auch von der Flammenmitte
gegen aussen, was die Verbrennung deutlich beschleunigt. Die Verbrennung findet vorzugsweise
in einem Flammrohr 55 statt, das mit Vorteil aus einer Keramik besteht. Die aus dem
Flammrohr 55 austretende Abgase weisen keinerlei unverbrannte Rückstände auf und bedürfen
somit keiner Nachverbrennung.
[0025] Es versteht sich für den Fachmann, dass die Funktionsweise der Zerstäuberdüse gemäss
Figur 9 ähnlich ist. Auch hier wird der Schiesskolben 44' durch den Überdruck zur
Düsenöffnung 23' hin bewegt und somit das Ventil geöffnet.
[0026] Das Flammrohr 55 kann mit einem verstellbaren Rezirkulationsspalt am Befestigungsrohr
eingestellt werden, wodurch die Verbrennung zusätzlich optimiert werden kann.
1. Vorrichtung zum Verbrennen eines flüssigen oder pulverförmigen Brennstoffes mit einer
Zerstäuberdüse (2), die eine Ventilanordnung (41) für die Steuerung der Zufuhr des
Brennstoffes, einen Druckluftanschluss (4), eine Mischkammer (38) für die Mischung
des Brennstoffes mit Druckluft und eine Düsenöffnung (23) zur Zerstäubung eines Nebels
von Brennstoff in Druckluft aufweist, mit einer Zuleitung (28) für den Brennstoff
und mit einer Einrichtung (5) zum Vorwärmen des Brennstoffes auf eine vorbestimmte
Temperatur, welche in einem die Düse (2) einfassenden Düsenstock vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass Luftkanäle in einer die Vorwärmeinrichtung (5) umgebenden Ummantelung (3) und eine
Befestigungshülse (13) mit an die Luftkanäle anschliessenden Verbindungskanälen vorgesehen
sind, wobei die Ummantelung (3) mit dem Düsenstock (12) der Zerstäuberdüse (2) einen
Ringspalt (21) für die Zufuhr und Erwärmung der Druckluft bildet, und dass vom Ringspalt
(21) ausgehende Luftzufuhrleitungen (50) im Düsenkörper (20) vorgesehen sind, derart,
dass die Ventilanordnung (41) von der Druckluft ansteuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung von einer eingespannten Membrane (41) oder von einer Druckscheibe
(84) gebildet ist und die Düse (2) einen axialen, von der Membrane abgeschlossenen
Brennstoffkanal (36) aufweist, und die Luftzufuhrleitungen (50) den Brennstoffkanal
radial umgeben und auf die Membrane oder die Druckscheibe stossen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Luftzufuhrleitungen (50) vorgesehen sind, welche auf einen gleichen
Abstand gegenüberliegend zum Brennstoffkanal angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischkammer von einer den Brennstoffkanal (36) umgebende Ringnut (38) gebildet
ist, in welche die Luftzufuhrleitungen (50) münden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenstock von einer Verbindungshülse (12) mit einer Drossel (14) zur Verringerung
der Durchflussmenge und des Brennstoffdruckes gebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungshülse (12) flüssigkeitsdicht mit der Übergangshülse (13) befestigt
und die Übergangshülse (13) flüssigkeitsdicht mit dem Düsenkörper (2) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungshülse (12) mittels einer Schraubverbindung mit der Übergangshülse
(13) und die Übergangshülse (13) mittels einer Schraubverbindung mit dem Düsenkörper
(20) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ausgangs der Zerstäubungsdüse (2) ein Flammrohr (55) vorzugsweise aus einer Keramik
oder inwendig mit einer Auskleidung aus Keramikfasern vorgesehen ist, welches am hinteren,
der Zerstäubungs-düse (2) zugewandten Ende im wesentlichen verjüngt ist, so dass zwischen
einem Befestigungrohr und dem Flammrohr (55) einen Rezirkulationsspalt gebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Druckluftanschluss (4) ein Magnetventil (73) vorgesehen ist, welches mittels
eines Zeitverzögerungsrelais (64) über eine Brennersteuerung geschaltet wird, um den
Brennstoff während einer vorbestimmten Zeit zu erwärmen und nach Ablauf dieser Zeit
die Ventilanordnung (41) zu öffnen und den Brennvorgang zu starten.
10. Verfahren zum Verbrennen eines Brennstoffes mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein flüssiger oder pulverförmiger Brennstoff in einer Zuleitung (28) mittels einer
Vorwärmeinrichtung (5) vorgewärmt und zu einer Ventilanordnung (41) zugeführt wird,
dass Druckluft in unmittelbarer Nähe der Vorwärmeinrichtung (5) vorgewärmt wird und
über Luftzufuhrleitungen (50) im Düsenkörper (20) auf die Ventilanordnung (41) zugeführt
wird, derart, dass die Druckluft die Ventilanordnung (41) ansteuert.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft nach einer Zeitverzögerung die Ventilanordnung (41) öffnet, um den
Brennstoff während einer vorbestimmten Zeit mittels der Vorwärmeinrichtung (5) vorzuwärmen
und den Brennvorgang nach Ablauf dieser vorbestimmten Zeit zu starten.