[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung pyrotechnischer Effekte gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Pyrotechnische Effekte werden unter anderem für die Ausbildung zur zivilen und militärischen
Verteidigung eingesetzt. Bei der Anwendung im Inneren von Gebäuden, beispielsweise
zur MOUT-Ausbildung, werden die pyrotechnischen Effekte durch kleinste Mengen pyrotechnischer
Effektladungen erzeugt.
[0003] Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art sind die Effektladungen zur Erzeugung der
pyrotechnischen Effekte in einem Hüllkörper untergebracht, der rohr- oder hülsenförmig
ausgebildet ist. Das Zünden der Effektladung erfolgt dabei durch elektrische Anzündpillen.
Diese und auch die Anordnung der Effektladungen im rohr- oder hülsenartigen Hüllkörper
machen die Herstellung bekannter Vorrichtungen dieser Art sehr aufwendig. Das gilt
besonders dann, wenn mehrere pyrotechnische Effekte im gleichen Hüllkörper angeordnet
sind. Besonders aufwendig ist dabei das Anzünden der einzelnen Effektladungen durch
die Anzündpillen.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung zur Erzeugung
pyrotechnischer Effekte zu schaffen, die einfach herstellbar ist, insbesondere wenn
sie eine größere Anzahl pyrotechnischer Effekte aufweist, und die gleichwohl über
eine große Zuverlässigkeit verfügt.
[0005] Eine Vorrichtung zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf.
Dadurch, dass die Hüllkörper mit pyrotechnischen Ladungen und Zündmitteln einem gemeinsamen
Träger zugeordnet sind und der Träger zu jedem Zündmittel führende Zündleiter aufweist,
ist eine einfache Konfiguration und Herstellung einer Vorrichtung mit mehreren pyrotechnischen
Effekten möglich bei hoher Zuverlässigkeit der Vorrichtung. Die Hüllkörper mit den
pyrotechnischen Ladungen und Zündmittel können je nach Anforderung gestaltet sein.
Mehrere Hüllkörper können auf dem gemeinsamen Träger angeordnet oder befestigt sein.
Dabei ist es nicht erforderlich, dass die Zündmittel Bestandteil der Hüllkörper sind.
Die Zündmittel können vielmehr auch dem Träger direkt zugeordnet oder in diesen integriert
sein. Die zu jedem Zündmittel führenden Zündleiter sind vorzugsweise elektrische Leitungen,
können aber auch aus linienhaft angeordneten brennbaren Substanzen bestehen wie beispielsweise
bei Zündschnüren oder dergleichen.
[0006] Vorzugsweise sind die Hüllkörper so ausgebildet, dass sie jeweils einen Teil des
Trägers einschließen oder bedecken. Dadurch lässt sich eine innige Verbindung zwischen
Hüllkörper und Träger erzielen. Der Träger ist relativ flach mit demgegenüber erhabenen
Hüllkörpern.
[0007] Vorteilhafterweise ist der vom jeweiligen Hüllkörper eingeschlossene Teil des Trägers
Zündmittelträger. Das Zündmittel bzw. der Zündmittelträger sind demnach vom Hüllkörper
eingeschlossen und durch denselben geschützt.
[0008] Vorzugsweise sind die Hüllkörper jeweils zwei- oder mehrteilig ausgebildet. Der Hüllkörper
kann durch diese Gestaltung leicht mit dem Träger verbunden und/oder einfach befüllt
werden.
[0009] Besonders vorteilhaft ist eine Gestaltung des Hüllkörpers derart, dass verschiedene
Teile des jeweiligen Hüllkörpers im Wesentlichen auf einander gegenüberliegenden Seiten
des Trägers angeordnet sind. So kann der Träger leicht abschnittsweise von den Hüllkörpern
eingeschlossen werden.
[0010] In Fortbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die einzelnen Hüllkörper am Träger
befestigt sind durch das Verbinden der Teile des jeweiligen Hüllkörpers miteinander.
Demnach sind Hüllkörper und Träger so ausgebildet, dass durch das Verbinden der Teile
des jeweiligen Hüllkörpers zugleich eine Verbindung mit dem Träger hergestellt wird.
[0011] Hüllkörper und Träger weisen vorzugsweise hierfür geeignete Ausnehmungen und/oder
Vorsprünge auf.
[0012] Vorteilhafterweise sind die Zündleiter in den Träger eingebettet oder liegen auf
dem Träger auf. Dadurch sind die Zündleiter gegen äußere Einflüsse weitgehend geschützt.
Sofern die Zündleiter auf dem Träger nur aufliegen, besteht vorzugsweise eine feste
Verbindung zum Träger.
[0013] Vorzugsweise sind die Zündmittel als Heizwiderstände ausgebildet. Die Zündleiter
sind in diesem Fall elektrische Leiter, an die die Heizwiderstände angeschlossen sind.
Letztere können mäanderartig angeordnete Heizleiter aufweisen. Dadurch kann auf kleiner
Fläche eine große Hitzeentwicklung erzielt werden. Um die Hitze lokal zu begrenzen,
sind die Heizleiter vorzugsweise wesentlich dünner, mit wesentlich geringeren Querschnitten
ausgebildet als die Zündleiter.
[0014] In Fortbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Träger flach, insbesondere
nach Art einer Karte, ausgebildet ist. Vorzugsweise hat der Träger Abmessungen, die
denen einer Scheck- oder Kreditkarte oder einem Bierdeckel ähnlich sind. Besonders
bevorzugt ist eine quadratische, flache Gestalt. Diese kann aber auch die Form einer
Scheibe oder jede andere flache Form und Größe aufweisen. Eine Mindestdicke ist nur
erforderlich zur Erzielung einer ausreichenden Stabilität, zur Aufnahme der Zündleiter
und zur Befestigung der Hüllkörper.
[0015] Vorteilhafterweise weist der Träger für jede pyrotechnische Ladung einen Zündmittelträger
auf, wobei die Zündmittelträger Teile bzw. Abschnitte des Trägers sind und insbesondere
teilweise entlang ihres Umfangs vom Träger im Übrigen unter Bildung von Zwischenräumen
abgetrennt sind und zwischen Zündmittelträger und Träger im Übrigen mindestens jeweils
ein Steg als Verbindung besteht. So können die Zündmittelträger Bereiche des Trägers
sein, in die beispielsweise die genannten Heizwiderstände eingebettet sind und die
insbesondere zungenartig ausgebildet sind.
[0016] Die Zündleiter sind vorzugsweise entlang der Stege oder in den Stegen geführt und
verbinden so den jeweiligen Zündmittelträger mit dem Träger im Übrigen. Die Stege
haben dadurch eine Doppelfunktion. Zum einen halten sie die Zündmittelträger am Träger
im Übrigen fest und zum anderen dienen sie als Führung für die Zündleiter.
[0017] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann der Träger mindestens einen vorzugsweise
randseitig elektrischen Anschluss, insbesondere Steckkontakt, aufweisen, wobei der
Anschluss mit allen Zündleitern verbunden ist. Auf diese Weise ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung leicht mit einem entsprechend konfigurierten Zündkabel und -stecker einer
Abschussvorrichtung verbindbar.
[0018] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann der Hüllkörper jeweils ein Deckelteil
und ein Bodenteil aufweisen, wobei der Deckelteil einen zum Bodenteil offenen Deckelinnenraum
aufweist zur Aufnahme zumindest eines Teils der pyrotechnischen Ladung. Der Deckelteil
ist demnach als Hohlraum ausgebildet und enthält die pyrotechnische Ladung oder einen
Teil hiervon.
[0019] Vorzugsweise ist der Bodenteil mit einem zum Deckelteil offenen Bodeninnenraum versehen
zur Aufnahme zumindest eines kleineren Teils der pyrotechnischen Ladung. Bei dieser
Gestaltung weist auch der Bodenteil einen Hohlraum auf, so dass sich das Volumen der
pyrotechnischen Ladung zum größeren Teil im Deckelteil befindet und zum kleineren
Teil im Bodenteil. Denkbar ist aber auch eine Lösung, bei der die pyrotechnische Ladung
nur im Deckelteil oder nur im Bodenteil oder nur in einem dazwischen liegenden mittleren
Teil angeordnet ist.
[0020] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist vorgesehen, dass Bodenteil und Deckelteil
jeweils umlaufende freie Ränder aufweisen, die einander insbesondere im Bereich des
Trägers überdecken. Durch die Überdeckung ist der Inhalt - die pyrotechnische Ladung
- gut abgeschirmt und geschützt. Die Anordnung der Überdeckung im Bereich des Trägers
verstärkt den Hüllkörper wirksam gerade in diesem Bereich.
[0021] Vorzugsweise sind Bodenteil und Deckelteil miteinander fest verbunden, insbesondere
durch Verschweißen oder Verkleben. Auch andere Verbindungsarten sind möglich, wie
beispielsweise Reibschweißen, Verschrauben oder Haftreibung in Verbindung mit passgenauer
Fertigung der Teile. Die pyrotechnische Ladung soll dadurch bis zur Zündung sicher
aufbewahrt sein.
[0022] Erfindungsgemäß können Bodenteil und/oder Deckelteil eine Ausnehmung zum Durchtritt
eines Teils des Trägers, insbesondere eines Zündmittelträgers, aufweisen. Dies hat
unter anderem fertigungstechnische Vorteile. Träger und Hüllkörper sind auf diese
Weise besonders innig miteinander verbindbar.
[0023] Auch können Bodenteil und Deckelteil seitliche Ränder, Wandungen oder Kragen aufweisen,
die einen korrespondierenden Rand des Trägers zwischen sich einfassen. Der Hüllkörper
ist auf diese Weise in einer genau definierten Position und äußerst stabil am Träger
gehalten.
[0024] Erfindungsgemäß kann der Hüllkörper, insbesondere am Deckelteil, vorzugsweise an
einer Oberseite desselben, Sollbruchstellen aufweisen, insbesondere streifen- oder
linienhafte Materialschwächungen. Diese können einander in einem gemeinsamen Mittelpunkt
kreuzen, welcher vorzugsweise zugleich Mittelpunkt der Oberseite des Deckelteils ist.
Dadurch richtet sich die Detonationswirkung der pyrotechnischen Ladung senkrecht zur
Ebene des Trägers. Benachbarte pyrotechnische Ladungen werden so am wenigstens beeinflusst.
[0025] Weitere Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen und der Beschreibung im Übrigen
zu entnehmen. Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Oberseite der Vorrichtung,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 entlang der Linie C-C,
- Fig. 3
- eine perspektivische Unteransicht der Vorrichtung,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Unterseite der Vorrichtung,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Vorrichtung,
- Fig. 6
- eine perspektivische Draufsicht auf die Oberseite der Vorrichtung,
- Fig. 7
- eine Unteransicht der Vorrichtung ohne Hüllkörper, also nur des Trägers mit Zündleitern,
- Fig. 8
- eine Unteransicht des Deckelteils eines Hüllkörpers,
- Fig. 9
- einen Schnitt durch den Deckelteil entlang der Linie A-A in Fig. 10,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf den Deckelteil des Hüllkörpers,
- Fig. 11
- eine Seitenansicht des Deckelteils,
- Fig. 12
- eine perspektivische Draufsicht auf den Deckelteil,
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf ein Bodenteil des Hüllkörpers,
- Fig. 14
- eine Seitenansicht des Bodenteils,
- Fig. 15
- einen Schnitt durch den Bodenteil entlang der Linie B-B in Fig. 13,
- Fig. 16
- eine perspektivische Seitenansicht des Bodenteils.
[0026] Die in den Figuren gezeigten Vorrichtungen werden eingesetzt bei zivilen oder militärischen
Verteidigungsübungen, und zwar insbesondere im Inneren von Gebäuden, wenn beispielsweise
realitätsnah Soldaten oder Polizisten den Häuserkampf oder die Erstürmung eines Hauses
üben. Dabei dient die Vorrichtung zur pyrotechnischen Simulation von Schüssen, Explosionen
oder auch Blendgranaten. Hierauf ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aber nicht beschränkt. Sie kann vielmehr auch für andere übliche Simulationen eingesetzt
werden.
[0027] Die gezeigte Vorrichtung erzeugt Simulationen, die akustisch und/oder optisch sein
können, durch die Zündung pyrotechnischer Ladungen. Die in den Figuren dargestellten
Vorrichtungen weisen mehrere pyrotechnische Ladungen auf. Die Anzahl der pyrotechnischen
Ladungen jeder Vorrichtung kann je nach Art der Simulation variieren. Es ist auch
denkbar, dass die Vorrichtung nur eine einzige pyrotechnische Ladung aufweist und
somit nur zur Simulation einer einzelnen Explosion oder dergleichen dient.
[0028] Die Fig. 1 bis 6 zeigen die Vorrichtung insgesamt mit allen Bestandteilen, soweit
diese in der jeweiligen Ansicht sichtbar sind. Ein plattenartiger Träger 20 ist mit
fünf pyrotechnischen Ladungen 21 bestückt, wobei diese jeweils in einem Hüllkörper
22 angeordnet sind. Der plattenartige Träger 20 weist hier ein im Wesentlichen quadratisches
Format auf mit einer Anordnung der fünf Hüllkörper 22 wie die Augen auf einem Spielwürfel,
das heißt mit vier Hüllkörpern nach den Ecken und einem mittigen Hüllkörper.
[0029] Die Hüllkörper 22 sind jeweils zweiteilig ausgebildet, nämlich mit Deckelteil 23
und Bodenteil 24. Das Volumen zwischen Deckelteil 23 und Bodenteil 24 ist vollständig
gefüllt mit der jeweiligen pyrotechnischen Ladung 21 und einem kleinen Abschnitt des
Trägers 20. Dieser kleine Abschnitt wird nachfolgend als Zündmittelträger 25 bezeichnet
und ist über einen Steg 26 mit dem Träger 20 im Übrigen verbunden, siehe insbesondere
Fig. 7.
[0030] Auf dem Träger 20 angeordnet oder in diesen eingebettet sind als Leiterbahnen ausgebildete
Zündleiter 26, welche von einem randseitigen (dort aber mittigen) Steckkontakt 27
bis zu den einzelnen Zündmittelträgern 25 verlaufen, siehe insbesondere Fig. 4 und
7.
[0031] Die Zündmittelträger 25 sind hier gebildet durch eine C-förmige Ausstanzung oder
Auslassung im Träger 20, derart, dass sich um jeden Zündmittelträger 25 mit Steg 28
ein C-förmiger freier Raum 29 ergibt.
[0032] Die Zündleiter 26 enden auf den Zündmittelträgern 25 als Zündmittel 30, welche hier
jeweils Heizwiderstände sind. Deren mäanderförmige Gestalt und Anordnung ist in Fig.
7 im Bereich eines der Zündmittel 30 angedeutet.
[0033] Die Zündleiter 26 verlaufen im Bereich des Steckkontakts 27 zunächst gerade (im Wesentlichen
senkrecht zum Trägerrand) und mit gleichen Abständen parallel zueinander. Etwa auf
Höhe der dem Steckkontakt 27 nächstliegenden Zündmittelträger 25 verzweigen die Zündleiter
zu den einzelnen Zündmittelträgern 25.
[0034] Der Deckelteil 23 ist in den Fig. 8 bis 12 vergrößert wiedergegeben. Die Form des
Deckelteils 23 ist im Wesentlichen kappenartig mit einer zylindrisch umlaufenden Wandung
31 und einer konvex gewölbten oberen Deckelwandung 32.
[0035] Etwa auf halber Höhe weist die zylindrische Wandung 31 einen auswärts gerichteten,
umlaufenden Kragen 33 auf mit einer im Wesentlichen ebenen Kragenunterseite 34 parallel
zur Öffnungsebene einer unteren Öffnung 35 des Deckelteils 23.
[0036] Durch den Kragen 33 ist die zylindrische Wandung 31 unterteilt in einen oberen Bereich
36 und einen unteren Bereich 37. Letzterer weist eine Ausnehmung 38 nach Art eines
Fensters, einer Kerbe oder dergleichen auf, derart, dass ein unterer Rand 39 im Bereich
der Ausnehmung 38 unterbrochen ist, ebenso wie der untere Bereich 37 über seine volle
Höhe.
[0037] Die obere Deckelwandung 32 ist mit Sollbruchstellen versehen. Im vorliegenden Fall
handelt es sich um drei streifenartige Querschnittsverringerungen 40, die einander
im Mittelpunkt 41 der oberen Deckelwandung 32 kreuzen und die bis an die zylindrische
Wandung 31 heranreichen oder nur einen kleinen Abstand zu dieser aufweisen.
[0038] Die Querschnittsverringerungen 40 sind gebildet als im Querschnitt V- oder trogförmig
gestaltete Ausnehmungen im Material an einer Oberseite 42 der oberen Deckelwandung
32.
[0039] Korrespondierend zum Deckelteil 23 ist der Bodenteil 24 ausgebildet, nämlich mit
einer umlaufenden zylindrischen Wandung 43 und einer Bodenwandung 44, welche seitlich
außen mit einem Randbereich 45 über die zylindrische Wandung 43 übersteht. Mit Abstand
zur zylindrischen Wandung 43 und außen an den Randstreifen 45 nach oben anschließend
erstreckt sich eine äußere zylindrische Wandung 46, welche etwa nur die halbe Höhe
der zylindrischen Wandung 43 aufweist.
[0040] Zwischen der zylindrischen Wandung 43 und der äußeren zylindrischen Wandung 46 ist
ein Ringspalt 47, ausgehend vom Randstreifen 45, gebildet. Der Ringspalt 47 ist hinsichtlich
seines Querschnitts so dimensioniert, dass der untere Bereich 37 des Deckelteils 23
darin Aufnahme findet, siehe insbesondere Fig. 2. Demnach greift im zusammengesetzten
Hüllkörper 22 die zylindrische Wandung 31 über die zylindrische Wandung 43, bleibt
aber innerhalb der äußeren zylindrischen Wandung 46.
[0041] Die Höhe der äußeren zylindrischen Wandung 46 und die Höhe des unteren Bereichs 37
bzw. die Anordnung des Kragens 33 sind so aufeinander abgestimmt, dass zwischen dem
Kragen 33 und der äußeren zylindrischen Wandung 46 gerade der Träger 22 in einem Bereich
um den freien Raum 29 herum eingefasst ist und die Kragenunterseite 34 auf dem Träger
20 aufliegt.
[0042] Die zylindrische Wandung 43 weist korrespondierend zur Ausnehmung 38 eine fensterartige
Ausnehmung 48 auf, die bis auf die Bodenwandung 44 herabreicht und in Richtung auf
den Deckelteil 23 offen ist. In dem aus Deckelteil 23 und Bodenteil 24 zusammengesetzten
Hüllkörper 22 kommen die beiden Ausnehmungen 38, 48 direkt voreinander zu liegen,
so dass ein Zugang in das Innere des Hüllkörpers 22 gebildet ist. Dieser Zugang ist
vorzugsweise gerade so groß bzw. mit entsprechendem Querschnitt versehen, dass der
Steg 28 möglichst ohne Spiel hindurchtreten kann. Entsprechend sind der Steg 28 und
die Ausnehmungen 38, 48 korrespondierend zueinander ausgebildet.
[0043] Fig. 2 zeigt einen der Hüllkörper 22 im Querschnitt. Gut erkennbar ist der Zündmittelträger
25 in seiner Position mit geringem Abstand zur Bodenwandung 44 und zu der zylindrischen
Wandung 43 sowie mit deutlich größerem Abstand zur oberen Deckelwandung 32. Das Volumen
innerhalb des Hüllkörpers 22 ist - abgesehen vom Zündmittelträger 25 - mit der pyrotechnischen
Ladung 21 ausgefüllt, also hier auch in dem Bereich zwischen dem Zündmittelträger
25 und der Bodenwandung 44. Möglich ist aber auch eine Konfiguration, bei der der
Zündmittelträger 25 unmittelbar auf der Bodenwandung 44 aufliegt.
[0044] Die Hüllkörper 22 sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt, der nach seiner Befüllung
verschweißbar ist. Der Träger 22 ist im Wesentlichen als Leiterplatte mit aufgebrachten
Leiterbahnen als Zündleiter 26 hergestellt. Vorzugsweise sind die Zündleiter 26 auf
eine Unterseite 49 des Trägers 20 aufgebracht.
Bezugszeichenliste :
[0045]
- 20
- Träger
- 21
- pyrotechnische Ladung
- 22
- Hüllkörper
- 23
- Deckelteil
- 24
- Bodenteil
- 25
- Zündmittelträger
- 26
- Zündleiter
- 27
- Steckkontakt
- 28
- Steg
- 29
- freier Raum
- 30
- Zündmittel
- 31
- zylindrische Wandung
- 32
- obere Deckelwandung
- 33
- Kragen
- 34
- Kragenunterseite
- 35
- Öffnung
- 36
- oberer Bereich
- 37
- unterer Bereich
- 38
- Ausnehmung
- 39
- unterer Rand
- 40
- Querschnittsverringerung
- 41
- Mittelpunkt
- 42
- Oberseite
- 43
- zylindrische Wandung
- 44
- Bodenwandung
- 45
- Randstreifen
- 46
- äußere zylindrische Wandung
- 47
- Ringspalt
- 48
- Ausnehmung
- 49
- Unterseite
1. Vorrichtung zur Erzeugung pyrotechnischer Effekte, mit vorzugsweise mehreren pyrotechnischen
Ladungen (21) und Zündmitteln, die in gemeinsamen Hüllkörpern (22) untergebracht sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hüllkörper (22) mit den pyrotechnischen Ladungen (21) und Zündmitteln (30) einem
gemeinsamen Träger (20) zugeordnet sind, und dass der Träger (20) zu jedem Zündmittel
(30) führende Zündleiter (26) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hüllkörper (22) jeweils einen Teil des Trägers (20) einschließen oder bedecken
und/oder der vom jeweiligen Hüllkörper (22) eingeschlossene Teil des Trägers (20)
ein Zündmittelträger (25) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hüllkörper (22) jeweils zwei- oder mehrteilig ausgebildet sind, wobei vorzugsweise
verschiedene Teile des jeweiligen Hüllkörpers (22) im Wesentlichen auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Trägers (20) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Hüllkörper (22) am Träger (20) befestigt sind durch das Verbinden der
Teile des jeweiligen Hüllkörpers (22) miteinander.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündleiter (26) in den Träger (20) eingebettet sind oder auf dem Träger (20)
aufliegen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündmittel (30) als Heizwiderstände ausgebildet sind, die vorzugsweise mäanderartig
angeordnete Heizleiter aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (20) flach, insbesondere nach Art und Größe einer (Scheck-)Karte oder
eines Bierdeckels, ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (20) für jede pyrotechnische Ladung (21) einen Zündmittelträger (25) aufweist,
wobei die Zündmittelträger (25) Teile bzw. Abschnitte des Trägers (20) sind und insbesondere
teilweise entlang ihres Umfangs vom Träger (20) im Übrigen unter Bildung von Zwischenräumen
abgetrennt sind und zwischen Zündmittelträger (25) und Träger (20) im Übrigen mindestens
jeweils ein Steg (28) als Verbindung besteht, vorzugsweise die Zündleiter (26) entlang
der Stege (28) oder in den Stegen geführt sind.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (20) mindestens einen vorzugsweise randseitigen elektrischen Anschluss,
insbesondere Steckkontakt (27), aufweist, wobei der Anschluss mit allen Zündleitern
(26) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hüllkörper (22) jeweils ein Deckelteil (23) und ein Bodenteil (24) aufweisen,
wobei der Deckelteil (23) einen zum Bodenteil offenen Deckelinnenraum aufweist zur
Aufnahme zumindest eines Teils der pyrotechnischen Ladung (21) oder der Bodenteil
(24) einen zum Deckelteil (23) offenen Bodeninnenraum aufweist zur Aufnahme zumindest
eines kleineren Teils der pyrotechnischen Ladung (21).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Bodenteil (24) und Deckelteil (23) jeweils umlaufende freie Ränder (zylindrische
Wandung 43), unterer Bereich (37)) aufweisen, die einander insbesondere im Bereich
des Trägers (20) überdecken und/oder Bodenteil (24) und Deckelteil (23) seitliche
Ränder, Wandungen oder Kragen (33) aufweisen, die einen korrespondierenden Rand des
Trägers (20) zwischen sich einfassen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass Bodenteil (24) und Deckelteil (23) miteinander fest verbunden sind, insbesondere
durch Verschweißen oder Verkleben.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass Bodenteil (24) und/oder Deckelteil (23) eine Ausnehmung (38, 48) zum Durchtritt eines
Teils des Trägers (20), insbesondere eines Zündmittelträgers (25), aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Hüllkörper (22), insbesondere am Deckelteil (23), vorzugsweise an einer Oberseite
(42) desselben, Sollbruchstellen aufweisen, insbesondere streifen- oder linienhafte
Materialschwächungen (Querschnittsverringerungen 40).