Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln der Position einer von einem Elektromotor
betriebenen Stelleinheit. Die Erfindung betrifft ferner Bremsen, Pumpen und Getriebe,
in welchen derartige Stelleinheiten zum Einsatz kommen.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Derzeit wird z. B. bei einer elektronischen Parkbremse (EPB), die von einer Stelleinheit
betrieben wird, die Motordrehzahl in der Regel sensorisch (etwa mittels eines Hall-Sensors)
gemessen. Die Anzahl der erfassten Umdrehungen (bzw. der vom HallSensor gelieferten
Impulse) multipliziert mit einer Motorkonstanten ergibt den von der Stelleinheit zurückgelegten
Weg. Durch den Einbau eines Halloder eines anderweitigen Sensors entstehen jedoch
hohe Kosten.
[0003] Ansätze zur sensorlosen Ermittlung einer Motordrehzahl, z.B. aus der Anzahl der Kommutierungswechsel,
sind bereits bekannt. Allerdings haben diese den Nachteil der Störanfälligkeit. Das
Patent
DE 197 29 238 C1 beschreibt beispielsweise ein Verfahren zum Ermitteln der Drehzahl bei mechanisch
kommutierten Gleichstrommotoren, bei dem die Drehzahlermittlung aus einem Motorzustandsmodell
parallel zur Erfassung der Welligkeit (Stromrippel) des Motorstroms läuft. Aus dem
Motorzustandsmodell, dem die elektromechanischen Motorgleichungen zugrunde liegen,
wird zunächst die Drehzahl ermittelt und dann ein zulässiger Soll-Zeitbereich für
den folgenden Kommutierungsvorgang vorgegeben. Wenn aufgrund einer Störung keine Welligkeit
innerhalb dieses Soll-Zeitbereichs detektiert wird, wird die wahrscheinliche Drehzahl
und der daraus abgeleitete wahrscheinliche Kommutierungszeitpunkt angenommen.
[0004] Die Druckschrift
DE 100 280 35 A1 offenbart ein Verfahren zur Positionsbestimmung eines Elektromotorankers, bei dem
in dem Zeitraum zwischen dem Abschalten und dem Stillstand des Elektromotors Stromrippel
in dem Ankerstromsignal erfasst und abgeschätzt werden.
[0005] Die Druckschrift
US 5,783,917 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einen bürstenlosen Dreiphasen-Elektromotors.
Zur Bestimmung der Rotor-Drehwinkelposition des Motors werden Stromrippel auch nach
einem Abschalten der Spuleansteuerung des Motors erfasst.
[0006] Die Druckschrift
JP 2003 209989 betrifft eine Bestimmung einer Rotor-Drehwinkelposition eine Motors mit Hilfe eines
Motormodels.
[0007] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Weg einer Stelleinheit ohne Einsatz
zusätzlicher Sensorik präzise zu ermitteln. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, den Weg der Stelleinheit fortlaufend oder in kurzen Zeitabständen
schnell bestimmen zu können.
Kurzer Abriss der Erfindung
[0008] Die oben genannten Aufgaben werden gelöst von einem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Ermitteln einer Position einer von einem Elektromotor betriebenen Stelleinheit, umfassend
die Schritte des Bestimmens einer Motordrehzahl aus einem Motormodell, der Integration
der Motordrehzahl über einen Zeitraum und des Bestimmens der Position der Stelleinheit
durch Multiplikation des Ergebnisses der Integration mit einem Proportionalitätsfaktor,
wobei das Motormodell ein Nachlaufen des Elektromotors berücksichtigt, indem zum Abschaltzeitpunkt
des Elektromotors die im Elektromotor induzierte Spannung als speisende Spannung dem
Motormodell zugeführt wird. Mittels Integration kann aus der Motordrehzahl, die mit
einem Proportionalitätsfaktor multipliziert wird, der von der Stelleinheit zurückgelegte
Weg berechnet werden.
[0009] Ein Gedanke des in der Erfindung vorgestellten Verfahrens ist ein Streckenmodell,
dem vorzugsweise ohnehin gemessene Betriebsdaten zugeführt werden, mit denen aus einem
Motormodell eine Motordrehzahl errechnet wird. Gemessene Betriebsdaten sind die an
den Motorklemmen angelegte Betriebsspannung Uq und der in den Leitungen gemessene
Strom I
mess. Es können auch weitere Betriebsdaten dem Motormodell zugeführt werden.
[0010] In einem Ausführungsbeispiel berücksichtigt das Motormodell zum Abschaltzeitpunkt
ein auf den Elektromotor wirkendes belastendes Moment. In einem Ausführungsbeispiel
berücksichtigt das Motormodell zusätzlich oder alternativ hierzu eine zur Drehgeschwindigkeit
proportionale Dämpfung.
[0011] In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die geschwindigkeitsproportionale Dämpfung
als ein Dämpfungsdrehmoment in das Motormodell aufgenommen, wobei das Dämpfungsdrehmoment
gleich einer Dämpfungskonstante multipliziert mit einer Winkelgeschwindigkeit des
Elektromotors ist. Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Dämpfungskonstante
gleich einem Leerlaufreibmoment dividiert durch eine Leerlaufwinkelgeschwindigkeit
des Motors. Andere Ansätze zur Ermittlung der geschwindigkeitsproportionalen Dämpfung
sind jedoch ebenfalls denkbar. In einem weiteren Ausführungsbeispiel, das mit den
obigen kombinierbar ist, berücksichtigt das Motormodell zusätzlich ein belastendes
Moment, indem bevorzugt das Moment aus einem gemessenen Motorstrom bestimmt wird,
wobei ein Wirkungsgrad eines elektrischen Teils des Elektromotors berücksichtigt wird.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Abhängigkeit von (externen oder internen)
Triggersignalen durchgeführt werden. So kann das Verfahren zusätzlich den Schritt
des Einschaltens eines Triggersignals als ersten Schritt umfassen, wobei der Schritt
des Bestimmens der Motordrehzahl nur dann ausgeführt wird, wenn das Triggersignal
eingeschaltet ist.
[0013] Auch kann das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich den Schritt des Ausschaltens
des Triggersignals als letzten Schritt umfassen, wobei beim Ausschalten des Triggersignals
das angelegte Lastmoment bestimmt wird. Das Lastmoment kann (konstant oder nur zu
bestimmten Zeitpunkten) dem Modell zugeführt werden, z.B. solange die vom Modell berechnete
Drehzahl größer Null ist und das angelegte Lastmoment den Wert Null annimmt, wenn
die berechnete Drehzahl Null ist.
[0014] Gemäss einer Weiterbildung wird beim Ausschalten des Triggersignals dem Modell die
induzierte Spannung als speisende Spannung zugeführt. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird ein Integrator zur Berechnung von Drehzahl und Weg zu Beginn der Berechnung bei
jeder steigenden Flanke des TrIggersignals zurückgesetzt.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren kann zusätzlich den Schritt des Umrechnens der Drehzahl
in Umdrehungen pro Sekunde umfassen.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt zum Ermitteln der Position einer von
einem Elektromotor betriebenen Stelleinheit umfasst Programmcode für das Durchführen
der Schritte des Bestimmens einer Motordrehzahl aus einem Motormodell und des Bestimmens
des von der Stelleinheit zurückgelegten Wegs durch Integration der Motordrehzahl über
einen Zeitraum und Multiplikation mit einem Proportionalitätsfaktor, wobei das Motormodell
ein Nachlaufen des Elektromotors berücksichtigt, indem zum Abschaltzeitpunkt des Elektromotors
die im Elektromotor induzierte Spannung als speisende Spannung dem Motormodell zugeführt
wird.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren ist allgemein in einer Stelleinheit und konkret beispielsweise
in einer elektromechanischen Bremse (EMB), einer elektrischen Parkbremse (EPB), einer
hydraulischen Parkbremse (HPB), einer Pumpeinheit eines AntiBlockiersystems (ABS)
und einem Getriebe einsetzbar.
[0018] Eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung umfasst einen Elektromotor und eine von dem
Elektromotor betriebene Stelleinheit mit einer Speichereinheit für ein Motormodell
und mit einem Prozessor, wobei die Speichereinheit zum Ermitteln der Position der
von einem Elektromotor betriebenen Stelleinheit Programmcode zum Durchführen der Schritte
des Bestimmens einer Motordrehzahl aus einem Motormodell und des Bestimmens eines
von der Stelleinheit zurückgelegten Wegs durch Integration der Motordrehzahl über
einen Zeitraum und Multiplikation mit einem Proportionalitätsfaktor umfasst und wobei
das Motormodell ein Nachlaufen des Elektromotors berücksichtigt, indem zum Abschaltzeitpunkt
des Elektromotors die im Elektromotor induzierte Spannung als speisende Spannung dem
Motormodell zugeführt wird.
[0019] Eine erfindungsgemäße Bremse umfasst eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung wie oben
beschrieben, wobei die Stellvorrichtung die Bremse betätigt.
[0020] Eine erfindungsgemäße Pumpvorrichtung umfasst eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung
wie oben beschrieben, wobei die Stellvorrichtung die Pumpvorrichtung betätigt.
[0021] Ein erfindungsgemäßes Getriebe umfasst eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung wie
oben beschrieben, wobei die Stellvorrichtung das Getriebe betätigt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen ausführlich beschrieben werden.
Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Ersatzschaltbild für einen Gleichstrommotor mit einer mit dem Gleich- strommotor
verbundenen Last,
- Fig. 2
- ein regelungstechnisches Ersatzschaltbild,
- Fig. 3
- ein regelungstechnisches Ersatzschaltbild mit einer geschwindigkeitsproportio- nalen
Dämpfung,
- Fig. 4
- ein regelungstechnisches Ersatzschaltbild mit der geschwindigkeitsproportiona- len
Dämpfung und einer Schätzung des Lastmoments,
- Fig. 5
- ein regelungstechnisches Ersatzschaltbild mit der geschwindigkeitsproportiona- len
Dämpfung, der Schätzung des Lastmoments und einem Triggersignal,
- Fig. 6
- ein regelungstechnisches Ersatzschaltbild mit der geschwindigkeitsproportiona- len
Dämpfung, der Schätzung des Lastmoments und dem Triggersignal, wobei das Lastmoment
zum Abschaltzeitpunkt des Motors geschätzt wird,
- Fig. 7
- ein regelungstechnisches Ersatzschaltbild mit der geschwindigkeitsproportiona- len
Dämpfung, der Schätzung des Lastmoments und dem Triggersignal, wobei das Lastmoment
zum Abschaltzeitpunkt des Motors geschätzt wird und die Spannungsverhältnisses am
Motor beim Abschalten berücksichtigt werden,
- Fig. 8
- ein regelungstechnisches Ersatzschaltbild mit der geschwindigkeitsproportiona- len
Dämpfung, der Schätzung des Lastmoments und dem Triggersignal, wobei das Lastmoment
zum Abschaltzeitpunkt des Motors geschätzt wird, die Span- nungsverhältnisses am Motor
beim Abschalten berücksichtigt werden und ein Integrator zur Berechnung von Drehzahl
und Weg vorgesehen ist,
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung einer Stellvorrichtung mit einem Elektromotor, einer
Stelleinheit, einem Prozessor und einer Speichereinheit.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0023] Für die Ermittlung eines Motormodells für einen mit einem Permanentmagnet erregten
Gleichstrommotor kann allgemein vom Ersatzschaltbild des fremderregten Gleichstrommotors
ausgegangen werden.
[0024] Die folgenden Variablen werden im Weiteren verwendet:
- Uq
- angelegte Betriebsspannung (Klemmspannung)
- Uo
- Induktionsspannung im Motor aufgrund der Drehbewegung
- Ri
- Ankerwiderstand
- La
- Ankerspuleninduktivität
- Iq
- Ankerstrom
- Imess
- Gemessener Motrostrom
- Ψd
- magnetischer Fluss
- km
- Motorkonstante (wird vom Hersteller angegeben, Einheit: Nm/A)
- s
- Laplace-Variable
- ω
- Winkelgeschwindigkeit des Motors (Kreisfrequenz)
- J
- Trägheitsmoment an der Motorwelle
- Mel
- Elektrisch erzeugtes Antriebsmoment
- ML
- Lastmoment an der Motorwelle
- MT
- Beschleunigungsmement
- Md
- Dämpfungsmoment
- C
- Proportionalitätskonstante
- Ta
- Ankerzeitkonstante
- Mfr∞
- Leerlaufreibmoment (Einheit: A)
- I∞
- Leerlaufstrom (Einheit: A)
- Ω∞
- Leeraufwinkelgeschwindigkeit (Einheit: rad/s)
- b
- Dämpfungskonstante (Einheit: Nm sec rad)
- η
- Wirkungsgrad
[0025] Eine in einem Anker eines Elektromotors induzierte Spannung errechnet sich allgemein
zu:

[0026] Dabei ist s die Laplace-Variable, mit Hilfe derer die auftretenden Differentialgleichungen,
wie in der Regelungstechnik üblich, geschrieben werden. Die Proportionalitätskonstante
c wird als Maschinenkonstante bezeichnet, die unter Anderem von den geometrischen
Abemssungen der Motorwicklungen abhängt.
[0027] Daraus folgt für den Spannungsumlauf in einem Ankerkreis eines Elektromotor:

[0028] Für die Ankerzeitkonstante T
a gilt:

[0029] Durch Umstellen der Gl. 1.1 und Verwenden von Gl. 1.2 gelangt man zu:

[0030] Mit der allgemeinen Motorkonstanten k
m mit

die aus einem vom Motorhersteller mitgelieferten Motordatenblatt entnehmbar ist, kann
das elektrisch erzeugbare Moment
Mel berechnet werden:

[0031] Das erzeugte elektrische Antriebsmoment
Mel steht im Gleichgewicht mit dem Lastmoment
ML. Und dem zur Beschleunigung oder Verzögerung der Massenträgheiten notwendigen Moment
MT. Das zur Beschleunigung oder Verzögerung notwendige Moment
MT berechnet sich unter Verwendung der Laplace-Transformation zu:

[0032] Als Momentengleichgewicht ausgedrückt:

[0033] Die Gleichungen 1.1 bis 1.7 stellen das Grundmodell für den Gleichstrommotor dar.
Das Motormodell bildet das Systemverhalten sowohl dynamisch als auch statisch ab.
Um ein verwendbares Modell für eine Wegschätzung zu erhalten wird das Grundmodell
wie folgt erweitert.
[0034] Zunächst wird das Motormodell des Gleichstrommotors um eine geschwindigkeitsproportionale
Dämpfung erweitert. Das Nach- oder Auslaufverhalten des Motors beim Abschalten kann
zusätzlich berücksichtigt werden.
[0035] Das bei Leerlaufdrehzahl auftretende Reibmoment
Mfr∞ wird durch Lager und Bürstenreibung sowie durch mechanische und elektrische Verluste
im Luftspalt bzw. Eisen des Rotors verursacht. Lager und Bürstenreibung können als
Coulombsche, die Verluste im Luftspalt und im Eisen als viskose Reibung modelliert
werden. Das Reibmoment ist die Summe aus beiden Anteilen. Es ergibt sich mit der Motorkonstanten
aus dem Leerlaufstrom. Um ein lineares Modell zu erhalten, wird die gesamte Reibung
als geschwindigkeitsproportional angenommen. Die zugehörige Dämpfungskonstante berechnet
sich aus den Datenblattangaben des Motorherstellers.

[0036] Wie angegeben ist diese Dämpfung geschwindigkeitsproportional. Für das Modell bedeutet
dies, dass ein weiterer Term im Momentengleichgewicht (Gl 1.7) berücksichtigt werden
muss. Daraus folgt:

[0037] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird das Motormodell zusätzlich so erweitert, dass
das belastende Motormoment berücksichtigt wird. Hierbei ist es gleichgültig, woraus
das Lastmoment resultiert. Ändert sich z.B. die interne Reibung der Konstruktion,
so ändert sich der Motorstrom direkt proportional dazu. Auf diese Weise ist es möglich,
mittels des Motorstroms das Lastmoment über die Motorkonstante zu berechnen (die Motorkonstante
wird üblicherweise vom Motorhersteller angegeben).
[0038] Der gemessene Motorstrom ist proportional zur Last. Hierbei ist es gleichgültig,
woraus das Lastmoment resultiert. Ändert sich z.B. die interne Reibung der Konstruktion,
ändert sich der Motorstrom direkt proportional dazu. Wenn die Reibung steigt, steigt
der Strom. Wenn die Reibung abnimmt, nimmt der Strom ab. Gleiches gilt für eine Laständerung
an der antreibenden Motorwelle. Allerdings muss der Wirkungsgrad des elektrischen
Teil des Motors berücksichtigt werden. Der Wirkungsgrad kann messtechnisch ermittelt
werden. Mit diesen Zusammenhängen ist es möglich mittels des Motorstroms das Lastmoment
über die Motorkonstante k
m zu berechnen.
[0039] Um ein lauffähiges reales Motormodell zu erhalten darf die Klemmspannung Uq und der
Strom I
mess nur dann auf das Modell geschaltet werden, wenn der Motor in der Applikation auch
wirklich angesteuert wird. Andernfalls kann das reale Verhalten speziell beim Einschalten
nicht fehlerfrei berechnet werden.
[0040] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein Triggersignal vorgesehen.
[0041] Durch Einschalten des Motors mit dem Triggersignal wird zunächst die gemessene Batteriespannung
und der tatsächlich fließende Strom auf das Modell geschaltet. Solange das Triggersignal
Null ist, sind Lastmoment und Betriebsspannung für das Modell Null.
[0042] Um das Ausschalten des Motors realistisch zu gestalten, muss das Modell erweitert
werden. Da zum Abschaltzeitpunkt der Motor bedingt durch die vorhandenen Massenträgheiten
von Last, Anker, Welle und aller weiteren angetriebenen Komponenten noch nachläuft,
kann eine Lösung erarbeitet werden, die dieses "Nachdrehverhalten" optimal abbildet.
Da das Modell das angelegte Lastmoment mit Hilfe des fließenden Stromes berechnet,
hat man zum Abschaltzeitpunkt eine Information über die momentane Belastung. Dieser
Wert wird in einer Speicherzelle gehalten und am und/oder nach dem Abschaltzeitpunkt
(Triggersignal = 0) konstant dem Modell zugeführt, solange die vom Modell berechnete
Drehzahl ω > 0. Bei Erreichen der simulierten Drehzahl 0 wird das aus dem Laststrom
berechnete Lastmoment im Modell verarbeitet. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass
das zwischengespeicherte Lastmoment den Wert 0 annimmt, wenn der Motor endgültig steht
(ω = 0). Würde dem Modell dann immer noch ein Lastmoment zugeführt, wäre das Momentengleichgewicht
am Summationspunkt des Modells gestört und das Modell würde bei stehendem Motor falsche
Ausgangswerte berechnen. Wird der Motor angeschaltet (Triggersignal = 1), stellt sich
über den Laststrom sofort wieder das momentan aktuell vorhandene Lastmoment ein und
das Modell kann fehlerfrei anlaufen.
[0043] Mit den eingeführten Modellerweiterungen ist das Modell jedoch noch immer nicht gänzlich
exakt im Auslaufverhalten beim Abschalten des Motors unter Last. Da zum Abschaltzeitpunkt
(U
q = 0) an den Anschlussklemmen des Motors keine Spannung mehr anliegt und die Motorklemmen
offen sind, wird das Nachdrehen des Motors nur noch durch die mechanischen Komponenten
bestimmt. Im Modell wird aber solange sich der Motor noch dreht die induzierte Spannung
berücksichtigt. Diese hat jedoch bei offenen Motorklemmen keine Bedeutung mehr. Damit
das Auslaufverhalten richtig abgebildet wird, kann deshalb zum Abschaltzeitpunkt die
induzierte Spannung als speisende Spannung U
q dem Modell zugeführt werden. Hierdurch ergibt sich für U
q - U
o = 0. Aus dieser Gleichung ergibt sich für den elektrischen Teil des Modells 0 und
es ist nur noch der mechanische Anteil des Modells wirksam.
[0044] Der Gleichstrommotor wird als Übertragungsfunktion des Ankerkreises und die Darstellung
der mechanischen Differentialgleichung abgebildet. Durch Einschaltung des Motors mit
dem Triggersignal wird zunächst die gemessene Batteriespannung und der tatsächlich
fließende Strom auf das Modell geschaltet. Solange das Triggersignal 0 ist, sind Lastmoment
und die Betriebsspannung auf das Modell geschaltet. Das ist wichtig, denn andernfalls
würde das Modell schon eine Drehzahl berechnen und das Gesamtergebnis verfälschen.
[0045] Die Spannung gelangt im Einschaltmoment über einen Auswahlschalter auf die Summation
vor dem Ankerkreis. An diesem Punkt wird die sich aufgrund der Drehzahl einstellende
induzierte Motorspannung von der Betriebsspannung abgezogen. Die so berechnete Spannung
ist die alleinige treibende Spannung am Ankerkreis. Der Anker besteht im Wesentlichen
aus der Induktivität und dem Innenwiderstand der Ankerspule. Diese bildet elektrisch
gesehen einen Tiefpass mit der Zeitkonstanten T
a = L
a/R
i. Diese Tatsache ist hier als Übertragungsfunktion abgebildet.
[0046] Während am Eingang eine Spannung anliegt, erhält man am Ausgang den sich einstellenden
Ankerstrom. Dieser Strom multipliziert mit der Motorkonstanten k
m ergibt das antreibende Motormoment. Hiervon muss das Lastmoment und eine geschwindigkeitsproportionale
Dämpfung abgezogen werden, wodurch man das tatsächlich antreibende Motormoment mit
Berücksichtigung der eingehenden Verluste erhält. Dieses Antriebsmoment multipliziert
mit dem Massenträgheitsmoment der Konstruktion wird anschließend integriert, wodurch
sich die Drehzahl in der Einheit rad/s ergibt.
[0047] Durch Umrechnung gelangt man zur errechneten Drehzahl in Umdrehungen pro Sekunde
(U/sec). Integriert man diese Drehzahl noch während der Einschaltdauer des Motors,
hat man die Summe aller Umdrehungen innerhalb dieses Zeitraums. Durch Multiplikation
dieses Ergebnisses mit der Konstanten k
m (z.B. k=0,02 mm/Umdrehung) ergibt sich schließlich der zurückgelegte Weg.
[0048] Wird der Motor abgeschaltet, so wird die Betriebsspannung schlagartig 0. Der Motor
dreht jedoch noch weiter. Um diesen Fall zu simulieren, wird zum Abschaltzeitpunkt
die zuletzt berechnete, induzierte Ankerspannung als Eingangsspannung dem Modell zugeführt.
Diese Spannung läuft dann mit der Zeit gegen 0, womit auch die Drehzahl gegen 0 läuft.
Wichtig hierbei ist jedoch auch, dass das Lastmoment in diesem Fall nachgebildet wird,
da der gemessene Strom auch mit Abschalten der Spannung schlagartig 0 wird. Hierzu
wird das zuletzt ermittelte Lastmoment in einer Speicherzelle gehalten und dem Modell
als Lastmoment zugeführt und zwar solang, bis die aus dem Modell berechnete Drehzahl
0 ist. Mit diesen Maßnahmen ist es möglich, das Auslaufen des Motors auch unter schwankenden
Lastbedingungen realistisch nachzubilden.
[0049] Bei jedem erneuten Einschalten des Motors werden alle Integratoren auf Null gesetzt,
damit keine alten Werte einer letzten Ansteuerung das Ergebnis verfälschen.
[0050] Erweitert um diesen Sachverhalt kann schließlich ein erweitertes Modell aufgestellt
werden.
[0051] Um die Spindelposition zu erhalten wird die Drehzahl ω während des Einschaltzeitraums
integriert. Multipliziert man das Ergebnis mit einem Faktor k, der sich aus Spindelsteigung
und Getriebeübersetzung ergibt, so erhält man den zurückgelegten Weg. Dieser Weg ist
gleich der aktuellen Spindelposition. Der Faktor k im Falle der HPB beträgt beispielsweise
0.02 mm pro Motorwellenumdrehung. Somit errechnet sich die
Position x (der Spindelweg) zu:

mit:

[0052] Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass der Algorithmus im 5 msec
Raster berechnet werden kann. Die Fehler, die sich bedingt durch die langsame Abtastzeit
im Verhältnis zur schnellen Ankerzeitkonstanten einstellen, wirken sich nicht nennenswert
auf das Endergebnis aus.
[0053] Fig. 1 zeigt ein Ersatzschaltbild für einen Gleichstrommotor 10 mit einer an den
Gleichstrommotor angeschlossenen Last 12 mit einem Trägheitsmoment J. An den Gleichstrommotor
10 ist an den Anschlüssen 20, 22 eine Betriebsspannung 24 angelegt, die mit U
q bezeichnet wird. Der Ankerstrom ist mit I
q bezeichnet. Im Ersatzschaltbild steht der Widerstand 14 für den Ankerwiderstand R
i des Gleichstrommotors und die Induktivität 16 für die Ankerspuleninduktivität L
a. Die im Motor aufgrund der Drehbewegung erzeugte Induktionsspannung 28 ist mit U
o bezeichnet. Elektrische Leitungen 18, 19 verbinden jeweils den Elektromotor mit den
Anschlüssen 20, 22. Der für die Drehbewegung erforderliche magnetische Fluss (Erregerfluss)
36 wird mit einer Statorspule 30 erzeugt, an welche über die Anschlüsse 32, 34 eine
Spannung angelegt wird. Alternativ wird der Erregerfluss 36 durch einen Permanentmagneten
erzeugt.
[0054] In dem in Fig. 2 gezeigten regelungstechnischen Ersatzschaltbild liegt die Betriebsspannung
50 (wieder mit U
q als Symbol bezeichnet; entspricht dem Bezugszeichen 24 in Fig. 1) an. In einem Addierer
52 werden die Betriebsspannung U
q und die Induktionsspannung U
o addiert. Mit Hilfe von Gl. 1.3 wird im Rechenschritt 54 der Ankerstrom I
q berechnet. Aus dem Ankerstrom I
q und der Motorkonstante k
m wird im Rechenschritt 56 das erzeugte elektrische Antriebsmoment M
ei berechnet. Durch Addition 58 des Antriebsmoment M
ei mit dem Lastmoment M
L wird das zur Beschleunigung oder Verzögerung notwendige Beschleunigungsmoment M
T berechnet. Durch Division 62 durch das Trägheitsmoment J und durch anschliessende
Division 64 durch die Lapace-Variable s wird die Winkelgeschwindigkeit ω berechnet.
Durch Multiplikation 68 mit der Motorkonstanten k
m wird die Induktionsspannung U
o berechnet, die in einem Rückkopplungspfad dem Addierer 52 zugeführt wird.
[0055] Das Ersatzschaltbild aus Fig. 3 entspricht im Wesentlichen dem Ersatzschaltbild aus
Fig. 2, verfügt aber zusätzlich über einen Kreis mit einer erfindungsgemäßen geschwindigkeitsproportionalen
Dämpfung. In einem zusätzlichen Schritt 70 wird nach der Berechnung von ω im Rechenschritt
64 aus der Winkelgeschwindigkeit w durch Multiplikation mit einer Dämpfungskonstanten
b ein Dämpfungsmoment M
d berechnet, welches dem Addierer 58 zugeführt wird. Somit setzt der Addierer 58 die
Gl. 1.10 um.
[0056] Das Ersatzschaltbild aus Fig. 4 entspricht im Wesentlichen dem Ersatzschaltbild aus
Fig. 3, umfasst aber zusätzlich einen Kreis zur Berechnung des Lastmoments M
L. Durch Multiplikation 74 des gemessenen Motorstroms 76 mit einem Wirkungsgrad η (in
Fig. 4 mit eta bezeichnet) wird und nachfolgender Multiplikation 72 mit der Motorkonstanten
k
m wird das Lastmoment M
L berechnet. Diesem wird dem Addierer 58 zugeführt.
[0057] Das Ersatzschaltbild aus Fig. 5 entspricht im Wesentlichen dem Ersatzschaltbild aus
Fig. 4, umfasst aber zusätzlich einen Triggerschaltkreis zum Ein- und Ausschalten
des Regelungskreises. Über das Triggersignal 78 werden die Schalter 80, 82 angesteuert.
Ist das Triggersignal 78 ausgeschaltet, sind die Klemmspannung U
q und der gemessene Motorstrom auf Null gesetzt. Ist das Triggersignal 78 eingeschaltet,
werden die Klemmspannung U
q und der gemessene Motorstrom I
mess auf das Modell geschaltet.
[0058] Das in Fig. 6 gezeigte Ersatzschaltbild unterscheidet sich vom Ersatzschaltbild der
Fig. 5 darin, dass zwischen dem Multiplikationsschritt 72 und dem Addierer 58 ein
Kreis zur Schätzung des Lastmoments zum Abschaltzeitpunkt des Motors vorgesehen ist.
Ist das Triggersignal 78 eingeschaltet, leitet eine erste Schalteinheit 84 den derzeitigen
Wert des Lastmoments M
L an eine zweite Schalteinheit 88 weiter. Ist das Triggersignal 78 ausgeschaltet, wird
der momentane Wert des Lastmoments M
L zum Ausschaltzeitpunkt des Triggersignals 78 in einer Speicherzelle 90 gespeichert
und der zweiten Schalteinheit 88 weiter zugeführt. Die zweite Schalteinheit 88 leitet
den Wert des Lastmoments M
L dem Addierer 58 solange weiter, bis die simulierte Winkelgeschwindigkeit ω Null wird.
Somit gibt die zweite Schalteinheit 88 nur dann den Wert des Lastmoments M
L an den Addierer weiter, wenn der Motor in Bewegung ist. Beim Einschalten des Motors
wird das Triggersignal 78 wieder eingeschaltet, so dass der aktuelle Wert des Lastmoments
über die erste Schalteinheit 84 und die zweite Schalteinheit 88 über den Addierer
58 in das Modell eingeht.
[0059] In dem in Fig. 7 gezeigten Ersatzschaltbild werden zusätzlich die Spannungsverhältnisse
am Motor beim Abschalten berücksichtigt. Um das Auslaufverhalten des Motors richtig
abzubilden, wird zum Abschaltzeitpunkt die induzierte Spannung als speisende Spannung
U
q dem Modell zugeführt. Ist das Triggersignal 78 eingeschaltet, führt eine dritte Schalteinheit
92 dem Addierer 52 die Klemmspannung U
q zu. Sobald das Triggersignal 78 ausgeschaltet ist, führt die dritte Schalteinheit
92 dem Addierer 52 die induzierte Spannung U
o als Klemmspannung U
q zu. Daher ist U
q - U
o = 0. Somit ist nur noch der mechanische Anteil des Modells wirksam.
[0060] Das Ersatzschaltbild in Fig. 8 entspricht im Wesentlichen dem Ersatzschaltbild aus
Fig. 7, wobei zusätzlich durch Multiplikation 96 im Block k1 die Winkelgeschwindigkeit
in Umdrehungen pro Sekunde umgerechnet wird. Über die Schritte 98 und 100 wird die
Position der Stelleinheit berechnet. Dabei wird der Integrator 98, 100 zur Berechnung
von Drehzahl und Weg zu Beginn der Berechnung zurückgesetzt, damit alte Ergebnisse
keine Fehlberechnung hervorrufen. In einem Ausführungsbeispiel erfolgt das Rücksetzen
mit jeder steigenden Flanke des Triggersignals 78. Vorteilhafterweise arbeitet das
Modell mit kurzen Rechenzeiten, bevorzugt im µs- oder ms-Bereich. In einem Ausführungsbeispiel
arbeitet das Modell mit Rechenzeiten von 5ms. Die Fehler, die sich bedingt durch die
langsame Abtastzeit im Verhältnis zur schnellen Ankerzeitkonstanten einstellen, wirken
sich nicht nennenswert auf das Endergebnis aus.
[0061] Der Aufwand zur Umsetzung eines Programmcodes für einen Mikrocontroller ist gering.
Eine Portierung auf einen handelsübliche Microcontroller z.B. Siemens C167 ist im
Integerformat direkt möglich.
[0062] Fig. 9 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung
mit einem Elektromotor 10, einer Stelleinheit 200, einer Speichereinheit 204 und einem
Prozessor 202. Der Elektromotor 10 treibt die Stelleinheit 200 an. Der Prozessor 202
führt das erfindungsgemäße Verfahren zum Ermitteln der Position der von dem Elektromotor
10 betriebenen Stelleinheit 200 durch. Der Programmcode sowie die Messdaten werden
in der Speichereinheit 204 gespeichert. Der Prozessor kommuniziert mit dem Elektromotor
10. Alle zum Ermitteln der Position der von dem Elektromotor 10 betriebenen Stelleinheit
200 benötigten Daten werden dem Prozessor 202 zugeleitet.
1. Verfahren zum Ermitteln einer Position einer von einem Elektromotor betriebenen Stelleinheit,
umfassend die Schritte:
Bestimmen einer Motordrehzahl aus einem Motormodell,
Integration der Motordrehzahl über einen Zeitraum; und
Ermitteln der Position der Stelleinheit durch Multiplikation des Ergebnisses der Integration
mit einem Proportionalitätsfaktor;
wobei das Motormodell ein Nachlaufen des Elektromotors berücksichtigt, indem zum Abschaltzeitpunkt
des Elektromotors die im Elektromotor induzierte Spannung als speisende Spannung dem
Motormodell zugeführt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Motormodell zum Abschaltzeitpunkt ein auf den
Elektromotor wirkendes belastendes Moment berücksichtigt.
3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Motormodell zusätzlich
eine zur Drehgeschwindigkeit proportionale Dämpfung berücksichtigt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die geschwindigkeitsproportionale Dämpfung als ein Dämpfungsdrehmoment in das Motormodell
aufgenommen wird, wobei das Dämpfungsdrehmoment gleich einer Dämpfungskonstante multipliziert
mit einer Winkelgeschwindigkeit des Elektromotors ist.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungskonstante gleich einem Leerlaufreibmoment dividiert durch eine Leerlaufwinkelgeschwindigkeit
des Motors ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Motormoment aus einem gemessenen Motorstrom bestimmt wird, wobei ein Wirkungsgrad
eines elektrischen Teils des Elektromotors berücksichtigt wird.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zusätzlich den Schritt des Einschaltens eines Triggersignals als ersten
Schritt umfasst und dass nur dann der Schritt des Bestimmens der Motordrehzahl ausgeführt
wird, wenn das Triggersignal eingeschaltet ist.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zusätzlich den Schritt des Ausschaltens des Triggersignals als letzten
Schritt umfasst, beim Ausschalten des Triggersignals das belastende Moment bestimmt
wird und dem Modell zugeführt wird, solange die vom Modell berechnete Drehzahl größer
Null ist und das belastende Moment den Wert Null annimmt, wenn die berechnete Drehzahl
Null ist.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ausschalten des Triggersignals dem Modell die induzierte Spannung als speisende
Spannung zugeführt wird.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Integrator zur Berechnung von Drehzahl und Weg zu Beginn der Berechnung bei jeder
steigenden Flanke des Triggersignals zurückgesetzt wird.
11. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zusätzlich den Schritt des Umrechnens der Drehzahl in Umdrehungen pro
Sekunde umfasst.
12. Computerprogrammprodukt, das Programmcode für die Durchführung der folgenden Schritte
zum Ermitteln der Position einer von einem Elektromotor betriebenen Stelleinheit umfasst:
Bestimmen einer Motordrehzahl aus einem Motormodell und
Bestimmen des von der Stelleinheit zurückgelegten Wegs durch Integration der Motordrehzahl
über einen Zeitraum und Multiplikation mit einem Proportionalitätsfaktor,
wobei das Motormodell ein Nachlaufen des Elektromotors berücksichtigt, indem zum Abschaltzeitpunkt
des Elektromotors die im Elektromotor induzierte Spannung als speisende Spannung dem
Motormodell zugeführt wird.
13. Stellvorrichtung, umfassend:
- einen Elektromotor (10),
- eine von dem Elektromotor (10) betriebene Stelleinheit (200),
- eine Speichereinheit (204),
- einen Prozessor (202),
wobei die Speichereinheit Programmcode zum Durchführen der folgenden Schritte zum
Ermitteln der Position der von einem Elektromotor betriebenen Stelleinheit umfasst:
Bestimmen einer Motordrehzahl aus einem Motormodell,
Bestimmen eines von der Stelleinheit zurückgelegten Wegs durch Integration der Motordrehzahl
über einen Zeitraum und Multiplikation mit einem Proportionalitätsfaktor,
und wobei das Motormodell ein Nachlaufen des Elektromotors berücksichtigt, indem zum
Abschaltzeitpunkt des Elektromotors (10) die im Elektromotor (10) induzierte Spannung
als speisende Spannung dem Motormodell zugeführt wird.
14. Bremse, umfassend eine Stellvorrichtung gemäß Anspruch 13, welche die Bremse betätigt.
15. Pumpenvorrichtung, umfassend eine Stellvorrichtung gemäß Anspruch 13, welche die Pumpenvorrichtung
betätigt.
16. Getriebe, umfassend eine Stellvorrichtung gemäß Anspruch 13, welche das Getriebe betätigt.
1. A method for determining a position of an actuating unit which is operated by an electric
motor, comprising the steps:
determining a motor speed from a motor model;
integrating the motor speed over a period of time; and
determining the position of the actuating unit by multiplying the result of integration
by a proportionality factor;
wherein the motor model takes account of an afterrunning of the electric motor by
delivering the voltage induced in the electric motor as a supply voltage to the motor
model at the instant of switch-off of the electric motor.
2. The method according to claim 1, wherein at the instant of switch-off the motor model
takes account of a loading torque acting on the electric motor.
3. The method according to any one of the preceding claims, wherein the motor model additionally
takes account of damping proportional to the rotational speed.
4. The method according to claim 3, characterized in that the damping proportional to the speed is included in the motor model as a damping
torque, wherein the damping torque is equal to a damping constant multiplied by an
angular speed of the electric motor.
5. The method according to claim 4, characterized in that the damping constant is equal to a no-load friction torque divided by a no-load angular
speed of the motor.
6. The method according to claim 5, characterized in that the motor torque is determined from a measured motor current, wherein an efficiency
factor of an electrical part of the electric motor is taken into account.
7. The method according to any one of the preceding claims, characterized in that the method additionally comprises the step of switching on a trigger signal as the
first step and that the step of determining the motor speed is only executed when
the trigger signal is switched on.
8. The method according to any one of the preceding claims, characterized in that the method additionally comprises the step of switching off the trigger signal as
the last step, the loading torque being determined and delivered to the model when
the trigger signal is switched off as long as the rotational speed calculated by the
model is greater than zero and the loading torque assumes the value zero when the
calculated rotational speed is zero.
9. The method according to claim 8, characterized in that the induced voltage is delivered as a supply voltage to the model when the trigger
signal is switched off.
10. The method according to any one of claims 7 to 9, characterized in that an integrator for calculating the rotational speed and distance is reset at the beginning
of the calculation at each rising edge of the trigger signal.
11. The method according to any one of the preceding claims, characterized in that the method additionally comprises the step of converting the rotational speed into
revolutions per second.
12. A computer program product that comprises program code for executing the following
steps for determining a position of an actuating unit operated by an electric motor:
determining a motor speed from a motor model;
determining a distance covered by the actuating unit by integrating the motor speed
over a period of time and multiplying it by a proportionality factor,
wherein the motor model takes account of an afterrunning of the electric motor by
delivering the voltage induced in the electric motor as a supply voltage to the motor
model at the instant of switch-off of the electric motor.
13. An actuating device, comprising:
- an electric motor (10),
- an actuating unit (200) operated by the electric motor (10),
- a storage unit (204),
- a processor (202),
wherein the storage unit (204) comprises program code for executing the following
steps for determining a position of the actuating unit operated by an electric motor:
determining a motor speed from a motor model;
determining a distance covered by the actuating unit by integrating the motor speed
over a period of time and multiplying it by a proportionality factor,
wherein the motor model takes account of an afterrunning of the electric motor (10)
by delivering the voltage induced in the electric motor (10) as a supply voltage to
the motor model at the instant of switch-off of the electric motor (10).
14. A brake, comprising an actuating device according to claim 13 that applies the brake.
15. A pumping device, comprising an actuating device according to claim 13 that actuates
the pumping device.
16. A gear unit, comprising an actuating system according to claim 13 that actuates the
gear unit.
1. Procédé pour déterminer une position d'une unité de positionnement commandée par un
moteur électrique, comprenant les étapes suivantes :
détermination d'un régime moteur à partir d'un modèle de moteur ;
intégration du régime moteur durant un laps de temps ; et
détermination d'une position de l'unité de positionnement par multiplication du résultat
de l'intégration par un facteur de proportionnalité ;
le modèle de moteur tenant compte d'un mouvement rémanent du moteur électrique en
ce sens qu'à la coupure du moteur électrique, la tension induite dans le moteur électrique
est amenée sous forme de tension d'alimentation au modèle de moteur.
2. Procédé selon la revendication 1, dans le cadre duquel le modèle de moteur tient compte
d'un couple de charge agissant sur le moteur électrique à la coupure du moteur.
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans le cadre duquel le modèle
de moteur tient en outre compte d'un amortissement proportionnel au régime du moteur.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que l'amortissement proportionnel au régime est introduit comme couple d'amortissement
dans le modèle de moteur et que le couple d'amortissement est égal à une constante
d'amortissement multipliée par une vitesse angulaire du moteur électrique.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que la constante d'amortissement est égale à un couple de friction sous marche à vide
divisé par une vitesse angulaire sous marche à vide du moteur.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que le couple moteur est déterminé à partir d'un courant moteur mesuré, un degré d'efficacité
d'une pièce électrique du moteur électrique étant pris en compte.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le procédé comporte en outre, comme première étape, l'étape consistant en l'activation
d'un signal de déclenchement, et en ce que l'étape consistant en la détermination du régime moteur est réalisée uniquement si
le signal de déclenchement est activé.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le procédé comporte en outre, comme dernière étape, l'étape consistant en la coupure
du signal de déclenchement, et en ce qu' à la coupure du signal de déclenchement, le couple de charge est déterminé et amené
au modèle tant que le régime calculé par le modèle est supérieur à zéro et que le
couple de charge prend la valeur zéro lorsque le régime calculé est égal à zéro.
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce qu'à la coupure du signal de déclenchement, la tension induite est amenée au modèle sous
forme de tension d'alimentation.
10. Procédé selon l'une des revendications 7 à 9, caractérisé en ce que, pour le calcul du régime et le calcul de la distance, un intégrateur est réinitialisé
en début de calcul, pour chaque flanc ascendant du signal de déclenchement.
11. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le procédé comporte en outre l'étape consistant en la conversion du régime en tours
par seconde.
12. Produit de programme informatique comprenant un code de programme pour la réalisation
des étapes suivantes en vue de la détermination de la position d'une unité de positionnement
commandée par un moteur électrique :
détermination d'un régime moteur à partir d'un modèle de moteur et
détermination de la distance parcourue par l'unité de positionnement par intégration
du régime du moteur durant un laps de temps et par multiplication par un facteur de
proportionnalité, le modèle de moteur tenant compte d'un mouvement rémanent du moteur
électrique en ce sens qu'à la coupure du moteur électrique, la tension induite dans
le moteur électrique est amenée sous forme de tension d'alimentation au modèle de
moteur.
13. Dispositif de positionnement, comprenant :
- un moteur électrique (10),
- une unité de positionnement (200) commandée par le moteur électrique (10),
- une unité de mémorisation (204),
- un processeur (202),
l'unité de mémorisation comprenant un code de programme pour la réalisation des étapes
suivantes en vue de la détermination de la position de l'unité de positionnement commandée
par un moteur électrique :
détermination d'un régime moteur à partir d'un modèle de moteur,
détermination de la distance parcourue par l'unité de positionnement par intégration
du régime du moteur durant un laps de temps et par multiplication par un facteur de
proportionnalité,
et le modèle de moteur tenant compte d'un mouvement rémanent du moteur électrique
en ce sens qu'à la coupure du moteur électrique (10), la tension induite dans le moteur
électrique (10) est amenée sous forme de tension d'alimentation au modèle de moteur.
14. Frein, comprenant un dispositif de positionnement selon la revendication 13, lequel
actionne le frein.
15. Dispositif de pompe, comprenant un dispositif de positionnement selon la revendication
13, lequel actionne le dispositif de pompe.
16. Transmission, comprenant un dispositif de positionnement selon la revendication 13,
lequel actionne la transmission.