(19)
(11) EP 1 829 470 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.2007  Patentblatt  2007/36

(21) Anmeldenummer: 07003632.2

(22) Anmeldetag:  22.02.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47L 5/38(2006.01)
A47L 9/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 02.03.2006 AT 1542006

(71) Anmelder: Zentorga GmbH
4950 Altheim (AT)

(72) Erfinder:
  • Gahleitner, Günther
    4974 Kopfing (AT)
  • Ortner, Ewald
    5165 Berndorf (AT)

(74) Vertreter: Staudt, Armin Walter 
Patentanwalt Auf der Mauer 8
63674 Altenstadt
63674 Altenstadt (DE)

   


(54) Schlaucheinzug für Zentralstaubsaugeranlagen


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Zentralstaubsaugeranlage und einen Schlaucheinzug für die Saugschlaucheinrichtung einer Zentralstaubsaugeranlage, wobei der Schlaucheinzug aus einem zentralen Saugaggregat mit Staubsammel- und -rückhalteeinrichtung, mehreren in den Gebäudewänden verlegten Saugrohren mit zugehörigen Saugdosen und einer daran anschließbaren Saugschlaucheinrichtung besteht, wobei der Schlaucheinzug aus einem Mauerkasten (1), einem Kanal (2), in den die Saugschlaucheinrichtung (3) mit dem Saugschlauch (19) bei Nichtbenützung zurück gezogen wird, einem innerhalb des Kanals (2) angeordneten Schlitten (7), und einer Schlauchumlenkrolle (11) besteht, welche am Schlitten (7) drehbar gelagert ist, wobei das freie Ende (18) des Saugschlauches (19), an dem diverse Zusatzgeräte aufsteckbar sind, während der Reinigungsarbeiten aus dem Mauerkasten (1) hervor ragt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schlaucheinzug für die Saugschlaucheinrichtung einer Zentralstaubsaugeranlage.

[0002] Zentralstaubsaugeranlagen sind Anlagen, die zur Reinigung von Wohnräumen in Ein- und Mehrfamilienhäusern eingebaut werden. In einem Raum des Gebäudes, üblicherweise im Kellergeschoss, befindet sich ein Zentralstaubsauger, der über im Gebäude verlegte Rohrleitungen mit Auslässen in den einzelnen Räumen verbunden ist. Diese Auslässe, an die eine Saugschlaucheinrichtung anschließbar ist, die mit einem Saugendstück zur Reinigung des Raumes verbunden wird, werden üblicherweise als Saugdosen bezeichnet.

[0003] Zum Ein- und Ausschalten des Zentralstaubsaugers sind an den Saugdosen üblicherweise elektrische Kontaktelemente vorgesehen, die mit elektrischen Kontaktelementen am Anschlussstück der eingesteckten Saugschlaucheinrichtung verbunden sind. Von diesen elektrischen Kontaktelementen am Anschlussstück der Saugschlaucheinrichtung führen elektrische Niederspannungsleitungen entlang des Saugschlauches bis zu einem Griffstück der Saugschlaucheinrichtung, an dem ein Schalter zum Verbinden und Trennen der Niederspannungsleitungen angeordnet ist. Über diesen Schalter kann somit eine Steuerspannung betätigt werden, durch welche der Zentralstaubsauger ein- und ausgeschaltet wird.

[0004] Nachteilig bei diesen Anlagen ist, dass die Saugschlaucheinrichtung separat unterzubringen ist. Diese Saugschlaucheinrichtung umfasst ein in seiner Länge beliebig wählbares Schlauchstück, dessen Länge davon abhängig ist, wie viele Saugdosen im Gebäude verteilt angeordnet sind und welche maximale Strecke von einer Saugdose bis zum weitest entfernten Ort der Anwendung der Saugschlaucheinrichtung zu überwinden sind. In der Praxis sind dabei Saugschlauchlängen von 6 bis 12 Metern durchaus üblich.

[0005] Wird die Sauganlage nicht benützt, so wird die Saugschlaucheinrichtung von der Saugdose abgekoppelt und muss separat verstaut werden. Diese separate Unterbringung, welche zumeist an Wandhalterungen erfolgt, erfordert bei den genannten Schlauchlängen einen nicht unwesentlichen Raumbedarf. Zudem ist die Abnahme von und insbesondere die Aufwicklung der Saugschlaucheinrichtung auf diese Wandhalterungen mit Arbeitsaufwand verbunden. Diesem umständlichen Handling ist es auch zu verdanken, dass sich die Zentralstaubsaugeranlagen nicht allgemeiner Beliebtheit erfreuen. In der Praxis wird die Saugschlaucheinrichtung oft in einem Abstell- oder Kellerraum liegend aufbewahrt und nicht für jeden Reinigungsvorgang, für den sie einsetzbar wäre auch tatsächlich eingesetzt. Diese Aufbewahrung kann zudem zu einer Beschädigung der Saugschlaucheinrichtung führen.

[0006] Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Aufbewahrung der Saugschlaucheinrichtung zu schaffen, welche die genannten Nachteile des Standes der Technik zuverlässig vermeidet und ein müheloses Verstauen der Saugschlaucheinrichtung nach ihrer Benützung ermöglicht. Damit soll es dem Benutzer auch erleichtert werden, die Saugschlaucheinrichtung auch für Anwendungen geringeren Umfanges gerne einzusetzen.

[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Schlaucheinzug für die Saugschlaucheinrichtung einer Zentralstaubsaugeranlage gelöst, der die technischen Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Vorteilhafte Weiterentwicklungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Darin zeigt:

Fig. 1 eine schematische Schrägansicht des möglichen Schlaucheinzuges mit teilweise eingezogener Saugschlaucheinrichtung.

Fig. 2 zeigt die Vorrichtung aus Fig. 1 in Schrägansicht als Explosionszeichnung.

Fig. 3 stellt in schematischer Schrägansicht eine andere Variante eines möglichen Schlaucheinzuges mit teilweise eingezogener Saugschlaucheinrichtung dar.

In Fig. 4 ist die Vorrichtung aus Fig. 3 in Schrägansicht als Explosionszeichnung dargestellt.



[0009] Der in Fig. 1 dargestellte Schlaucheinzug besteht aus einem Mauerkasten 1, der mit einem Kanal 2 verbunden ist, in dem die Saugschlaucheinrichtung 3, bestehend aus dem Saugschlauch 19, dem Schlitten 7 und der Schlauchumlenkrolle 11, bei Nichtbenutzung zurück gezogen wird. Vom Mauerkasten 1 zweigt seitlich ein Saugrohr 4 zum hier nicht dargestellten Zentralgerät ab. Parallel zum Kanal 2 verläuft in dieser Ausführungsvariante ein Zylinderrohr 5, in welchem ein Kolben 6 hin- und herbewegbar gelagert ist. Innerhalb des Kanals 2 ist ein Schlitten 7 angeordnet, der über einen Seilzug 8 über Seilumlenkrollen 9 und 10 mit dem Kolben 6 verbunden ist. Auf dem Schlitten 7 ist eine Schlauchumlenkrolle 11 drehbar gelagert. Das Zylinderrohr 5 mündet stirnseitig in einer Adapterbox 12 aus welcher ein Verbindungsrohr 13 zum Mauerkasten 1 führt, wobei das Verbindungsrohr 13 mit seinem freien Ende 14 durch eine Öffnung 15 des Mauerkasten 1 geführt ist.

[0010] Das Saugrohr 4 ist durch eine weitere Öffnung im Mauerkasten 1 mit dem Saugschlauch 19 verbunden. Diese Verbindung kann in herkömmlicher Weise über eine Saugdose 16 erfolgen. Es ist aber auch denkbar, die Funktion der Saugdose mit ihren elektrischen Kontakten direkt im Endbereich von Saugrohr 4 bzw. von Saugrohr 19 vorzusehen.

[0011] Der Saugschlauch 19 wird mit seinem freien Ende 17 mit dem Saugrohr 4 verbunden und ragt mit dem zweiten freien Ende 18, an dem diverse Zusatzgeräte aufsteckbar sind, aus dem Mauerkasten 1 hervor. Der Saugschlauch 19 der Saugschlaucheinrichtung 3 liegt dabei zumindest teilweise im Kanal 2 und ist um die Schlauchumlenkrolle 11 geführt.

[0012] Wird das Zentralgerät aktiviert, so entsteht im Saugschlauch 19 ein Unterdruck, der üblicher weise zur Staubaufnahme benützt wird. Wird nun der Saugschlauch 19 mit seinem freien Ende 18 auf das freie Ende 14 von Verbindungsrohr 13 gesteckt, so entsteht im Zylinderrohr 5 ein Unterdruck, welcher den Kolben 6 in Richtung zur Adapterbox 12 zieht. Gleichzeitig wird über den Seilzug 8 der Schlitten 7 mit der darauf befindlichen Schlauchumlenkrolle 11 in Richtung zu den Seilumlenkrollen 9 und 10 bewegt, wodurch der Saugschlauch 19 der Saugschlaucheinrichtung 3 in den Kanal 2 gezogen wird. Sobald die Verbindung zwischen dem freien Ende 18 des Saugschlauches 19 und dem freien Ende 14 von Verbindungsrohr 13 wieder unterbrochen wird, kann die Saugschlaucheinrichtung 3 problemlos aus dem Kanal 2 über den Mauerkasten 1 herausgezogen werden, wobei sich der Kolben 6 wieder in Richtung zur Umlenkrolle 10 bewegt. Der Kanal 2 wird, wie aus Fig. 2 ersichtlich, von einer Abdeckung 22 geschlossen.

[0013] Die Variante nach Fig. 3 zeigt einen Schlaucheinzug bestehend aus einem Mauerkasten 1, der mit einem Kanal 2 verbunden ist, in dem die Saugschlaucheinrichtung 3, bestehend aus dem Saugschlauch 19, dem Schlitten 7 und der Schlauchumlenkrolle 11 liegen. Vom Mauerkasten 1 zweigen seitlich ein Saugrohr 4 und eine Unterdruckleitung 23 ab, wobei das freie Ende 18 des Saugschlauches 19 hier im verbundenen Zustand mit der Unterdruckleitung 23 dargestellt ist. Innerhalb des Kanals 2 ist ein Schlitten 7 mit der daran drehbar gelagerten Schlauchumlenkrolle 11 angeordnet. In dieser Stellung bewirkt der durch das Zentralgerät hervorgerufene Unterdruck in der Unterdruckleitung 23 das Zurückziehen des Saugschlauches 19 in den Kanal 2, indem über die Anschlussstelle 24 von Kanal 2 im freien Raum bis zum Schlitten 7 ein Unterdruck aufgebaut wird. Dieser Unterdruck bewirkt eine Bewegung des Schlittens 7 mit der daran gelagerten Umlenkrolle 11 in Richtung zur Anschlussstelle 24, wodurch der Saugschlauch 19 in den Kanal 2 hineingezogen wird.

[0014] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beider Varianten befindet sich am Mauerkasten 1 eine weitere Kastenform 20, in welche der Schlitten 7 mit der Schlauchumlenkrolle 11 einführbar ist, damit die Saugschlaucheinrichtung 3 komplett aus der Schlaucheinzugsvorrichtung herausnehmbar wird. In dieser Ausführungsform kann die Saugschlaucheinrichtung 3 auch an anderen Saugdosen angeschlossen und nach Gebrauch wieder in die erfindungsgemäße Schlaucheinzugsvorrichtung zurück verbracht werden.

[0015] Der Mauerkasten 1 ist in der Gebäudewand eingebaut. Er ist bei der Variante nach Fig. 1 und 2 bevorzugt am Boden mit der Adapterbox 12 verbunden, welche in einer besonders bevorzugten Ausführung eine Öffnung 21 besitzt, um Wartungen am Zylinder 5 durchführen zu können. Der Kanal 2 verläuft im Fußboden und wird in seiner Längenausdehnung entsprechend der Länge der Saugschlaucheinrichtung 3 angepasst.

[0016] Der Mauerkasten 1 wird üblicherweise von einer Tür abgedeckt auf deren Innenseite Halterungen für Zubehörteile vorgesehen sein können.


Ansprüche

1. Verfahren zum Betrieb einer Saugschlaucheinrichtung einer Zentralstaubsaugeranlage, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugschlauch (19) aus einem Mauerkasten (1) herausziehbar ausgebildet ist, wobei der Mauerkasten (1) mit einem Kanal (2) verbunden ist, der eine Saugschlaucheinrichtung (3), bestehend aus dem Saugschlauch (19), einem Schlitten (7) und einer Umlenkrolle (11), aufnimmt, und die Saugschlaucheinrichtung (3) innerhalb des Kanals (2) mittels Muskelkraft in die eine Achsrichtung und mittels Unterdruck in die entgegengesetzte Achsrichtung bewegt wird.
 
2. Verfahren zum Betrieb einer Saugschlaucheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Beendigung der Reinigungsarbeiten zum Einziehen des Saugschlauches (19) in den Kanal (2) das freie Ende (18) des Saugschlauches (19) mit dem freien Ende (14) eines Verbindungsrohres (13) verbunden wird.
 
3. Verfahren zum Betrieb einer Saugschlaucheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Beendigung der Reinigungsarbeiten zum Einziehen des Saugschlauches (19) in den Kanal (2) das freie Ende (18) des Saugschlauches (19) mit einer Unterdruckleitung (23) verbunden wird.
 
4. Schlaucheinzug für die Saugschlaucheinrichtung einer Zentralstaubsaugeranlage, bestehend aus einem zentralen Saugaggregat mit Staubsammel- und -rückhalteeinrichtung, mehreren in den Gebäudewänden verlegten Saugrohren mit zugehörigen Saugdosen und einer daran anschließbaren Saugschlaucheinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlaucheinzug aus einem Mauerkasten (1), einem Kanal (2), in den die Saugschlaucheinrichtung (3) mit dem Saugschlauch (19) bei Nichtbenützung zurück gezogen wird, einem innerhalb des Kanals (2) angeordneten Schlitten (7), und einer Schlauchumlenkrolle (11) besteht, welche am Schlitten (7) drehbar gelagert ist, wobei das freie Ende (18) des Saugschlauches (19), an dem diverse Zusatzgeräte aufsteckbar sind, während der Reinigungsarbeiten aus dem Mauerkasten (1) hervor ragt.
 
5. Schlaucheinzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich in einem zum Kanal (2) parallel liegenden Zylinderrohr (5) ein darin hinund her bewegbar gelagerter Kolben (6) befindet, der über einen Seilzug (8) über Seilumlenkrollen (9) und (10) mit dem Schlitten (7) verbunden ist und an das Zylinderrohr (5) ein Verbindungsrohr (13) zum Mauerkasten (1) anschließt.
 
6. Schlaucheinzug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Zylinderrohr (5) und dem Verbindungsrohr (13) eine Adapterbox (12) vorgesehen ist.
 
7. Schlaucheinzug nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterbox (12) eine Öffnung (21) für Wartungsarbeiten am Zylinder (5) aufweist.
 
8. Schlaucheinzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kasten (2) eine Anschlussöffnung (24) besitzt und zwischen dieser Anschlussöffnung (24) und dem Mauerkasten (1) eine Unterdruckleitung (23) verläuft.
 
9. Schlaucheinzug nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (4) mit der Saugschlaucheinrichtung (3) in herkömmlicher Weise über eine Saugdose verbunden ist.
 
10. Schlaucheinzug nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (4) in seinem Endbereich elektrische Kontakte für den direkten Anschluss der Saugschlaucheinrichtung (3) mit ihrem freien Ende (17) besitzt.
 
11. Schlaucheinzug nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich am Mauerkasten (1) eine weitere Kastenform (20) befindet, in welche der Schlitten (7) mit der Schlauchumlenkrolle (11) einführbar ist, womit die Saugschlaucheinrichtung (3) komplett aus der Schlaucheinzugsvorrichtung herausnehmbar ist.
 
12. Schlaucheinzug nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Mauerkasten (1) in der Gebäudewand eingebaut ist.
 
13. Schlaucheinzug nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (2) im Fußboden verläuft und in seiner Längenausdehnung entsprechend der Länge der Saugschlaucheinrichtung (3) angepasst ist.
 
14. Schlaucheinzug nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Mauerkasten (1) von einer Tür abgedeckt ist, auf deren Innenseite Halterungen für Zubehörteile vorgesehen sind.
 




Zeichnung