[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen eines Farbdekors auf ein Substrat.
[0002] Mit Farbdekor versehene Substrate haben ein großes Anwendungsgebiet und können beispielsweise
zur Verkleidung von Fassaden von Gebäuden, Fußböden, Decken, Wänden, Türen, Treppen,
Möbeltischplatten und dergleichen verwendet werden. Dabei besteht insbesondere im
Bereich dekorativer Beschichtungs- und Verkleidungsmaterialien ein fortwährender Bedarf
an neuartigen Farb- und Struktureffekten. Insofern besteht auch ein Bedarf an Verfahren,
mit denen unterschiedliche und individuell anpassbare Farb- und Struktureffekte erzielt
werden können.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren sowohl zur Beschichtung von
Oberflächen, insbesondere zur Beschichtung von Glasoberflächen, als auch zur Herstellung
derartiger Beschichtungen bekannt. Ferner sind aus dem Stand der Technik Verfahren
zur Herstellung von Dekormaterialien bekannt, welche unterschiedliche und individuelle
Farb- und Struktureffekte sowie die Tiefenwirkung einer realen dreidimensionalen Struktur
aufweisen.
[0004] Aus der
EP 0 864 444 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung von gefärbten flächigen Dekormaterialien bekannt.
Bei diesem Verfahren wird auf ein im wesentlichen transparentes Substrat zumindest
eine pigment- und/oder farbstoffhaltige aushärtbare Harzschicht und anschließend ein
Faserverbundmaterial aufgebracht, wobei in zumindest einer der Harzschichten ein plättchenförmiges
Effektpigment enthalten ist. Diese Patentschrift beschreibt zwar den grundsätzlichen
Aufbau der dort genannten Dekormaterialien, geht aber auf die zum damaligen Zeitpunkt
bekannten Techniken zum Aufbringen eines Farbdekors nicht detailliert ein. Das Aufbringen
eines Farbdekors auf ein Substrat erfolgte bisher mit der sogenannten Siebdrucktechnik
oder durch Aufspritzen von Farbe auf das Substrat und anschließendes Brennen im Ofen.
Die vorgenannte Siebdrucktechnik sowie das Einbrennen in Öfen unter Erhalt von farbigen
Gläsern ist jedoch sehr aufwendig und teuer. Ferner ist die Palette der einsetzbaren
Farben bei diesen Verfahren stark eingeschränkt.
[0005] Aus der
DE 102 49 223, die auf die Anmelderin zurückgeht, ist ein Verfahren zum Aufbringen eines Farbdekors
auf ein Substrat bekannt, bei dem ein auf eine Folie gedrucktes Farbdekor auf ein
Substrat übertragen wird, wobei das Substrat mit einer Kunstharzschicht versehen ist,
auf die die Folie aufgepresst wird. Dabei wird das auf die Folie gedruckte Farbdekor
auf das Substrat übertragen.
[0006] Auch wenn mit diesem bekannten Verfahren bereits hervorragende Ergebnisse erzielt
werden, besteht weiterer Verbesserungsbedarf im Hinblick auf eine möglichst gleichmäßige
und farbintensive Aufbringung des Farbdekors auf das Substrat.
[0007] Ein weiteres Verfahren zum Bedrucken von Substraten ist aus der
EP 0 945 280 A2 bekannt. Dabei wird eine Folie verwendet, auf der eine wachbasierte Ablöseschicht
sowie eine Lackschicht aufgebracht sind. Die Lackschicht wird mit dem zu übertragenden
Farbdekor beschichtet, das wiederum von einer Klebschicht bedeckt wird. Dieses bekannte
Verfahren hat den Nachteil, dass aufgrund der wachsbasierten Ablöseschicht der Farbeindruck
nach dem Übertragen des Farbdekors auf das Substrat geschwächt wird, da die wachsbasierte
Ablöseschicht zum Teil mit übertragen wird und somit die äußerste Schicht auf dem
Substrat darstellt.
[0008] US 1,490,703 beschreibt ein Verfahren zum Dekorieren von metallischen, gläsernen oder keramischen
Gegenständen durch Wärmeeintrag. Dabei wird ein Transfermedium verwendet, das eine
Ablöseschicht umfasst, auf der eine Lackschicht vorgesehen ist, die wiederum bedruckt
ist. Die Farbbeschichtung ist durch eine Klebstoffschicht bedeckt. Insofern entspricht
der grundsätzliche Aufbau des Transfermediums der aus der
EP 0 945 280 A2 bekannten Transferfolie.
[0010] Die Verfahren zum Bedrucken von Textilien unterscheiden sich fundamental von den
vorstehend genannten Verfahren darin, dass das zu bedruckende Substrat, also die Textilie,
nicht mit einer Kunstharzschicht beschichtet wird, auf die das Farbdekor dann übertragen
wird. Eine derartige Beschichtung wäre auch im Hinblick auf die zu erhaltende Flexibilität
der Textilie nicht sinnvoll.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren gemäß
DE 102 49 223 im Hinblick auf die Übertragung des Farbdekors von der Folie auf das Substrat zu
optimieren.
[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0013] Der wesentliche Punkt der Erfindung besteht also darin, dass eine Gieß- und/oder
streichfähige, aushärtbare Kunstharzschicht auf das Substrat aufgebracht wird, die
daraufhin mit einer Folie kontaktiert wird. Dabei wird eine Folie verwendet, die zuvor
mit einer offenporigen Druckträgerschicht und darauf mit einem Farbdekor versehen
wurde. Daraufhin wird die mit der offenporigen Druckträgerschicht und dem Farbdekor
beschichtete Folie gegen die Kunstharzschicht gepresst. Dabei findet der Übergang
des Farbdekors von der Folie, d. h. vom Druckträger, auf bzw. in die Kunstharzschicht
des Substrats statt. Die Kunstharzschicht mit dem übertragenen Farbdekor härtet dann
aus und die Folie wird vom Substrat entfernt, wobei der Druckträger zunächst noch
auf dem Substrat verbleibt und dann entfernt wird. Somit wird ein mit einer Kunstharzschicht
versehenes Substrat erhalten, wobei in die Kunstharzschicht ein Farbdekor eingebettet
ist.
[0014] Der Vorteil dieses Verfahrens liegt insbesondere darin, dass beliebige Farben in
einfacher Weise auf Substrate, insbesondere auf Glas, aufgebracht werden können, und
zwar mit einem sehr geringen technischen sowie finanziellen Aufwand. Das erfindungsgemäße
Verfahren eignet sich besonders zum Bedrucken großer Flächen, beispielsweise ganzer
Fassaden. Dies war bisher insbesondere unter Kostengesichtspunkten nicht möglich.
[0015] Der Unterschied zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem aus der
DE 102 49 223 bekannten Verfahren besteht darin, dass eine Folie mit einer offenporigen Druckträgerschicht
verwendet wird, die mit dem Farbdekor beschichtet wurde. Der entscheidende Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass durch die offenporige Struktur
der Druckträgerschicht nicht nur eine besonders große Farbmenge eingelagert werden
kann, sondern durch das Anpressen der Folie gegen die Kunstharzschicht ein Eindringen
des Kunstharzes in die offenporige Druckträgerschicht bewirkt wird. Dadurch werden
die in der Druckträgerschicht eingelagerten Farbbestandteile vom Kunstharz umschlossen
bzw. ummantelt und aus der Druckträgerschicht herausgelöst. Das bedeutet, dass das
Farbdekor bzw. die Farbbestandteile des Farbdekors durch das Anpressen der Folie bzw.
der offenporigen Druckträgerschicht der Folie gegen die Kunstharzschicht in dieser
eingebettet werden. Nach dem Aushärten der Kunstharzschicht befindet sich also das
Farbdekor eingebettet in der selben und ist somit fest mit dem Substrat verbunden.
[0016] Zwar ist es aus der
EP 0 850 786 A2 bekannt, ein Hotmelt-Transfermaterial im Zusammenhang mit dem Bedrucken von Textilien
zu verwenden, das eine poröse Hotmelt-Schicht aufweist, die feine, mit einem thermoplastischen
Bindemittel verankerte thermoplastische Kunststoff-Partikel mit einer mikroporöse,
spontan benetzbaren Oberfläche für die Aufnahme wässriger und lösungsmittelhaltiger
Farben umfasst. Diese poröse Hotmelt-Schicht wird allerdings nur für eine verbesserte
Aufnahme der wässrigen und lösungsmittelhaltigen Farben verwendet, nicht aber dazu,
um ein Herauslösen der Farben aus dem Hotmelt-Transfermaterial zu gestatten. Vielmehr
wird das Hotmelt-Transfermaterial auf eine Textilie aufgebügelt, so dass die poröse
Hotmelt-Schicht aufschmilzt und die Farbe fixiert. Es handelt sich hierbei also um
ein völlig unterschiedliches Verfahren.
[0017] Bei den weiteren vorstehend bezeichneten Verfahren gemäß
EP 0 945 280 A2 bzw.
US 1,490,703 wird die Farbschicht auf eine Lackschicht aufgetragen, die nicht porös ist.
[0018] Der mit der Erfindung erzielbare verbesserte Farbübertrag ist mit diesem bekannten
Verfahren daher nicht erreichbar.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Farbdekor durch ein
Inkjet-Verfahren auf die offenporige Druckträgerschicht aufgebracht. Dadurch ist ein
besonders flexibles Bedrucken auch sehr großer Flächen möglich. In diesem Zusammenhang
wird darauf hingewiesen, dass es zwar grundsätzlich bekannt ist, Folien im Inkjet-Verfahren
zu bedrucken, wobei aber üblicherweise Quellbeschichtungen verwendet werden, die die
Tinte einschließen und eine Abgabe der Tinte vermeiden.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Druck, mit
dem die Folie gegen die Kunstharzschicht gepresst wird, so gewählt wird, dass die
Farbbestandteile des auf die offenporige Druckträgerschicht aufgetragenen Farbdekors
vom Kunstharz sicher ummantelt werden. Dabei kann ein Anpressdruck von mindestens
40 kg, insbesondere von 40 - 90 kg, insbesondere von 50 - 80 kg, insbesondere von
60 - 70 kg verwendet werden. In Abhängigkeit von den verwendeten Materialien, der
Folienstärke sowie anderen Prozessparametern, wie der Verarbeitungstemperatur können
auch andere Anpressdrücke gewählt werden, vorausgesetzt, diese werden so eingestellt,
dass die Farbbestandteile des Farbdekors vom Kunstharz ummantelt werden. Für die hier
offenbarten Folienstärken hat sich ein Anpressdruck von mindestens 40 kg, insbesondere
von 40 - 90 kg, insbesondere von 50 - 90 kg, insbesondere von 60 - 70 kg als besonders
vorteilhaft herausgestellt.
[0021] Zur Bildung der offenporigen Druckträgerschicht kann eine Mischung aus Kaolin und
Kreide verwendet werden. Diese Mischung hat sich als besonders geeignet im Zusammenhang
mit der Inkjet-Beschichtung der Folie erwiesen.
[0022] Für die offenporige Druckträgerschicht kann ein wasserlösliches Material verwendet
werden. Dies hat den Vorteil, dass die Druckträgerschicht einfach abgewaschen werden
kann, wenn der Farbübertrag abgeschlossen ist.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Substrat vor
dem Aufbringen der Kunstharzschicht mit einem Haftvermittler behandelt wird. Dadurch
wird sichergestellt, dass die Adhäsion zwischen der Kunstharzschicht und dem Substrat
größer ist, als die Adhäsion zwischen der Kunstharzschicht und der Folie.
[0024] Als Haftvermittler kann ein Haftprimer auf Silanbasis verwendet werden.
[0025] Das Verfahren eignet sich besonders gut zum Aufbringen des Farbdekors auf Glas, insbesondere
Floatglas, VSG-Glas oder ESG-Glas. Aufgrund der sicheren Verbindung des Farbdekors
mit dem Substrat bzw. der geschützten Einbettung des Farbdekors in die ausgehärtete
Kunstharzschicht auf dem Substrat werden die im Zusammenhang mit der Verwendung von
Gläsern bestehenden Sicherheitsbestimmungen eingehalten.
[0026] Als Kunstharzschicht können ein- oder mehrkomponentige Polyurethane, Polyester, Epoxidharze,
Vinylester, Acrylate und/oder Methacrylate verwendet werden. Besonders bevorzugt ist
die Verwendung eines einkomponentigen Polyuretan-Flüssigharzes.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die
beigefügten schematischen Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- den Aufbau eines Einzelglaselementes, herstellbar nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- den Aufbau eines rückseitig beschichteten Einzelglaselementes, herstellbar nach einem
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- Fig. 3
- ein Doppelglaselement herstellbar nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- Fig. 4
- ein Sandwichelement herstellbar nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- Fig. 5
- ein Verbundelement herstellbar nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- Fig. 6
- ein Isolierglaselement herstellbar nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- Fig.7
- ein Isolierglaselement mit Doppeleffekt herstellbar nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel:
- Fig. 8
- eine Variation des Sandwichelementes nach Fig. 4;
- Fig. 9
- eine Variation des Doppelglaselementes nach Fig. 3;
- Fig. 10
- ein Doppelglaselement mit VSG-Folie herstellbar nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- Fig. 11
- eine schematisierte Darstellung des Substrats beim Anpressen der Folie, wobei der
Aufbau der Schichten zu erkennen ist; und
- Fig. 12
- ein fertig bedrucktes Substrat.
[0028] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aufbringen
eines Farbdekors auf ein Substrat beschrieben. Dabei wird unter dem Begriff Substrat
ein im Wesentlichen flächiges Gebilde verstanden, das eine größere Steifigkeit als
Textilien, insbesondere als Bekleidungstextilien, aufweist. Von dem Verfahren sind
also Textilien, insbesondere Bekleidungstextilien, ausgenommen. Das Verfahren eignet
sich insbesondere zum Aufbringen eines Farbdekors auf Gläser, insbesondere auf großflächige
Flachgläser.
[0029] Das Verfahren läuft nach den folgenden Schritten ab, wobei der sukzessive, im Verlauf
des Verfahrens sich ergebende Schichtaufbau in Fig. 11 schematisch dargestellt ist.
[0030] Im Schritt a) wird eine gieß- und/oder streichfähige, aushärtbare Kunstharzschicht
9 auf das Substrat aufgebracht. Dabei wird ein einkomponentiges Harz verwendet, insbesondere
ein feuchtigkeitshärtendes, lösungsmittelarmes, elastisches, leicht füllbares niedrigviskoses
Poyurethan-Flüssigharz. Dieses Harz reagiert mit Luftfeuchtigkeit zu einem widerstandsfähigen,
zähelastischen Film, der sich nach der vollständigen Aushärtung durch gute mechanische
Festigkeit auszeichnet.
[0031] Das Harz wird bei Temperaturen zwischen 5 und 30°C verarbeitet. Die zulässige relative
Luftfeuchtigkeit beträgt zwischen 40 und 90 %.
[0032] Um zu gewährleisten, dass die Adhäsion zwischen der Kunstharzschicht 9 und dem Glas
bzw. Substrat 1 größer ist, als zwischen der Kunstharzschicht 9 und der aufzubringenden
Folie 11, wird das Substrat 1 vor dem Aufbringen der Kunstharzschicht 9 mit einem
Haftvermittler 8 behandelt. Der Haftvermittler 8 dient also dazu, eine nicht oder
nur schwer ablösbare Brücke zwischen dem Substrat 1 bzw. Glas und der Kunstharzschicht
9, in die wiederum in einem späteren Schritt die Farbpigmente eingebunden werden,
herzustellen. Als Haftvermittler 8 wird ein lösemittelhaltiger, niedrigviskoser und
unpigmentierter Haftprimer auf Silanbasis verwendet. Die Temperatur beim Auftragen
des Haftvermittlers 8 liegt zwischen 15 und 25°C. Der Haftvermittler 8 wird unmittelbar
auf das Substrat 1 bzw. Glas aufgetragen.
[0033] Daraufhin wird im Schritt b) die Kunstharzschicht 9 mit einer Folie 11 kontaktiert.
Dabei wird die Folie 10 auf die Kunstharzschicht 9 aufgelegt. Als Folie 11 wird in
diesem Ausführungsbeispiel eine Polypropylenfolie verwendet, auf die zuvor eine Druckträgerschicht
10 aufgebracht wurde.
[0034] Dabei kommt es darauf an, dass die Druckträgerschicht 10 eine offenporige Struktur
aufweist im Gegensatz zu den sonst üblichen Quellbeschichtungen. Die Druckträgerschicht
10 basiert auf einer Mischung aus Kreide und Kaolin. Es ist auch möglich, andere Zusammensetzungen
für die Druckträgerschicht 10 zu verwenden, vorausgesetzt die Druckträgerschicht 10
ist offenporig. Auf die offenporige Druckträgerschicht 10 wird das Farbdekor aufgetragen,
das im Rahmen des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf das Substrat 1 bzw. Glas
übertragen werden soll. Das Farbdekor wird durch eine Inkjet-Beschichtung auf die
Folie 11 bzw. auf die offenporige Druckträgerschicht 10 der Folie 11 aufgebracht.
Dabei werden pigmentierte Tintenpatronen UV in den Farben Cyan, Cyanhell, Magentahell,
Gelb, Magenta und Schwarz verwendet, wobei die Farben innen- und außenlichtecht sind.
Generell ist es möglich, auch andere Farben bzw. Farbkombinationen zu verwenden. Außerdem
kann das Farbdekor auch durch ein anderes Druckverfahren auf die Folie 11 aufgebracht
werden, wobei allerdings das Inkjet-Verfahren besondere Vorteile im Hinblick auf eine
großflächige Beschichtung der Folie 11 aufweist. Außerdem ist das Inkjet-Verfahren
besonders flexibel im Hinblick auf unterschiedliche Gestaltungen des Farbdekors sowohl
bezüglich Form als auch Farbe. Die Farbpigmente werden in den Poren der offenporigen
Druckträgerschicht 10 eingelagert, wobei die eingelagerte Farbmenge über die Porosität
der Schicht 10 eingestellt werden kann.
[0035] In Schritt c) wird die Folie 11 dann gegen die Kunstharzschicht 9 gepresst. Das bedeutet,
dass die offenporige Druckträgerschicht 10, die auf der Kunstharzschicht 9 aufliegt,
zumindest teilweise von dem Kunstharz durchdrungen wird, wobei das Kunstharz in die
Poren der Druckträgerschicht 10 eindringt und die darin eingelagerten Farbpigmente
herauslöst. Bei diesem Vorgang werden die Farbpigmente vom Kunstharz ummantelt bzw.
eingeschlossen und somit von der Folie 11 bzw. der offenporigen Druckträgerschicht
10 auf die Kunstharzschicht 2 übertragen. Der Anpressdruck wird dabei so gewählt,
dass die Farbpigmente bzw. allgemein die Farbbestandteile des auf die offenporige
Druckträgerschicht 10 aufgetragenen Farbdekors vom Kunstharz sicher ummantelt werden.
Es hat sich gezeigt, dass ein Anpressdruck von mindestens 40 kg, insbesondere von
40 - 90 kg, insbesondere von 50 - 80 kg, insbesondere von 60 - 70 kg besonders geeignet
ist, um die gewünschte Übertragung der Farbpigmente von der offenporigen Druckträgerschicht
10 auf die Kunstharzschicht 2 unter Einbettung der Farbbestandteile in die Kunstharzschicht
2 zu vollziehen. Der Anpressdruck wird mit Hilfe einer gummierten Walze 12 aufgebracht.
Andere Vorgehensweisen zur Aufbringung des Anpressdruckes sind ebenfalls möglich.
[0036] Durch das Anpressen der Folie 11 an das Substrat 1 entsteht zwischen dem Substrat
1 und den ummantelten Farbpigmenten ein gleichmäßiger dünner Harzfilm mit einer Schichtdicke
von ca. 0,05 mm, der die mit dem Harz ummantelten Farbpigmente des Farbdekors mit
dem Glas sicher verbindet. Die Farbpigmente befinden sich also vornehmlich in der
äußeren Randschicht der Kunstharzschicht 2 auf dem Substrat 1. Die Kunstharzschicht
kann mit einem Klarlack überzogen werden, wodurch das Farbdekor gegen Feuchtigkeit
und andere Umwelteinflüsse dauerhaft geschützt wird. Als Schutzschicht können alle
gängigen Lacke, bevorzugt Lacke auf Acrylat-Basis, eingesetzt werden. Die Dicke der
Schutzschicht beträgt etwa 0,01 bis 2,00 mm, vorzugsweise etwa 0,05 bis 1,00 mm.
[0037] Nachdem die Kunstharzschicht 2 ausgehärtet ist, was beispielsweise unter Zufuhr geringer
Wärme oder allein durch die Umgebungsfeuchtigkeit ohne weitere Wärmeeinwirkung erfolgen
kann, wird die Folie 11 vom Substrat 1 entfernt (Schritte d, e). Der Druckträger wird
durch einen einfachen Abwaschvorgang mit Wasser entfernt. Aus diesem Grunde wird ein
wasserlöslicher Druckträger verwendet.
[0038] Das fertig beschichtete Substrat ist in Fig. 12 dargestellt.
[0039] Mit der Erfindung wird somit ein Verfahren bereitgestellt, das ein einfaches Aufbringen
eines Farbdekors auf ein Substrat 1, beispielsweise Glas, ermöglicht. Vereinfacht
ausgedrückt kann man mit dem erfindungsgemäßen Verfahren "auf Glas drucken", wobei
unterschiedliche Farb- und Struktureffekte erzielt werden können. Das Farbdekor wird
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren fest auf das Substrat aufgebracht. Die Folie 11
lässt sich nach dem Aushärten problemlos entfernen. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht das kostengünstige Aufbringen eines Farbdekors auf ein Substrat, wobei
alle möglichen Farbbereiche, insbesondere auch abgestufte Farbeffekte, erhalten werden
können. Nach Abschluss des Verfahrens ist das Farbdekor fest und wasserdicht in die
Kunstharzschicht 2 eingelagert.
[0040] Als Substrat 1 können Glas, Acrylglas (Plexiglas), Floatglas, VSG-Glas (Verbundsicherheitsglas),
ESG-Glas (Einschieben-Sicherheitsglas), Beton, Stein, Holz, Kunststoff oder Metall
verwendet werden, wobei der Einsatz von Glas, Floatglas, VSG-Glas und ESG-Glas bevorzugt
ist. Wird Glas, Acrylglas, Floatglas, VSG-Glas oder ESG-Glas eingesetzt, dann kann
dies transparent sein oder auch schon mit Pigmenten, Farbstoffen, Effektpigmenten
und/oder Glimmer versehen sein.
[0041] Zur Bildung der in Schritt a) genannten aushärtbaren Kunstharzshicht 9 können im
Prinzip alle Ein- oder Mehrkomponenten-Harze eingesetzt werden, die durch thermische,
durch Strahlenhärtung oder sonstige Härtung verfestigt werden können und zumindest
einige Zeit einen gieß- oder streichfähigen Zustand bewahren können. Geeignete Kunstharze
basieren z.B. auf ein- oder mehrkomponentigen Polyurethanen, Polyestern, Epoxidharzen,
Vinylestern, Acrylaten und/oder Methacrylaten. Besonders bevorzugt ist der Einsatz
von Kunstharzen auf Basis von Polyurethanen, wie vorstehend beschrieben.
[0042] Die Schichtdicke der in Schritt a) genannten Kunstharzschicht 9 beträgt mindestens
0,05 mm, insbesondere von 0,05 bis 2,5 mm, insbesondere von 0,1 bis 1,0 mm insbesondere
von 0,2 bis 1,0 mm.
[0043] Bei der in Schritt b) genannten Folie 11 handelt es sich um eine handelsübliche Folie,
die mit einer bedruckbaren Beschichtung versehen ist. Die Beschichtung der Folie gewährleistet
die Aufnahme des Farbdekors und sichert kräftige Farbwiedergabe sowie hohe Wischfestigkeit.
Für die Beschichtung der Folie wird ein offenporiger Druckträger 10, insbesondere
auf Kaolin und Kreidebasis verwendet, wie vorstehend beschrieben.
[0044] Die Folie 11 selbst ist bevorzugt eine Polyesterfolie, vorzugsweise eine transparente
Polyesterfolie. Es können aber auch matte Polyesterfolien verwendet werden.
[0045] Die Folie sollte eine Dicke von mindestens 10 µm, insbesondere von 10 bis 500 µm,
insbesondere von 20 bis 250 µm, insbesondere von 40 bis 150 µm aufweisen.
[0046] Das Anpressen der Folie 11 gegen die Kunstharzschicht 9 kann per Hand, mit einer
Rolle 12, bzw. generell auf mechanische Weise, sowie vollautomatisiert erfolgen.
[0047] Das Aushärten der Kunstharzschicht 2 gemäß Schritt d) kann auf jede beliebige Weise
durchgeführt werden, wobei das Aushärten durch Erwärmen, insbesondere in einem Wärmegebläse,
durch Bestrahlen, insbesondere mit Hilfe von UV- oder IR-Strahlung, und das Aushärten
ohne besondere Einwirkung, d.h. durch Lufttrocknung, bevorzugt ist. Die Trocknungszeit
hängt von den eingesetzten Materialien ab. Dieses Verfahren eignet sich besonders
gut zur Herstellung transluzenter Substrate.
[0048] Es ist ferner möglich, mit diesem Verfahren deckende Substrate herzustellen.
[0049] Dazu wird in einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
nach dem Abziehen der Folie 11 noch eine Hintergrundschicht, vorzugsweise vollflächig,
auf das Substrat aufgebracht. Als Hintergrundschicht eignet sich besonders eine gefärbte
beispielsweise weiße Kunstharzschicht, eine Farbschicht aber auch Glasfaserlaminat-Schichten,
fertige Platten aus Polyethylen, Folien und dergleichen. Besonders bevorzugt ist der
Einsatz einer gefärbten Kunstharzschicht. Die Hintergrundschicht kann ebenfalls Pigmente,
Farbstoffe, Effektpigmente und/oder Glimmer enthalten. Die Dicke der Hintergrundschicht
beträgt etwa 0,01 bis 2,00 mm, vorzugsweise etwa 0,05 bis 1,00 mm.
[0050] Bei der Herstellung deckender Substrate kann die Kunstharzschicht 2 mit geeigneten
Pigmenten, Effektpigmenten, vorzugsweise ein mit Metalloxiden beschichtetes Glimmerpigment,
Glimmer, Farbstoffen, farbig beschichteten Quarzen, Granitsplittern und/oder Naturquarzen
versetzt werden. Diese können gleichmäßig in der Kunstharzschicht 2 verteilt werden,
es können aber auch durch ungleichmäßige Verteilungen neben den Oberflächenstrukturen
weitere Farbstrukturen dargestellt werden. Vorteilhafterweise kann die Kunstharzschicht
2 in einem Arbeitsgang aufgebracht werden oder aber in mehreren Schritten, gegebenenfalls
mit einer Zwischenhärtung der jeweils aufgebrachten Schicht. Falls mehrere Harzschichten
aufgebracht werden, können diese gegebenenfalls unterschiedlich gefärbt bzw. pigmentiert
werden. Optisch besonders schöne Effekte werden erzielt, wenn man auf die Kunstharzschicht
Wasser, gegebenenfalls auch farbig, aufträgt.
[0051] Durch Auswahl, Verteilung und Kombination von Pigmenten, Farbstoffen, Effektpigmenten
und/oder Glimmer können nahezu beliebige Farbdekors erhalten werden. Das Farbdekor
kann auch ein flächiges Muster, wie ein ganzer Druck oder ein Bild, Schriftzüge oder
auch ein Logo sein. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Der Anteil
der Pigmente, Farbstoffe, Effektpigmente und/oder Glimmer hängt im wesentlichen von
dem gewünschten Effekt ab, liegt aber in der Regel im Bereich von etwa 1 Gew.-% bis
20 Gew.-%. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Farbdekor zusätzlich einen Granit
oder Marmoreffekt, eine Ornamentstruktur, eine Tropfenstruktur, einen Flittereffekt
oder irgendein Design aufweist. Das Farbdekor ist vorzugsweise transparent oder transluzent
ausgebildet. Das Farbdekor kann in der erläuterten Weise auf die Folie 11 aufgebracht
werden, also insbesondere dadurch, dass eine käufliche Polyester-Folie in einem Drucker
mittels eines UV-Kits mit lichtbeständigen Farben versehen wird. Somit ist es möglich,
nahezu jedes Bild in jeder beliebigen Größe herzustellen und dann auf das Substrat
1 aufzubringen.
[0052] Werden dickere, farbig beschichtete Quarze oder Granitsplitter eingesetzt, dann sollte
die Dicke der Kunstharzschicht so gewählt werden, dass die Quarze bzw. Granitsplitter
vollständig in die Harzschicht eingebettet sind.
[0053] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten erfindungsgemäßen Substrate
können in vielfältiger Weise eingesetzt werden, beispielsweise im Innenausbau, in
der Außengestaltung sowie in vielen anderen Bereichen. So können die erfindungsgemäßen
Substrate im Wohnbereich, in Küchen, in Bädern, in Dielen, hier insbesondere an Garderoben,
als Fliesensspiegel, in Treppenhäusern, Empfangshallen, zur Verzierung und als Decken,
in Foyers, Konferenzräumen und Wartebereichen, aber auch an Verkaufstheken, in Sanitäranlagen,
in Yachten und Wohnmobilen eingesetzt werden. Ebenfalls sind die erfindungsgemäßen
Substrate denkbar in der Gastronomie- und Messegestaltung, als Duschtrennwände, zur
Verzierung von Außen- und Innentüren, sowie als Möbelfronten, Tischplatten, Raumteiler,
Bürotrennwände (so können z.B. ganze Bilder auf ein Substrat aufgebracht werden und
zwar in der Art und Weise, dass eine Betrachtung von beiden Seiten möglich ist; hierbei
kann auch ein durchsichtiger Effekt erzielt werden) und Glasböden. Im Zusammenhang
mit der Außengestaltung wird insbesondere auf die Verwendung als Fassadenverkleidung,
bei Restaurierungen, als Balkonbrüstung, als Sichtschutzwand sowie bei der professionellen
Umsetzung von künstlerischen Ideen hingewiesen. Die erfindungsgemäßen Substrate können
auch auf verschiedenen anderen Gebieten eingesetzt werden.
[0054] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle in der
EP 0 864 444 B1 beschriebenen Dekormaterialien hergestellt werden. Dieser Stand der Technik wird
daher explizit in die Lehre der vorliegenden Erfindung mit einbezogen.
[0055] Verwendungsbeispiele der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Substrate
werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert.
[0056] Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Dekors aus Substrat 1 und Kunstharzschicht 2 mit Farbdekor, wobei auf die Kunstharzschicht
2 zusätzlich eine Schutzschicht 7 aufgebracht worden ist.
[0057] Fig. 2 zeigt den Aufbau eines alternativen Dekormaterials aus Substrat 1 und Kunstharzschicht
2 mit Farbdekor, wobei zusätzlich eine Haftbrücke 3 aufgebracht ist. Die Haftbrücke
3 ist vorzugsweise von mineralischer Art. Dieses Dekormaterial eignet sich insbesondere
bei Sanierungsarbeiten zum Ausgleichen von Unebenheiten. Dabei kann die Haftbrücke
eine mineralische Brücke, z.B. Sand, sein, und das Dekormaterial kann beispielsweise
in üblichen Speis oder Kleber verlegt werden.
[0058] Fig. 3 zeigt ein sogenanntes Doppelglaselement, bei welchem zwei mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Dekormaterialien aus Substrat 1 und Kunstharzschicht 2 mit
Farbdekor derart miteinander verklebt sind, dass die das Farbdekor enthaltenden Seiten
aneinander liegen.
[0059] Fig. 4 zeigt ein sogenanntes Sandwichelement, bei welchem zwischen zwei erfindungsgemäß
hergestellten Dekormaterialien aus Substrat 1 und Kunstharzschicht 2 mit Farbdekor
ein Dämmstoffkern 4 eingelagert ist. Als Dämmstoffkern 4 kommen Materialien in Frage,
die einen hohen Wärmedämmwert, einen Schallschutz sowie hohe Brandschutzeigenschaften
aufweisen.
[0060] Fig. 5 zeigt ein erfindungsgemäßes Dekormaterials aus Substrat 1 und Kunstharzschicht
2 mit Farbdekor, bei welchem auf die Kunstharzschicht 2 mit Farbdekor eine Trägerplatte
5 aufgeklebt ist. Bei der Trägerplatte 5 kann es sich beispielsweise um Gipsfasern,
Aluminium, Mehrschicht-Hartfasern, Holz-, Spann- oder PVC-Platten handeln.
[0061] Fig. 6 zeigt ein Isolierglaselement, bei welchem zwischen zwei mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Dekormaterialien aus Substrat 1 und Kunstharzschicht 2 mit
Farbdekor eine Luftschicht zur Isolierung eingebracht ist. Die Luftschicht schafft
auch weitergehende dreidimensionale Effekte.
[0062] Fig. 7 zeigt ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Element, wobei
beide Dekormaterialien ein Farbdekor aufweisen. Zwischen den Dekormaterialien befindet
sich ein Isoliermaterial.
[0063] Fig. 8 zeigt den Aufbau einer alternativen Sandwichkonstruktion, bei der die Dekormaterialien
aus Substrat 1 und Kunstharzschicht 2 mit Farbdekor fest mit einem dazwischen liegenden
Dämmstoffkern 4, beispielsweise aus Polystyrol oder Polyurethan, verklebt sind.
[0064] In Fig. 9 ist eine Doppelglaselement-Variation gezeigt.
[0065] Fig. 10 zeigt eine Konstruktion, bei der zwischen zwei mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Dekormaterialien aus Substrat 1 und Kunstharzschicht 2 mit
Farbdekor, eine VSG-Folie 6 eingearbeitet ist. Dadurch werden auch weitere dreidimensionale
Effekte erzielt. Die erfindungsgemäße Farbbeschichtung ist kompatibel mit der VSG-Folie
6.
Bezugszeichenliste:
[0066]
- 1
- Substrat
- 2
- Kunststoffschicht mit Farbdekor
- 3
- Haftbrücke
- 4
- Dämmstoffkern
- 5
- Trägerplatte
- 6
- VSG-Folie
- 7
- Schutzschicht
- 8
- Haftvermittler
- 9
- Kunstharzschicht ohne Farbdekor
- 10
- offenporige Druckträgerschicht mit Farbdekor
- 11
- Folie
- 12
- Anpresswalze
1. Verfahren zum Aufbringen eines Farbdekors auf ein Substrat (1) umfassend die Schritte:
a) Aufbringen einer gieß- und/oder streichfähigen, aushärtbaren Kunstharzschicht (9)
auf das Substrat (1);
b) Kontaktieren der Kunstharzschicht (9) mit einer Folie (11), wobei die Folie (11)
zuvor mit einer offenporigen Druckträgerschicht (10) versehen wird, die mit dem Farbdekor
beschichtet wird;
c) Anpressen der Folie (11) gegen die Kunstharzschicht (9,2);
d) Aushärten der Kunstharzschicht (2); und
e) Entfernen der Folie (11) vom Substrat (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbdekor durch ein Inkjet-Verfahren auf die offenporige Druckträgerschicht (10)
aufgebracht wird (Schritt b).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck, mit dem die Folie (11) gegen die Kunstharzschicht (9,2) gepresst wird
(Schritt c), so gewählt wird, dass die Farbbestandteile des auf die offenporige Druckträgerschicht
(10) aufgetragenen Farbdekors vom Kunstharz ummantelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anpressdruck von mindestens 40 kg, insbesondere von 40 - 90 kg, insbesondere
von 50 - 80 kg, insbesondere von 60 - 70 kg verwendet wird.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der offenporigen Druckträgerschicht (10) eine Mischung aus Kaolin und
Kreide verwendet wird.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass für die offenporige Druckträgerschicht (10) ein wasserlösliches Material verwendet
wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat (1) vor dem Aufbringen der Kunstharzschicht (9) mit einem Haftvermittler
(8) behandelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Haftvermittler ein Haftprimer auf Silanbasis verwendet wird.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Substrat (1) ein Glas, Floatglas, VSG-Glas oder ESG-Glas verwendet wird.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass für die Kunstharzschicht (9) in Schritt a) ein- oder mehrkomponentige Polyurethane,
Polyester, Epoxidharze, Vinylester, Acrylate und/oder Methacrylate verwendet werden.