[0001] Die Erfindung betrifft ein Gleiselement für den Straßenbahnbereich und dergleichen.
Das erfindungsgemäße Gleiselement kann grundsätzlich für verschiedene Arten von Schienen
bzw. Gleise, beispielsweise auch für Eisenbahnschienen bzw. Eisenbahngleise verwendet
werden,
[0002] Aus der Praxis ist es bekannt, derartige Schienen auf in bestimmten Abständen voneinander
angeordneten Schwellen zu verlegen und zu fixieren. Weiterhin ist es auch bekannt,
diese Schienen auf einem durchgehenden festen Untergrund zu verlegen und zu fixieren.
Die aus der Praxis bekannten Verlegemaßnahmen und Montagearbeiten sind in der Regel
zeitaufwendig und kostenaufwendig. Das gilt vor allem für Gleisabschnitte, die von
anderen Fahrzeugen überfahren bzw. überquert werden müssen, wie beispielsweise an
Straßenkreuzungen und dergleichen. Der gesamte Gleisbereich wird in der Regel im unteren
Bereich der Schienen mit einer Betonschicht verfüllt. Auf diese Betonschicht werden
dann normalerweise weitere Schichten wie bituminöse Schichten oder Asphaltschichten
aufgebracht, so dass die Schiene im Wesentlichen in den Schichten aufgenommen ist.
Diese Maßnahmen sind einerseits aufwendig und andererseits genügen die auf diese Weise
hergestellten Gleisabschnitte oft nicht allen Anforderungen. So kann es insbesondere
zu unerwünschten Unebenheiten oder unerwünschten späteren Setzungen kommen. Fernerhin
ist bei den aus der Praxis bekannten Maßnahmen auch die Justierung der Schienen bzw.
die Einstellung der Spurweite der Schienen in der Regel relativ aufwendig. Außerdem
zeichnen sich die nach den bekannten Maßnahmen hergestellten Gleise durch eine nachteilhaft
hohe Schallemission aus und zwar sowohl im Hinblick auf Körperschall als auch im Hinblick
auf Luftschall.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Gleiselement
der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem die vorstehenden Nachteile vermieden
werden und das insbesondere in wenig aufwendiger Weise verlegt, justiert und montiert
werden kann.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Gleiselement für Straßenbahnschienen
und dergleichen, - mit einer vorgefertigten Gleistragplatte, mit zumindest zwei an
der Gleistragplatte befestigten Schienen und mit Befestigungseinrichtungen zur Befestigung
der Schienen anlauf der Gleistragplatte,
wobei die vorgefertigte Gleistragplatte zumindest zwei parallele Aufnahmekanäle für
die Schienen aufweist, in denen die Schienen in ihrem montierten Zustand jeweils über
zumindest den Großteil ihrer Höhe aufgenommen sind,
wobei jede Schiene an einer Mehrzahl von in Längsrichtung des zugeordneten Aufnahmekanals
beabstandet angeordneten Befestigungsstellen mit den Befestigungseinrichtungen in
dem Aufnahmekanal befestigt ist,
wobei jede Befestigungseinrichtung zumindest ein auf den Schienenfuß der zugeordneten
Schiene einwirkendes Federelement aufweist und wobei dieses Federelement eine oberseitige
Schutzabdeckung aufweist.
[0005] Ein erfindungsgemäßes Gleiselement ist also eine Konstruktion aus einer Gleistragplatte
und den daran befestigten Schienen. Zur Herstellung eines Gleises wird in Längsrichtung
des Gleises eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen Gleiselementen hintereinander angeordnet.
Die erfindungsgemäßen Gleiselemente können für verschiedene Arten von Schienen, insbesondere
für Straßenbahnschienen oder auch für Eisenbahnschienen verwendet werden. Die Gleiselemente
werden insbesondere dort eingesetzt, wo eine Überfahrung bzw. Überquerung des Gleises
durch andere Fahrzeuge notwendig ist, beispielsweise an Straßenkreuzungen und dergleichen.
Die an der Gleistragplatte befestigten Schienen können beispielsweise Rillenschienen
oder Kopfschienen (Vignolschienen) sein.
[0006] Wesentlich ist im Rahmen der Erfindung, dass für ein Gleiselement eine vorgefertigte
Gleistragplatte eingesetzt wird. Bei einer solchen erfindungsgemäßen Gleistragplatte
handelt es sich also um ein werkseitig vorgefertigtes Fertigteil. In der vorgefertigten
Gleistragplatte sind bereits die Aufnahmekanäle für die Schienen vorgesehen. Die Schienen
werden zweckmäßigerweise erst nach dem Verlegen der vorgefertigten Gleistragplatten
in den Aufnahmekanälen befestigt bzw. montiert. Vorzugsweise werden die Schienen bezüglich
ihrer Höhe vollständig bzw. im Wesentlichen vollständig in den Aufnahmekanälen aufgenommen.
Höhe einer Schiene meint die Erstreckung der Schiene von der Unterseite des Schienenfußes
bis zum höchsten Punkt des Schienenkopfes. Zweckmäßigerweise sind die Schienen über
zumindest 85 %, vorzugsweise über zumindest 90 % und sehr bevorzugt über zumindest
95 % ihrer Höhe in den Aufnahmekanälen der Gleistragplatte aufgenommen. Nach besonders
bevorzugter Ausführungsform sind die Schienen über mehr als 95 % ihrer Höhe in den
Aufnahmekanälen aufgenommen.
[0007] Oberseitige Schutzabdeckung des Federelementes meint insbesondere, dass diese Schutzabdeckung
so eingerichtet ist, dass beim Einbetten bzw. Einbetonieren der Schiene kein Einbettungsmaterial
bzw. kein Beton an das Federelement gelangt und die Federfunktion des Federelementes
insoweit geschützt ist.
[0008] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Gleistragplatte aus bewehrtem Beton, vorzugsweise
aus Stahlbeton besteht bzw. im Wesentlichen aus bewehrtem Beton, vorzugsweise im Wesentlichen
aus Stahlbeton besteht. Eine erfindungsgemäße Gleistragplatte unterscheidet sich deutlich
von den aus dem Stand der Technik bekannten zur Verlegung eingesetzten Schwellen.
Die Gleistragplatte weist zum einen die bereits werkseitig vorgesehenen Aufnahmekanäle
für die Schienen auf und ist auch in Längsrichtung des Gleises wesentlich länger als
Schwellen. Eine Gleistragplatte hat bezüglich ihrer Längsrichtung eine Mehrzahl von
Befestigungsstellen, die in größeren Abständen hintereinander angeordnet sind.
[0009] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Länge der vorgefertigten Gleistragplatte
mindestens 80 cm, vorzugsweise mindestens 100 cm beträgt. Zweckmäßigerweise ist die
Länge der Gleistragplatte größer als 100 cm, vorzugsweise größer als 150 cm. Die erfindungsgemäßen
Gleistragplatten können eine Länge bis zu 800 cm, vorzugsweise bis zu 700 cm und bevorzugt
bis zu 600 cm aufweisen. Länge der Gleistragplatte meint die Erstreckung der Gleistragplatte
in Längsrichtung der Aufnahmekanäle bzw. der Schienen. Die Breite einer erfindungsgemäßen
Gleistragplatte beträgt zweckmäßigerweise 100 bis 600 cm, vorzugsweise 120 bis 550
cm und bevorzugt 140 bis 520 cm. Die Höhe der Gleistragplatte beträgt zweckmäßigerweise
25 bis 70 cm, vorzugsweise 30 bis 65 cm und bevorzugt 35 bis 60 cm.
[0010] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Befestigungsstellen in einem Aufnahmekanal
der Gleistragplatte einen gegenseitigen Abstand von mindestens 30 cm, vorzugsweise
von mindestens 35 cm haben. Bevorzugt beträgt der Abstand zwischen zwei Befestigungsstellen
in Längsrichtung eines Aufnahmekanals mehr als 35 cm und sehr bevorzugt mehr als 40
cm. Wie oben bereits dargelegt werden die Schienen an diesen Befestigungsstellen in
dem Aufnahmekanal bzw. zweckmäßigerweise am Boden des Aufnahmekanals befestigt.
[0011] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung ganz besondere
Bedeutung zukommt, weist die vorgefertigte Gleistragplatte an jeder Befestigungsstelle
zumindest eine Basisplatte auf, die in bzw. an dem Boden des jeweiligen Aufnahmekanals
fixiert ist. Die als Fertigteile vorgefertigten Gleistragplatten weisen also bereits
die fixierten Basisplatten auf. Eine Basisplatte ist zweckmäßigerweise in den Boden
des zugeordneten Aufnahmekanals einbetoniert. Vorzugsweise ist eine Basisplatte an
jeder Befestigungsstelle des Aufnahmekanals vorhanden. Die in dem Aufnahmekanal zu
fixierende Schiene wird auf diesen Basisplatten befestigt. Zweckmäßigerweise weist
die als Fertigteil vorgefertigte Gleistragplatte an ihren Befestigungsstellen bereits
in die Gleistragplatte eingebettete bzw. einbetonierte Befestigungsdübel auf. Bei
der Montage der Schienen in den Aufnahmekanälen können dann entsprechende Befestigungsschrauben
in die Befestigungsdübel eingeschraubt werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
den Befestigungsschrauben zugeordnete Öffnungen in der Basisplatte vorgesehen sind.
Vorzugsweise ist an einer Befestigungsstelle an jeder Seite der zu montierenden Schiene
zumindest ein Befestigungsdübel eingebettet bzw. einbetoniert.
[0012] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist eine Schiene eine
sich in Schienenlängsrichtung erstreckende Elastomerummantelung auf. Die Elastomerummantelung
umgibt vorzugsweise den Schienenfuß und zweckmäßigerweise ist auch der Schienensteg
elastomerummantelt ausgebildet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass lediglich die
von Schienenfahrzeugen beaufschlagte Oberseite des Schienenkopfes frei von der Elastomerummantelung
ist. Vorzugsweise ist ansonsten die gesamte Schiene mit der Elastomerummantelung versehen.
Bei dem Elastomer handelt es sich bevorzugt um Kautschuk. Grundsätzlich kann aber
auch ein anderes Elastomer für die Elastomerummantelung eingesetzt werden. Die vorgenannte
Ausführungsform mit der Elastomerummantelung hat sich besonders bewährt, insbesondere
auch im Hinblick auf eine überraschend geringe Schallemission.
[0013] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass jede Befestigungseinrichtung zumindest ein
Fixierungselement umfasst, wobei das Fixierungselement einen Fixierungsabschnitt zur
Befestigung des Fixierungselementes an der Gleistragplatte und einen den Schienenfuß
übergreifenden Halteabschnitt aufweist. Zweckmäßigerweise wird der Fixierungsabschnitt
des Fixierungselementes mit zumindest einer Befestigungsschraube an der Gleistragplatte
befestigt, wobei die Befestigungsschraube dann vorzugsweise in einen in die Gleistragplatte
einbetonierten Befestigungsdübel einschraubbar ist. Es liegt weiterhin im Rahmen der
Erfindung, dass der Halteabschnitt des Fixierungselementes den Schienenfuß klemmend
übergreift. Es empfiehlt sich, dass an jeder Befestigungsstelle eines Aufnahmekanals
zumindest zwei Fixierungselemente vorgesehen sind und zwar zweckmäßigerweise zumindest
ein Fixierungselement an jeder Seite der Schiene. Die Halteabschnitte dieser gegenüberliegenden
Fixierungselemente übergreifen dann an einer Befestigungsstelle jeweils den Schienenfuß
an gegenüberliegenden Seiten der Schiene.
[0014] Es liegt fernerhin im Rahmen der Erfindung, dass der Halteabschnitt eines Fixierungselementes
die Schutzabdeckung für das Federelement aufweist bzw. bildet. Der Halteabschnitt
bzw. die Schutzabdeckung drückt das Federelement gleichsam auf den Schienenfuß. Mit
anderen Worten wird das Federelement beim Befestigen der Schiene an der Befestigungsstelle
unter Vorspannung gesetzt. Der Halteabschnitt bzw. die Schutzabdeckung des Fixierungselementes
besteht zweckmäßigerweise aus Stahl. In dem Halteabschnitt des Fixierungselementes
ist vorzugsweise ein Aufnahmeraum für das Federelement ausgebildet. Durch Auswahl
der Höhe dieses Aufnahmeraumes kann die Vorspannung des Federelementes im montierten
Zustand des Fixierungselementes eingestellt werden.
[0015] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung deckt die Schutzabdeckung
das Federelement im montierten Zustand oberseitig und seitlich ab. Bei dieser Ausführungsform
ist der Aufnahmeraum des Halteabschnitts für das Federelement also allseitig geschlossen
ausgebildet und nur unten zum Schienenfuß hin offen. - Zweckmäßigerweise wird an einer
Befestigungsstelle eines Aufnahmekanals zumindest ein Fixierungselement an jeder der
beiden Seiten der Schiene vorgesehen. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass
an einer solchen Befestigungsstelle an jeder Seite der Schiene zumindest eine Halteabschnitt
und zumindest ein dem Halteabschnitt zugeordnetes Federelement vorhanden ist.
[0016] Eine sehr bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
das Federelement aus einem Elastomer besteht. Bei dem Federelement handelt es sich
dann also um eine Elastomerfeder. Diese Ausführungsform hat sich ganz besonders bewährt.
Zweckmäßigerweise wird als Elastomer Kautschuk bzw. Kautschukgummi eingesetzt. Grundsätzlich
kann aber auch ein anderes Elastomermaterial für das Federelement verwendet werden.
[0017] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist in dem Fixierungsabschnitt
eines Fixierungselementes ein Justierungs-Langloch vorgesehen, das im montierten Zustand
von einem Befestigungselement bzw. von einer Befestigungsschraube durchsetzt wird.
Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass es sich um ein schräges Langloch handelt,
dessen Längsachse mit der Längsachse des Aufnahmekanals einen Winkel von 5° bis 30°
bildet. Zweckmäßigerweise ist ein solches Langloch in jedem der beiden Fixierungselemente
auf den beiden gegenüberliegenden Seiten der Schiene an einer Befestigungsstelle vorgesehen.
Mit Hilfe der Langlöcher kann die Spurweite der Schienen bzw. des Gleises sehr effektiv
und präzise eingestellt werden.
[0018] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit den erfindungsgemäßen Gleiselementen
eine sehr schnelle Verlegung, Justierung und Montage von Gleisen möglich ist. Von
daher zeichnet sich die Erstellung von Gleisen mit den erfindungsgemäßen Gleiselementen
durch einen geringen Aufwand und somit auch durch einen geringen Kostenaufwand aus.
Aufgrund der kurzen Erstellungszeiten müssen die Bereiche, in denen das Gleis erstellt
werden soll in vorteilhafter Weise nur kurzzeitig für den übrigen Verkehr gesperrt
werden. Die erfindungsgemäßen Gleiselemente eignen sich in hervorragender Weise für
Bereiche, in denen das zu erstellende Gleis von anderen Fahrzeugen überquert werden
soll, also insbesondere für Straßenkreuzungsbereiche und dergleichen. Die mit den
erfindungsgemäßen Gleiselementen hergestellten Gleisbereiche zeichnen sich durch eine
sehr gleichmäßige und ebene Oberfläche aus und stellen insoweit einen optimalen Untergrund
für Überquerungsbereiche zur Verfügung. Unerwünschte Setzungen können in den mit den
erfindungsgemäßen Gleiselementen versehenen Gleisbereichen effektiv vermieden werden.
Die erfindungsgemäßen Gleiselemente ermöglichen weiterhin eine sehr funktionssichere
und präzise Befestigung der Schienen und eine sichere und gleichmäßige Einbettung
der Schienen in das fertig gestellte Gleiselement. Mit den erfindungsgemäßen Gleiselementen
ist eine sehr präzise Justierung des Gleises möglich und insbesondere die Spurweite
der Schienen kann auf einfache Weise justiert bzw. eingestellt werden. Die erfindungsgemäßen
Gleiselemente zeichnen sich weiterhin im Betrieb durch eine überraschend geringe Lärmentwicklung
aus. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Gleiselemente kann beim Befahren
sowohl der Körperschall als auch der Luftschall deutlich reduziert werden.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig.1
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Gleiselement,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1,
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 3,
- Fig. 5
- den Gegenstand der Fig. 3 in einer anderen Ausführungsform und
- Fig. 6
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 5.
[0020] Die Figuren zeigen ein erfindungsgemäßes Gleiselement für Straßenbahnschienen und
dergleichen. Zur Erstellung eines Gleises wird eine Mehrzahl der beispielsweise in
Fig. 1 dargestellten Gleiselemente in Längsrichtung hintereinander angeordnet. Ein
Gleiselement weist zunächst eine vorgefertigte Gleistragplatte 1 auf, die als Fertigteil
angeliefert und verlegt werden kann. Diese vorgefertigte Gleistragplatte 1 besteht
zweckmäßigerweise aus bewehrtem Beton, vorzugsweise aus Stahlbeton. Sie weist im Ausführungsbeispiel
bereits werkseitig vorgefertigte parallele Aufnahmekanäle 2 für die Schienen 3 auf.
Die Schienen 3 werden vorzugsweise erst vor Ort in den Aufnahmekanälen 2 der Gleistragplatte
1 justiert und befestigt und zwar mit Befestigungseinrichtungen 4. Im Ausführungsbeispiel
sind die Schienen 3 quasi über ihre gesamte Höhe h in den Aufnahmekanälen 2 der Gleistragplatte
1 aufgenommen (siehe insbesondere Fig. 4 und 6). Die Schienen können oben geringfügig
aus dem Aufnahmekanal 2 herausragen. Jede Schiene 3 ist an einer Mehrzahl von in Längsrichtung
des zugeordneten Aufnahmekanals 2 beabstandet angeordneten Befestigungsstellen 5 mit
den Befestigungseinrichtungen 4 in dem Aufnahmekanal 2 und zwar zweckmäßigerweise
am Boden 6 des Aufnahmekanals 2 befestigt. Der Abstand zwischen zwei Befestigungsstellen
5 ist vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel größer als 25cm
[0021] Nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel weist die vorgefertigte
Gleistragplatte 1 an jeder Befestigungsstelle 5 eine Basisplatte 7 auf, die am Boden
6 des jeweiligen Aufnahmekanals 2 fixiert ist und zwar vorzugsweise dort in die Gleistragplatte
1 einbetoniert ist. Gemäß dieser Ausführungsform weist also die als Fertigteil eingesetzte
Gleistragplatte 1 bereits die einbetonierten Basisplatten 7 auf. Die Schienen 3 werden
auf diesen Basisplatten 7 befestigt. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sind
an jeder Befestigungsstelle 5 im Übrigen zwei Befestigungsdübel 8 vorgesehen und zwar
je ein Befestigungsdübel 8 an jeder Seite der zu befestigenden Schiene 3. Nach bevorzugter
Ausführungsvariante und im Ausführungsbeispiel sind diese Befestigungsdübel 8 in die
vorgefertigte Gleistragplatte 1 einbetoniert. Mit anderen Worten weist die als Fertigteil
eingesetzte Gleistragplatte 1 bereits die einbetonierten Befestigungsdübel 8 auf.
Jedem Befestigungsdübel 8 ist eine Befestigungsschraube 9 zur Befestigung der Schiene
3 zugeordnet. Eine Befestigungsschraube 9 durchgreift im montierten Zustand (siehe
insbesondere Fig. 4 und 6) eine Öffnung eines Fixierungselementes 10 sowie eine Öffnung
11 in der Basisplatte 7.
[0022] Jede Befestigungseinrichtung 4 für die Schienen 3 weist im Ausführungsbeispiel neben
der Basisplatte 7, den Befestigungsdübeln 8 und den Befestigungsschrauben 9 zumindest
zwei Fixierungselemente 10 auf. Im Ausführungsbeispiel sind an jeder Befestigungsstelle
5 zwei Fixierungselemente 10 vorgesehen und zwar jeweils ein Fixierungselement 10
an jeder Seite der zu befestigenden Schiene 3. Ein Fixierungselement 10 weist einen
Fixierungsabschnitt 12 auf, in dem sich die Öffnung befindet, die die Befestigungsschraube
9 im montierten Zustand durchgreift. Das Fixierungselement 10 weist weiterhin einen
den Schienenfuß 13 übergreifenden Halteabschnitt 14 auf. Im montierten Zustand, d.
h. bei angezogener Befestigungsschraube 9 überfasst dieser Halteabschnitt 14 den Schienenfuß
13 klemmend.
[0023] Auf diese Weise wird die Schiene 3 mit den Fixierungselementen 10 bzw. mit deren
Hafteabschnitten 14 fixiert.
[0024] Im Ausführungsbeispiel weist jedes Fixierungselement 10 bzw. jeder Halteabschnitt
14 des Fixierungselementes 10 einen Aufnahmeraum 15 für ein Federelement 16 auf. Das
Federelement 16 wird im montierten Zustand des Fixierungselementes 10 von dem Halteabschnitt
14 gegen den Schienenfuß 13 gedrückt. Dadurch wird das Federelement 16 unter Vorspannung
gesetzt. Durch die Höhe des Aufnahmeraumes 15 im Halteabschnitt 14 kann die Vorspannung
des Federelementes 16 gezielt eingestellt werden. Bei dem Federelement 16 handelt
es sich nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung und im Ausführungsbeispiel
um ein Elastomerelement bzw. um eine Elastomerfeder. Die Elastomerfeder ist ebenso
wie der Aufnahmeraum 15 des Halteabschnittes 14 im Ausführungsbeispiel zylinderförmig
ausgebildet. Der Halteabschnitt 14 bildet gleichsam eine Schutzabdeckung für das Federelement
16 bzw. für die Elastomerfeder. Wenn die Schiene 3 in dem zugeordneten Aufnahmekanal
2 eingebettet werden soll bzw. einbetoniert werden soll schützt der Halteabschnitt
14 (Schutzabdeckung) die Elastomerfeder vor eindringendem Einbettungsmaterial bzw.
vor eindringendem Beton. Auch ansonsten bildet der Halteabschnitt 14 eine effektive
Schutzabdeckung und gewährleistet langfristig die federnde Wirkung des Federelementes
16. Im Ausführungsbeispiel deckt der Halteabschnitt 14 das Federelement 16 oberseitig
und seitlich ab, so dass der Aufnahmeraum 15 nur nach unten zum Schienenfuß 13 hin
geöffnet ist.
[0025] In der Fig. 2 ist erkennbar, dass nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel
die in dem Fixierungsabschnitt 12 des Fixierungselementes 10 für die Befestigungsschraube
9 vorgesehene Öffnung als Langloch 17 ausgebildet ist. Die Längsachse des Langloches
17 ist dabei vorzugsweise schräg zur Längsachse des Aufnahmekanals 2 angeordnet. Die
Längsachse des Langloches 17 bildet zweckmäßigerweise mit der Längsachse des Aufnahmekanals
2 bzw. mit der Längsachse der zu befestigenden Schiene 3 einen Winkel von 5° bis 30°,
vorzugsweise einen Winkel von 10° bis 20°. Die beiden an einer Befestigungsstelle
5 gegenüberliegenden Langlöcher 17 ermöglichen bei eingesetzten, aber noch nicht vollständig
angezogenen Befestigungsschrauben 9 eine Verschiebung der Fixierungselemente 10 in
Richtung der Längsachsen der Langlöcher 17. Dadurch kann die zu befestigende Schiene
3 präzise justiert werden und auf diese Weise kann die Spurweite eines Gleises sehr
exakt eingestellt werden. Die äußere Kante 18 der Fixierungselemente 10 ist im Übrigen
vorzugsweise ebenfalls schräg ausgebildet und zwar bevorzugt parallel zur Längsachse
des zugeordneten Langloches 17. Diese äußere Kante 18 liegt zweckmäßigerweise an einem
ebenfalls parallel zur Längsachse des zugeordneten Langloches 17 angeordneten schrägen
Anschlag 19 an. Das Fixierungselement 10 kann dann bei einer Verschiebung in Richtung
der Längsachse des Langloches 17 mit seiner äußeren Kante 18 funktionssicher an dem
schrägen Anschlag 19 anliegend verschoben werden. Der schräge Anschlag 19 kann Bestandteil
der einbetonierten Basisplatte 7 sein, indem dieser schräge Anschlag 19 aus der Oberfläche
der Basisplatte nach oben vorsteht. Der schräge Anschlag 19 kann aber auch von dem
Material bzw. von dem Beton der vorgefertigten Gleistragplatte gebildet sein. Dann
sind die schrägen Anschläge 19 bereits Bestandteil einer als Fertigteil eingesetzten
Gleistragplatte 1.
[0026] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel weisen die
Schienen 3 eine sich in Schienenlängsrichtung erstreckende Elastomerummantelung 20
auf. Die Elastomerummantelung 20 ist zweckmäßigerweise in Längsrichtung einer Schiene
3 durchgehend vorgesehen bzw. im Wesentlichen durchgehend vorgesehen. Vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel ist der Schienenfuß 13, der Schienensteg 21 und die Unterseite
des Schienenkopfes 22 mit der Elastomerummantelung 20 versehen. Bevorzugt weist auch
die Unterseite des Schienenfußes 13 diese Elastomerummantelung 20 auf, so dass eine
Elastomerschicht zwischen Schienenfuß 13 und Basisplatte 7 angeordnet ist. Die Ausführungsform
mit der Elastomerummantelung 20 hat sich im Rahmen der Erfindung besonders bewährt
und zwar vor allem in Kombination mit dem Federelement 16 bzw. mit dem als Elastomerfeder
ausgebildeten Federelement 16. Die Elastomerummantelung 20 besteht vorzugsweise aus
Kautschukgummi.
[0027] In der Fig. 1 ist im Übrigen erkennbar, dass die Aufnahmekanäle 2 an den Befestigungsstellen
5 seitliche Aufweitungen 23 aufweisen. Mit anderen Worten ist ein Aufnahmekanal 2
an den Befestigungsstellen 5 zweckmäßigerweise breiter als in seinen übrigen Bereichen.
In den Fig. 3 bis 6 ist erkennbar, dass die Aufnahmekanäle 2 vorzugsweise einen trapezförmigen
Querschnitt haben, wobei sich die Breite eines Aufnahmekanals 2 vom Boden 6 nach oben
hin verjüngt. Wenn die Schienen 3 in den Aufnahmekanälen 2 an den Befestigungsstellen
5 befestigt sind, werden anschließend die Aufnahmekanäle 2 zweckmäßigerweise mit einem
Einbettungsmaterial verfüllt, beispielsweise mit Beton verfüllt. - Im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 3 und 4 sind als Schienen Rillenschienen eingesetzt. Dagegen sind im
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 Kopfschienen (Vignolschienen) als Schienen
3 eingesetzt. Beide Arten von Schienen sind für die erfindungsgemäßen Gleiselemente
gut geeignet.
1. Gleiselement für Straßenbahnschienen und dergleichen, - mit einer vorgefertigten Gleistragplatte
(1), zumindest zwei an der Gleistragplatte (1) befestigten Schienen (3) und mit Befestigungseinrichtungen
(4) zur Befestigung der Schienen (3),
wobei die vorgefertigte Gleistragplatte (1) zumindest zwei parallele Aufnahmekanäle
(2) für die Schienen (3) aufweist, in denen die Schienen (3) jeweils zumindest über
den Großteil ihrer Höhe aufgenommen sind,
wobei jede Schiene (3) an einer Mehrzahl von in Längsrichtung des zugeordneten Aufnahmekanals
(2) beabstandet angeordneten Befestigungsstellen (5) mit den Befestigungseinrichtungen
(4) in dem Aufnahmekanal (2) befestigt ist,
wobei eine Befestigungseinrichtung (4) zumindest ein auf den Schienenfuß (13) der
zugeordneten Schiene (3) einwirkendes Federelement (16) aufweist und wobei dieses
Federelement (16) eine oberseitige Schutzabdeckung aufweist.
2. Gleiselement nach Anspruch 1, wobei die Gleistragplatte (1) aus bewehrtem Beton, vorzugsweise
aus Stahlbeton besteht.
3. Gleiselement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Länge der Gleistragplatte
(1) mindestens 80 cm, vorzugsweise mindestens 100 cm beträgt.
4. Gleiselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Befestigungsstellen (5) in
einem Aufnahmekanal (2) einen gegenseitigen Abstand von mindestens 30 cm, vorzugsweise
von mindestens 35 cm haben.
5. Gleiselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die vorgefertigte Gleistragplatte
(1) an einer Befestigungsstelle (5) zumindest eine Basisplatte (7) aufweist, die an
dem Boden (6) des jeweiligen Aufnahmekanals (2) fixiert ist.
6. Gleiselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei eine Schiene (3) eine sich in
Schienenlängsrichtung erstreckende Elastomerummantelung (20) aufweist.
7. Gleiselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei eine Befestigungseinrichtung
(4) zumindest ein Fixierungselement (10) umfasst, wobei das Fixierungselement (10)
einen Fixierungsabschnitt (12) zur Befestigung an der Gleistragplatte (1) und einen
den Schienenfuß (13) übergreifenden Halteabschnitt (14) aufweist.
8. Gleiselement nach Anspruch 7, wobei der Halteabschnitt (14) die Schutzabdeckung für
das Federelement aufweist.
9. Gleiselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Schutzabdeckung das Federelement
(16) oberseitig und seitlich abdeckt.
10. Gleiselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Federelement (16) aus einem
Elastomer besteht.
11. Gleiselement nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei in dem Fixierungsabschnitt (12)
des Fixierungselementes (10) ein Langloch (17) vorgesehen ist, das von einem Befestigungselement
durchsetzt wird.