[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft in einem ersten Aspekt eine Bauarbeitsvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und in einem zweiten Aspekt ein Verfahren zur
Bereitstellung eines Transportzustands für eine Bauarbeitsvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
[0002] Eine gattungsgemäße Bauarbeitsvorrichtung weist einen Oberwagen, einen daran verschwenkbar
angeordneten Mast, der aus einer aufrechten Arbeitsstellung in eine liegende Transportstellung
verschwenkbar ist, und eine an dem Mast entlang einer Mastführung verschiebbar angeordnete
Antriebseinheit für ein Bodenbearbeitungsgerät auf.
[0003] Bei einem gattungsgemäßen Verfahren zur Bereitstellung eines Transportzustands für
eine Bauarbeitsvorrichtung mit einem Oberwagen, einem daran verschwenkbar angeordneten
Mast, der aus einer aufrechten Arbeitsstellung in eine liegende Transportstellung
verschwenkbar ist, und einer an dem Mast entlang einer Mastführung verschiebbar angeordneten
Antriebseinheit für ein Bodenbearbeitungsgerät wird der Mast zum Transport der Bauarbeitsvorrichtung
in die liegende Transportstellung verschwenkt.
[0004] Eine gattungsgemäße Bauarbeitsvorrichtung und ein gattungsgemäßes Verfahren ist beispielsweise
in
DE 101 23 403 A1 offenbart.
[0005] Bisher wird im Stand der Technik die Antriebseinheit, bei der es sich beispielsweise
um ein Drehgetriebe handeln kann, wegen des hohen Gewichts häufig komplett abgebaut
und separat transportiert. Dies erfordert jedoch auch einen höheren Montageaufwand
bei der in Inbetriebnahme des Geräts. Wenn das Drehgetriebe nicht demontiert wird,
erhöht sich dadurch die Transporthöhe, was Nachteile beim Transport mit sich bringen
kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist, eine Bauarbeitsvorrichtung zu schaffen, mit welcher ein besonders
einfacher und sicherer Transport möglich ist. Außerdem soll ein Verfahren zur Bereitstellung
eines Transportzustands für eine Bauarbeitsvorrichtung angegeben werden, mit welchem
die Bauarbeitsvorrichtung besonders rasch in einen Zustand gebracht werden kann, der
einen besonders einfachen und sicheren Transport der Bauarbeitsvorrichtung ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in einem ersten Aspekt durch die Bauarbeitsvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] In einem zweiten Aspekt wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch das Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
[0009] Bevorzugte Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Bauarbeitsvorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Die Bauarbeitsvorrichtung der oben angegebenen Art ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
dass bei der liegenden Transportstellung des Masts die Antriebseinheit zumindest teilweise
von der Mastführung gelöst und im Bereich des Mastfußes in einer zum Mast verschwenkten
Ruhestellung positionierbar ist.
[0011] Das Verfahren der oben genannten Art ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit in den Bereich des Mastfußes des Masts verschoben und zumindest
teilweise von der Mastführung gelöst wird und dass die Antriebseinheit und der Mast
relativ zueinander verschwenkt werden, so dass sich die Antriebseinheit bei der liegenden
Transportstellung des Masts in einer gegenüber dem Mast verschwenkten Ruhestellung
befindet.
[0012] Als Kerngedanke der Erfindung kann angesehen werden, die Antriebseinheit zum Transport
im Bereich des unteren Endes des Masts zu belassen, jedoch gegenüber dem Mast in eine
verschwenkte Ruhestellung zu bringen.
[0013] Als erster wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung kann angesehen werden,
dass die Bauarbeitsvorrichtung besonders rasch in den Transportzustand gebracht werden
kann, da eine Demontage und separater Transport der Antriebseinheit entfällt. Dies
bedeutet für den praktischen Betrieb bereits einen erheblichen Zeitgewinn und somit
Kostenvorteil.
[0014] Ein weiterer wesentlicher technischer Vorteil ergibt sich durch den Verbleib der
Antriebseinheit im Bereich des unteren Endes des Masts. Aufgrund der Länge des Masts
weisen Bauarbeitsvorrichtungen der hier beschriebenen Art bei nach hinten umgelegtem
Mast eine erhebliche Hecklastigkeit auf und sind deshalb nur eingeschränkt verfahrbar.
Im Stand der Technik muss bei solchen Geräten der Mast oft mit Hilfe einer Klappeinrichtung
verkürzt werden, um eine hinreichende Standsicherheit dieser Vorrichtungen zu erreichen.
Aufgrund des Gewichts der bei der erfindungsgemäßen Lösung am Mast im Bereich des
Mastfußes verbleibenden Antriebseinheit können Kipp- oder Drehmomente, die durch den
nach hinten überstehenden Mast ausgeübt werden, größtenteils ausgeglichen werden.
Insgesamt wird so die Standsicherheit der Bauarbeitsvorrichtung deutlich verbessert.
[0015] Bei der Antriebseinheit kann es sich grundsätzlich um ein beliebiges Antriebsaggregat
für ein Bodenbearbeitungsgerät, beispielsweise einen Bohrer, einen Rüttler oder eine
Fräse handeln. Insbesondere kann die Antriebseinheit ein Drehgetriebe, ein Dreh- oder
ein Rüttelantrieb sein. Unter Oberwagen im Sinne der Erfindung ist ein Aufbau zu verstehen,
welcher fest oder verschwenkbar an einem Fahrwerk oder Fahrelementen angebracht ist.
[0016] Die vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen Vorteile kommen jedoch in besonderer
Weise bei sehr schweren und sehr großen Antriebseinheiten zum Tragen.
[0017] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bauarbeitsvorrichtung
ist die Antriebseinheit in der verschwenkten Ruhestellung bei liegender Transportstellung
des Masts tiefer angeordnet als in einer unverschwenkten Stellung an der Mastführung.
Die Antriebseinheit erstreckt sich im Transportzustand der Bauarbeitsvorrichtung insbesondere
im Wesentlichen vom Mastfuß, also vom unteren Ende des Masts, nach vorne und unten.
Demgegenüber erstreckt sich die Antriebseinheit bei Geräten nach dem Stand der Technik,
sofern sie zum Transport am Mast verbleibt, im Wesentlichen nach oben. Im Transportzustand
der Bauarbeitsvorrichtung kann so bei liegendem, im Wesentlichen horizontalem Mast
die verbleibende Bauhöhe erheblich reduziert werden, was aufgrund der geringeren Kippmomente
für den Transport vorteilhaft ist.
[0018] Beispielsweise kann die Antriebseinheit um etwa 90° gegenüber dem Mast nach vorn
in die Ruhestellung verschwenkt werden. Im Transportzustand der Bauarbeitsvorrichtung
bei liegendem Mast ist die Antriebseinheit dann im Wesentlichen vor dem Mastfuß, also
vor dem unteren Ende des Masts, angeordnet. Durch das hierdurch bereitgestellte Drehmoment
können entsprechende Momente von langen, nach hinten überstehenden Masten weitestgehend
ausgeglichen und so die Standsicherheit des Geräts erheblich verbessert werden.
[0019] Zum Stabilisieren der Antriebseinheit gegenüber dem Mast in der Ruhestellung ist
bevorzugterweise mindestens eine mit der Antriebseinheit und dem Oberwagen zu verbindende
Befestigungsstange vorhanden. Solche Befestigungsstangen oder -streben sind einfach
und rasch zu montieren.
[0020] Außerdem sind zweckmäßig zum Stabilisieren der Antriebseinheit in der Ruhestellung
an der Antriebseinheit, dem Mast und/oder dem Oberwagen Bolzenverbindungen vorgesehen.
Diese können beispielsweise hydraulisch betätigbar sein.
[0021] Bei einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bauarbeitsvorrichtung verbleibt die
Antriebseinheit, beispielsweise an einer oberen Führung eines Schlittens, mit welchem
die Antriebseinheit am Mast geführt ist, an der Mastführung. Die Antriebseinheit wird
also nur teilweise von der Mastführung gelöst und anschließend gegenüber dem Mast
verschwenkt. Grundsätzlich ist in diesem Zusammenhang auch möglich, dass die Antriebseinheit
bereits bei aufrechtem, also im Wesentlichen vertikalen Mast gegenüber dem Mast in
die Ruhestellung verschwenkt wird. Bei solchen Ausgestaltungen kann die Antriebseinheit
besonders rasch von einer Arbeitsposition an der Mastführung in die Ruhestellung verbracht
werden, da im Wesentlichen nur ein Verschwenken und Verkippen notwendig ist.
[0022] Bei einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jedoch die Antriebseinheit
vollständig von der Mastführung gelöst. Auf die mechanischen Komponenten, welche zum
Umklappen der Antriebseinheit beispielsweise um eine obere Führung des Schlittens
notwendig sind, kann dann verzichtet werden.
[0023] Zweckmäßig ist bei der Antriebseinheit dann im Bereich der Schwerpunktsachse eine
Aufhängung vorhanden, an der die Antriebseinheit vor dem Lösen von der Mastführung
aufgehängt werden kann. Dies kann etwa mit Hilfe des Hauptseils, welches ansonsten
beispielsweise zum Zuführen eines Bohrgestänges benutzt wird, bewerkstelligt werden.
[0024] Besonders einfach und sicher lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren durchführen,
wenn die Antriebseinheit auf dem Boden abgestellt wird und danach durch Verkippen
des Masts in eine Zwischenstellung der Mast und die Antriebseinheit relativ zu einander
verschwenkt werden. Insbesondere kann durch das Verkippen des Masts die Antriebseinheit
relativ zum Mast bereits im Wesentlichen in die Ruhestellung gebracht werden. Durch
das Abstellen der mitunter einige Tonnen schweren Antriebseinheit auf dem Boden muss
diese nur sehr wenig bewegt werden. Das Abstellen der Antriebseinheit auf dem Boden
kann dabei vor oder nach dem vollständigen Lösen der Antriebseinheit von der Mastführung
erfolgen.
[0025] Ein besonders definiertes und sicheres Bewegen der Antriebseinheit wird außerdem
bei einer weiteren zweckmäßigen Variante des Verfahrens erreicht, bei der bei in Zwischenstellung
befindlichem Mast die Antriebseinheit mit dem Mast verbunden wird und zum Stabilisieren
der Antriebseinheit gegenüber dem Mast Befestigungsmittel, insbesondere Befestigungsstangen
und/oder Bolzenverbindungen, angebracht werden.
[0026] Bevorzugt ist in diesem Zusammenhang außerdem, dass die Befestigungsstangen an dem
Oberwagen verschwenkbar angelenkt sind, so dass der endgültige Transportzustand der
Bauarbeitsvorrichtung durch einfaches Umlegen des Masts von der Zwischenstellung in
die liegende Transportstellung erreicht werden kann.
[0027] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden im Folgenden mit Bezug auf die
beigefügten Figuren erläutert.
[0028] Hierin zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische, teilweise geschnittene Teilansicht eines Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Bauarbeitsvorrichtung mit auf dem Boden abgestellter Antriebseinheit;
- Fig. 2
- in einer teilweise geschnittenen Teilansicht die Bauarbeitsvorrichtung aus Fig. 1
mit dem Mast in einer Zwischenstellung;
- Fig. 3
- in einer teilweise geschnittenen Teilansicht die Bauarbeitsvorrichtung aus Fig. 1
mit dem Mast in liegender Transportstellung und Antriebseinheit in Ruhestellung;
- Fig. 4
- eine teilweise geschnittene Gesamtansicht der Bauarbeitsvorrichtung aus Fig. 1 im
Transportzustand; und
- Fig. 5
- eine teilweise geschnittene Gesamtansicht der Bauarbeitsvorrichtung aus Fig. 1 im
Transportzustand mit umgeklappten Mastkopf.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bauarbeitsvorrichtung 10 wird mit
Bezug auf die Figuren 1 bis 5 beschrieben. Für identische Komponenten werden in den
Figuren jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet. Anhand der Figuren wird auch das
erfindungsgemäße Verfahren erläutert.
[0030] Als wesentliche Komponenten weist die in den Figuren 1 bis 5 dargestellte Bauarbeitsvorrichtung
10, bei der es sich um ein Bohrgerät handelt, einen auf einem Raupenfahrwerk 30 angeordneten
Oberwagen 20, einen daran schwenkbar angeordneten Mast 40 und eine an einer Mastführung
46 des Masts 40 verschiebbar angeordnete Antriebseinheit 50 auf. Zur besseren Übersichtlichkeit
ist der Mast 40 in den Figuren 1 bis 3 nur teilweise dargestellt.
[0031] Die volle Ausdehnung des Masts 40 ist aus den Figuren 4 und 5 ersichtlich. Die Antriebseinheit
50 ist im gezeigten Beispiel ein Drehgetriebe 56 für einen Erdbohrer, das im Arbeitszustand
über einen Schlitten 58 verschiebbar an der Mastführung 46 des Masts 40 angeordnet
ist.
[0032] In Fig. 2 ist die Bauarbeitsvorrichtung 10 in einem Zustand mit aufrechtem, also
im Wesentlichen sich vertikal erstreckenden Mast 40 dargestellt. Außerdem ist die
Antriebseinheit 50 in den Bereich eines Mastfußes 42, also des unteren Endes des Masts
verschoben und auf dem Boden abgestellt.
[0033] An dem Schlitten 58 der Antriebseinheit 50 ist im Bereich einer Schwerpunktsachse
54 eine Aufhängung 52 vorgesehen, mit welcher die Antriebseinheit 50, beispielsweise
an dem Hauptseil, welches sonst für die Zuführung eines Bohrgestänges verwendet wird,
aufgehängt werden kann. Zur Befestigung der Antriebseinheit 50 am Mast 40 in der Ruhestellung
ist im Bereich des Mastfußes 42 eine Bolzenverbindung 44 vorhanden. Außerdem ist zum
Stabilisieren der Ruhestellung der Antriebseinheit 50 gegenüber dem Mast 40 als Befestigungsmittel
60 eine Befestigungsstange 62 vorhanden, die über weitere Bolzenverbindungen 64, 66
am Schlitten 58 der Antriebseinheit 50 sowie dem Oberwagen 20 befestigt ist. Über
die Bolzenverbindungen 64 sind die Befestigungsstangen 62 beweglich am Oberwagen 20
angelenkt, wodurch ein endgültiges Abschwenken des Masts 40 um eine Schwenkachse 48
in die liegende Transportstellung ermöglicht wird.
[0034] Neben den bereits beschriebenen Details zeigen die Figuren 4 und 5 außerdem den Mast
40 in seiner vollen Ausdehnung mit Betätigungsseilen 72. Im gezeigten Beispiel weist
der Mast 40 einen schwenkbaren Mastkopf 70 auf, der in Fig. 4 in einem ausgeklappten
Zustand und in Fig. 5 in einem eingeklappten Transportzustand dargestellt ist. Der
Mastkopf 70 kann dabei mit Hilfe von nicht dargestellten Seilen eingeschwenkt werden.
[0035] Bei der hier durchgeführten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst
die Antriebseinheit 50, also das Drehgetriebe 56 zusammen mit dem Schlitten 58 bei
aufrechtem Mast 40 in eine unterste Position gefahren. Hierbei handelt es sich um
eine Position im Bereich des Mastfußes 42 also eines unteren Endes des Masts 40. Sodann
wird das Hauptseil an der Aufhängung 52 des Schlittens 58, die dort zweckmäßigerweise
möglichst nahe bei der Schwerpunktachse 54 vorgesehen ist, aufgehängt. Das Lösen der
Antriebseinheit 50 von der Mastführung 46 gestaltet sich dann besonders einfach, da
im Wesentlichen keine Drehmomente und daraus eventuell resultierende Gefahrensituationen
gegeben sind. Anschließend kann eine hydraufahrensituationen gegeben sind. Anschließend
kann eine hydraulisch verriegelbare Bolzenverbindung zwischen dem Schlitten 58 des
Drehgetriebes 56 und einem nicht dargestellten Vorschubzylinder gelöst werden, da
das Drehgetriebe 56 nunmehr am Hauptseil hängt. In diesem Zustand, in welchem nur
noch eine obere Führung 59 des Schlittens 58 mit der Mastführung 46 in Eingriff ist,
wird das Drehgetriebe 56 nunmehr am Boden abgesetzt. Diesen Verfahrenszustand zeigt
Fig. 1. Nun wird auch die obere Führung 59 des Schlittens 58 von der Mastführung 46
entfernt und das Hauptseil von der Aufhängung 52 gelöst. Die Antriebseinheit 50 ist
dann vollständig vom Mast 40 getrennt. Jeder dieser Verfahrensschritte lässt sich
besonders einfach und deshalb sicher und zuverlässig durchführen.
[0036] Sodann wird der Mast 40 um die Schwenkachse 48 nach hinten in eine Zwischenstellung
verschwenkt. Dadurch bewegt sich auch die am Mastfuß 42 vorhandene Bolzenaufnahme
47 soweit nach oben, dass die Bolzenverbindung 44 zwischen Schlitten 58 und Mastfuß
42 verriegelt werden kann. Dabei wird ein am Schlitten 58 vorhandener hydraulisch
verriegelbarer Bolzen in die Bolzenaufnahme 47 eingeschoben und verriegelt. Sodann
werden zwischen Oberwagen 20 und Schlitten 58 eine oder mehrere Befestigungsstangen
62 mit Hilfe von Bolzenverbindungen 64, 66 befestigt. Hierzu sind am Oberwagen 20
und am Schlitten 58 entsprechende Aufnahmen, die auch als Augen bezeichnet werden,
ausgebildet. Fig. 2 zeigt den Verfahrenszustand mit am Mast 40 befestigter Antriebseinheit
50 und angebrachten Befestigungsstangen 62.
[0037] Durch die Befestigungsstangen 62 wird die Antriebseinheit 50 in der Ruhestellung
bezüglich des Masts 40 stabilisiert und kann sicher durch Verkippen des Masts 40 angehoben
werden. Insbesondere wird durch die Befestigungsstangen 62 zuverlässig gewährleistet,
dass die Antriebseinheit 50 nicht mit Fahrwerksketten des Raupenfahrwerks 30, das
auch als Unterwagen bezeichnet wird, in Kontakt kommt. Der endgültige Transportzustand
der erfindungsgemäßen Bauarbeitsvorrichtung 10 wird nunmehr durch einfaches Verkippen
oder Verschwenken des Masts 40 in seine liegende Transportstellung erzielt. Dieser
Zustand ist in Fig. 3 dargestellt. Das Bohrgerät kann nun zum Transport verladen werden.
[0038] Aus den Figuren 4 und 5 ist ersichtlich, dass der Mast 40 in der liegenden Transportstellung
eine erhebliche Ausdehnung nach hinten aufweist und deshalb beträchtliche Kippmomente
auf den Unterwagen, also das Raupenfahrwerk 30, ausübt. Aufgrund des hohen Gewichts
der Antriebseinheit 50, welches einige Tonnen betragen kann und wesentlich aufgrund
der erfindungsgemä-ßen Positionierung der Antriebseinheit 50 in einer abgekippten
Ruhestellung vor dem Mastfuß 42 des Masts 40 können diese Kippmomente weitgehend ausgeglichen
werden. Insgesamt wird so die Standsicherheit des Geräts deutlich verbessert. Durch
die Klappeinrichtung für das Drehgetriebe mitsamt dem Schlitten können im gezeigten
Beispiel außerdem die Bauhöhe im Transportzustand und damit die Kippmomente deutlich
reduziert werden. Hinzu kommen die Vorteile der leichten Bereitstellung dieses Transportzustands
und der sehr einfachen und unaufwändigen Überführung der Bauarbeitsvorrichtung in
den Arbeitszustand.
[0039] Insgesamt wird mit der vorliegenden Erfindung eine Bauarbeitsvorrichtung bereitgestellt,
welche besonders einfach und sicher zu transportieren ist und bei welcher der Transportzustand
besonders rasch und unaufwändig erreicht werden kann.
1. Bauarbeitsvorrichtung mit
einem Oberwagen (20) und einem daran verschwenkbar angeordneten Mast (40), der aus
einer aufrechten Arbeitsstellung in eine liegende Transportstellung verschwenkbar
ist, und
mit einer an dem Mast (40) entlang einer Mastführung (46) verschiebbar angeordneten
Antriebseinheit (50) für ein Bodenbearbeitungsgerät,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der liegenden Transportstellung des Masts (40) die Antriebseinheit (50) zumindest
teilweise von der Mastführung (46) gelöst und im Bereich des Mastfußes (42) in einer
zum Mast (40) verschwenkten Ruhestellung positionierbar ist.
2. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) in der verschwenkten Ruhestellung bei liegender Transportstellung
des Masts (40) tiefer angeordnet ist als in einer unverschwenkten Stellung an der
Mastführung (46).
3. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Stabilisieren der Antriebseinheit (50) gegenüber dem Mast (40) in der Ruhestellung
mindestens eine mit der Antriebseinheit (50) und dem Oberwagen (20) zu verbindende
Befestigungsstange (62) vorhanden ist.
4. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungsstangen (62) an dem Oberwagen (20) verschwenkbar angelenkt sind.
5. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Antriebseinheit (50), dem Mast (40) und/oder dem Oberwagen (20) Bolzenverbindungen
(44, 64, 66) zum Stabilisieren der Antriebseinheit (50) in der Ruhestellung vorhanden
sind.
6. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Antriebseinheit (50) im Bereich der Schwerpunktsachse (54) eine Aufhängung
(52) vorhanden ist.
7. Verfahren zur Bereitstellung eines Transportzustands für eine Bauarbeitsvorrichtung
(10) mit einem Oberwagen (20), einem daran verschwenkbar angeordneten Mast (40), der
aus einer aufrechten Arbeitsstellung in eine liegende Transportstellung verschwenkbar
ist, und einer an dem Mast (40) entlang einer Mastführung (46) verschiebbar angeordneten
Antriebseinheit (50) für ein Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 6,
bei dem der Mast (40) zum Transport der Bauarbeitsvorrichtung (10) in die liegende
Transportstellung verschwenkt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) in den Bereich des Mastfußes (42) des Masts (40) verschoben
und zumindest teilweise von der Mastführung (46) gelöst wird und
dass die Antriebseinheit (50) und der Mast (40) relativ zueinander verschwenkt werden,
so dass sich die Antriebseinheit (50) bei der liegenden Transportstellung des Masts
(40) in einer gegenüber dem Mast (40) verschwenkten Ruhestellung befindet.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) vollständig von der Mastführung (46) gelöst wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) vor dem Lösen von der Mastführung (46) an einer Aufhängung
(52), die sich in etwa in der Schwerpunktsachse (54) der Antriebseinheit (50) befindet,
aufgehängt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) auf dem Boden abgestellt wird und dass danach durch Verkippen
des Masts (40) in eine Zwischenstellung der Mast (40) und die Antriebseinheit (50)
relativ zueinander verschwenkt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei in Zwischenstellung befindlichem Mast (40) die Antriebseinheit (50) mit dem Mast
(40) verbunden wird und zum Stabilisieren der Antriebseinheit (50) gegenüber dem Mast
(40) Befestigungsmittel (60) angebracht werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) um etwa 90° gegenüber dem Mast (40) verschwenkt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Bauarbeitsvorrichtung mit
einem Oberwagen (20) und einem daran verschwenkbar angeordneten Mast (40), der aus
einer aufrechten Arbeitsstellung in eine liegende Transportstellung verschwenkbar
ist, und
mit einer an dem Mast (40) entlang einer Mastführung (46) verschiebbar angeordneten
Antriebseinheit (50) für ein Bodenbearbeitungsgerät, die bei der liegenden Transportstellung
des Mastes (40) im Bereich des Mastfußes (42) in einer verschwenkten Ruhestellung
positionierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Ruhestellung die Antriebseinheit (50) zumindest teilweise von der Mastführung
(46) gelöst ist und zum Mast (40) verschwenkt ist.
2. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) in der verschwenkten Ruhestellung bei liegender Transportstellung
des Masts (40) tiefer angeordnet ist als in einer unverschwenkten Stellung an der
Mastführung (46).
3. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
dass zum Stabilisieren der Antriebseinheit (50) gegenüber dem Mast (40) in der Ruhestellung
mindestens eine mit der Antriebseinheit (50) und dem Oberwagen (20) zu verbindende
Befestigungsstange (62) vorhanden ist.
4. Bauarbeitsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungsstangen (62) an dem Oberwagen (20) verschwenkbar angelenkt sind.
5. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Antriebseinheit (50), dem Mast (40) und/oder dem Oberwagen (20) Bolzenverbindungen
(44, 64, 66) zum Stabilisieren der Antriebseinheit (50) in der Ruhestellung vorhanden
sind.
6. Bauarbeitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Antriebseinheit (50) im Bereich der Schwerpunktsachse (54) eine Aufhängung
(52) vorhanden ist.
7. Verfahren zur Bereitstellung eines Transportzustands für eine Bauarbeitsvorrichtung
(10) mit einem Oberwagen (20), einem daran verschwenkbar angeordneten Mast (40), der
aus einer aufrechten Arbeitsstellung in eine liegende Transportstellung verschwenkbar
ist, und einer an dem Mast (40) entlang einer Mastführung (46) verschiebbar angeordneten
Antriebseinheit (50) für ein Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 6,
bei dem der Mast (40) zum Transport der Bauarbeitsvorrichtung (10) in die liegende
Transportstellung verschwenkt wird und die Antriebseinheit (50) in den Bereich des
Mastfußes (42) des Masts (40) verschoben und verschwenkt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) zumindest teilweise von der Mastführung (46) gelöst wird
und dass die Antriebseinheit (50) und der Mast (40) relativ zueinander verschwenkt
werden, so dass sich die Antriebseinheit (50) bei der liegenden Transportstellung
des Masts (40) in einer gegenüber dem Mast (40) verschwenkten Ruhestellung befindet.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) vollständig von der Mastführung (46) gelöst wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) vor dem Lösen von der Mastführung (46) an einer Aufhängung
(52), die sich in etwa in der Schwerpunktsachse (54) der Antriebseinheit (50) befindet,
aufgehängt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) auf dem Boden abgestellt wird und dass danach durch Verkippen
des Masts (40) in eine Zwischenstellung der Mast (40) und die Antriebseinheit (50)
relativ zueinander verschwenkt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei in Zwischenstellung befindlichem Mast (40) die Antriebseinheit (50) mit dem Mast
(40) verbunden wird und zum Stabilisieren der Antriebseinheit (50) gegenüber dem Mast
(40) Befestigungsmittel (60) angebracht werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (50) um etwa 90° gegenüber dem Mast (40) verschwenkt wird.