[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel oder Ofen, insbesondere Festbrennstoff-Heizkessel,
mit einer Rauchgasklappe für ein im wesentlichen rauchfreies Öffnen einer Fülltür
eines Füllraums zum Befüllen des Heizkessels mit Brennstoff, wobei die Rauchgasklappe
bei Normalbrennbetrieb aufgrund ihres Eigengewichts und/oder der Vorspannung einer
Feder oder eines Stelltriebs geschlossen gehalten wird und für ein Absaugen von Rauchgas
aus dem Füllraum über eine mechanische Betätigungseinrichtung in eine arretierte Öffnungsstellung
betätigt werden kann. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines
vorgenannten Heizkessels mit Rauchgasklappe.
[0002] Bekanntermaßen wird durch eine Öffnung im Füllraum ein Absaugen der Verbrennungsgase
ermöglicht. Im Normalbetrieb ist diese Öffnung durch eine Klappe verschlossen. Soll
der Füllraum mit Brennmaterial befüllt werden, wird die Rauchgasklappe durch eine
mechanische Anordnung von der Vorderseite des Heizkessels durch eine Bedienungsperson
in eine Öffnungsstellung betätigt. Somit entsteht ein Kurzschluß zwischen Abgasgebläse
und Füllraum, durch den die entstehenden Verbrennungsgase, die sich darin noch befinden,
nach hinten abgesaugt werden. Dadurch ist ein nahezu rauchfreies Öffnen der Füllraumtür
möglich. Eine Bedienungsperson, die den Füllraum befüllt, bleibt somit von den Rauchgasen
im wesentlichen verschont. Nach einem Füllen des Füllraums mit Brennmaterial wird
die Füllraumtür wieder geschlossen und die Rauchgasklappe durch Betätigen der mechanischen
Anordnung wieder geschlossen. Problematisch ist, daß die Bedienungsperson das Schließen
der in der Öffnungsstellung arretierten Rauchgasklappe vergessen kann. Dann strömen
während des normalen Brennbetriebs fortwährend Verbrennungsgase durch die geöffnete
Rauchgasklappe. Dies bedeutet zum einen einen schlechten Heiz- bzw. Wärmetauscherbetrieb
des Heizkessels oder Ofens. Zum anderen besteht die Gefahr einer Verpuffung. Besitzt
die Rauchgasklappe keine arretierbare Öffnungsstellung, wären zwar die vorgenannten
Nachteile nicht vorhanden. Dann müßte allerdings die Bedienungsperson die in Schließstellung
vorgespannte Rauchgasklappe mit einer Hand fortwährend geöffnet halten, während sie
mit der anderen Hand Brennmaterial nachfüllt, was naturgemäß sehr umständlich ist,
und demzufolge die bekannten gattungsgemä-ßen Heizkessel in der Regel eine Arretierung
der Rauchgasklappe in der geöffneten Stellung vorsehen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Heizkessels oder Ofens der eingangs
genannten Art, dessen Rauchgasklappe zuverlässig und sicher betrieben und gegebenenfalls
für weitere Funktionen verwendet werden kann, und gleichwohl der Heizkessel oder Ofen
einfach aufgebaut ist.
[0004] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch einen Heizkessel der
im Anspruch 1 angegebenen Art.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche
2 bis 14.
[0006] Vorteilhafte Verfahren einer Bedienung des Heizkessels mit Rauchgasklappe kennzeichnen
sich durch die Merkmale der Ansprüche 15 und 16.
[0007] Wesen der Erfindung ist, daß die Fülltür eine Sicherheitseinrichtung aufweist, welche
bei geöffneter oder geschlossener Fülltür bei gleichzeitig geöffneter arretierter
Rauchgasklappe entweder ein Signal erzeugt, z. B. ein elektrisches Signal für ein
Lösen der Arretierung der Rauchgasklappe durch einen Stelltrieb, und eventuell einer
Bedienungsperson anzeigt, z. B. ein optisches oder akustisches Signal, oder alternativ
bei geschlossener Fülltür oder während eines Schließens der Fülltür zumindest die
Arretierung der geöffneten, in die Schließstellung vorgespannten Rauchgasklappe löst,
so daß sich die Rauchgasklappe automatisch schließt.
[0008] Ein vorzugsweise akustisches oder optisches Signal kann zum Beispiel durch einen
als Fühler wirkenden Druckschalter ausgelöst werden, welcher im Füllraum im Bereich
der Innenwand der Fülltür - ähnlich dem Schalter einer Kühlschrank-Innenraumbeleuchtung
- angeordnet ist, wobei das erzeugte Signal der Bedienungsperson ein Hinweis dafür
ist, daß die geöffnete Rauchgasklappe nach einem Befüllen des Heizkessels noch geschlossen
werden muß.
[0009] Bevorzugt ist jedoch die Sicherheitseinrichtung eine mit der Betätigungseinrichtung
der Rauchgasklappe verbundene mechanische Sicherheitseinrichtung, welche bei einer
geöffneten Fülltür die arretierte Öffungsstellung grundsätzlich ermöglicht und bei
einem Schließen einer geöffneten Fülltür oder bei einer geschlossenen Fülltür die
Arretierung einer geöffneten Rauchgasklappe löst, wobei nach Lösen der Arretierung
die Rauchgasklappe automatisch zufällt.
[0010] Die mechanische Sicherheitseinrichtung weist insbesondere einen Kipphebel im Bereich
der Innenwand der Fülltür auf, welcher bei geschlossener oder nahezu geschlossener
Fülltür eine Arretierung eines Betätigungshebels der Betätigungseinrichtung der Rauchgasklappe
verhindert und bei einem Öffnen der Fülltür ermöglicht.
[0011] Der Kipphebel ist als besonderer federvorgespannter zweiseitiger Hebel ausgebildet.
Bei geöffneter Fülltür ist der Kipphebel über einen definierten Schwenkwinkel ausgelenkt.
Wird die Fülltür geschlossen, stößt die Innenwand der Fülltür an den einen Kipphebelarm,
der als Fühler einer geringfügig offenen oder geschlossenen Fülltür wirkt, an, und
verschwenkt dabei den anderen Kipphebelarm dicht und berührungsfrei unter dem arretierten
Betätigungshebel der geöffneten Rauchgasklappe zu einer Nase, die an der Unterseite
des Betätigungshebels angeordnet oder ausgebildet ist. Die Nase weist beidseits schräge
Rampen auf, so daß bei weiterer Verschwenkung des anderen Kipphebelarms durch das
Schließen der Fülltür dieser Kipphebelarm mit der niveaugleichen Nase in Eingriff
gelangt und längs der zugewandten Rampe der Nase sich für seine weitere Horizontalverschwenkung
dadurch Platz verschafft, daß er die Nase und damit auch den Betätigungshebel der
Rauchgasklappe geringfügig hochdrückt und auf diese Weise die Arretierung des Betätigungshebels
in der Öffnungsstellung löst. Nach Lösen der Arretierung gelangt die in Schließstellung
vorgespannte Rauchgasklappe automatisch in ihre Schließstellung.
[0012] Die Betätigungseinrichtung der Rauchgasklappe kann in einer besonders bevorzugten
Ausführungsvariante an eine Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung des Heizkessels angekoppelt
sein, so daß bei einer Betätigung der Rauchgasklappe gleichzeitig auch der Wärmetauscher
gereinigt wird. Dann kann eine separate Betätigungseinrichtung für ein Hochheben und
Absenken der Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung entfallen. Gleichzeitig wird sichergestellt,
daß das Reinigen der Wärmetauscherflächen des Wärmetauschers des Heizkessels zuverlässig
und fortwährend von Zeit zu Zeit erfolgt, nämlich immer dann, wenn der Betätigungshebel
der Rauchgasklappe oder die Fülltür betätigt wird. Das Öffnen und Schließen einer
Fülltür kann von einer Bedienungsperson nicht vergessen werden, weil für einen durchgehenden
Brennbetrieb fortwährend in Intervallen Brennmaterial in den Füllraum des Heizkessel
nachgelegt werden muß.
[0013] Es versteht sich, daß eine Ankopplung einer Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung an
die Rauchgasklappe auch dann besonders vorteilhaft ist, wenn der Heizkessel ohne die
vorgenannte Sicherheitseinrichtung, insbesondere ohne den vorgenannten zweiseitigen
Kipphebel, gemäß dem unabhängigen Anspruch 10, ausgestattet ist, was ebenfalls Wesen
der vorliegenden Erfindung ist.
[0014] Für eine vorgenannte Ankopplung sind nur geringe bauliche Maßnahmen vorzunehmen.
Im wesentlichen genügt lediglich ein einziger zusätzlicher Querhebel, der in ein bekanntes
Rauchgas-Betätigungsgestänge eingebaut werden muß.
[0015] Insbesondere weist diesbezüglich in einer bevorzugten Ausführungsvariante die vom
Betätigungshebel der Betätigungseinrichtung verdrehbare Schwenkachse der Rauchgasklappe
einen weiteren drehfesten Schwenkarm als einseitigen Hebel auf, dessen verschwenkbares
Längsende mit dem oberen Längsende einer im wesentlichen vertikalen Betätigungsstange
gelenkig verbunden, insbesondere eingehängt ist, welche eine Auf- und Abbewegung auf
die darunter befindliche hängend befestigte bewegliche Reinigungsvorrichtung des Wärmetauschers
überträgt.
[0016] Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn der weitere drehfeste Schwenkarm an der
verdrehbaren Schwenkachse an einer Stelle drehfest befestigt ist, daß durch das Eigengewicht
der Reinigungsvorrichtung die Rauchgasklappe in ihre Schließstellung vorgespannt wird.
Damit kann nicht nur auf das gesamte Betätigungsgestänge einer bekannten Reinigungsvorrichtung
verzichtet werden, sondern es wird durch das Eigengewicht der aufgehängten Reinigungsvorrichtung
eine so große Vorspannkraft in Richtung Schließstellung der Rauchgasklappe erzeugt,
daß auf die Vorspannfeder der Rauchgasklappe verzichtet werden kann.
[0017] Der durch die Reinigungsvorrichtung zu reinigende Wärmetauscher des gattungsgemäßen
Heizkessels kann ein sogenannter Röhrenwärmetauscher mit röhrenförmigen Wärmetauscherelementen
oder ein Flachtaschen-Wärmetauscher mit flächigen Wärmetauscherelementen beispielsweise
nach
DE-PS 102 09 153 sein, in welche formangepaßte Reinigungselemente der Reinigungsvorrichtung eingreifen.
[0018] Im besonderen sind oder besitzen die Reinigungselemente der Reinigungsvorrichtung
turbulenzerzeugende Elemente, sogenannte Turbulatoren, wie sie auch in
DE-PS 102 09 153 dargestellt und beschrieben sind. Hierunter versteht man bei Flachtaschen-Wärmetauschern
flächige und bei Röhrenwärmetauschern röhrenförmige Einbauten in den vom heißen Rauchgas
durchströmten Kanälen des Wärmetauschers. Dadurch werden die betriebsbedingten Ablagerungen,
welche durch Flugasche und dergleichen entstehen und wie eine Isolierschicht wirken,
an den Wärmetauscheroberflächen nicht nur durch Auf- und Abwärtsbewegung abgeschabt,
d.h. gereinigt, sondern es wird auch durch erhöhte Turbulenz bei einer Heißgasdurchströmung
insgesamt eine Verlangsamung des Ablagerungsvorganges der Ablagerungs-Partikel an
den Wärmetauscherflächen erzielt. Durch Ziehen am Hebel der Rauchgasklappe werden
also auch die Reinigungsturbulatoren mitbewegt und die Wärmetauscherflächen gereinigt.
Durch diese automatische Reinigung werden eine optimale Wärmeübertragung und eine
minimierte Staubbelastung im Abgas erreicht.
[0019] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betätigen einer Rauchgasklappe eines Heizkessels
sieht also vor, daß durch manuelle Betätigung des Betätigungshebels der Rauchgasklappe
gleichzeitig eine angekoppelte Reinigungsvorrichtung von Wärmetauscherelementen des
Heizkessels mitbetätigt wird.
[0020] Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß nach einem manuellen
Öffnen der Fülltür der Betätigungshebel der Rauchgasklappe durch Ziehen und Absenken
des Betätigungshebels in die arretierte Öffnungsstellung bewegt und darin für ein
Befüllen des Heizkessels mit Brennstoff durch Eigengewicht selbsttätig gehalten wird
und während eines anschließenden Schließens der Fülltür oder bei geschlossener Fülltür
über die Sicherheitseinrichtung die arretierte Öffnungsstellung der Rauchgasklappe
selbsttätig wieder aufgehoben und dadurch die Rauchgasklappe aufgrund ihres Eigengewichts
und/oder aufgrund der Vorspannung einer Feder und gegebenenfalls aufgrund des Eigengewichts
einer angekoppelten Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung selbsttätig in ihre Schließstellung
zurückgestellt werden.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
- Figur 1
- in perspektivischer Ansicht einen Festbrennstoff-Heizkessel mit geschlossener Rauchgasklappe
und deren Betätigungseinrichtung und angekoppelter abgesenkter Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung,
sowie einer Sicherheitseinrichtung im Bereich der Fülltür, welche in der geschlossenen
Stellung veranschaulicht ist,
- Figur 2
- die Vorderseite des Heizkessels nach Figur 1 schematisch in einer Draufsicht,
- Figur 3
- den oberen Bereich des Heizkessels nach den Figuren 1 und 2 schematisch in einer teilweise
aufgebrochenen Seitenansicht,
- Figur 4
- in perspektivischer Ansicht den Heizkessel nach Figur 1 bei geöffneter Fülltür und
geöffneter arretierter Rauchgasklappe sowie angehobener Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung,
- Figur'5
- den Heizkessel nach Figur 4 in einer Ansicht ähnlich Figur 2,
- Figur 6
- den Heizkessel nach Figur 4 in einer Ansicht ähnlich Figur 3,
- Figur 7
- den Heizkessel nach den Figuren 1 und 4 mit einer geringfügig geöffneten Fülltür in
einer Sicherheitsstellung, in der die Arretierung der Rauchgasklappe gerade gelöst
worden ist bzw. kurz bevorsteht, und
- Figur 8
- die baulichen Einzelheiten der Rauchgasklappe nebst angekoppelter Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung
nebst gemeinsamer Betätigungseinrichtung und Sicherheitseinrichtung in einer perspektivischen
schematischen Ansicht.
[0022] In den Figuren 1 bis 3 ist ein Heizkessel 1 in Form eines Festbrennstoff-Heizkessel
mit einer Rauchgasklappe 2 für ein im wesentlichen rauchfreies Öffnen einer Fülltür
3 eines Füllraums zum Befüllen des Heizkessels mit Brennstoff veranschaulicht, wobei
die Rauchgasklappe 2 gemäß Figur 3 bei Normalbrennbetrieb aufgrund ihres Eigengewichts
und/oder der Vorspannung einer (nicht gezeigten) Feder oder eines (nicht gezeigten)
Stelltriebs geschlossen gehalten wird und für ein Absaugen von Rauchgas aus dem Füllraum
über eine mechanische Betätigungseinrichtung 4 gemäß Figur 8 in eine arretierte Öffnungsstellung
A gemäß den Figuren 4 bis 6 betätigt werden kann.
[0023] Die Betätigungseinrichtung 4 umfaßt einen im wesentlichen sich horizontal erstreckenden
geführten Betätigungshebel 7 mit einem abgewinkelten Handgriff auf der Heizkesselvorderseite
und erstreckt sich oben und außerhalb des Heizkessels 1 von vorne nach hinten im Bereich
der Anlenkstelle 16 der Fülltür 3 ohne Behinderung der Fülltür bei einem Öffnen, wie
dies am besten den Figuren 1, 4 und 7 zu entnehmen ist.
[0024] Der Betätigungshebel 7 ist als einseitiger Hebel ausgebildet, dessen hinteres Längsende
am oberen Ende eines Schwenkhebels 17 im Bereich der Rückseite des Heizkessels 1 angelenkt
ist. Der Schwenkhebel 17 selbst ist mit seinem unteren Hebelende drehfest mit einer
horizontalen Schwenkachse 18 der Rauchgasklappe 2 verbunden ist, die heizkesselinnenseitig
über einen drehfesten Schwenkarm 19 den Verschlußdeckel der Rauchgasklappe 2 befestigt,
wie dies am besten den Figuren 3 und 6, rechts, zu entnehmen ist.
[0025] Der Betätigungshebel 7 umfaßt unterseitig eine Rast in Form einer nach unten offenen
Einrastkerbe 13, welche in der Arretierungsstellung in ein oben offenes Einrastelement
in Form eines Einrastblechs 14 mit Langlochführung 15 eingreift, welches gleichzeitig
als Längsführung des Betätigungshebels 7 dient und auch ein geringfügiges Auf- und
Absenken des Betätigungshebels ermöglicht.
[0026] Ersichtlich ist die Anordnung so getroffen, daß durch manuelles Ziehen des Betätigungshebels
7 auf der Kesselvorderseite die Rauchgasklappe 2 aus einer geschlossenen Stellung
gemäß Figur 3, rechts, in eine geschlossen Öffnungsstellung gemäß Figur 6, rechts,
gegen das Eigengewicht der Rauchgasklappe und gegebenenfalls gegen die Vorspannung
einer nicht veranschaulichten Schließfeder hochgeschwenkt werden kann. In der Öffnungsstellung
rastet der Betätigungshebel 7 durch Absenken in eine arretierte Öffnungsstellung A
ein, wie dies am besten den Figuren 4 und 6 zu entnehmen ist. In dieser Stellung greift
die unten offene Einrastkerbe 13 in das oben offene Einrastelement ein, welches in
Form eines Einrastblechs 14 mit Langlochführung 15 ausgebildet und an der seitlichen
Kesselaußenwand oder Kesseldecke befestigt ist, durch welches sich der Betätigungshebel
erstreckt.
[0027] Für ein Lösen der Arretierungsstellung A wird der Betätigungshebel 7 geringfügig
manuell angehoben und losgelassen. Aufgrund der in Richtung Schließstellung S vorgespannten
Rauchgasklappe gelangt dann die Rauchgasklappe 2 selbsttätig wieder in ihre Schließstellung.
[0028] Soweit der Stand der Technik. Wird bei einem Nachfüllen des Heizkessels mit Brennstoff
vergessen, nach dem Schließen der Fülltür 3 auch die Rauchgasklappe 2 wieder zu schließen,
gelangen unbemerkt Rauchgase weiter aus dem Füllraum. Es verschlechtert sich nicht
nur der Wirkungsgrad der Verbrennung bzw. die Heizleistung des Heizkessels, sondern
es gelangen insbesondere unverbrannte bzw. nicht optimal verbrannte Rauchpartikel
in das Abgassystem. Ein gefährlicher Zustand (hohe CO-Konzentration) mit der Gefahr
einer Verpuffung läßt sich somit nicht ausschließen.
[0029] Erfindungsgemäß besitzt der Betätigungshebel 7 unterseitig eine Nase 10 in einem
bestimmten Längsabstand vor der Einrastkerbe 13 im Bereich der Fülltür 3, welche in
Zusammenwirkung mit einer nachfolgend noch beschriebenen mechanischen Sicherheitseinrichtung
4 verhindert, daß die Fülltür 3 bei einem Schließen oder nach einem Schließen in die
geschlossene Stellung der Betätigungshebel 7 seine Arretierungsstellung aufgrund der
Nase 10 zwangsläufig nicht einnehmen kann: Die Nase greift dann in einen besonderen
Kipphebel 7 ein, der eine bestimmte Schwenklage einnimmt und mit einem Kipphebel 6b
der Kipphebels 6 in Berührung kommt.
[0030] Der Kipphebel 6 liegt im Bereich der Innenwand der Fülltür 3 und weist gemäß den
Figuren 2 und 5 zwei Kipphebelarme 6a, 6b und eine vertikale Schwenkachse 8 auf, wobei
der eine Kippelhebelarm 6a gegen die Innenwand der Fülltür in Öffnungsrichtung der
Fülltür bis zu einem Anschlag durch eine Feder 9 vorgespannt ist und der andere Kipphebelarm
6b bei geschlossener oder nahezu geschlossener Fülltür 3 gemäß Figur 7 dem Betätigungshebel
7, insbesondere der Nase 10, als Abstützung dient, welche eine Arretierung des Betätigungshebels
der Betätigungseinrichtung der Rauchgasklappe 2 verhindert. Der Betätigungshebel 7
kann also entweder bei geschlossener oder (hier gezeigter) nahezu geschlossener Fülltür
3 an den Kipphebelarm 6b anschlagen, wodurch ein Absenken des Betätigungshebels 7
in die Arretierungsstellung verhindert ist. Befindet sich der Betätigungshebel 7 bereits
in seiner arretierten Öffnungsstellung A beispielsweise bei ganz geöffneter Fülltür,
schlägt beim Schließen der Fülltür der Kipphebelarm 6b an die Nase 10 bzw. deren zugehöriger
Rampe an, und es hebt der Kipphebelarm 6b den Betätigungshebel geringfügig hoch, wodurch
die Arretierungsstellung A gelöst und die Rauchgasklappe 2 automatisch geschlossen
wird.
[0031] Die Nase 10 weist zwei schräge Rampen 11, 12 auf, welche mit der Unterseite des anderen
Kipphebelarms 6b in Eingriff bringbar sind und ein Längsverschieben L des Betätigungshebels
7 im Bereich der Arretierungsstellung in beiden Längsrichtungen ermöglichen.
[0032] In besonders vorteilhafter Ausführungsvariante ist die Betätigungseinrichtung 4 der
Rauchgasklappe 2 zusätzlich an eine Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung 20 des Heizkessels
angekoppelt und reinigt bei einer Betätigung der Rauchgasklappe gleichzeitig den Wärmetauscher,
wie dies insbesondere in den Figuren 3 und 6, rechts, sowie in Figur 8 gezeigt ist.
[0033] Im besonderen weist die vom Betätigungshebel 7 der Betätigungseinrichtung 4 verdrehbare
Schwenkachse 18 der Rauchgasklappe 2 zumindest einen weiteren drehfesten Schwenkarm
22 als einseitigen Hebel auf, dessen verschwenkbares Längsende mit dem oberen Längsende
einer im wesentlichen vertikalen Betätigungsstange 21 gelenkig verbunden, insbesondere
eingehängt ist, welche eine Auf- und Abbewegung auf die darunter befindliche hängend
befestigte bewegliche Reinigungsvorrichtung 20 des Wärmetauschers überträgt.
[0034] Der weitere drehfeste Schwenkarm 22 ist drehfest mit der verdrehbaren Schwenkachse
18 der Rauchgasklappe 2 so verbunden, daß er durch das Eigengewicht der Reinigungsvorrichtung
20 die Rauchgasklappe 2 in ihre Schließstellung S vorspannt.
[0035] Der Wärmetauscher kann ein Röhrenwärmetauscher mit röhrenförmigen Wärmetauscherelementen
gemäß Zeichnungen oder auch ein (nicht veranschaulichter) Flachtaschen-Wärmetauscher
mit flächigen Wärmetauscherelementen sein, in welche die formangepaßten Reinigungselemente
der Reinigungsvorrichtung 20 eingreifen.
[0036] Die Reinigungselemente sind turbulenzerzeugende Elemente bzw. Turbulatoren oder weisen
zumindest turbulenzerzeugenden Elemente auf.
[0037] Im besonderen kann also durch manuelle Betätigung des Betätigungshebels 7 der Rauchgasklappe
2 gleichzeitig eine angekoppelte Reinigungsvorrichtung 20 von Wärmetauscherelementen
des Heizkessels 1 mitbetätigt werden.
[0038] Der Heizkessel mit Rauchgasklappe 2 wird insbesondere so bedient, daß nach einem
manuellen Öffnen der Fülltür 3 der Betätigungshebel 7 der Rauchgasklappe 2 in die
arretierte Öffnungsstellung A bewegt und für ein Befüllen des Heizkessels 1 mit Brennstoff
aufgrund seines Eigengewichts darin gehalten wird und während eines anschließenden
Schließens der Fülltür 3 oder bei geschlossener Fülltür über die Sicherheitseinrichtung
5 die arretierte Öffnungsstellung A der Rauchgasklappe 2 selbsttätig wieder aufgehoben
und dadurch die Rauchgasklappe aufgrund ihres Eigengewichts und/oder aufgrund der
Vorspannung einer Feder und gegebenenfalls aufgrund des Eigengewichts einer angekoppelten
Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung 20 selbsttätig in ihre Schließstellung S zurückgestellt
wird.
1. Heizkessel (1), insbesondere Festbrennstoff-Heizkessel, mit einer Rauchgasklappe (2)
für ein rauchfreies Öffnen einer Fülltür (3) eines Füllraums zum Befüllen des Heizkessels
mit Brennstoff, wobei die Rauchgasklappe bei Normalbrennbetrieb aufgrund ihres Eigengewichts
und/oder der Vorspannung einer Feder oder eines Stelltriebs geschlossen gehalten ist
und für ein Absaugen von Rauchgas aus dem Füllraum über eine mechanische Betätigungseinrichtung
(4) in eine arretierte Öffnungsstellung (A) betätigt werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fülltür (3) eine Sicherheitseinrichtung aufweist, welche bei geöffneter oder
geschlossener Fülltür (3) bei gleichzeitig geöffneter arretierter Rauchgasklappe (2)
ein Signal erzeugt und eventuell anzeigt oder bei geschlossener Fülltür oder während
eines Schließens der Fülltür die Arretierung der geöffneten Rauchgasklappe (2) löst.
2. Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sicherheitseinrichtung eine mit der Betätigungseinrichtung (4) verbundene mechanische
Sicherheitseinrichtung (5) ist, welche bei einer geöffneten Fülltür (3) die arretierte
Öffnungsstellung (A) ermöglicht und bei einem Schließen einer geöffneten Fülltür oder
bei einer geschlossenen Fülltür die Arretierung einer geöffneten Rauchgasklappe (2)
löst.
3. Heizkessel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Sicherheitseinrichtung (5) einen Kipphebel (6) im Bereich der Innenwand
der Fülltür (3) aufweist, welcher bei geschlossener oder nahezu geschlossener Fülltür
eine Arretierung eines Betätigungshebels (7) der Betätigungseinrichtung der Rauchgasklappe
(2) verhindert und bei einem Öffnen der Fülltür ermöglicht.
4. Heizkessel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kipphebel (6) zwei Hebelarme (6a, 6b) und eine vertikale Schwenkachse (8) aufweist,
wobei der eine Hebelarm (6a) gegen die Innenwand der Fülltür in Öffnungsrichtung der
Fülltür bis zu einem Anschlag durch eine Feder (9) vorgespannt ist und der andere
Hebelarm (6b) bei geschlossener Fülltür dem Betätigungshebel (7) als Abstützung dient,
welche eine Arretierung des Betätigungshebels der Betätigungseinrichtung verhindert.
5. Heizkessel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (7) unterseitig eine Nase (10) aufweist, welche gegen den anderen
Hebelarm (6b) bei geschlossener oder nahezu geschlossener Fülltür anschlägt und ein
Absenken des Betätigungshebels (7) in die Arretierungsstellung verhindert.
6. Heizkessel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nase (10) zwei schräge Rampen (11, 12) aufweist, welche mit der Unterseite des
anderen Hebelarms (6b) in Eingriff bringbar sind und ein Längsverschieben (L) des
Betätigungshebels (7) im Bereich der Arretierungsstellung ermöglichen.
7. Heizkessel nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (7) unterseitig eine Rast, insbesondere eine nach unten offene
Einrastkerbe (13), aufweist, welche in der Arretierungsstellung in ein oben offenes
Einrastelement, insbesondere in ein Einrastblech (14) mit Langlochführung (15), eingreift,
welches gleichzeitig als Längsführung (L) des Betätigungshebels (7) dient und auch
ein Auf- und Absenken des Betätigungshebels ermöglicht.
8. Heizkessel nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (7) sich im Bereich der Anlenkstelle (16) der Fülltür (3) oberhalb
der Fülltür von der Befüllseite des Heizkessels (1) nach hinten erstreckt und als
einseitiger Hebel ausgebildet ist, welcher am oberen Ende eines Schwenkhebels (17)
im Bereich der Rückseite des Heizkessels angelenkt ist, dessen unteres Hebelende drehfest
mit der horizontalen Schwenkachse (18) der Rauchgasklappe (2) verbunden ist, die heizkesselinnenseitig
über einen drehfesten Schwenkarm (19) den Verschlußdeckel der Rauchgasklappe (2) befestigt.
9. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung (4) der Rauchgasklappe (2) an eine Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung
(20) des Heizkessels angekoppelt ist und bei einer Betätigung der Rauchgasklappe gleichzeitig
ein Auf- und Absenken der Reinigungsvorrichtung (20) ermöglicht.
10. Heizkessel (1), insbesondere Festbrennstoff-Heizkessel, mit einer Rauchgasklappe (2)
für ein rauchfreies Öffnen einer Fülltür (3) eines Füllraums zum Befüllen des Heizkessels
mit Brennstoff, wobei die Rauchgasklappe bei Normalbrennbetrieb aufgrund ihres Eigengewichts
und/oder der Vorspannung einer Feder oder eines Stelltriebs geschlossen gehalten ist
und für ein Absaugen von Rauchgas aus dem Füllraum über eine Betätigungseinrichtung
(4) in eine Öffnungsstellung betätigt werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung (4) an eine Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung (20) des
Heizkessels angekoppelt ist und bei einer Betätigung der Rauchgasklappe (2) gleichzeitig
ein Auf- und Absenken der Reinigungsvorrichtung (20) ermöglicht.
11. Heizkessel nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von einem Betätigungshebel (7) der Betätigungseinrichtung (4) verdrehbare Schwenkachse
(18) der Rauchgasklappe (2) zumindest einen weiteren drehfesten Schwenkarm (22) als
einseitigen Hebel aufweist, dessen verschwenkbares Längsende mit dem oberen Längsende
einer im wesentlichen vertikalen Betätigungsstange (21) gelenkig verbunden, insbesondere
eingehängt ist, welche eine Auf- und Abbewegung auf die darunter befindliche hängend
befestigte bewegliche Reinigungsvorrichtung (20) des Wärmetauschers überträgt.
12. Heizkessel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere drehfeste Schwenkarm (22) durch das Eigengewicht der Reinigungsvorrichtung
(20) die Rauchgasklappe (2) in ihre Schließstellung (S) vorspannt.
13. Heizkessel nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmetauscher ein Röhrenwärmetauscher mit röhrenförmigen Wärmetauscherelementen
oder ein Flachtaschen-Wärmetauscher mit flächigen Wärmetauscherelementen ist, in welche
formangepaßte Reinigungselemente der Reinigungsvorrichtung (20) eingreifen.
14. Heizkessel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungselemente turbulenzerzeugende Elemente bzw. Turbulatoren sind oder zumindest
aufweisen.
15. Verfahren zum Betätigen einer Rauchgasklappe eines Heizkessels nach einem der Ansprüche
1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch manuelle Betätigung des Betätigungshebels (7) der Rauchgasklappe (2) gleichzeitig
eine angekoppelte Reinigungsvorrichtung (20) von Wärmetauscherelementen des Heizkessels
(1) mitbetätigt wird.
16. Verfahren zum Betätigen einer Rauchgasklappe eines Heizkessels nach einem der Ansprüche
1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach einem manuellen Öffnen der Fülltür (3) der Betätigungshebel (7) der Rauchgasklappe
(2) durch Ziehen in die Öffnungsstellung bewegt und durch Absenken in die arretierte
Öffnungsstellung (A) gebracht und für ein Befüllen des Heizkessels (1) mit Brennstoff
durch Eigengewicht selbsttätig darin gehalten wird und während eines anschließenden
Schließens der Fülltür (3) oder bei geschlossener Fülltür über die Sicherheitseinrichtung
(5) die arretierte Öffnungsstellung (A) der Rauchgasklappe (2) selbsttätig wieder
aufgehoben und dadurch die Rauchgasklappe aufgrund ihres Eigengewichts und/oder aufgrund der Vorspannung
einer Feder und gegebenenfalls aufgrund des Eigengewichts einer angekoppelten Wärmetauscher-Reinigungsvorrichtung
(20) selbsttätig in ihre Schließstellung (S) zurückgestellt wird.