[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wärmeaustauscherrohr mit mindestens einem
auf der Rohrinnenseite strukturierten Bereich und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Wärmeübertragung tritt in vielen Bereichen der Kälte- und Klimatechnik sowie in der
Prozess- und Energietechnik auf. Zur Wärmeübertragung werden in diesen Gebieten häufig
Rohrbündelwärmeaustauscher eingesetzt. In vielen Anwendungen strömt hierbei auf der
Rohrinnenseite eine Flüssigkeit, die abhängig von der Richtung des Wärmestroms abgekühlt
oder erwärmt wird. Die Wärme wird an das sich auf der Rohraußenseite befindende Medium
abgegeben oder diesem entzogen.
[0003] Es ist allgemein bekannt, dass in Rohrbündelwärmeaustauschern anstelle von Glattrohren
strukturierte Rohre eingesetzt werden. Durch die Strukturen wird der Wärmedurchgang
verbessert. Die Wärmestromdichte wird dadurch erhöht und der Wärmeaustauscher kann
kompakter gebaut werden. Alternativ kann die Wärmestromdichte beibehalten und die
treibende Temperaturdifferenz erniedrigt werden, wodurch eine energieeffizientere
Wärmeübertragung möglich ist.
[0004] Ein- oder beidseitig strukturierte Wärmeaustauscherrohre für Rohrbündelwärmeaustauscher
besitzen üblicherweise mindestens einen strukturierten Bereich sowie glatte Endstücke
und eventuell glatte Zwischenstücke. Die glatten End- oder Zwischenstücke begrenzen
die strukturierten Bereiche. Damit das Rohr problemlos in den Rohrbündelwärmeaustauscher
eingebaut werden kann, sollte der äußere Durchmesser der strukturierten Bereiche nicht
größer sein als der äußere Durchmesser der glatten End- und Zwischenstücke.
[0005] Als strukturierte Wärmeaustauscherrohre werden häufig integral gewalzte Rippenrohre
verwendet. Unter integral gewalzten Rippenrohren werden berippte Rohre verstanden,
bei denen die Rippen aus dem Material der Wandung eines Glattrohres geformt wurden.
In vielen Fällen besitzen Rippenrohre auf der Rohrinnenseite eine Vielzahl von achsparallelen
oder schraubenlinienförmig umlaufenden Rippen, die die innere Oberfläche vergrößern
und den Wärmeübergangskoeffizient auf der Rohrinnenseite verbessern. Auf ihrer Außenseite
besitzen die Rippenrohre ring- oder schraubenförmig umlaufende Rippen.
[0006] In der Vergangenheit wurden viele Möglichkeiten entwickelt, je nach Anwendung den
Wärmeübergang auf der Außenseite von integral gewalzten Rippenrohren weiter zu steigern,
indem die Rippen auf der Rohraußenseite mit weiteren Strukturmerkmalen versehen werden.
Wie beispielsweise aus der Druckschrift
US 5,775,411 bekannt, wird bei Kondensation von Kältemitteln auf der Rohraußenseite der Wärmeübergangskoeffizient
deutlich erhöht, wenn die Rippenflanken mit zusätzlichen konvexen Kanten versehen
werden. Bei Verdampfung von Kältemitteln auf der Rohraußenseite hat es sich als leistungssteigernd
erwiesen, die zwischen den Rippen befindlichen Kanäle teilweise zu verschließen, so
dass Hohlräume entstehen, die durch Poren oder Schlitze mit der Umgebung verbunden
sind. Wie aus zahlereichen Druckschriften bereits bekannt, werden derartige, im Wesentlichen
geschlossene Kanäle durch Umbiegen oder Umlegen der Rippe (
US 3,696,861,
US 5,054,548), durch Spalten und Stauchen der Rippe (
DE 2 758 526 C2,
US 4,577,381), und durch ein Kerben und Stauchen der Rippe (
US 4,660,630,
EP 0 713 072 B1,
US 4,216,826) erzeugt.
[0007] Die vorstehend genannten Leistungsverbesserungen auf der Rohraußenseite haben zur
Folge, dass der Hauptanteil des gesamten Wärmeübergangswiderstands auf die Rohrinnenseite
verschoben wird. Dieser Effekt tritt insbesondere bei kleinen Strömungsgeschwindigkeiten
auf der Rohrinnenseite, wie beispielsweise beim Teillastbetrieb, auf. Um den gesamten
Wärmeübergangswiderstand signifikant zu reduzieren, ist es notwendig, den Wärmeübergangskoeffizient
auf der Rohrinnenseite weiter zu erhöhen.
[0008] Um den Wärmeübergang der Rohrinnenseite zu erhöhen, können die achsparallelen oder
schraubenlinienförmig umlaufenden Innenrippen mit Nuten versehen werden, wie es in
der Druckschrift
DE 101 56 374 C1 beschrieben ist. Hierbei ist von Bedeutung, dass durch die dort offen gelegte Verwendung
von profilierten Walzdornen zur Erzeugung der Innenrippen und Nuten die Abmessungen
der Innen- und der Außenstruktur des Rippenrohres voneinander unabhängig eingestellt
werden können. Dadurch können die Strukturen auf der Außen- und Innenseite auf die
jeweiligen Anforderungen angepasst und so das Rohr gestaltet werden.
[0009] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, Innenstrukturen
von Wärmeaustauscherrohren der vorgenannten Art so weiterzubilden, dass eine gegenüber
bereits bekannten Rohre eine weitere Leistungssteigerung erzielt wird.
[0010] Dabei sollte der Gewichtsanteil der Innenstruktur am Gesamtgewicht des Rohres nicht
höher sein als bei herkömmlichen, schraubenlinienförmigen Innenrippen konstanten Querschnitts.
Des Weiteren sollte eine größere Steigerung des Druckverlustes vermieden werden. Dabei
sollten die Abmessungen der Innen- und der Außenstruktur des Rippenrohres voneinander
unabhängig einstellbar sein.
[0011] Die Erfindung wird bezüglich eines Wärmeaustauscherrohrs durch die Merkmale des Anspruchs
1 und bezüglich eines Verfahrens zur Herstellung eines Wärmeaustauscherrohrs durch
die Merkmale des Anspruchs 8 wiedergegeben. Die weiteren rückbezogenen Ansprüche betreffen
vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.
[0012] Die Erfindung schließt ein Wärmeaustauscherrohr mit mindestens einem auf der Rohrinnenseite
strukturierten Bereich ein, das folgende Merkmale aufweist:
- a) auf der Rohrinnenseite verlaufen integrale Innenrippen der Höhe H achsparallel
oder schraubenlinienförmig kontinuierlich über den Umfang unter einem Steigungswinkel
β1, gemessen gegen die Rohrachse, unter Bildung von Primärnuten,
- b) die Innenrippen werden über den gesamten Rohrumfang von zueinander beabstandeten
Sekundärnuten gekreuzt, die parallel zueinander unter einem Steigungswinkel β2, gemessen
gegen die Rohrachse, eine Kerbtiefe T2 und einen Nutöffnungswinkel α2 aufweisen,
- c) die Innenrippen und die Sekundärnuten werden über den gesamten Rohrumfang von zueinander
beabstandeten Tertiärnuten gekreuzt, die parallel zueinander unter einem Steigungswinkel
β3, gemessen gegen die Rohrachse, kontinuierlich über den Umfang verlaufen und eine
Kerbtiefe T3 und einen Nutöffnungswinkel α3 aufweisen.
[0013] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass sich bei einem Wärmeaustauscherrohr
die durch parallel verlaufende Primärnuten getrennten Innenrippen durch Sekundärnuten
gekreuzt werden. Diese Innenstruktur wird von unter einem Steigungswinkel β3 verlaufenden
Tertiärnuten, gemessen gegen die Rohrachse, gekreuzt. Bei den Steigungswinkeln β1,
β2 und β3 ist es üblich, immer die spitzen Winkel bezüglich der Rohrachse zu benennen.
In diesem Sinne folgt beispielsweise bei betragsmäßig gleichen Winkeln β2 und β3,
dass eine gekreuzte Innenstruktur durch einen gegensinnigen Umlauf der Sekundär- und
Tertiärnuten ausgebildet wird. Bei gleichsinnig umlaufenden Sekundär- und Tertiärnuten
sind folglich die Winkel β2 und β3 im Betrag unterschiedlich. Zusätzlich können sich
die Sekundär- und Tertiärnuten in mindestens einem der folgenden Merkmale unterscheiden:
Kerbtiefe T, Pitch P, Nutöffnungswinkel α.
[0014] Die Tiefe T der Sekundär- und Tertiärnuten wird von der Spitze der Innenrippe aus
in radialer Richtung gemessen. Der Pitch P ist der kürzeste Abstand benachbarter,
paralleler Nuten, die von dem gleichen Dorn erzeugt werden und ist ein Maß für die
Rippenteilung. Der Nutöffnungswinkel α ist der Winkel der am profilierten Dorn vorhandenen
Nuten, womit die Sekundär- bzw. Tertiärnuten der Innenberippung erzeugt werden.
[0015] Der besondere Vorteil besteht darin, dass durch das Einbringen der Tertiärnuten eine
Innenstruktur aus einfach gekerbten Innenrippen mit einer helixförmigen Überstruktur
entsteht. Dadurch werden dem durch das Rohr strömenden Fluid zusätzliche Wirbel aufgezwungen,
was zu einer weiteren Steigerung des inneren Wärmeübergangs führt. Diese Leistungssteigerung
übersteigt den Einfluss des als Folge der Wirbelbildung zunehmenden Druckverlusts.
Es ist einsichtig, dass durch das Hinzufügen von Tertiärnuten der Gewichtsanteil der
Innenstruktur durch das bloße verdrängen des Materials am Gesamtgewicht des Rohres
nicht erhöht wird. Damit ist der Gewichtsanteil der Innenstruktur am Gesamtgewicht
des Rohres nicht höher als bei herkömmlichen, schraubenlinienförmigen Innenrippen
konstanten Querschnitts.
[0016] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann sich der auf der Rohrinnenseite strukturierte
Bereich im Pitch P2 der Sekundärnuten und Pitch P3 der Tertiärnuten unterscheiden.
Hierdurch wird die helixförmige Überstruktur ausgestaltet. Es ist weiterhin bevorzugt,
dass der Pitch P2 der Sekundärnuten kleiner als der Pitch P3 der Tertiärnuten ist.
Damit liegen die Sekundärnuten enger zusammen als die Tertiärnuten, wodurch die Auswirkung
auf die Wirbelbildung entsprechend dem verwendeten Fluid und insbesondere dessen Viskosität
angepasst werden können.
[0017] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung können sich der auf der Rohrinnenseite
strukturierte Bereich im Nutöffnungswinkel α2 der Sekundärnuten und α3 der Tertiärnuten
unterscheiden. Damit werden insbesondere die Steigungen der durch die Sekundär- und
Tertiärnuten strukturierten Rippenflanken beeinflusst. Der Steigungswinkel der Flanken
beeinflusst wesentlich das Fließverhalten des im Betrieb hindurch geführten Fluids.
[0018] Vorzugsweise kann sich der auf der Rohrinnenseite strukturierte Bereich in der Kerbtiefe
T2 der Sekundärnuten und T3 der Tertiärnuten unterscheiden. Dabei kann bei dem auf
der Rohrinnenseite strukturierten Bereich die Kerbtiefe T2 der Sekundärnuten kleiner
sein als die Kerbtiefe T3 der Tertiärnuten. Hierdurch findet in erster Linie eine
Überprägung der durch die Sekundärnuten gekerbten integralen Innenrippen statt.
[0019] Vorteilhafterweise können auf der Rohraußenseite integrale Außenrippen achsparallel
oder schraubenlinienförmig umlaufen. Für diesen Fall schließt ein weiterer Aspekt
der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines strukturierten Wärmeaustauscherrohres
ein, mit auf der Rohraußenseite schraubenlinienförmig umlaufenden und auf der Rohrinnenseite
achsparallel oder schraubenlinienförmig verlaufenden, integralen, d.h. aus der Rohrwandung
herausgearbeiteten Außen rippen und Innenrippen, die von Sekundärnuten und von Tertiärnuten
gekreuzt und gekerbt werden, bei dem folgenden Verfahrensschritte durchgeführt werden:
- a) auf der Außenseite eines Glattrohres werden in einem ersten Umformbereich schraubenlinienförmig
verlaufende Außenrippen geformt, indem das Rippenmaterial durch Verdrängen von Material
aus der Rohrwandung mittels eines ersten Walzschritts gewonnen wird und das entstehende
Rippenrohr durch die Walzkräfte in Drehung versetzt und entsprechend den entstehenden
schraubenlinienförmigen Rippen vorgeschoben wird, wobei die Außenrippen mit ansteigender
Höhe aus dem sonst unverformten Glattrohr ausgeformt werden,
- b) die Rohrwandung wird im ersten Umformbereich durch einen im Rohr liegenden ersten
Walzdorn abgestützt, der drehbar gelagert und profiliert ist, wodurch die Innenrippen
ausgebildet werden,
- c) in einem zweiten Walzschritt werden die Außenrippen in einem vom ersten Umformbereich
beabstandeten zweiten Umformbereich mit weiter ansteigender Höhe ausgebildet und die
Innenrippen mit Sekundärnuten versehen, wobei die Rohrwandung im zweiten Umformbereich
durch einen im Rohr liegenden zweiten Walzdorn abgestützt wird, der ebenfalls drehbar
und profiliert ausgebildet ist, dessen Profilierung sich aber von der Profilierung
des ersten Walzdorns hinsichtlich des Betrages oder der Orientierung des Drallwinkels
unterscheidet.
- d) in einem dritten Walzschritt werden die Außenrippen in einem vom zweiten Umformbereich
beabstandeten dritten Umformbereich mit weiter ansteigender Höhe ausgebildet und die
Innenrippen mit Tertiärnuten versehen, wobei die Rohrwandung im dritten Umformbereich
durch einen im Rohr liegenden dritten Walzdorn abgestützt wird, der ebenfalls drehbar
und profiliert ausgebildet ist, und sich dessen Profilierung aber von der Profilierung
des ersten Walzdorns und des zweiten Walzdorns hinsichtlich des Betrages und/oder
der Orientierung des Drallwinkels unterscheidet.
[0020] Die Erfindung geht bezüglich des Herstellungsverfahrens von der Überlegung aus, dass
zur Erzeugung eines strukturierten Wärmeaustauscherrohres mit den vorgeschlagenen
Tertiärnuten in den mit Sekundärnuten versehenden Innenrippen das Walzwerkzeug zur
Formung der Außenrippen in mindestens drei voneinander beabstandeten Walzscheibenpaketen
aufgebaut wird. Diese Walzscheibenpakete erzeugen schraubenförmig umlaufende Außenrippen
und sorgen gleichzeitig für den zur Strukturierung benötigten Vorschub des Rohres.
Die Innenstruktur wird durch drei unterschiedlich profilierte Walzdorne geformt. Der
erste Walzdorn unterstützt das Rohr im Umformbereich unter dem ersten Walzscheibenpaket
und formt zunächst schraubenlinienförmig umlaufende oder achsparallele Innenrippen,
wobei diese Innenrippen zunächst einen konstanten Querschnitt aufweisen. Der zweite
Walzdorn unterstützt das Rohr im Umformbereich unter dem zweiten Walzscheibenpaket
größeren Durchmessers und formt die Sekundärnuten in die zuvor geformten schraubenförmig
umlaufenden bzw. achsparallelen Rippen. Der dritte Walzdorn erzeugt unter dem dritten
Walzscheibenpaket die Tertiärnuten in die zuvor erzeugte Innenstruktur bestehend aus
den einfach gekerbten Rippen. Die Tiefen der Sekundär- und Tertiärnuten werden im
Wesentlichen durch die Wahl der Durchmesser der drei Walzdorne festgelegt.
[0021] Zu den bereits bezüglich der Wärmeaustauscherrohre genannten Vorteilen der Erfindung
treten durch das Herstellungsverfahren weitere Vorteile hinzu, indem die mit den unterschiedlichen
Walzwerkzeugen erzielten Abmessungen die Innen- und die Außenstruktur des Rippenrohres
voneinander unabhängig einstellbar sind. So können für einen optimalen Wärmedurchgang
die Innen- und die Außenstruktur optimal aufeinander abgeglichen werden.
[0022] Bevorzugt kann als Abstand der Umformbereiche im Wesentlichen ein ganzzahliges Vielfaches
der Teilung der Außenrippen eingestellt werden.
[0023] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann der Außendurchmesser des zweiten
Walzdorns kleiner als der Außendurchmesser des ersten Walzdorns gewählt werden. Vorteilhafterweise
kann auch der Außendurchmesser des dritten Walzdorns kleiner als der Außendurchmesser
des zweiten Walzdorns gewählt werden. Bei dieser Durchmesserabstufung der Walzdorne
wird der Prägevorgang in radialer Richtung gewährleistet.
[0024] In weiterer bevorzugter Ausführungsform können die Tiefen T2 und T3 der Sekundär-
und Tertiärnuten durch Wahl der Durchmesser der Walzdorne und durch Wahl der Durchmesser
der jeweils größten Walzscheiben der drei Walzwerkzeuge eingestellt werden. Dies bringt
zu Ausdruck, dass der gesamte Materialfluss auf der Rohrinnen- und Rohraußenseite
durch den entsprechenden Einsatz der äußeren Walzwerkzeuge und der inneren Walzdorne
zu optimieren ist.
[0025] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der schematischen
Zeichnungen näher erläutert.
[0026] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- schematisch die Herstellung eines erfindungsgemäßen Wärmeaustauscherrohres mittels
dreier Dorne mit unterschiedlichem Drall und unterschiedlicher Teilung,
- Fig. 2
- eine schematische Teilansicht der erzeugten Innenstruktur,
- Fig. 3
- ein Foto einer Innenstruktur,
- Fig. 4
- schematisch einen Teil des Schnitts durch die Innenstruktur von Fig. 3 entlang der
Linie X-X, und
- Fig. 5
- ein Diagramm, das die Verbesserung des inneren Wärmeübergangs gegenüber den einfach
gekerbten Innenrippen über die Reynoldszahl zeigt. Des Weiteren ist das Verhältnis
der Druckverluste von der neuen Innenstruktur gegenüber der Innenstruktur ohne Tertiärnuten
mit dargestellt.
[0027] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0028] Das integral gewalzte Rippenrohr 1 weist auf der Rohraußenseite schraubenlinienförmig
kontinuierlich über dem Umfang umlaufende Außenrippen 6 auf. Die Herstellung des erfindungsgemäßen
Rippenrohres erfolgt durch einen Walzvorgang mittels der in Fig. 1 dargestellten Walzvorrichtung.
[0029] Es wird eine Vorrichtung verwendet, die aus n = 3 oder 4 Werkzeughaltern 80 besteht,
in die jeweils mindestens drei von einander beabstandete Walzwerkzeuge mit Walzscheiben
50, 60 und 70 integriert sind. In Fig. 1 ist aus Gründen der Übersicht nur ein Werkzeughalter
80 dargestellt.
[0030] Die Achse eines Werkzeughalters 80 ist gleichzeitig die Achse der drei zugehörigen
Walzwerkzeuge 50, 60 und 70, wobei diese schräg zur Rohrachse verläuft. Die Werkzeughalter
80 sind jeweils um 360°/n versetzt am Umfang des Rippenrohres 1 angeordnet. Die Werkzeughalter
80 sind in Bezug auf das Rohr radial zustellbar. Sie sind ihrerseits in einem ortsfesten,
nicht dargestellten Walzkopf angeordnet. Der Walzkopf ist im Grundgerüst der Walzvorrichtung
fixiert. Die Walzwerkzeuge 50, 60 und 70 bestehen jeweils aus mehreren nebeneinander
angeordneten Walzscheiben, deren Durchmesser in Walzrichtung R ansteigt. Die Walzscheiben
des zweiten Walzwerkzeugs 60 haben folglich einen größeren Durchmesser als die Walzscheiben
des ersten Walzwerkzeugs 50, die Walzscheiben des dritten Walzwerkzeugs 70 haben wiederum
einen größeren Durchmesser als die Walzscheiben des zweiten Walzwerkzeugs 60.
[0031] Ebenfalls Bestandteil der Vorrichtung sind drei profilierte Walzdorne 10, 20 und
30, mit deren Hilfe die Innenstruktur des Rohres erzeugt wird. Die Walzdorne 10, 20
und 30 sind am freien Ende einer Walzdornstange 40 angebracht und zueinander drehbar
gelagert. Die Walzdornstange 40 ist an ihrem anderen Ende am Grundgerüst der Walzvorrichtung
befestigt. Die Walzdorne 10, 20 und 30 sind im Arbeitsbereich der Walzwerkzeuge 50,
60 und 70 zu positionieren. Die Walzdornstange 40 muss mindestens so lang sein wie
das herzustellende Rippenrohr 1. Vor der Bearbeitung wird das Glattrohr 7 bei nicht
zugestellten Walzwerkzeugen 50, 60 und 70 nahezu vollständig über die Walzdorne 10,
20 und 30 auf die Walzdornstange 40 geschoben. Lediglich der Teil des Glattrohres
7, der beim fertigen Rippenrohr 1 das erste glatte Endstück bilden soll, wird nicht
über die Walzdorne 10, 20 und 30 geschoben.
[0032] Zur Bearbeitung des Rohres werden die am Umfang angeordneten, rotierenden Walzwerkzeuge
50, 60 und 70 auf das Glattrohr 7 radial zugestellt und mit diesem in Eingriff gebracht.
Das Glattrohr 7 wird dadurch in Drehung versetzt. Da die Achse der Walzwerkzeuge 50,
60 und 70 zur Rohrachse schräg gestellt ist, formen die Walzwerkzeuge 50, 60 und 70
schraubenlinienförmig umlaufenden Außenrippen 6 aus der Rohrwandung des Glattrohrs
7 und schieben gleichzeitig das entstehende Rippenrohr 1 entsprechend der Steigung
der schraubenlinienförmig umlaufenden Außenrippen 6 in Walzrichtung R vor. Die Außenrippen
6 laufen vorzugsweise wie ein mehrgängiges Gewinde um. Der längs zur Rohrachse gemessene
Abstand der Mitten zweier benachbarter Außenrippen 6 wird als Rippenteilung bezeichnet.
Die Abstände zwischen den drei Walzwerkzeugen 50, 60 und 70 müssen so angepasst sein,
dass die Walzscheiben des nachfolgenden Walzwerkzeugs 60 bzw. 70 in die Nuten 6c bzw.
6d greifen, die zwischen den vom vorherigen Walzwerkzeug 50 bzw. 60 geformten Rippen
6a bzw. 6b sind. Idealerweise sind diese Abstände ein ganzzahliges Vielfaches der
Teilung der Außenrippen. Das folgende Walzwerkzeug 60 oder 70 führt dann die weitere
Formung der Außenrippen 6a oder 6b fort.
[0033] In der Umformzone des ersten Walzwerkzeugs 50 wird die Rohrwandung durch einen ersten
profilierten Walzdorn 10 unterstützt, in der Umformzone des zweiten Walzwerkzeugs
60 wird die Rohrwandung durch einen zweiten profilierten Walzdorn 20 unterstützt und
in der Umformzone des dritten Walzwerkzeugs 70 wird die Rohrwandung durch den dritten
profilierten Walzdorn 30 unterstützt. Die Achsen der drei Walzdorne 10, 20 und 30
sind identisch mit der Achse des Rippenrohres 1. Die Walzdorne 10, 20 und 30 sind
unterschiedlich profiliert. Der Außendurchmesser des zweiten Walzdorns 20 ist höchstens
so groß wie der Außendurchmesser des ersten Walzdorns 10. Der Außendurchmesser des
dritten Walzdorns 30 ist wiederum höchstens so groß wie der Außendurchmesser des zweiten
Dorns 20. Typischerweise ist der Außendurchmesser des zweiten Walzdorns 20 um bis
zu 0,8 mm kleiner als der Außendurchmesser des ersten Walzdorns 10, und der Außendurchmesser
des dritten Walzdorns 30 ist bevorzugt bis zu 0,5 mm kleiner als der Außendurchmesser
des zweiten Walzdorn 20. Das Profil der Walzdorne 10, 20 und 30 besteht üblicherweise
aus einer Vielzahl von trapezförmigen Nuten 10b, 20b und 30b, die parallel zueinander
auf der Außenfläche des Dorns angeordnet sind. Das zwischen zwei benachbarten Nuten
10b, 20b und 30b befindliche Material des Walzdorns wird als Steg 10a, 20a oder 30a
bezeichnet. Die Stege 10a, 20a oder 30a besitzen einen im Wesentlichen trapezförmigen
Querschnitt. Die Öffnungswinkel der Nuten werden bei Dorn 20 mit α2 und an Dorn 30
mit α3 bezeichnet. Die Nuten 10b und 20b der ersten und zweiten Walzdorne 10 und 20
verlaufen üblicherweise unter einem Winkel von 0° bis 70° zur Achse des Dorns geneigt.
Die Nuten 30b des dritten Walzdorns 30 verlaufen in der Regel unter einem Winkel von
10° bis 80°. Beim ersten Walzdorn 10 wird dieser Winkel mit β1, beim zweiten Walzdorn
20 mit β2 und beim dritten Walzdorn 30 wird dieser Winkel mit β3 bezeichnet. Der Winkel
0° entspricht dem Fall, dass die Nuten 10b, 20b oder 30b parallel zur Achse der Walzdorne
10, 20 oder 30 verlaufen. Ist der Winkel von 0° verschieden, verlaufen die Nuten 10b,
20b oder 30b schraubenlinienförmig. Schraubenlinienförmig verlaufende Nuten können
linksgängig oder rechtsgängig orientiert sein. In Fig. 1 ist der Fall dargestellt,
dass der erste Walzdorn 10 linksgängige Nuten 10b, der zweite und der dritte Walzdorn
20 und 30 rechtsgängige Nuten 20b und 30b aufweisen.
[0034] Die damit erzeugte Innenstruktur ist in Fig.2 anhand einer schematischen Teilansicht
dargestellt. Dabei ist die Tiefe T3 der Tertiärnuten 5 größer als die Tiefe T2 der
Sekundärnuten 4. Die Drallrichtungen der Sekundär- 4 und Tertiärnuten 5 unterscheiden
sich dabei im Betrag, jedoch nicht in der Richtung.
[0035] In Fig.3 ist anhand einer Fotographie einer Innenstruktur, bei der die Tiefe T3 der
Tertiärnuten 5 größer ist als die Tiefe T2 der Sekundärnuten 4, die Drallwinkel der
Sekundär- 4 und Tertiärnuten 5 sind dabei gleichsinnig, sie unterscheiden sich aber
in ihren Betrag.
[0036] Für die Walzdorne mit gleichsinniger Orientierung müssen sich die entsprechenden
Steigungswinkel β1, β2 oder β3 der Dorne 10, 20 oder 30 unterscheiden. Die drei Walzdorne
10, 20 und 30 sind zueinander drehbar gelagert.
[0037] Durch die radialen Kräfte des ersten Walzwerkzeugs 50 wird das Material der Rohrwand
in die Nuten 10b des ersten Walzdorns 10 gepresst. Dadurch werden schraubenlinienförmig
kontinuierlich über den Umfang umlaufende Innenrippen 2a auf der Innenfläche des Rippenrohres
1 geformt. Zwischen zwei benachbarten Innenrippen 2a verlaufen Primärnuten 3. Entsprechend
der Form der Nuten 10b des ersten Walzdorns 10 haben die Innenrippen 2a einen trapezförmigen
Querschnitt, der zunächst entlang der Innenrippe 2a konstant bleibt. Die Innenrippen
2a sind gegenüber der Rohrachse um den gleichen Winkel β1 geneigt wie die Nuten 10b
zur Achse des ersten Walzdorns 1. Die Höhe der fertig strukturierten Innenrippen 2
wird mit H bezeichnet und beträgt üblicherweise 0,15 - 0,60 mm.
[0038] Durch die radialen Kräfte des zweiten Walzwerkzeugs 60 werden die Innenrippen 2a
auf den zweiten Walzdorn 20 gepresst. Da die Nuten 20b des zweiten Walzdorns 20 unter
einem anderen Winkel zur Dornachse und damit unter einem anderen Winkel zur Rohrachse
verlaufen als die Nuten 10b des ersten Walzdorns 10, treffen die Innenrippen 2a abschnittsweise
auf eine Nut 20b oder einen Steg 20a des zweiten Walzdorns 20. In den Abschnitten,
in denen eine Innenrippe 2a auf eine Nut 20b trifft, wird das Material der Innenrippe
2a in die Nut 20b gepresst. In den Abschnitten, in denen eine Innenrippe 2a auf einen
Steg 20a trifft, wird das Rippenmaterial verformt und es werden parallel zueinander
verlaufende Sekundärnuten 4, die kontinuierlich über den Umfang verlaufen, in die
Innenrippen eingeprägt. Die Sekundärnuten 4 besitzen einen Nutöffnungswinkel der dem
Öffnungswinkel α2 des zweiten Walzdorns entspricht. Der Abstand der Sekundärnuten
4 wird als Pitch P2 bezeichnet. Entsprechend der Form der Stege 20a des zweiten Walzdorns
20 haben die Sekundärnuten 4 einen trapezförmigen Querschnitt. Sekundärnuten 4, die
vom selben Steg 20a in unterschiedliche Innenrippen eingeprägt werden, sind zueinander
fluchtend angeordnet. Der Winkel, den die Sekundärnuten 4 mit der Rohrachse bilden,
ist gleich dem Winkel β2, den die Nuten 20b des zweiten Walzdornes 20 mit der Achse
des zweiten Walzdornes 20 einschließen.
[0039] Durch die radialen Kräfte des dritten Walzwerkzeugs 70 werden die einfach gekerbten
Innenrippen 2b auf den dritten Dorn 30 gepresst. Da sich die Geometrie des dritten
Walzdorns 30 von den Geometrien der ersten beiden Dorne 10 und 20 unterscheidet, treffen
die einfach gekerbten Rippen 2b abschnittsweise auf eine Nut 30b oder einen Steg 30a
des dritten Walzdorns 30. In den Abschnitten, in denen die einfach gekerbte Innenrippe
2b auf einen Steg 30a trifft, wird das Material der einfach gekerbten Innenrippe 2b
verformt und es werden parallel zueinander verlaufende Tertiärnuten 5 gebildet, die
kontinuierlich über den Umfang verlaufen, in die einfach gekerbten Innenrippen 2b
eingeprägt. Die Tertiärnuten 5 besitzen einen Nutöffnungswinkel der dem Öffnungswinkel
α3 des dritten Walzdorns 30 entspricht. Der Abstand der Tertiärnuten 5 wird als Pitch
P3 bezeichnet. Entsprechend der Form der Stege 30a des dritten Walzdorns 30 haben
die Tertiärnuten 5 einen trapezförmigen Querschnitt. Aufgrund der Teilung des dritten
Dorns 30, die größer ist als die Teilung der ersten beiden Walzdorne 10 und 20, entsteht
durch die Tertiärnuten 5 eine helixförmige Überstruktur. Der Winkel, den die Tertiärnuten
5 mit der Rohrachse bilden, ist gleich dem Winkel β3.
[0040] Die Tiefen T2 und T3 der Sekundär- und Tertiärnuten 4 und 5 werden von der Spitze
der Innenrippe 2 aus in radialer Richtung gemessen. Durch geeignete Wahl der Außendurchmesser
der Walzdorne 10, 20 und 30, sowie durch geeignete Wahl der Außendurchmesser der jeweils
größten Walzscheiben der drei Walzwerkzeuge 50, 60 und 70 können die Tiefen T2 und
T3 der Sekundär- und Tertiärnuten 4 und 5 variiert werden: Je kleiner der Unterschied
im Außendurchmesser zwischen zwei benachbarten Walzdornen 10 und 20 oder 20 und 30
ist, desto größer ist die Kerbtiefe der erzeugten Nuten 4 oder 5 des nachfolgenden
Walzdorns 20 oder 30. Eine Änderung des Außendurchmessers von einem der drei Walzdorne
10, 20 oder 30 hat jedoch nicht nur eine Veränderung der Kerbtiefe T2 oder T3 der
Sekundär- oder Tertiärnuten 4 oder 5 zur Folge, sondern bewirkt üblicherweise auch
eine Veränderung der Höhe der Außenrippen 6. Dieser Effekt kann jedoch kompensiert
werden, indem man den Aufbau der Walzwerkzeuge 50, 60 und 70 modifiziert. Insbesondere
können hierzu die Durchmesser der letzten Walzscheiben in einem der Walzwerkzeuge
50, 60 und 70 angepasst werden.
[0041] Um die Strömung der im Rohr fließenden Flüssigkeit deutlich zu beeinflussen, sollte
die Tiefe T2 der Sekundärnuten 4 mindestens 20 % der Höhe H der Innenrippen 2 betragen,
die Tiefe der Tertiärnuten T3 sollte mindestens 20 % der Höhe H betragen. Vorzugsweise
ist T3 größer als T2.
[0042] Fig. 4 zeigt schematisch einen Schnitt durch die Innenstruktur von Fig. 3 entlang
der Linie X-X. Die Höhenverhältnisse zwischen Innenrippen 2, Primär- 3, Sekundär-
4 und Tertiärnuten 5 sind hier deutlich zu erkennen.
Durch die Sekundärnuten 4 wird die Innenstruktur des Rippenrohres 1 mit zusätzlichen
Kanten versehen. Strömt Flüssigkeit auf der Innenseite des Rohres, dann entstehen
an diesen Kanten zusätzliche Wirbel in der Flüssigkeit, die die Wärmeübertragung auf
die Rohrwand verbessern. Durch die Tertiärnuten 5 entsteht eine helixförmige Überstruktur,
wodurch in der Flüssigkeitsströmung zusätzliche Wirbel entstehen. Durch diese zusätzlichen
Wirbel wird eine weitere Steigerung des inneren Wärmeübergangs erreicht.
[0043] Die Beschreibung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens zeigt, dass durch die
Vielzahl der bei diesem Verfahren wählbaren Werkzeugparameter die Abmessungen der
Außen- und Innenstruktur in weiten Bereichen voneinander unabhängig eingestellt werden
können. Insbesondere ermöglicht die Aufteilung des Walzwerkzeugs der drei beabstandeten
Walzwerkzeuge 50, 60 und 70 die Tiefen T2 und T3 der Sekundär- 4 und Tertiärnuten
5 zu variieren ohne gleichzeitig die Höhe der Außenrippen 6 zu verändern.
[0044] Beidseitig strukturierte Rippenrohre für die Kälte- und Klimatechnik werden häufig
aus Kupfer oder Kupfernickel hergestellt. Da bei diesen Metallen der reine Materialpreis
einen nicht unerheblichen Anteil an den Gesamtkosten des Rippenrohres bedingt, ist
es vorteilhaft, dass bei gegebenem Rohrdurchmesser das Gewicht des Rohres möglichst
gering ist. Der Gewichtsanteil der Innenstruktur am Gesamtgewicht beträgt bei heutzutage
kommerziell erhältlichen Rippenrohren je nach Höhe der Innenstruktur und damit je
nach Leistungsfähigkeit 10 % bis 20 %. Durch die erfindungsgemäßen Tertiärnuten 5
in den einfach gekerbten Innenrippen von beidseitig strukturierten Rippenrohren 1
kann die Leistungsfähigkeit derartiger Rohre beträchtlich erhöht werden, ohne dass
der Gewichtsanteil der Innenstruktur erhöht wird.
[0045] Fig. 5 zeigt ein Diagramm, das den Leistungsvorteil der erfindungsgemäßen Innenstruktur
dokumentiert. Aufgetragen ist die Verbesserung des inneren Wärmeübergangs der erfindungsgemäßen
Innenstruktur gegenüber der nur einfach gekerbten Innenstruktur über die Reynoldszahl
bei Strömung von Wasser. Die Innenrippenhöhe beträgt bei beiden Rohren ungefähr 0,3
mm. Die Geometrie des verwendeten ersten und zweiten Dorns ist bei beiden Innenstrukturen
identisch. Das Rippenrohr mit der zweifach gekerbten Innenstruktur weist einen Vorteil
des inneren Wärmeübergangs im Reynoldsbereich von 20000 bis 60000 von 8 % bis 20 %
auf.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Wärmeaustauscherrohr / Rippenrohr
- 2
- Innenrippen
- 2a
- Innenrippen nach erstem Walzdorn
- 2b
- Innenrippen nach zweitem Walzdorn
- 3
- Primärnuten
- 4
- Sekundärnuten
- 5
- Tertiärnuten
- 6
- Außenrippen
- 6a
- Außenrippen nach erstem Walzwerkzeug
- 6b
- Außenrippen nach zweitem Walzwerkzeug
- 6c
- Nuten der Außenberippung nach erstem Walzwerkzeug
- 6d
- Nuten der Außenberippung nach zweitem Walzwerkzeug
- 7
- Glattrohr
- 10
- erster Walzdorn
- 10a
- Stege des ersten Walzdorns
- 10b
- Nuten des ersten Walzdorns
- 20
- zweiter Walzdorn
- 20a
- Stege des zweiten Walzdorns
- 20b
- Nuten des zweiten Walzdorns
- 30
- dritter Walzdorn
- 30a
- Stege des dritten Walzdorns
- 30b
- Nuten des dritten Walzdorns
- 40
- Walzdornstange
- 50
- erstes Walzwerkzeug mit Walzscheiben
- 60
- zweites Walzwerkzeug mit Walzscheiben
- 70
- drittes Walzwerkzeug mit Walzscheiben
- 80
- Werkzeughalter
- α2
- Nutöffnungswinkel der Sekundärnuten
- α3
- Nutöffnungswinkel der Tertiärnuten
- β1
- Steigungswinkel der Innenrippen
- β2
- Steigungswinkel der Sekundärnuten
- β3
- Steigungswinkel der Tertiärnuten
- H
- Höhe der Innenrippen
- T2
- Kerbtiefe der Sekundärnuten
- T3
- Kerbtiefe der Tertiärnuten
- P
- Teilung der Innennuten
- P2
- Teilung der Sekundärnuten
- P3
- Teilung der Tertiärnuten
- R
- durch Pfeil vorgegebene Walzrichtung
1. Wärmeaustauscherrohr (1) mit mindestens einem auf der Rohrinnenseite strukturierten
Bereich, das folgende Merkmale aufweist:
a) auf der Rohrinnenseite verlaufen integrale Innenrippen (2) der Höhe H achsparallel
oder schraubenlinienförmig kontinuierlich über den Umfang unter einem Steigungswinkel
β1, gemessen gegen die Rohrachse, unter Bildung von Primärnuten (3),
b) die Innenrippen (2) werden über den gesamten Rohrumfang von zueinander beabstandeten
Sekundärnuten (4) gekreuzt, die parallel zueinander unter einem Steigungswinkel β2,
gemessen gegen die Rohrachse, eine Kerbtiefe T2 und einen Nutöffnungswinkel α2 aufweisen,
c) die Innenrippen (2) und die Sekundärnuten (4) werden über den gesamten Rohrumfang
von zueinander beabstandeten Tertiärnuten (5) gekreuzt, die parallel zueinander unter
einem Steigungswinkel β3, gemessen gegen die Rohrachse, kontinuierlich über den Umfang
verlaufen und eine Kerbtiefe T3 und einen Nutöffnungswinkel α3 aufweisen.
2. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der auf der Rohrinnenseite strukturierte Bereich im Pitch P2 der Sekundärnuten
und Pitch P3 der Tertiärnuten unterscheidet.
3. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Pitch P2 der Sekundärnuten (4) kleiner als der Pitch P3 der Tertiärnuten (5)
ist.
4. Wärmeaustauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der auf der Rohrinnenseite strukturierte Bereich im Nutöffnungswinkel α2 der
Sekundärnuten (4) und α3 der Tertiärnuten (5) unterscheidet.
5. Wärmeaustauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der auf der Rohrinnenseite strukturierte Bereich in der Kerbtiefe T2 der Sekundärnuten
(4) und T3 der Tertiärnuten (5) unterscheidet.
6. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem auf der Rohrinnenseite strukturierten Bereich die Kerbtiefe T2 der Sekundärnuten
(4) kleiner als die Kerbtiefe T3 der Tertiärnuten (5) ist.
7. Wärmeaustauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf dessen Rohraußenseite integrale Außenrippen (6) achsparallel oder schraubenlinienförmig
umlaufen.
8. Verfahren zur Herstellung eines strukturierten Wärmeaustauscherrohres, nach Anspruch
7, mit auf der Rohraußenseite schraubenlinienförmig umlaufenden und auf der Rohrinnenseite
achsparallel oder schraubenlinienförmig verlaufenden, integralen, d. h. aus der Rohrwandung
herausgearbeiteten Außenrippen (6) und Innenrippen (2), die von Sekundärnuten (4)
und von Tertiärnuten (5) gekreuzt und gekerbt werden, bei dem folgenden Verfahrensschritte
durchgeführt werden:
a) auf der Außenseite eines Glattrohres (7) werden in einem ersten Umformbereich schraubenlinienförmig
verlaufende Außenrippen (6a) geformt, indem das Rippenmaterial durch Verdrängen von
Material aus der Rohrwandung mittels eines ersten Walzschritts gewonnen wird und das
entstehende Rippenrohr durch die Walzkräfte in Drehung versetzt und entsprechend den
entstehenden schraubenlinienförmigen Rippen vorgeschoben wird, wobei die Außenrippen
(6a) mit ansteigender Höhe aus dem sonst unverformten Glattrohr ausgeformt werden,
b) die Rohrwandung wird im ersten Umformbereich durch einen im Rohr liegenden ersten
Walzdorn (10) abgestützt, der drehbar gelagert und profiliert ist, wodurch die Innenrippen
(2) ausgebildet werden,
c) in einem zweiten Walzschritt werden die Außenrippen (6b) in einem vom ersten Umformbereich
beabstandeten zweiten Umformbereich mit weiter ansteigender Höhe ausgebildet und die
Innenrippen (2) mit Sekundärnuten (4) versehen, wobei die Rohrwandung im zweiten Umformbereich
durch einen im Rohr liegenden zweiten Walzdorn (20) abgestützt wird, der ebenfalls
drehbar und profiliert ausgebildet ist, dessen Profilierung sich aber von der Profilierung
des ersten Walzdorns (10) hinsichtlich des Betrages oder der Orientierung des Drallwinkels
unterscheidet.
d) in einem dritten Walzschritt werden die Außenrippen (6) in einem vom zweiten Umformbereich
beabstandeten dritten Umformbereich mit weiter ansteigender Höhe ausgebildet und die
Innenrippen (2) mit Tertiärnuten (5) versehen, wobei die Rohrwandung im dritten Umformbereich
durch einen im Rohr liegenden dritten Walzdorn (30) abgestützt wird, der ebenfalls
drehbar und profiliert ausgebildet ist, und sich dessen Profilierung aber von der
Profilierung des ersten Walzdorns (10) und des zweiten Walzdorns (20) hinsichtlich
des Betrages und/oder der Orientierung des Drallwinkels unterscheidet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Abstand der Umformbereiche im Wesentlichen ein ganzzahliges Vielfaches der Teilung
der Außenrippen eingestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des zweiten Walzdorns (20) kleiner als der Außendurchmesser
des ersten Walzdorns (10) gewählt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des dritten Walzdorns (30) kleiner als der Außendurchmesser
des zweiten Walzdorns (20) gewählt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefen T2 und T3 der Sekundär- (4) und Tertiärnuten (5) durch Wahl der Durchmesser
der Walzdorne (20, 30) und durch Wahl der Durchmesser der jeweils größten Walzscheiben
der drei Walzwerkzeuge (50, 60, 70) eingestellt werden.