[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung zum Schutz von Personen
vor Absturz. Die Erfindung betrifft außerdem eine Kletteranlage, die an wenigstens
eine derartige Sicherungseinrichtung adaptiert ist.
[0002] Absturzsicherungen sind zum Personenschutz bei Arbeiten oder Tätigkeiten erforderlich
und zumeist vorgeschrieben, bei denen Personen in einer Höhe tätig sind, bei der mit
ernsthaften Verletzungen zu rechnen ist, wenn die Person abstürzt. Absturzgefährdete
Tätigkeiten gibt es beispielsweise im Arbeitsbereich, wenn Personen an hohen Gebäuden,
z.B. Hochhäuser, Brücken, Türme, Kamine, Krane oder Schiffe auf hoher See, tätig sind,
und im Touristik- oder Freizeitbereich, wenn Personen an Kletterwänden (Indoor oder
Outdoor) oder alpin klettern oder sich durch sogenannte "Seilgärten" bewegen, sowie
im Schulungsbereich, wenn Personen zu Schulungszwecken auf unsicherem Terrain tätig
sind.
[0003] Unter einem Seilgarten versteht man eine Anlage, bei der mit Hilfe von Seilen, insbesondere
Stahlseile, künstliche Hindernisse geschaffen werden, die zu einem sinnvollen Parkur
für unterschiedliche Aufgaben, Anforderungen und Übungen angeordnet sind. Unterschieden
wird dabei z.B. zwischen Niederseilgärten, in denen sich die Personen in Höhen bis
4m bewegen, und Hochseilgärten, in denen sich die Personen in Höhen größer als 4m
bewegen. Es hat sich gezeigt, dass bei Hochseilgärten aufgrund der deutlich größeren
Höhe, die beispielsweise zwischen 8m und 12m liegen kann, das Interesse im Freizeit-
und Touristikbereich aufgrund des höheren Nervenkitzels deutlich stärker ist als bei
Niederseilgärten. Auch im Schulungsbereich kann der erhöhte Nervenbelastung für bestimmte
Lernziele vorteilhaft genutzt werden.
[0004] Insbesondere bei Hochseilgärten wird ferner differenziert zwischen Outdoor-Seilgärten
und Indoor-Seilgärten. Outdoor-Seilgärten können sowohl in einen natürlich Baumbestand
integriert werden als auch mittels Baumstämmen, Beton- oder Stahlpfeilern aufgebaut
werden, die eigens zu diesem Zweck auf Freiflächen aufgestellt werden. Indoor-Seilgärten
werden mit Pfeilern, z.B. aus Beton oder aus Stahlkonstruktionen, in geeigneten Hallen
errichtet. Desweiteren kann zwischen stationären und instationären Anlagen unterschieden
werden. Beispielsweise lassen sich mobile Seilgärten zur Realisierung zeitlich begrenzter
Veranstaltungen an geeigneten Orten relativ einfach aufbauen und wieder abbauen. Zielgruppen
für Seilgärten finden sich im Freizeit- oder Touristikbereich, im Eventbereich sowie
im Schulungsbereich.
[0005] In allen Tätigkeitsbereichen, in denen Personen absturzgefährdet sind, steht die
Sicherheit der Personen an erster Stelle. Hierzu werden die einzelnen Personen mit
Hilfe von Sicherungseinrichtungen gesichert. Beispielsweise umfasst eine derartige
Sicherungseinrichtung ein Anschlagelement, z.B. ein Karabinerhaken, das über ein seilförmiges
Verbindungselement mit der jeweiligen Person, z.B. über einen Brust- und/oder Hüftgurt,
verbunden ist. Die Person kann sich dann mit der Sicherungseinrichtung sicher mit
einem geeigneten ortsfesten Sicherungselement, z.B. ein Seil oder eine Öse, verbinden.
Hierzu bringt die Person das jeweilige Anschlagelement am jeweiligen Sicherungselement
an. Im Falle eines Absturzes fällt die jeweilige Person dann nur in ihren Gurt.
[0006] Problematisch sind Situationen, bei denen die Person das Anschlagelement von einem
Sicherungselement auf ein anderes Sicherungselement umsetzen muss, beispielsweise
um sich Fortbewegen zu können. Hierzu muss das jeweilige Anschlagelement zunächst
von dem einen Sicherungselement abgenommen werden, um es anschließend am anderen Sicherungselement
anbringen zu können. Während dieses Umsetzvorgangs ist die jeweilige Person kurzzeitig
nicht gesichert. Um auch bei derartigen Gelegenheiten die Absturzgefahr zu reduzieren,
kann die jeweilige Person mit einer Sicherungseinrichtung arbeiten, die zwei Anschlagelemente
aufweist, die über separate Verbindungselemente mit der Person verbunden sind. Die
Person kann sich dann stets mit zwei Anschlagelementen am jeweiligen Sicherungselement
sichern. Beim Umsetzen der Sicherung von einem Sicherungselement auf ein anderes besteht
nun die Möglichkeit, die beiden Anschlagelemente nacheinander umzusetzen. Bei gelöstem
ersten Anschlagelement ist die Person über das zweite Anschlagelement noch immer am
ersten Sicherungselement gesichert. Nach dem Anbringen des ersten Anschlagelements
am zweiten Sicherungselement kann das zweite Anschlagelement gefahrlos gelöst und
ebenfalls umgesetzt werden.
[0007] Es hat sich jedoch gezeigt, dass gerade im Freizeitbereich, wenn eine professionelle
Beaufsichtigung nicht immer gewährleistet ist, immer wieder einzelne Personen damit
überfordert sind, die beiden Anschlagelemente nacheinander umzusetzen. Ebenso gibt
es besonders leichtsinnige Personen, die aus Übermut die Anschlagelement nicht ordnungsgemäß
nutzen. In der Folge kommt es trotz derartiger Sicherungseinrichtungen immer wieder
zu lebensgefährlichen Unfällen.
[0008] Hier setzt die vorliegende Erfindung an. Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für eine Sicherungseinrichtung der eingangs genannten Art bzw. für eine Kletteranlage
der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere
durch eine erhöhte Personensicherheit auszeichnet.
[0009] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einer Sicherungseinrichtung,
die mit zwei Anschlagelementen arbeitet, eine Kopplungseinrichtung vorzusehen, die
eine Kopplung zwischen den beiden Anschlagelementen schafft, derart, dass mit dem
Lösen des einen Anschlagelements vom jeweiligen Sicherungselement das andere Anschlagelement
blockiert oder gesperrt wird und somit unlösbar am jeweiligen Sicherungselement verbleibt.
Erst wenn das erste Anschlagelement wieder an einem Sicherungselement angebracht ist,
ist das zweite Anschlagelement entblockt bzw. entsperrt und somit vom jeweiligen Sicherungselement
lösbar. Beim Lösen des zweiten Sicherungselements bewirkt die Kopplungseinrichtung
wieder eine Blockade oder Sperrung des ersten Anschlagelements, so dass dieses bei
gelöstem zweiten Anschlagelement unlösbar am jeweiligen Sicherungselement angebracht
ist. Die erfindungsgemäße Sicherungseinrichtung verhindert somit ein willkürliches
oder versehentliches Entfernen von beiden Anschlagelementen von den jeweiligen Sicherungselementen.
Die damit gesicherte Person ist somit stets mit wenigstens einem Anschlagelement an
einem Sicherungselement angebunden. Die Absturzgefahr wird dadurch reduziert.
[0011] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Anschlagelemente
an die jeweiligen Sicherungselemente adaptiert sind, und zwar so, dass das jeweilige
Anschlagelement nur an passenden Sicherungselementen anbringbar ist. Durch diese Bauweise
wird ein versehentliches oder willkürliches Anbringen der Anschlagelemente an ungeeigneten
Sicherungselementen bzw. an anderen Elementen, die zur Sicherung ungeeignet sind,
vermieden. Auch diese Maßnahme trägt zur Erhöhung der Personensicherung bei.
[0012] Beispielsweise kann bei einer vorteilhaften Weiterbildung das Sicherungselement ein
Seil sein, das einen bestimmten Außenquerschnitt besitzt. Die Anschlagelemente besitzen
dann zweckmäßig jeweils eine Einführöffnung, die so dimensioniert ist, dass nur das
als Sicherungselement dienende Seil einführbar ist. Die Anschlagelemente lassen sich
dann an dickeren Seilen nicht anbringen.
[0013] Eine erfindungsgemäße Kletteranlage zeichnet sich dadurch aus, dass alle Sicherungsseile,
an denen Anschlagelemente der erfindungsgemäßen Sicherungseinrichtung anbringbar sein
sollen, einen bestimmten Maximalquerschnitt nicht übersteigen. Alle anderen Seile,
die zur Personensicherung ungeeignet sind und die bei der Kletteranlage beispielsweise
zur Realisierung von Hindernissen eines Parkurs verwendet werden, besitzen einen größeren
Querschnitt. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Anschlagelemente nur an
den dafür vorgesehenen Sicherungsseilen anbringbar sind. Die Kletteranlage, insbesondere
ein Seilgarten, wird dadurch sicherer.
[0014] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0015] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0016] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0017] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1a bis 1f
- stark vereinfachte Ansichten einer Sicherungseinrichtung bei unterschiedlichen Betriebszuständen,
- Fig. 2
- eine Ansicht wie in Fig. 1, jedoch bei anderen Ausführungsformen von Anschlagelementen,
- Fig. 3 bis 5
- Ansichten wie in Fig. 1, jedoch bei unterschiedlichen Ausführungsformen einer Kopplungseinrichtung,
- Fig. 6
- eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Kletteranlage.
[0018] Entsprechend den Fig. 1 bis 5 umfasst eine erfindungsgemäße Sicherungseinrichtung
1, die zum Schutz einer nicht gezeigten Person vor einem Absturz dient, zwei Anschlagelemente
2, 3, die im folgenden auch als erstes Anschlagelement 2 und zweites Anschlagelement
3 bezeichnet werden. Jedes Anschlagelement 2, 3 ist so ausgestaltet, dass es an einem
ortsfesten Sicherungselement 4 lösbar anbringbar ist. Desweiteren ist jedes Anschlagelement
2, 3 jeweils mit einem Verbindungselement 5 bzw. 6 fest verbunden, wobei das jeweilige
Verbindungselement 5, 6 mit der jeweils zu sichernden Person verbindbar ist. Bei den
hier gezeigten Ausführungsformen ist das Sicherungselement 4 ein Seil, insbesondere
ein Stahlseil oder Stahlkabel. Ebenso sind andere Sicherungselemente möglich, z.B.
in Form von Ketten, Schienen, Rohren oder Ösen. Das Sicherungselement 4 ist im Beispiel
mittels eines Beschlagelements 7 an einem nicht näher gezeigten ortsfesten Bauteil
angebracht, wodurch das Sicherungselement 4 selbst ortsfest ist und wodurch das Sicherungselement
4 z.B. in zwei Abschnitte unterteilt wird, nämlich in einen in Fig. 1 links vom Beschlagelement
7 angeordneten ersten Abschnitt 4a und einen in Fig. 1 rechts vom Beschlagelement
7 angeordneten zweiten Abschnitt 4b.
[0019] Die Anschlagelemente 2, 3 sind in den Fig. 1 und 3 bis 5 als Laufwagen ausgestaltet,
die sich durch wenigstens eine Rolle 8 auszeichnen, an denen das z.B. seil- oder kabelartige
Sicherungselement 4 abgestützt ist und mit deren Hilfe das jeweilige Anschlagelement
2, 3 in Längsrichtung des Sicherungselements 4 entlang des Sicherungselement 4 verfahrbar
ist, wenn das jeweilige Anschlagelement 2, 3 am Sicherungselement 4 angebracht ist.
Als Laufwagen ausgestaltete Anschlagelemente 2,3 eignen sich in besonderer Weise für
die Verwendung an seil- oder kabelförmigen Sicherungselementen 4, die sich entlang
einer Strecke erstrecken, entlang der sich die abgesicherte Person bewegt. Ebenso
können als Laufwagen ausgestaltete Anschlagelemente 2,3 an rohrförmigen oder schienenartigen
Sicherungselementen 4 zur Anwendung kommen. Dabei ist eine im wesentliche horizontale
Ausrichtung des Sicherungselements 4 bevorzugt.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Sicherungseinrichtung 1, bei der das links dargestellte Anschlagelement
2, 3 als Laufwagen ausgestaltet ist, während das rechts dargestellte Anschlagelemente
2', 3' als Karabinerhaken ausgestaltet ist. Ein nach Art eines Karabinerhakens ausgestaltetes
Anschlagelement 2', 3' eignet sich in besonderer Weise zur Verwendung an ösenartigen
Sicherungselementen 4. Vorzugsweise besitzt die Sicherungseinrichtung 1 jedoch zwei
identische Anschlagelemente 2, 3. Für Anwendungen bei Seilgärten kommen bevorzugt
Anschlagelemente 2, 3 nach Art von Laufwagen in Frage.
[0021] Die Verbindungselemente 5, 6 sind hier seil- oder kabelförmig ausgestaltet. Ebenso
ist eine band- oder kettenförmige Ausgestaltung der Verbindungselemente 5, 6 möglich.
Die Verbindungselemente 5, 6 sind im vorliegenden Fall durch ein einziges gemeinsames
Verbindungsbauteil 9 gebildet, das bei 10 eine Schlaufe bildet, über die beide Verbindungselemente
5, 6 an der jeweiligen Person anbringbar sind. Die Verbindungselemente 5, 6 weisen
so ein gemeinsames Halteelement 11 auf, nämlich den die Schlaufe 10 bildenden Abschnitt
des Verbindungsbauteils 9, das beispielsweise als Stahlseil ausgestaltet sein kann.
Ebenso ist es möglich, zwei vollständig voneinander getrennte Verbindungselemente
5, 6 vorzusehen, die unabhängig voneinander an der jeweiligen Person anbringbar sind
oder die ein gemeinsames Halteelement 11 aufweisen, z.B. einen Ring oder Karabinerhaken
oder ähnliches. Zur Anbindung an die abzusichernde Person kann außerdem ein hier nicht
gezeigter Falldämpfer vorgesehen sein, der im Falle eines Absturzes den Fall dämpft
und das Verletzungsrisiko reduziert.
[0022] Bei den gezeigten Ausführungsformen sind die Verbindungselemente 5, 6 in einer optisch
ansprechenden Hülle 12 angeordnet.
[0023] Jedes Anschlagelement 2, 3 weist eine Riegeleinrichtung 13 auf. Dabei ist jede Riegeleinrichtung
13 zwischen einem Entriegelungszustand und einem Verriegelungszustand verstellbar.
Im Entriegelungszustand ist das jeweilige Anschlagelemente 2, 3 am Sicherungselement
4 anbringbar oder davon lösbar. Im Verriegelungszustand ist das jeweilige Anschlagelemente
2, 3 nicht ohne Zerstörung des Sicherungselements 4 und/oder des Anschlagelements
2, 3 lösbar. In den Fig. 1c und 1d ist die Riegeleinrichtung 13 des ersten Anschlagelements
2 im Entriegelungszustand; im Übrigen befinden sich die Riegeleinrichtungen 13 der
Anschlagelemente 2, 3 in deren Verriegelungszustand.
[0024] Die erfindungsgemäße Sicherungseinrichtung 1 ist außerdem mit einer Kopplungseinrichtung
14 ausgestattet. Die Kopplungseinrichtung 14 ist mit den Riegeleinrichtungen 13 der
beiden Anschlagelemente 2, 3 gekoppelt. Die Kopplungseinrichtung 14 bzw. deren Kopplung
mit den Riegeleinrichtungen 13 ist so ausgestaltet, dass die Kopplungseinrichtung
14 im Entriegelungszustand der Riegeleinrichtung 13 des einen Anschlagelements 2,
3 die Riegeleinrichtung 13 des anderen Anschlagelements 2, 3 in deren Verriegelungszustand
blockiert. Das bedeutet, dass sobald bei einem Anschlagelement 2, 3 die Riegeleinrichtung
13 entriegelt ist, beim anderen Anschlagelement 2, 3 die Riegeleinrichtung 13 nicht
mehr entriegelbar ist. In der Folge ist dann auch das zugehörige Anschlagelement 2,
3 nicht vom Sicherungselement 4 lösbar.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsform können die Riegeleinrichtungen 13 jeweils einen
Riegel 15 aufweisen. Der jeweilige Riegel 15 ist zwischen zwei Positionen verstellbar,
um den Entriegelungszustand und den Verriegelungszustand der jeweiligen Riegeleinrichtung
13 realisieren zu können. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist der Riegel 15 als
Bolzen ausgestaltet, der sich quer zur Längsrichtung des Sicherungselements 4 erstreckt.
[0026] Desweiteren kann die jeweilige Riegeleinrichtung 13 mit einem Entriegelungshebel
16 ausgestattet ist. Der Entriegelungshebel 16 ist manuell zwischen zwei Positionen
verstellbar, um die Realisierung des Entriegelungszustands und des Verriegelungszustands
der jeweiligen Riegeleinrichtung 13 zu ermöglichen. Bei der in Fig. 2 rechts gezeigten
Variante bildet der Entriegelungshebel 16 selbst den Riegel 15. Bei den anderen hier
gezeigten Ausführungsformen handelt es sich beim Riegel 15 und beim Entriegelungshebel
16 um separate Bauteile, die miteinander gekoppelt ist, und zwar so, dass mit dem
Entriegelungshebel 16 der Riegel 15 zum Verstellen zwischen seinen beiden Positionen
antreibbar ist. Eine entsprechende Kopplung 17 ist in Fig. 1 symbolisch angedeutet.
[0027] Desweiteren können die Riegeleinrichtungen 13 jeweils mit einem Sicherungshebel 18
ausgestattet sein. Auch der Sicherungshebel 18 ist manuell zwischen zwei Positionen
verstellbar, wobei er dazu dient, den Verriegelungszustand der jeweiligen Riegeleinrichtung
13 zu sichern bzw. zu entsichern. Hierzu ist der Sicherungshebel 18 mit dem Entriegelungshebel
16 gekoppelt; diese Kopplung 19 ist in Fig. 1 symbolisch angedeutet. Die Kopplung
19 zwischen Sicherungshebel 18 und Entriegelhebel 16 ist so ausgestaltet, dass der
Sicherungshebel 18 in seiner ersten Position den Entriegelungshebel 16 in dessen erster
Position sperrt und in seiner zweiten Position ein Verstellen des Entriegelungshebels
16 von dessen erster Position in dessen zweiter Position zulässt.
[0028] Die Kopplungseinrichtung 14 kann entsprechend Fig. 1 beispielsweise als Bowdenzug
20 ausgestaltet sein bzw. einen Bowdenzug 20 umfassen, der die beiden Riegeleinrichtungen
13 miteinander koppelt. Hierzu kann der Bowdenzug 20 bei beiden Riegeleinrichtungen
13 beispielsweise mit dem Entriegelungshebel 16 gekoppelt sein. Ebenso ist es möglich,
den Bowdenzug 20 mit dem Riegel 15 oder mit dem Sicherungshebel 18 oder mit einem
nicht näher bezeichneten Hebelwerk zu koppeln, welches den Riegel 15 und/oder den
Entriegelungshebel 16 und/oder den Sicherungshebel 18 umfasst.
[0029] Dabei kann der Bowdenzug 20 zweckmäßig durch die Hülle 12 hindurchgeführt sein, wobei
er im Bereich der Schleife 10 durch die Hüllenwand hindurchgeführt sein kann, um die
Schlaufe 10 zu umgehen. Ebenso kann der Bowdenzug 20 entsprechend den Verbindungselementen
5, 6 durch die Schlaufe 10 hindurchgeführt sein.
[0030] Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform weist die Kopplungseinrichtung 14 zwei
Elektroaktuatoren 21 auf, wobei je ein Elektroaktuator 21 an jedem Anschlagelement
2, 3 angeordnet ist. Die Elektroaktuatoren 21 sind dabei mit der jeweiligen Riegeleinrichtung
13 gekoppelt, analog zum Bowdenzug 20 der Ausführungsform gemäß Fig. 1. Die Kopplungseinrichtung
13 umfasst bei dieser Ausführungsform außerdem ein Elektrokabel 22, das die beiden
Elektroaktuatoren 21 elektrisch miteinander koppelt. Das Elektrokabel 22 kann einadrig
oder vorzugsweise mehradrig ausgebildet sein. Die Elektroaktuatoren 21 sind mit nicht
gezeigten Batterien oder Akkumulatoren versehen oder verbunden. Desweiteren umfassen
die Elektroaktuatoren 21 eine Steuerung zur Realisierung der wechselweisen Blockierung
des Verriegelungszustands der einen Riegeleinrichtung 13, wenn die andere Riegeleinrichtung
13 entriegelt ist. Das Elektrokabel 22 kann z.B. ebenfalls durch die Hülle 12 hindurchgeführt
sein.
[0031] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist die Kopplungseinrichtung 13 ebenfalls
mit zwei Elektroaktuatoren 21 ausgestattet. Anstelle eines Elektrokabels 22 ist die
Kopplungseinrichtung 13 bei dieser Ausführungsform zusätzlich mit zwei Sende- und
Empfangseinheiten 23 ausgestattet, die jeweils mit einem der Elektroaktuatoren 21
elektrisch gekoppelt sind. Die Sende- und Empfangseinheiten 23 können drahtlos miteinander
kommunizieren und können insbesondere in die Elektroaktuatoren 21 integriert sein.
Auch bei dieser Ausführungsform ist eine Steuerung vorgesehen, die eine Blockierung
der Riegeleinrichtung 13 des einen Anschlagelements 2, 3 bewirkt, wenn die Riegeleinrichtung
13 anderen Anschlagelements 2, 3 entriegelt ist. Diese Steuerung kann dabei in die
Elektroaktuatoren 21 und/oder in die Sende- und Empfangseinheiten 23 integriert sein.
Ebenso kann eine Stromversorgung der Elektroaktuatoren 21 und der Sende- und Empfangseinheiten
23 in die einzelnen Komponenten integriert sein.
[0032] Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform umfasst die Kopplungseinrichtung 14 zwei
Aktuatoren 24 und eine Leitung 25. Bei dieser Ausführungsform arbeitet die Kopplungseinrichtung
14 entweder hydraulisch, so dass es sich um Hydraulikaktuatoren 24 und um eine Hydraulikleitung
25 handelt, oder pneumatisch, so dass es sich um Pneumatikaktuatoren 24 und um eine
Pneumatikleitung 25 handelt. Die jeweilige Leitung 25 realisiert eine hydraulische
bzw. pneumatische Kopplung der beiden Aktuatoren 24 miteinander und ist vorzugsweise
durch die Hülle 12 hindurchgeführt. Die Aktuatoren 24 sind auf geeignete Weise mit
der jeweiligen Riegeleinrichtung 13 gekoppelt.
[0033] Die Riegeleinrichtungen 13 können außerdem zusätzlich jeweils mit einer Freigabeeinrichtung
27 ausgestattet sein, die beispielsweise einen Mitnehmer 28 aufweist, der mit dem
Hebelwerk der Riegeleinrichtung 13 gekoppelt ist, beispielsweise mit dem Sicherungshebel
18. Eine entsprechende Kopplung ist hier mit 29 bezeichnet und nur schematisch angedeutet.
[0034] Die aufgezählten Ausgestaltungen der Kopplungseinrichtung 14 sind lediglich exemplarisch
und dienen nicht zur Beschränkung der Allgemeinheit der vorliegenden Erfindung.
[0035] Im folgenden wird anhand der Fig. 1a bis 1f die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Sicherungseinrichtung 1 näher erläutert.
[0036] Eine nicht dargestellte, mit Hilfe der Sicherungseinrichtung 1 am Sicherungselement
4 gesicherte Person möchte vom ersten Abschnitt 4a des Sicherungselements 4, der sich
in Fig. 1 links vom Beschlagelement 7 befindet, zum zweiten Abschnitt 4b des Sicherungselement
4 wechseln, der sich in Fig. 1 rechts vom Beschlagelement 7 befindet. Das Beschlagelement
7 ist von den Anschlagelementen 2, 3 nicht überfahrbar, so dass diese vom Sicherungselement
4 gelöst werden müssen, um sie umhängen zu können.
[0037] In der in Fig. 1a gezeigten Ausgangssituation befinden sich die Riegeleinrichtungen
13 bei beiden Anschlagelementen 2, 3 in ihrem jeweiligen Verriegelungszustand. Der
Status der Kopplungseinrichtung 14 ist in den Fig. 1a bis 1f durch ein Kreissymbol
26 wiedergegeben, wobei das jeweilige Kreissymbol 26 als Kreisfläche dargestellt ist,
wenn die Kopplungseinrichtung 14 bei der jeweiligen Riegeleinrichtung 13 den Verriegelungszustand
blockiert (vgl. die Fig. 1c bis 1e), und als Kreisring dargestellt ist, wenn die Kopplungseinrichtung
14 die jeweilige Riegeleinrichtung 13 nicht blockiert, also freigibt.
[0038] Zweckmäßig ist die Kopplungseinrichtung 14 so ausgestaltet und so mit den beiden
Riegeleinrichtungen 13 gekoppelt, dass es nicht möglich ist, beide Riegeleinrichtungen
13 gleichzeitig zu entriegeln, so dass sich immer nur eine der Riegeleinrichtungen
13 entriegeln lässt.
[0039] Um zuerst das erste Anschlagelement 2 vom ersten Abschnitt 4a auf den zweiten Abschnitt
4b umsetzen zu können, muss zunächst bei dessen Riegeleinrichtung 13 der Sicherungshebel
18 betätigt und von seiner ersten Position in zweite Position überführt werden, was
in Fig. 1b durch einen Pfeil symbolisiert ist. Erst anschließend kann der zugehörige
Entriegelungshebel 16 betätigt werden. Eine derartige Anordnung kann auch als Zwei-Hebel-Steuerung
bezeichnet werden.
[0040] Nach der Betätigung des Sicherungshebels 18 wird also der Entriegelungshebel 16 betätigt
und von seiner ersten in seine zweite Position überführt, was in Fig. 1c ebenfalls
durch einen Pfeil dargestellt ist. Mit der Betätigung des Entriegelungshebels 16 werden
außerdem der Riegel 15 und der Mitnehmer 28 der Freigabeeinrichtung 27 entsprechend
Pfeilen betätigt. Gleichzeitig wird dabei das erste Anschlagelement 2 relativ zum
Sicherungselement 4 angehoben, was ebenfalls durch einen Pfeil repräsentiert ist.
[0041] Die Riegeleinrichtung 13 des ersten Anschlagelements 2 befindet sich nun in ihrem
Entriegelungszustand. Mit der Betätigung des Entriegelungshebels 16 wird automatisch
und zwangsläufig die Kopplungseinrichtung 14 angesteuert. In der Folge führt dies
zu einer Blockade des Verriegelungszustands der Riegeleinrichtung 13 beim zweiten
Anschlagelement 3. Dementsprechend ist jetzt das Kreissymbol 26 als Kreisfläche dargestellt.
Die Blockade des Verriegelungszustands bei der Riegeleinrichtung 13 des zweiten Anschlagelements
3 hat zur Folge, dass die blockierte Riegeleinrichtung 13 nicht mehr entriegelt werden
kann und somit das zweite Anschlagelement 3 nicht vom Sicherungselement 4 entfernt
werden kann. Die Person bleibt gesichert.
[0042] Mit dem Entriegel der Riegeleinrichtung 13 des ersten Anschlagelements 2 kann das
zweite Anschlagelement 2 gleichzeitig relativ zum Sicherungselement 4 so positioniert
werden, dass sich das Sicherungselements 4 fluchtend zu einer Einführöffnung 30 erstreckt,
die in einem Gehäuse 31 des jeweiligen Anschlagelements 2, 3 ausgebildet ist. Gleichzeitig
gibt der Riegel 15 das Sicherungselement 4 frei. Dementsprechend kann nun das erste
Anschlagelement 2 vom Sicherungselement 4 quer zu dessen Längsrichtung entfernt werden.
Entsprechend Fig. 1d kann das erste Sicherungselement 2 nun am zweiten Abschnitt 4b,
also rechts vom Beschlagelement 7 wieder am Sicherungselement 4 quer zur Längsrichtung
des Sicherungselements 4 angebracht werden. Dieser Umsetzvorgang ist in Fig. 1d durch
einen Pfeil symbolisiert.
[0043] Bemerkenswert ist hierbei, dass die Kopplungseinrichtung 14 den Blockadezustand der
Riegeleinrichtung 13 beim zweiten Anschlagelement 3 aufrecht erhält, solange die Riegeleinrichtung
13 beim ersten Anschlagelement 2 entriegelt ist. Dies kann beispielsweise mit Hilfe
der Freigabeeinrichtung 27 erreicht werden. Diese kann so ausgestaltet sein, dass
sie z.B. die entriegelte Riegeleinrichtung 13 in deren Entriegelungszustand sperrt
und diesen Entriegelungszustand erst dann wieder freigibt, wenn das jeweilige Anschlagelement
2, 3 am jeweiligen Sicherungselement 4 angebracht wird. Erst nach Freigabe der entriegelten
Riegeleinrichtung 13 lässt sich diese wieder verriegeln. Die Kopplungseinrichtung
14 kann desweiteren so ausgestaltet sein, dass sie ihre Blockadestellung zum Blockieren
des Verriegelungszustands bei der Riegeleinrichtung 13 des zweiten Anschlagelements
3 erst dann wieder freigibt, wenn die entriegelte Riegeleinrichtung 13 des ersten
Anschlagelements 2 wieder ihren Verriegelungszustand aufweist.
[0044] Alternativ ist es ebenso möglich, die Freigabeeinrichtung 27 mit der Kopplungseinrichtung
14 zu koppeln, und zwar so, dass die Freigabeeinrichtung 27 die Kopplungseinrichtung
14 in deren Blockadestellung sperrt und diese Blockadestellung erst dann wieder freigibt,
wenn das Anschlagelement 2 mit der entriegelten Riegeleinrichtung erneut am Sicherungselement
4 angebracht ist.
[0045] Die Freigabeeinrichtung 27 kann also dafür sorgen, dass die entriegelte Riegeleinrichtung
13 erst dann wieder in ihren Verriegelungszustand überführbar ist, wenn das zugehörige
Anschlagelement 2, 3 wieder an einem passenden Sicherungselement 4 angebracht ist.
Nach dem Einführen des Sicherungselements 4 in die Einführöffnung 30 gemäß Fig. 1d
kann das erste Anschlagelement 2 relativ zum Sicherungselement 4 entsprechend einem
Pfeil abgesenkt werden. Bei dieser Relativbewegung wird der Mitnehmer 28 vom Sicherungselement
4 mitgenommen, wodurch die Sperrwirkung der Freigabeeinrichtung 27 aufgehoben wird.
In der Folge lässt sich auch wieder der Entriegelungshebel 16 in seine erste Position
zurückverstellen, in die er beispielsweise federbelastet vorgespannt ist. Dieser Zustand
ist in Fig. 1e wiedergegeben.
[0046] In Fig. 1f wird nun abschließend der Sicherungshebel 18 wieder in seine ursprüngliche
erste Position zurückverstellt, auch dies kann federbelastet erfolgen und automatisch
durch das Rückstellen des Entriegelungshebels 16 in dessen erste Position ausgelöst
werden.
[0047] Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist die Kopplungseinrichtung 14 so ausgestaltet,
dass sie erst bei gesichertem Entriegelungshebel 16 die Blockadestellung bei der Riegeleinrichtung
13 des zweiten Anschlagelements 3 aufgibt. In der Folge zeigt die Sicherungseinrichtung
1 in Fig. 1f den gleichen Zustand wie in Fig. 1a mit dem Unterschied, dass nun das
erste Anschlagelement 2 auf den zweiten Abschnitt 4b des Sicherungselements 4 umgesetzt
ist. Erst jetzt ist es möglich, auch das zweite Anschlagelement 3 auf entsprechende
Weise vom ersten Abschnitt 4a abzunehmen und ebenfalls umzusetzen. Dieser Vorgang
erfolgt dann analog zu dem in den Fig. 1a bis 1f beschriebenen Vorgang, so dass auch
hier sicher gestellt ist, dass während des Umsetzens des zweiten Anschlagelements
3 das erste Anschlagelement 2 nicht vom Sicherungselement 4 entfernbar ist. Die mit
der Sicherungseinrichtung 1 gesicherte Person ist somit permanent gesichert.
[0048] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann es außerdem vorgesehen sein, die Anschlagelemente
2, 3 speziell an die jeweiligen Sicherungselemente 4 zu adaptieren. Hierdurch soll
eine Art Schlüssel-Schloss-System realisiert werden, so dass die Anschlagelemente
2, 3 nur an passende Sicherungselemente 4 anbringbar sind. Beispielsweise ist die
Dimensionierung der Einführöffnung 30 so gewählt, dass nur Sicherungselemente 4 mit
bestimmten Abmessungen einführbar sind.
[0049] Fig. 4 zeigt eine weitere besondere Ausführungsform, bei der die Anschlagelemente
2, 3 zusätzlich mit einer Zustandserkennungseinrichtung 32 und mit einer Signalgebereinrichtung
33 ausgestattet sind. Die Zustandserkennungseinrichtung 32 kann das Vorliegen des
Entriegelungszustands und/oder des Verriegelungszustands der jeweiligen Riegeleinrichtung
13 erkennen. Die Signalgebereinrichtung 33 kommuniziert mit der Riegeleinrichtung
13 und kann ein optisches und/oder akustisches Signal abstrahlen in Abhängigkeit davon,
ob der Entriegelungszustand oder der Verriegelungszustand vorliegt. Die hierzu erforderliche
Stromversorgung kann wieder durch Batterien oder Akkumulatoren realisiert werden,
die auf geeignete Weise am jeweiligen Anschlagelemente 2, 3 angebracht sind oder in
die einzelnen Komponenten integriert sind. Es ist klar, dass grundsätzlich auch die
anderen hier gezeigten Ausführungsformen mit einer derartigen Zustandserkennungseinrichtung
32 und mit einer solchen Signalgebereinrichtung 33 ausgestattet sein können. Die Zustandserkennungseinrichtung
32 und die Signalgebereinrichtung 33 können zu einem integralen Bauteil zusammengefasst
sein.
[0050] Entsprechend Fig. 6 kann eine Kletteranlage 34, die insbesondere als Seilgarten,
hier als Outdoor-Hochseilgarten, ausgestaltet ist, mehrere Säulen 35 aufweisen, die
beispielsweise aus Stahlgerüsten hergestellt sind. An den Säulen 35 sind mit Hilfe
von Seilen 36 mehrere Hindernisse 37 ausgebildet, die zu einem sinnvollen Parkur zusammengestellt
sind. Desweiteren sind zur Personensicherung seilförmige Sicherungselemente 4 an den
Säulen 35 angebracht, die im folgenden als Sicherungsseile 4 bezeichnet werden. Dabei
kann es sich beispielsweise um ein durchgehendes Sicherungsseil 4 handeln, das endseitig
an den außenstehenden Säulen 35 und mittig an der mittlere Säule 35 mit Beschlagelementen
7 festgelegt ist. Im Bereich der mittlere Säule 35 wird somit die in den Fig. 1a bis
1f geschilderte Situation geschaffen, bei welcher eine Person, die mit einer Sicherungseinrichtung
1 der vorstehend beschriebenen Art gesichert ist, die Sicherungseinrichtung 1 vom
links dargestellten ersten Abschnitt 4a auf den rechts dargestellten Abschnitt 4b
umhängen muss.
[0051] Wie vorstehend erläutert sind die Anschlagelemente 2, 3 der Sicherungseinrichtung
1 vorzugsweise an die Sicherungsseile 4 der jeweiligen Kletteranlage 34 speziell adaptiert,
so dass die Anschlagelemente 2, 3 nur an Seilen anbringbar sind, deren Querschnitt
ein bestimmtes Maß nicht übersteigt. Die erfindungsgemäße Kletteranlage 34 charakterisiert
sich dadurch, dass alle Seile 36, die vom jeweiligen Nutzer der Kletteranlage 34,
also von der gesicherten Person erreichbar sind, einen größeren Querschnitt aufweisen
als die verwendeten Sicherungsseile 4. In der Folge sind die Anschlagelemente 2, 3
ausschließlich an den Sicherungsseilen 4 anbringbar. Die nicht zur Sicherung benötigen
Seile 36 können beispielsweise mittels entsprechender Hüllen, Schläuche und dergleichen
aufgedickt werden, so dass ihr Außenquerschnitt größer ist als der Außenquerschnitt
der Sicherungsseile 4.
[0052] Fig. 6 zeigt eine weitere Besonderheit. Die Kletteranlage 34 ist im vorliegenden
Fall mit zwei Ein- und/oder Ausstiegsstationen 38 ausgestattet, beispielsweise in
Form von Plattformen die über Leitern erreichbar sind. Diese Ein- und/oder Ausstiegsstationen
38 sind hier jeweils mit einer frei endenden Stange 39 ausgestattet. Diese Stangen
39, die vorzugsweise geradlinig ausgestaltet sind, sind so dimensioniert, dass daran
ein Anschlagelement 2, 3 mit entriegelter Riegeleinrichtung 13 quer zur Stangenlängsrichtung
anbringbar ist. Die Stangen 39 besitzen somit etwa denselben Außenquerschnitt wie
die Sicherungsseile 4. Da die Stangen 39 frei enden, kann ein daran angebrachtes verriegeltes
Anschlagelement 2, 3 in der Stangenlängsrichtung von der Stange 39 abgenommen werden.
Durch diese Bauweise der Kletteranlage 34 können die vorstehend beschriebenen Sicherungseinrichtungen
1 an einer für die zur sichernde Person sicheren Stelle vollständig vom jeweiligen
Sicherungselement 4 entfernt werden.
[0053] Anstelle einer frei endenden Stange 39 kann auch ein frei endendes Seilstück verwendet
werden.
1. Sicherungseinrichtung zum Schutz von Personen vor Absturz,
- mit zwei Anschlagelementen (2, 3), die jeweils an einem ortsfesten Sicherungselement
(4) lösbar anbringbar sind und die jeweils über ein Verbindungselement (5, 6) mit
der zu sichernden Person verbindbar sind,
- wobei jedes Anschlagelement (2, 3) eine Riegeleinrichtung (13) aufweist, die zwischen
einem Entriegelungszustand, in dem das jeweilige Anschlagelement (2,3 ) am jeweiligen
Sicherungselement (4) anbringbar oder davon lösbar ist, und einen Verriegelungszustand
verstellbar ist, in dem das jeweilige am jeweiligen Sicherungselement (4) angebrachte
Anschlagelement (2,3 ) nicht vom jeweiligen Sicherungselement (4) zerstörungsfrei
lösbar ist,
- wobei eine Kopplungseinrichtung (14) vorgesehen ist, die mit den Riegeleinrichtungen
(13) der beiden Anschlagelemente (2, 3) gekoppelt ist, derart, dass sie im Entriegelungszustand
der Riegeleinrichtung (13) des einen Anschlagelements (2, 3) die Riegeleinrichtung
(13) des anderen Anschlagelements (2, 3) in deren Verriegelungszustand blockiert.
2. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Kopplungseinrichtung (14) ihre den Verriegelungszustand der einen Riegeleinrichtung
(13) blockierende Blockadestellung freigibt, wenn die andere Riegeleinrichtung (13)
ihren Verriegelungszustand aufweist, und/oder
- dass zumindest eine der Riegeleinrichtungen (13) eine Freigabeeinrichtung (27) aufweist,
die so ausgestaltet ist, dass sie die entriegelte Riegeleinrichtung (13) in deren
Entriegelungszustand sperrt und diesen Entriegelungszustand beim Anbringen des jeweiligen
Anschlagelements (2, 3) am jeweiligen Sicherungselement (4) freigibt und ein Verriegeln
der Riegeleinrichtung (13) zulässt,
und/oder
- dass zumindest eine der Riegeleinrichtungen (13) eine Freigabeeinrichtung (27) aufweist,
die mit der Kopplungseinrichtung (14) gekoppelt ist, derart, dass sie die Kopplungseinrichtung
(14) in einer den Verriegelungszustand der jeweils anderen Riegeleinrichtung (13)
blockierenden Blockadestellung sperrt und diese Blockadestellung beim Anbringen des
Anschlagelements (2, 3) mit der entriegelten Riegeleinrichtung (13) am jeweilige Sicherungselement
(4) freigibt, und/oder
- dass die Kopplungseinrichtung (14) so ausgestaltet und mit den Riegeleinrichtungen (13)
gekoppelt ist, dass die beiden Riegeleinrichtungen (13) nicht gleichzeitig entriegelbar
sind.
3. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Anschlagelemente (2, 3) an die jeweiligen Sicherungselemente (4) adaptiert sind,
derart, dass das jeweilige Anschlagelement (2, 3) nur an passenden Sicherungselementen
(4) anbringbar ist, und/oder
- dass die Anschlagelemente (2, 3) jeweils eine Einführöffnung (30) aufweisen, in welche
das jeweilige Sicherungselement (4) beim Anbringen des jeweiligen Anschlagelements
(2, 3) am jeweiligen Sicherungselement (4) einzuführen ist und die so dimensioniert
ist, dass nur passende Sicherungselemente (4) darin einführbar sind.
4. Sicherungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Kopplungseinrichtung (14) einen Bowdenzug (20) aufweist, der die beiden Riegeleinrichtungen
(13) miteinander koppelt, oder
- dass die Kopplungseinrichtung (13) zwei Hydraulikaktuatoren (24), die jeweils mit einer
der Riegeleinrichtungen (13) gekoppelt sind, und eine die Hydraulikaktuatoren (24)
miteinander hydraulisch koppelnde Hydraulikleitung (25) aufweist, oder
- dass die Kopplungseinrichtung (14) zwei Pneumatikaktuatoren (24), die jeweils mit einer
der Riegeleinrichtungen (13) gekoppelt sind, und eine die Pneumatikaktuatoren (24)
miteinander pneumatisch koppelnde Pneumatikleitung (25) aufweist, oder
- dass die Kopplungseinrichtung (14) zwei Elektroaktuatoren (21), die jeweils mit einer
der Riegeleinrichtungen (13) gekoppelt sind, und ein die Elektroaktuatoren (21) miteinander
elektrisch koppelndes Elektrokabel (22) aufweist, oder
- dass die Kopplungseinrichtung (14) zwei Elektroaktuatoren (21), die jeweils mit einer
der Riegeleinrichtungen (13) gekoppelt sind, und zwei drahtlos miteinander kommunizierende
Sende- und Empfangseinheiten (23) aufweist, die jeweils mit einem der Elektroaktuatoren
(21) elektrisch gekoppelt sind.
5. Sicherungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zumindest eine der Riegeleinrichtungen (13) einen Riegel (15) aufweist, der zur Realisierung
des Entriegelungszustands und des Verriegelungszustands der jeweiligen Riegeleinrichtung
(13) zwischen zwei Positionen verstellbar ist, und/oder
- dass zumindest eine der Riegeleinrichtungen (13) einen Entriegelungshebel (16) aufweist,
der zur Realisierung des Entriegelungszustands und des Verriegelungszustands der jeweiligen
Riegeleinrichtung (13) zwischen zwei Positionen verstellbar ist, und/oder
- dass der Entriegelungshebel (16) selbst den Riegel (15) bildet, und/oder
- dass der Entriegelungshebel (16) mit dem Riegel (15) gekoppelt ist, derart, dass mit dem
Entriegelungshebel (16) der Riegel (15) zum Verstellen zwischen dessen Positionen
antreibbar ist, und/oder
- dass zumindest eine der Riegeleinrichtungen (13) einen Sicherungshebel (18) aufweist,
der zum Sichern und Entsichern des Verriegelungszustands der jeweiligen Riegeleinrichtungen
(13) zwischen zwei Positionen verstellbar ist, und/oder
- dass der Sicherungshebel (18) mit dem Entriegelungshebel (16) gekoppelt ist, derart, dass
der Sicherungshebel (18) in seiner ersten Position den Entriegelungshebel (16) in
dessen erster Position sperrt und in seiner zweiten Position ein Verstellen des Entriegelungshebels
(16) von dessen ersten Position in dessen zweite Position zulässt.
6. Sicherungseinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bowdenzug (20) die Hydraulikaktuatoren (24) oder die Pneumatikaktuatoren (24)
oder die Elektroaktuatoren (21) bei jeder Riegeleinrichtung (13) mit einem den Riegel
(15) und/oder den Entriegelungshebel (16) und/oder den Sicherungshebel (18) umfassenden
Hebelwerk zusammenwirkt/zusammenwirken.
7. Sicherungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eines der Anschlagelemente (2, 3) mit einer Zustandserkennungseinrichtung
(32), die das Vorliegen des Entriegelungszustands und/oder des Verriegelungszustands
der jeweiligen Riegeleinrichtung (13) erkennt, und mit einer Signalgebereinrichtung
(33) ausgestattet ist, die mit der Zustandserkennungseinrichtung (32) kommuniziert
und die bei Vorliegen des Entriegelungszustands und/oder des Verriegelungszustands
ein optisches und/oder akustisches Signal abstahlt.
8. Sicherungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zumindest eines der Sicherungselemente (4) ein Seil oder ein Kabel oder eine Kette
oder eine Öse oder ein Rohr oder eine Schiene ist, und/oder
- dass zumindest eines der Verbindungselemente (5, 6) seil- oder kabel- oder band- oder
kettenförmig ausgestaltet ist, und/oder
- dass zumindest eines der Anschlagelemente (2', 3') nach Art eines Karabinerhakens ausgestaltet
ist, der in ein ösenartiges Sicherungselement (4) einhakbar ist, und/oder
- dass zumindest eines der Anschlagelemente (2, 3) nach Art eines Laufwagens ausgestaltet
ist, der mit wenigstens einer Rolle (8) an einem seil- oder kabel- oder rohr- oder
schienenartigen Sicherungselement (4) in dessen Längsrichtung verfahrbar anbringbar
ist, und/oder
- dass die beiden Verbindungselemente (5, 6) ein gemeinsames Halteelement (11) aufweisen,
über das sie indirekt über einen Falldämpfer oder direkt an der jeweiligen Person
festlegbar sind.
9. Kletteranlage, insbesondere Seilgarten,
- mit einem oder mit mehreren Sicherungsseilen (4), an denen Anschlagelemente (2,
3) einer Sicherungseinrichtung (1) zumindest nach Anspruch 3 anbringbar sind,
- mit mehreren, nicht zur Personensicherung vorgesehen anderen Seilen (36),
- wobei alle anderen, von Nutzern der Kletteranlage (34) erreichbaren Seile (36) einen
größeren Querschnitt aufweisen als das oder die Sicherungsseile (4), so dass die Anschlagelemente
(2, 3) nur an dem oder an den Sicherungsseilen (4) anbringbar sind.
10. Kletteranlage, insbesondere Seilgarten, insbesondere nach Anspruch 9,
- mit einem oder mit mehren Sicherungsseilen (4), an denen Anschlagelemente (2, 3)
einer Sicherungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 quer zur Seillängsrichtung
anbringbar sind,
- mit wenigstens einer Ein- oder Ausstiegsstation (38), an der ein frei endendes Seil
oder eine frei endende Stange (39) vorhanden ist, an dem oder an der die Anschlagelemente
(2, 3) quer zur Längsrichtung des Seils oder der Stange (39) anbringbar sind und von
dem oder von der die Anschlagelemente (2, 3) im Verriegelungszustand in Längsrichtung
des Seils oder der Stange (39) abnehmbar sind.