[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stranggießkokille nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Stranggießvorrichtungen in Form von Stranggießkokillen sind im Stand der Technik
seit langem bekannt. Die
EP 0 984 836 B1 beschreibt eine Stranggießkokille mit integrierter Schwingvorrichung, bei der das
Kokillenrohr eine gekrümmte Gießachse aufweist und das Kokillenrohr im Wesentlichen
in Gießrichtung zu einer oszillierenden Bewegung angeregt wird. Das Kokillenrohr wird
durch das Kokillenrohr umströmendes Kühlwasser gekühlt, so dass ein das Kokillenrohr
dicht umgebendes Kokillengehäuse vorhanden sein muss. Die Einheit aus Kokillengehäuse
und Kokillenrohr mit dem Kühlwasser wird zur Schwingung angeregt, und dabei in horizontaler
Richtung, also im Wesentlichen senkrecht zur Gießrichtung, mittels eines Führungsrings
geführt. Die Lehre der
EP 0 984 836 B1 ist unter anderem, nur noch den unbedingt notwendigen Teil der Stranggießvorrichtung
oszillieren zu lassen, damit die zur Schwingung anzuregende Masse möglichst gering
gehalten wird.
[0003] Dieses Anliegen liegt unter anderem auch der aus der
US 4,483,385 bekannten Stranggießvorrichtung zugrunde, die ebenfalls ein Kokillenrohr mit gekrümmter
Gießachse aufweist, bei der eine Sprühkühlung vorhanden ist, die es ermöglicht, nur
das Kokillenrohr und seine Aufhängung schwingen zu lassen. Bei dieser Anordnung ist
das in Gießrichtung gesehen obere Ende des Kokillenrohrs mit einem Stellglied zur
Anregung der Schwingung verbunden, während das in Gießrichtung gesehene untere Ende
des Kokillenrohres frei beweglich ist.
[0004] Aus der
EP 1 337 361 B1 und aus der
DE-AS-1 508 808 ist jeweils eine Stranggießkokille nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt,
bei der ein Kokillenrohr mit gekrümmter Gießachse und eine Sprühkühlung vorgesehen
sind. Im Vergleich zu der aus der
US 4,483,385 bekannten Anordnung wird das in Gießrichtung gesehen untere Ende des Kokillenrohres
durch eine Führungsvorrichtung in vertikaler Richtung bewegbar und in horizontaler
Richtung gegen ein Verdrehen um die Gießachse gesichert führt.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Stranggießkokille mit einem
Kokillenrohr mit gekrümmter Gießachse anzugeben, die ein verbessertes Schwingverhalten
und eine verbesserte Langlebigkeit aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Stranggießkokille nach Anspruch 1.
[0007] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Bei der Stranggießkokille wird das in Gießrichtung gesehen untere Ende des Kokillenrohrs
parallel zu einer Tangente an die Gießachse in diesem unteren Bereich des Kokillenrohrs
geführt.
[0009] Dadurch werden die Kräfte, die in die Führung während der oszillierenden Bewegung
des Kokillenrohres eingeleitet werden, minimiert, was einerseits den Verschleiß der
Führung minimiert und andererseits das Schwingungsverhalten des Kokillenrohres im
Hinblick auf den Strangguss verbessert.
[0010] Nach einer weiter verbesserten Ausführungsform wird nicht nur das in Gießrichtung
gesehen untere Ende sondern auch das in Gießrichtung gesehen obere Ende des Kokillenrohres
derartig geführt, d.h. parallel zu einer Tangente an die Gießachse in den jeweiligen
geführten Bereich.
[0011] Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren. Von den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung einer Stranggießkokille nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung in einer Schnittansicht mit einer Schnittebene, die von der Gießrichtung
und dem Krümmungsradius der Stranggießkokille aufgespannt wird;
- Fig. 2
- eine detaillierte Schnittansicht der ersten Ausführungsform in einer Blickrichtung,
die der Blickrichtung aus Fig. 1 entgegengesetzt ist;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht der Stranggießvorrichtung der ersten Ausführungsform, wobei die
Schnittebene senkrecht zu der Schnittebene der Fig. 1 und 2 ist;
- Fig. 4
- eine Detailansicht des in Fig. 2 vom Kreis DA 1 umgebenen Bereichs,
- Fig. 5
- eine Detailansicht des in Fig. 3 vom Kreis DA2 umgebenen Bereichs,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht entlang der Linie P-P aus Fig. 2; und
- Fig. 7
- eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, die der Ansicht aus Fig.
1 entspricht.
[0012] Zuerst wird eine erste Ausführungsform der Erfindung im Detail geschrieben. Wie in
Fig. 1 gezeigt ist, weist die Stranggießkokille nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung eine gekrümmte Gießachse auf. In der vorliegenden Anmeldung wird die
Gießachse als der Außenradius des Kokillenrohres mit dem Krümmungsradius R angenommen.
Alternativ ist es auch möglich die gekrümmte Gießachse als Mittelinie des Kokillenrohrs
anzunehmen, wie dies durch das Bezugszeichen 11 in Fig. 1 der in der Beschreibungseinleitung
genannten
EP 1 337 361 B1 gezeigt ist. Da übliche Krümmungsradien von gekrümmten Stranggießkokillenrohren im
Bereich von 4000 bis 12000 mm liegen, während der Durchmesser des Kokillenrohres im
Bereich von wenigen 100 mm liegt, spielt dieser Unterschied keine wesentliche Rolle
und alle möglichen Krümmungsradien in dem Bereich von dem Ursprung U des Krümmungsradius
bis zur dem Ursprung U zugewandten Innenseite 24 als Untergrenze bis zu der dem Ursprung
U abgewandten Außenseite 25 des Kokillenrohres 2 als Obergrenze sollen in der nachfolgenden
Anmeldung als Krümmungsradien R des Kokillenrohres 2 bzw. der Gießachse angesehen
werden.
[0013] Die Stranggießkokille weist ein Kokillengehäuse 1, ein gekrümmtes Kokillenrohr 2
mit einem Krümmungsradius R (gemäß der obigen Definition), eine in den Detailansichten
der Fig. 2 bis 6 gezeigte Kühlvorrichtung 3, ein Stellglied 4 zum Anregen des Kokillenrohrs
2 zu einer oszillierenden Bewegung im Wesentlichen entlang der Gießachse, und eine
Führung 5 auf.
[0014] Das Kokillenrohr 2 ist innerhalb des Kokillenrohrgehäuses 1 angeordnet. Die in Fig.
1 nicht gezeigte aber in den Fig. 2 bis 6 gezeigte Kühlvorrichtung 3 ist als eine
Sprühkühlvorrichtung mit Sprühdüsen 31 ausgebildet, die das Kokillenrohr 2 während
des Gießvorgangs innerhalb des Kokillengehäuses durch Sprühkühlung kühlt.
[0015] Das in Gießrichtung gesehen obere Ende 22 des Kokillenrohres ist mit einem Flansch
23 versehen, bzw. an diesem befestigt. Der Flansch 23 ist über ein Drehlager um eine
Drehachse A schwenkbar an einem Hebelarm 43 des Stellgliedes 4 gelagert. Der Hebelarm
43 ist zum Schwenken um einen Drehpunkt D ausgebildet. Der Hebelarm 43 wird von einem
Betätigungselement 41 des Stellgliedes 4 wie einem Pneumatik- oder Hydraulikzylinder
oder ähnlichem zu einer oszillierenden Bewegung ausgelenkt. Dieses kann z.B., wie
in Fig. 1 gezeigt, über die Kolbenstange 42 eines Hubkolbens erfolgen. Die Ausbildung
des Stellgliedes 4 sowohl hinsichtlich des Betätigungselements 41 als auch hinsichtlich
der Übertragungsanordnung mittels Hebeln oder Ähnlichem ist nicht auf die in den Figuren
gezeigte Ausführungsform begrenzt.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Flansch 23 mit einer Frequenz im Bereich
von 1 bis 10 Hz, bevorzugt 2 bis 5 Hz mit einem Hub im Bereich von 4 bis 20 mm, bevorzugt
6 bis 12 mm ausgelenkt.
[0017] Die Länge des Kokillenrohres liegt üblicherweise im Bereich vom 300 bis 1200 mm,
bevorzugt im Bereich von 600 bis 1000 mm.
[0018] Bei vielen Stranggießkokillen mit gekrümmten Kokillenrohr liegt die zu der Schwerkraft
parallele Tangente an die Krümmung des Kokillenrohres nicht genau am oberen Ende des
Kokillenrohres, sondern oberhalb der Mitte aber deutlich unterhalb des oberen Endes
des Kokillenrohres, wie es in Fig. 1 oder der
EP 1 337 361 B1 gezeigt ist. Alternativ kann auch bei dieser Ausführungsform diese zur Schwerkraft
parallele Tangente aber auch am oberen Ende oder nahe des oberen Endes des Kokillenrohres
befindlich sein (siehe z.B. die
US 4,483,385).
[0019] Bei der in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsform wird der in Gießrichtung gesehene
untere Bereich 21 des Kokillenrohrs 2 durch eine Führung 5 während der oszillierenden
Bewegung des Kokillenrohrs 2 geführt. Wie in Fig. 1 gut zu erkennen ist, schneidet
eine gedachte gerade Verbindungslinie V1, die durch den Ursprung U des Krümmungsradius
R und den geführten unteren Bereich 21 geht und diese verbindet, die dem Ursprung
U abgewandte Außenseite 25 des Kokillenrohres (also die Gießachse) in einem Schnittpunkt
S1. Es ist dabei offensichtlich, dass die Tangente T1 an die Krümmung des Kokillenrohres
im Schnittpunkt S1 genau senkrecht zu der Verbindungslinie V1 ist. Außerdem liegt
die Verbindungslinie V1 in einer Ebene, die senkrecht zur Tangente T1 ist und den
Schnittpunkt S1 enthält.
[0020] Die Führung 5 wird gebildet von einem Außenteil 52, das an dem Kokillengehäuse 1
befestigt ist, und einem Innenteil 51, das an dem Kokillenrohr 2 befestigt ist. Das
Außenteil 52 weist eine Nut auf, in die ein kreisringförmiges Führungsteil 53 eingesetzt
ist. Alternativ können Nut und Führungsteil 53 auch an dem Innenteil 51 vorgesehen
sein.
[0021] Das Führungsteil 53 ist nach einer bevorzugten Ausführungsform ein Führungsring,
der aus einem hitzebeständigen und belastbaren Material ausgebildet ist, wie z.B.
ein Führungsring aus FHO der Firma Seal Concept GmbH, 86399 Bobingen, DE. Das Material
FHO ist eine Kombination aus einem Kunstfasergewebe und einem Polyesterharz.
[0022] Der Führungsring ist kreisringförmig, wobei die Kreisebene eine Führungsebene bildet,
die senkrecht zur Tangente T1 ist und den Schnittpunkt S1 enthält. In anderen Worten,
die Kreisebene des Führungsrings ist in einem Winkel α relativ zu einer zu der Schwerkraft
senkrechten horizontalen Ebene schräg gestellt.
[0023] Aus den Figuren 2 und 3 und den Detailansichten DA1 und DA2, die in den Figuren 4
und 5 gezeigt sind, lässt sich gut erkennen, dass das Führungsteil 53 in einer Nut
auf der Innenseite des Außenteils 52 befestigt ist. Da das Führungsteil 53 kreisringförmig
ausgebildet ist, weist die mit diesem Führungsteil zusammenwirkende Oberfläche, in
diesem Fall der die gegenüberliegende äußere Oberfläche des Innenteils 51, eine entsprechende
Kreiszylinderform wenigstens in dem Bereich, in dem die äußere Oberfläche mit dem
Führungsteil 53 in Kontakt kommt, auf. Analog weist das Außenteil 52 an seiner Innenseite
eine zu der Kreiszylinderform des Innenteils 51 komplementäre Kreiszylinderform auf,
damit die Teile relativ zueinander bewegbar sind. Die Kreiszylinderformen weisen natürlich
ebenfalls den Winkel α relativ zu der horizontalen Ebene auf.
[0024] Durch diese kreisringförmige Ausbildung des Führungsteil 53 und seine entsprechende
Orientierung wird sichergestellt, dass wenigstens ein Führungspunkt 5fi auf der dem
Ursprung U zugewandten Innenseite 24 des Kokillenrohres und wenigstens ein Führungspunkt
5fa auf der dem Ursprung U abgewandten Außenseite 25 des Kokillenrohres 2 auf der
Verbindungslinie V1 vorhanden sind.
[0025] Durch die kreiszylinderförmige Ausbildung des Führungsteils 53 liegen die Führungspunkte
5fi, 5fa auf Führungsflächen 511, 531, von denen die Führungsfläche 511 auf der Außenseite
des Innenteils 51 liegt und die Führungsfläche 531 auf der Innenseite des Führungsteils
53 liegt, und die das Kokillenrohr 2 umschließen. Die Führungsflächen 511, 531 sind
kreisringförmig, bzw. bei dieser Ausführungsform kreiszylinderförmig. Eine konvex
gewölbte Form oder Torusform für die entsprechende Fläche des Führungsteils 53 und/oder
die Außenfläche des Innenteils 51 bzw. die Innenfläche des Außenteils 52 wäre auch
möglich, so dass die entsprechende Führungsfläche dann eine Kreislinie, also kreisringförmig
ist. Die Führungsflächen 511, 531, oder genauer die Kreisebene in dem Kreiszylinder,
in der die Verbindungslinie V liegt, spannen eine Führungsebene F auf. Die Führungsebene
F ist im Schnittpunkt S der Gießachse G und der Verbindungslinie V senkrecht zu der
Gießachse G.
[0026] Dadurch wird das Kokillenrohr während der oszillierenden Bewegung parallel zur Tangente
T1 geführt.
[0027] Durch die kreisringförmige Ausbildung des Führungselementes 53 (und die komplementär
kreisringförmige Ausbildung der gegenüberliegenden Fläche des Innenteils 51) ist das
Kokillenrohr außerdem frei zu einer Drehung um die Gießachse.
[0028] In einer alternativen Ausführungsform kann das Führungsteil 53 ein eckiger Ring sein.
Dann müssen das Innenteil 51 und das Außenteil 52 an ihrer Innenseite bzw. Außenseite
entsprechende eckige Zylinderformen aufweisen. Im Falle einer eckigen Ausbildung des
Führungsteils ist der Freiheitsgrad um die Gießachse allerdings nicht mehr gegeben.
[0029] Bei der in Fig. 1 gezeigten Prinzipdarstellung ist das Stellglied 4, und insbesondere
dessen Betätigungselement 41, auf der dem Ursprung U abgewandten Außenseite des Kokillengehäuses
1 angeordnet. Vorteilhafterweise ist bei einer bevorzugten Ausführungsform das Stellglied
4, und insbesondere dessen Betätigungselement 41, jedoch auf der dem Ursprung U zugewandten
Innenseite des Kokillengehäuses 1 angeordnet, wie dies in Fig. 2 zu sehen ist. Dort
ist der Drehpunkt D gezeigt, und der Hebel 43 ist auf der in Fig. 2 rechten Seite
zu sehen. Das Betätigungselement 41, das in Fig. 2 nicht dargestellt ist, greift am
Punkt K an und lenkt diesen oszillierend aus, wie es durch den Pfeil KB angedeutet
ist. Durch die Anordnung des Stellgliedes 4 auf der dem Ursprung U zugewandten Seite
des Kokillengehäuses wird dieses besser vor spritzendem flüssigem Metall geschützt.
[0030] In Fig. 3 ist die Lagerung des Flansches 23 derart, dass er um die Achse A drehbar
ist, gut zu erkennen.
[0031] Fig. 7 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung.
[0032] In Fig. 7 wird nicht nur der in Gießrichtung gesehen untere Bereich 21 des Kokillenrohrs
2 sondern auch der in Gießrichtung gesehen obere Bereich 22 des Kokillenrohrs 2 durch
eine entsprechend ausgebildete Führung 5 geführt. D.h., bei der zweiten Ausführungsform
wird auch der obere Bereich, über den die oszillierende Bewegung in das Kokillenrohr
eingeleitet wird, entlang der Tangente T2 an die Krümmung des Kokillenrohrs in diesem
oberen Bereich 22 geführt.
[0033] Dadurch werden auch die geringeren Winkelfehler, die durch eine Bewegung des oberen
Bereichs 22 des Kokillenrohres, die nicht entlang des Krümmungsradius erfolgt, verursacht
werden, weiter minimiert.
[0034] Bei der zweiten Ausführungsform ist der in Gießrichtung gesehen obere Bereich 22
an einem Flansch 26 befestigt, der gleichzeitig als Innenteil 51 der Führung 5 dient.
Dieser Flansch 26 (51) wird mittels einer Hebelanordnung 42, 43 des Stellgliedes 4
und des Betätigungselementes 41 zur oszillierenden Bewegung angeregt.
[0035] Die Verbindungslinie vom Ursprung U des Krümmungsradius R durch den in Gießrichtung
gesehenen oberen Bereich 22 des Kokillenrohrs 2 ist mit V2 bezeichnet. Der entsprechende
Schnittpunkt der Verbindungslinie V2 mit der Krümmung ist mit S2 und die Tangente
an die Krümmung in Schnittpunkt S2 mit T2 bezeichnet.
[0036] Im Übrigen entspricht die zweite Ausführungsform der ersten Ausführungsform, und
die Ausführungen zur Führung 5 der ersten Ausführungsform gelten analog für die beiden
Führungen 5 der zweiten Ausführungsform.
[0037] Bei der ersten und zweiten Ausführungsform ist eine Sprühkühlung dargestellt. Das
Kokillengehäuse ist dabei bevorzugt an seiner Unterseite so abgedichtet, dass kein
Wasser austreten kann. Die Kühlung könnte aber auch als Strömungskühlung mit Kühlwasser
ausgeführt werden. Dann ist bei den gezeigten Ausführungsformen die Abdichtung für
eine Strömungskühlung anzupassen.
[0038] Die Wirkung der beschriebenen Erfindung ist im Hinblick auf die Erhöhung der Lebensdauer
der Führungen erheblich. Bei einem Krümmungsradius R von 10000 mm ergeben sich Winkel
α (siehe Fig. 1), je nach der Position der zur Schwerkraft parallelen Tangente an
den Krümmungsradius, von 2 bis 5 Grad. Bei einem Krümmungsradius R von 5000 mm kann
der Winkel α deutlich über 5 Grad betragen. Daher ist die durch die Erfindung erzielte
Reduzierung der Lagerkräfe signifikant.
[0039] Die Hinzufügung eines weiteren Freiheitsgrades für die Schwingung des Kokillenrohres
um die Gießachse führt zu einer weiteren signifikanten Reduzierung des Verschleißes
der Lager und der Kokillenrohre.
[0040] Es wird explizit betont, dass alle in der Beschreibung und/oder den Ansprüchen offenbarten
Merkmale als getrennt und unabhängig voneinander zum Zweck der ursprünglichen Offenbarung
ebenso wie zum Zweck des Einschränkens der beanspruchten Erfindung unabhängig von
den Merkmalskombinationen in den Ausführungsformen und/oder den Ansprüchen angesehen
werden sollen. Es wird explizit festgehalten, dass alle Bereichsangaben oder Angaben
von Gruppen von Einheiten jeden möglichen Zwischenwert oder Untergruppe von Einheiten
zum Zweck der ursprünglichen Offenbarung ebenso wie zum Zweck des Einschränkens der
beanspruchten Erfindung offenbaren, insbesondere auch als Grenze einer Bereichsangabe.
1. Stranggießkokille, mit
einem Kokillenrohr (2) mit einer gekrümmten Gießachse (G) mit einem ersten Krümmungsradius
(R),
einem Stellglied (4), das angepasst ist zum oszillierenden Bewegen des Kokillenrohrs
(2), und einer Führung (5), die angepasst ist zum Führen des Kokillenrohrs während
der oszillierenden Bewegung in dem in Gießrichtung gesehen unteren Bereich (21) des
Kokillenrohrs (2) parallel zu einer Tangente an die Gießachse,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führung (5) angepasst ist zum Führen des in Gießrichtung gesehen unteren Bereichs
(21) des Kokillenrohrs (2) an wenigstens zwei Führungspunkten (5fi, 5fa) auf einer
ersten gedachten geraden Verbindungslinie (V), die durch den Ursprung (U) des ersten
Krümmungsradius (R) und den geführten unteren Bereich (21) des Kokillenrohrs (2) geht,
von welchen zwei Führungspunkten (5fi, 5fa) je einer der Führungspunkte relativ zu
dem Ursprung (U) des ersten Krümmungsradius (R) auf der dem Ursprung (U) zugewandten
Innenseite (24) und auf der dem Ursprung abgewandten Außenseite (25) des Kokillenrohrs
(2) derart befindlich ist, dass das Kokillenrohr (2) parallel zu einer ersten Tangente
(T1) an die Gießachse (G) im Schnittpunkt (S1) der Gießachse (G) und der ersten Verbindungslinie
(V1) geführt wird.
2. Stranggießkokille nach Anspruch 1, bei der
die Führung (5) so ausgebildet ist, dass das Kokillenrohr (2) einen Freiheitsgrad
für eine Drehung um die Gießachse (G) aufweist.
3. Stranggießkokille nach Anspruch 1 oder 2, bei der
die Führungspunkte (5fi, 5fa) der Führung (5) auf das Kokillenrohr (2) umschließenden
Führungsflächen (511, 531) liegen, die bevorzugt kreiszylinderförmig sind.
4. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der
an dem in Gießrichtung gesehen oberen Bereich (22) des Kokillenrohrs (2) ein Flansch
(23; 26) angeordnet ist, der mit dem Stellglied (4) verbunden ist.
5. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der
eine weitere Führung (5) vorgesehen ist, die angepasst ist zum Führen des in Gießrichtung
gesehen oberen Bereichs (22) des Kokillenrohrs (2) an wenigstens zwei Führungspunkten
(5fi, 5fa) auf einer zweiten gedachten geraden Verbindungslinie (V2), die durch den
Ursprung (U) des ersten Krümmungsradius (R) und den geführten oberen Bereich (22)
des Kokillenrohrs (2) geht, von welchen zwei Führungspunkten (5fi, 5fa) je einer der
Führungspunkte relativ zu dem Ursprung (U) des ersten Krümmungsradius (R) auf der
dem Ursprung (U) zugewandten Innenseite (24) und auf der dem Ursprung abgewandten
Außenseite (25) des Kokillenrohrs (2) befindlich ist, und zum Führen des Kokillenrohrs
(2) senkrecht zu der zweiten Verbindungslinie (V2) und parallel zu einer zweiten Tangente
(T2) an die Gießachse (G) im Schnittpunkt (S2) der Gießachse (G) und der zweiten Verbindungslinie
(V2).
6. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der
die Führung (5)
ein Innenteil (51), das an dem geführten Bereich (21; 22) des Kokillenrohrs (2) angebracht
ist, ein Außenteil (52), das an dem Kokillengehäuse (1) angebracht ist, und
ein Führungsteil (53), das an dem Innenteil oder an dem Außenteil angeordnet ist,
aufweist.
7. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der
die Führung (5) angepasst ist zum Führen des Kokillenrohrs während der oszillierenden
Bewegung in dem geführten Bereich (21; 22) des Kokillenrohrs (2) derart, dass das
Kokillenrohr (2) frei für eine Drehung um die entsprechende erste oder zweite Tangente
(T) im Schnittpunkt (S 1; S2) der Gießachse (G) und der entsprechenden ersten oder
zweiten Verbindungslinie (V1; V2) ist.
8. Stranggießkokille nach Anspruch 6 oder 7, bei der
das Führungsteil (53) kreisringförmig ist.
9. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 8, die weiter
ein Kokillengehäuse (1)
aufweist, und bei der
die Führung(en) (5) zwischen dem Kokillengehäuse (1) und dem Kokillenrohr (2) angeordnet
ist/sind.
10. Stranggießkokille nach Anspruch 9, die weiter
eine Kühlvorrichtung (3), die in dem Kokillengehäuse (1) angeordnet ist und das Kokillenrohr
(2) in dem Kokillengehäuse kühlt,
aufweist und bei der
das Kokillengehäuse (1) abgedichtet ist.
11. Stranggießkokille nach Anspruch 9 oder, bei der
das Stellglied (4) auf der dem Ursprung (U) des ersten Krümmungsradius (R) zugewandten
Seite des Kokillengehäuse (1) angeordnet ist.