[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum selbsttätigen Beschneiden von Druckerzeugnissen,
wie beispielsweise Broschüren, Zeitschriften, Kataloge und Buchblöcke in einer Schneidmaschine,
die wenigstens eine Schneidstation aufweist, die an einem vertikal bewegbaren Joch
wenigstens ein Messer besitzt, wobei die Druckerzeugnisse mit einer Einlauftransportvorrichtung
nacheinander der Schneidstation zugeführt und mit einer Schneidtransportvorrichtung
in der Schneidstation zu einer vorbestimmten Schneidposition transportiert werden.
[0002] Die Erfindung betrifft zudem eine Schneidmaschine zum Beschneiden von Druckerzeugnissen.
Sie besitzt wenigstens eine Schneidstation, die an einem Joch ein Messer aufweist.
Eine Einlauftransportvorrichtung dient zum Zuführen der Druckerzeugnisse zur Schneidstation.
Mit einer Schneidtransportvorrichtung werden die Druckerzeugnisse in der Schneidstation
transportiert. Die Schneidmaschine weist zudem eine Antriebsvorrichtung und eine Steuervorrichtung
auf.
[0003] Im Stand der Technik sind durch die
EP 1 166 977 A1 ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum selbsttätigen Beschneiden von Druckerzeugnissen
bekannt geworden. Die Schneidmaschine ist hier ein so genannter Dreischneider, mit
dem gleichzeitig an einem Druckerzeugnis ein Frontschnitt und an einem anderen Druckerzeugnis
ein Kopf- und Fussschnitt ausführbar sind. Zum Zuführen der Druckerzeugnisse zur Schneidstation
ist ein Transportband vorgesehen, das eine Mehrzahl von Mitnehmern aufweist, an denen
die Druckerzeugnisse angestossen werden. Die Druckerzeugnisse werden schliesslich
zwischen einem Oberband und einem Unterband gefasst und der Schneidtransportvorrichtung
zugeführt. Hat das Druckerzeugnis in der Schneidtransportvorrichtung die vorgesehene
Position erreicht, so wird der Frontschnitt durchgeführt. Das Druckerzeugnis wird
wiederum mit der Schneidtransportvorrichtung weitertransportiert, um einen Kopf- und
Fussschnitt durchzuführen. Um Abweichungen von der Solllage der Druckerzeugnisse zu
korrigieren, ist in der Schneidstation eine Messvorrichtung vorgesehen, mit welcher
der Schneidtransport entsprechend gesteuert werden kann. Dadurch ist es möglich, einen
mechanischen Anschlag zu vermeiden. Die Druckerzeugnisse können deshalb auch beim
Schneidtransport zwischen einem Oberband und einem Unterband festgehalten werden.
Bei einem mechanischen Anschlag müssten die Druckerzeugnisse vor dem Anschlag losgelassen
werden. Mit dieser Schneidvorrichtung können auch unterschiedlich breite Druckerzeugnisse
geschnitten werden. Dazu muss jedoch eine Kupplung des Antriebs gelöst werden. Die
Maschine muss hierzu abgestellt und damit der Betrieb unterbrochen werden. Eine Formatumstellung
für ein einzelnes Druckerzeugnis oder auch für nur wenige Druckerzeugnisse ist schon
aus Kostengründen hier deshalb in der Praxis nicht möglich.
[0004] Druckerzeugnisse, die für den Versand und insbesondere für den Postversand vorgesehen
sind, werden in unterschiedlichen Produktebreiten hergestellt. Beispielsweise erfolgt
dies beim so genannten "selective binding" auf einem Sammelhefter. Mit digitalen Druckmaschinen
können diese nacheinander so hergestellt werden, dass sich das Format von Druckerzeugnis
zu Druckerzeugnis unterscheiden kann. Gefordert ist deshalb eine Schneidmaschine und
ein Verfahren, die es ermöglichen, direkt nacheinander und in vollem Lauf Produkte
mit variabler Produktebreite zu schneiden. Die Leistung soll damit nicht vermindert
sein.
[0005] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Verfahren dadurch gelöst, dass zum Beschneiden
der Druckerzeugnisse die Phasenlage der Einlauftransportvorrichtung gegenüber einem
Antrieb des Jochs jeweils an die in Förderrichtung sich erstreckende Formatbreite
des Druckerzeugnisses angepasst wird. Die Anpassung erfolgt durch eine entsprechende
Steuerung der Phasenlage, des Einlauftransports und des Jochantriebs.
Hierzu ist und vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Schneidtransportvorrichtung
und das Joch von zwei separaten Motoren, beispielsweise Servomotoren angetrieben sind.
Dies ermöglicht auch eine sehr schnelle Aenderung/Umstellung bei sich folgenden Formaten.
Die Umstellung kann automatisch im Lauf erfolgen. Die Maschine muss somit bei einem
Formatwechsel nicht abgestellt werden. Für das sogenannte "selective binding" können
auch sich nacheinanderfolgende unterschiedliche Formate geschnitten werden.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens und der erfindungsgemässen
Vorrichtung wird auch darin gesehen, dass eine Korrektur der Solllage und ein virtueller
Anschlag gemäss der
EP 1 166 977 A1 weiterhin möglich sind. Damit kann die Schnittgenauigkeit erhöht werden. Bei der
erfindungsgemässen Schneidvorrichtung ist eine Messvorrichtung nicht zwingend und
es kann auf einen mechanischen Anschlag verzichtet werden. Beim Schneiden können somit
die Druckerzeugnisse zwischen Oberband und Unterband festgehalten und damit präzis
geführt werden.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass beim erfindungsgemässen
Verfahren die Druckerzeugnisse jeweils im Bereich der Einlauftransportvorrichtung
festgehalten werden und dass die Phasenänderung beginnt, sobald ein Druckerzeugnis
die Einlauftransportvorrichtung verlässt. Die Phasenänderung beginnt somit dann, wenn
sich kein Druckerzeugnis im Übergabebereich zwischen Einlauf und Schneidtransport
befindet. Damit bleibt Zeit, die Phasenlage des Einlaufs gegenüber dem Jochantrieb
und der Beschnitt an dem nächsten Druckerzeugnis zu ändern. Damit ist eine Änderung
des Formates von einem Druckerzeugnis zum nachfolgenden im Bereich von beispielsweise
etwa 10-20 mm möglich.
[0008] Von einer vergleichsweise grossen Produktbreite kann für nachfolgendes Druckerzeugnis
auf eine wesentlich kleinere Produktbreite und dann bereits wieder auf die vergleichsweise
grosse Produktbreite umgestellt werden, ohne dass der Transport unterbrochen werden
müsste.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Druckerzeugnisse
in der Einlauftransportvorrichtung in Förderrichtung jeweils an einem Mitnehmer aufgestossen
werden. Insbesondere werden die Druckerzeugnisse jeweils an einem Bund an einem Mitnehmer
aufgestossen. Der zu beschneidende Bereich ist somit nachlaufend angeordnet und die
Abstände zwischen den Druckerzeugnissen in der Einlauftransportvorrichtung sind etwa
gleich.
Die Druckerzeugnisse werden zweckmässig im Bereich der Schneidtransportvorrichtung
und vorzugsweise im Bereich Einlauftransportvorrichtung zwischen einem Oberband und
einem Unterband festgehalten. Dies ermöglicht eine genaue Führung und eine entsprechend
hohe Schnittqualität.
[0010] Vorzugsweise werden die Druckerzeugnisse von der Einlauftransportvorrichtung an die
Schneidtransportvorrichtung übergeben und hierbei von beiden Transportvorrichtungen
geführt. Die beiden Transportvorrichtungen sind zum Zeitpunkt der Uebergabe mit gleichen
Geschwindigkeiten angetrieben.
[0011] Die Antriebe der Einlauftransportvorrichtung und vorzugsweise auch der Schneidtransportvorrichtung
sind dynamische Antriebe, die mit entsprechenden Motoren, beispielsweise drehwinkelgesteuerten
Synchron-Motoren versehen sind.
[0012] Die Schneidmaschine ist vorzugsweise als sogenannter Dreischneider ausgebildet. Grundsätzlich
wäre hier jedoch auch eine Schneidmaschine denkbar, die lediglich einen Schnitt, beispielsweise
einen Frontschnitt durchführt.
[0013] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Ansicht einer erfindungsgemässen Schneidmaschine,
- Fig. 2
- Bewegungskurven zweier unterschiedlicher Formate, wobei die horizontale Achse die
Position des Jochantriebs und die vertikale Achse die Position des Einlaufes angibt
und
- Fig. 3
- eine Bewegungskurve, wobei die horizontale Achse wiederum die Position des Jochantriebs
anzeigt und die vertikale Achse die Position des Schneidtransportes angibt.
[0015] Die in Figur 1 gezeigte Schneidmaschine weist eine Schneidstation 5 auf, welcher
mit einer Einlauftransportvorrichtung 2 nacheinander Druckerzeugnisse 3 zugeführt
werden. Diese Druckerzeugnisse 3 werden auf der Einlauftransportvorrichtung 2 in Richtung
des Pfeils 4 transportiert und kommen beispielsweise von einem hier nicht gezeigten
Sammelhefter. Die Druckerzeugnisse 3 sind beispielsweise Broschüren, Zeitschriften,
Kataloge, Buchblöcke und dergleichen. Sie besitzen jeweils einen vorlaufenden Bund
26, der sich quer zur Transportrichtung gemäss Pfeil 4 erstreckt. Die Druckerzeugnisse
3 sind beispielsweise am Bund 26 geheftet. Sie werden im Abstand zueinander transportiert
und werden jeweils an einem Mitnehmer 6 aufgestossen.
[0016] Die Druckerzeugnisse 3 werden nacheinander an eine Schneidtransportvorrichtung 10
der Schneidstation 5 übergeben. In dieser Schneidstation 5 werden die Druckerzeugnisse
3 mit einem Messer 12 an der Front und mit zwei Messern 13 am Kopf und am Fuss geschnitten.
Die Schneidtransportvorrichtung 10 dient zur Positionierung der zu schneidenden Druckerzeugnisse
3 und für den Transport vom Frontschnitt zum Kopf- und Fussschnitt. In der Figur 1
befindet sich ein Druckerzeugnis 3' in der Position für den Frontschnitt und ein Druckerzeugnis
3" in der Position für den Fuss- und Kopfschnitt. Das Druckerzeugnis 3'' ist an der
Front bereits geschnitten. Die Druckerzeugnisse 3, 3' und 3" können unterschiedliche
Formate und unterschiedliche Produktebreiten aufweisen. Die Formate bzw. Produktebreiten
bzw. die Daten hierzu sind beispielsweise in einer hier nicht gezeigten Druckmaschine
und/oder einem Sammelhefter gespeichert und stehen für die Steuerung der Schneidmaschine
zur Verfügung.
[0017] Die Einlauftransportvorrichtung 2 wird von einem Antrieb 1 angetrieben. Antrieb 1
besitzt zudem eine Antriebsrolle 29, um welche ein Zugmittel, bspw. Kette, Zahnriemen,
gelegt ist. Ist die Einlauftransportkette 16 angetrieben, so werden entsprechend die
Mitnehmer 6 in der Figur 1 gemäss Pfeil 4 von rechts nach links bewegt. Im Bereich
der Antriebsrolle 29 bewegen sich die Mitnehmer 6 um die Antriebsrolle 29 und damit
vom anliegen Druckerzeugnis 3 weg und nach unten. Im Wesentlichen gleichzeitig werden
die Druckerzeugnisse 3 jeweils von einem Unterband 7 und einem Oberband 8 erfasst
und mit gleicher Geschwindigkeit und in gleicher Richtung weiterbewegt. Die Druckerzeugnisse
3 werden durch das Unterband 7 und das Oberband 8 festgehalten und geführt. Das Unterband
7 und das Oberband 8 sind ebenfalls vom Antrieb 1 angetrieben. Der Antrieb 1 ist wie
erwähnt ein dynamischer Antrieb, so dass die Geschwindigkeiten der Einlauftransportkette
16, des Unterbands 7 und des Oberbands 8 jederzeit und kurzfristig geändert werden
können. Das Unterband 7 und das Oberband 8 bestehen jeweils aus mehreren nebeneinander
im Abstand angeordneten Teilbändern, so dass die Mitnehmer 6 zwischen diesen Teilbändern
hindurchfahren können. Die Einlauftransportkette 16 kann ebenfalls aus mehreren Teilbändern
bestehen.
[0018] Die Schneidtransportvorrichtung 10 weist einen separaten und ebenfalls dynamischen
Antrieb 9 mit einem Motor sowie einen Positionsgeber 40 auf. Der Antrieb erfolgt über
eine Antriebsrolle 28, die im Abstand zu einer Umlenkrolle 19 angeordnet ist. Zwischen
einem Unterband 41 und einem Oberband 42 werden die Druckerzeugnisse 3 für den Frontschnitt
positioniert und anschliessend für den Kopf- und Fussschnitt weitertransportiert.
Die Druckerzeugnisse 3 sind hierbei zwischen dem Unterband 41 und dem Oberband 42
festgehalten und geführt. Das Druckerzeugnis 3" weist einen frontseitigen Schnitt
27 auf und ist in Figur 1 für den Kopf- und Fussschnitt positioniert. In Transportrichtung
gesehen befindet sich der Bund 26 vorne und der Schnitt 27 hinten. Das Druckerzeugnis
3" befindet sich unter den beiden Messern 13, von denen in der Figur 1 lediglich das
vordere sichtbar ist. Wie das Messer 12 für den Frontschnitt sind die beiden Messer
13 an einem Joch 11 befestigt, das an einem hier nicht gezeigten Maschinengestell
gelagert und gemäss dem Doppelpfeil 14 vertikal begrenzt bewegbar ist. Zur Bewegung
des Jochs 11 ist ein dritter Antrieb 39 vorgesehen, der als dynamischer Antrieb ausgebildet
sein kann. Der Antrieb 39 ist mit einer Steuervorrichtung 40 verbunden, die ihrerseits
mit dem Antrieb 1 und dem Antrieb 9 verbunden ist.
[0019] In Transportrichtung gesehen nach dem Messer 12 ist eine Messvorrichtung 15 angeordnet,
mit welcher jeweils die Lage der Druckerzeugnisse 3 gemessen wird. Die Messvorrichtung
15 weist hierzu beispielsweise einen hier nicht näher gezeigten optischen Sensor auf.
Dieser registriert jeweils die Position der Vorderkante bzw. des Bundes 26 eines einlaufenden
Druckerzeugnisses 3 und übermittelt diese Position der Steuervorrichtung 40. Abweichungen
von der Solllage können nun durch eine Steuerung der Schneidtransportvorrichtung 10
korrigiert werden. Die Solllage kann mit Hilfe des Positionsgebers 40 korrigiert werden.
Die in Figur 1 gezeigte Solllage kann dadurch präzise auch ohne mechanischen Anschlag
erreicht werden. Es ist eine Korrektur um wenige Millimeter, beispielsweise weniger
als 5 mm möglich. Zur weiteren Offenbarung wird hierzu auf die bereits genannte
EP 1 166 977 A verwiesen. Die Messvorrichtung 15 ist für die Erfindung nicht zwingend, sie ermöglicht
aber eine höhere Schnittpräzision.
[0020] Die Einlauftransportvorrichtung 2 übergibt die Druckerzeugnisse 3 jeweils an die
Schneidtransportvorrichtung 10. Die Druckerzeugnisse 3 verlassen die Einlauftransportvorrichtung
2 bei zwei übereinander angeordneten Umlenkrollen 17 und 18 und werden dann jeweils
am Bund 26 im Bereich einer Umlenkrolle 19 und einer entsprechenden oberen Umlenkrolle
erfasst. Während des Einlaufs in die Schneidstation werden die Druckerzeugnisse 3
jeweils während einer bestimmten Zeit sowohl von der Einlauftransportvorrichtung 2
als auch von der Schneidtransportvorrichtung 10 erfasst und geführt. Die Geschwindigkeiten
dieser beiden Transportvorrichtungen 2 und 10 sind hierbei gleich. Verlässt das entsprechende
Druckerzeugnis 3 die Einlauftransportvorrichtung 2, so können die Geschwindigkeiten
der Einlauftransportvorrichtung 2 und der Schneidtransportvorrichtung 10 unabhängig
voneinander gesteuert werden. Dies ist in der Anordnung gemäss Figur 1 möglich, in
welcher das Druckerzeugnis 3' die Einlauftransportvorrichtung 2 verlassen hat und
nunmehr allein von der Schneidtransportvorrichtung 10 geführt wird. Das nachfolgende
Druckerzeugnis 3 befindet sich vollständig im Bereich der Einlauftransportvorrichtung
2. In dieser Anordnung ist eine Änderung der Phasenlage des Druckerzeugnisses 3 gegenüber
dem Antrieb 39 des Joches 11 zur Anpassung an die Formatbreite eines Druckerzeugnisses
3 möglich. Dies wird nachfolgend anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert.
[0021] In der Darstellung gemäss Figur 2 entspricht die horizontale Achse 30 der Position
des Jochantriebs 39. Bei Punkten 31 befindet sich das Joch 11 jeweils im unteren Totpunkt.
In diesen unteren Totpunkten ist das entsprechende Druckerzeugnis 3 geschnitten und
die Messer 12 und 13 werden wieder nach oben bewegt. Die vertikale Achse 32 entspricht
der Position des Antriebs 1 und damit des Einlauftransportes. An den Punkten 33 befindet
sich die vorauseilende Kante bzw. der Bund 26 des Druckerzeugnisses 3 am Anfang der
Schneidtransportvorrichtung 10. Linien 34 geben an, wo das Druckerzeugnis 3 Unterband
7 das Oberband 8 der Einlauftransportvorrichtung 2 verlassen. Eine gerade Linie 35
zeigt den Einlauftransport für ein Druckerzeugnis 3 mit einer grossen Produkte- oder
Formatbreite und eine Linie 36 den Einlauftransport für ein Druckerzeugnis 3 mit einer
kleineren Produkte- oder Formatbreite.
[0022] Eine stärkere hervorgehobene Linie 37 zeigt den Einlauftransport bei einem Wechsel
von einer grossen Formatbreite auf eine kleine Formatbreite und wieder zurück auf
eine grosse Formatbreite. In den beiden Bereichen 38 befindet sich keines der Druckerzeugnisse
3 im Übergabebereich zwischen der Einlauftransportvorrichtung 2 und der Schneidtransportvorrichtung
10. Wie ersichtlich wird in diesen Bereichen 38 die Phasenlage des Einlaufs gegenüber
dem Antrieb 39 des Jochs 11 geändert und damit die Formatbreite des nächsten zu schneidenden
Druckerzeugnisses 3 geändert. Zwischen den beiden Bereichen 38 wird ein Druckerzeugnis
3 sowohl von der Einlauftransportvorrichtung 2 als auch von der Schneidtransportvorrichtung
10 erfasst. In diesem Bereich sind die Geschwindigkeiten dieser beiden Transportvorrichtungen
gleich und es findet entsprechend keine Änderung der Phasenlage gegenüber dem Antrieb
39 statt. Für die Anpassung an die Formatbreite steht somit ein vergleichsweise kleines
Zeitfenster zur Verfügung. Es hat sich aber gezeigt, dass dieses hinreichend ist,
um bei ungeminderter Produktionsgeschwindigkeit eine Formatänderung von beispielsweise
20 mm vorzunehmen.
[0023] In der Darstellung gemäss Figur 3 zeigt die horizontale Achse 20 die Position des
Antriebs 39 des Jochs 11. Punkte 21 zeigen jeweils die Position, in welcher sich das
Joch 11 im unteren Totpunkt befindet. Die vertikale Achse 22 entspricht der Position
der Schneidtransportvorrichtung 10 bzw. des Antriebs 9. An Punkten 23 befindet sich
ein Druckerzeugnis 3' in Ruhe und in korrekter Lage für den Schnitt. In einem schraffierten
Bereich 24 wird das Druckerzeugnis 3' geschnitten. Die Linie 25 markiert den Übergang
von einem Bereich, in dem ein Druckerzeugnis 3 sowohl von der Einlauftransportvorrichtung
2 als auch von der Schneidtransportvorrichtung 10 erfasst wird. Die Lage der Linie
25 bzw. des Grenzbereichs ist abhängig von der Formatbreite des entsprechenden Druckerzeugnisses
3. In diesem Bereich besitzt die Einlauftransportvorrichtung 2 die gleiche Geschwindigkeit
wie die Schneidtransportvorrichtung 10. Nach der Linie 25 gemäss Figur 3 hat das genannte
Druckerzeugnis 3 das Unterband 7 und das Oberband 8 verlassen. In diesem Bereich kann
nun bis zur Ruhelage und somit bis zur Sollposition des Druckerzeugnisses 3 die Phasenlage
gegenüber dem Antrieb 39 geändert werden.
[0024] Die Erfindung ermöglicht für den Postversand eine routengerechte Produktion. Die
Druckerzeugnisse werden hierbei so hergestellt und verpackt, wie sie später von der
Post verteilt werden.
Unterschiedliche Druckerzeugnisse, die für den selben Adressaten bestimmt sind, können
direkt hintereinander auf der gleichen Maschine produziert werden.
1. Verfahren zum selbsttätigen Beschneiden von Druckerzeugnissen (3), wie beispielsweise
Broschüren, Zeitschriften, Kataloge und Buchblöcke in einer Schneidmaschine, die wenigstens
eine Schneidstation (5) aufweist, die an einem vertikal bewegbaren Joch (11) wenigstens
ein Messer (12, 13) besitzt, wobei die Druckerzeugnisse (3) mit einer Einlauftransportvorrichtung
(2) nacheinander der Schneidstation (5) zugeführt und mit einer Schneidtransportvorrichtung
(10) in der Schneidstation (5) zu einer vorbestimmten Schneidposition transportiert
werden, dadurch gekennzeichnet, dass zum Beschneiden der Druckerzeugnisse (3) die Phasenlage der Einlauftransportvorrichtung
(2) gegenüber einem Antrieb (39) des Jochs (11) jeweils an die in Förderrichtung sich
erstreckende Formatbreite des Druckerzeugnisses angepasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aenderung der Phasenlage bei sich folgenden Druckerzeugnissen (3) unterschiedlicher
Formatbreite erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aenderung der Phasenlage durch ein die Einlauftransportvorrichtung (2) verlassendes
Druckerzeugnis (3) gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugnisse (3) in der Einlauftransportvorrichtung (2) in Förderrichtung
jeweils an einem Mitnehmer (6) aufgestossen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugnisse (3', 3'') im Bereich der Schneidtransportvorrichtung (10) zwischen
umlaufenden Bändern (41, 42) geführt sind.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugnisse (3) von der Einlauftransportvorrichtung (2) an die Schneidtransportvorrichtung
(10) mit konstanter Geschwindigkeit übergeben werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Schneidtransportvorrichtung (10) die Lage der Druckerzeugnisse (3)
gemessen und die Lage gegebenenfalls durch eine auf die Schneidtransportvorrichtung
(10) einwirkende Steuerung korrigiert wird.
8. Schneidmaschine zum Beschneiden von Druckerzeugnissen (3), wie beispielsweise Broschüren,
Zeitschriften, Kataloge und Buchblöcke, mit wenigstens einer Schneidstation (5), die
an einem Joch (11) wenigstens ein Messer (12, 13) aufweist, mit einer Einlauftransportvorrichtung
(2) zum Zuführen der Druckerzeugnisse (3) zur Schneidstation (5), mit einer Schneidtransportvorrichtung
(10), mit welcher die Druckerzeugnisse (3) in der Schneidstation (5) transportiert
werden, mit Antriebsmitteln (1, 9, 39) für das Joch (11) der Schneidstation (5), die
Einlauftransportvorrichtung (2) und die Schneidtransportvorrichtung (10) und einer
Steuervorrichtung (40), dadurch gekennzeichnet, dass zum Beschneiden der Druckerzeugnisse (3) die Phasenlage der Einlauftransportvorrichtung
(2) gegenüber einem Antrieb (39) des Jochs (11) verstellbar ist.
9. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Messer (12) sich quer zur Transportrichtung (4) der Druckerzeugnisse
(3) erstreckt.
10. Maschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlauftransportvorrichtung (2) und das Joch (11) jeweils mit einem separaten
Antrieb (1, 39) ausgebildet sind.
11. Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der Antrieb (1) der Einlauftransportvorrichtung (2) mit einem drehwinkelgesteuerten
Antriebsmotor versehen ist.
12. Maschine nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass am Joch (11) ein Messer (12) für den Frontschnitt und zwei Messer (13) für Kopf-
und Fussschnitt angeordnet sind, so dass mit einem Hub an einem Druckerzeugnis (3')
ein Frontschnitt und an einem weiteren Druckerzeugnis (3'') ein Kopfsowie ein Fussschnitt
durchführbar sind.
13. Maschine nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Schneidtransportvorrichtung (10) eine Messvorrichtung (15) angeordnet
ist, mit welcher die Lage eines zu schneidenden Druckerzeugnisses (3') messbar ist.
14. Maschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidtransportvorrichtung (10) durch die Messvorrichtung (15) so gesteuert
ist, dass Abweichungen zur Solllage des zu schneidenden Druckerzeugnisses (3') korrigierbar
sind.
15. Maschine nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (1) der Einlauftransportvorrichtung (2), und der Antrieb (9) der Schneidtransportvorrichtung
(10) jeweils einen Synchron-Servomotor aufweisen.
16. Maschine nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlauftransportvorrichtung (2) ein Oberband (8) und ein Unterband (7) aufweist
und dass die Druckerzeugnisse (3) zur Übergabe an die Schneidtransportvorrichtung
(10) jeweils zwischen diesen beiden Bändern (8, 7) geführt werden.