[0001] Kontinuierlich arbeitende Tintenstrahldrucker werden seit vielen Jahren industriell
zur Kennzeichnung von unterschiedlichsten Produkten eingesetzt. Generell lassen sich
technisch hier zwei Varianten unterscheiden, denen jedoch das gleiche Prinzip zugrunde
liegt, der einstrahlige kontinuierlich arbeitende Tintenstrahldrucker und der mehrstrahlig
kontinuierlich arbeitende Tintenstrahldrucker.
[0002] Das gemeinsame Arbeitsprinzip liegt darin, dass eine zu verdruckende Tinte aus einem
Vorratsbehälter über Pumpen mit Überdruck in eine Druckkammer im eigentlichen Druckkopf
gefördert wird, die eine Düse aufweist. Die Düse hat hierbei einen Öffnungsdurchmesser
im Bereich von 30µ bis 200µm. Aus der Düse tritt nun der Tintenstrahl zunächst als
kontinuierlicher Tintenstrahl aus, was jedoch für eine Beschriftung unzweckmäßig ist,
da die hierbei erzeugten Schriftzeichen in dieser Art der Beschriftung aus einzelnen
Punkten beziehungsweise einzelnen Tintentropfen aufgebaut sind.
[0003] Um den Tintenstrahl in einzelne gleichartige Tintentropfen und somit in einen Tintentropfenstrahl
zu zerlegen, ist an der Druckkammer ein Modulationselement angebracht, das Druckschwankungen
in dem austretenden Tintenstrahl erzeugt, so dass dieser nach dem Austritt aus der
Düse in einzelne gleichartige Tintentropfen aufbricht.
[0004] Kurz vor dem Abreißen der Tintentropfen werden diese jeweils mit einer individuellen
elektrischen Ladung versehen, wobei die Höhe der Ladung von der gewünschten Auftreffposition
auf dem zu beschriftenden Produkt abhängt. Um dies zu gewährleisten, weist die Tinte
eine geringe elektrische Leitfähigkeit auf.
[0005] Auf ihrem zunächst geradlinigen Flug treten die elektrisch geladenen Tintentropfen
in das elektrostatische Feld eines Plattenkondensators ein und werden je nach ihrer
individuellen Ladung mehr oder weniger aus ihrer geradlinigen Bewegung abgelenkt und
fliegen nach dem Verlassen des elektrostatischen Feldes unter einem ladungsabhängigen
bestimmten Winkel zu ihrer ursprünglichen Flugbahn weiter. Mit diesem Prinzip können
unterschiedliche Auftreffpositionen auf einer zu beschriftenden Oberfläche mit einzelnen
Tintentropfen angewählt werden, wobei dies nur in einer Ablenkrichtung erfolgt.
[0006] Zum Ausblenden einzelner Tropfen aus dem Schriftbild oder wenn nicht gedruckt werden
soll erhalten die Tintentropfen eine bestimmte Ladung oder bleiben ungeladen, so dass
sie nach dem Austritt aus dem elektrostatischen Feld des Plattenkondensators in ein
Auffangrohr treffen, von wo sie in den Tintentank zurückgepumpt werden. Dadurch zirkuliert
die Tinte im System im Kreis, was zu der Bezeichnung kontinuierlich arbeitender Tintenstrahldrucker
geführt hat.
[0007] Werden hohe Schreibgeschwindigkeiten bei einer gleichzeitig hohen Schriftqualität
gefordert, so muss hierfür eine sehr hohe Anzahl an Tintentropfen erzeugt und zur
Verfügung gestellt werden. Gängige Tintenstrahldrucker erzeugen so Tintentropfen mit
Frequenzen bis zu 150kHz, was allerdings für hohe Schreibgeschwindigkeiten und gleichzeitig
hohe Schriftqualität nicht ausreichend ist.
[0008] Wird beispielsweise für eine Beschriftung eine Punktmatrix von 7 x 5 Punkten zugrunde
gelegt, so muss, um entsprechend Abstand zwischen den Zeichen zu erhalten, eine Matrix
von 8 x 6 Punkten adressiert werden. Eine typische Arbeitsfrequenz eines Tintenstrahldruckers
liegt beispielsweise bei 120 kHz, so dass sich rechnerisch eine Zeichenfrequenz von
2500 Zeichen pro Sekunde ergibt.
[0009] Für eine qualitativ hochwertige Beschriftung können jedoch nicht alle zur Verfügung
stehenden Tropfen verwendet werden, da sich die Tropfen aufgrund ihrer unterschiedlichen
Ladungen und der während ihres Fluges entstehenden Luftwirbel gegenseitig in ihrer
Flugbahn beeinflussen, so dass etwa effektiv ein Drittel der zur Verfügung stehenden
Tropfen tatsächlich genutzt werden kann.
[0010] Es muss stets ein Kompromiss zwischen hoher Druckgeschwindigkeit und Druckqualität
geschlossen werden, der naturgemäß unbefriedigend ist. Aufgrund der rheologischen
Eigenschaften der verwendeten Tinten und der eingesetzten elektromechanischen Eigenschaften
der Modulationselemente, deren elektromechanischer Kopplung ihrer induzierten Energie
in die Tinte und den einsetzbaren Düsendurchmessern ist es zudem nicht möglich, die
maximale Tropfenfrequenz und damit die Druckgeschwindigkeit signifikant zu steigern.
[0011] In der genannten zweiten Anordnung existieren mehrere Düsen, aus denen gleichzeitig
Tintenstrahlen treten, deren einzelne Tropfen jedes Strahles individuell geladen werden
können. Es werden hier jedoch nur zwei Ladungszustände erzeugt, die den Tropfen entweder
in das jeweilige Fangrohr treffen lassen oder auf eine bestimmte feste Position der
zu beschriftenden Oberfläche des Produktes.
[0012] Dadurch, dass hier eine Vielzahl von Düsen gleichzeitig betrieben werden und diese
in einer Linie angeordnet sind, lassen sich so senkrechte Linien eines Zeichens parallel
ansteuern und nicht wie in der ersten Variante seriell, was eine erhebliche Geschwindigkeitssteigerung
bedeutet. Allerdings gelten auch hier die oben genannten Einschränkungen hinsichtlich
der maximalen Tropfenfrequenz. Nachteilig ist weiterhin, dass lediglich eine feste
Anzahl von adressierbaren Positionen entsprechend der Anzahl der zur Verfügung stehenden
Düsen adressiert werden kann.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereit zu stellen,
mit denen es möglich ist, eine signifikante Steigerung der Druckgeschwindigkeit zu
erreichen ohne eine Verschlechterung der Druckqualität in Kauf nehmen zu müssen.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungemäß dadurch gelöst, dass zur Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit
eines kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckers die Anzahl der für den Druckprozess
zur Verfügung stehenden Tintentropfen erhöht, insbesondere vervielfacht wird.
[0015] Erreicht wird dies erfindungemäß dadurch, dass die Tintentropfen von wenigstens zwei
separat erzeugten Tintentropfenstrahlen zu einem Tintentropfenstrahl vereinigt werden,
insbesondere derart, dass der vereinigte Tintentropfenstrahl die Tintentropfen der
jeweiligen separaten Tintentropfenstrahlen vollständig umfasst. Die Ablenkung der
zu einem Tintentropfenstrahl vereinigten Tintentropfen zur Erzeugung eines Schriftbildes
kann dann z.B. wie im Stand der Technik bekannt erfolgen oder allgemein mittels geeigneter
Ablenkmaßnahmen.
[0016] In bevorzugter Ausführung kann dies dadurch erreicht werden, dass die Tintentropfen
der separat erzeugten Tintentropfenstrahlen jeweils mit einer elektrischen Ladung
aufgeladen werden und durch Ablenkung in wenigstens einem elektrischen, insbesondere
elektrostatischen Feld zu einem einzigen Tintentropfenstrahl vereinigt werden. Beispielsweise
kann hierfür eine Vorrichtung, z.B. ein Druckkopf eines kontinuierlich arbeitenden
Tintenstrahldruckers wenigstens zwei Druckkammern zur Erzeugung je eines separaten
Tintentropfenstrahls mit elektrisch geladenen Tintentropfen und eine Elektrodenanordnung
umfassen, mittels der die separaten Tintentropfenstrahlen zu einem Tintentropfenstrahl
vereinigbar sind. Nach einer solchen Druckkammer kann dafür in Tropfenflugrichtung
eine Ladeelektrodenanordnung angeordnet sein, um die Tintentropfen mit einer elektrischen
Ladung aufzuladen, insbesondere jeden Tintentropfen mit der gleichen Ladung. So können
die Tintentropfen in einem separaten Tintentropfenstrahl alle die gleiche Ladung erhalten,
wobei die Ladung bei Tropfen von unterschiedlichen Strahlen gleich oder unterschiedlich
sein können.
[0017] Konstruktiv vorteilhaft kann eine Vereinigung der Tintentropfen zu einem einzigen
Tintentropfenstrahl dadurch erfolgen, dass die separaten Tintentropfenstrahien vor
der Ablenkung jeweils in einem Winkel zueinander angeordnet sind, z.B. dadurch dass
die Druckkammern unter einem Winkel zueinander derart ausgerichtet sind, dass die
nicht abgelenkten separaten Tintentropfenstrahlen einander schneiden, z.B. alle in
einem gemeinsamen Schnittpunkt schneiden. Hierdurch wird es besonders einfach, die
einzelnen Tintentropfen eines jeden separaten Tintentropfenstrahles abzulenken und
insbesondere asymptotisch an eine gemeinsame Flugbahn anzunähern, wodurch sich ein
vereinigter Tintentropfenstrahl ausbildet. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass zumindest
ein Tintentropfenstrahl schon bei der Erzeugung dieselbe Flugbahn aufweist, wie der
vereinigte Tintentropfenstrahl, also mit diesem koaxial ist.
[0018] Um eine gleichmäßige Vereinigung der Tintentropfen aus den einzelnen Strahlen innerhalb
des vereinigten Tintentropfenstrahls zu gewährleisten, also insbesondere einen äquidistanten
Abstand zueinander, kann es vorgesehen sein, dass die Tintentropfen der separaten
Tintentropfenstrahlen phasenverschoben zueinander zu einem gemeinsamen Tintentropfenstrahl
vereinigt werden, insbesondere bei gleicher Folgefrequenz. Hierbei kann die Phasenverschiebung
erzeugt werden durch eine zeitlich phasenverschobene elektronische Ansteuerung von
separaten jeweils Tintentropfen erzeugenden Druckkammern und/oder durch räumliche
Verschiebung einer Druckkammer entlang der Richtung eines separaten Tintentropfenstrahls.
[0019] Um dies zu gewährleisten können die Modulationselemente der wenigstens zwei Druckkammern
bevorzugt mit der gleichen Frequenz betrieben werden, so dass direkt mit den Druckkammern
die aus den wenigstens zwei Druckkammern austretenden Tintentropfen zeitlich und räumlich
phasenversetzt zueinander erzeugbar sind, insbesondere durch eine Einstellbarkeit
und/oder Phasenverschiebbarkeit der Anregungsfrequenz der Modulationselemente der
wenigstens zwei Druckkammern.
[0020] Um einen äquidistanten Abstand zu erzielen kann dann die Phasenverschiebung der Tintentropfen
zwischen zwei separaten Tintentropfenstrahlen zu 360°/n gewählt werden, wobei n die
Anzahl der separaten Tintentropfenstrahien ist.
[0021] In der konstruktiven Ausgestaltung kann die Ablenkung der separaten Tintentropfenstrahlen
zu einem vereinigten Tintentropfenstrahl bevorzugt mittels einer Elektrodenanordnung
durchgeführt werden, die durch wenigstens ein elektrisches Feld, insbesondere ein
elektrostatisches Feld auf wenigstens zwei separate Tintentropfenstrahlen wirkt und
feldfrei ist im Bereich der vereinigten Tintentropfenstrahlen. So wird eine Einflussnahme
auf den vereinigten Tintentropfenstrahl vermieden.
[0022] Beispielweise kann eine Elektrodenanordnung zur Vereinigung von zwei separaten Tintentropfenstrahlen
gebildet sein durch eine erste Elektrode und eine zweite Elektrode zwischen denen
eine dritte Elektrode angeordnet ist, wobei ein erster separater Tintentropfenstrahl
zwischen erster und dritter und ein zweiter Tintentropfenstrahl zwischen zweiter und
dritter Elektrode verläuft. Hierbei können die erste und zweite Elektrode gleiches
elektrisches Potential aufweisen, welches zur dritten Elektrode unterschiedlich ist,
welche z.B. geerdet sein kann.
[0023] Da sich die Tintentropfen noch in der Elektrodenanordnung zu einem Strahl vereinigen,
wird die Konstruktion bevorzugt so gewählt, dass die dritte Elektrode in Tropfenflugrichtung
zwischen der ersten und zweiten Elektrode derart angeordnet ist, dass sie in Flugrichtung
eher endet. Hierdurch ergibt sich hinter der dritten Elektrode der bevorzugte feldfreie
Raum, weil sich erste und zweite Elektrode mit demselben Potential gegenüber liegen.
[0024] In einer Ausführung des Verfahren bzw. der Vorrichtung kann es auch vorgesehen sein,
dass wenigstens einer der separaten Tintentropfenstrahlen feldfrei durch eine Elektrodenanordnung
zur Ablenkung wenigstens eines anderen separaten Tintentropfenstrahles geführt wird,
insbesondere wobei der feldfrei geführte Tintentropfenstrahl kollinear bzw. koaxial
zum vereinigten Tintentropfenstrahl erzeugt wird. So kann bei zwei zu vereinenden
Tintentropfenstrahlen einer der separaten Tintentropfenstrahlen insbesondere asymptotisch
an den anderen angenähert werden oder es können z.B. zwei separate Tintentropfenstrahlen
insbesondere asymptotisch von beiden Seiten an einen dritten separaten Tintentropfenstrahl
angenähert werden.
[0025] Hierfür kann es z.B. bei der vorgenannten Ausführung der Elektrodenanordnung vorgesehen
sein, dass durch die dritte Elektrode der dritte separate Tintentropfenstrahl verläuft,
der durch die Elektrode feldfrei verläuft und kollinear bzw. koaxial angeordnet ist
zum vereinigten Tintentropfenstrahl.
[0026] In der Konstruktion kann die Formgestaltung der einzelnen Elektroden derart sein,
dass die zu den Tropfen weisenden Elektrodenflächen hinsichtlich der Oberfläche an
die sich ändernde Flugbahn der Tropfen angepasst sind. In einem solchen Fall ist insbesondere
die zwischen den beiden äußeren Elektroden angeordnete dritte Elektrode in Flugrichtung
der Tropfen verjüngend ausgebildet, insbesondere nichtlinear verjüngend.
[0027] Für eine weitere Stabilisierung kann es bei allen Ausführungen vorgesehen sein, dass
der Elektrodenanordnung zur Vereinigung der separaten Tintentropfenstrahlen eine weitere
Elektrodenanordnung zur Stabilisierung der Flugbahnen der einzelnen Tintentropfen
des vereinigten Tintentropfenstrahls nachgeschaltet ist.
[0028] Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass eine Vereinigung von mehreren separaten
Tintentropfenstrahlen nicht zwingend in einem einzigen Schritt erfolgen muss. Es kann
auch vorgesehen sein, dass Gruppen von separaten Tintentropfenstrahlen zu je einem
Tintentropfenstrahl vereinigt werden, die ihrerseits erneut vereinigt werden. Dies
erfolgt dann jeweils durch die vorgenannten Elektrodenanordnungen, wobei zwischen
aufeinander folgenden Elektrodenanordnungen zur Vereinigung ggfs. noch Elektrodenanordnungen
zur zusätzlichen Ablenkung der Tropfen angeordnet sein können.
[0029] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den nachfolgenden Figuren dargestellt,
es zeigen:
- Figur 1:
- einen erfindungemäßen Druckkopf zur Vereinigung zweier separater Tintentropfenstrahlen
in einer Elektrodenanordnung;
- Figur 2:
- eine Anordnung gemäß Figur 1 mit nachgeschalteter Elektrodenanordnung zur Stabilisierung;
- Figur 3:
- einen erfindungemäßen Druckkopf zur Vereinigung von drei separaten Tintentropfenstrahlen
in einer Elektrodenanordnung;
[0030] Figur 1 zeigt, dass erfindungsgemäß zusätzlich zu der Druckkammer 1 im Schreibkopf
eines kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckers wenigstens eine weitere im wesentlichen
gleiche Druckkammer 2 vorgesehen ist, mit der Aufgabe in die Lücken zwischen den ausgestoßenen
Tintentropfen 11, die von der Druckkammer 1 ausgestoßen werden, weitere Tintentropfen
12 einzufügen, um damit die Anzahl der zur Verfügung stehenden Tintentropfen 13 zu
verdoppeln oder je nach Anzahl der verwendeten Druckkammern zu vervielfachen.
[0031] Über Tintenzuleitungen 1a und 2a wird aus einem nicht dargestellten Tintenbehälter
Tinte in die Druckkammern 1 und 2 über nicht dargestellte Pumpen gefördert. Am Ende
der jeweiligen Druckkammer 1 und 2 befindet sich eine Düsenöffnung 1b und 2b, aus
der die Tinte aus der Druckkammer austritt.
[0032] Über die Modulationseinrichtungen 8 und 9 wird der Tintendruck im Inneren der Druckkammern
1 und 2 so moduliert, dass der zunächst kontinuierliche Tintenstrahl kurz nach dem
Austreten aus der Düsenöffnung in einzelne Tintentropfen 11 und 12 aufbricht. Kurz
vor dem Aufbrechen werden die einzelnen Tintentropfen 11 und 12 der jeweiligen Tintenstrahlen
11a und 12a über die Ladeelektroden 3 und 4 jeweils mit einer elektrischen Ladung
versehen.
[0033] Die Modulationseinrichtungen 8 und 9 zur Erzeugung der einzelnen Tintentropfen 11
und 12 der jeweiligen Druckammern 1 und 2 werden dabei von einem gemeinsamen Oszillator
100 angeregt und arbeiten in dieser Ausführung über einen Phasenschieber 101 zueinander
phasenversetzt, bevorzugt um 360°/n, wobei n die Anzahl der eingesetzten Druckkammern
bezeichnet.
[0034] Werden beispielsweise insgesamt zwei Druckkammern verwendet, wie es Figur 1 zeigt,
so arbeiten die Druckkammern vorzugsweise um 180° phasenversetzt, wodurch die ausgestoßenen
Tropfen 11 der Druckkammer 1 zu den ausgestoßenen Tropfen 12 der Druckkammer 2 um
eine halbe Wellenlänge der Anregungsfrequenz zeitlich und räumlich versetzt aus den
jeweiligen Düsen 1b und 2b ausgestoßen werden.
[0035] Die aus jeder Druckkammer 1 und 2 ausgestoßenen Tropfen 11 und 12 werden wie bereits
beschrieben in bekannter Weise mittels einer vor jeder der Druckkammern 1 und 2 sich
befindenden Ladeeinrichtung 3 und 4 mit einer elektrischen Ladung versehen, wobei
erfindungsgemäß jeder ausgestoßene Tropfen einer Düsenkammer 1 oder 2 die gleiche
elektrische Ladung erhält. Hierbei können die Ladungen der unterschiedlichen Druckkammern
1 oder 2 je nach Erfordernis unterschiedlich oder gleich sein.
[0036] Um die Tintentropfen 11 und 12 der jeweiligen Tintentropfenstrahlen 11a und 12a in
einen gemeinsamen Tintentropfenstrahl 14a zu vereinigen, ist es vorgesehen, dass die
Druckkammern 1 und 2 zueinander eine geometrischen Neigung mit einem Winkel 2*Alpha
aufweisen, wodurch sich die Flugbahnen 11b und 12b der ausgestoßenen Tintentropfen
11 und 12 zunächst in einem geometrischen Schnittpunkt treffen würden.
[0037] Die Tintentropfen 11 und 12 gelangen auf ihrem Flug nachfolgend in eine Elektrodenanordnung
29, wobei die Tropfen 11 und 12 jeweils ein elektrisches Feld 30a beziehungsweise
31a passieren, das mittels der auf unterschiedlichen elektrischen Potentialen liegenden
Elektroden 30, 31 und 32 aufgebaut ist.
[0038] Entsprechend der Höhe der Potentiale und der Polaritäten der jeweiligen Elektroden
30, 31 und 32 ergibt sich zwischen den Elektrodenpaaren 30 und 32 beziehungsweise
31 und 32 ein elektrisches Feld, wodurch die elektrisch geladenen Tintentropfen 11
beziehungsweise 12 von ihren ursprünglichen Flugbahnen 11a und 12a in neue Flugbahnen
11b und 12b ablenkt.
[0039] Bei einer geeigneten geometrischen Ausbildung der Elektroden 30, 31 und 32 und einer
geeigneten Höhe der elektrischen Potentiale der jeweiligen Elektroden ist es so möglich,
die neuen abgelenkten Flugbahnen 11b und 12b zu einer gemeinsamen Flugbahn 14a zu
vereinigen, so dass sich ein vereinigter Tintentropfenstrahl bildet.
[0040] Insbesondere kann es zweckmäßig sein, wenn die Elektroden 30 und 31 auf gleichem
Potential liegen, so dass die in die neue Flugbahn 14a gelenkten Tropfen 14 in dem
Raum 33 zwischen den Elektroden 30 und 31 keine Ablenkkräfte aufgrund von Potentialdifferenzen
zwischen den Elektroden 30 und 31 erfahren, da hier in diesem Fall das elektrische
Feld zu Null wird. Um einen gleichmäßigen Abstand der einzelnen Tintentropfen 14 des
so gebildeten neuen Tintentropfenstrahls 14a zueinander zu gewährleisten ist es zweckmäßig,
den Phasenschieber 101 einstellbar auszuführen.
[0041] In einer weiteren Ausführung, wie in Figur 2 schematisch dargestellt, kann es zweckmäßig
sein, der Elektrodenanordnung 29 eine weitere Elektrode 35 nachzuschalten, die z.B.
durch eine Isolationsschicht 36 oder durch einen Abstand von der Elektrodenanordnung
29 getrennt ist und auf einem zu den Elektroden 30 und 31 unterschiedlichen Potential
liegt und zudem die gleiche Polarität wie die Ladungen der Tintentropfen 14 aufweist,
um so eventuell vorhandene Abweichungen der Flugbahnen der einzelnen Tintentropfen
14 von der gewünschten Flugbahn 14a zu korrigieren.
[0042] In einer weiteren Ausführung, wie in Figur 3 dargestellt, ist es vorgesehen, drei
Druckkammern 1, 2 und 5 zu verwenden, deren jeweilige Tintentropfenstrahlen 11a, 12a
und 13a mittels einer Elektrodenanordnung 40 zu einem gemeinsamen Tintentropfenstrahl
vereinigt werden.
[0043] Dazu werden die Modulationselemente 8, 9 und 10 von einem gemeinsamen Oszillator
100 angeregt und arbeiten zueinander über die Phasenschieber 101 und 102 zueinander
phasenversetzt, so dass die Tintentropfen 11, 12 und 13 zeitlich und räumlich zueinander
aus den Druckkammern 1,2 und 5 ausgestoßen werden.
[0044] Die in Figur 3 dargestellte Anordnung arbeitet dabei so, dass die Elektrode 42 eine
zentrale Bohrung 44 aufweist, durch die der Tintenstrahl 13a in die Elektrodenanordnung
40 eintritt und sich innerhalb der Elektrodenanordnung 40 mit den beiden anderen Tintenstrahlen
11 und 12 zu dem austretenden Tintenstrahl 14 vereinigt.
[0045] Dadurch, dass der Tintenstrahl 13a in der Bohrung 44 innerhalb der Elektrode 42 verläuft,
wirken auf die geladenen Tintentropfen 13 keine elektrostatischen Kräfte und die Tintentropfen
werden nicht von ihrer ursprünglichen Flugbahn 13b abgelenkt. Nach dem Austreten der
Tintentropfen aus der Bohrung 44 der Elektrode 42 gelangen die Tintentropfen 13 in
den Bereich zwischen den Elektroden 41 und 43, deren elektrisches Potential zweckmäßigerweise
gleich ist. Dadurch wirkt keine Kraft auf die Tintentropfen 13 quer zu ihrer Flugrichtung,
so dass diese ihre Flugbahn 13b beibehalten.
[0046] Die Ablenkung der benachbarten Tintentropfenstrahlen 11a und 12a erfolgt wie bereits
oben geschildert derart, dass sich in dem Bereich 45 alle Teilstrahlen zu einem gemeinsamen
Tintentropfenstrahl 14 vereinigen und alle Tintentropfen dieselbe Flugbahn 14b aufweisen.
Um einen gleichmäßigen Abstand der einzelnen Tintentropfen 14 des so gebildeten neuen
Tintentropfenstrahls 14a zueinander zu gewährleisten ist es zweckmäßig, die Phasenschieber
101 und 102 einstellbar auszuführen.
1. Verfahren zur Erhöhung der Tintentropfenanzahl in einem Tintentropfenstrahl eines
kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckers dadurch gekennzeichnet, dass die Tintentropfen (11,12,13) von wenigstens zwei separat erzeugten Tintentropfenstrahlen
(11a, 12a, 13a) zu einem Tintentropfenstrahl (14a) vereinigt werden, insbesondere
derart, dass der vereinigte Tintentropfenstrahl (14a) die Tintentropfen (11,12,13)
der jeweiligen separaten Tintentropfenstrahlen (11a,12a,13a) umfasst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tintentropfen (11,12,13) der separat erzeugten Tintentropfenstrahlen (11a,12a,13a)
jeweils mit einer elektrischen Ladung aufgeladen werden und durch Ablenkung in wenigstens
einem elektrischen, insbesondere elektrostatischen Feld (30a, 31a) zu einem-einzigen
Tintentropfenstrahl (14a) vereinigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tintentropfen (11,12,13) in einem separaten Tintentropfenstrahl (11a, 12a, 13a)
alle die gleiche Ladung erhalten.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die separaten Tintentropfenstrahlen (11a, 12a, 13a) vor der Ablenkung jeweils in
einem Winkel zueinander angeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Tintentropfen (11,12, 13) der separaten Tintentropfenstrahlen (11a,12a,13a) phasenverschoben
zueinander zu einem Tintentropfenstrahl (14a) vereinigt werden, insbesondere bei gleicher
Folgefrequenz.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Phasenverschiebung erzeugt wird durch eine zeitlich phasenverschobene elektronische
Ansteuerung von separate Tintentropfen (11,12,13) erzeugenden Druckkammern (1,2,3)
und/oder durch räumliche Verschiebung einer Druckkammer (1,2,3) entlang der Richtung
wenigstens eines separaten Tintentropfenstrahls (11a,12a,13a).
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Phasenverschiebung der Tintentropfen (11,12,13) zwischen zwei separaten Tintentropfenstrahlen
(11a,12a,13a) zu 360°/n gewählt wird, wobei n die Anzahl der separaten Tintentropfenstrahlen
(11a,12a,13a) ist.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablenkung der separaten Tintentropfenstrahlen (11a,12a,13a) zu einem vereinigten
Tintentropfenstrahl (14a) mittels einer Elektrodenanordnung (30,31,32) durchgeführt
wird, die durch wenigstens ein elektrisches Feld (30a, 31a), insbesondere ein elektrostatisches
Feld auf wenigstens zwei separate Tintentropfenstrahlen (11a,12a,13a) wirkt und feldfrei
ist im Bereich der vereinigten Tintentropfenstrahles (14a).
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der separaten Tintentropfenstrahlen (13) feldfrei durch eine Elektrodenanordnung
(41,42,43) zur Ablenkung wenigstens eines anderen separaten Tintentropfenstrahles
(11a,12a) geführt wird, insbesondere wobei der feldfrei geführte Tintentropfenstrahl
(13a) koaxial zum vereinigten Tintentropfenstrahl (14a) erzeugt wird.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Gruppen von separaten Tintentropfenstrahlen zu je einem Tintentropfenstrahl vereinigt
werden, die ihrerseits erneut vereinigt werden.
11. Vorrichtung zur Erzeugung eines Tintentropfenstrahls eines kontinuierlich arbeitenden
Tintenstrahldruckers, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorherigen Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens zwei Druckkammern (1,2,5) zur Erzeugung je eines separaten Tintentropfenstrahls
(11a,12a,13a) mit elektrisch geladenen Tintentropfen (11,12,13) und eine Elektrodenanordnung
(30, 31, 32 / 41, 42, 43)) umfasst, mittels der die separaten Tintentropfenstrahlen
(11a,12a,13a) zu einem Tintentropfenstrahl (14a) vereinigbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammern (1,2,5) unter einem Winkel zueinander derart ausgerichtet sind,
dass die nicht abgelenkten separaten Tintentropfenstrahlen (11a,12a,13a) einander
in einem gemeinsamen Schnittpunkt schneiden.
13. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Modulationselemente (8,10) der wenigstens zwei Druckkammern (1, 2, 5) mit der gleichen
Frequenz betrieben sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den wenigstens zwei Druckkammern (1, 2, 5) austretenden Tintentropfen (11,12,13)
zeitlich und räumlich phasenversetzt zueinander erzeugbar sind, insbesondere durch
eine Einstellbarkeit und/oder Phasenverschiebbarkeit der Anregungsfrequenz der Modulationselemente
der wenigstens zwei Druckkammern (1,2,5).
15. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Tropfenflugrichtung nach einer Druckkammer (1,2,5) eine Ladeelektrodenanordnung
(3, 4, 6) angeordnet ist, um die Tintentropfen (11,12,13) mit einer elektrischen Ladung
aufzuladen, insbesondere jeden Tintentropfen (11,12,13) mit dergleichen Ladung.
16. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens eine Elektrodenanordnung (30, 31, 32/41, 42, 43), insbesondere Plattenkondensatoranordnung
aufweist, mittels der wenigstens ein separater Tintentropfenstrahl (11a) derart ablenkbar
ist, dass er sich mit wenigstens einem weiteren separaten Tintentropfenstrahl (12a)
zu einem Tintentropfenstrahl (14a) vereinigt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Elektrodenanordnung (30, 31, 32 / 41,42, 43)zur Vereinigung von zwei separaten
Tintentropfenstrahlen (11a, 12a, 13a) gebildet wird durch eine erste Elektrode (30,
43) und eine zweite Elektrode (31, 41) zwischen denen eine dritte Elektrode (32, 42)
angeordnet ist, wobei ein erster separater Tintentropfenstrahl (11a) zwischen erster
und dritter und ein zweiter Tintentropfenstrahl (12a) zwischen zweiter und dritter
Elektrode verläuft.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Elektrode gleiches elektrisches Potential aufweisen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Elektrode (32, 42) in Tropfenflugrichtung zwischen der ersten und zweiten
Elektrode derart angeordnet ist, dass sie in Flugrichtung eher endet.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass durch die dritte Elektrode (42) ein dritter separater Tintentropfenstrahl (13a) verläuft,
der durch die Elektrode (42) feldfrei verläuft und koaxial angeordnet ist zum vereinigten
Tintentropfenstrahl (14a).
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenanordnung (30,31,32) zur Vereinigung der separaten Tintentropfenstrahlen
(11a, 12a, 13a) eine weitere Elektrodenanordnung (35) zur Stabilisierung der Flugbahnen
der einzelnen Tintentropfen (14) des vereinigten Tintentropfenstrahls (14a) nachgeschaltet
ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Druckkopf eines kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckers bildet.