(19)
(11) EP 1 832 489 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.2007  Patentblatt  2007/37

(21) Anmeldenummer: 06004621.6

(22) Anmeldetag:  07.03.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B61B 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(71) Anmelder: Leopoldseder, Yuri
85716 Unterschleissheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Leopoldseder, Yuri
    85716 Unterschleissheim (DE)

(74) Vertreter: Schaich, Axel 
Dr. Wiedemann & Schaich, Patentanwälte, Josephsburgstrasse 88a
81673 München
81673 München (DE)

   


(54) Kraftaufnahmevorrichtung zur Entlastung eines Körpers von Kräften bei Benutzung von Zugeinrichtungen


(57) Es wird eine Kraftaufnahmevorrichtung zur Entlastung eines Körpers von Zugkräften während eines Transports desselben mittels einer externen Zugeinrichtung beschrieben, mit einem gurtförmigen ersten Abschnitt (1; 1a, 1b), der in einer ersten Höhe um den Körper legbar ist, einem gurtförmigen zweiten Abschnitt (3; 32, 33), der in einer zweiten Höhe um den Körper legbar ist, und einem dritten gurtförmigen Abschnitt (31), der den ersten Abschnitt (1; 1a, 1b)) und den zweiten Abschnitt (3; 32, 33) im am Körper angelegten Zustand miteinander verbindet, eine Aufnahme für die Zugeinrichtung bereitstellt, und einen Angriffspunkt zur Aufnahme der von der Zugeinrichtung ausgeübten Zugkraft aufweist. Die Vorrichtung bietet bei Verwendung als Bergauffahrt-Zugkraftaufnahmeeinrichtung bei Benutzung eines Schlepplifts durch Wintersportler Vorteile hinsichtlich einer geringeren Ermüdung und eines geringeren Schmerzempfindens des Körpergewebes und kann auf einfache Art und Weise in Kleidungsstücke integriert werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftaufnahmevorrichtung zur Entlastung eines Körpers von Kräften bei der Benutzung von Zugeinrichtungen, und bezieht sich insbesondere auf eine am Körper anbringbare, gurtförmige Kraftaufnahmevorrichtung zur Entlastung eines menschlichen Körpers von Zug- und Druckkräften bei der Benutzung von Schlepptransporteinrichtungen, die von einer Schlepptransporteinrichtung während des Transports auf den Körper einwirkende Kräfte verringert.

[0002] Auf beispielsweise dem Gebiet des Wintersports sind als Transporteinrichtungen Schlepplifte zum Befördern von Sportlern hangaufwärts bekannt. Solche Schlepplifte arbeiten mit Zugbügeln, die bei einer Bergauffahrt üblicherweise im Bereich der Oberschenkel oder des Gesäßes eines Wintersportlers an dessen Körper anliegen und diesen abstützen, während der Bügel und der Körper des Wintersportlers von der Liftanlage an einem Seil bergauf gezogen werden.

[0003] Bei herkömmlichem Skifahren steht jeweils ein Bein des Wintersportlers so auf je einem von zwei Skiern in jeweils einer Bindung, dass in einer Parallelstellung der Skier für Geradeausfahrt, beispielsweise der Schlepprichtung, beide Knie des Wintersportlers in Schlepp- bzw. Fahrtrichtung zeigen. Dies entspricht weitgehend Zustand eines normalen Stehens und erlaubt, da es sich bei dem Transport mittels einem Schlepplift um eine geradlinige Fortbewegung handelt, dass der am Oberschenkel oder Gesäß angreifende Bügel des Lifts einen oder zwei Wintersportler in Geradeausfahrt bergauf transportiert, wobei sich die von dem Bügel auf den Körper ausgeübten Druckkräfte gleichmäßig auf das Körpergewebe und die Muskulatur des Wintersportlers verteilen, so dass während des relativ kurzzeitigen Schlepptransports eine hinsichtlich verursachter Druckschmerzen erträgliche Druckbelastung sowie eine erträgliche Ermüdung resultieren.

[0004] In den vergangenen Jahren wurde als Wintersportart zunehmend das Snowboardfahren (Snowboarding) populär. Im Gegensatz zum herkömmlichen Skifahren stehen hierbei beide Beine auf nur einem Ski, dem Snowboard. Da jedoch die Längsrichtung des Snowboards nach wie vor parallel zur Fahrtrichtung sein muss und die notwendige Fahrbarkeit und Lenkbarkeit des Snowboards ein zu dem Stehen auf zwei herkömmlichen Skiern äquivalentes Stehen ausschließen, sind zwei Bindungen auf dem Snowboard gegenüber der Geradeausrichtung verdreht angebracht, und weisen daher die Knie des Snowboardfahrers nicht mehr in Fahrtrichtung, sondern sind gegenüber dieser verdreht.

[0005] Benutzt der Snowboardfahrer einen Schlepplift mit Bügeln, kann aufgrund der dadurch verdrehten Stellung des Körpers gegenüber der Geradeausrichtung der Schleppbügel nicht mehr gegen beide Oberschenkel in Anlage gebracht werden, sondern wird üblicherweise an dem der Bügelmitte abgewandten Ende zwischen den Beinen des Wintersportlers hindurch geführt und nur noch gegen einen der Oberschenkel, d.h. den in Fahrtrichtung vorne stehenden, in Anlage gebracht.

[0006] Hierdurch bedingt greift die gesamte, von dem Schleppbügel auf den Körper ausgeübte Zugkraft an einer verhältnismäßig kleinen und zudem, da es sich um die Innenseite des entsprechenden Oberschenkels handelt, empfindlichen Körperfläche an, während der zweite Oberschenkel nahezu vollkommen unbelastet bleibt.

[0007] Dies führt für den Snowboard fahrenden Wintersportler bereits nach kurzer Zeit zu quälenden Druckschmerzen und einseitiger Ermüdung an dem betroffenen Körperteil und infolge dessen nicht nur zu einer wesentlich geringeren Freude am Sport, sondern auch zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Sicherheit Dritter, falls der Snowboard fahrende Wintersportler aufgrund der einseitigen Ermüdung die sichere Handhabung seines Sportgeräts nicht aufrecht erhalten oder gewährleisten kann.

[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Entlastung eines menschlichen Körpers zu schaffen, die während eines einseitig Zug- oder Druckkräfte auf den Körper ausübenden Transports des Körpers die Kraftangriffspunkte am Körper derart verlagert, dass die Belastung der Kraft aufnehmenden Körperteile verringert wird.

[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Kraftaufnahmevorrichtung nach Patentanspruch 1 gelöst.

[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der beigefügten Unteransprüche.

[0011] Somit wird die Aufgabe der Erfindung gelöst durch eine Kraftaufnahmevorrichtung zur Entlastung eines Körpers von Zugkräften während eines Transports desselben mittels einer externen Zugeinrichtung, gekennzeichnet durch: einen gurtförmigen ersten Abschnitt, der in einer ersten Höhe um den Körper legbar ist, einen gurtförmigen zweiten Abschnitt, der in einer zweiten Höhe um den Körper legbar ist, und einen dritten gurtförmigen Abschnitt, der den ersten Abschnitt und den zweiten Abschnitt im am Körper angelegten Zustand miteinander verbindet, eine Aufnahme für die Zugeinrichtung bereitstellt, und einen Angriffspunkt zur Aufnahme der von der Zugeinrichtung ausgeübten Zugkraft aufweist.

[0012] Erfindungsgemäß wird dadurch erreicht, dass insbesondere Wintersportler, wie beispielsweise Benutzer von Snowboards, unter Vermeidung von durch Transportbügel von Schleppliften verursachten Schmerzen und Ermüdungserscheinungen der Muskulatur, verbunden mit einer drastisch erhöhten Sicherheit für Dritte, derartige Bergaufstieghilfen benutzen können.

[0013] Bevorzugt ist die erste Höhe eine Hüft- oder Taillenhöhe eines menschlichen Körpers, und ist die zweite Höhe eine Höhe im Oberschenkelbereich des menschlichen Körpers. Damit kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einfache Art und Weise, teilweise über und unter der Oberbekleidung, getragen und gehandhabt werden.

[0014] Vorteilhaft weist der erste Abschnitt einen Schnellverschluss auf, der eine Längenverstellbarkeit des ersten Abschnitts bereitstellt, weist der zweite Abschnitt einen Schnellverschluss auf, der eine Längenverstellbarkeit des zweiten Abschnitts bereitstellt, und ist der Schnellverschluss an einem Ende des zweiten Abschnitts derart doppellagig ausgestaltet, dass er ein anderes Ende des zweiten Abschnitts im geschlossenen Zustand umschließt. Hierdurch ist zum Einen ein rasches Anlegen und Ablegen der Vorrichtung gewährleistet, das auch unter Wintersportbedingungen sicher und unabhängig von einer tatsächlich benötigten Weite des ersten und des zweiten Abschnitts erfolgen kann.

[0015] Besonders bevorzugt ist daher der Schnellverschluss ein Klettverschluss, der jedoch aus modischen oder anderen Gründen auch nach dem Prinzip eines Gürtels mit Durchlochungen und einer Bügelschnalle arbeiten kann.

[0016] Ferner ist an der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt eine mehrteilige Verbindungseinrichtung zur Verbindung des ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts über den dritten Abschnitt vorgesehen, wobei auf der Seite des ersten Abschnitts Elemente der mehrteiligen Verbindungseinrichtung zumindest in zweifacher Anzahl linksseitig und rechtsseitig angeordnet sind, und auf der Seite des zweiten Abschnitts ein entsprechend ausgeformtes Gegenstück der Verbindungseinrichtung in einfacher Anzahl angeordnet ist. Somit wird die rasche und zuverlässige Herstellung einer Verbindung zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt an zwei unterschiedlichen Stellen des ersten Abschnitts, d.h. linksseitig und rechtsseitig an dem ersten Abschnitt ermöglicht.

[0017] In der vorstehenden Anordnung weist vorteilhaft die Verbindungseinrichtung an jedem ihrer Elemente eine im Verbindungszustand zu einer Öffnung in dem jeweils anderen Element fluchtende Öffnung zur Aufnahme eines Halteelements auf, wodurch die zur Herstellung einer Verbindung dienenden Elemente der Verbindungseinrichtung mittels einem an dem ersten Abschnitt befestigten, einführbaren und durchsteckbaren Halteelement gegeneinander verschwenkbar und lösbar miteinander verbunden werden können.

[0018] Bevorzugt ist hierbei das Halteelement stiftförmig ausgestaltet, weist an einem seiner Enden eine Öffnung zur Anbringung eines Sicherheitselements der Vorrichtung auf, und ist eine rastende Verriegelungsvorrichtung zum sicheren und lösbaren Halten des Halteelements in der Verbindungseinrichtung vorgesehen, so dass zum Einen ein sicherer Halt des Halteelements in der Öffnung der Verbindungseinrichtung und zum Anderen durch Ziehen an dem Halteelement und dabei ruckartiges Überwinden der Einrastkraft ein problemloses Trennen der Verbindungseinrichtung gewährleistet wird.

[0019] Vorteilhaft ist hierzu das Sicherheitselement eine Zugschnur, die an einem ihrer Enden in einer Öffnung in dem ersten Abschnitt befestigt ist und in ihrem Verlauf eine Trennstelle zum Trennen des Sicherheitselements ohne Aufheben des Verbindungszustands der Verbindungseinrichtung aufweist.

[0020] Weiter bevorzugt weist der erste Abschnitt eine mittels Schiebeschnallen arbeitende Längenverstelleinrichtung zur Einstellung seiner Länge auf, und ist im Bereich der Längenverstelleinrichtung ein elastischer Bandabschnitt in den ersten Abschnitt eingearbeitet, der in dem Fall, in dem die Längenverstelleinrichtung auf eine größere Länge des ersten Abschnitts als erforderlich eingestellt ist, eine elastische Dehnung des ersten Abschnitts erlaubt, bis die Längenverstelleinrichtung bei Erreichen der tatsächlich eingestellten Länge des ersten Abschnitts die weitere Dehnung begrenzt. Der elastische Bandabschnitt ermöglicht auf diese Art und Weise ein angenehmes Tragen ohne Verrutschen des ersten Abschnitts an der Hüfte oder Taille, wohingegen die Dehnungsbegrenzung bei Erreichen einer maximal zulässigen Aufweitung des ersten Abschnitts auch unter Lasteinwirkung ein Verrutschen des ersten Abschnitts sowie eine Überdehnung des elastischen Bandabschnitts verhindert. Gleichzeitig bewirkt der elastische Bandabschnitt vorteilhaft eine Ruckdämpfung zu Beginn der Lasteinwirkung, die bei Zugeinrichtungen wie Schleppliften meist deutlich ruckartig beginnt, und trägt somit zu einer weichen Aufnahme der Bergauffahrt bei.

[0021] Eine kostengünstige Herstellung bei gleichzeitig guter Haltbarkeit und Handhabbarkeit und geringem Gewicht wird dadurch erreicht, dass der erste, der zweite und der dritte Abschnitt aus einem Fasergewebematerial, zusammengesetzt aus Naturfasern und/oder Kunststofffasern, besteht und funktionelle Elemente der Vorrichtung an Nahtstellen vernäht sind. Besondere Vorteile ergeben sich zusätzlich bei Verwendung von Kunststoffmaterialien, da sich diese in geringerem Maße als Naturfasern Nässe oder Feuchtigkeit aufnehmen und somit zu einem verbesserten Trageempfinden am Körper beitragen.

[0022] Für größere Körpergewichte oder Zugkräfte können an den Nahtstellen Material-Zwischenlagen und/oder Materialauflagen zur Verstärkung vorgesehen sein, wobei die Material-Zwischenlagen und/oder Materialauflagen aus demselben Material wie der erste, der zweite oder der dritte Abschnitt aus einem biegsamen Weichmaterial oder aus einem biegesteifen Material bestehen.

[0023] Bevorzugt sind an dem ersten Abschnitt eine Vielzahl von Schlaufen zur Aufnahme eines Gürtels vorgesehen, durch welche ein Gürtel eines Kleidungsstücks geführt werden und der erste Abschnitt der Vorrichtung an der Kleidung und auf einer geeigneten Höhe gehalten werden kann.

[0024] Die vorstehend erwähnte Vorrichtung eignet sich insbesondere zur Verwendung als Bergauffahrt-Zugkraftaufnahmeeinrichtung bei Benutzung einer Schlepplifteinrichtung durch Wintersportler. Es sind jedoch auch weitere Verwendungen, beispielsweise im Bereich des Drachen- oder Gleitschirmflugsports oder des Wassersports denkbar.

[0025] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich für ein Kleidungsstück, in das eine erfindungsgemäße Vorrichtung bereits eingearbeitet ist.

[0026] Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen vereinfacht:

Fig. 1 eine Aufsicht auf eine eben ausgebreitete Kraftaufnahmevorrichtung in ihrem geöffneten Zustand gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;

Fig. 2(a) eine Aufsicht und Fig. 2(b) eine Seitenansicht einer Verbindungseinrichtung zwischen einem ersten Abschnitt und einem zweiten Abschnitt der Kraftaufnahmevorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel;

Fig. 3 eine Aufsicht auf eine eben ausgebreitete Kraftaufnahmevorrichtung in ihrem geöffneten Zustand gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;

Fig. 4 eine teilweise Aufsicht auf die Kraftaufnahmevorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, die einen Längenverstellabschnitt darstellt;

Fig. 5 eine Aufsicht auf den zweiten Teil der Kraftaufnahmevorrichtung gemäß dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel; und

Fig.6 eine Ansicht, die die Kraftaufnahmevorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in einem am Körper angelegten Zustand bei einer Benutzung zeigt.



[0027] Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf eine Kraftaufnahmevorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in einer planflächig ausgebreiteten, geöffneten Lage.

[0028] Grundlegend handelt es sich bei der Kraftaufnahmevorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel um eine zumindest zweiteilige, bandförmige Gurt- oder Gürtelanordnung, die an einem ersten Abschnitt 1 etwa in Hüft- oder Taillenhöhe um einen menschlichen Körper legbar und dort durch Schließen fixierbar ist, die an einem zweiten Abschnitt 3 um einen Oberschenkel des menschlichen Körpers legbar und dort durch Schließen fixierbar ist, und die eine Verbindungseinrichtung 2 aufweist, mittels der der erste Abschnitt 1 und der zweite Abschnitt 2 kraftschlüssig und lösbar miteinander verbindbar sind.

[0029] Die Kraftaufnahmevorrichtung kann hierbei aus beliebigen Materialien zusammengesetzt sein, die in Zusammenwirkung eine zur Aufnahme auftretender Zugkräfte ausreichende Gesamtfestigkeit und Belastbarkeit aufweisen, beispielsweise aus Stoff, Kunststoff, einem Mischgewebe, einem verstärkten Fasergewebe oder Kunststofffasergewebe, einem Gummibandgewebe, Leder oder dergleichen, und an einzelnen Stellen zur verbesserten Anpassung an dortige Körperregionen unterschiedliche Breiten haben.

[0030] Einzelne Elemente der Kraftaufnahmevorrichtung, die nachstehend näher beschrieben werden, können darüber hinaus auch aus Metall bestehen, wo dies zweckmäßig oder vorteilhaft ist, und sind bevorzugt unter Verwendung geeigneter Materialien und Nähte miteinander vernäht oder anderweitig zusammengefügt oder verbunden, beispielsweise miteinander verklebt, vernietet oder verschweißt, und können an stärker beanspruchten Nahtstellen bedarfsweise, beispielsweise durch zusätzliche, flexible oder biegesteife Materialzwischenlagen oder Materialauflagen, verstärkt sein.

[0031] Nachstehend werden der erste Abschnitt 1 und der zweite Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung unter Bezugnahme auf Fig. 1 näher erklärt.

[0032] Der erste Abschnitt 1 der Kraftaufnahmevorrichtung besteht zunächst aus einem gürtel- oder bandartig ausgebildeten Hauptabschnitt 1a und einem gürtel- oder bandartig ausgebildeten Verschlussabschnitt 1b, die in diesem Ausführungsbeispiel an Nahtstellen 19 miteinander vernäht sind. Es wird angemerkt, dass in den Figuren jeweils an verschiedenen Stellen angedeutete Nahtstellen 19 durch eine gleiche Schraffur dargestellt sind, und dass aus Gründen der Übersichtlichkeit Wiederholungen des Bezugszeichens 19 jeweils weggelassen sind und nicht gesondert beschrieben werden.

[0033] Der Hauptabschnitt 1a umfasst einen ersten Teil bzw. ein erstes Element 11 der Verbindungseinrichtung (Fig. 2) zum Verbinden des ersten Abschnitts 1 mit dem zweiten Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung, Schlaufenelemente 14a und 14b, die als Verschiebeschnallen ausgeformt sind und mittels sich überlappender, gegeneinander verschiebbarer Bereiche des ersten Abschnitts 1 eine Längenverstellmöglichkeit (Fig. 4) des Hauptabschnitts 1a bereitstellen, einen elastischen Bereich oder Bandabschnitt 15 (in Fig. 1 nicht gezeigt), der in Form eines elastischen Bands, Gummibands oder dergleichen ausgestaltet ist, ein Verschlusselement 16 zum Hindurchführen des Verschlussabschnitts 1b und dadurch Schließen des um den Körper gelegten ersten Abschnitts 1, linksseitige und rechtsseitige Öffnungen bzw. Durchlochungen 17 zur Anbringung eines Sicherheitselements 18, das Sicherheitselement 18, das an einem seiner Enden in einer der Öffnungen 17 befestigbar ist und an dem anderen seiner Enden mit einem (in Fig. 1 nicht gezeigten) stiftförmigen Halteelement 12 verbunden ist, und mehrere Nahtstellen 19.

[0034] Der Verschlussabschnitt 1b des ersten Teils 1 umfasst darüber hinaus eine Schließvorrichtung 13, die durch das Verschluss-element 16 führbar ist, um den um den Körper gelegten ersten Abschnitt 1 der Kraftaufnahmevorrichtung nach Art eines Gürtels zu schließen.

[0035] In Fig. 1 ist die Schließvorrichtung 13 als Schnellverschluss, bestehend aus zwei Bandabschnitten mit jeweils komplementären Häkchen und Schlaufen (Klettverschluss) dargestellt, der den Vorteil eines auch einhändigen, raschen und stufenlosen Schließens des ersten Abschnitts 1 der Kraftaufnahmevorrichtung um den Körper bietet. Es ist jedoch ebenfalls möglich, das Verschlusselement 16 in Form einer Gürtelschnalle und die Schließvorrichtung 13 mit einer entsprechenden Vielzahl von Durchlochungen auszubilden.

[0036] Das erste Element 11 der Verbindungseinrichtung 2 ist an dem Hauptabschnitt 1a zweifach, d.h. linksseitig und rechtsseitig, vorgesehen. Auf diese Art und Weise ist es möglich, abhängig von der Position des Körpers bezüglich des Schleppbügels den zweiten Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung linksseitig oder rechtsseitig, d.h. am linken oder rechten Bein, mit dem ersten Abschnitt 1 der Kraftaufnahmevorrichtung zu verbinden und/oder das linke und das rechte Bein während der Benutzung der Vorrichtung beliebig zu wechseln und dadurch die auf das Gewebe einwirkende Druck- bzw. Zugbelastung gleichmäßig auf beide Beine zu verteilen, wodurch einer vorzeitigen Ermüdung des Gewebes und der Muskulatur weiter entgegengewirkt und die Sicherheit für Dritte weiter erhöht werden kann.

[0037] Soweit aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind die zur Längenverstellung bzw. Längeneinstellung dienenden Schlaufenelemente 14a und 14b in einem Bereich des Hauptabschnitts 1a angeordnet, der bei der am Körper getragenen Kraftaufnahmevorrichtung im Bereich des Rückens zu liegen kommt. Wie nachstehend unter Bezugnahme auf Fig. 4 noch zu beschreiben ist, ist der Hauptabschnitt 1a an den Schlaufenelementen 14a und 14b aufgetrennt und an je einem Ende an dem Schlaufenelement 14a bzw. 14b so befestigt und geführt, dass sich die beiden Enden des Hauptabschnitts 1a überlappen und mit den Schlaufenelementen 14a und 14b gegeneinander verschiebbar sind, wodurch die beiden Enden des Hauptabschnitts 1a übereinander gleiten können und die Länge des Hauptabschnitts 1a einstellbar wird.

[0038] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Schlaufenelemente 14a und 14b in Form von Schiebeschnallen ausgeführt, und sind, links von dem Schlaufenelement 14b schraffiert angedeutet, eine oder mehrere Schlaufen oder Laschen aufgenäht, die zum Einen als Anschlag für die Schlaufenelemente 14a und 14b bei deren Verschiebung und zum Anderen zur Aufnahme beispielsweise eines Hosengürtels und somit als Hilfsmittel zur Positionierung der Kraftaufnahmevorrichtung auf einer zweckmäßigen Körperhöhe dienen.

[0039] Ebenso sind die Durchlochungen 17, die beispielsweise als Ösen aus Kunststoff oder Metall oder dergleichen ausgeführt sind, an dem Hauptabschnitt 1a links- und rechtsseitig vorhanden, um die ihnen zugeordnete Funktion entsprechend der links- oder rechtsseitigen Anbringung des zweiten Abschnitts 3 der Kraftaufnahmevorrichtung erfüllen zu können. Diese Funktion wird später unter Bezugnahme auf Fig. 2 näher beschrieben.

[0040] Der zweite Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung umfasst ein zweites Element 21 der Verbindungseinrichtung 2, einen Verbindungssteg 31 zwischen dem zweiten Element 21 der Verbindungseinrichtung 2, und einen Hauptabschnitt 32 des zweiten Abschnitts 3 der Kraftaufnahmevorrichtung, an dessen Enden in Fig. 1 ebenfalls ein Schnellverschluss 33 der vorstehend beschriebenen Art angeordnet ist.

[0041] Bezüglich des Schnellverschlusses 33 wird angemerkt, dass zur Aufnahme einer höheren Kraft bevorzugt eine doppelseitige, laschenförmige Verschlussanordnung (Fig. 4) vorgesehen sein kann, bei der zwei bandförmige Verschlussabschnitte jeweils gleicher oder komplementärer Art ein drittes bandförmiges Verschlusselement mit entsprechend gleicher oder komplementärer Ausgestaltung umgreifen und von beiden Seiten halten. Es braucht nicht weiter erwähnt zu werden, dass alternativ auch für den Schnellverschluss 33 die vorstehend erwähnte Gürtel-Schnallen-Kombination verwendet werden kann.

[0042] In Fig. 2 zeigt (a) eine Aufsicht und (b) eine Seitenansicht der Verbindungseinrichtung 2 zwischen dem ersten Abschnitt 1 und dem zweiten Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel im verbundenen Zustand.

[0043] Gemäß Fig. 2(a) und 2(b) weist das erste Element 11 der Verbindungseinrichtung 2 an seinem oberen Ende eine erste Ausnehmung auf, an welcher der Abschnitt Teil 11 wie aus Fig. 2(b) ersichtlich mittels einer an dem Hauptabschnitt 1a befestigten, beispielsweise an einer Nahtstelle 19 vernähten, Schlaufe an dem Hauptabschnitt 1a fest gehalten wird. Darüber hinaus besitzt das erste Element 11 an seinem unteren Ende eine zweite Ausnehmung derart, dass ein linker und ein rechter Schenkel ausgeformt sind, und eine durch diese beiden Schenkel verlaufende Öffnung, beispielsweise in Form einer Durchbohrung.

[0044] Das zweite Element 21 der Verbindungseinrichtung 2 ist an seinem unteren Ende ebenfalls mit einer ersten Ausnehmung zur Aufnahme des Verbindungsstegs 31 versehen und an seinem oberen Ende als Gegenstück zu dem ersten Element 11 derart ausgeformt, dass ein in die untere, zweite Ausnehmung des ersten Elements 11 einführbarer Vorsprung mit einer der des ersten Elements 11 hinsichtlich Position und Durchmesser entsprechenden Öffnung bzw. Durchbohrung bereitgestellt ist.

[0045] Im verbundenen Zustand der Verbindungseinrichtung 2 steht der Vorsprung des zweiten Elements 21 mit der unteren, zweiten Ausnehmung des ersten Elements 11 in Eingriff, liegen sich die Öffnungen beider Elemente 11 und 21 gegenüber, und wird ein Halteelement 12, beispielsweise ein stiftförmiger Rundstab oder Stift 12, mit einer Länge entsprechend der oder geringfügig größer als die Breite der Verbindungseinrichtung 2 durch die nun durchgehend durch in Eingriff stehenden Elemente 11 und 21 fluchtend verlaufende Öffnung geführt, um die beiden Elemente 11 und 21 gegeneinander verschwenkbar in Eingriff und Position zu halten.

[0046] Das Halteelement 12 besteht bevorzugt aus Metall oder Kunststoff und weist (nicht gezeigt) an einem seiner Enden eine Öffnung zur Aufnahme bzw. Befestigung des Sicherheitselements 18 sowie eine Einrast- oder Stopeinrichtung zum Einrasten des Halteelements 12 in der Verbindungseinrichtung 2 auf. Die Stopeinrichtung ist derart ausgelegt, dass eine Haltekraft zum Halten des Halteelements 12 in der Öffnung der Verbindungseinrichtung 2 erzeugt wird, die ein unbeabsichtigtes Herausgleiten des Halteelements 12 aus der Öffnung verhindert und gleichzeitig ein beabsichtigtes Herausziehen des Haltelements 12 und damit Trennen der Verbindungseinrichtung 2 durch einfaches Ziehen an dem Sicherheitselement 18, das somit die Funktion einer Zug- bzw. Reißleine erfüllt, erlaubt. Hierdurch wird zum Einen ein sicherer Zusammenhalt der Abschnitte 1 und 3 der Kraftaufnahmevorrichtung während der gefahrlosen Benutzung der Vorrichtung und zum Anderen ein sicheres Trennen derselben im Gefahrenfall gewährleistet, wie später unter Bezugnahme auf Fig. 6 erläutert wird.

[0047] Ferner weist das Sicherheitselement 18 in seinem Verlauf bevorzugt eine Trennstelle auf, beispielsweise eine rastende, lösbare Schnappverbindung, eine nach dem Karabiner-Prinzip herstell- und lösbare Verbindung oder dergleichen. Hierdurch wird erreicht, dass die Kraftaufnahmevorrichtung auch in einem über die Verbindungseinrichtung 2 verbundenen Zustand vom Körper gelöst und abgenommen werden kann, ohne die Verbindung des ersten Abschnitts 1 und des zweiten Abschnitts 3 an dem der Verbindungseinrichtung 2 durch Herausziehen des Halteelements 18 trennen zu müssen, wodurch vorteilhaft ein durch häufiges Trennen und Zusammenfügen der Verbindungseinrichtung 2 verursachter Verschleiß der Öffnung und der Einrast- oder Stopeinrichtung vermieden und die Lebensdauer der Verbindungseinrichtung erhöht wird.

[0048] Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf eine Kraftaufnahmevorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. In Fig. 3 gezeigte Elemente, Teile, Abschnitte und Funktionen, die denen des ersten Ausführungsbeispiels entsprechen, sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und werden daher nicht nochmals beschrieben.

[0049] Wie das erste Ausführungsbeispiel weist die in Fig. 3 dargestellte Kraftaufnahmevorrichtung im Bereich der Schlaufenelemente 14a und 14b zur Längenverstellung einen Bereich auf, in welchem in den Hauptabschnitt 1a ein elastischer Bandabschnitt 15, beispielsweise ein Gummiband, eingefügt ist. In dieser Ausgestaltung erzeugt einerseits der Bandabschnitt 15 vorteilhaft eine Zugwirkung in Richtung eines Engerwerdens des ersten Abschnitts 1 der Kraftaufnahmevorrichtung, und ergibt sich die maximale Länge des ersten Abschnitts 1 aus der mittels den Schlaufenelementen 14a und 14b eingestellten Länge. Hierdurch kann die tatsächliche Länge des ersten Abschnitts 1 im unbelasteten Zustand der Kraftaufnahmevorrichtung länger als erforderlich eingestellt werden, da der elastische Bandabschnitt 15 sicherstellt, dass der erste Abschnitt 1 ohne Verrutschen und gleichzeitig bequem am Körper anliegt, während im belasteten Zustand der Kraftaufnahmevorrichtung (unter Einwirkung der Zugkraft des Schleppbügels), in dem ein Verrutschen der Vorrichtung aufgrund der Zugkraft nicht auftritt, der elastische Bandabschnitt 15 gedehnt wird, bis die eingestellte maximale Länge des ersten Abschnitts 1 erreicht ist und die Schlaufenelemente 14 als Begrenzungseinrichtungen wirken und ein weiteres Längerwerden bzw. Aufweiten des ersten Abschnitts 1 unterbinden.

[0050] Darüber hinaus besteht gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel die Verbindungseinrichtung 2 aus zwei zueinander beabstandeten Schlaufen oder Laschen 11 an dem ersten Abschnitt 1, die wie in dem ersten Ausführungsbeispiel linksseitig und rechtsseitig an dem Hauptabschnitt 1a des ersten Abschnitts 1 der Kraftaufnahmevorrichtung angeordnet und geeignet befestigt, beispielsweise vernäht, sind, und einer Schlaufe 21 an dem oberen Ende des Verbindungsstegs 31 des zweiten Abschnitts 3 der Kraftaufnahmevorrichtung. Auch in diesem Fall ist eine der Verbindungseinrichtung 2 des ersten Ausführungsbeispiels entsprechende Öffnung zur Aufnahme des Halteelements 12 ausgebildet, welches wiederum mit dem Sicherheitselement 18 verbunden ist. Da im nun vorliegenden Fall jedoch das Verbindungselement 2 aus demselben, verformbaren Gewebematerial wie der Verbindungsabschnitt 31 und der Hauptabschnitt 1a und damit einstückig hergestellt werden kann, ist anstelle einer rastenden oder klemmenden Einrast- oder Stopeinrichtung für das Halteelement 12 wie in dem ersten Ausführungsbeispiel das Halteelement 12 bevorzugt derart ausgestaltet, dass es in seinem stiftförmigen Längsverlauf beispielsweise eine Verdickung oder eine Wellenform aufweist, welche beim Einführen des Halteelements 12 in die Verbindungseinrichtung 2 die Schlaufen 11 und 21 aufdehnt und so gegeneinander aufspreizt, dass das Halteelement 12 auch im unbelasteten, verbundenen Zustand der Kraftaufnahmevorrichtung sicher in der Verbindungseinrichtung 2 gehalten wird, d.h. sich der erste Abschnitt 1 und der zweite Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung nicht unbeabsichtigt voneinander lösen können. Während die vorstehend unter Bezugname auf das erste Ausführungsbeispiel beschriebene Sicherheitsfunktion unbeeinträchtigt bleibt, bestehen bei dem zweiten Ausführungsbeispiel Vorteile dahingehend, dass das obere Ende des Verbindungsstegs 31 mit dem Verbindungselement 21 einstückig aus demselben Material hergestellt werden kann, zur Herstellung des ersten Verbindungselements 11 beispielsweise dasselbe Material wie für den Hauptabschnitt 1a verwendet werden kann, mithin eine aufwendige, separate Verbindungseinrichtung 2 mit einer Einrast- bzw. Stopeinrichtung entfallen kann, und eine einfachere und kostengünstige Instandsetzung der Verbindungseinrichtung in einem Reparatur- oder Verschleißfall möglich ist.

[0051] Fig. 4 zeigt stark vereinfacht eine teilweise Schnittansicht der in Fig. 3 gezeigten Kraftaufnahmevorrichtung, die einen Längenverstellabschnitt derselben darstellt. Die grundlegende Funktionsweise nach Fig. 4 ist zu der des ersten Ausführungsbeispiels identisch.

[0052] Fig. 4 zeigt im Einzelnen den am Körperrücken anliegenden Teil des Hauptabschnitts 1a mit den Schlaufenelementen 14a und 14b und, in ein Ende des aufgetrennten Hauptabschnitts 1a eingearbeitet, das elastische Bandelement 15. Nahtstellen sind wie vorstehend erwähnt anhand ihrer entsprechenden Schraffur erkennbar.

[0053] Ein linksseitig dargestelltes Ende des aufgetrennten Hauptabschnitts 1a ist mittels einer vernähten Schlaufe an einem rechten von mehreren Stegen des Schlaufenelements 14a befestigt, und ein rechtsseitig dargestelltes Ende des aufgetrennten Hauptabschnitts 1a ist an einem mittleren von mehreren Stegen des Schlaufenelements 14b befestigt. Der in Fig. 4 nach links weiterführende Teil des Hauptabschnitts 1a ist um den mittleren der mehreren Stege des Schlaufenelements 14a geschlungen, und der in Fig. 4 nach rechts weiterführende Teil des Hauptabschnitts 1a ist über dem rechtsseitig dargestellten Ende des aufgetrennten Hauptabschnitts 1a liegend um den mittleren der mehreren Stege des Schlaufenelements 14b geschlungen. Die dadurch entstehende feste Verbindung der Enden des aufgetrennten Hauptabschnitts 1a erlaubt ein Verschieben von Abschnitten des Hauptabschnitts 1a gegeneinander derart, dass sich Teile des Hauptabschnitts 1a überlappen und übereinander gleiten. Je länger der Überlappungsbereich ist, desto kürzer bzw. enger ist der Abschnitt Teil 1 der Kraftaufnahmevorrichtung eingestellt, und kann so auf einfache Art und Weise an unterschiedliche Körperumfänge angepasst werden.

[0054] Fig. 4 veranschaulicht weiter die Funktion des elastischen Bandabschnitts 15. Dargestellt ist der unbelastete Zustand des ersten Abschnitts 1 der Kraftaufnahmevorrichtung ohne Einwirken einer Zugkraft, in welchem sich der elastische Bandabschnitt 15 in seinem entspannten, maximal verkürzten Zustand befindet. Die Längeneinstellung ist hierbei so vorgenommen, dass die sich überlappenden Abschnitte des Hauptabschnitts 1a eine lose Schlaufe bilden. Dehnt sich der elastische Bandabschnitt 15 unter Last, wird die lose Schlaufe der sich überlappenden Abschnitte des Hauptabschnitts 1a zunehmend enger, bis sie in einem maximal gedehnten Zustand verschwindet und die Schlaufenelemente 14a und 14b eine weitere Ausweitung des ersten Teils 1 der Kraftaufnahmevorrichtung begrenzen bzw. verhindern.

[0055] Fig. 5 zeigt vereinfacht eine Aufsicht auf den zweiten Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung gemäß dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel. Dargestellt sind der Verbindungssteg 31, der sich in Fig. 5 aus der Zeichnungsebene heraus erstreckt, der Hauptabschnitt 32, sowie der Schnellverschluss 33 mit einem ersten Ende 33a, das beidseitig mit gleichen oder unterschiedlichen (komplementären) Haftelementen (Häkchen und/oder Schlaufen) zur Herstellung der Verschlusswirkung versehen ist, und einem zweiten Ende 33b. Das zweite Ende 33b ist bevorzugt derart doppellagig und teilbar bzw. V-förmig ausgeführt, dass es bei der Herstellung der Verschlusswirkung das erste Ende 33a umschließt und so die Verschlusswirkung auf beiden Seiten des ersten Endes 33a herbeiführt. Hierdurch wird gegenüber einem nur einseitig wirkenden Verschluss eine wesentlich höhere Verschlusskraft erzeugt, wobei eine Längenverstellbarkeit des zweiten Abschnitts 3 nach wie vor durch die Länge, auf der sich das erste Ende 33a und das zweite Ende 33b überlappen, gegeben ist.

[0056] Fig. 6 zeigt schematisch teilweise Ansichten, die die Kraftaufnahmevorrichtung anhand dem ersten Ausführungsbeispiel in ihrem am Körper angelegten Zustand zeigt.

[0057] Erkennbar sind, jeweils (linksseitig in Fig. 6) in einer Seitenansicht und (rechtsseitig in Fig. 6) in einer Vorderansicht, der in etwa Taillen- oder Hüfthöhe am Körper getragene und geschlossene erste Abschnitt 1 der Kraftaufnahmevorrichtung, der um den Oberschenkel getragene und geschlossene zweite Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung, und der Verbindungssteg 31, der seitlich außen am Körper verlaufend den ersten Abschnitt 1 und den zweiten Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung verbindet. Ferner sind die Verbindungseinrichtung 2 mit dem Sicherheitselement 18 sowie die Öffnung 17 angedeutet.

[0058] Nachstehend wird die Funktionsweise der Kraftaufnahmevorrichtung gemäß dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf Fig. 6 kurz beschrieben.

[0059] Da, wie eingangs ausgeführt wurde, der Wintersportler im Fall der Benutzung eines Snowboards oder dergleichen gegen die Fahrtrichtung gedreht mit beiden Beinen auf nur einem Sportgerät steht, befindet sich eines der beiden Beine in Fahrtrichtung vor dem anderen. In dem wie in Fig. 6 gezeigten, angelegten Zustand, in dem der erste Abschnitt 1 und der zweite Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung um die Taille und den Oberschenkel gelegt und mittels der Schnellverschlüsse geschlossen sind, bildet der Verbindungssteg 31 zwischen dem ersten Abschnitt 1 und dem zweiten Abschnitt 3 über die Verbindungseinrichtung 2 eine feste Verbindung zwischen diesen, nach Art einer Schlaufe. Durch diese Schlaufe wird nun zur Bergauffahrt der Schleppbügel so hindurch geführt, dass die Zugkraft des Schleppbügels an dem Verbindungssteg 31 angreift.

[0060] Da der erste Abschnitt 1 und der zweite Abschnitt 3 der Kraftaufnahmevorrichtung die Zugkraft des Schleppbügels aufgrund ihrer Breite und Position am Körper auf größere, unempfindlichere Körperteile leiten und verteilen, wird die Druck- bzw. Zugbelastung immer gleicher Körperteile, wie sie beispielsweise durch Positionieren des Schleppbügels auf die bisherige Art und Weise an der Innenseite des Oberschenkels zwingend entstanden war, stark verringert, wodurch Schmerzen und eine frühe und einseitige Ermüdung des Wintersportlers vermieden werden.

[0061] Weiter unterstützt wird dies durch die Flexibilität und die Verstellbarkeit der Kraftaufnahmevorrichtung, die sowohl eine Rechts- als auch eine Linksfahrt, d.h. eine Bergauffahrt auf beiden Seiten des Schleppbügels, erlaubt. So kann einerseits durch die Schnellverschlüsse an dem ersten Abschnitt 1 und an dem zweiten Abschnitt 3 der Vorrichtung diese schnell auf eine bequeme Weite verstellt werden, und kann andererseits durch die beidseitig angebrachten Verbindungselemente der zweite Abschnitt 3 rasch zwischen einem und dem anderen Bein gewechselt werden.

[0062] Ist kein Wechsel erforderlich, kann die Vorrichtung während der gesamten Tragedauer am Körper verbleiben, ohne dass die Bewegungsfreiheit des Trägers eingeschränkt wird. Insbesondere ist dies in Fällen vorteilhaft, in welchen die Kraftaufnahmevorrichtung in ein Kleidungsstück, etwa einen Overall oder eine Jacke, eingearbeitet ist, wobei aufgrund des Aufbaus der Vorrichtung zudem das Anlegen und Ablegen solcher Kleidungsstücke in keiner Weise behindert wird.

[0063] Es wird angemerkt, dass die Verbindungseinrichtung 2 vorteilhaft eine Sicherheitsfunktion dahin gehend bereitstellt, dass im Gefahrenfall, beispielsweise bei einem Sturz oder einem auftretenden Hindernis, ein kurzer Zug an dem Sicherheitselement 18 genügt, um die durch den Verbindungssteg 31 und die Verbindungseinrichtung 2 hergestellte Verbindung zwischen dem ersten Abschnitt 1 und dem zweiten Abschnitt 3 zu trennen und es dem Schleppbügel zu ermöglichen, sich sofort und in Richtung der ausgeübten Zugkraft von dem Körper des Wintersportlers weg zu lösen. Auch in diesem Fall kann der Wintersportler dennoch häufig seine Fahrt fortsetzen, da die seitliche Lage des Schleppbügels am Körper ein rasches Ergreifen mit einer freien Hand erlaubt.

[0064] Es wurde eine Kraftaufnahmevorrichtung zur Entlastung eines Körpers von Zugkräften während eines Transports desselben mittels einer externen Zugeinrichtung beschrieben, mit einem gurtförmigen ersten Abschnitt, der in einer ersten Höhe um den Körper legbar ist, einem gurtförmigen zweiten Abschnitt, der in einer zweiten Höhe um den Körper legbar ist, und einem dritten gurtförmigen Abschnitt, der den ersten Abschnitt und den zweiten Abschnitt im am Körper angelegten Zustand miteinander verbindet, eine Aufnahme für die Zugeinrichtung bereitstellt, und einen Angriffspunkt zur Aufnahme der von der Zugeinrichtung ausgeübten Zugkraft aufweist. Die Vorrichtung bietet bei Verwendung als Bergauffahrt-Zugkraftaufnahmeeinrichtung bei Benutzung eines Schlepplifts durch Wintersportler besondere Vorteile hinsichtlich einer geringeren Ermüdung und eines geringeren Schmerzempfindens des Körpergewebes und kann auf einfache Art und Weise in Kleidungsstücke integriert werden.


Ansprüche

1. Kraftaufnahmevorrichtung zur Entlastung eines Körpers von Zugkräften während eines Transports desselben mittels einer externen Zugeinrichtung,
gekennzeichnet durch:

einen gurtförmigen ersten Abschnitt (1; 1a, 1b), der in einer ersten Höhe um den Körper legbar ist,

einen gurtförmigen zweiten Abschnitt (3; 32, 33), der in einer zweiten Höhe um den Körper legbar ist, und

einen dritten gurtförmigen Abschnitt (31), der den ersten Abschnitt (1; 1a, 1b) und den zweiten Abschnitt (3; 32, 33) im am Körper angelegten Zustand miteinander verbindet, eine Aufnahme für die Zugeinrichtung bereitstellt, und einen Angriffspunkt zur Aufnahme der von der Zugeinrichtung ausgeübten Zugkraft aufweist.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Höhe eine Hüft- oder Taillenhöhe eines menschlichen Körpers ist, und die zweite Höhe eine Höhe im Oberschenkelbereich des menschlichen Körpers ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (1b) einen Schnellverschluss (13, 16) aufweist, der eine Längenverstellbarkeit des ersten Abschnitts (1; 1a, 1b) bereitstellt.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (3; 32, 33) einen Schnellverschluss (33) aufweist, der eine Längenverstellbarkeit des zweiten Abschnitts (3; 32, 33) bereitstellt, und der Schnellverschluss (33) an einem Ende des zweiten Abschnitts (3; 32, 33) derart doppellagig ausgestaltet ist, dass er ein anderes Ende (33) des zweiten Abschnitts (3; 32, 33) im geschlossenen Zustand umschließt.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnellverschluss (13, 16; 32, 33) ein Klettverschluss ist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnellverschluss nach dem Prinzip eines Gürtels mit Durchlochungen und einer Bügelschnalle arbeitet.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mehrteilige Verbindungseinrichtung (2; 11, 21) zur Verbindung des ersten Abschnitts (1; 1a, 1b) und des zweiten Abschnitts (2, 32, 33) über den dritten Abschnitt (31), wobei auf der Seite des ersten Abschnitts (1; 1a, 1b) Elemente (11) der mehrteiligen Verbindungseinrichtung (2; 11, 21) zumindest in zweifacher Anzahl linksseitig und rechtsseitig angeordnet sind, und auf der Seite des zweiten Abschnitts (3; 32, 33) ein entsprechend ausgeformtes Gegenstück (21) der Verbindungseinrichtung (2; 11, 21) in einfacher Anzahl angeordnet ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (2; 11, 21) an jedem ihrer Elemente (11, 21) eine im Verbindungszustand zu einer Öffnung in dem jeweils anderen Element fluchtende Öffnung zur Aufnahme eines Halteelements (12) aufweist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (12) stiftförmig ausgestaltet ist, an einem seiner Enden eine Öffnung zur Anbringung eines Sicherheitselements (18) der Vorrichtung aufweist, und eine rastende Verriegelungsvorrichtung zum sicheren und lösbaren Halten des Halteelements (12) in dem Verbindungselement (2) vorgesehen ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (18) eine Zugschnur ist, die an einem ihrer Enden in einer Öffnung (17) in dem ersten Abschnitt (1a) befestigt ist und in ihrem Verlauf eine Trennstelle zum Trennen des Sicherheitselements (18) ohne Aufheben des Verbindungszustands der Verbindungseinrichtung (2; 11, 21) aufweist.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (1a) eine mittels Schiebeschnallen (14a, 14b) arbeitende Längenverstelleinrichtung zur Einstellung seiner Länge aufweist.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Längenverstelleinrichtung ein elastischer Bandabschnitt (15) in den ersten Abschnitt (1a) eingearbeitet ist, der in dem Fall, in dem die Längenverstelleinrichtung auf eine größere Länge des ersten Abschnitts (1; 1a, 1b) als erforderlich eingestellt ist, eine elastische Dehnung des ersten Abschnitts (1a) erlaubt, bis die Längenverstelleinrichtung bei Erreichen der tatsächlich eingestellten Länge des ersten Abschnitts (1a) die weitere Dehnung beschränkt.
 
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste, der zweite und der dritte Abschnitt (1, 3, 31) aus einem Fasergewebematerial, zusammengesetzt aus Naturfasern und/oder Kunststoff, besteht und funktionelle Elemente der Vorrichtung an Nahtstellen (19) vernäht sind.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass an den Nahtstellen (19) Material-Zwischenlagen und/oder Materialauflagen zur Verstärkung vorgesehen sind, wobei die Material-Zwischenlagen und/oder Materialauflagen aus demselben Material wie der erste, der zweite oder der dritte Abschnitt (1, 3, 31), aus einem biegsamen Weichmaterial oder aus einem steifen Material bestehen.
 
15. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Abschnitt (1a) eine Vielzahl von Schlaufen zur Aufnahme eines Gürtels vorgesehen sind.
 
16. Verwendung der Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche als Bergauffahrt-Zugkraftaufnahmeeinrichtung bei Benutzung einer Schleppliftanlage durch Wintersportler.
 
17. Kleidungsstück, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 eingearbeitet ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht