(19)
(11) EP 1 832 519 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.2007  Patentblatt  2007/37

(21) Anmeldenummer: 07004620.6

(22) Anmeldetag:  07.03.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65C 3/02(2006.01)
H01B 7/36(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 08.03.2006 DE 102006011084

(71) Anmelder: Mödder, Manfred
42759 Heiligenhaus (DE)

(72) Erfinder:
  • Mödder, Manfred
    42759 Heiligenhaus (DE)

(74) Vertreter: Nunnenkamp, Jörg 
Andrejewski, Honke & Sozien Patentanwälte Theaterplatz 3
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Markieren lang gestreckter Objekte


(57) Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Markieren lang gestreckter Objekte (1) wie Kabel (1), Schläuche, Rohre oder dergleichen mit einem vorzugsweise selbstklebenden Etikett (7, 7', 7"). Dabei wird so vorgegangen, dass zunächst das zu markierende Objekt (1) hinsichtlich seines Durchmessers (D) vermessen wird. Alternativ oder zusätzlich kann der Durchmesser (D) auch als Eingangsgröße zur Verfügung stehen. Anschließend wird das auf einem Trägerband (9) zugeführte Etikett (7, 7', 7") in Abhängigkeit von dem ermittelten Durchmesser (D) abgelängt. Schließlich wird das vom Trägerband (9) abgehobene Etikett (7, 7', 7") um das Objekt (1) herumgewickelt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Markieren lang gestreckter Objekte wie Kabel, Schläuche, Rohre oder dergleichen mit einem vorzugsweise selbstklebenden Etikett.

[0002] Ein derartiges Verfahren wird im Großen und Ganzen in der EP 1 334 836 A1 beschrieben. Vergleichbare Vorgehensweisen sind aus der Praxis bekannt. Solche Markierungen bzw. aufgebrachte Etiketten dienen dazu, einzelne Kabel von beispielsweise Kabelbäumen für die anschließende Verarbeitung, beispielsweise Verdrahtung oder Verlegung, zu identifizieren. Zwar kann man hier auch mit farbigen Kabelisolierungen arbeiten. Mittlerweile hat jedoch die Anzahl von einzelnen Kabeln in einem Kabelbaum so stark zugenommen, dass eine farbliche Differenzierung kaum noch möglich ist, und zwar auch wegen der manchmal eingeschränkten Beleuchtungsverhältnisse.

[0003] Kurz und gut erfordern allgemein Kabel und hier insbesondere Einzelkabel in Kabelbäumen zunehmend eine spezifische Kennzeichnung, um den anschließend bestimmungsgemäßen Einsatz des Kabelbaumes und/oder des jeweiligen Kabels sicherzustellen. Vor vergleichbaren Problemen steht ein Anwender dann, wenn unterschiedliche Schläuche oder auch (Kunststoff-) Rohre zusammengefasst und/oder für verschiedene Verwendungszwecke genutzt werden sollen. Daraus ergeben sich in der Praxis vielfältige Probleme. Denn zum einen sind die lang gestreckten Objekte von ihren Durchmessern her völlig unterschiedlich gestaltet. Zum anderen werden spezifische Etiketten benötigt.

[0004] Diesem Anforderungsprofil hat man in der Praxis bisher dadurch Rechnung getragen, dass die Markierung der lang gestreckten Objekte bzw. Kabel, Schläuche oder Rohre jeweils einzeln - meistens manuell - vorgenommen worden ist. Hierbei kommen jeweils verschiedene Etiketten zum Einsatz, die bereitgestellt und bevorratet werden müssen. Das ist sowohl ergonomisch als auch wirtschaftlich nachteilig.

[0005] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung zum Markieren lang gestreckter Objekte der eingangs beschriebenen Ausführungsform so weiter zu entwickeln, dass eine maschinelle Markierung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Durchmesserbereiche und verschieden gestalteter Etiketten gelingt.

[0006] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Markieren lang gestreckter Objekte wie Kabel, Schläuche, Rohre oder dergleichen mit einem vorzugsweise selbstklebenden Etikett mit folgenden Verfahrensschritten:
  • das zu markierende Objekt wird hinsichtlich seines Durchmessers vermessen und/oder der Durchmesser des betreffenden Objektes ist bekannt und wird als Eingangsgröße zur Verfügung gestellt;
  • das auf einem Trägerband zugeführte Etikett wird in Abhängigkeit von dem ermittelten Durchmesser des zu markierenden Objektes abgelängt;
  • das vom Trägerband abgehobene Etikett wird um das Objekt herumgewickelt.


[0007] In diesem Zusammenhang hat es sich weiter bewährt, wenn das zu markierende Objekt bzw. die mehreren zu markierenden Objekte an einer Markierungsstelle respektive in der Nähe hiervon eingespannt wird bzw. werden, wobei gleichzeitig sein einzelner oder die mehreren Durchmesser bzw. der kombinierte Durchmesser erfasst wird. Das heißt, die an dieser Stelle regelmäßig vorgesehene Spannvorrichtung dient gleichzeitig als Messvorrichtung für den Durchmesser des Objektes und umgekehrt (die Messeinrichtung fungiert als Spannvorrichtung).

[0008] Das erreicht die Erfindung im Detail dadurch, dass die Spannvorrichtung in der Regel über zwei abstandsveränderliche Spannzangen verfügt, die je nach dem Durchmesser des zu markierenden Objektes an dieses angelegt werden. Wenn man den Weg der Spannzangen bei diesem Vorgang misst, kann in Verbindung mit deren Ausgangsposition auf den Durchmesser des fraglichen Objektes rückgeschlossen werden. Das geschieht meistens in einer ohnehin realisierten Steuereinrichtung, welche beispielsweise den Spannzangen zugeordnete Wegmessgeber bzw. Wegsensoren ausliest und entsprechend auswertet.

[0009] Das Etikett selbst kann auf das Trägerband aufgebracht, aufgedruckt oder sonst wie mit diesem verbunden werden. Tatsächlich umfasst die Erfindung jedwede Art von Etiketten, so beispielsweise auch eine farbige Beschichtung einer auf das Trägerband aufgebrachten Transparentfolie, einen Aufdruck auf die Transparentfolie, eine Prägung der Transparentfolie usw.. Meistens sind wenigstens Trägerband und hierauf befindliche Transparentfolie realisiert, wobei die Transparentfolie ihrerseits das beispielsweise aufgeklebte Etikett als weiteren Bestandteil trägt oder das Etikett auf die Transparentfolie als Farbdruck, Buchstabendruck, Prägung etc. direkt aufgebracht worden ist. In diesen sämtlichen Fällen gibt die Größe der abgelängten Transparentfolie die Größe des Etiketts vor bzw. entspricht ihr.

[0010] In jedem Fall lässt sich die Transparentfolie und folglich das hierauf definierte Etikett von dem Trägerband trennen. Dazu sieht die Erfindung beispielhaft eine scharfe Spendekante vor, über die das Trägerband inklusive aufgebrachter (Transparent-)Folie geführt wird. Bei diesem Vorgang löst sich die Transparentfolie und mit ihr das Etikett von dem Trägerband und kann in Anlage an das zu markierende Objekt gebracht werden. Denn die Trägerfolie wird beim Lauf über die scharfe Spendekante um mehr als 90° umgelenkt, so dass sich die Transparentfolie und mit ihr das Etikett hiervon ablösen und auch ablösen können, weil beide Bestandteile in der Regel steifer als das Trägerband sind und der Umlenkung nich oder nur kaum folgen.

[0011] Um diesen Vorgang zu unterstützen, mag in dem Bereich der Spendekante eine Druckluftzuführung mit wenigstens einer Druckluftdüse vorgesehen sein. Mit Hilfe der die Druckluftdüse beaufschlagenden Druckluftzuführung wird Druckluft in den fraglichen Bereich zugeführt, so dass die vom Trägerband getrennte Folie bzw. Transparentfolie in der Schwebe gehalten wird und einwandfrei mit ihrem Anfang auf dem zu umwickelnden Objekt zu liegen kommt. Die fragliche Druckluftzuführung bzw. Druckluftanblasung lässt sich selbstverständlich variabel hinsichtlich der Strömungsgeschwindigkeit der Druckluft einstellen. Auch ein gezieltes Ein- und Ausschalten ist denkbar. Dafür sorgt die Steuereinrichtung. In jedem Fall wird hierdurch die Anbringung des Anfangs oder Anfangsbereiches der Folie auf dem zu markierenden Objekt erleichtert, so dass der anschließende Wickelvorgang problemlos von statten geht.

[0012] Tatsächlich ist es nach der Anbringung der Folie und mit ihr des Etikettes auf dem fraglichen Objekt nur noch erforderlich, das solchermaßen vom Trägerband abgehobene Etikett um das Objekt herumzuwickeln. Dazu steht in der Regel eine Wickelvorrichtung zur Verfügung, welche mit wenigstens zwei gegenüberliegenden Wickelrollen ausgerüstet ist. Zumeist sind an dieser Stelle zwei gegenüberliegende Wickelrollenpaare realisiert, die im Vergleich zu einer mit der Längsachse des Objektes zusammen fallenden Drehachse rotieren und auf diese Weise das Etikett respektive die Transparentfolie im Ganzen um das Objekt herumwickeln.

[0013] Wie bereits erläutert, kann das Etikett ein abgelängter Bestandteil der insgesamt mit dem Trägerband durchlaufenden Transparentfolie mit variablen Außenabmessungen sein oder separat auf die Transparentfolie aufgebracht werden. In jedem Fall ist es erforderlich, das Etikett respektive die Transparentfolie im Ganzen von seiner bzw. ihrer Länge her an den Durchmesser des zu markierenden lang gestreckten Objektes anzupassen. Dazu wird der bereits erfasste oder als Eingangsgröße vorliegende Durchmesser des Objektes herangezogen. Auf diese Weise können unterschiedlich gestaltete und/oder bemessene Etiketten verarbeitet werden, und zwar in Abhängigkeit von der Art des zu markierenden Objektes und/oder dessen Durchmesser und/oder externen Vorgaben, beispielsweise einer Farbvorgabe, einem aufzubringen Text, einer Prägung etc..

[0014] Tatsächlich ist die Erfindung bspw. in der Lage, auf dem Trägerband hintereinander ganz unterschiedlich gestaltete Etiketten gleicher oder verschiedener Größe zu bevorraten. Dadurch können u.a. differierende Einzelkabel eines Kabelsatzes peu a peu mit den jeweils zugehörigen Etiketten in der richtigen Reihenfolge ausgerüstet werden, die zudem den gegebenenfalls wechselnden Durchmesserverhältnissen Rechnung tragen. Das mag nach einem vorgegebenen Programmablauf geschehen, welcher in der Steuereinrichtung abgelegt ist und beispielsweise extern über eine Tastatur oder sonst wie ein- respektive vorgegeben werden kann. Das heißt, die Erfindung ermöglicht die Verarbeitung völlig verschiedener Etiketten, die von ein und demselben Trägerband getragen und bevorratet werden, und zwar nach den von außen einzustellenden Vorgaben. Hinzu kommt, dass die Etiketten erst auf dem Trägerband prozessiert und definiert werden, so dass die beschriebene vollkommene Flexibilität gegeben ist.

[0015] Das erreicht die Erfindung u.a. dadurch, dass die obligatorische Schneidvorrichtung zum Ablängen der Etiketten respektive der sie aufnehmenden Transparentfolie lediglich die Transparentfolie auf die gewünschte Länge bringt, das zumeist darunter befindliche Trägerband jedoch nicht tangiert bzw. nicht durchschneidet. Dadurch ist die bereits angesprochene scharfe Spendekante in der Lage, das abgelängte Etikett bzw. die zugehörige abgelängte Transparentfolie von dem Trägerband zu trennen, welches unverändert weitertransportiert wird, um das nächste Etikett respektive die nächste Transparentfolie für das nächste zu markierende Objekt zuzuführen. Das solchermaßen von den Etiketten bzw. der Transparentfolie befreite Trägerband kann anschließend aufgewickelt und einer Wiederverwendung zugeführt oder schlicht und ergreifend entsorgt werden. Dabei versteht es sich ferner, dass kein Bestandteil der Transparentfolie bzw. der Etiketten ungenutzt bleibt. Hierfür sorgt u.a. eine Zuführeinrichtung, welche das Trägerband inklusive darauf befindlicher Transparentfolie und Etikett transportiert. Das besorgt die Steuereinrichtung, welche die Zuführeinrichtung entsprechend beaufschlagt, bspw. in der Weise, dass das Trägerband ggf. über die Schneidkante zurückgeführt wird, um das nachfolgende Etikett einwandfrei ablösen zu können.

[0016] Im Ergebnis werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Markieren lang gestreckter Objekte wie Kabel, Schläuche, Rohre oder dergleichen zur Verfügung gestellt, die eine maschinelle Etikettierung mit einer unverlierbaren Markierung ermöglichen. Das heißt, es sind bewusst keine manuellen Arbeitsschritte mehr erforderlich. Durch die eingesetzte Wickelvorrichtung wird ferner eine gleichmäßige Wicklung erreicht.

[0017] Dadurch, dass die Erfindung üblicherweise eine Transparentfolie oder allgemein eine Kunststofffolie mit dem darauf aufgebrachten oder darauf definierten Etikett einsetzt, kann das zu markierende Objekt mit einem Markierungswickel versehen werden, welcher aus ein, zwei oder noch mehr Wicklungen besteht und folglich besonders fest und quasi unverlierbar an dem Objekt aufgrund des vorzugsweise selbstklebenden Charakters der Folie haftet. Dennoch kann das regelmäßig innen liegende und damit geschützte Etikett problemlos abgelesen und für die Identifizierung des Objektes eingesetzt werden. D.h., die als Option über das Etikett gewickelte (Transparent-)Folie fungiert nicht nur als gleichsam Etikettenträger, sondern auch als Laminat zu seinem Schutz in einbaufertigem Zustand.

[0018] Das alles gelingt unter Berücksichtigung der Möglichkeit, ganz unterschiedliche Etiketten verarbeiten zu können. Ja selbst ein- oder mehrfarbige Gestaltungen sind denkbar. In diesem Zusammenhang schlägt die Erfindung weiter vor, die beschriebene Vorrichtung mit einem Drucker zu kombinieren, bei dem es sich um einen Thermotransferdrucker und/oder auch einen Tintenstrahldrucker handeln kann. Mit dessen Hilfe wird das Etikett beschriftet und dann auf die Transparentfolie aufgebracht, sofern es sich hierauf nicht schon von vornherein befindet. Es ist aber auch möglich, die Transparentfolie unmittelbar mit der Beschriftung respektive dem Farbauftrag zu versehen. Dann liegt quasi ein Siebdruckfeld auf der Transparentfolie vor.

[0019] Grundsätzlich kann das Etikett als solches auch als Druck auf der Transparentfolie definiert werden. Dazu wird auf übliche Drucktechniken zurückgegriffen, die beispielsweise ein weißes Untergrundfeld der gewünschten Größe erzeugen. Nachfolgend wird auf dieses auf die Folie aufgedruckte Etikett die eigentliche Beschriftung aufgebracht. Mit Hilfe der Steuereinrichtung lassen sich entsprechende Vorgaben umsetzen. Beispielsweise kann das zu beschriftende Objekt von einem Informationscode flankiert werden, welcher einzelne Parameter für die anschließende Ausrüstung mit dem Etikett beinhaltet.

[0020] Zu diesen Parametern mögen der Durchmesser des Objektes, eine geeignete Vorschubgeschwindigkeit, eine Wickelgeschwindigkeit, eine Spendeposition, d.h., die Lage des Anfangs der Folie auf dem zu umwickelnden Objekt usw. gehören. Die Spendeposition lässt sich durch die Vorschubgeschwindigkeit und/oder die Druckluftanblasung vorgeben und variieren. Der solchermaßen definierte Informationscode für das zu umwickelnde Objekt mag als Barcode ausgebildet sein und direkt dem fraglichen Objekt zugeordnet werden, beispielsweise als Aufkleber. Genauso gut kann der Informationscode aber auch in einer Datenbank abgelegt werden, in welcher das Objekt und der zugehörige Informationscode als Einheit vorliegen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.

[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ausschnittsweise in einer Rückansicht beim Einführen des zu markierenden lang gestreckten Objektes,
Fig. 2
das Trägerband im Detail,
Fig. 3
den Gegenstand nach Fig. 1 in einer Frontansicht,
Fig. 4
die Wickelvorrichtung in Rückansicht im Detail und
Fig. 5
eine andere Ausgestaltung des Gegenstandes nach Fig.1 schematisch.


[0022] In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Markieren lang gestreckter Objekte 1 wie Kabel 1, Schläuche, Rohre oder dergleichen dargestellt. Tatsächlich handelt es sich bei dem Kabel 1 um ein Einzelkabel eines Kabelsatzes, was jedoch nicht einschränkend zu verstehen ist. In der Rückansicht nach Fig. 1 erkennt man, dass dieses Einzelkabel bzw. Kabel 1 in eine Messvorrichtung 2 eingeführt wird, die gleichzeitig als Spannvorrichtung 2 fungiert. Das heißt, es handelt sich um eine kombinierte Mess-/Spannvorrichtung 2.

[0023] Mit Hilfe dieser kombinierten Mess-/Spannvorrichtung 2 wird das lang gestreckte Objekt bzw. Kabel 1 einerseits fixiert und andererseits hinsichtlich seines Durchmessers D vermessen. Zu diesem Zweck verfügt die kombinierte Mess-/Spannvorrichtung 2 über zwei Spannzangen 3, welche im Beispielfall mit Hilfe von Spindeltrieben 4 oder vergleichbaren Linearstellelementen 4 beidseitig an das Kabel 1 angelegt werden. Dabei werden die Linearstellelemente 4 jeweils um einen bestimmten Betrag verfahren, welcher zu der in Fig. 2 dargestellten geschlossenen Position der Spannzangen 3 ins Verhältnis gesetzt werden kann.

[0024] Mit Hilfe von den Spannzangen 3 bzw. den Linearstellelementen 4 zugeordneten und lediglich angedeuteten Wegsensoren 5 kann nun der besagte Durchmesser D ermittelt werden. Dazu sind die Wegsensoren 5 an eine Steuereinrichtung 6 angeschlossen, welche den Durchmesser D des zu markierenden Kabels 1 ermittelt. Der Durchmesser D kann auch von außen vorgegeben werden. Dann verfügt die besagte Vorrichtung über eine nicht ausdrücklich dargestellte Arbeitseinheit, welche den Durchmesser D als Eingangsgröße verarbeitet. In diesem Fall ist es nicht notwendigerweise erforderlich, zusätzlich den Durchmesser D zu vermessen. In der Regel wird der Durchmesser D jedoch auch beim Rückgriff auf eine entsprechende Eingangsgröße mit Hilfe der Mess-/Spannvorrichtung 2 zusätzlich vermessen, um sicherzustellen, dass der übertragene Durchmesser D mit dem tatsächlich zu umwickelnden Durchmesser D des Objektes 1 übereinstimmt.

[0025] Zur Markierung des Kabels 1 dient ein in der Fig. 2 zu erkennendes Etikett 7, welches seinerseits auf eine Transparentfolie 8 im Beispielfall aufgebracht ist. Die Transparentfolie 8 ist selbstklebend ausgeführt und wird von einem Trägerband 9 als Basis getragen. Selbstverständlich kann das Etikett 7 auch als bestimmter Bereich der Transparentfolie 8 definiert werden, stellt also nicht notwendigerweise ein separates Element dar. Jedenfalls bilden das Trägerband 9, die Transportfolie 8 und das Etikett 7 ein fortlaufendes Band, welches insgesamt bearbeitet und prozessiert wird.

[0026] Das Etikett 7 lässt sich mit Hilfe eines lediglich angedeuteten Druckkopfes 10 eines Thermotransferdruckers oder auch eines Tintenstrahldruckers bedrucken, welcher seinerseits von der Steuereinrichtung 6 entsprechend beaufschlagt wird. Denn in dieser Steuereinrichtung 6 findet sich eine Programmfolge, welche den Aufdruck für das jeweilige Etikett 7 vorgibt. Man erkennt in der Fig. 2 insgesamt drei verschiedene Etiketten 7, 7' und 7", die mit unterschiedlichen Aufdrucken je nach Vorgabe durch die Steuereinrichtung 6 versehen sind und auch unterschiedliche Abmessungen im Bedarfsfall aufweisen können.

[0027] Im Rahmen des Ausführungsbeispiels sind die Grundkörper der dargestellten Etiketten 7, 7', 7" gleich ausgeführt. Es unterscheiden sich lediglich die die Etiketten 7, 7' und 7" tragenden zugehörigen Transparentfolien 8, 8' und 8", nämlich in ihrer zugehörigen Länge L, L' und L". Diese unterschiedlichen Längen L, L' und L" werden ebenfalls von der Steuereinrichtung 6 vorgegeben und tragen dem zuvor gemessenen und gegebenenfalls unterschiedlichen Durchmesser D der einzelnen Kabel 1 Rechnung. Je nach diesem Durchmesser D (und der Anzahl der gewünschten Wickel auf dem Kabel 1) sorgt die Steuereinrichtung 6 in Verbindung mit einer von ihr angesteuerten Schneidvorrichtung 11 dafür, dass die unterschiedlichen Längen L, L' und L" der Trägerbandfolie 8, 8' und 8" eingestellt werden.

[0028] Dazu taucht die als Schneidmesser ausgeführte Schneidvorrichtung 11 so weit in die Transparentfolie 8, 8' und 8" ein, dass nicht das darunter befindliche Trägerband 9 in Mitleidenschaft gezogen wird bzw. zerschnitten wird. Hierdurch stehen vor dem anschließenden Vorgang des Markierens unterschiedliche Transparentfolienstücke 8, 8' und 8" mit wechselnden Längen L, L' und L" zur Verfügung, die anschließend auf zugehörige und variierende Kabel 1 zu deren Markierung aufgewickelt werden.

[0029] Dabei eröffnet die Erfindung die zusätzliche Option, die Länge L, L' oder L", der Transparentfolie bzw. Folie 8, 8' und 8" so zu wählen und einzustellen, dass das zugehörige und am Kabel 1 angebrachte Etikett 7, 7', 7" von der Transparentfolie 8, 8', 8" überdeckt wird und gleichsam eine Laminierung erfährt. Dadurch wird das fragliche Etikett 7, 7', 7" vor Verschmutzungen, Abrieb oder allgemeinem Verschleiß geschützt. Hierzu wird regelmäßig das betreffende Etikett 7, 7', 7" auf die Transparentfolie 8, 8', 8" aufgedruckt, wie dies die Fig. 5 prinzipiell darstellt.

[0030] Tatsächlich sind hier (in der Fig. 5) zwei Druckköpfe 10 in Förderrichtung F des Etikettes 7 inklusive Transparentfolie 8 und Trägerband 9 der Schneidvorrichtung 11 vorgeschaltet. Der in Förderrichtung F hinterste Druckkopf 10 sorgt für den Druck des eigentlichen Etiketts 7, 7', 7". Der vorderste Druckkopf 10 übernimmt seinerseits die Beschriftung des fraglichen Etiketts 7, 7', 7". Dadurch kann das Aggregat 7, 8, 9 aus dem Trägergand 9, der darauf befindlichen Transportfolie 8 und dem hierauf definierten Etikett 7 kontinuierlich vorwärts bewegt werden. Denn es besteht die Möglichkeit, während der Beschriftung des beispielsweise in Förderrichtung F vordersten Etiketts 7' nach Fig. 2 das nachfolgende Etikett 7 mit Hilfe des hinteren Druckkopfes 10 zu definieren. Sobald das vordere Ende des zum Etikett 7' gehörenden Transparentfoliestückes 8' mit Hilfe der Schneidvorrichtung 11 festgelegt wird, lässt sich unter Umständen gleichzeitig die Beschriftung auf das nachfolgende Etikett 7 mit Hilfe des vordersten Druckkopfes 10 aufbringen. Dazu müssen natürlich die jeweiligen Längenverhältnisse bzw. die Längen L, L' und L" aneinander angepasst sein. Jedenfalls ermöglicht diese Variante ein Minimum an Rücktransportbewegungen für das fragliche Aggregat 7, 8, 9 aus dem Trägerband 9, der Transparentfolie 8 und dem zugehörigen Etikett 7.

[0031] Nachdem das auf dem Trägerband 9 zugeführte Etikett 7, 7' und 7" bedruckt und die zugehörige Transparentfolie 8, 8' und 8" in Abhängigkeit von dem ermittelten Durchmesser D des zu markierenden Kabels 1 abgelängt worden ist, wird das jeweilige Etikett 7, 7' und 7" zusammen mit der korrespondierenden Transparentfolie 8, 8' und 8" von dem Trägerband 9 abgehoben. Dazu verfügt die dargestellte Vorrichtung über eine (scharfe) Spendekante 12, deren Arbeitsweise man am besten in der Fig. 3 erkennt. Hier sieht man, wie das Trägerband 9 mit Hilfe einer von der Steuereinrichtung 6 beaufschlagten Zuführeinrichtung 13 über die besagte Spendekante 12 im Gegenuhrzeigersinn geführt wird und sich hierbei die jeweilige Transparentfolie 8, 8' und 8" mit dem darauf befindlichen Etikett 7, 7' und 7" ablöst. Das liegt im Kern daran, dass das Trägerband 9 beim Lauf über die Spendekante 12 um deutlich mehr als 90° unmittelbar umgelenkt wird und die demgegenüber steifere Transparentfolie 8, 8', 8" dieser Bewegung nicht oder nur kaum folgen kann.

[0032] Das Etikett 7, 7' und 7" inklusive Transparentfolie 8, 8' und 8" berührt bei diesem Vorgang das zu markierende Kabel 1 und haftet an diesem infolge des selbstklebenden Charakters der Transparentfolie 8, 8' und 8" an. Der Bereich, in welchem die Transparentfolie 8, 8', 8" das zu markierende Objekt bzw. Kabel 1 berührt, wird als Spendeposition S bezeichnet und ist schematisch in der Fig. 5 dargestellt. Diese Spendeposition S kann u.a. mit Hilfe einer lediglich angedeuteten Druckluftzuführung für eine Druckluftdüse 17 variiert werden. Denn je nach der Geschwindigkeit und dem Strahlprofil der aus der Druckluftdüse 17 ausströmenden Druckluft (selbstverständlich kann auch ein anderes Gas Verwendung finden) wird die Transparentfolie 8, 8', 8" inklusive Etikett 7, 7', 7" mehr oder minder in der Schwebe gehalten und erreicht ein Anfang der Transparentfolie 8, 8', 8" das zu markierende Kabel 1 an einer unterschiedlichen und einstellbaren Position, nämlich der Spendeposition S. Dabei versteht es sich, dass die Druckluftzuführung für die Druckluftdüse 17 nicht nur hinsichtlich ihres Drucks und damit der Strömungsgeschwindigkeit variiert werden kann, sondern auch je nach Bedarf ein- und ausgeschaltet wird. Für die Steuerung sorgt wiederum die Steuereinrichtung 6.

[0033] Nachdem die Transparentfolie 8, 8', 8" inklusive Etikett 7, 7', 7" auf dem zu markierenden Objekt 1 angebracht worden ist, sorgt eine ebenfalls an die Steuereinrichtung 6 angeschlossene Wickelvorrichtung 14 dafür, dass das jeweilige Etikett 7, 7', 7" inklusive zugehöriger Transparentfolie 8, 8' und 8" um das jeweils zu markierende Kabel 1 herumgelegt wird. Dabei versteht es sich, dass die Steuereinrichtung 6 die fragliche Wickelvorrichtung 14 in der Weise ansteuern kann, dass die Wickelgeschwindigkeit veränderbar ist. Ebenso lässt sich die Vorschubgeschwindigkeit mit Hilfe der Steuereinrichtung 6 variieren, indem die Zuführeinrichtung 13 entsprechend beaufschlagt wird. Die vorgenannten Parameter lassen sich zudem in Abhängigkeit von der Oberflächenbeschaffenheit des zu markierenden Objektes 1 vorgeben und verändern.

[0034] Die Wickelvorrichtung 14 verfügt im Ausführungsbeispiel über zwei sich gegenüberliegende Wickelrollenpaare 15, die sich beim Wickelvorgang an das Kabel 1 von außen anlegen und das Etikett 7, 7', 7" inklusive zugehöriger Transparentfolie 8, 8', 8" um das Kabel 1 herumwickeln. Zu diesem Zweck rotiert die Wickelvorrichtung 14 um eine Drehachse 16, welche im Wesentlichen mit der Längsachse des zu markierenden Objektes bzw. Kabels 1 zusammenfällt (vgl. die zugehörigen Pfeile in den Fig. 1, 4 und 5). Auf diese Weise lassen sich unterschiedlich gestaltete und/oder bemessene Etiketten 7, 7',7" verarbeiten, und zwar in Abhängigkeit von der Art des zu markierenden Objektes 1 und/oder dessen Durchmesser D und/oder externen Vorgaben, die über die Steuereinrichtung 6 aufgrund einer dortigen Eingabe berücksichtigt werden.

[0035] Im Rahmen der Variante nach Fig. 5 sind die Wickelrollenpaare 15 jeweils über Ausleger 18 mit Zahnrädern 19 verbunden. Das jeweilige Zahnrad 19 kämmt mit einer inneren Verzahnung eines äußeren Zahnkranzes 20. Sobald sich der äußere Zahnkranz 20 dreht, wird die Drehbewegung auf das zugehörige Zahnrad 19 übertragen, welches seinerseits über den Ausleger 18 die korrespondierende Wickelrolle 15 an das zu markierende Objekt 1 anlegt oder von diesem entfernt. Hierfür sorgt insgesamt die Steuereinrichtung 6, welche die Wickelvorrichtung 14 entsprechend beaufschlagt. Der äußere Zahnkranz 20 kann mit Hilfe der Steuereinrichtung 6 gezielt abgebremst werden, um den Anlegedruck der jeweiligen Wickelrollen 15 bzw. Wickelrollenpaare 15 an die Gegebenheiten bzw. das Kabel 1 anzupassen.


Ansprüche

1. Verfahren zum Markieren lang gestreckter Objekte (1) wie Kabel (1), Schläuche, Rohre oder dergleichen mit einem vorzugsweise selbstklebenden Etikett (7, 7', 7") mit folgenden Verfahrensschritten:

1.1) das zu markierende Objekt (1) wird hinsichtlich seines Durchmessers (D) vermessen und/oder der Durchmesser (D) des betreffenden Objektes (1) ist bekannt und wird als Eingangsgröße zur Verfügung gestellt;

1.2) das auf einem Trägerband (9) zugeführte Etikett (7, 7' 7") wird in Abhängigkeit von dem ermittelten Durchmesser (D) abgelängt;

1.3) das vom Trägerband (9) abgehobene Etikett (7, 7', 7") wird um das Objekt (1) herumgewickelt.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zu markierende Objekt (1) an einer Markierungsstelle eingespannt und gleichzeitig sein Durchmesser (D) erfasst wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (7, 7', 7") auf das Trägerband (9) aufgebracht, aufgedruckt oder sonst wie mit diesem verbunden wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (7, 7', 7") als Bestandteil einer Transparentfolie (8, 8', 8") ausgebildet ist.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (7, 7', 7") und/oder die Transparentfolie (8, 8', 8") zusammen mit dem sie aufnehmenden Trägerband (9) über eine Spendekante (12) geführt und hierbei von dem Trägerband (9) abgelöst werden.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass unterschiedlich gestaltete und/oder bemessene Etiketten (7, 7', 7") verarbeitet werden, und zwar in Abhängigkeit von der Art des zu markierenden Objektes (1) und/oder dessen Durchmesser (D) und/oder externen Vorgaben.
 
7. Vorrichtung zum Markieren lang gestreckter Objekte (1) wie Kabel (1), Schläuche, Rohre oder dergleichen mit einem vorzugsweise selbstklebenden Etikett (7, 7', 7"), mit einer Messvorrichtung (2) zur Ermittlung des Durchmessers (D) des Objektes (1) und/oder einer Arbeitseinheit zur Verarbeitung des als Eingangsgröße zur Verfügung gestellten Durchmessers (D), ferner mit einer Schneidvorrichtung (11), um das auf einem Trägerband (9) zugeführte Etikett (7, 7', 7") in Abhängigkeit vom Durchmesser (D) des Objektes (1) abzulängen, und mit einer Wickelvorrichtung (14), welche das vom Trägerband (9) abgehobene Etikett (7, 7', 7") um das Objekt (1) herumlegt.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (2) gleichzeitig als Spannvorrichtung (2) für das Objekt (1) ausgebildet ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelvorrichtung (14) wenigstens zwei gegenüberliegende Wickelrollen (15) aufweist, die im Vergleich zu einer mit der Längsachse des Objektes (1) zusammen fallenden Drehachse (16) rotieren und auf diese Weise das Etikett (7, 7', 7") um das Objekt (1) herumwickeln.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (6) vorgesehen ist, welche wenigstens die Größe und/oder Gestalt der Etiketten (7, 7', 7") vorgibt.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente