[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein stapelbares Transportgestell gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Transportgestell ist aus der
DE 29607874 U1 bekannt. In ihm werden bei einem Sitzhersteller gefertigte Sitze und Sitzbänke in
einem LKW zu einem Autohersteller transportiert, wobei die Transportgestelle im Laderaum
übereinander gestapelt werden. Dabei sind die Sitzgarnituren so in den Gestellen zu
lagern, dass gegenseitige Berührungen von Teilen vermieden werden, um Druckstellen
in der Polsterung zu vermeiden, die insbesondere bei Langstreckentransporten auftreten
könnten.
[0003] Das Transportgestell gemäß der
DE 29607874 U1 besitzt eine quaderförmige, aus Vierkanthohlprofilen zusammengeschweißte Rahmenstruktur
mit einem Boden, auf dem zwei komplette Vordersitze mit aufrecht gestellter Rückenlehne
nebeneinander festgelegt sind. Oberhalb der Sitzteile der Vordersitze ist ein taschenförmiger
Behälter aus Edelstahlblech angeordnet, der an Querträgern aufgehängt ist, die an
den Stirnseiten des Transportgestells zwischen dessen aufrechten Pfosten eingeschweißt
sind. Dieser Behälter wird von seiner offenen Seite her mit der Rückenlehne und dem
Sitzteil der Rücksitzbank bestückt. Zur Erleichterung seiner Be- und Entladung, ist
er in eine waagerechte Position schwenkbar, in der seine offene Seite zur Seite zeigt.
Während des Transports hängt der Behälter in einer senkrechten Position über den Sitzteilen
der Vordersitze, wobei seine offene Seite nach oben weist.
[0004] Die Höhe der Rückenlehne der Rücksitzbank übertrifft die Tiefe des Sitzteils der
Rücksitzbank, zumal bei aufgesetzten Kopfstützen, so dass bei diesem bekannten Transportgestell
letztlich die Höhe der neben dem Sitzteil in dem Behälter stehenden Rückenlehne die
Bauhöhe des Transportgestells bestimmt. Letztere ergibt sich aus der Addition der
Höhe des Bodens des Transportgestells, der größten Höhe des Sitzteils der Vordersitze,
dem Abstand zwischen der Unterseite des Behälters und den Sitzteilen der Vordersitze
und aus der Höhe der Rückenlehne der Rücksitzbank.
[0005] Aufgrund der beschriebenen Anordnung der Teile der im Transportgestell untergebrachten
Komplettsitzgarnitur weist das Transportgestell eine relativ große Bauhöhe auf, so
dass im Laderaum eines Lastkraftwagens, mit dem die Transportgestelle transportiert
werden, nur zwei Transportgestelle in einer Reihe übereinander gestapelt werden können.
Es verbleibt oberhalb der gestapelten Transportgestelle ein nicht genutztes Transportvolumen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Transportgestell zur
Verfügung zu stellen, welches durch eine verringerte Bauhöhe eine optimale Ausnutzung
des Transportvolumens eines Lkws ermöglicht.
[0007] Dies Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem stapelbaren Transportgestell gelöst,
welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
[0008] Die Rückenlehne der Rücksitzbank ist in dem erfindungsgemäßen Transportgestell also
nicht mehr über den Sitzteilen der Vordersitze, sondern vor diesen angeordnet und
überlappt diese in ihrem unteren Bereich. Dadurch ist es möglich, auch bei auf der
Rückenlehne montierten Kopfstützen die Bauhöhe des Transportgestells gegenüber dem
aus dem Stand der Technik bekannten wesentlich zu reduzieren. Diese Bauhöhenreduzierung
führt dazu, dass nun im Laderaum eines Lastkraftwagens anstelle von zwei Transportgestellen
drei Transportgestelle in einer Reihe übereinander gestapelt werden können. Damit
wird die Auslastung der Transportkapazität des Lastkraftwagens wesentlich verbessert.
[0009] Weiterhin sind das Sitzteil und die Rückenlehne der Rücksitzbank an beidseitig vorgesehen
Befestigungspunkten an der Rahmenstruktur festgelegt, ohne dass sich die Polsterflächen
der Sitzgarnitur berühren. Dazu werden ohnehin an der Rückenlehne und dem Sitzteil
der Rücksitzbank vorgesehene Befestigungsmittel, wie z. B. Rastmittel, mit denen die
Rückenlehne und das Sitzteil der Rücksitzbank bei der Montage in die Karosserieseitenwände
eines Pkw eingehängt werden, genutzt. Bei Langstreckentransporten werden so Druckstellen
im Polster vermieden.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen perspektivischen Blick auf ein mit einer Komplettsitzgarnitur bestücktes Transportgestell,
und
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Darstellung gemäß Figur 1.
[0012] Das in der Zeichnung dargestellte Transportgestell 1 ist aus Vierkanthohlprofilen
2 zusammengeschweißt, bestehend aus vier Querriegeln 3, vier Pfosten 4 und drei Längsriegeln
5. Zwischen die unteren Querriegel 3 und Längsriegel 5 ist eine Bodenplatte 6 eingeschweißt,
die das Transportgestell 1, neben ihrer Tragfunktion, gleichzeitig auch versteift.
Die unteren Querriegel 3 und Längsriegel 5 können auch zum Wegfall kommen, wenn die
Bodenplatte 6 eine ausreichende Stärke besitzt und direkt mit den vier Pfosten 4 verschweißt
ist. Ein oberer Längsriegel 5 ist weggelassen worden, um die Be- und Entladung des
Transportgestells 1 zu erleichtern.
[0013] Das Transportgestell 1 nimmt eine Komplettsitzgarnitur eines Kraftfahrzeuges auf.
Diese besteht aus zwei Vordersitzen 7 sowie einem Sitzteil 8 und einer Rückenlehne
9 einer Rücksitzbank.
[0014] Die beiden Vordersitze 7 sind dicht nebeneinander auf der Bodenplatte 6 angeordnet
und über ihre Sitzlängsverstellschienen 10 an der Bodenplatte 6 befestigt. Die Rückenlehnen
7.1 der Vordersitze 7 sind aufrecht und etwas nach vorn gestellt, damit sie mit den
aufgesetzten Kopfstützen 7.2 innerhalb der Kontur des Transportgestells 1 bleiben.
Des Weiteren sind die Vordersitze 7, bezogen auf die Darstellung in der Zeichnung,
möglichst weit nach rechts versetzt angeordnet, so dass ihr am Weitesten nach hinten
vorstehender Bereich 11 gerade noch innerhalb der Kontur des Transportgestells 1 liegt.
[0015] Der Raum oberhalb des Sitzteils 7.3 der Vordersitze 7 wird für die Anordnung des
Sitzteils 8 der Rücksitzbank genutzt. Das Sitzteil 8 ist, bezogen auf die Einbaulage
im Transportgestell 1, kürzer als die Rückenlehne 9, baut aber insgesamt breiter als
letztere, was aber unproblematisch ist, da der Platz oberhalb der Sitzteile 7.3 der
Vordersitze 7 in der Breite genügend Platz bietet. Das Sitzteil 8 ist an seinem hinteren
Ende auf beiden Seiten an von den oberen Querriegeln 3 abragenden Halteelementen 12
aufgehängt. Dazu werden ohnehin am Sitzteil 8 ausgebildete Befestigungspunkte 13 genutzt,
die mit komplementären Befestigungspunkten der Halteelemente 12 zusammen wirken.
[0016] Die Rückenlehne 9 der Rücksitzbank ist vor den Sitzteilen 7.3 der Vordersitze 7 angeordnet,
wobei es die Sitzteile 7.3 in einem Bereich a (Figur 2) nach unten überlappt. Da die
Rückenlehne 9 flach baut, kann der für ihre Anordnung vor den Sitzteilen 7.3 der Vordersitze
7 erforderliche Raum relativ klein gehalten werden.
[0017] Die Rückenlehne 9 wird am Transportgestell 1 über beidseitig an ihrem oberen und
unteren Ende vorgesehene Befestigungspunkte 14 festgelegt. Dazu werden ohnehin an
der Rückenlehne 9 vorgesehenen Rastelemente, die bei der Montage ihrer Befestigung
an den Karosserieseitenwänden eines PKW dienen, genutzt. Am Transportgestell 1 werden
entsprechende, komplementäre Befestigungspunkte über Halteelemente 15, 16 zur Verfügung
gestellt, die von der Bodenplatte 2 nach oben bzw. von den Pfosten 4 zur Seite abstehen.
[0018] Die beschriebene Anordnung einer Komplettsitzgarnitur eines Pkws in dem Transportgestell
1 ermöglicht es, dessen Bauhöhe im Vergleich mit dem aus dem Stand der Technik bekannten
Transportgestell zu verringern. Das gilt auch bei auf die Rückenlehne 9 aufgesetzten
Kopfstützen, was in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Diese Verringerung der Höhe
des Transportgestells 1 gestattet es, in den Laderäumen von Lkws, mit denen die Sitzgarnituren
zu einem Autohersteller transportiert werden, nun anstelle von zwei Transportgestellen,
drei Transportgestelle in einer Reihe übereinander stapeln zu können. Dadurch ergibt
sich eine wesentlich bessere Ausnutzung des Laderaums des Lkws.
[0019] Die Anordnung der Teile der Komplettsitzgarnitur in dem Transportgestell 1 entspricht
auch der Reihenfolge ihres Einbaus in einen Pkw, in den zunächst die Rückenlehne 9
der Rücksitzbank, dann deren Sitzteil 8 und anschließend die beiden Vordersitze 7
eingebaut werden. Der in Be- und Entladerichtung fehlende obere Längsriegel 5 erleichtert
das Bestücken des Transportgestells 1 und die Entnahme der Sitzgarnitur für ihre Montage.
[0020] In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Polsterung der
Rückenlehne 9 der Rücksitzbank in Einbaulage nach außen. Die Rückenlehne 9 kann natürlich
auch mit nach innen weisender Polsterung in das Transportgestell 1 eingebaut werden,
um eventuellen Beschädigungen oder Verschmutzungen des Polsters vorzubeugen. Dazu
sind lediglich die Halterungen 14, 15 etwas abzuändern.
[0021] In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung, kann die Rahmenstruktur
des Transportgestells zusammenklappbar ausgeführt sein, wodurch sich bei ihrem Rücktransport
eine ganz wesentliche Reduzierung des Transportvolumens ergibt.
1. Stapelbares Transportgestell für die Kommissionierung und Anlieferung einer Komplettsitzgarnitur
eines Pkws, bestehend aus zwei Vordersitzen und einer Rücksitzbank, welches eine quaderförmige
Rahmenstruktur besitzt, und in dem die beiden Vordersitze nebeneinander mit aufgerichteter
Rückenlehne auf dem Boden befestigt und die Rückenlehne und das Sitzteil der Rücksitzbank
als separate Teile im verbleibenden Raum innerhalb der Rahmenstruktur angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (8) der Rücksitzbank oberhalb der Sitzteile (7.3) der Vordersitze (7)
und die Rückenlehne (9) der Rücksitzbank vor den Sitzteilen (7.3) der Vordersitze
(7), diese nach unten in einem Bereich (a) überlappend, mit berührungsfreien Posterflächen
angeordnet sind, wobei das Sitzteil (8) und die Rükkenlehne (9) der Rücksitzbank an
beidseitig vorgesehenen Befestigungspunkten (13, 14) an der Rahmenstruktur befestigt
sind.
2. Transportgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (8) der Rücksitzbank an der Rahmenstruktur an beidseitig vorgesehenen
Befestigungspunkten (13) aufgehängt ist, und die Rükkenlehne (9) der Rücksitzbank
an beidseitig vorgesehenen oberen und unteren Befestigungspunkten (14) an der Rahmenstruktur
befestigt ist.
3. Transportgestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an seiner Rahmenstruktur Halteelemente ( 12, 15, 16) mit zu den Befestigungspunkten
(13, 14) von Sitzteil (8) und Rückenlehne (9) der Rücksitzbank komplementären Befestigungspunkten
ausgebildet sind.
4. Transportgestell nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass seine Rahmenstruktur zusammenklappbar ist.