(19)
(11) EP 1 832 528 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.2007  Patentblatt  2007/37

(21) Anmeldenummer: 06025175.8

(22) Anmeldetag:  06.12.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 85/62(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 07.03.2006 DE 102006010835

(71) Anmelder: Faurecia Autositze GmbH
31655 Stadthagen (DE)

(72) Erfinder:
  • Posselmann, Horst
    31655 Stadthagen (DE)
  • Göhner, Stefan
    30177 Hannover (DE)

(74) Vertreter: Seewald, Jürgen 
Theaterstrasse 6
30159 Hannover
30159 Hannover (DE)

   


(54) Stapelbares Transportgestell für die Kommissionierung und Anlieferung einer Komplettsitzgarnitur eines Kraftfahrzeuges


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein stapelbares Transportgestell (1) für die Kommissionierung und Anlieferung einer Komplettsitzgarnitur eines Pkws, bestehend aus zwei Vordersitzen und einer Rücksitzbank, welches eine quaderförmige Rahmenstruktur besitzt, und in dem die beiden Vordersitze nebeneinander mit aufgerichteter Rückenlehne auf dem Boden befestigt und die Rückenlehne und das Sitzteil der Rücksitzbank als separate Teile im verbleibenden Raum innerhalb der Rahmenstruktur angeordnet sind. Das Sitzteil (8) der Rücksitzbank ist oberhalb der Sitzteile (7.3) der Vordersitze (7) und die Rückenlehne (9) der Rücksitzbank ist vor den Sitzteilen (7.3) der Vordersitze (7), diese nach unten in einem Bereich (a) überlappend, mit berührungsfreien Polsterflächen angeordnet, wobei das Sitzteil (8) und die Rückenlehne (9) der Rücksitzbank an beidseitig vorgesehenen Befestigungspunkten (13,14) an der Rahmenstruktur befestigt sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein stapelbares Transportgestell gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein derartiges Transportgestell ist aus der DE 29607874 U1 bekannt. In ihm werden bei einem Sitzhersteller gefertigte Sitze und Sitzbänke in einem LKW zu einem Autohersteller transportiert, wobei die Transportgestelle im Laderaum übereinander gestapelt werden. Dabei sind die Sitzgarnituren so in den Gestellen zu lagern, dass gegenseitige Berührungen von Teilen vermieden werden, um Druckstellen in der Polsterung zu vermeiden, die insbesondere bei Langstreckentransporten auftreten könnten.

[0003] Das Transportgestell gemäß der DE 29607874 U1 besitzt eine quaderförmige, aus Vierkanthohlprofilen zusammengeschweißte Rahmenstruktur mit einem Boden, auf dem zwei komplette Vordersitze mit aufrecht gestellter Rückenlehne nebeneinander festgelegt sind. Oberhalb der Sitzteile der Vordersitze ist ein taschenförmiger Behälter aus Edelstahlblech angeordnet, der an Querträgern aufgehängt ist, die an den Stirnseiten des Transportgestells zwischen dessen aufrechten Pfosten eingeschweißt sind. Dieser Behälter wird von seiner offenen Seite her mit der Rückenlehne und dem Sitzteil der Rücksitzbank bestückt. Zur Erleichterung seiner Be- und Entladung, ist er in eine waagerechte Position schwenkbar, in der seine offene Seite zur Seite zeigt. Während des Transports hängt der Behälter in einer senkrechten Position über den Sitzteilen der Vordersitze, wobei seine offene Seite nach oben weist.

[0004] Die Höhe der Rückenlehne der Rücksitzbank übertrifft die Tiefe des Sitzteils der Rücksitzbank, zumal bei aufgesetzten Kopfstützen, so dass bei diesem bekannten Transportgestell letztlich die Höhe der neben dem Sitzteil in dem Behälter stehenden Rückenlehne die Bauhöhe des Transportgestells bestimmt. Letztere ergibt sich aus der Addition der Höhe des Bodens des Transportgestells, der größten Höhe des Sitzteils der Vordersitze, dem Abstand zwischen der Unterseite des Behälters und den Sitzteilen der Vordersitze und aus der Höhe der Rückenlehne der Rücksitzbank.

[0005] Aufgrund der beschriebenen Anordnung der Teile der im Transportgestell untergebrachten Komplettsitzgarnitur weist das Transportgestell eine relativ große Bauhöhe auf, so dass im Laderaum eines Lastkraftwagens, mit dem die Transportgestelle transportiert werden, nur zwei Transportgestelle in einer Reihe übereinander gestapelt werden können. Es verbleibt oberhalb der gestapelten Transportgestelle ein nicht genutztes Transportvolumen.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Transportgestell zur Verfügung zu stellen, welches durch eine verringerte Bauhöhe eine optimale Ausnutzung des Transportvolumens eines Lkws ermöglicht.

[0007] Dies Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem stapelbaren Transportgestell gelöst, welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.

[0008] Die Rückenlehne der Rücksitzbank ist in dem erfindungsgemäßen Transportgestell also nicht mehr über den Sitzteilen der Vordersitze, sondern vor diesen angeordnet und überlappt diese in ihrem unteren Bereich. Dadurch ist es möglich, auch bei auf der Rückenlehne montierten Kopfstützen die Bauhöhe des Transportgestells gegenüber dem aus dem Stand der Technik bekannten wesentlich zu reduzieren. Diese Bauhöhenreduzierung führt dazu, dass nun im Laderaum eines Lastkraftwagens anstelle von zwei Transportgestellen drei Transportgestelle in einer Reihe übereinander gestapelt werden können. Damit wird die Auslastung der Transportkapazität des Lastkraftwagens wesentlich verbessert.

[0009] Weiterhin sind das Sitzteil und die Rückenlehne der Rücksitzbank an beidseitig vorgesehen Befestigungspunkten an der Rahmenstruktur festgelegt, ohne dass sich die Polsterflächen der Sitzgarnitur berühren. Dazu werden ohnehin an der Rückenlehne und dem Sitzteil der Rücksitzbank vorgesehene Befestigungsmittel, wie z. B. Rastmittel, mit denen die Rückenlehne und das Sitzteil der Rücksitzbank bei der Montage in die Karosserieseitenwände eines Pkw eingehängt werden, genutzt. Bei Langstreckentransporten werden so Druckstellen im Polster vermieden.

[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.

[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 1
einen perspektivischen Blick auf ein mit einer Komplettsitzgarnitur bestücktes Transportgestell, und
Fig. 2
eine Seitenansicht der Darstellung gemäß Figur 1.


[0012] Das in der Zeichnung dargestellte Transportgestell 1 ist aus Vierkanthohlprofilen 2 zusammengeschweißt, bestehend aus vier Querriegeln 3, vier Pfosten 4 und drei Längsriegeln 5. Zwischen die unteren Querriegel 3 und Längsriegel 5 ist eine Bodenplatte 6 eingeschweißt, die das Transportgestell 1, neben ihrer Tragfunktion, gleichzeitig auch versteift. Die unteren Querriegel 3 und Längsriegel 5 können auch zum Wegfall kommen, wenn die Bodenplatte 6 eine ausreichende Stärke besitzt und direkt mit den vier Pfosten 4 verschweißt ist. Ein oberer Längsriegel 5 ist weggelassen worden, um die Be- und Entladung des Transportgestells 1 zu erleichtern.

[0013] Das Transportgestell 1 nimmt eine Komplettsitzgarnitur eines Kraftfahrzeuges auf. Diese besteht aus zwei Vordersitzen 7 sowie einem Sitzteil 8 und einer Rückenlehne 9 einer Rücksitzbank.

[0014] Die beiden Vordersitze 7 sind dicht nebeneinander auf der Bodenplatte 6 angeordnet und über ihre Sitzlängsverstellschienen 10 an der Bodenplatte 6 befestigt. Die Rückenlehnen 7.1 der Vordersitze 7 sind aufrecht und etwas nach vorn gestellt, damit sie mit den aufgesetzten Kopfstützen 7.2 innerhalb der Kontur des Transportgestells 1 bleiben. Des Weiteren sind die Vordersitze 7, bezogen auf die Darstellung in der Zeichnung, möglichst weit nach rechts versetzt angeordnet, so dass ihr am Weitesten nach hinten vorstehender Bereich 11 gerade noch innerhalb der Kontur des Transportgestells 1 liegt.

[0015] Der Raum oberhalb des Sitzteils 7.3 der Vordersitze 7 wird für die Anordnung des Sitzteils 8 der Rücksitzbank genutzt. Das Sitzteil 8 ist, bezogen auf die Einbaulage im Transportgestell 1, kürzer als die Rückenlehne 9, baut aber insgesamt breiter als letztere, was aber unproblematisch ist, da der Platz oberhalb der Sitzteile 7.3 der Vordersitze 7 in der Breite genügend Platz bietet. Das Sitzteil 8 ist an seinem hinteren Ende auf beiden Seiten an von den oberen Querriegeln 3 abragenden Halteelementen 12 aufgehängt. Dazu werden ohnehin am Sitzteil 8 ausgebildete Befestigungspunkte 13 genutzt, die mit komplementären Befestigungspunkten der Halteelemente 12 zusammen wirken.

[0016] Die Rückenlehne 9 der Rücksitzbank ist vor den Sitzteilen 7.3 der Vordersitze 7 angeordnet, wobei es die Sitzteile 7.3 in einem Bereich a (Figur 2) nach unten überlappt. Da die Rückenlehne 9 flach baut, kann der für ihre Anordnung vor den Sitzteilen 7.3 der Vordersitze 7 erforderliche Raum relativ klein gehalten werden.

[0017] Die Rückenlehne 9 wird am Transportgestell 1 über beidseitig an ihrem oberen und unteren Ende vorgesehene Befestigungspunkte 14 festgelegt. Dazu werden ohnehin an der Rückenlehne 9 vorgesehenen Rastelemente, die bei der Montage ihrer Befestigung an den Karosserieseitenwänden eines PKW dienen, genutzt. Am Transportgestell 1 werden entsprechende, komplementäre Befestigungspunkte über Halteelemente 15, 16 zur Verfügung gestellt, die von der Bodenplatte 2 nach oben bzw. von den Pfosten 4 zur Seite abstehen.

[0018] Die beschriebene Anordnung einer Komplettsitzgarnitur eines Pkws in dem Transportgestell 1 ermöglicht es, dessen Bauhöhe im Vergleich mit dem aus dem Stand der Technik bekannten Transportgestell zu verringern. Das gilt auch bei auf die Rückenlehne 9 aufgesetzten Kopfstützen, was in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Diese Verringerung der Höhe des Transportgestells 1 gestattet es, in den Laderäumen von Lkws, mit denen die Sitzgarnituren zu einem Autohersteller transportiert werden, nun anstelle von zwei Transportgestellen, drei Transportgestelle in einer Reihe übereinander stapeln zu können. Dadurch ergibt sich eine wesentlich bessere Ausnutzung des Laderaums des Lkws.

[0019] Die Anordnung der Teile der Komplettsitzgarnitur in dem Transportgestell 1 entspricht auch der Reihenfolge ihres Einbaus in einen Pkw, in den zunächst die Rückenlehne 9 der Rücksitzbank, dann deren Sitzteil 8 und anschließend die beiden Vordersitze 7 eingebaut werden. Der in Be- und Entladerichtung fehlende obere Längsriegel 5 erleichtert das Bestücken des Transportgestells 1 und die Entnahme der Sitzgarnitur für ihre Montage.

[0020] In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Polsterung der Rückenlehne 9 der Rücksitzbank in Einbaulage nach außen. Die Rückenlehne 9 kann natürlich auch mit nach innen weisender Polsterung in das Transportgestell 1 eingebaut werden, um eventuellen Beschädigungen oder Verschmutzungen des Polsters vorzubeugen. Dazu sind lediglich die Halterungen 14, 15 etwas abzuändern.

[0021] In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung, kann die Rahmenstruktur des Transportgestells zusammenklappbar ausgeführt sein, wodurch sich bei ihrem Rücktransport eine ganz wesentliche Reduzierung des Transportvolumens ergibt.


Ansprüche

1. Stapelbares Transportgestell für die Kommissionierung und Anlieferung einer Komplettsitzgarnitur eines Pkws, bestehend aus zwei Vordersitzen und einer Rücksitzbank, welches eine quaderförmige Rahmenstruktur besitzt, und in dem die beiden Vordersitze nebeneinander mit aufgerichteter Rückenlehne auf dem Boden befestigt und die Rückenlehne und das Sitzteil der Rücksitzbank als separate Teile im verbleibenden Raum innerhalb der Rahmenstruktur angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (8) der Rücksitzbank oberhalb der Sitzteile (7.3) der Vordersitze (7) und die Rückenlehne (9) der Rücksitzbank vor den Sitzteilen (7.3) der Vordersitze (7), diese nach unten in einem Bereich (a) überlappend, mit berührungsfreien Posterflächen angeordnet sind, wobei das Sitzteil (8) und die Rükkenlehne (9) der Rücksitzbank an beidseitig vorgesehenen Befestigungspunkten (13, 14) an der Rahmenstruktur befestigt sind.
 
2. Transportgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (8) der Rücksitzbank an der Rahmenstruktur an beidseitig vorgesehenen Befestigungspunkten (13) aufgehängt ist, und die Rükkenlehne (9) der Rücksitzbank an beidseitig vorgesehenen oberen und unteren Befestigungspunkten (14) an der Rahmenstruktur befestigt ist.
 
3. Transportgestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an seiner Rahmenstruktur Halteelemente ( 12, 15, 16) mit zu den Befestigungspunkten (13, 14) von Sitzteil (8) und Rückenlehne (9) der Rücksitzbank komplementären Befestigungspunkten ausgebildet sind.
 
4. Transportgestell nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass seine Rahmenstruktur zusammenklappbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente