[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verarbeitung und/oder zum Transport von
flachen Versandstücken, wie in Umschläge eingesteckte Dokumente und/oder Briefe, Muster,
Karten oder dgl., auf einem von einer Förderrollen aufweisenden Fördervorrichtung
gebildeten Förderweg, der einenends zur Beschickung eines Vereinzelungsorgans mit
Versandstücken zur Einzelverarbeitung ausgebildet ist.
[0002] Solche Einrichtungen können u.a. einer Frankiermaschine oder einer anderen Weiterverarbeitungseinrichtung
vorgeschaltet sein.
[0003] Die
EP 0'856'483 B1 offenbart eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art, die vor einer Frankiermaschine
angeordnet ist und entlang eines Transportweges der Poststücke drei aneinandergereihte
Abschnitte aufweist, einen Zuführabschnitt für die in einem Magazin gestapelten Versandstücke,
einen zweiten folgenden Abschnitt zur Vereinzelung und zum Weitertransport der Versandstücke
sowie einen dritten Abschnitt, auf dem die Versandstücke, insbesondere Briefumschläge
geschlossen und weitertransportiert werden. Auf dem zweiten Abschnitt für das Selektieren
und Transportieren der Versandstücke sind Selektierungsrollen und Fördermittel vorgesehen,
die mit über ein Gelenk miteinander verbundenen Transportrollen zusammenwirken, wozu
die Selektierungsrollen und die Transportrollen durch ein dazwischen angeordnetes
Gelenk miteinander verbunden sind.
Diese Anordnungsweise ergibt undefinierte Bewegungszustände, die die Zuverlässigkeit
der Vorrichtung einschränken.
[0004] Dieser Umstand stellt an die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine gattungsgleiche
Vorrichtung zu schaffen, die sich unter Einhaltung der Qualität durch Einfachheit
und Zuverlässigkeit auszeichnet.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Vereinzelungsorgan eine
auf die Unterseite eines Versandstückes reibungsschlüssig einwirkende und mit einer
darüber angeordneten, überzählige Versandstücke zurückhaltenden Anstellvorrichtung
zusammenwirkende, quer zur Förderrichtung sich erstreckende und um eine horizontale
Achse drehbar gelagerte Antriebsrolle aufweist.
Die Erfindung geht einen neuen Weg, schafft eine einfache Anordnungsweise und klare
Verhältnisse bei der Vereinzelung der Versandstücke, die gestapelt, versetzt übereinanderliegend,
geschuppt und/oder einzeln zugeführt werden können.
[0006] Die funktionellen Eigenschaften können verbessert werden, wenn die Anstellvorrichtung
und die Antriebsrolle eine schlitz- oder spaltförmige Durchtrittsöffnung -die auch
Einzugsöffnung, Durchgangsöffnung, Förderspalt oder ähnlich bezeichnet werden könnte-
für die Versandstücke bilden, die das Vereinzeln und Transportieren der Versandstücke
begünstigt.
[0007] Vorteilhaft ist die Anstellvorrichtung als Führungsrolle ausgebildet, die auf die
Versandstücke schonend einwirkt und den Transport unterstützt.
[0008] Das Zusammenwirken von Antriebsrolle und Führungsrolle kann durch eine gegenseitig
abgestimmte Geometrie der Querschnitte und der Anordnungsweise bestimmt und optimiert
werden, indem die Antriebsrolle wenigstens annähernd den gleichen förderwirksamen
Durchmesser wie die Führungsrolle aufweist, sodass eine günstige Einzugswirkung der
einen Einzugsspalt bildenden Rollen entstehen kann.
Ein relativ grosser Durchmesser der Rollen, beispielsweise von etwa 60 mm oder mehr,
schafft hinsichtlich Antriebsrolle einen breiten Reibungskontakt zu den eintreffenden
Versandstücken und eine breite Fächerung der übereinanderliegenden Versandstücke an
der Führungsrolle.
[0009] Eine bezüglich Drehachsen in Förderrichtung gegenüber der Antriebsrolle, einige Millimeter
resp. relativ zum Durchmesser stromabwärts versetzte Führungsrolle erhöht die Einzugswirkung
auf die Versandstücke und zieht die Führungsrolle enger an die Antriebsrolle; überdies
kann der Rollreibungseffekt für den Transport des untersten von jeweils mehreren übereinanderliegenden
Versandstücken resp. eines Stapels verbessert werden.
Werden die Versandstücke jedoch einzeln hintereinander dem Vereinzelungsorgan zugeführt,
dreht die Führungsrolle unter Ueberwindung der Bremswirkung über die Versandstücke
angetrieben mit.
[0010] Die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle ist zweckmässig mit einer gegen die
gleichsinnig zur Förderrichtung wirkenden Drehrichtung beaufschlagbaren Kraft, die
eine Bremswirkung auf die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle ausübt, drehbar
gelagert.
[0011] Eine das Zusammenwirken der Anstellvorrichtung resp. der Führungsrolle mit der Antriebsrolle
fördernde Massnahme kann darin bestehen, dass die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle
in Richtung der durch die Dicke der Versandstükke bestimmten Höhe verstellbar ausgebildet
ist.
[0012] Hierzu kann die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle gegenüber der Antriebsrolle
anhebbar sein.
[0013] Die Vorteile der Einrichtung sind spürbar festzustellen, wenn die Anstellvorrichtung
resp. die Führungsrolle eine auf deren Breite verteilte Vertiefung aufweist, die mit
der Antriebsrolle wenigstens teilweise die Durchtrittsöffnung bildet, d.h., die Antriebsrolle
resp. ein über die wirksame Breite der Antriebsrolle bestimmter Teil ist weniger breit
wie die Vertiefung in der Anstellvorrichtung resp. der Führungsrolle.
[0014] Für eine schonende Verarbeitung der Versandstücke kann gesorgt werden, wenn die Antriebsrolle
die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle wenigstens einseitig übersteht.
[0015] Hierzu ist es zweckmässig, wenn die Antriebsrolle auf die Breite bezogen mehrere
voneinander beabstandete Rollenkörper aufweist, auf denen die (formatunterschiedlichen)
Versandstücke transportiert werden.
[0016] Diesbezüglich ist es vorteilhaft, wenn die als Führungsrolle ausgebildete Anstellvorrichtung
durch eine am Umfang vorgesehene, mit der Antriebsrolle zusammenwirkende Vertiefung
aufweist, sodass die Versandstücke in der Durchtrittsöffnung nicht beschädigt werden.
[0017] Zur Optimierung des Zusammenwirkens von Führungs- und Antriebsrolle ist die Vertiefung
am Umfang der Führungsrolle breiter als der mit dieser zusammenwirkende Umfangsbereich
der Antriebsrolle ausgebildet, sodass die Versandstükke über die ganze Breite verteilt
auf der Antriebsrolle eine Förderwirkung erfahren.
[0018] Die Vereinzelung der Versandstücke wird weiter unterstützt, wenn die Führungsrolle,
vorzugsweise frei drehbar ist und von einer gegen die in Förderrichtung der Versandstücke
Drehbewegung, diese hemmende beaufschlagte Kraft ausgebildet ist.
[0019] Die die Drehbewegung der Führungsrolle hemmende Kraft kann auf einfache Weise durch
eine Reibungskupplung erzielt werden, die vorteilhaft einstellbar ist.
[0020] Im Sinne einer Optimierung der Zuführung der flachen Versandstücke, die in Stapeln
von mehreren oder einzeln sich hintereinander folgend aufgegeben werden, ist der Antriebsrolle
resp. dem Vereinzelungsorgan eine Beschickungsrolle vorgeschaltet, die eine geringere
Umfangsgeschwindigkeit als die Antriebsrolle aufweist, sodass die Versandstücke nach
Erfassen durch die Antriebsrolle eine Beschleunigung erfahren und möglichst rasch
aus dem Wirkbereich des Vereinzelungsorgans gefördert werden.
[0021] Zur Unterstützung des Vereinzelungsvorgangs ist über dem Förderweg der Versandstücke
und vor der Führungsrolle, eine gegen die Förderrichtung der Versandstücke geneigte
Anschlagvorrichtung angeordnet, die einen relativ geringen Abstand für wenige Versandstücke
resp. einen Durchlass der Unterkante zur Antriebsrolle bildend aufweist und auf die
Vorderseite des angelegten Stapels der Versandstücke einen Fächerungseffekt erzeugt.
[0022] Damit die vereinzelten Versandstücke aus dem Vereinzelungsbereich rasch abtransportiert
werden können, wird vorgeschlagen, dass dem Vereinzelungsorgan aus Antriebsrolle und
Anstellvorrichtung resp. Führungsrolle zwei übereinander gelagerte, einen Förderspalt
bildende Förderrollen nachgeschaltet sind, von denen wenigstens die eine als angetriebene
Förderrolle eine grössere Umfangsgeschwindigkeit als die Antriebsrolle aufweist. Hierbei
sind jeweils die mit einer geringeren Umfangsgeschwindigkeit als die nachgeschalteten
Antriebsrollen ausgebildeten Antriebsrollen der Fördervorrichtung mit einem in Förderrichtung
der Versandteile wirksamen Freilauf ausgebildet.
[0023] Vorteilhaft bilden die Antriebsrolle, die Beschickungsrolle und eine Förderrolle
eine Förderebene, auf der die Versandstücke transportiert werden und das Vereinzelungsorgan
passieren.
[0024] Die vorgeschlagene Einrichtung lässt sich zweckmässig mit einer Briefschliessvorrichtung
als Geräteeinheit förderwirksam vereinigen, wobei die Briefschliessvorrichtung an
das Vereinzelungsorgan anschliesst.
[0025] Die mit der Briefschliessvorrichtung zusammenwirkende Einrichtung eignet sich besonders
in Förderrichtung der Versandstücke hinter einer Frankiermaschine.
[0026] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine räumliche Darstellung einer erfindungsgemässen Einrichtung, vorzugsweise einer
in Fig. 2 veranschaulichten Geräteeinheit,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch eine Geräteeinheit aus Vereinzelungsorgan und nachgeschalteter
Briefschliessvorrichtung,
- Fig. 3
- eine auszugsweise räumliche Darstellung der Führungsrolle in einem Schnittbild und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung des Querschnitts der Durchtrittsöffnung.
[0027] In den Fig. 1 bis 3 ist eine Einrichtung 1 zur Verarbeitung und/oder zum Transport
von flachen Versanstücken 2 veranschaulicht oder Teile davon. Als flache Versandstücke
gelten in Umschläge eingesteckte Dokumente und/oder Briefe, Mustersendungen, Karten
oder dgl., gleicher oder unterschiedlicher Dicke. Die Einrichtung 1 weist eine Fördervorrichtung
3, bestehend aus mehreren eine Förderebene für Versandstücke 2 bildenden Förderrollen
4 bis 8 auf, die einen Förderweg der Versandstücke 2 bestimmen. Der Förderweg ist
einenends zur Beschikkung eines Vereinzelungsorgans 9 ausgebildet, welches die gestapelt
oder einzeln zugeführten Versandstücke 2 zur Weiterverarbeitung hintereinander weiter
fördert. Das Vereinzelungsorgan 9 besteht aus einer Antriebsrolle 6, die der Fördervorrichtung
3 zugeordnet ist und auf die Unterseite der Versandstücke 2 kraft- resp. reibungsschlüssig
einwirkt. Eine darüber stromabwärts versetzt angeordnete Anstellvorrichtung 11, die
gemäss den Fig. 1 bis 3 als Führungsrolle ausgebildet ist, hält zur Meidung von Doppelabzügen
überzählige Versandstücke 2 auf, die an der Führungsrolle 11 eintreffen. Die Führungsrolle
11 liegt im Leerlauf auf der Antriebsrolle 6 auf und wirkt mit dieser beim Transport
der Versandstücke 2 zusammen, wobei beide Rollen 6, 11 um eine quer zur Förderrichtung
verlaufende horizontale Achse gelagert sind. Die Anstellvorrichtung 11, die auch als
Segmentteil einer Rolle ausgebildet sein könnte, bildet mit der Antriebsrolle 6 eine
schlitzförmige Durchtrittsöffnung 12, die von den Versandstücken 2 flachliegend passiert
wird. Die Führungsrolle 11 ist zusätzlich, jedoch nicht notwendigerweise von einer
nachgiebigen Kraft, beispielsweise einer Federkraft belastet, um bedarfsfalls von
den durchlaufenden Versandstücken 2, insbesondere dicken Versandstücken 2 angehoben
werden zu können. Das Aufhalten überzähliger Versandstücke 2 erfolgt dadurch, dass
die Anstellvorrichtung bzw. Führungsrolle 11 mit einer gegen die gleichsinnig zur
Förderrichtung wirkenden Drehrichtung beaufschlagten Kraft gebremst wird. Dadurch
soll verhindert werden, dass überzählige Versandstücke 2 zwischen die Antriebsrolle
6 und die Anstellvorrichtung 11 gelangen bzw. Mehrfachabzüge nicht entstehen. Die
Anstellvorrichtung oder Führungsrolle 11 weist eine auf die Breite verteilte Vertiefung
13 auf (siehe auch Fig. 4), sodass sich ein Versandstück 2 beim Passieren entsprechend
leicht verformen resp. an die wechselnden Konturen anpassen kann. Sowohl bei dünnen
als auch bei dicken Versandstücken 2, 2', 2" unterstützen die über den Förderweg wechselnden
Konturen an der Anstellvorrichtung resp. der Führungsrolle 11 den Trennvorgang des
jeweils untersten Versandstückes 2 von den nachfolgenden Versandstücken 2', 2". Die
Vertiefung 13 ist breiter ausgebildet als ein mit ihr zusammenwirkender Teil der Antriebsrolle
6. Diese wiederum übersteht die Führungsrolle 11 beidseits, sodass eine verteilte
und schonende Förderwirkung auf die Versandstücke 2 entstehen kann.
Die Fig. 4 veranschaulicht in einer Ansicht in Förderrichtung der Versandstücke, ein
Versandstück 2, das teilweise auf der Antriebsrolle 6 liegend die Durchtrittsöffnung
12 passiert, während die darüberliegenden Versandstücke 2', 2" an der Anstellvorrichtung
resp. der Führungsrolle 11 mit der Vorderkante anstehen. Sobald die hintere Kante
des untersten Versandstücks 2 die Durchtrittsöffnung 12 erreicht hat, kommt das zuvor
darüberliegende Versandstück 2' in den Wirkbereich der Antriebsrolle 6, die erneut
dieses Versandstück 2' durch den Schlitz hinter der Durchtrittsöffnung 12 transportiert.
Die gemäss Zeichnung als Führungsrolle ausgebildete Anstellvorrichtung 11 weist eine
Reibungskupplung 14 auf, die an einer in einem Gestell 15 ortsfesten Achse 16 der
Führungsrolle 11 angeordnet und einerseits mit der Achse 16 und andererseits mittels
nebeneinander angeordneten Lamellen 17 mit der Führungsrolle 11 friktionsverbunden
ist.
Die Fig. 3 verdeutlicht eine mögliche Ausführungsform der Anstellvorrichtung resp.
der Führungsrolle 11, die an einer in dem Gestell 15 befestigten Achse 16 gelagert
ist. Die quer zur Förderrichtung der Versandstücke 2 verlaufende und die Führungsrolle
11 durchsetzende Achse 16 ist an den Enden durch Schrauben 17 an dem Gestell 15 befestigt.
Die Führungsrolle 11 weist einen Hohlraum 18 auf, in welchem eine die Achse 16 umgebende
Druckfeder 19 einer Reibungskupplung 25 einseitig an einem Stellring 20 anliegend
zugeordnet ist. Das gegenüberliegende Ende der Druckfeder 19 drückt auf mehrere an
der Achse 16 nebeneindander stehende Reibscheiben oder Lamellen 21, welche wiederum
an einer mit der inneren Stirnwand 22 der Führungsrolle 11 verbundenen Scheibe 27
abgestützt sind. Alternativ könnte die Führungsrolle 11 achsial verschiebbar auf der
Achse 16 befestigt sein und durch den von der Druckfeder 19 auf die innere Stirnwand
22 erzeugten Druck gegen eine ausserhalb des Gehäuses 26 der Reibungskupplung 25 auf
der Achse 16 befestigte Bremsscheibe 24 gepresst werden. Um den Reibungsschluss zu
verändern ist das den Hohlraum 18 bildende Gehäuse 26 mit einer abnehmbaren, als seitlicher
Lagerflansch 27 der Führungsrolle 11 dienenden Scheibe 27 versehen.
Die Führungsrolle 11 ist am Umfang mit einem den Vereinzelungsvorgang begünstigenden
Belag 28 ausgestattet, der mit der Vertiefung 13 versehen ist.
Auch die Förderrollen 4 bis 7 oder 8 der Fördervorrichtung 3 weisen sinngemäss Beläge
am Umfang auf.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine dem Vereinzelungsorgan 9 vorgeschaltete, angetriebene
Beschickungsrolle 5, die aus zwei Rollenkörpern 30, 31 mit achsial getrenntem Umfang
besteht, die einen friktionsaktiven Belag aufweisen. Wie die übrigen eine Förderebene
bildenden Förderrollen 4, 6, 7 der Fördervorrichtung 3 übersteht auch die Beschickungsrolle
5 mit ihrer Oberfläche eine mit Ausnehmungen 54 für die Förderrollen 4 bis 7 ausgebildete
flache Abdeckung 32 um einige Millimeter. Die Beschickungsrolle 5 sorgt für den Kontakt
des jeweils untersten Versandstükkes 2 eines Stapels mit der Antriebsrolle 6 und einer
in Förderrichtung vor dem Vereinzelungsorgan 9 und gegen die Förderrichtung der Versandstücke
2 geneigten Anschlagvorrichtung 33, die einer Vor-Fächerung der in einem Stapel anstehenden
Versandstücke 2 an der Vorderkante dient. Die Unterkante der eine Anschlagfläche 34
aufweisenden Anschlagvorrichtung 33 ist gegenüber der Förderebene der Versandstücke
2 soweit distanziert, dass jeweils wenigstens ein Versandstück 2 oder einige wenige
Versandstücke 2 eines Stapels - wie oben beschrieben - an der Anstellvorrichtung resp.
der Führungsrolle 11 anstehen. Die gegenüber der Förderebene eine Lücke 35 bildende
Anschlagvorrichtung 33 ist höhenverstellbar angeordnet, sodass der Durchlass zwischen
Unterkante und Förderebne einstellbar ist. Die Beschickungsrolle 5 weist am Umfang
die geringere Geschwindigkeit auf als die Antriebsrolle 6. Damit bei der Uebernahme
eines Versandstückes 2 durch die Antriebsrolle 6 resp. das Vereinzelungsorgan 9 aufgrund
einer höheren Umfangsgeschwindigkeit letzterer keine unerwünschte Gleitreibung zwischen
Versandstück 2 und der Beschickungsrolle 5 entsteht, ist diese mit einem in Förderrichtung
der Versandstücke 2 wirkender Freilauf ausgebildet.
Der Weitertransport der Versandstücke 2 hinter dem Vereinzelungsorgan 9 erfolgt durch
zwei übereinander gelagerte, für die durchlaufenden Versandstücke 2 einen Förderspalt
bildenden Förderrollen 7, 8, von denen die untere als angetriebene Förderrolle 7 die
grössere Umfangsgeschwindigkeit als die in der gleichen Richtung drehende Antriebsrolle
6 aufweist, sodass die Versandstücke hinter dem Vereinzelungsorgan 9 beschleunigt
fortbewegt werden. Die über der Förderrolle 7 angeordnete Förderrolle 8 ist frei drehbar
an dem in Förderrichtung hinteren Ende einer zu einer Briefschliessvorrichtung 36
gehörenden Wippe 37 gelagert, über welche die Förderrolle 8 mittels einer Zugfeder
38 auf die durchlaufenden Versandstücke 2 gedrückt wird.
Die Fig. 1 zeigt weiterhin die Anordnungsweise der Anstellvorrichtung resp. der Führungsrolle
11 innerhalb der Einrichtung 1. Hierzu weist das zwei durch Abstandhalter 39, 40 distanzierte
Schilde 41, 42 aufweisende Gestell 15 eine quer zur Förderrichtung der Versandstücke
2 verlaufende, an den Schildern 39, 40 befestigte Schwenkachse 43 auf, an der beidseits
der Führungsrolle 11 zwei etwa dreieckförmige Lagerplatten 44, 45 schwenkbar gelagert
und durch eine quer zur Förderrichtung der Versandstücke 2 verlaufende Verbindungsstange
46 verbunden sind.
[0028] Die Lagerplatten 44,45 bilden einen um die Schwenkachse 43 schwenkbaren Lagerbock
47 für die Führungsrolle 11, die durch jeweils an den Lagerplatten 44,45 des Lagerbocks
47 und einem an den Schildern 41,42 nach innen vorstehenden Bolzen 48 befestigten
Schraubenfedern 49 -wie oben schon bemerktzusätzlich, jedoch nicht zwingend gegen
die Antriebsrolle 6 gezogen wird, so dass die Versandstücke 2 schonend vereinzelt
werden und das Vereinzelungsorgan 9 störungsfrei passieren können. Wesentlich ist
dabei, dass die Führungsrolle 11 auf unterschiedlich dicke und steife Versandstücke
2 selbständig reagieren kann. Die mittelbar/unmittelbar an die Förderrollen 7,8 anschliessende,
zur Briefschliessvorrichtung 36 gehörende Wippe 37 ist an dem in Förderrichtung der
Versandstücke 2 rückwärtigen Ende beidseits mit einem stehend oval geformten Schlitz
50 versehen, die von der Schwenkachse 43 des Lagerbocks 47 durchsetzt werden und die
senkrechten Bewegungen der Wippe 37 begrenzen. Die am hinteren Ende der Wippe 37 gelagerte
Förderrolle 8 wird durch die Zugfedern 38 gegen die angetriebene Förderrolle 7 gezogen,
von der sie sich bei durchlaufenden Versandstücken 2 abheben kann. Die frei drehbar
gelagerte Förderrolle 8 wird von der Förderrolle 7 direkt oder über ein durchlaufendes
Versandstück reibungsschlüssig angetrieben.
An dem in Förderrichtung vorderen Ende der Briefschliessvorrichtung 36 weist die Wippe
37 eine weitere, mit einer darunter gelagerten angetriebenen Förderrolle 51 zusammenwirkende
Förderrolle 52 auf. Diese Förderrolle 52 wird mittels Zugfedern 53 gegen die Förderolle
51 gepresst und kann sich bei durchlaufenden Versandstücken 2 von der Förderrolle
51 entsprechend der Versandstückdicke abheben. Das Förderrollenpaar 51,52 weist etwa
die gleiche Fördergeschwindigkeit wie das Förderrollenpaar 7,8 auf. Beide Förderrollenpaare
51,52; 7,8 transportieren die Versandstücke 2 durch die Briefschliessvorrichtung 36,
die Teil einer in Fig 1 und 2 dargestellten Geräteeinheit ist.
Die Geräteeinheit kann einer Frankiermaschine förderwirksam vorgeschaltet sein.
1. Einrichtung (1) zur Verarbeitung und/oder zum Transport von flachen Versandstücken
(2), wie in Umschläge eingesteckte Dokumente und/oder Briefe, Muster, Karten oder
dgl., auf einem von einer Förderrollen (5, 6, 7) aufweisenden Fördervorrichtung (3)
gebildeten Förderweg, der einenends durch ein Vereinzelungsorgan (9) zur Beschickung
mit Versandstücken (2) zu deren Einzelverarbeitung ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Vereinzelungsorgan (9) eine auf die Unterseite eines Versandstückes (9) reibungsschlüssig
einwirkende und mit einer darüber angeordneten, überzählige Versandstücke zurückhaltenden
Anstellvorrichtung (11) zusammenwirkende, quer zur Förderrichtung sich erstreckende
und um eine horizontale Achse drehbar gelagerte Antriebsrolle (6) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellvorrichtung (11) und die Antriebsrolle (6) eine schlitzförmige Durchtrittsöffnung
(12) bilden.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die der Antriebsrolle (6) zugewandte Oberfläche der Anstellvorrichtung (11) auf die
wirksame Breite betrachtet eine unregelmässig verlaufende Kontur aufweist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellvorrichtung (11) als Führungsrolle ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsrolle (6) wenigstens annähernd den gleichen förderwirksamen Durchmesser
wie die Führungsrolle (11) aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrolle (11) bezüglich Drehachse gegenüber der Drehachse der Antriebsrolle
(11) stromabwärts der Versandstükke (2) versetzt angeordnet ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle (11) mit einer gegen die gleichsinnig
zur Förderrichtung wirkenden Drehrichtung beaufschlagbaren Kraft drehbar gelagert
ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle (11) in Richtung der durch die Dicke
der Versandstücke bestimmten Höhe verstellbar ausgebildet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle (11) gegenüber der Antriebsrolle (6)
anhebbar ausgebildet ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle (11) an einem um eine horizontale
Achse (43) schwenkbaren Lagerbock (47) auf die Antriebsrolle (6) zustellbar ausgebildet
ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle (11) eine auf die Breite verteilte
Vertiefung (13) aufweist, die mit der Antriebsrolle (6) wenigstens teilweise die Durchtrittsöffnung
(12) bildet.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsrolle (6) die Anstellvorrichtung resp. die Führungsrolle (11) beidseits
übersteht.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, bei der die Anstellvorrichtung (11)
als Führungsrolle ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrolle (11) durch eine am Umfang vorgesehene, mit der Antriebsrolle (6)
zusammenwirkende Vertiefung (13) ausgebildet ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (13) breiter als der mit dieser zusammenwirkende Bereich der Antriebsrolle
(6) ausgebildet ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrolle (11) drehbar gelagert und durch eine auf die Drehbewegung in Förderrichtung
der Versandstücke (2) hemmend einwirkende Kraft ausgebildet ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die auf die Drehbewegung der Führungsrolle (2) hemmend wirkende Kraft durch eine
Kupplung, vorzugsweise eine Reibungskupplung (25) gebildet ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, daurch gekennzeichnet, dass die Reibungskupplung (25) in einem Hohlraum (18) der Führungsrolle (11) angeordnet
ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (18) durch ein zweiteiliges Gehäuse (26) gebildet ist, dessen eine Gehäuseteil
als abnehmbarer Lagerflansch (27) der Führungsrolle (11) ausgebildet ist.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibungskupplung (25) eine an der Achse abgestützte Druckfeder (19) aufweist,
welche wenigstens eine an einer inneren Stirnwand der Führungsrolle (11) anliegende,
beim Drehen Reibung erzeugende Lamelle (21) beaufschlagt.
20. Einrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck der Druckfeder (19) einstellbar ist.
21. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrolle (11) an der Achse dreh- und achsial verschiebbar gelagert ist und
durch den Druck einer im Hohlraum (18) an der Achse abgestützten Druckfeder (19) stirnseitig
beaufschlagt und gegen eine an der Achse befestigte Reibscheibe (24) pressbar ist.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, mit einer der Antriebsrolle (6) vorgeschalteten
Beschickungsrolle (5), dadurch gekennzeichnet, dass die Beschickungsrolle (5) eine geringere Umfangsgeschwindigkeit als die Antriebsrolle
(6) aufweist.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Förderweg der Versandstücke (2) und vor der Führungsrolle (11) eine gegen
die Förderrichtung von unten nach oben schräg verlaufende Anschlagvorrichtung (33)
angeordnet ist.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass dem aus Anstellvorrichtung (33) und Antriebsrolle (6) gebildeten Vereinzelungsorgan
(9) zwei übereinander gelagerte, einen Förderspalt bildende Förderrollen (7, 8) nachgeschaltet
sind, von denen die eine als angetriebene Förderrolle (7) die grössere Umfangsgeschwindigkeit
als die Antriebsrolle (6) aufweist.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die mit einer geringeren Umfangsgeschwindigkeit als die nachgeschalteten
Antriebsrollen (6, 7, 51) ausgebildeten Antriebsrollen (5, 6, 7) der Fördervorrichtung
(3) mit einem in Förderrichtung der Versandstücke (2) wirksamen Freilauf versehen
sind.
25. Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsrolle (6) und eine Förderrolle (5, 7) der Fördervorrichtung (3) eine
Förderebene der transportierten Versandstücke (2) bilden.
26. Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Fördervorrichtung (3) eine mit Ausnehmungen (54) für die mit der förderwirksamen
Oberfläche überstehenden Förderrollen (5, 6, 7, 51) ausgebildete Abdeckung (32) zugeordnet
ist.
27. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass diese mit einer nachgeschalteten Briefschliessvorrichtung (36) förderwirksam verbunden
als Geräteeinheit ausgebildet ist.
28. Einrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die einer Frankiermaschine förderwirksam vorgeschaltet ist.