[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verriegelung eines Verriegelungssystems.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Steuerung eines Entriegelungsvorgangs
eines Verriegelungssystems. Die Erfindung betrifft ferner ein Verriegelungssystem
für eine Tür oder ein Fenster, mit einem selbstverriegelnden Schloss, das mindestens
eine Schlossfalle und einen Riegel aufweist, und mit einer Riegelaufnahme, in welche
der Riegel in einer "Verriegelt"-Stellung, im Folgenden auch "Verriegelt"-Position
genannt, hineinragt.
[0002] Verriegelungssysteme mit selbstverriegelnden Schlössern sind sowohl im Türbereich
als auch im Fensterbereich bekannt. So geht beispielsweise aus der
EP 0854261 A1 ein selbstverriegelndes Türschloss eines Verriegelungssystems hervor. Im Einzelnen
weist das Schloss der
EP 0854261 A1 einen Riegel, eine Schlossfalle und eine Hilfsfalle in einem Schlossgehäuse auf.
Im verriegelten Zustand der Tür sind der Riegel und die Schlossfalle in Öffnungen
des an einer Türzarge angebrachten Schließblechs vorgeschlossen bzw. ragen in entsprechende
Ausnehmungen in die Türzarge. Die Hilfsfalle drückt im geschlossenen Zustand der Tür
gegen das Schließblech bzw. ist durch das Schließblech in das Schlossgehäuse zurückgeschoben.
Die Öffnung einer verriegelten Tür der
EP 0854261 A1 ist einerseits über eine Betätigung eines Drückers von der Innenseite der Tür möglich.
In diesem Fall wird bei zurückgeschobener Hilfsfalle durch Betätigung des mit der
Drückernuss verbundenen Drückers der Riegel und die Schlossfalle in das Türschloss
zurückgezogen, wobei der Riegel im Schloss zurückgehalten bzw. arretiert wird und
somit nicht umgehend wieder heraus schnellt bzw. vorschließt. Andererseits ist eine
Öffnung der verriegelten Tür von der Außenseite der Tür möglich, wobei dazu eine Authentifizierung
über beispielsweise einen entsprechenden Schlüssel für ein schlüsselbetätigbares Schließsystem
oder aber über eine Zutrittskontrolleinheit erforderlich ist.
[0003] Beim Verschließen der Tür werden die über das Schließblech gleitende Schlossfalle
und die Hilfsfalle durch das Schließblech hindurch in das Schlossgehäuse zurückgeschoben.
Durch die zurückgeschobene Hilfsfalle wird, vorzugsweise über eine Schieberplattenmechanik,
ein Mechanismus ausgelöst, der es ermöglicht, dass beim anschließenden Vorschnellen
der Schlossfalle bei vollständig geschlossener Tür auch der vorgespannte Riegel in
das Schließblech gleitet, wodurch die Tür verriegelt wird. Derartige Türschlösser
werden demnach auch als selbstverriegelnde Panik- bzw. besser als Antipaniktürschlösser
bezeichnet, da sie einerseits von der Panikseite (in der Regel der Innenseite eines
Raumes oder Gebäudes) manuell geöffnet werden können, beim Zufallen der Tür aber automatisch
der Verriegelungsmechanismus ausgelöst wird und die Tür von der Gegenseite zumindest
nicht mehr allein durch Drücken geöffnet werden kann.
[0004] Um die Sicherheit derartiger Türschlösser weiter zu erhöhen, kann die zurückgeschobene
Hilfsfalle ferner eine Sperrung bzw. Arretierung des Riegels und der Schlossfalle
steuern. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Schlossfalle eine Klappfalle
ist. Eine solche Klappfalle ist beispielsweise in der
EP 1291479 A1 offenbart.
[0005] Nachteilig an den bekannten selbstverriegelnden Schlössern ist allerdings, dass zur
Bedienung ein Außendrücker erforderlich ist, der insbesondere aus Design- und Sicherheitsgründen
aber häufig nicht erwünscht ist. Ferner eignen sich derartige Verriegelungssysteme
schlecht für Türen mit hohen Durchgangsfrequenzen bzw. Fenster mit hohen Öffnungsfrequenzen,
da jeder Zugangsbegehrende bzw. Öffnungsbegehrende jede einzelne Öffnung/Entriegelung
durch eine Authentifikation über beispielsweise einen Schlüssel gesondert steuern
muss. Für Türen mit regem Durchgangsverkehr oder Fenster mit hohen Öffnungsfrequenzen
sind selbstverriegelnde Schlösser somit ungeeignet.
[0006] Jeder Zugang über eine Seite, meist der Außenseite, einer Tür mit einem derartigen
Verriegelungssystem erfordert somit einen individuell ausgelösten Berechtigungsnachweis.
Dies hat zur Folge, dass ein unter Umständen umfassender Personenkreis mit entsprechenden
Schlüsseln versorgt werden muss, was nicht zuletzt neben zusätzlichen Kosten einen
erheblichen Sicherheitsverlust mit sich bringt. Häufig ist es darüber hinaus wünschenswert,
einen Zutritt durch die Tür von der Außenseite zu ermöglichen, ohne dass ein entsprechender
Schlüssel oder eine manuelle Öffnung bzw. Entriegelung von der Innenseite der Tür
notwendig ist. Dies betrifft beispielsweise besonders Eingangsbereiche mit hohen Durchgangsfrequenzen
oder aber auch Arbeitsbereiche mit einer hohen Arbeiterfluktuation. Gleiches gilt
im Übrigen auch für Türen, die von einer von der Tür entfernten Position geöffnet
werden können sollen, wie dies häufig unter anderem für Rollstuhlfahrer gerechte Türen
oder aber auch im Senioren- und Krankenhausbereich der Fall ist.
[0007] Zur Umsetzung einer derartigen Öffnerfunktion werden üblicherweise über Taster oder
funktionell vergleichbare Mittel steuerbare Türöffner in solchen Türen integriert,
die in der Regel über eine Steuerung der Schlossfalle bzw. der Türöffnerfalle eine
Öffnung der Tür ermöglichen. Die vorherige Notwendigkeit der Entriegelung eines selbstverriegelnden
Türschlosses zur Öffnung einer entsprechend ausgerüsteten Tür schließt allerdings
die Kombination derartiger Schlösser mit Tastern oder anderen fernbetätigbaren Öffnungsmitteln
aus. Um in diesem Fall eine Öffnung der Tür von einer von der Tür entfernten Position
zu ermöglichen, ist daher der Einsatz von Motorschlössern erforderlich, die das verriegelte
Türschloss entriegeln. Motorschlösser bringen für den Anwender allerdings zahlreiche
Nachteile mit sich. Neben den zusätzlichen Fabrikationskosten sind ferner erhebliche
Installationsarbeiten zu leisten, da zum Betrieb von Motorschlössern beispielsweise
zur Stromversorgung und Motorschlosssteuerung eine aufwändige Verkabelung des Türblattes
erforderlich ist.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verriegelungssystem für eine
Tür oder ein Fenster mit einem tür-/fensterblattseitig angeordneten selbstverriegelnden
Schloss anzugeben, welches die Entriegelung des verriegelten Schlosses im geschlossenen
Zustand der Tür bzw. des Fensters ohne die Betätigung eines Drückers oder die Anwendung
eines Schlüssels ermöglicht und welches somit für frequentierte Öffnungsvorgänge im
Routinebetrieb geeignet ist. Dabei soll das Verriegelungssystem gleichzeitig einfach
in der Installation und preiswert in der Beschaffung sein. Im Übrigen soll das Verriegelungssystem
auch eine besonders hohe Ver- und Entriegelungssicherheit gewährleisten.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Verriegelung eines Verriegelungssystem
umfassend das Schließen einer Tür oder eines Fensters, das Ausfahren einer Schlossfalle,
das Aufnehmen einer Vorlast, das Ausfahren eines Riegels in eine "Verriegelt"-Stellung
und das Arretieren der ausgefahrenen Schlossfalle gelöst. Ein wesentlicher Grundgedanke
der Erfindung liegt somit in dem Aufnehmen einer Vorlast insbesondere durch die Schlossfalle.
Vorlast im Sinne der Erfindung sind Kräfte, die auf eine Tür oder ein Fenster im geschlossenen
Zustand insbesondere in Öffnungsrichtung wirken. Vorlasten können somit beispielsweise
durch auf ein Türblatt wirkende Windkräfte, Türdichtungen oder durch klimabedingte
Unterschiede bei Wärme, Kälte, Feuchtigkeit und einem damit verbundenen Verziehen
der Tür entstehen. Ferner sind insbesondere im Panikfall durch gegen eine geschlossene
Tür drückende Menschen und Menschenmassen ausgelöste und auf das Türblatt wirkende
Kräfte problematisch. Durch das Aufnehmen der Vorlasten können die auf einem Türblatt
bzw. Fenster wirkenden Kräfte gezielt konzentriert bzw. abgeleitet werden. Idealerweise
erfolgt das Aufnehmen der Vorlast nach dem Ausfahren der Schlossfalle schlossfallengesteuert.
Auf diese Weise ist gewährleistet, dass im erfindungsgemäßen Verfahren dass Verriegelungssystem
durch die ausgefahrene Schlossfalle einen Mindestschließzustand erreicht hat. Das
erfindungsgemäße Aufnehmen der Vorlast ermöglicht ferner, dass der Riegel vorlastfrei
in eine "Verriegelt"-Stellung ausfahren kann. Die erfindungsgemäße Steuerung der Vorlastaufnahme
erlaubt somit eine Sicherstellung, dass verfahrensgemäß die Tür bzw. das Fenster des
erfindungsgemäßen Verriegelungssystems soweit geschlossen ist, dass der Riegel störungsfrei
im geschlossenen Zustand der Tür bzw. des Fenster in eine "Verriegelt"-Stellung ausfahren
kann. Durch ein nachgeschaltetes Arretieren der ausgefahrenen Schlossfalle ist es
insbesondere möglich, im Falle einer schlossfallengesteuerten Vorlastaufnahme den
Riegel im verriegelten Zustand des Verriegelungssystems vorlastfrei zu halten bzw.
diesen vor einer Beaufschlagung mit Vorlasten zu schützen. Entsprechend kann auch
eine Entriegelung des Verriegelungssystems bzw. eine Zurückfahren des Riegels von
der "Verriegelt"-Stellung in die "Entriegelt"-Stellung vorlastfrei ablaufen. Einem
Einklemmen des Riegels in der "Verriegelt"-Stellung speziell in einem Panikfall kann
somit besonders gut vorgebeugt werden.
[0010] Im erfindungsgemäßen Verfahren ist es bevorzugt, dass die Vorlast druckstückgesteuert
aufgenommen wird. Verfahrensgemäß ist somit eine druckstückabhängige Vorlastaufnahme
vorgesehen. Das Verriegelungssystem weist dazu wenigstens ein geeignetes Druckstück
auf, welches verfahrensgemäß nach dem Ausfahren der Schlossfalle in der Weise im Verriegelungssystem
bewegt wird, dass die auf der Tür bzw. dem Fenster wirkende Vorlast vom Druckstück
aufgenommen und abgeleitet wird. Dazu ist es beispielsweise möglich, das Druckstück
in geeigneter Weise gegen die ausgefahrene Schlossfalle im geschlossenen Zustand der
Tür bzw. des Fensters zu fahren. Wesentlich für die Erfindung ist es somit, dass zur
druckstückgesteuerten Vorlastaufnahme der Druckstückanschlag des Druckstücks, der
zur Aufnahme der Vorlast gegen ein tür- bzw. fensterseitiges Bauteil anschlägt, wie
insbesondere der Schlossfalle, in Öffnungsrichtung der Tür bzw. des Fensters dem Riegel
vorgelagert ist. Auf diese Weise ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren im Falle
einer Vorlastbeaufschlagung der Tür bzw. des Fensters eine sichere Entriegelung des
Verriegelungssystems und gleichzeitig eine besonders gute Abdichtung der Tür bzw.
des Fensters.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Verfahren zur Steuerung eines Entriegelungsvorgangs
eines Verriegelungssystems umfassend das Zurückschieben des Riegels in eine "Entriegelt"-Stellung,
das Lösen einer Vorlastaufnahme auf der Schlossfalle und das schlossgesteuerte Arretieren
des Riegels in der "Entriegelt"-Stellung. Das gegenüber dem Zurückschieben des Riegels
im zeitlichen Verfahrensablauf nachgeschaltete Lösen der Vorlastaufnahme stellt sicher,
dass die Vorlast solange aufgenommen wird, bis der Riegel in die "Entriegelt"-Stellung
verschoben ist. Einem Verkanten des Riegels in der "Verriegelt"-Stellung ist somit
besonders gut vorgebeugt. Dabei wird der Riegel schlossgesteuert und ganz besonders
schlossfallengesteuert, d.h. in Abhängigkeit von dem Schlosszustand und ganz besonders
in Abhängigkeit von der Schlossfallenpositionierung in der "Entriegelt" "Stellung
arretiert. Diese besondere Kopplung der Riegelarretierung an das Schloss stellt sicher,
dass der Riegel nur im Falle einer geöffneten Tür in der "Entriegelt"-Stellung arretiert
wird und nicht, speziell bei einer Nichtöffnung der Tür, im "Entriegelt"-Zustand verbleibt.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung
eines Entriegelungsvorgangs das Lösen einer ersten druckstückgesteuerten Vorlastaufnahme,
das Zurückschieben eines Riegels in eine "Entriegelt"-Stellung bzw. -Position, das
Lösen einer zweiten schlossfallengesteuerten Vorlastaufnahme und das schlossfallengesteuerte
Arretieren des Riegels in einer "Verriegelt"-Stellung auf. Diese Ausführungsform zur
Steuerung eines Entriegelungsvorgangs zeichnet sich somit wesentlich durch eine Abstufung
zweier druckstückgesteuerter Vorlastaufnahmen aus und eignet sich daher beispielsweise
insbesondere zur Steuerung von Mehrfachverriegelungen. Auf diese Weise ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren neben einer erhöhten Wärme- und Schalldämmung eines
solchen Verriegelungssystems für eine Tür oder ein Fenster auch die Sicherstellung,
dass der Riegel insbesondere im Panikfall zuverlässig von einer "Verriegelt"-Stellung
in eine "Entriegelt"-Stellung verfahren werden kann. Dies gelingt insbesondere durch
die kaskadierte funktionelle Anordnung der ersten und zweiten Vorlastaufnahme. Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung eines Entriegelungsvorgangs ist somit in
ökonomischer und sicherheitstechnischer Hinsicht besonders vorteilhaft.
[0012] Die Lösung der Aufgabe gelingt vorzugsweise mit einem Verriegelungssystem, in dem
das erfindungsgemäße Verfahren zur Verriegelung eines Verriegelungssystems in einer
seiner bevorzugten Ausführungsformen mit einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung
einer Entriegelungsvorgangs eines Verriegelungssystems kombiniert ist. Diese verfahrensmäßige
Kombination zeichnet sich durch das Feststellen und Lösen der wenigstens einen Vorlastaufnahme
zu Vorlastentlastung des Riegels während eines Verriegelungs- bzw. eines Entriegelungsvorgangs
aus. Es ist somit sichergestellt, dass der Riegel einerseits sicher von seiner "Entriegelt"-Stellung
in die "Verriegelt"-Stellung verfahren werden kann, sodass die Verriegelungssicherheit
eines erfindungsgemäßen Verriegelungssystems erhöht wird. Auf der anderen Seite ist
gleichzeitig auch gewährleistet, dass der Riegel von seiner "Verriegelt"-Stellung
in seine "Entriegelt"-Stellung beispielsweise im Panikfall trotz auf der Tür bzw.
dem Fenster lastender Kräfte, die beispielsweise durch eine gegen die Tür gegendrückende
Menschenmasse hervorgerufen werden, entlastet wird. Entsprechend ist ein solches Verfahren
sowohl besonders sicher hinsichtlich der Verriegelung als auch hinsichtlich der Entriegelung
und vereint somit einen hohen Bedienungskomfort mit einem hohen Sicherheitsstandard
in besonders eleganter Weise.
[0013] Vorzugsweise erfolgt das Zurückschieben des Riegels in die "Entriegelt"-Stellung
zeitgesteuert, wobei nach dem Ablauf eines festgelegten Zeitintervalls für den Fall
einer anschließenden Riegelpositionierung in die "Verriegelt"-Stellung vorgesehen
ist, in dem eine Türöffnung bzw. Fensteröffnung unterbleibt. Nach dem Ablauf des festgelegten
Zeitintervalls erfolgt somit eine Wiederverriegelungs bzw. ein Verfahren des Riegels
in die "Verriegelt"-Stellung, wobei eine Türöffnung bzw. Fensteröffnung unterbleibt.
Ein zeitabhängiges Zurückschieben des Riegels im Falle einer unterlassenen Tür- bzw.
Fensteröffnung stellt sicher, dass das Verriegelungssystem nur über einen vorher festgelegten
Zeitraum hinweg öffnungsfähig ist. Demnach ist es somit nicht erforderlich, dass eine
Türöffnung zur nachfolgenden Verriegelung des Verriegelungssystems auch tatsächlich
stattfindet. Ein solches Verfahren zur Steuerung eines Verriegelungssystems ist somit
besonders sicher, da hier besonders gut gewährleistet ist, dass der Riegel nicht dauerhaft
unbeabsichtigt in einer "Entriegelt"-Stellung positioniert ist. Fehlbedienungen des
Verriegelungssystems haben somit nur noch einen geringen Einfluss auf die Sicherheit
des mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gesteuerten Verriegelungssystems.
[0014] Die Lösung der Aufgabe gelingt ferner mit einem Verriegelungssystem für eine Tür
oder ein Fenster, mit einem selbstverriegelnden Schloss, das mindestens eine Schlossfalle
und einen Riegel aufweist, mit einer Riegelaufnahme, in welche der Riegel in einer
"Verriegelt"-Stellung hineinragt, mit einer kombinierten Öffner- und Verriegelungsfunktion,
die durch einen riegelaufnahmeseitigen Entriegler und durch eine Zuhalteeinheit mit
einem Schlossfallenaufnahmeraum, mit dem die Schlossfalle im verriegelten Zustand
der Tür oder des Fensters in einem funktionalem Eingriff steht, bereitgestellt wird,
wobei der Riegel entrieglergesteuert von der ausgefahrenen "Verriegelt"-Stellung in
die eingefahrene "Entriegelt"-Stellung verschiebbar ist und die mit dem Schlossfallenaufnahmeraum
im Eingriff stehende Schlossfalle freigebbar und insbesondere durch die Zuhalteeinheit
freigebbar ist, und wobei die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion sowohl
das Ausfahren des Riegels in die "Verriegelt"-Stellung und das Eingreifen der Schlossfalle
in den Schlossfallenaufnahmeraum als auch das Verschiebend des Riegels in die "Entriegelt"-Stellung
und das Freigeben der mit dem Schlossfallenaufnahmeraum im Eingriff stehende Schlossfalle
steuert, mit einer Riegelarretierung, durch die der Riegel schlossgesteuert in einer
"Entriegelt"-Stellung arretierbar ist und mit einer Schlossfallenarettierung, durch
die die Schlossfalle im geschlossenen Zustand der Tür oder des Fenster arretierbar
ist, wobei die Schlossfallenarretierung durch ein über die kombinierte Öffner- und
Verriegelungsfunktion vermitteltes Zurückschieben des Riegels in die "Entriegelt"-Stellung
lösbar ist. Die Erfindung betrifft somit auch ein Verriegelungssystem für eine Tür
oder ein Fenster, mit einem selbstverriegelndem Schloss, mit einer Riegelaufnahme,
mit einem Entriegler und mit einer Zuhalteeinheit. Bekannte selbstverriegelnde Schlösser
zeichnen sich dadurch aus, dass Mittel vorhanden sind, die beim Schließen der Tür
bzw. des Fensters eine Verriegelung des Schlosses bzw. ein Vorschließen des Riegels
automatisch auslösen. Es ist entsprechend nicht notwendig, dass der Bediener eines
solchen Verriegelungssystems zum Vorschließen des Riegels Schlüssel oder vergleichbare
Mittel zur Verriegelung benutzt. Im Einzelnen weist das Verriegelungssystem zur Verriegelung
somit einen Riegel auf, welcher wenigstens in einer "Entriegelt"-Stellung, in der
die Tür bzw. das Fenster öffnungsfähig ist, und in einer "Verriegelt"-Stellung, in
der die Tür bzw. das Fenster verriegelt ist, bewegbar ist. Im vorgeschlossenen verriegelten
Zustand ragt der Riegel in eine dem selbstverriegelnden Schloss im geschlossenen Zustand
der Tür bzw. des Fenster gegenüberliegende Riegelaufnahme, welche üblicherweise zargenseitig
unter einem Schließblech mit geeigneten Ausnehmungen angeordnet ist, hinein.
[0015] Erfindungsgemäß ist eine kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion vorgesehen.
Unter einer Öffnerfunktion ist dabei insbesondere ein ferngesteuertes Öffnen bzw.
Entriegeln des Verriegelungssystems zu verstehen, ohne dass eine Schlüsselbetätigung,
eine manuelle Entriegelung bzw. ein mechanischer Berechtigungsnachweis des Zutrittsbegehrenden
erforderlich ist. Auf diese Weise ermöglicht das erfindungsgemäße Verriegelungssystem
sowohl die Öffnung- bzw. Entriegelung als auch die Verriegelung des Verriegelungssystems
mit dem selbstverriegelnden Schloss. Die selbstverriegelnden Eigenschaften des Schlosses
werden somit insbesondere um die Öffnerfunktion des Verriegelungssystems ergänzt.
Das erfindungsgemäße Verriegelungssystem ist entsprechend besonders geeignet für Türen
mit hohen Durchgangsfrequenzen, in denen eine häufige Ver- und Entriegelung des Verriegelungssystems
notwendig oder erwünscht ist. Zur Bereitstellung der kombinierten Öffner- und Verriegelungsfunktion
weist das erfindungsgemäße Verriegelungssystem einen riegelaufnahmeseitigen Entriegler
und eine Zuhalteeinheit auf, wobei das Schloss durch den Entriegler entriegelbar ist.
Erst diese spezielle Kombination funktionaler Einheiten erlaubt die Erweiterung eines
selbstverriegelnden Schlosses mit einer Öffnerfunktion zur frequentierten Öffnung
bzw. Entriegelung des Verriegelungssystems. Der riegelaufnahmeseitige Entriegler ermöglicht
dazu ein Verschieben des Riegels von der "Verriegelt"-Stellung in die in das Schloss
eingefahrene "Entriegelt"-Stellung. Der Entriegler ist zudem derart ausgebildet, dass
bei einem Schließen der Tür bzw. des Fensters der Entriegler einen Funktionszustand
einnehmen kann, in dem der Riegel des selbstverriegelnden Schlosses auch wieder in
den Riegelaufnahmeraum ausfahren kann. Erfindungsgemäß ist weiter die Zuhalteeinheit
mit einem Schlossfallenaufnahmeraum ausgebildet, wobei die Schlossfalle des selbstverriegelnden
Schlosses im geschlossenen Zustand der Tür oder des Fensters mit dem Schlossfallenaufnahmeraum
in einem funktionalen Eingriff steht. Unter funktionalem Eingriff ist insbesondere
im folgenden ein Hineinragen eines Teilbereiches der Schlossfalle in den Schlossfallenaufnahmeraum
zu verstehen, sodass eine Öffnung der Tür bzw. des Fensters unter anderem auch durch
den in den Schlossfallenaufnahmeraum hineinragenden Teilbereich der Schlossfalle blockiert
wird. Dazu schlägt der Teilbereich der Schlossfalle beispielsweise gegen Randbereiche
des Schlossfallenaufnahmeraums an. Zur Öffnung der Tür bzw. des Fensters ist die mit
dem Schlossfallenaufnahmeraum im Eingriff stehende Schlossfalle freigebbar, wobei
in einer besonderen Ausführungsform das Freigeben schlossfallengesteuert d.h. in Abhängigkeit
von dem Schlossfallenzustand und/oder der Schlossfallenstellung erfolgt. Unter Freigeben
ist dabei im Folgenden sowohl ein Zurückschieben der Schlossfalle in Richtung des
selbstverriegelnden Schlosses und somit ein Herausschieben der Schlossfalle aus dem
Schlossfallenaufnahmeraum zu verstehen, als auch weitere Möglichkeiten, die den funktionalen
Eingriff der Schlossfalle in den Schlossfallenaufnahmeraum lösen. Dazu sind beispielsweise
insbesondere Mittel im Schlossfallenaufnahmeraum angeordnet, die in der Weise weggeklappt,
geschwenkt, verdreht oder versenkt werden, dass die Schlossfalle in Öffnungsrichtung
der Tür bzw. des Fensters aus dem Schlossfallenaufnahmeraum herausgedrückt werden
kann. Dies gilt beispielsweise speziell für schießende Fallen, aber auch für übliche
Klappfallen oder Drehfallen. Ferner können Schlossfallentypen mit schlossseitig gesteuerten
Sperrmechaniken schlossseitig freigegeben werden, so dass beim Aufdrücken der Tür
die Schlossfalle aus dem Schlossfallenaufnahmeraum beispielsweise herausklappt oder
umklappt und somit der Eingriff der Schlossfalle in den Schlossfallenaufnahmeraum
gelöst wird. Zusammenfassend zeichnet sich die Erfindung somit speziell durch eine
Steuerung des Ausfahrens des Riegels in die "Verriegelt"-Stellung und des Eingreifens
der Schlossfalle in den Schlossfallenaufnahmeraum durch die kombinierte Öffner- und
Verriegelungsfunktion aus. Gleichzeitig steuert die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion
auch das Verschieben des Riegels in die "Entriegelt"-Stellung und das Freigeben der
mit dem Schlossfallenaufnahmeraum im Eingriff stehenden Schlossfalle. Die kombinierte
Öffner- und Verriegelungsfunktion wirkt somit gleichermaßen auf die Riegelpositionierung
als auch auf die Schlossfallenpositionierung und eignet sich daher ganz besonders
für den Einsatz in Türen mit hohem Durchgangsverkehr.
[0016] Zur Gewährleistung eines funktionsmäßig einwandfreien Öffnungs- und Schließvorgangs
einer Tür bzw. eines Fenster mit einem erfindungsgemäßen Verriegelungssystem weist
das Verriegelungssystem zudem eine Riegelarretierung auf, durch die der Riegel schlossgesteuert,
d.h. in Abhängigkeit des Schlosszustandes, und ganz besonders schlossfallengesteuert,
d.h. in Abhängigkeit von der Schlossfallenposition, in einer "Entriegelt"-Stellung
arretierbar ist. Das Verriegelungssystem ist somit derart ausgebildet, dass die Auslösung
der Riegelarretierung in Abhängigkeit Vom Schlosszustand bzw. von der Schlossfallenposition
erfolgt. Auf diese Weise kann beispielsweise eine Mindestauslenkung der Schlossfalle
für einen Öffnungsvorgang der Tür bzw. des Fensters vorgesehen sein, die überschritten
werden muss, um die Riegelarretierung auszulösen. Auf diese Weise kann sichergestellt
werden, dass der Riegel erst dann in seiner "Entriegelt"-Stellung arretiert wird,
wenn ein Öffnungsvorgang der Tür durchgeführt wurde. Überschreitet die Schlossfallenauslenkung
nicht die Mindestauslenkung, wird der Riegel nicht in seiner "Entriegelt"-Stellung
arretiert und schließt somit aufgrund der selbstverriegelnden Eigenschaften des verwendeten
Schlosses wieder vor. Die schlossfallengesteuerte Riegelarretierung bedingt somit
besonders günstige Verriegelungseigenschaften des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems.
[0017] Ferner ist eine Schlossfallenarretierung vorgesehen, durch die die Schlossfalle im
geschlossenen Zustand der Tür oder des Fensters arretierbar ist. Auch die Schlossfalle
ist somit in ihrer Stellung in zumindest einer Position feststellbar. Die Schlossfallenarretierung
ist dabei derart ausgestaltet, dass diese durch ein über die kombinierte Öffner- und
Verriegelungsfunktion vermitteltes Zurückschieben des Riegels in die "Entriegelt"-Stellung
lösbar ist. Die Schlossfallenarretierung wird entsprechend erst dann gelöst, wenn
der Riegel aus dem Riegelaufnahmeraum heraus in Richtung des Schlosses von der "Verriegelt"-Stellung
in die "Entriegelt"-Stellung verschoben ist. Somit ist erst bei abgeschlossenem Zurückschieben
des Riegels eine Lösung der Schlossfallenarretierung möglich. Durch die Feststellung
der Schlossfalle kann die Widerstandsfähigkeit des Verriegelungssystems beispielsweise
gegen Aufbruchversuche erhöht werden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Entriegler mindestens einen Riegelschieber
zur Freigabe und Sperrung des Riegelaufnahmeraums auf, wobei der Riegel durch den
Riegelschieber bei geschlossener Tür oder bei geschlossenem Fenster aus dem Riegelaufnahmeraum
heraus in die "Entriegelt"-Stellung schiebbar ist. Die entrieglergesteuerte Verschiebung
des Riegels von der "Verriegelt"-Stellung in die "Entriegelt"-Stellung erfolgt somit
durch einen Schieber bzw. Riegelschieber, der eine Kraft insbesondere entgegen der
Verriegelungsrichtung des Riegels auf den Riegel ausübt und den Riegel somit von der
"Verriegelt"-Stellung in die "Entriegelt"-Stellung schiebt. Ein Schieber im Sinne
der Erfindung ist entsprechend ein Element, welches auf ein anderes Element, wie beispielsweise
den Riegel, wirkt und dieses durch die Wirkung verschiebt oder verschwenkt. Entsprechend
wird beispielsweise der Riegel, auf bzw. gegen den der Schieber wirkt, von einer Position,
wie der "Verriegelt"-Stellung, in eine andere Position, wie beispielsweise in die
"Entriegelt"-Position, durch den Schieber verschoben. Der Schieber wird dazu vorzugsweise
in einer Ebene bewegt, in der auch die Bewegungsrichtung des zu verschiebenden Elementes,
wie in diesem Fall beispielsweise des Riegels, liegt. Bevorzugte Bewegungsarten des
Schiebers sind dabei lineare Verschiebungen und Schwenkbewegungen, wobei die Schwenkachse
des Schiebers bevorzugt orthogonal zur Bewegungsebene des Schiebers verläuft. Ein
Schieber im Sinne der Erfindung weist ferner vorzugsweise eine abgeflachte Stirnseite
auf, die in der ausgefahrenen Position des Schiebers, d. h. in der Position, in der
eine Ausnehmung durch den Schieber versperrt ist bzw. ein Bauteil von dem Schieber
in seine zurückgeschobene Position verschoben wurde, mit der Oberfläche des Elementes,
in der der Schieber bewegt wird, wie beispielsweise einer Türzarge bzw. einer Schließblechoberfläche,
nahezu bündig abschließt. Idealerweise sperrt der Schieber in der ausgefahrenen Position
den entsprechenden Aufnahmeraum, wie beispielsweise in diesem Zusammenhang den Riegelaufnahmeraum,
nach außen hin nahezu vollständig. Auf diese Weise kann einerseits ein wirksamer Manipulationsschutz
bereits gestellt werden und andererseits der Eintrag von Verunreinigungen verhindert
werden. Zum Zurückschieben des Riegels sind bei geschlossener Tür bzw. bei geschlossenem
Fenster somit in dieser bevorzugten Ausführungsform Mittel und insbesondere Schieber
vorgesehen, die in der Weise angeordnet sind, dass sie den Riegel von der in den Riegelaufnahmeraum
hineinragenden "Verriegelt"-Stellung in die zurückgefahrene und aus dem Riegelaufnahmeraum
herausgeschobene "Entriegelt"-Stellung zurückschieben können.
[0019] Vorzugsweise ist ein zargenseitiger Schlossfallenschieber vorhanden, der bei geschlossener
Tür oder bei geschlossenem Fenster die Position der Schlossfalle des Schlosses steuert.
Der Schlossfallenschieber ist somit insoweit mit dem Riegelschieber vergleichbar,
als dass der Schlossfallenschieber die Schlossfalle aus dem Schlossfallenaufnahmeraum
in Richtung des Schlosses verschieben kann. Der Schlossfallenschieber ist dazu vorzugsweise
zargenseitig installiert und ist zum Zurückschieben der beispielsweise türblattseitigen
Schlossfalle eines Türschlosses ausgebildet. Der Schlossfallenschieber ermöglicht
somit, dass die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion des erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems die Tür nicht nur entriegeln kann, sondern auch die Schlossfalle
soweit aus dem Schlossfallenaufnahmeraum herausdrücken kann, dass die Tür bzw. das
Fenster durch bloßes Aufdrücken und somit klinkenbetätigungsfrei bzw. schlüsselbetätigungsfrei
geöffnet werden kann. Ein solches Verriegelungssystem ist somit besonders bedienerfreundlich.
[0020] Die Zuhalteeinheit kann beispielsweise von einer vom Schließblech umrahmten Ausnehmung
mit einem Schlossfallenanschlag in Öffnungsrichtung der Tür gebildet werden. Vorzugsweise
ist die Zuhalteeinheit aber ein Türöffner und insbesondere ein Lineartüröffner bzw.
ein Fenstertüröffner. Insbesondere Türöffner sind weit verbreitet und zeichnen sich
durch ihre hohe Funktionszuverlässigkeit aus. Die Integration eines Tür-/Fensteröffners
in ein erfindungsgemäßes Verriegelungssystem vereint somit die Vorteile einer kombinierten
Öffner- und Verriegelungsfunktion mit den Vorteilen eines Tür-/Fensteröffners, wie
beispielsweise der fernbetätigbaren Schaltung des Verriegelungssystems in einen "Geöffnet"-
bzw. "Aufschiebbar"-Zustand. Grundsätzlich eignen sich in diesem Zusammenhang insbesondere
im Türbereich alle bekannten Türöffnertypen. Auf Grund ihrer besonderen Robustheit
sind allerdings Türöffner mit einer Drehfalle oder eine Klappfalle bevorzugt.
[0021] Besonders vorteilhaft ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Verriegelungssystems,
dessen kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion und insbesondere Entriegler eine
Ablaufsteuerung umfasst. Die Ablaufsteuerung dient hauptsächlich zur koordinierten
Steuerung des Positionierungsablaufes des bzw. der im Verriegelungssystem vorhandenen
Schieber, wie beispielsweise des Riegelschiebers und des Schlossfallenschiebers. Diese
Ablaufsteuerung steuert somit den Positionierungsablauf der einzelnen relevanten Elemente,
wie beispielsweise, wenn vorhanden, des Riegelschiebers, des Schlossfallenschiebers
und weiterer Schieber. Die Ablaufsteuerung ermöglicht somit einen zueinander koordinierten
Stellungsverlauf der vorhandenen Schieber.
[0022] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Ablaufsteuerung motorgetrieben und weist dazu
beispielsweise einen Elektromotor auf, wobei in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Antrieb der Ablaufsteuerung durch einen Gleichstrommotor erfolgt. Dazu sind insbesondere
entrieglerseitig entsprechende Anschlüsse vorgesehen, die insbesondere die Energieversorgung
der Ablaufsteuerung mit elektrischer Energie ermöglichen. Darüber hinaus weist das
Verriegelungssystem zweckmäßigerweise weitere Anschlüsse auf, die beispielsweise zur
Verbindung mit einer Freigabeeinrichtung benutzt werden können. Unter Freigabeeinrichtung
ist dabei eine Einheit zu verstehen, über die ein automatischer Entriegelungsvorgang
der Tür ausgelöst werden kann. Typischerweise handelt es sich hierbei beispielsweise
um einen Taster, der in der Regel in einer von der Tür entfernten Position angebracht
und mit dem Verriegelungssystem elektrisch leitend verbunden ist.
[0023] Vorzugsweise oder alternativ umfasst die Öffner- und Verriegelungsfunktion und insbesondere
der Entriegler eine elektromagnetisch angetriebene Ablaufsteuerung, die eine Spule
und einen Anker aufweist. Motorgetriebene Ablaufsteuerungen und speziell elektromagnetisch
angetriebene Ablaufsteuerungen lassen sich mit entsprechenden Freigabeeinrichtungen
besonders gut und in installationstechnischer Sicht besonders einfach kombinieren.
[0024] Zur Steuerung eines bzw. mehrerer Schieber, wie beispielsweise dem Riegelschieber,
weist das Verriegelungssystem ein Getriebe auf. Getriebe im Sinne der Erfindung sind
dabei insbesondere Verbindungen von Teilen, die zum Führen von Teilen auf einer Bahn
dienen, d.h. insbesondere Führungsgetriebe. Dabei hat sich ganz besonders die Verwendung
eines Keilgetriebes, insbesondere zur Steuerung wenigstens eines Schiebers, als vorteilhaft
erwiesen. Ein Keilgetriebe bezeichnet in diesem Zusammenhang ein Getriebe, bei welchem
ein führender Teil keilförmig mit einem geführten Teil zusammenläuft. Keilgetriebe
zeichnen sich durch eine besonders ruhige und gleichmäßige Bewegungsübertragung aus.
[0025] Vorzugsweise weist die Ablaufsteuerung mindestens eine Steuerplatte auf. Die Steuerplatte
ist dabei vorzugsweise in der Art und Weise tür- bzw. fensterzargenseitig angeordnet,
dass die Steuerplatte mit einer Plattenseite im geschlossenen Zustand der Tür bzw.
des Fenster orthogonal zum Türblatt bzw. zur Fensterfläche und entlang der Längserstreckung
der Tür- bzw. Fensterzarge und insbesondere auch seitlich entlang des Entrieglers
verläuft. Eine derartige platzsparenden Anordnung ist besonders vorteilhaft. Dabei
besteht die Möglichkeit, die mindestens eine Steuerplatte in Relation zur Zarge ortsfest
anzuordnen, oder andererseits in der bevorzugten Ausführungsform beweglich in die
Ablaufsteuerung zu integrieren. Der Begriff Zarge umfasst dabei im Folgenden sowohl
eine Türzarge als auch eine Fensterzarge. Vorzugsweise wird die mindestens eine Steuerplatte
von einem zargenseitig angeordneten Antrieb unmittelbar und besonders bevorzugt mittelbar
über ein Schubgetriebe angetrieben. Die Ablaufsteuerung steuert dabei durch die resultierende
Eigenbewegung insbesondere das Zurückschieben des Riegels von seiner "Verriegelt"-Position
in die "Entriegelt"-Position. Dazu ist es besonders bevorzugt, dass die mindestens
eine Steuerplatte orthogonal zur Schubrichtung des Riegels und/oder parallel zur Schubebene
des Schubriegels bewegt wird. Um die mittelbar oder unmittelbar durch den Antrieb
hervorgerufene Bewegung der mindestens einen Steuerplatte zu steuern, weist das erfindungsgemäße
Verriegelungssystem vorzugsweise Führungen auf, entlang derer die mindestens eine
Steuerplatte bewegt wird. Derartige Führungen können beispielsweise Schienen, Führung
in Bohrungen, etc. sein.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die mindestens eine Steuerplatte der Ablaufsteuerung
vorzugsweise selbst mindestens ein Getriebeelement auf, das eine mechanische Bewegungsübertragung
der Steuerplatte auf den bzw. die Schieber, wie beispielsweise den Riegelschieber,
ermöglicht. Ein derartiges Getriebeelement ist vorzugsweise eine Steuerschräge. Steuerschrägen
im Sinne der Erfindung sind sämtliche Getriebeelemente, die aufgrund einer Steuerfläche
mit einer Schräge in Relation zu einem zu bewegenden Bauteil eine Bewegung auf ein
damit in Kontakt stehendes weiteres Element übertragen. Vorzugsweise liegen die Steuerschrägen
in Form von Langlöchern vor. Dabei ragen üblicherweise Führungselemente in bzw. durch
diese Langlöcher hindurch. Diese an einem zu bewegenden Bauteil, wie beispielsweise
dem Riegelschieber und/oder einem oder mehrerer weiterer Schieber, angebrachten Führungselemente
gleiten entlang der Steuerschräge, vorzugsweise der durch die Langlöcher gebildeten
Steuerschrägen. Verläuft die Steuerschräge nicht parallel zur Bewegungsrichtung der
Steuerplatte, so gleitet das Führungselement entlang der Steuerschräge und wird in
Richtung des Steuerschrägenverlaufs bzw. beispielsweise des Langlochverlaufs verschoben.
[0027] Bei einem bevorzugten erfindungsgemäßen Verriegelungssystem sind zur Schiebersteuerung
Mittel vorhanden, die mit der mindestens einen Steuerschräge der mindestens einen
Steuerplatte in funktionaler Verbindung stehen. Der mindestens eine Schieber und die
mindestens eine Steuerschräge der Steuerplatte sind dabei vorzugsweise derart zueinander
angeordnet, dass die mindestens eine Steuerplatte parallel zur Zarge bzw. möglichst
platzsparend und besonders bevorzugt im eingebauten Zustand vertikal bewegt wird und
durch diese Bewegung eine Bewegung orthogonal zur dem Schloss zugewandten Zargenoberfläche
des mindestens einen Schiebers, der in funktionaler Verbindung mit der mindestens
einen Steuerplatte steht, auslöst. Diese Ausführungsform erlaubt somit die Kombination
einer platzsparenden Anordnung mit einer hohen Funktionszuverlässigkeit des erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems. Besonders bevorzugte Führungselemente zur Bewegungsübertragung
einer Steuerplattenbewegung auf einen Schieber sind von dem mindestens einen Schieber
abstehende Bolzen. Besonders vorteilhaft sind hier Bolzen mit einem kreisförmigen
Querschnitt und/oder Bolzen, die zur Verbesserung der Gleiteigenschaften bzw. zur
Reduktion der Reibungskräfte zwischen Führungsmittel und Steuerschräge mit zusätzlichen
Gleitmitteln versehen sind. So sind speziell die den mindestens einen Riegelschieber
führenden Mittel vorzugsweise bolzenartig ausgeführt und stehen zu beiden jeweils
einer Steuerplatte zugewandten Seite des Riegelschiebers über. Grundsätzlich sind
vorzugsweise Rollen auf den Bolzen gelagert, durch die sich die Reibung der Bolzen
an den länglichen Führungen der Steuerplatten erheblich senken lässt. Dabei verläuft
die Rotationsachse der Bolzen koaxial zur Bolzenachse, sodass die Rollen auf der Kontaktfläche
mit den länglichen Führungen der Steuerplatten entlang rollen können. Besonders vorteilhaft
ist es, mehr als ein Führungsmittel an dem mindestens einen Riegelschieber anzubringen,
wie beispielsweise zwei den mindestens einen Riegelschieber durchlaufene Bolzen. In
diesem Fall stehen zu beiden Seiten des Schiebers jeweils zwei Bolzenenden über. Diese
besondere Anordnung der Führungselemente an den mindestens einen Riegelschieber erlaubt
der Ablaufsteuerung neben linearen Bewegungsmustern des Riegelschiebers auch speziell
Schwenkbewegungen des Riegelschiebers zu steuern. Eine Schwenkbewegung ist insbesondere
zum Zurückschieben des Riegels hinter die Stulpoberfläche eines Türblatts von Vorteil.
[0028] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Verriegelungssystem zwei
parallel verlaufende und zueinander beabstandete Steuerplatten auf, die zusammen mindestens
einen Riegelschieber steuern. Die beiden Steuerplatten sind dazu vorzugsweise beabstandet
voneinander in der Weise parallel zur Bewegungsebene des mindestens einen Riegelschiebers
angeordnet, dass die Bewegungsebene des mindestens einen Riegelschiebers zwischen
den beiden Ebenen der Steuerplatten liegt. Beide Steuerplatten sind vorzugsweise über
Verbindungsbolzen miteinander verbunden, wobei die Längsachse der Verbindungsbolzen
dabei vorzugsweise orthogonal zu beiden Steuerplatten verläuft. Diese Verbindungsbolzen
laufen vorteilhafterweise zumindest in ihrem Mittelbereich in Steuerführungen, die
im Aufnahmebereich der zargenseitigen Ablaufsteuerung vorzugsweise ortsfest angebracht
sind, und ermöglichen die kontrollierte Führung der Steuerplatten entlang einer Verschieberichtung.
Neben einer erhöhten Führungssicherheit des mindestens einen Schiebers lassen sich
durch diese besondere Anordnung erheblich größere Kräfte auf den mindestens einen
Riegelschieber übertragen. Entsprechende Steuerführungen sind beispielsweise Langlöcher.
[0029] Die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion und insbesondere die Ablaufsteuerung
des Entrieglers ist vorzugsweise in einen "Dauer-Offen-Modus" schaltbar, in dem das
Verriegelungssystem bei geschlossener Tür oder bei geschlossenem Fenster in einem
permanent entriegelten Zustand ist. Unter einem "Dauer-Offen-Modus" ist insbesondere
ein Betriebszustand des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems zu verstehen, in dem
der Selbstverriegelungsmechanismus des selbstverriegelnden Türschloss kontinuierlich
unterbunden wird bzw. das Verriegelungssystem bei geschlossener Tür in einem permanent
entriegelten Zustand ist und die Tür somit von beiden Seiten geöffnet werden kann.
Dies kann beispielsweise auch nach einem Ablauf des Selbstverriegelungsmechanismus
des Schlosses durch eine umgehend automatisch nachgeschaltete Entriegelung des selbstverriegelnden
Schlosses erreicht werden. Eine derartige Funktion ist beispielsweise für Türen in
Bereichen mit hohen Durchgangsfrequenzen, oder aber auch für Türen mit einer Tag-Nacht-Funktion,
bei denen tagsüber ein allgemeiner Zugang möglich sein soll und nachts eine Sperrung
der Tür zumindest in eine Durchgangsrichtung erhalten werden soll, geeignet. Um einen
derartigen Betriebszustand des Verriegelungssystems zu erhalten, ist es erforderlich,
dass der Riegel beim Schließen der Tür nicht dauerhaft vorgeschlossen bzw. ausgefahren
wird. Dies kann beispielsweise durch eine geeignete Ausbildung der Ablaufsteuerung
erreicht werden. Neben dem vollständigen Unterbinden des Ausfahrens des Riegels ist
es aber auch möglich, eine Entriegelungsroutine in den "Dauer-Offen-Modus" zu integrieren,
so dass nach dem Schließen der Tür zunächst der Selbstverriegelungsmechanismus des
Schlosses zwar ausgelöst wird. Der Verriegelungsmechanismus des Schlosses wird jedoch
bei diesem besonderen Ausführungsbeispiel durch die Entriegelungsroutine automatisch
und ohne vorhergehende Anforderung in die "Entriegelt"-Position umgeschaltet.
[0030] In einer besonders vielseitig einsetzbaren Ausführungsform weist das erfindungsgemäße
Verriegelungssystem insbesondere zur Steuerung von Türen einen von einer abgesetzten
Position aus ansteuerbaren Antrieb auf, der die Ablaufsteuerung antreibt. Eine abgesetzte
Position ist im Sinne dieser Erfindung eine Position, die weder in der Türzarge noch
im Türschloss angeordnet ist. Eine typische abgesetzte Position im Sinne der Erfindung
ist beispielsweise eine Pförtnerloge oder ein Wohnungseingang eines Mehrfamilienhauses
mit gemeinsamer Haustür. Zur Steuerung bzw. Auslösung des Verriegelungsvorgangs ist
in der abgesetzten Position beispielsweise ein Taster angebracht, über den das erfindungsgemäße
Verriegelungssystem ferngesteuert entriegelt und/verriegelt werden kann. Dabei weist
die Ablaufsteuerung vorzugsweise ein selbsthemmendes Getriebe auf. Mit Hilfe eines
derartigen Getriebes kann die Ablaufsteuerung in unterschiedlichen Positionen gehalten
werden, ohne dass für die Aufrechterhaltung dieser Positionierung elektrische Energie
verbraucht wird. Dazu eignet sich beispielsweise ein über eine Gewindespindel angetriebenes
Schubgelenk, wobei die Gewindespindel von dem Antrieb in eine rotierende Bewegung
versetzt wird. Der Gewindeverlauf ist dabei maßgeblich für die Übersetzung der rotierenden
Bewegung in eine vorzugsweise lineare Bewegung eines Teiles der Ablaufsteuerung, besonders
bevorzugt der mindestens einen Steuerplatte. Dazu durchläuft die Gewindespindel vorzugsweise
eine Mitnehmermutter mit einem korrespondieren Innengewinde, wobei die Mitnehmermutter
einen Mitnehmer beispielsweise in Form eines Überstandes aufweist, der in funktionaler
Verbindung mit der Steuerplatte steht.
[0031] Vorzugsweise weist das Schloss einen Verriegelungsmechanismus auf, der den vorgeschlossenen
Riegel sperrt, und durch die Ablaufsteuerung das Entsperren des Riegels vor dem Zurückschieben
des Riegels in das Schloss gesteuert wird. Selbstverriegelnde Schlösser und insbesondere
selbstverriegelnde Türschlösser weisen häufig zum Teil zusätzliche Sperrmechanismen
auf, die den ausgefahrenen Riegel in seiner vorgeschlossenen bzw. "Verriegelt"-Position
arretieren. Ein Zurückschieben des Riegels in seine zurückgefahrene bzw. "Entriegelt"-Position
ist nicht ohne eine vorhergehende Aufhebung dieses Sperrmechanismus möglich. Dazu
kann am Riegel beispielsweise ein Entriegelungsbolzen vorgesehen sein, der in einer
besonders bevorzugten Ausführungsform im ausgefahrenen und arretierten Zustand des
Riegels stirnseitig übersteht. Eine Entriegelung wird in diesem Fall durch ein insbesondere
entrieglerseitiges und entrieglergesteuertes Drücken des Entriegelungsbolzens erreicht.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems ist daher
zusätzlich eine Betätigung dieses Entriegelungsmechanismus durch die Ablaufsteuerung
vorgesehen, die vor dem Zurückschieben des Riegels in das Schloss auch das Entsperren
des Riegels durchführt.
[0032] Vorzugsweise ist der Entriegelungsmechanismus dazu in der Art und Weise ausgebildet,
dass der vorzugsweise motorgetriebene Riegelschieber der kombinierten Öffner- und
Verriegelungsfunktion sowohl den gesperrten vorgeschlossenen Riegel entsperrt als
diesen auch aus der Riegelaufnahme herausschiebt. Die Entsperrung und das Zurückschieben
des Riegels erfolgt somit in kombinierter Art und Weise durch den Riegelschieber.
Eine solche Ausführungsform ist bevorzugt, da dies durch einen vereinfachten Aufbau
des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems und insbesondere des Entrieglers erreicht
werden kann.
[0033] Vorzugsweise weist das selbstverriegelnde Schloss ferner eine Hilfsfalle auf, wobei
der Riegel in seiner zurückgezogenen Position bei ausgefahrener Hilfsfalle arretiert
wird. Das Schloss weist zudem bevorzugt einen Stulp auf und ein dem Stulp gegenüberliegendes
zargenseitiges Schließblech, wobei das Schließblech Aussparungen zur Aufnahme des
Riegels und der Schlossfalle aufweist. Ferner ist bei dieser bevorzugten Ausführungsform
eine Hilfsfallensteuerung durch die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion
vorhanden, wobei die Hilfsfalle wahlweise bei geschlossener Tür bzw. bei geschlossenem
Fenster in eine schließblechseitige Ausnehmung zur Auslösung der Riegelarretierung
ausfahren kann. Erfindungsgemäß wird ferner bei dieser bevorzugten Ausführungsform
der Riegel vom Entriegler in seine zurückgezogene "Entriegelt"-Position geschoben,
wobei die Steuerung des wahlweisen Ausfahrens der Hilfsfalle und des Zurückschiebens
des Riegels über die Ablaufsteuerung erfolgt. In dieser bevorzugten Ausführungsform
gelingt somit die Integration einer kombinierten Öffner-Verriegelungsfunktion in ein
Verriegelungssystem mit einem selbstverriegelnden Schloss mit einer Hilfsfallensteuerung.
Im Unterschied zu bekannten Verriegelungssystemen mit selbstverriegelnden Schlössern
und insbesondere Türschlössern ermöglicht das erfindungsgemäße Verriegelungssystem
sowohl die Bereitstellung einer für den frequentierten Durchgangsverkehr geeigneten
Öffnerfunktion als auch einer Verriegelungsfunktion. Dies gelingt insbesondere durch
die Steuerung der Hilfsfallenposition. Das Schließblech weist dazu neben einer Ausnehmung
für den Riegel, im Folgenden Riegelausnehmung genannt, eine zusätzliche Ausnehmung
auf, in die die Hilfsfalle bei geschlossener Tür bzw. bei geschlossenem Fenster wahlweise
hineinragen kann. Diese Ausnehmung wird im Folgenden Hilfsfallenausnehmung genannt.
Der Riegelaufnahmeraum und ein Hilfsfallenaufnahmeraum, die beide schließblechseitig
an die entsprechende Riegel- bzw. Hilfsfallenausnehmung anschließen, ermöglichen das
Ausfahren des Riegels bzw. der Hilfsfalle im geschlossenen Zustand der Tür bzw. des
Fensters. In diese Aufnahmeräume können somit der Riegel bzw. die Hilfsfalle in ihrer
ausgefahrenen Position hineinragen, sodass der Selbstverriegelungsmechanismus beim
Schließen der Tür funktionsfähig bleibt. Entscheidend für die erfindungsgemäße Ausführungsform
des Verriegelungssystems ist aber die Möglichkeit, die Positionierung mindestens des
Riegels und der Hilfsfalle schließblechseitig beeinflussen und koordinieren zu können.
Die Erfindung erstreckt sich dabei auch auf Verriegelungssysteme, die kein Schließblech
aufweisen. Dies betrifft üblicherweise Fenster und Türen mit beispielsweise Metallrahmen.
Schließblechseitig bezieht sich für diese Ausführungsformen auf den Rahmenteil, der
die Hilfsfallenausnehmung und die Riegelausnehmung aufweist. Auf schließblechlose
Verriegelungssysteme wird im Folgenden nicht gesondert eingegangen, wobei die erfindungswesentlichen
Merkmale auch schließblechlose Verriegelungssysteme umfassen. Hilfsfallengesteuerte
selbstverriegelnde Schlösser und insbesondere Türschlösser sind im Sinne der Erfindung
bevorzugt, da diese sich besonders gut zur Detektion und Steuerung von Öffnungs- bzw.
Schließvorgängen von Türen und Fenstern eignen, da über die Hilfsfalle die Feststellung
des Öffnung- bzw. Schließzustandes des Fensters bzw. der Tür erleichtert wird bzw.
in besonders zuverlässiger Art und Weise möglich ist.
[0034] Die Funktionszusammenhänge eines selbstverriegelnden Schlosses mit Hilfsfalle in
einem erfindungsgemäßen Verriegelungssystem werden im Folgenden näher beleuchtet.
Die dazu beispielhaft für eine Tür mit einem selbstverriegelnden Türschloss angeführten
Bemerkungen lassen sich gleichermaßen erfindungsgemäß auch auf ein Fenster mit einem
selbstverriegelnden Schloss übertragen. Bei einer geöffneten Tür mit einem selbstverriegelnden
Schloss mit einer Hilfsfalle ragen mindestens die Schlossfalle und die Hilfsfalle
aus dem Türschloss über dem Stulp heraus, wohingegen der Riegel in seiner zurückgeschobenen
Position im Türschloss arretiert ist. Beim Schließen der Tür, insbesondere durch bloßes
Zuschieben, kommen schließlich die Schlossfalle und die Hilfsfalle in Kontakt mit
dem Schließblech. Wird die Tür weiter geschlossen, drückt das Schließblech die Hilfsfalle
und die Schlossfalle in Richtung des Türschlosses. Sowohl die Hilfsfalle als auch
die Schlossfalle weisen dazu entsprechende Steuerflächen auf. Vorzugsweise sind diese
Steuerflächen schräg ausgebildet in der Weise, dass die Schräge in Schließrichtung
der Tür zum Stulp hin verläuft. Dabei können die Hilfsfalle und die Schlossfalle linear
in Richtung des Türschlosses geschoben werden. Alternativ ist aber beispielsweise
auch eine Schwenkbewegung in Richtung des Türschlosses möglich. Der Selbstverriegelungsmechanismus
des Türschlosses wird erfindungsgemäß erst ausgelöst, wenn die Schlossfalle in ihre
entsprechende Ausnehmung am Schließblech fällt und die Hilfsfalle gleichzeitig nach
wie vor vom Schließblech in seiner in das Türschloss zurückgeschobenen Position gehalten
wird. Diese Positionierung der Schlossfalle und der Hilfsfalle zueinander löst die
Arretierung des Riegels und der Riegel schließt vor, d. h. der Riegel bewegt sich
von seiner zurückgezogenen "Entriegelt"-Position in seine ausgefahrene und in den
Riegelaufnahmeraum hineinragende "Verriegelt"-Position. Zweckmäßigerweise ist der
Riegel dazu in seiner arretierten Position durch eine im Schloss befindliche Feder
vorgespannt.
[0035] Andererseits ermöglicht ein Ausfahren der Hilfsfalle beim erfindungsgemäßen Verriegelungssystem
bei geschlossener und verriegelter Tür, was ein wesentlicher Unterschied zu bekannten
Verriegelungssystemen ist, ein Zurückschieben des Riegels in das Türschloss mit anschließender
Arretierung des Riegels im Türschloss. Eine Arretierung des Riegels ist bei ausgefahrener
Hilfsfalle möglich. Erfindungsgemäß weist das Verriegelungssystem dazu eine Ausnehmung
im Schließblech auf, in die die Hilfsfalle bei geschlossener Tür ausfahren kann. Wird
der Riegel bei geschlossener Tür und ausgefahrener Hilfsfalle durch die kombinierte
Öffner- und Verriegelungsfunktion insbesondere durch den Entriegler in seine zurückgestellte
Position bewegt, kann der Riegel im Türschloss bei geschlossener Tür arretiert werden.
Obwohl der Selbstverriegelungsmechanismus beim vorhergehenden Schließen der Tür ausgelöst
wurde, kann die Verriegelung der Tür somit ohne manuellen Einfluss, wie beispielsweise
einer Schlüsselbetätigung, bzw. über eine Öffnerfunktion, die Teil der kombinierten
Öffner- und Verriegelungsfunktion ist, aufgehoben werden. Letztendlich ist somit eine
Öffnung der Tür möglich, ohne vorher die Selbstverriegelung manuell oder über eine
Schlüsselfunktion zu lösen. Beim erfindungsgemäßen Verriegelungssystem können sämtliche
in selbstverriegelnden Türschlössern verwendeten Schlossfallen verwendet werden. Vorzugsweise
weist das Türschloss eine schießende Falle, vorzugsweise eine gefederte schießende
Falle, oder eine Kreuzfalle, besonders bevorzugt jedoch eine Kippfalle auf. In ihren
Abmessungen sind die schließblechseitigen Ausnehmungen für den Riegel, die Falle und
gegebenenfalls die Schlossfalle in ihren Abmessungen derart angelegt, dass die dazu
korrespondierenden Schließelemente Riegel, Hilfsfalle und gegebenenfalls Schlossfalle
problemlos in diese hinein ragen können. Ferner können weitere Mittel, wie beispielsweise
Gleitbleche oder Verstärkungen vorgesehen sein, die letztendlich die Funktionszuverlässigkeit
des Verriegelungssystems erhöhen.
[0036] Neben der wahlweisen Positionierung der Hilfsfalle im geschlossenen Zustand der Tür
ist es erfindungsgemäß weiterhin erforderlich, den Riegel bei geschlossener Tür von
seiner ausgefahrenen "Verriegelt"-Position in seine zurückgezogene "Entriegelt"-Position
zu bewegen, um eine Entriegelung der Tür über die kombinierte Öffner-Verriegelungsfunktion
bzw. ohne manuellen Eingriff am Türschloss zu ermöglichen. Der Riegel wird dazu entrieglergesteuert
in Richtung des Türschlosses bewegt, vorzugsweise geschoben, und zwar soweit, dass
die Arretierung des Riegels in der zurückgefahrenen Position auslösbar ist. Bevorzugt
wird der Riegel soweit zurückgeschoben, dass die dem Schließblech zugewandte Stirnseite
des Riegels bündig mit der Oberfläche des Stulps abschließt, und besonders bevorzugt
wird der Riegel soweit zurückgeschoben, dass die dem Schließblech zugewandte Stirnseite
zumindest übergangsweise bis hinter die Oberfläche des Stulps geschoben wird. Um die
Arretierung des Riegels auszulösen bzw. zu aktivieren ist es notwendig, dass bei dem
hilfsfallengesteuerten Türschloss die Hilfsfalle nicht vollständig ausgefahren ist.
Die Hilfsfallenausnehmung ist dazu sperrbar. Das erfindungsgemäße Verriegelungssystem
kann auf eine beliebige Gesamtanzahl an Riegeln, Schlossfallen und Hilfsfallen erweitert
werden, sodass beispielsweise über die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion
auch mehrere Riegel in das Türschloss zurückgeschoben werden können.
[0037] Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung liegt somit in der Gewährleistung, dass
die Positionsänderungen des Riegels und der Hilfsfalle koordiniert zueinander ablaufen
bzw. eine bestimmte Mindestreihenfolge der Positionsänderungen durch die Funktionsweise
der kombinierten Öffner- und Verriegelungsfunktion gesteuert und sichergestellt ist.
Ermöglicht wird dies vorzugsweise durch die Ablaufsteuerung, die im Falle eines hilfsfallengesteuerten
Schlosses mindestens das wahlweise ausfahren der Hilfsfalle und das Zurückschieben
des Riegels im geschlossenen Zustand der Tür steuert. Die Ablaufsteuerung ist dazu
vorzugsweise schließblechseitig angeordnet und mit ihren wesentlichen Bestandteilen
vom Türschloss aus gesehen hinter dem Schließblech angeordnet. Die Ablaufsteuerung
steuert somit die Positionierung der Hilfsfalle und des Riegels des Türschlosses von
der dem Stulp des Türschlosses im geschlossenen Zustand der Tür gegenüberliegenden
Seite des Verriegelungssystems speziell der Türzarge einer einflügeligen Tür.
[0038] Erfindungsgemäß ist die Hilfsfalle des Türschlosses vorzugsweise derartig ausgeführt,
dass beim Öffnen der Tür die ausgefahrene Hilfsfalle durch das Schließblech in Richtung
des Türschlosses zurückgeschoben wird. Bekannte Hilfsfallen werden im geschlossenen
Zustand der Tür in der Regel vom Schließblech in ihrer zurückgeschobenen Position
gehalten und benötigen somit auch nur eine Steuerfläche, die ein Hineinschieben der
Hilfsfalle beim Schließen der Tür ermöglicht bzw. steuert. Beim erfindungsgemäßen
Verriegelungssystem jedoch kann die Hilfsfalle auch im geschlossenen Zustand der Tür
in ausgefahrener Position vorliegen, in der sie in die schließblechseitige Hilfsfallenausnehmung
hineinragt. Die Hilfsfalle ist daher vorzugsweise derartig ausgeführt, dass auch beim
Öffnen der Tür die ausgefahrene Hilfsfalle durch das Schließblech in Richtung des
Schlosses zurückgeschoben wird. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da eine Öffnung
der Tür auch ohne ein separates Zurückschieben der Hilfsfalle durch die Öffner- und
Verriegelungsfunktion möglich ist.
[0039] Vorzugsweise weist die Hilfsfalle dazu eine zusätzliche Steuerfläche auf, die so
angelegt ist, dass die ausgefahrene Hilfsfalle auch beim Öffnen der Tür über das Schließblech
gleiten kann, wobei die Hilfsfalle beim Öffnen der Tür über die Steuerfläche vom Schließblech
in Richtung des Türschlosses gedrückt wird. Insgesamt weist eine bevorzugte Hilfsfalle
somit insgesamt zwei Steuerflächen auf, wobei die erste Steuerfläche ein Gleiten der
Hilfsfalle über das Schließblech der Tür beim Schließen der Tür, und eine zweite Steuerfläche
ein Gleiten der Hilfsfalle über das Schließblechen beim Öffnen der Tür steuert. Die
beiden Steuerfläche weisen dazu vorzugsweise zumindest in ihrem vom Stulp weg weisenden
Spitzenbereich einen parallel zur Schwenkebene der Tür keilförmigen Querschnitt auf,
wobei sich der Querschnitt zum Stulp hin verbreitert. Durch die Steuerflächen wird
die Hilfsfalle beim Übergleiten des Schließblechs vorzugsweise in einer linearen Bewegung
oder in einer Schenkbewegung oder in einer Kombination aus einer linearen Bewegung
und einer Schwenkbewegung in Richtung des Türschlosses zurückgeschoben. Die Hilfsfalle
ist dabei so dimensioniert, dass die Hilfsfalle beim Öffnen der Tür rechtzeitig ausfährt,
ohne den Selbstverriegelungsmechanismus des Türschlosses auszulösen. Dazu ist es entscheidend,
dass die Hilfsfalle vor oder gleichzeitig mit dem Umklappen bzw. Ausfahren der Schlossfalle
zumindest soweit ausfahren kann, dass ein Vorschließen des Riegels durch die herausfahrende
bzw. herumklappenden Schlossfalle nicht mehr ausgelöst wird.
[0040] Vorzugsweise erfolgt die Hilfsfallensteuerung über die Ablaufsteuerung. Neben den
vorhergehend bereits erwähnten grundsätzlichen Vorteilen einer Ablaufsteuerung hat
sich erfindungsgemäß insbesondere die kombinierte Steuerung der Hilfsfallensteuerung
und der riegelschiebergesteuerten Steuerung des Riegels als besonders effizient erwiesen,
da auf diese Weise die Hilfsfallensteuerung und die Riegelschiebersteuerung besonders
gut koordiniert werden können.
[0041] Damit die Hilfsfalle bei geschlossener Tür wahlweise in die schließblechseitige Hilfsfallenausnehmung
ausfahren kann, weist das erfindungsgemäße Verriegelungssystem vorzugsweise schließblechseitige
Mittel auf, die die Hilfsfallenausnehmung alternativ freigeben oder, vorzugsweise
bündig mit der Schließblechoberfläche des besonders bevorzugt zargenseitig angeordneten
Schließblechs, verschließen bzw. sperren und ein Ausfahren der Hilfsfalle verhindern.
Besonders bevorzugt weist das Verriegelungssystem dazu mindestens einen schließblechseitigen
Hilfsfallenschieber auf, der die schließblechseitige Hilfsfallenausnehmung, in die
die Hilfsfalle wahlweise ausgefahren wird, freigibt oder sperrt. Dazu wird der mindestens
eine Hilfsfallenschieber schließblechseitig vorzugsweise in einer Ebene bewegt, die
orthogonal zur Oberfläche des Schließblechs verläuft. Bevorzugte Bewegungsarten des
Hilfsfallenschiebers sind lineare Verschiebungen und Schwenkbewegungen, wobei die
Schwenkachse des Hilfsfallenschiebers bevorzugt orthogonal zur Bewegungsebene des
Hilfsfallenschiebers verläuft. Dabei ist der Hilfsfallenschieber so ausgelegt bzw.
die Bewegung des Hilfsfallenschiebers derartig gesteuert, dass er die Hilfsfalle in
Richtung des Türschlosses schieben kann. Vorzugsweise weist der Hilfsfallenschieber
zudem eine dem Schließblech zugewandte abgeflachte Stirnseite auf, die in der ausgefahrenen
Position des Hilfsfallenschiebers, d. h. in der Position, in der die Hilfsfallenausnehmung
durch den Hilfsfallenschieber gesperrt ist, mit der Schließblechoberfläche nahezu
bündig abschließt. Dabei ist die flächenmäßige Ausdehnung der abgeflachten Stirnseite
vorzugsweise so ausgelegt, dass die Aufnehmung in der Schließblechoberfläche bei ausgefahrener
Stellung des Hilfsfallenschiebers nahezu vollständig von der Stirnseite des Hilfsfallenschiebers
ausgefüllt wird. Diese Ausführungsform ist bevorzugt, da beispielsweise das Einbringen
von Verunreinigungen in den Hilfsfallenaufnahmeraum durch die Hilfsfallenausnehmung
erschwert ist.
[0042] In einer vom Aufbau her besonders einfachen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems ist der Hilfsfallenschieber in die Ablaufsteuerung des Riegelschiebers
integriert. Besonders bevorzugt ist der Hilfsfallenschieber dazu einteilig mit dem
Riegelschibeer ausgebildet. Der kombinierte Hilfsfallen-Riegelschieber ist somit sowohl
zur Sperrung der Hilfsfallenausnehmung als auch zum Zurückschieben des Riegels in
die "Entriegelt"-Position ausgebildet. Diese Ausführungsform ist beispielweise preiswerter
in der Herstellung, da zur Steuerung des Hilfsfallenschiebers keine eigenständige
Ablaufsteuerung benötigt wird.
[0043] In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Verriegelungssystem
mit Hilfsfallensteuerung schließblechseitig einen ersten und einen zweiten Schieber
auf, wobei der erste Schieber beispielsweise die Freigabe oder die Sperrung der Hilfsfallenausnehmung
im Schließblech bzw. des Hilfsfallenaufnahmeraums steuert, in dem die Hilfsfalle bei
geschlossener Tür und ausgefahrener Hilfsfalle hineinragt, und der zweite Schieber
beispielsweise den Riegel bei geschlossener Tür in seine zurückgefahrene "Entriegelt"-Position
schiebt. Darüber hinaus ist der erfindungsgemäße Grundgedanke auch auf die Verwendung
weiterer Schieber übertragbar. Diese können beispielsweise zusätzliche eine Steuerfunktion
in der Türfalle zur Positionierung der Schlossfalle erfüllen. Alternativ oder zusätzlich
können Schieberkombinationen für die Positionierung bzw. für die Freigabe oder Sperrung
der Ausnehmungen im Schließblech benutzt werden. Das erfindungsgemäße Verriegelungssystem
eignet sich grundsätzlich aber auch unabhängig von der Verwendung speziell hilfsfallengesteuerter
selbstverriegelnder Schlösser für die Verwendung mehrfach verriegelnder Schlösser
und insbesondere Türschlösser. Diese weisen üblicherweise mehrere Riegel auf. Entsprechend
können im erfindungsgemäßen Verriegelungssystem weitere Schieber eingesetzt werden
die jeweils für sich oder aber in Kombination mit anderen Schiebern die Positionierung
der einzelnen Riegel steuern. Entsprechendes gilt auch für weitere Schlossfallen und
Hilfsfallen.
[0044] Vorzugsweise weist der Hilfsfallenschieber Mittel auf, die zum funktionalen Eingriff
in mindestens eine steuerplattenseitige Steuerschräge ausgebildet sind. Auf diese
Weise gelingt die Hilfsfallenschiebersteuerung über eine Steuerplatte. Derartige Mittel
sind im Aufbau und ihrer Funktionsweise den vorhergehend erwähnten Mitteln des Riegelschiebers
zum funktionalen Eingriff in die mindestens eine steuerplattenseitige Steuerschräge
vergleichbar. Entsprechend handelt es sich dabei beispielsweise ebenfalls um überstehende
Bolzen, die gegebenenfalls mit zusätzlichen Gleitmitteln zur Reibungsreduktion versehen
sind, die zur Positionssteuerung im Kontakt mit der steuerplattenseitigen Steuerschrägen
stehen.
[0045] Das erfindungsgemäße Verriegelungssystem weist vorzugsweise eine durch die kombinierte
Öffner- und Verriegelungsfunktion gesteuerte Feststelleinrichtung und insbesondere
mindestens ein Druckstück zur Feststellung der in den Schlossfallenaufnahmeraum hineinragenden
Schlossfalle auf. Um eine sichere Verriegelung des Verriegelungssystems zu gewährleisten,
weist der Riegelaufnahmeraum gegenüber dem Riegel üblicherweise ein Spiel auf, d.
h. der Riegelaufnahmeraum ist größer ausgelegt als unbedingt notwendig. Gleiches gilt
im Übrigen auch für den Schlossfallenaufnahmeraum. Dieser zusätzliche Spielraum des
in den Riegelaufnahmeraum ausgefahrenen Riegels bzw. der in den Schlossfallenaufnahmeraum
hineinragende Schlossfalle bedingt, dass die Tür im geschlossenen Zustand nicht fest
beispielsweise an einer zargenseitigen Dichtung anliegt, sondern im Rahmen des vorhandenen
Spielraums speziell in Öffnungsrichtung der Tür bewegbar ist. Die erfindungsgemäße
Feststelleinrichtung stellt beispielsweise die Schlossfalle im Schlossfallenaufnahmeraum
fest bzw. verringert entsprechend den zur Aufnahme der Schlossfalle im Schlossfallenaufnahmeraum
zur Verfügung stehenden Raum, nachdem die Schlossfalle in den Schlossfallenaufnahmeraum
hineinragt. Vorzugsweise wirkt die Feststelleinrichtung dazu entgegen der Öffnungsrichtung
der Tür auf die Schlossfalle. Auf diese Weise gelingt eine Wärme- und Schalldämmung
der Tür besonders gut, da im geschlossenen Zustand der Tür gewährleistet ist, dass
das Türblatt über das Druckstück fest gegen die zargenseitige Abdichtung gedrückt
wird.
[0046] Es ist vorteilhaft, wenn das mindestens eine Druckstück zur Spielreduktion der Schlossfalle
im Schlossfallenaufnahmeraum im geschlossenen Zustand der Tür oder des Fenster in
einen Zwischenraum geschoben oder geschwenkt wird, der in Öffnungsrichtung der Tür
oder des Fensters zwischen der Schlossfalle und einer Innenwandung des Schlossfallenaufnahmeraums
verläuft, und dass das auf die Schlossfalle wirkende mindestens eine Druckstück die
Tür oder das Fenster gegen die Öffnungsrichtung der Tür oder des Fensters und insbesondere
gegen eine zargenseitige Abdichtung drückt. Der Zwischenraum in Öffnungsrichtung der
Tür oder des Fensters zwischen der Schlossfalle und der Innenwandung des Schlossfallenraums
eignet sich zur Feststellung der Schlossfalle im Schlossfallenaufnahmeraum besonders
gut, da die Einführung eines Druckstücks in diesem Bereich neben der Feststellung
der Schlossfalle gleichzeitig ein Andrücken der Tür oder des Fensters in Richtung
der Tür- bzw. Fensterzarge zur Gewährleistung einer effektiven Abdichtung ermöglicht.
Feststellung und Andrücken erfolgen bei dieser Ausführungsform somit kombiniert.
[0047] Das mindestens eine Druckstück ist vorzugsweise ein keilförmiges Schubteil. Die Einführung
eines keilförmigen Schubteils in einen Bereich, vorzugsweise in Öffnungsrichtung der
Tür oder des Fensters, im Schlossfallenaufnahmeraum zwischen der Schlossfalle und
der Innenwand des Schlossfallenaufnahmeraums ermöglicht eine gleichförmige und stufenlose
Verringerung des Bewegungsfreiraums der Schlossfalle im Schlossfallenaufnahmeraum
besonders gut.
[0048] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das mindestens eine Druckstück über eine
Hebelfunktion gegen die Schlossfalle drückbar. Unter einer Hebelfunktion ist im Folgenden
eine Lagerung bzw. Ausbildung des Druckstücks zu verstehen, die ein hebelvermitteltes
Andrücken des Druckstücks gegen die in den Schlossfallenraum hineinragende Schlossfalle
ermöglicht. Eine Hebelfunktion ist zur Steuerung des Andrückens des Druckstücks besonders
geeignet, da auf diese Weise eine besonders effiziente Kraftübertragung erzielt werden
kann.
[0049] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Druckstücksteuerung in eine
Ablaufsteuerung der Zuhalteeinheit integriert. Die Druckstücksteuerung, die insbesondere
das Andrücken und Lösen des Drückstücks beim Schließen bzw. Öffnen des Fensters bzw.
der Tür steuert, ist in dieser besonders bevorzugten Ausführungsform somit ein Teil
der Ablaufsteuerung, beispielsweise des Riegels. Durch die Integration der Druckstücksteuerung
in die Ablaufsteuerung gelingt die Koordination der Druckstücksteuerung mit den weiteren
durch die Ablaufsteuerung gesteuerten Prozessen, wie beispielsweise der Riegelschiebersteuerung
und/oder der Schlossfallensteuerung besonders gut, so dass Fehlfunktionen, die auf
eine Fehlsteuerung des Druckstücks zurückzuführen sind, besonders gut vorgebeugt werden
kann.
[0050] Vorzugsweise weist die Feststelleinrichtung ein Zwischenstück zur mittelbaren Übertragung
einer insbesondere durch das mindestens eine Druckstück und ganz besonders durch das
keilförmige Schubteil bewirkten Kraft, die quer und insbesondere senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Schlossfalle auf die Schlossfalle wirkt, auf. Das Zwischenstück ermöglicht somit,
Schubkräfte, die vom Druckstück auf die Schlossfalle in der Weise wirken, dass die
Schlossfalle aus dem Schlossfallenaufnahmeraum hinausgeschoben wird, zur Schlossfalle
hin zu eliminieren. Das Zwischenstück ist dazu beispielsweise ein plattenartiges Bauteil,
welches zwischen dem Kontaktbereich der Schlossfalle mit dem Druckstück eingeschoben
oder an die Schlossfalle angedrückt wird. Diese besondere Ausführungsform ermöglicht
somit eine besonders zuverlässige Gewährleistung, dass die in den Schlossfallenaufnahmeraum
hineinragende Schlossfalle durch die Druckstückbewegung nicht aus dem Schlossfallenaufnahmeraum
hinausgeschoben wird.
[0051] Weiterhin ist eine Feststelleinrichtung und insbesondere mindestens ein Druckstück
bevorzugt, das besonders entgegen der Öffnungsrichtung der Tür bzw. des Fensters vor
und hinter der Schlossfalle auf die Schlossfalle wirkt. Das Druckstück wirkt in dieser
besonderen Ausführungsform somit zweiseitig auf die Schlossfalle. Durch eine zweiseitige
Einwirkung des Druckstücks auf die Schlossfalle lässt sich unter anderem eine besonders
sichere Riegelentlastung im geschlossenen Zustand der Tür oder des Fensters erhalten.
Zudem gelingt die Positionierung des Fenster- bzw. Türblatts bzw. des Stulpbereiches
in Relation zur Zarge besonders genau.
[0052] Vorzugsweise wird die Feststelleinrichtung und insbesondere das mindestens eine Druckstück
von der Ablaufsteuerung der Zuhalteeinheit gesteuert. Die Positionssteuerung des Druckstücks
im Schlossfallenaufnahmeraum ist somit in die Ablaufsteuerung und insbesondere in
die Ablaufsteuerung der Zuhalteeinheit integriert. Fehlschaltungen bzw. fehlerhaften
Positionierungen des Druckstücks kann auf diese Art und Weise besonders gut vorgebeugt
werden. Zudem zeichnet sich diese Ausführungsform durch einen einfachen Aufbau aus,
da keine separate Ablaufsteuerung zur Druckstücksteuerung notwendig ist.
[0053] Die Ablaufsteuerung weist dazu in einer bevorzugten Ausführungsform zur Steuerung
der Feststelleinrichtung und insbesondere des mindestens einen Druckstücks eine Druckstücksteuerplatte
auf. Steuerplatten sind besonders platzsparend und damit im Hinblick auf den für die
kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion zur Verfügung stehenden Installationsraum
vorteilhaft. Zur Druckstücksteuerung hat sich, neben der Möglichkeit die Druckstücksteuerplatte
orthogonal zum Schließblech und entlang der Längserstreckung des Schließblechs bzw.
seitlich entlang der Zuhalteeinheit zu führen, insbesondere eine Anordnung der Druckstücksteuerplatte
parallel zum Schließblech bzw. zum Zargenverlauf als vorteilhaft erwiesen.
[0054] Die Druckstücksteuerplatte weist vorzugsweise mindestens eine Steuerschräge und das
mindestens eine Druckstück zur Druckstücksteuerung wenigstens ein Mittel auf, das
in funktionaler Verbindung mit der mindestens einen Steuerschräge steht. Hinsichtlich
der Ausbildung der Steuerschräge treffen insbesondere auch die im Vorhergehenden angeführten
Aussagen in Bezug auf Steuerschrägen auch auf diese mindestens eine Steuerschräge
zu. Entsprechend weist in dieser bevorzugten Ausführungsform die Druckstücksteuerplatte
somit eine Steuerschräge beispielsweise in Form eines Langlochs auf. Die Steuerschräge
steht in funktionaler Verbindung mit einem Mittel, wie beispielsweise einem Bolzen
bzw. einem Steuerzapfen, der in das Langloch hineinragt. Durch ein Entlanggleiten
dieses Mittels entlang der Steuerschräge erfolgt somit die Steuerung der Druckstückposition
im Schlossfallenaufnahmeraum. Diese Art der Druckstücksteuerung zeichnet sich durch
eine besonders hohe Funktionssicherheit aus. Dabei ist insbesondere eine einteilige
Ausbildung von Druckstück und Druckstücksteuerplatte auf Grund des vereinfachten Aufbaus
vorteilhaft.
[0055] Bevorzugt ist die Druckstücksteuerplatte im hinteren und dem Schlossfalleneingang
gegenüberliegenden Wandbereich des Schlossfallenaufnahmeraums in der Weise angeordnet,
dass die Druckstücksteuerplatte zur Bewegung der Druckstückposition parallel zum hinteren
Wandbereich verschoben wird. Eine zum hinteren Wandbereich des Schlossfallenaufnahmeraums
parallele und insbesondere parallel zum Zargenverlauf ablaufende Bewegung der Druckstücksteuerplatte
ermöglicht eine besonders platzsparende Bewegung der Druckstücksteuerplatte innerhalb
des Gehäuses, von dem die Zuhalteeinheit umgeben wird. Die Abmessungen der Zuhalteeinheit
können auf diese Weise in Standardbereichen gehalten werden, so dass speziell im Nachrüstungsbereich
keine zusätzlichen Installationsarbeiten, wie beispielsweise das zusätzliche Ausfräsen
der Zarge, anfallen.
[0056] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Verriegelungssystem
eine Vorlastaufnahme zur Vorlastentlastung des Riegels auf. Vorlasten im Sinne der
Erfindung resultieren beispielsweise durch auf das Türblatt wirkende Windlasten, durch
Druckunterschiede auf beiden Seiten der Tür oder ganz besonders aber auch durch Personen,
die gegen das Türblatt im geschlossenen Zustand drücken. Vergleichbare Phänomene lassen
sich der Vollständigkeit halber auch bei Fenstern beobachten. Besonders ausgeprägt
und problematisch sind derartige Vorlasten im Panikfall bei Türen, bei dem z. B. eine
Menschenmenge zum schnellen Verlassen eines Raumes gegen einen verriegelten Notausgang
drückt. Speziell in diesem Fall kann bei herkömmlichen Verriegelungssystemen regelmäßig
ein Einklemmen des Riegels beobachtet werden, da dieser durch die auf dem Türblatt
lastende Vorlast in seinem ausgefahrenen Zustand gegen einen Wandbereich der Riegelaufnahme
gedrückt wird. Dieses Phänomen ist insbesondere in einem Notfall bzw. einem Panikfall
besonders dramatisch, da eine Entriegelung trotz eines ausgelösten Entriegelungsmechanismus
nicht eintritt. Erst die erfindungsgemäße Integration einer Vorlastaufnahme gewährleistet
somit die zuverlässige Entriegelbarkeit des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems
bei auf das Türblatt wirkenden Vorlasten, in dem diese die auf die Tür wirkenden Vorlasten
aufnimmt und ableitet und auf diese Weise verhindert, dass der Riegel mit diesen Vorlasten
belastet und ggf. eingeklemmt wird. Ein Verriegelungssystem mit einer Vorlastaufnahme
ist somit besonders sicher, da eine Entriegelung auch bei auf das Türblatt lastenden
Vorlasten bzw. gegen das Türblatt wirkenden Kräften möglich ist und zudem vorteilhafterweise
keine erhöhten Entriegelungskräfte erforderlich sind.
[0057] Die Vorlastaufnahme wird dazu vorzugsweise durch einen in Öffnungsrichtung der Tür
oder des Fensters und relativ zum Riegel vorgelagerten Schlossfallenanschlag gebildet,
sodass der Riegel vorlastfrei in seine zurückgeschobene Position bewegbar ist. Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass speziell im Panikfall, in dem die Tür in Öffnungsrichtung
gedrückt wird, dieser Druck auf den Schlossfallenanschlag übertragen wird und nicht
auf dem Riegel lastet. Die zur Entriegelung benötigten Kräften sind somit von den
auf den Türblatt lastenden Vorlasten entkoppelt, da diese von dem funktional vorgelagerten
Schlossfallenanschlag aufgenommen werden. Funktional vorgelagert umfasst somit sämtliche
Positionierungen des Schlossfallenanschlags, die gewährleisten, dass die Schlossfalle
in Öffnungsrichtung der Tür zuerst gegen die Vorlastaufnahme anschlägt, bevor der
Riegel gegen einen Wandbereich in Öffnungsrichtung der Tür anschlägt.
[0058] Besonders bevorzugt ist die Vorlastaufnahme mit der Feststelleinrichtung kombiniert
ausgebildet. Diese bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems
ist besonders sicher, da auf diese Weise gleichzeitig die Vorteile der Feststelleinrichtung
und der Vorlastaufnahme in einem erfindungsgemäßen Verriegelungssystem erhalten werden
können. Dabei ist bevorzugt die Feststelleinrichtung und insbesondere ein Druckstück
derart ausgebildet, dass dieses im in den Schlossfallenaufnahmeraum eingefahrenen
Zustand im verriegelten Zustand des Verriegelungssystems die auf das Türblatt wirkende
Vorlast aufnimmt. Neben einer erhöhten Sicherheit insbesondere im Panikfall ermöglicht
dieses Verriegelungssystem somit gleichzeitig, Wärme- und Schalldämmung einer Tür
mit diesem Verriegelungssystem effizienter zu gestalten.
[0059] Es hat sich gezeigt, dass eine Ausbildung der Zuhalteeinheit als entrieglergesteuerten
Türöffner, über den die Schlossfalle, nachdem der Entriegler den Riegel in die "Entriegelt"-Position
geschoben hat, in eine Position verschiebbar ist, die eine klinkenbetätigungsfreie
und schlüsselbetätigungsfreie Betätigung des Türblatts ermöglicht, für das erfindungsgemäße
Verriegelungssystem besonders geeignet ist. Die Funktion der Zuhalteeinheit, die vorzugsweise
ein Türöffner ist, hängt bei dieser Ausführungsform somit vom Entrieglerzustand ab
bzw. ist vom Entrieglerzustand abhängig. Auf diese Weise gelingt die Positionierungskoordination
zwischen der Zuhalteeinheit und dem Entriegler besonders gut. Entriegler und Zuhalteeinheit
bzw. Türöffner können dazu beispielsweise als gemeinsame bauliche Einheit ausgebildet
sein. Die Besonderheit dieses Verriegelungssystems ergibt sich aus der Möglichkeit,
einen klinkenbetätigungsfreien und schlüsselbetätigungsfreien Zugang zur Tür bzw.
eine Öffnung des Türblatts zu ermöglichen, trotz der selbstverriegelnden Eigenschaften
des Schlosses. Ein solches Verriegelungssystem ist somit besonders benutzerfreundlich,
da einerseits beim Schließen der Tür eine Verriegelung des Verriegelungssystems gewährleistet
ist, andererseits aber auch für den Benutzer die Möglichkeit besteht, die Tür durch
beispielsweise bloßes Aufdrücken zu Öffnen.
[0060] Vorzugsweise steuert das erfindungsgemäße Verriegelungssystem den Schließzustand
einer einflügligen Tür oder eines einflügeligen Fensters, wobei das Schloss tür-/fensterblattseitig
und der Entriegler und die Zuhalteeinheit zargenseitig angeordnet sind. Schlösser
sind üblicherweise tür-/fensterblattseitig angeordnet. Insbesondere im Nachrüstungsbereich
bietet es sich daher an, den Entriegler und die Zuhalteeinheit zargenseitig anzubringen,
da auf diese Weise beispielsweise auf bereits vorhandene selbstverriegelnde Schlösser
zurückgegriffen werden kann.
[0061] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems
weist der Riegelschieber im ausgefahrenen Zustand, in dem der Riegel bei geschlossener
Tür vom Riegelschieber in die "Entriegelt"-Stellung geschoben wurde, einen federbeaufschlagten
Überhub auf, wobei der Riegelschieber in dieser Position über die dem Schloss gegenüberliegende
Entriegleroberfläche oder über die dem Schloss gegenüberliegende Schließblechoberfläche
mit einem Teilbereich vorsteht. Üblicherweise grenzen die einander zugewandten Stulpoberfläche
und Schließblechoberfläche im geschlossenen Zustand der Tür bzw. des Fensters nicht
unmittelbar aneinander. Erfindungsgemäß ist es daher von Vorteil, den Riegelschieber
soweit aus dem Entriegler herauszuschieben, dass der Riegel vollständig, d. h. insbesondere
mit seinem mit dem Riegelschieber in Kontakt stehenden Stirnbereich in das Schloss
zurückgeschoben wird. Es ist daher notwendig, dass der Riegel auch durch den zwischen
der Schließblechoberfläche und der Stulpoberfläche vorhanden Zwischenraum in das Schloss
zurückgeschoben wird. Erfindungsgemäß ist dazu ein Überhub vorgesehen, der über die
Schließblechoberfläche bei ausgefahrenem Riegelschieber vorsteht und so ein vollständiges
Zurückschieben des Riegels ermöglicht. Um ein Verkanten des ausgefahrenen Riegelschiebers
mit dem zurückgeschobenen Riegel beim Öffnen der Tür zu verhindern, ist es vorteilhaft,
den Überhub mit einer Federbeaufschlagung zu versehen. Auf diese Weise ist ein leichtes
Zurückdrücken des Riegelschiebers beim Öffnen der Tür möglich unter Aufrechterhaltung
des Riegelschieberdrucks auf den Riegel. Entsprechend kann verhindert werden, dass
der Riegel beim Aufdrücken der Tür wieder in die "Verriegelt"-Stellung verfährt, wobei
gleichzeitig einer Verkantung zwischen dem Riegelschieber und dem Riegel beim Öffnen
der Tür vorgebeugt werden kann.
[0062] Vorzugsweise weist der Riegelschieber an der Stirnseite, die den Riegel von der "Verriegelt"-Stellung
in die "Entriegelt"-Stellung schiebt, einen Riegelkontaktbereich auf. Der Riegelkontaktbereich
des Riegelschiebers unterscheidet sich somit vom übrigen Teil des Riegelschiebers
durch einen speziell zum Zurückschieben des Riegels geeigneten Riegelkontaktbereich.
Um ein gleichmäßiges Zurückschieben des Riegels zu ermöglichen, weist der Riegelkontaktbereich
beispielsweise Kunststoffbeschichtungen auf, die die Reibung zwischen Riegel und Riegelschieber
herabsetzen.
[0063] Dabei wird der Riegelkontaktbereich vorzugsweise von einer Steuerschräge gebildet.
Die Steuerschräge erleichtert auf besonders einfache und effiziente Weise ein verkantungsfreies
Zurückschieben des Riegels durch den Riegelschieber.
[0064] Alternativ ist eine Ausbildung des Riegelkontaktbereiches mit einer Steuerrolle bevorzugt.
Die Steuerrolle rollt beim Zurückschieben des Riegels entlang eines Teilbereichs des
Riegels oder, je nach Ausführungsform, alternativ entlang des Riegelschiebers, sodass
auch hier Reibungskräfte besonders effektiv gesenkt werden. Die erforderliche Kraft
zum Zurückschieben des Riegels ist somit verhältnismäßig klein.
[0065] Das erfindungsgemäße Verriegelungssystem eignet sich besonders zur ferngesteuerten
Auslösung der kombinierten Öffner- und Verriegelungsfunktion. Diese Ausführungsform
ermöglicht die Freischaltung des Verriegelungssystems durch beispielsweise einen Taster.
Auf diese Weise kann durch die selbstverriegelnden Eigenschaften des Türschlosses
einerseits eine hohe Verriegelungssicherheit gewährleistet werden. Andererseits besteht
ein hoher Bedienungskomfort, da insbesondere in Bürogebäuden oder Familienhäusern
die Entriegelung des Verriegelungssystems fernausgelöst werden kann. Es ist somit
nicht erforderlich, das Verriegelungssystem für jeden Entriegelungsvorgang manuell
und vor Ort zu entriegeln.
[0066] Der Entriegler und/oder die Zuhalteeinheit ist/sind vorzugsweise ein Lineartüröffner.
Das Arbeitsprinzip von Lineartüröffnern ist beispielsweise aus der
EP 1 132 554 A2 bekannt. Lineartüröffner zeichnen sich durch ihre robuste Bauart aus und haben sich
speziell durch ihre ausgezeichnete Funktionssicherheit bereits bestens bewährt. Erfindungsgemäß
erfolgt somit die Integration eines Lineartüröffners in ein Verriegelungssystem mit
einem selbstverriegelnden Schloss.
[0067] Vorzugsweise weist die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion einen modulartig
aufgebauten Entriegler mit wenigstens zwei Einzelmodulen auf. Unter einem Einzelmodul
ist dabei eine zusammenhängende bauliche Einheit zu verstehen. Eine modulartig aufgebauter
Entriegler ist insofern vorteilhaft, als dass hier eine Anpassung des Entrieglers
an bauliche Besonderheiten, wie sie speziell im Nachrüstungsbereich auftreten, besonders
gut gelingt.
[0068] Dabei ist es vorteilhaft, wenn der modulartig aufgebaute Entriegler wenigstens ein
Riegelmodul zur Steuerung der Riegelposition aufweist. Durch eine Aufteilung der Entrieglerkomponenten
in wenigstens ein Riegelmodul wird die Anpassungsfähigkeit des Entrieglers an Besonderheiten
des Verriegelungssystems sogar noch gesteigert. Der Entriegler kann auf diese Weise
beispielsweise an Mehrfachverriegelungen angepasst werden, indem mehrere Riegelmodule
parallel geschaltet werden.
[0069] In einer speziellen Ausführungsform weist der modulartig aufgebaute Entriegler zudem
ein Hilfsfallenmodul zur Steuerung der Hilfsfallenposition auf. Auf diese Weise ist
der modulartige Entriegler auch für eine Anwendung mit hilfsfallengesteuerten Türschlössern,
wie sie insbesondere im Antipanikbereich häufig eingesetzt werden, aufrüstbar.
[0070] Besonders sicher und damit bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verriegelungssystem
mit einer Mehrfachverriegelung, wobei die Mehrfachverriegelung über die kombinierte
Öffner- und Verriegelungsfunktion gesteuert wird. Mehrfachverriegelungen weisen üblicherweise
neben einem Hauptschlossriegel wenigstens einen weiteren Riegel und besonders häufig
zwei zusätzliche Nebenschlossriegel auf, sodass die Tür im verriegelten Zustand eine
erhöhte einbruchshemmende Wirkung hat. Das erfindungsgemäße Verriegelungssystem weist
in diesem Fall mehrere Entriegler zur Entriegelung des Haupt- und der Nebenriegel
auf, die eigenständig gesteuert werden oder mehrere Entrieglermodule, die parallel
geschaltet sind und gemeinsam gesteuert werden.
[0071] Grundsätzlich eignen sich alle aus dem Stand der Technik bekannten Schlossfallentypen
für das erfindungsgemäße Verriegelungssystem. Kreuzfallen, Rollfallen, Schwenkfallen,
Kippfallen (Tropfenfalle), Kurbelfallen und schießende Fallen haben sich jedoch aufgrund
ihrer hohen Zuverlässigkeit als besonders geeignet herausgestellt. Besonders bevorzugt
wird die Riegelarretierung im Schlossgehäuse über die Bewegung der Schlossfalle und
speziell einer Schwenkfalle gesteuert. Eine derartige Kopplung der Riegelarretierung
an die Bewegung der Schlossfalle gewährleistet beispielsweise besonders gut die Auslösung
des Verriegelungszustandes nach dem Erreichen einer festgelegten Schlossfallenstellung.
Eine solche Detektion gelingt besonders gut mit einer Schwenkfalle. Auf diese Weise
ist somit möglich, einem ungewünschten Ausfahren des Riegels, beispielsweise bei einer
geöffneten Tür, vorzubeugen.
[0072] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Riegel ein Motorriegel mit
einem Schalter, durch dessen Betätigung der Motorriegel von der "Verriegelt"-Position
in die "Entriegelt"-Position fährt, und das der Entriegler den Schalter des Motorriegels
betätigt. Grundsätzlich sind im Bereich der selbstverriegelnden Türschlösser die Riegel
in der Regel federbeaufschlagt und weisen einen Auslösemechanismus auf, der ein durch
die Federbeaufschlagung ausgelöstes "automatisches" Vorschließen des Riegels bei einem
Schließen der Tür ermöglicht. Alternativ sind allerdings auch getriebegesteuerte Riegel
z. B. in Motorschlössern bekannt, die üblicherweise über ein Getriebe, das mittels
eines Motors angetrieben wird, zwischen der "Entriegelt"-Stellung und der "Verriegelt"-Stellung
verfahrbar ist. Üblicherweise sind dazu Getriebeelemente, wie beispielsweise Gewindespindeln,
vorhanden, die eine Selbsthemmung des Getriebes bedingen, sodass der Riegel im Gegensatz
zu einem federbeaufschlagten Riegel auch in einer Zwischenstellung zwischen der "Entriegelt"-Stellung
und der "Verriegelt"-Stellung annähernd positionsstabil ist. Erfindungsgemäß weist
der Motorriegel einen Schalter auf, dessen Auslösung durch den Entriegler ein Zurückfahren
des Motorriegels in die "Entriegelt"-Stellung auslöst. Der Schalter am Motorriegel
ist dabei vorzugsweise stirnseitig angeordnet, da auf diese Weise eine Schalterbetätigung
durch den Entriegler besonders gut realisiert werden kann.
[0073] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
weiter erläutert. Es zeigen schematisch:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verriegelungssystems im verriegelten
Zustand;
- Figur 2
- perspektivische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des schlossseitigen
Teils eines erfindungsgemäßen Verriegelungssystems;
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verriegelungssystems im entriegelten
Zustand;
- Figur 4a
- perspektivische Darstellung des schließblechseitigen Teils eines erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems im verriegelten Zustand ohne Steuerplatte;
- Figur 4b
- perspektivische Darstellung des schließblechseitigen Teils eines erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems im verriegelten Zustand mit Steuerplatte;
- Figur 5a
- perspektivische Darstellung des schließblechseitigen Teils eines erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems ohne Steuerplatte, wobei der zweite Schieber in Mittelstellung
ist;
- Figur 5b
- perspektivische Darstellung des schließblechseitigen Teils eines erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems mit Steuerplatte, wobei der zweite Schieber in Mittelstellung
ist;
- Figur 6a
- perspektivische Darstellung des schließblechseitigen Teils eines erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems ohne Steuerplatte, wobei der zweite Schieber mit einem Teilbereich
über die Schließblechoberfläche ragt;
- Figur 6b
- perspektivische Darstellung des schließblechseitigen Teils eines erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems mit Steuerplatte, wobei der zweite Schieber mit einem Teilbereich
über die Schließblechoberfläche ragt;
- Figur 7a
- perspektivische Darstellung des schließblechseitigen Teils eines erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems ohne Steuerplatte und mit freigegebener Ausnehmung, in welche
die Hilfsfalle bei geschlossener Tür wahlweise hineinragt;
- Figur 7b
- perspektivische Darstellung des schließblechseitigen Teils eines erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems mit Steuerplatte und mit freigegebener Ausnehmung, in die die
Hilfsfalle bei geschlossener Tür wahlweise hineinragt;
- Figur 8
- perspektivische Darstellung einer Zuhalteeinheit und einer Schlossfalle zurückgezogenen
Schlossfalle;
- Figur 9
- perspektivische Darstellung der Zuhalteeinheit aus Figur 8 im Eingriff mit einer Schlossfalle;
- Figur 10a
- perspektivische Darstellung der Zuhalteeinheit aus Figur 9 mit über ein Druckstück
festgestellter Schlossfalle;
- Figur 10b
- Ausschnittsvergrößerung des Druckstückbereichs aus Figur 10a;
- Figur 11
- perspektivische Rückansicht auf die Zuhalteeinheit mit eingefahrenem Schlossfallenschieber
und mit dem Druckstück in Klemmposition;
- Figur 12
- perspektivische Darstellung der Zuhalteeinheit mit ausgefahrenem Schlossfallenschieber;
- Figur 13
- Ausschnittsvergrößerung des Druckstückbereichs der Zuhalteeinheit mit dem Druckstück
in Klemmposition;
- Figur 14
- Ausschnittsvergrößerung des Druckstückbereichs der Zuhalteeinheit mit dem Druckstück
in Freigabeposition und zurückgefahrenem Schlossfallenschieber;
- Figur 15
- Ausschnittsvergrößerung des Druckstückbereichs der Zuhalteeinheit mit dem Druckstück
in Freigabeposition und ausgefahrenem Schlossfallenschieber; und
- Figur 16
- Explosionsdarstellung einer Zuhalteeinheit mit Druckstück.
[0074] Bei den im Folgenden dargestellten Ausführungsformen sind gleiche Bestandteile mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
[0075] Gemäß den Figuren 1 bis 7b weist das Verriegelungssystem 1 mit einer kombinierten
Öffner- und Verriegelungsfunktion zur Riegel- und Hilfsfallensteuerung einen schließblechseitigen
bzw. zargenseitigen Teil 2 (im Folgenden Entriegler 2 genannt) und ein türblattseitiges
selbstverriegelndes Türschloss 3 (im Folgenden Türschloss genannt) auf. Die Zuhalteeinheit
50 ist integral mit dem Schließblech 5 ausgebildet. Das Verriegelungssystems 1 ist
in eine einflügelige Tür installiert (nicht dargestellt), wobei der Entriegler 2 in
die Türzarge und das Türschloss 3 in das Türblatt eingebaut ist. Ferner weist das
Verriegelungssystem einen Stulp 4, ein Schließblech 5, einen Riegel 6, eine Hilfsfalle
7, eine Schlossfalle 8, einen Hilfsfallenschieber 9, einen Riegelschieber 10, eine
Hilfsfallenausnehmung 11 (auch als Hilfsfallenaufnahmeraum bezeichnet), ein Entrieglergehäuse
12, einen Gleichstrommotor 13, Anschlüsse 14, eine Gewindestange 15, eine Mitnehmermutter
16, einen Fixiervorsprung 17, Fixiermittel 18, Führungsbolzen 19, Steuerplatten 20,
Gleitbleche 21, Aussparungen 23, Langlöcher 24, einen Spitzenbereich 25, ein Türschlossgehäuse
27, einen Entriegelungsbolzen 28, eine Drückernuss 29, eine Zuhalteeinheit 50, einen
Schlossfallenaufnahmeraum 35' und Langlöcher 30 auf.
[0076] Figur 1 betrifft den verriegelten Zustand des Verriegelungssystems 1. Der Riegel
6 ragt in das Entrieglergehäuse 12 des Entriegelungstüröffners 2 hinein, die Hilfsfalle
7 schlägt gegen den mit seiner dem Türschloss zugewandten Stirnseite bündig mit der
Oberfläche des Schließblechs 5 abschließenden Hilfsfallenschieber 9 an. Die Schlossfalle
8 ragt in eine entsprechende im Schließblech 5 angeordnete oberhalb des Entrieglergehäuses
12 des Entrieglers 2 liegende Aussparung 23 die im Anschlagsbereich der Schlossfalle
8 in Öffnungsrichtung der Tür (zum Betrachter hin) hinein und schlägt gegen die Zuhalteeinheit
50 an. Zur Schlossfallenführung ist das Gleitbleche 21 angeordnet. An die Aussparung
23 schließt sich erfindungsgemäß die Zuhalteeinheit an bzw. die Aussparung 23 wird
im Wesentlichen von der Zuhalteeinheit 50 gebildet.
[0077] Figur 2 ist eine perspektivische Darstellung des Türschlosses 3 aus Figur 1 von der
in Figur 1 hinten liegenden und dort nicht sichtbaren Seite. Das Türschloss 3 weist
einen Stulp 4 auf, der im geschlossenen Zustand der Tür (nicht dargestellt), in die
das erfindungsgemäße Verriegelungssystem 1 eingebaut ist, dem Schließblech 5 des Entrieglers
2 gegenüberliegt. Der Riegel 6, die Hilfsfalle 7 und die Schlossfalle 8 des Türschlosses
3 ragen über die Oberfläche des Stulps 4 hinaus, wobei die Schlossfalle 8 eine Klappfalle
ist, die im ausgefahrenen Zustand parallel zur Schwenk- bzw. Öffnungsebene der Tür
schwenkbar ist. Die Zuhalteeinheit 50 ist in der Weise angeordnet, dass sie auf die
im geschlossenen Zustand der Tür ausgefahrene und in den Schlossfallenaufnahmeraum
35' hineinragende Schlossfalle 8 wirkt. Der Riegel 6 und die Hilfsfalle 7 und die
Schlossfalle 8 sind derartig im Türschloss 3 angebracht, dass diese durch Federn (nicht
dargestellt) vorgespannt sind und zum Ausfahren in Richtung des Entrieglers 2 tendieren.
Der Riegel 6 ist in seiner in das Türschloss 3 zurückgezogenen Position (im Folgenden
zurückgefahrene Position genannt) im Türschloss 3 arretierbar, d.h. trotz der Federbeaufschlagung,
die den Riegel 6 aus dem Türschloss 3 herausdrückt, kann der Riegel 6 in seiner zurückgefahrenen
Position arretiert werden. Der Riegel 6 weist darüber hinaus einen Sperrmechanismus
(nicht sichtbar) auf, der den Riegel 6 in der dargestellten ausgefahrenen Position
sperrt, d.h. der ein Zurückschieben in das Türschloss verhindert. Zur notwendigen
Entsperrung des Riegels 6 ist ein aus der dem Stulp 4 abgewandten Stirnseite des Riegels
6 herausragender federbeaufschlagter Entriegelungsbolzen 28 vorgesehen. Dieser muss
vor einem Zurückschieben des Riegels 6 zuerst in Richtung des Türschloss 3 gedrückt
werden, um die Sperrung des ausgefahrenen Riegels 6 zu lösen.
[0078] Gemäß Figur 2 weist die als Klapp- bzw. Schwenkfalle ausgebildete Schlossfalle 8
zwei Steuerflächen auf, wobei jeweils eine der Steuerflächen beim Öffnen bzw. beim
Schließen der Tür gegen einen Teil des Türrahmens oder des gegenüberliegenden Türblattes,
typischerweise gegen ein dort angebrachtes Schließblech, anschlägt und ein Umklappen
der Klappfalle entgegen der Schwenkrichtung des das Türschloss 3 aufweisenden Türblattes
steuert. Dabei klappt die Klappfalle in der dargestellten Ausführungsform jeweils
soweit herum, dass die Steuerfläche der Schlossfalle 8, die auf der der Schwenkrichtung
der Tür gegenüberliegenden Seite der Schlossfalle liegt, orthogonal zur Stulpoberfläche
verläuft. Dieser Klappmechanismus der Schlossfalle 8 ist ebenfalls sperrbar. So ist
die Schlossfalle 8 im gesperrten Zustand, d.h. wenn die Schlossfalle 8 in ihrer in
Figur 1 gezeigten zurückgeschobenen Position ist, nicht umklappbar. Eine derartige
Sperrung wird durch die gedrückte Hilfsfalle 7 ausgelöst und gesteuert.
[0079] Darüber hinaus ist die Schlossfalle 8 derartig im Türschloss 3 angeordnet, dass die
in Öffnungsrichtung der Tür liegende Steuerfläche der Schlossfalle 8 einen geringeren
Abstand zum seitlichen Rand der Oberfläche des Stulps 5 aufweist als die entsprechende
Steuerfläche des Riegels 6. Diese besondere Anordnung gewährleistet, dass bei dem
Verriegelungssystem 1 im verriegeltem Zustand, wie beispielsweise in Figur 1, die
in Öffnungsrichtung der Tür liegende Steuerfläche der Schlossfalle 8 (in Figur 1 nach
vorne aus der Zeichnungsebene heraus) vor dem Riegel 6 gegen den Randbereich der entsprechend
im Schließblech 5 vorgesehenen Ausnehmung zur Aufnahme der Schlossfalle 8 anschlägt.
Durch diese Anordnung liegt der durch das Schließblech 5 ausgeübte Gegendruck bei
in Öffnungsrichtung gedrückter Tür somit nicht auf dem Riegel 6, sondern auf der Schlossfalle
8. Die Schlossfalle 8 ist ferner verschiebbar im Türschloss 3 angeordnet und kann
in Richtung des Türschlosses 3 verschoben werden. Dabei ist ein weiterer Sperrmechanismus
vorgesehen, der ein Zurückschieben der ausgefahrenen Schlossfalle verhindert. Eine
derartige Sperrung der Verschiebbarkeit der Schlossfalle 7 wird ebenfalls durch eine
gedrückte Hilfsfalle 7 ausgelöst.
[0080] Gemäß Figur 2 ist die Hilfsfalle 7 keilförmig ausgebildet. Dabei bildet der Keil
zwei Steuerschrägen, die in der Spitze des Keils zusammenlaufen. Die Hilfsfalle 7
ist zudem durch eine (nicht dargestellte) Feder vorgespannt und lässt sich in Richtung
des Türschlosses 3 zurückbewegen bzw. zurückschieben. Dabei ist die Hilfsfalle 7 derartig
ausgelegt, dass ein Zurückschieben sowohl linear in Richtung des Türschlosses 3 erfolgen
kann, als auch durch eine Schwenkbewegung, wobei auch bei einer Schwenkbewegung die
Hilfsfalle 7 in Richtung des Türschlosses 3 bewegt wird.
[0081] Die in Figur 2 nicht sichtbare Steuermechanik, welche sich in einem Türschlossgehäuse
27 befindet, steuert die Sperrung des Klappmechanismus der Schlossfalle 8, die Sperrung
des Zurückschiebens der Schlossfalle 8 in das Türschloss 3, das Ausfahren des Riegels
6, die Arretierung des Riegels 6 und die Sperrung des Riegels 6. Die Mechanik des
Türschlosses 3 ist dabei so ausgeführt, dass die zurückgeschobene Hilfsfalle 7 sowohl
den Klappmechanismus der Schlossfalle 8 sperrt, sowie ein Zurückschieben der Schlossfalle
8 sperrt. Ausgehend von dem in Figur 2 dargestellten Zustand des Türschlosses 3 in
gesperrtem Zustand, in der der Riegel 6 ausgefahren und gesperrt ist, und die Hilfsfalle
7 in einer Position ist, die bereits soweit zurückgefahren ist, dass die entsprechenden
an die Hilfsfalle 7 gekoppelten Sperrmechanismen ausgelöst werden, ist eine Entriegelung
der Tür über 1) einen mit der Drückernuss 29 des Türschlosses 3 in Wirkverbindung
stehenden Drücker (nicht dargestellt) von der Innenseite der Tür, II) über einen in
ein Zylinderschloss (nicht dargestellt) passenden Schlüssel oder aber III) durch einen
beispielsweise über eine Panikstange ausgelösten Panikentriegelungsmechanismus möglich.
Dazu muss allerdings jeweils die Entriegelung des Riegels 6 entweder schlossseitig
oder schließblechseitig vorher entsprechend gelöst werden.
[0082] Im geöffneten Zustand der Tür (nicht dargestellt) liegt der Riegel 6 hingegen arretiert
in seiner zurückgefahrenen Position vor, die Hilfsfalle 7 und die Schlossfalle 8 sind
ausgefahren, die Schlossfalle 8 ist nicht gesperrt. Beim Schließen der Tür sind die
Steuerschrägen der Hilfsfalle 7 und der Schlossfalle 8 so zueinander ausgelegt, dass
zuerst die Schlossfalle 8, im Regelfall nach einem Umklappen, über eine der Steuerfläche
von beispielsweise einem Schließblech ein Stück in das Türschloss 3 zurückgeschoben
wird. Erst anschließend kommt auch die entsprechende Steuerfläche der Hilfsfalle 7
in Kontakt mit dem Schließblech und wird entsprechend zurückgeschoben. Hierdurch ist
gewährleistet, dass die Hilfsfalle 7 die Schlossfalle 8 nicht vorzeitig sperrt. Hilfsfalle
7 und Schlossfalle 8 gleiten nun beide über das Schließblech, wobei die Schlossfalle
8 schließlich in eine entsprechende Ausnehmung im Schließblech fällt und dadurch die
Arretierung des Riegels 6 löst, der somit ausfährt und in seiner ausgefahrenen Position
gesperrt wird. Da die Hilfsfalle 7 vorerst in ihrer zurückgefahrenen Position bleibt,
wie beispielsweise in Figur 1 gezeigt, ist der Klappmechanismus der Schlossfalle 8
ebenfalls gesperrt.
[0083] Die Entriegelung einer Tür, welche ein Verriegelungssystem gemäß Figur 1 aufweist,
kann ferner über eine kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion mittels des Entrieglers
2 erfolgen. Durch den Entriegler 2 wird ein Entsperren und Zurückschieben des Riegels
und ein Ausfahren der Hilfsfalle 7 bei geschlossenem Zustand der Tür ermöglicht. Figur
3 veranschaulicht das Verriegelungssystem 1 in einem entsprechenden Zustand. Im Einzelnen
weist das Verriegelungssystem 1 eine schließblechseitige Ausnehmung 11 (im Folgenden
Hilfsfallenausnehmung 11 genannt) auf, in die die Hilfsfalle 7 bei geschlossenem Zustand
der Tür hineinfahren kann. Die Freigabe und Sperrung der Hilfsfallenausnehmung 11
erfolgt dabei über einen in Figur 3 nicht sichtbaren Hilfsfallenschieber 9. Darüber
hinaus weist der Entriegler 2 einen Riegelschieber 10 auf, der die Sperrung des ausgefahrenen
Riegels 6 lösen kann und den Riegel von seiner ausgefahrenen Position in seine zurückgefahrene
Position schieben kann. Die Steuerung des Hilfsfallenschiebers 9 und des Riegelschiebers
10 erfolgt dabei über eine Ablaufsteuerung, die in Figur 3 von dem Entrieglergehäuse
12 umgeben ist.
[0084] Die Figuren 4a bis 7b verdeutlichen die Funktionsweise der Entriegelungsfunktion
der Öffnerfunktion des Entrieglers 2 des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems 1
während eines Entriegelungsvorgangs.
[0085] In der seitlichen Draufsicht auf den Entriegler 2 in Figur 4a ist das Verriegelungssystem
im verriegelten Zustand. Der Entriegler 2 weist ein Schließblech 5, einen ersten Schieber
9, einen zweiten Schieber 10, ein Gehäuse 12, einen Gleichstrommotor 13, Anschlüsse
14 für den Gleichstrommotor 13, aber auch für Signalleitungen, die das Verriegelungssystem
mit beispielsweise einem Taster verbinden, eine Gewindestange 15 (Gewinde selbst nicht
dargestellt), eine Mitnehmermutter 16 mit einem Führungsvorsprung 17, Fixiermittel
18, Führungsbolzen 19, 19' (am ersten Schieber 9) und 19" (am zweiten Schieber 10),
sowie zwei Steuerplatten 20 (in Figur 4a nicht dargestellt) und 20' auf.
[0086] Ist das Verriegelungssystem im verriegelten Zustand, ist der zweite Schieber 10 mindestens
soweit in das Gehäuse 12 des Entriegelungstüröffners 2 zurückgezogen, dass der Riegel
des Türschlosses in den Entriegelungstüröffner 2 eindringen kann. Der Riegelschieber
10 ist dabei massiv und im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und weist zwei Führungsbolzen
19 und 19' auf. Die beiden Führungsbolzen 19 und 19' durchlaufen den Riegelschieber
10 senkrecht und stehen zu beiden Längsseiten des Riegelschiebers 10 über. Die Längsseiten
des Riegelschiebers 10 verlaufen dabei orthogonal zur Oberfläche des Schließblechs
5 und parallel zur Bewegungsebene des Riegelschiebers 10. Darüber hinaus sind die
beiden Längsseiten jeweils einer der beiden Steuerplatten 20 und 20' zugewandt. Der
oberhalb des Riegelschiebers 10 angeordnete Hilfsfallenschieber 9 hingegen weist nur
einen den Hilfsfallenschieber 9 durchlaufenden Führungsbolzen 19" auf, wobei die Längsachse
des Führungsbolzen 19" parallel zu den Längsachsen der Führungsbolzen 19 und 19' verläuft.
Auch der Hilfsfallenschieber 9 ist im Wesentlichen massiv ausgeführt, wobei die schließblechseitig
Stirnseite des Hilfsfallenschiebers 9 derartig ausgeführt ist, dass der Hilfsfallenschieber
9 in seiner in Figur 4a gezeigten ausgefahrenen Position die Hilfsfallenausnehmung
11 im Schließblech 5 nahezu vollständig ausfüllt. Dabei schließt die Oberfläche der
schließblechseitige Stirnseite des Hilfsfallenschiebers 9 bündig mit der Oberfläche
des Schließblechs 5 ab.
[0087] Die Ablaufsteuerung des Entrieglers 2 weist gemäß Figur 4a ferner zwei Steuerplatten
20 (nicht sichtbar) und 20' auf. Die Steuerplatten 20 und 20' sind dabei derart voneinander
beabstandet angeordnet, dass sie parallel zueinander und parallel zur Bewegungsebene
des Hilfsfallenschiebers 9 und des Riegelschiebers 10 verlaufen. Dabei liegt die Bewegungsebene
der beiden Schieber 9 und 10 zwischen den beiden Ebenen der Steuerplatten 20 und 20'.
Zur Steuerung des Hilfsfallenschiebers 9 und des Riegelschiebers 10 werden die beiden
Steuerplatten 20 und 20' entlang der Längserstreckung des Schließblechs 5 in Figur
4a bewegt. Zum Antrieb weist der Entriegler 2 dazu einen Gleichstrommotor 13 auf,
der zum Anschluss einer elektrischen Stromversorgung ferner eine Anschlussbuchse 14
aufweist. Der Gleichstrommotor 13 treibt eine Rotationsbewegung der Gewindestange
15 um die Längsachse der Gewindestange 15 an (Details des Gewindes sind nicht dargestellt
sind), wobei die Achse der Gewindestange parallel zur Schließblechoberfläche verläuft.
Das Gewinde ist dabei so angelegt, dass es wendelförmig die Längsachse der Gewindestange
umläuft. Ferner handelt es sich um eine Außengewinde, d.h. das Gewindeprofil ist an
der Außenseite der Gewindespindel angeordnet.
[0088] Die Gewindestange 15 durchläuft eine Mitnehmermutter 16, wobei die Mitnehmermutter
16 dazu eine entsprechende Bohrung aufweist, die ein zum Außengewinde der Gewindespindel
15 korrespondierendes Innengewinde aufweist, welches formschlüssig mit dem Außengewinde
der Gewindestange 15 im Eingriff steht. Eine durch den Gleichstrommotor 13 angetriebene
axiale Rotation der Gewindestange 15 führt somit letztendlich zu einer Verschiebung
der Mitnehmermutter entlang der Längsachse der Gewindestange 15. Zur Übertragung der
Bewegung der Mitnehmermutter 16 auf die Steuerplatten 20 und 20' weist die Mitnehmermutter
16 einen von der Mitnehmermutter 16 abstehenden Führungsvorsprung 17 auf, wobei in
Figur 3a lediglich der aus der Zeichnungsebene herausragende Führungsvorsprung 17
sichtbar ist. Die Mitnehmermutter weist jedoch auch auf der gegenüberliegenden Seite
der Mitnehmermutter einen entsprechenden Führungsvorsprung auf.
[0089] Zur Übertragung der im Hinblich auf die Gewindestange 15 Axialverschiebung der Mitnehmermutter
16 durch den Führungsvorsprung 17 weisen die Steuerplatten 20 und 20' entsprechende
Lochungen bzw. Einschnitte auf, durch die der Führungsvorsprung wie beispielsweise
in Figur 4b gezeigt jeweils hindurch ragt. Damit die Steuerplatten 20 und 20' stabil
und zuverlässig entlang der Längsachse der Gewindestange 15 verschoben werden können,
weist der Entriegelungstüröffner 2 darüber hinaus Fixiermittel 18 auf, die ebenfalls
mit den Steuerplatten 20 und 20' in funktionaler Verbindung stehen. Die Fixiermittel
18 sind bolzenartig ausgeführt und verbinden die beiden Steuerplatten 20 und 20' miteinander,
werden somit zusammen mit den Steuerplatten 20 und 20' bewegt. Dabei sind die Fixiermittel
18 orthogonal zu beiden Steuerplatten 20 und 20' angeordnet. Die Fixiermittel 18 und
18' laufen im Führungen, die entlang der Bewegungsrichtung der Steuerplatten 20 und
20' verlaufen. So liegt beispielsweise das in Figur 4a gezeigte obere Führungsmittel
in einer Schienenführung, die parallel zur Längsachse der Gewindespindel 15 verläuft.
[0090] Zur Übertragung der Bewegung der Steuerplatten 20 und 20' entlang der Längserstrekkung
des Schließblechs 5 auf den Hilfsfallenschieber 9 und den Riegelschieber 10 weisen
die Schieber 9 und 10 jeweils ein Keilgetriebe mit Steuerschrägen auf. Dazu ist die
Steuerplatte 20 mit den Langlöchern 24, 24' und 24" und die Steuerplatte 20' mit den
Langlöchern 30, 30' und 30" versehen, wobei ein Langloch 24, 24' oder 24" der Steuerplatte
20 jeweils deckungsgleich mit einem Langloch 30, 30' und 30" der Steuerplatte 20'
die entsprechende Steuerplatte 20 bzw. 20' durchläuft. Dabei stehen die Führungsbolzen
19, 19' und 19" in funktionaler Verbindung mit den Steuerschrägen bzw. den Langlöchern
24 bis 24" bzw. 30 bis 30" der Steuerplatten 20 und 20'. Im Einzelnen durchgreift
der Führungsbolzen 19 mit seinem überstehenden Bereich Langloch 24 der Steuerplatte
20 bzw. auf der gegenüberliegenden Seite Langloch 30 der Steuerplatte 20'. Entsprechend
greift der Führungsbolzen 19' in das Langloch 24' (bzw. 30') der Steuerplatte 20 (bzw.
20') und der Führungsbolzen des Riegelschiebers 9 in das Langloch 24" (bzw. 30') der
Steuerplatte 20 (bzw. 20'). Darüber hinaus ist die Bohrung, durch die der Führungsbolzen
19 durch den Riegelschieber 10 geführt wird, im Längsquerschnitt nicht kreisförmig
sondern gestreckt ausgeführt. Innerhalb dieser Bohrung des Riegelschiebers 10 ist
ein gefederter Überhub vorhanden, so dass der Riegelschieber 10 gegenüber dem Führungsbolzen
19 gefedert ist. Die Gesamtheit der dargestellten Ablaufsteuerung führt letztendlich
dazu, dass der Hilfsfallenschieber 9 und der Riegelschieber 10 von dem Gleichstrommotor
13 angetrieben werden können. Dabei sind der Hilfsfallenschieber 9 und der Riegelschieber
10 derartig im Gehäuse 12 des Entrieglers 2 angeordnet, dass der Riegelschieber 10
ein Bewegungsmuster ausführt, in dem zuerst durch Drücken des Entriegelungsbolzens
die Sperrung des Riegels aufgehoben wird und der Riegel anschließend in das Türschloss
3 bis zur Arretierung zurückgeschoben wird. Darüber hinaus treibt der Antriebsmotor
13 ferner den Hilfsfallenschieber 9 an, der die Hilfsfallenausnehmung 11 entweder
freigibt oder sperrt. Die Ablaufsteuerung ist hierzu entsprechend ausgelegt, dass
die Bewegung des Hilfsfallenschiebers 9 und die Bewegung des Riegelschiebers 10 koordiniert
zueinander abläuft, um den im Türschloss 3 vorhandenen Verriegelungsmechanismus von
Seiten des Entrieglers 2 betätigen zu können.
[0091] Aus den Figuren 4a bis 7b geht ein Entriegelungsvorgang des Entrieglers 2 hervor.
Dabei lässt sich ein derartiger Entriegelungsvorgang der kombinierten Öffner- und
Verriegelungsfunktion in vier entscheidende Positionierungsphasen des Hilfsfallenschiebers
9 und des Riegelschiebers 10 einteilen. Die Figuren 4a bis 7b zeigen dazu die Funktionsweise
des Entrieglers 2, der Mechanismus des Türschlosses wurde bereits eingangs der Figurenbeschreibung
ausgiebig erläutert.
[0092] In der Verriegelungsposition des Entrieglers 2 bzw. des Entriegelungstüröffners gemäß
den Figuren 4a und 4b ist der Riegelschieber 10 in das Gehäuse des Entrieglers 2 zurück
gefahren und gibt somit einen Eindringbereich für den Riegel 6 des Türschlosses im
Entriegler 2 frei. Der Hilfsfallenschieber 9 hingegen ist vollständig ausgefahren
und schließt mit seiner schließblechseitigen Stirnseite bündig mit dem Schließblech
5 ab. Für das Verriegelungssystem bedeutet dieser Zustand, dass bei geschlossener
Tür der Riegel 6 in den Entriegler 2 hineinragt, und die Hilfsfalle nach wie vor in
das Türschloss gedrückt wird. Die Tür bzw. das Verriegelungssystem 1 ist somit verriegelt.
[0093] In den Figuren 5a und 5b ist der Entriegler 2 in einer Zwischenposition. Der Hilfsfallenschieber
9, welcher die Hilfsfallenausnehmung 11 freigibt oder sperrt, ist nach wie vor vollständig
ausgefahren. Der Riegelschieber 10 hingegen ist parallel zum Schließblech 5 in Richtung
des Schließblechs 5 verschoben. Dabei wurde durch diese Bewegung von dem in den Figuren
4a und 4b gezeigten Zustand zu dem in den Figuren 5a und 5b gezeigten Zustand in einem
ersten Schritt der im Riegel des Türschloss angebrachte Entriegelungsbolzen betätigt,
so dass die Riegelsperrung aufgehoben wurde. Anschließend wurde der Riegel 6 durch
den in Richtung des Schließblechs 5 verfahrenen Riegelschieber 10 zumindest teilweise
aus dem Gehäuse 12 des Entrieglers 2 herausgeschoben. Bis zu diesem Punkt wurde der
Riegelschieber 10 somit linear verschoben. Eine derartige Bewegung wird durch parallel
zueinander aber schräg zur Längsachse der Gewindespindel 15 verlaufende Langlöcher
24 und 24' (bzw. dazu korrespondierend die entsprechenden Langlöcher in Steuerplatte
20') ermöglicht. Dabei erfolgte die Bewegung des Riegelschiebers 10 orthogonal zur
Verschieberichtung der Steuerplatten 20 und 20'.
[0094] Die Figuren 6a und 6b stellen den Entriegler 2 nunmehr in einer Position dar, in
der der Riegel vollständig aus dem Gehäuse 12 des Entrieglers 2 herausgeschoben wurde.
Der Riegelschieber 10 wurde hier nicht mehr linear verschoben, sondern mit dem dem
Gleichstrommotor 13 zugewandten Ende des Riegelschiebers 10 über die Schließblechoberfläche
hinaus aus dem Entriegler 2 herausgeschwenkt. Dabei ist in Figur 6a der aus dem Türöffnergehäuse
12 heraus ragende Spitzenbereich 25 des als Schwenkschieber ausgebildeten Riegelschiebers
10 zu erkennen. Die Schwenkbewegung wird durch den speziellen Verlauf der Langlöcher
24 und 24' (bzw. den korrespondierenden Langlöchern auf der Steuerplatte 20') erzielt.
Eine derartige Schwenkbewegung wird durch die Steuerplatten 20 und 20' gesteuert,
in dem die Steuerschrägen eines Führungsbolzens, in der vorliegenden Ausführungsform
des Führungsbolzens 19', parallel zur Längsachse der Gewindestange 15 verlaufen, wohingegen
die Steuerschräge des Führungsbolzens 19 des Hilfsfallenschiebers 9 schräg zur Längsachse
der Gewindespindel 15 verläuft.
[0095] In den Figuren 7a und 7b schließlich wird der als Schub- bzw. Lineraschieber ausgebildete
Hilfsfallenschieber 9 in seine in das Gehäuse 12 des Entrieglers 2 zurückgezogene
Position verfahren, womit die Hilfsfallenausnehmung 11 freigegeben wird. Die gezeigte
Stellung der beiden Schieber 9 und 10 zueinander entspricht dem entriegelten Zustand
der erfindungsgemäßen Verriegelungssystems 1. Die Hilfsfalle 7 des dem Schließblech
gegenüberliegenden Türschlosses kann in die Hilfsfallenausnehmung 11 hineinragen,
wodurch die Sperrung der Schlossfalle aufgehoben und die Arretierung des Riegels ausgelöst
wird. Darüber hinaus kann durch die in den Figuren 7a und 7b gezeigte Position der
beiden Schieber ferner eine "Dauer-offen-Funktion" des Verriegelungssystems 1 erreicht
werden. Dadurch, dass beim Schließen der Tür die Hilfsfalle nicht kontinuierlich zurückgeschoben
bleibt, sondern bei geschlossener Tür in die Hilfsfallenausnehmung 11 hineinragen
kann, wird der Verriegelungsautomatismus des Türschlosses 3 nicht ausgelöst. Dazu
sind die Hilfsfalle 7, die Schlossfalle 8 und die entsprechenden schließblechseitigen
Ausnehmungen derart zueinander angelegt, dass zumindest während der "Dauer-offen-Funktion"
beim Schließen der Tür die Schlossfalle 8 erst nach der Hilfsfalle 7 in das Schließblech
5 fällt.
[0096] Figuren 8 bis 16 veranschaulichen die Funktionsweise einer weiteren Zuhalteeinheit
31 eines Verriegelungssystems 1 mit einer kombinierten Öffner- und Verriegelungsfunktion,
welche zur Realisation der kombinierten Öffner- und Verriegelungsfunktion in Kombination
mit beispielsweise einem Entriegler der Figuren 1 bis 11 einsetzbar ist. Die Zuhalteeinheit
31 ist ein Türöffnermodul zur zargenseitigen Schlossfallensteuerung und veranschaulicht
eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Öffner- und Verriegelungsfunktion
mit einer Feststelleinrichtung. Dabei ist die Zuhalteinheit 31 beispielsweise mit
dem Entriegler 2 und dem selbstverriegelnden Türschloss 3 kombiniert, um in der Gesamtheit
die erfindungsgemäße kombinierte Öffner- und Entriegelungsfunktion des erfindungsgemäßen
Verriegelungssystems bereitzustellen. Insbesondere der Entriegler 2 und die Zuhalteeinheit
31 können dazu beispielsweise modulartig aber auch als Kompakteinheit ausgebildet
sein.
[0097] Die Zuhalteeinheit 31 weist gemäß der Figuren 8 bis 16 ein Schließblech 5', eine
Schlossfalle 8', einen Gleichstrommotor 13', Anschlüsse 14', eine Gehäuse 32, einen
Schlossfallenschieber 33, ein Druckstück 34, einen Schlossfallenaufnahmeraum 35, Steuerplatten
36 und 36', Langlöcher 37 und 37', einen Steuerzapfen 38, eine Schlossfallenausnehmung
39, eine Druckstücksteuerplatte 40, ein Langloch 41, welches im funktionalen Eingriff
mit dem Steuerzapfen 38 steht, und ein Druckstücklager 42 auf.
[0098] Gemäß Figur 8 weist die Zuhalteeinheit 31 ein Gehäuse 32 auf, auf dass das Schließblech
5' aufgeschraubt ist. Das Schließblech 5' verläuft entlang einer Türzarge (nicht dargestellt)
und kann beispielsweise einteilig mit dem Schließblech 5 des Entrieglers 2 ausgebildet
sein. Eine Ausnehmung ist im Gehäuse 32 vorgesehen, durch die Kabel, beispielsweise
zur Stromversorgung und/oder zur Signalweiterleitung zum Anschluss 14' durchgeführt
werden können. Türblattseitig liegt dem Schließblech ein Türschloss in der Weise gegenüber,
dass die Schlossfalle 8' des Türschlosses im geschlossenen Zustand der Tür durch die
Schlossfallenausnehmung 39 in den Schlossfallenaufnahmeraum 35 der Zuhalteeinheit
31 eingreifen kann. Der Deutlichkeit halber ist in den Figuren 8 bis 10b türblattseitig
lediglich die Schlossfalle 8' angedeutet. Im Schlossfallenaufnahmeraum 35 ist ein
Schlossfallenschieber, der die Schlossfalle 8' im geschlossenen Zustand der Tür in
Schlossrichtung aus dem Schlossfallenaufnahmeraum 35 herausdrücken kann, angeordnet.
Der Schlossfallenschieber 35 ist in Figur 8 in seiner zurückgezogenen Position und
gibt dem Schlossfallenaufnahmeraum 35 zum Eingriff der Schlossfalle 8' gemäß Figur
9 (in Pfeilrichtung) frei.
[0099] Figur 9 betrifft entsprechend den Zustand des Schließsystems, der sich an Figur 8
anschließt, in dem die Schlossfalle 8' in Pfeilrichtung aus Figur 1 bewegt wurde und
in den Schlossfallenraum 35 eingreift. Gemäß Figur 9 ist die Tür (nicht dargestellt)
des Verriegelungssystems geschlossen und die Schlossfalle 8' steht im funktionalen
Eingriff mit dem Schlossfallenaufnahmeraum 35. Die Tür (nicht dargestellt) ist in
diesem Zustand "Verriegelt"-Zustand somit nicht aufdrückbar.
[0100] Gemäß der Figuren 10a und 10b fährt ein Druckstück 34 entgegen der Öffnungsrichtung
D der Tür gegen die Schlossfalle und drückt somit die Schlossfalle samt Türblatt in
Schließrichtung E. Auf diese Weise ist es möglich, ein vorhandenes Schlossfallenspiel,
d. h. die Bewegungsfreiheit der Schlossfalle 8' im Schlossfallenaufnahmeraum 35, zu
unterdrücken. Auf diese Weise ist es möglich, die Tür im geschlossenen Zustand gegen
eine zargenseitige Dichtung beispielsweise zu Schall- und Wärmedämmungszwecken in
Schließrichtung E bzw. entgegen der Öffnungsrichtung D des Türblatts anzudrücken.
Das schwenkteilartige Druckstück 34 fährt bzw. schwenkt dazu in den Schlossfallenaufnahmeraum
35 gemäß Pfeil A und schlägt in Relation zur Schlossfallenbewegung seitlich an die
Schlossfalle an und drückt letztendlich die Schlossfalle (und damit auch das die Schlossfalle
aufweisende Türschloss bzw. das das Türschloss aufweisende Türblatt [jeweils nicht
dargestellt]) in Richtung der Türzarge (Richtung E) mit Abdichtung (nicht dargestellt).
Das Druckstück 34 ermöglicht somit die Abdichtungseigenschaften der erfindungsgemäßen
kombinierten Öffner- und Verriegelungsfunktion zu verbessern.
[0101] Im Einzelnen ist das Druckstück 34 quaderförmig und weist eine homogene Dicke auf.
In dem der Schlossfalle 8' zugewandten Teilbereich weist das Druckstück einen Anschlagsbereich
auf, der beim Feststellen der in den Schlossfallenaufnahmeraum hineinragenden Schlossfalle
8' gegen die Schlossfalle anschlägt und über den die druckstückseitige Schlossfallenkontaktierung
vermittelt wird bzw. der für den Andrückprozess in Kontakt mit der Schlossfalle steht.
Dieser Anschlagsbereich ist letztendlich auch für die erfindungsgemäße Vorlastaufnahme
verantwortlich.
[0102] Ferner nimmt das Druckstück 34 durch die funktional vorgelagerte Positionierung in
Öffnungsrichtung D der Tür Vorlasten, die vom Türblatt auf Bauteile des Verriegelungssystems
übertragen werden, auf und leitet diese in Zuhalteeinheit 31 ab, da die Schlossfalle
8' in Öffnungsrichtung D der Tür zuerst gegen das Druckstück 34 anschlägt. Gegebenenfalls
im Verriegelungssystem 1 vorhandene Riegel, Hilfsfallen etc. werden somit entsprechend
von derartigen Vorlasten entlastet.
[0103] Zur Steuerung des Druckstücks 34 und des Schlossfallenschiebers 33 weist die Zuhalteeinheit
31 die Steuerplatten 36 und 36' auf, die jeweils Steuerschrägen in Form der Langlöcher
37 und 37' aufweisen. Insbesondere die Schlossfallenschiebersteuerung über die Steuerplatten
36 und 36' erfolgt in vergleichbarer Weise mit der Steuerung des Hilfsfallenschiebers
9 und des Riegelschiebers 10 des Entrieglers 2 gemäß der Figuren 1 bis 7b. Zur Steuerung
des Druckstücks 34 ist ferner eine Druckstücksteuerplatte 40 vorgesehen, die zur Druckstücksteuerung
eine Steuerschräge in Form des Langlochs 41 aufweist. Der Antrieb der Steuerplatten
36, 36' und 40 erfolgt gemäß der Figuren 11 und 12 über einen Gleichstrommotor 13'
und einer Gewindespindel. Die grundsätzliche Anordnung der Steuerplatten 36 und 36'
ist mit der Anordnung der Steuerplatten 20 und 20' des Entrieglers 2 vergleichbar.
Zu Stabilisierungszwecken sind die Steuerplatten36 und 36' über ein Brückenelement
miteinander verbunden.
[0104] Gemäß der Figuren 13, 14 und 15 ist zur Öffnung der Tür ein Lösen des Druckstücks
34 und ein Herausschieben der Schlossfalle 8' aus dem Schlossfallenaufnahmeraum 35
gemäß der Figuren 13, 14 und 15 erforderlich. Zur Verdeutlichung dieses Ablaufs ist
die Schlossfalle 8' in den Figuren 13, 14 und 15 nicht sichtbar. Im Ausgangszustand
gemäß Figur 13 ragt die Schlossfalle in den Schlossfallenaufnahmeraum 35 hinein und
wird vom Druckstück 34 entgegen der Öffnungsrichtung der Tür gedrückt. Das Druckstück
34 ist dazu seitlich in den Schlossfallenaufnahmeraum 35 eingefahren. Der Schlossfallenschieber
33 liegt in seiner zurückgezogenen Position vor, sodass der Schlossfallenaufnahmeraum
35 für den Eingriff der Schlossfalle 8' freigegeben ist.
[0105] Zur Öffnung der Tür erfolgt somit zunächst ein Entlastungsschritt, indem das Druckstück
34 seitlich aus dem Schlossfallenaufnahmeraum 35 herausgefahren wird. Dazu werden
die Steuerplatten 36, 36' und 40 entlang der Zarge durch den Gleichstrommotor geführt.
Eine vorhergehende Vorlastaufnahme von auf das Türblatt wirkenden Kräften durch das
Druckstück 34 wird somit gelöst.
[0106] Nach dem Lösen der Vorlastaufnahme bzw. der Druckstückbeaufschlagung der Schlossfalle
durch das Druckstück 34 drückt durch ein weiteres Verschieben der Steuerplatten 36
und 36' der Schlossfallenschieber 33 die Schlossfalle aus dem Schlossfallenaufnahmeraum
35 heraus, bzw. sperrt diese für einen funktionalen Eingriff. Die Tür kann nun durch
Aufdrücken geöffnet werden.
[0107] Die Explosionsdarstellung gemäß Figur 16 der modulartigen Zuhalteeinheit 31 verdeutlicht
die Steuerung des Druckstücks 34. An das Druckstück 34 schließt sich die Druckstücksteuerplatte
40 mit dem Langloch 41 an. Das Bauteil aus Druckstück 34 und Druckstücksteuerplatte
40 ist über das Druckstücklager 42 bewegbar in der Zuhalteeinheit 31 angeordnet. Zur
Steuerung des Bewegungsablaufes des Druckstücks 34 bzw. der Druckstücksteuerplatte
40 weist die Druckstücksteuerplatte das Langloch 41 auf, in welches der Steuerzapfen
38, der an dem die Steuerplatten 36 und 36' überbrückenden Bauteil angeordnet ist,
hinein. Durch eine Verschiebung entlang der Zarge durch den Gleichstrommotor 13' der
Steuerplatten 36 und 36' gleitet der Steuerzapfen 38 entlang des Langlochs 41 und
steuert somit die Positionierung des Druckstücks 34 im Schlossfallenaufnahmeraum 35.
[0108] Die Verhältnisse der Bewegungsabläufe des Druckstücks 34 (Pfeile A und A'), des Schlossfallenschiebers
33 (Pfeile B und B'), der Steuerplatten 36 und 36' (Pfeile C und C') und des Türblatts
mit Türschloss, welches die Schlossfalle 8 (Richtung der Schließbewegung im geschlossenen
Zustand des Schließsystems durch den Pfeil in Figur 8 angegeben) aufweist, in Öffnungsrichtung
D und in Schließrichtung E zueinander sind insbesondere in den Figuren 8 bis 16 angegeben.
Figuren 15 und 16 fassen dabei die Bewegungsrichtungen übersichtshalber zusammen und
gibt die Schwenkbewegbarkeit A' des Druckstücks und insbesondere auch die Linearbewegung
B' des Schlossfallenschiebers 38 orthogonal zur Linearbewegung C' der Steuerplatten
36 und 36' entlang der Türzarge wieder.
[0109] In der Reihenfolge der Figuren 13, 14 und 15 ist ein Entriegelungsvorgang in zeitlicher
Abfolge angegeben, wobei die durchgezogenen Pfeile A, B und C die Bewegungen des Druckstücks
34 (Pfeile A), des Schlossfallenschiebers 38 (Pfeile B) und der Steuerplatten 36 und
36' (Pfeile C) betreffen. Die Linearbewegung der Steuerplatten 36 und 36' gemäß Figur
13 zu Beginn des Entriegelungsvorgangs steuert entsprechend zunächst das Lösen der
Feststellung der Schlossfalle (nicht dargestellt) im Schlossfallenaufnahmeraum 35
durch das Druckstück 34. Dazu schwenkt das Druckstück aus dem Schlossfallenaufnahmeraum
35 heraus. Nach dem Herausschwenken des Druckstücks 34 drückt der Schlossfallenschieber
33 die Schlossfalle (nicht dargestellt) in Türschlossrichtung aus dem Schlossfallenaufnahmeraum
35 heraus, wobei diese Bewegung abermals durch die Fortsetzung der Steuerplattenbewegung
in Richtung C gesteuert wird. Der Schlossfallenschieber löst somit den Eingriff der
Schlossfalle in den Schlossfallenaufnahmeraum 35. Das Schließsystem ist abschließend
gemäß Figur 15 im "Entriegelt"-Zustand, die Tür kann aufgedrückt werden.
[0110] In der Reihenfolge der Figuren 15, 14 und 13 ist ein Verriegelungsvorgang in zeitlicher
Abfolge angegeben, wobei die gestrichelten Pfeile A, B und C die Bewegungen des Druckstücks
34 (Pfeile A), des Schlossfallenschiebers 38 (Pfeile B) und der Steuerplatten 36 und
36' (Pfeile C) betreffen. Die Steuerplatten 36 und 36' werden dazu zunächst linear
entlang der Türzarge bewegt (Pfeil C), so dass in einer orthogonal zu dieser Schubrichtung
ablaufenden Linearbewegung (Pfeil B) der Schlossfallenschieber 33 in Richtung des
Schlossfallenbodens des Schlossfallenaufnahmeraums 35 versenkt wird, der Schlossfallenaufnahmeraum
35 somit für den Eingriff einer Schlossfalle (nicht dargestellt) freigegeben wird.
Wird die Bewegung in Richtung C der Steuerplatten 36 und 36' gemäß Figur 14 fortgesetzt
(die mit dem Schlossfallenaufnahmeraum im Eingriff stehende Schlossfalle ist nicht
dargestellt), wird schließlich ein Einschwenken des Druckstücks 34 in den Schlossfallenaufnahmeraum
zur Schlossfallenfeststellung in Richtung des Pfeils A ausgelöst. Das Druckstück 34
ist somit ein Schwenkteil, welches einteilig mit der Druckstücksteuerplatte 40 ausgebildet
ist. Die vorher mit einem Spiel gegenüber dem Schlossfallenaufnahmeraum 35 ausgestattete
Schlossfalle ist entsprechend nach dem vollständigen Ablauf des Schließvorgangs gemäß
Figur 13 (und dazu korrespondierend Figuren 10a und 10b) im Schlossfallenaufnahmeraum
35 wenigstens in Öffnungs- und Schließrichtung D/E des das Türschloss mit Schlossfalle
tragenden Türblattes festgestellt.
1. Verfahren zur Verriegelungssteuerung eines Verriegelungssystems (1) umfassend
- Schließen einer Tür oder eines Fensters;
- Ausfahren einer Schlossfalle (8,8');
- Aufnehmen einer Vorlast;
- Ausfahren eines Riegels (6) in eine "Verriegelt"-Stellung; und
- Arretieren der ausgefahrenen Schlossfalle (8,8').
2. Verfahren zur Verriegelungssteuerung eines Verriegelungssystems (1) nach dem vorhergehenden
Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorlast druckstückgesteuert aufgenommen wird.
3. Verfahren zur Steuerung eines Entriegelungsvorgangs eines Verriegelungssystems (1)
umfassend
- Zurückschieben eines Riegels (6) in eine "Entriegelt"-Stellung;
- Lösen einer Vorlastaufnahme auf der Schlossfalle (8;8'); und
- schlossgesteuertes Arretieren des Riegels (6) in der "Entriegelt"-Stellung.
4. Verfahren zur Steuerung eines Verriegelungssystems (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verriegelungsvorgang gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2 gesteuert wird.
5. Verfahren zur Steuerung eines Verriegelungssystems (1) nach einem der Ansprüche 3
oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zurückschieben des Riegels (6) in die "Entriegelt"-Stellung zeitgesteuert erfolgt
und nach dem Ablauf eines festgelegten Zeitintervalls eine Wiederverriegelung des
Riegels in die "Verriegelt"-Stellung erfolgt, wobei eine Türöffnung beziehungsweise
Fensteröffnung unterbleibt.
6. Verriegelungssystem (1) für eine Tür oder ein Fenster, mit einem selbstverriegelnden
Schloss (3), das mindestens eine Schlossfalle (8,8') und einen Riegel (6) aufweist,
mit einer Riegelaufnahme, in welche der Riegel (6) in einer "Verriegelt"-Stellung
hineinragt, mit einer kombinierten Öffner- und Verriegelungsfunktion, die durch einen
riegelaufnahmeseitigen Entriegler (2) und durch eine Zuhalteeinheit (31,50) mit einem
Schlossfallenaufnahmeraum (35,35'), mit dem die Schlossfalle (8,8') im verriegelten
Zustand der Tür oder des Fensters in einem funktionalen Eingriff steht, bereit gestellt
wird, wobei der Riegel (6) entrieglergesteuert von der ausgefahrenen "Verriegelt"-Stellung
in die eingefahrene "Entriegelt"-Stellung verschiebbar ist, und die mit dem Schlossfallenaufnahmeraum
(35,35') im Eingriff stehende Schlossfalle (8,8') freigebbar ist, und wobei die kombinierte
Öffner- und Verriegelungsfunktion sowohl das Ausfahren des Riegels (6) in die "Verriegelt"-Stellung
und das Eingreifen der Schlossfalle (8,8') in den Schlossfallenaufnahmeraum (35,35')
als auch das Verschieben des Riegels (6) in die "Entriegelt"-Stellung und das Freigeben
der mit dem Schlossfallenaufnahmeraum (35,35') im Eingriff stehenden Schlossfalle
(8,8') steuert, mit einer Riegelarretierung, durch die der Riegel (6) schlossgesteuert
in einer "Entriegelt"-Stellung arretierbar ist, und mit einer Schlossfallenarretierung,
durch die die Schlossfalle (8,8') im geschlossenen Zustand der Tür oder des Fensters
arretierbar ist, wobei die Schlossfallenarretierung durch ein über die kombinierte
Öffner- und Verriegelungsfunktion vermitteltes Zurückschieben des Riegels (6) in die
"Entriegelt"-Stellung lösbar ist.
7. Verriegelungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Entriegler (2) mindestens einen Riegelschieber (10) zur Freigabe und Sperrung
des Riegelaufnahmeraumes aufweist, und dass der Riegel (6) durch den Riegelschieber
(10) bei geschlossener Tür oder bei geschlossenem Fenster aus dem Riegelaufnahmeraum
heraus in die "Entriegelt"-Stellung schiebbar ist.
8. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zargenseitig ein Schlossfallenschieber (33) vorhanden ist, der bei geschlossener
Tür oder bei geschlossenem Fenster die Position der Schlossfalle (8,8') des Schlosses
(3) steuert.
9. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuhalteeinheit (31) ein Türöffner beziehungsweise ein Fensteröffner ist.
10. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion und insbesondere der Entriegler
(2) eine Ablaufsteuerung umfasst.
11. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufsteuerung motorgetrieben ist.
12. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion und insbesondere der Entriegler (2)
eine elektromagnetisch angetriebene Ablaufsteuerung umfasst, die eine Spule und einen
Anker aufweist.
13. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufsteuerung zur Schiebersteuerung ein Keilgetriebe aufweist.
14. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufsteuerung mindestens eine Steuerplatte (20,20',36,36',40) aufweist.
15. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Steuerplatte (20,20',36,36',40) mindestens eine Steuerschräge
aufweist.
16. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Schiebersteuerung Mittel vorhanden sind, die mit der mindestens einen Steuerschräge
der mindestens einen Steuerplatte (20,20',36,36',40) in funktionaler Verbindungen
stehen.
17. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufsteuerung zwei Steuerplatten (20,20') aufweist, wobei die Steuerplatten
(20,20') beabstandet voneinander in der Weise parallel zur Bewegungsebene des mindestens
einen Riegelschiebers (10) angeordnet sind, dass die Bewegungsebene des mindestens
einen Riegelschiebers (10) zwischen den beiden Ebenen der Steuerplatten (20,20') liegt.
18. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion und insbesondere die Ablaufsteuerung
des Entrieglers (2) in einen "Dauer-Offen-Modus" schaltbar ist, in dem das Verriegelungssystem
(1) bei geschlossener Tür oder bei geschlossenem Fenster in einem permanent entriegelten
Zustand ist.
19. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufsteuerung ein selbsthemmendes Getriebe aufweist.
20. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schloss (3) einen Verriegelungsmechanismus aufweist, der den vorgeschlossenen
Riegel (6) sperrt, und dass durch die Ablaufsteuerung vor dem Zurückschieben des Riegels
(6) in das Schloss (3) auch das Entsperren des Riegels (6) gesteuert wird.
21. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entsperrung des gesperrten vorgeschlossenen Riegels (6) und das Zurückschieben
des Riegels (6) kombiniert durch den mindestens einen Riegelschieber (10) erfolgt.
22. Verriegelungssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schloss (3) eine Hilfsfalle (7) aufweist, wobei der Riegel (6) in seiner zurückgezogenen
Position bei ausgefahrener Hilfsfalle (7) arretiert wird, mit einem dem Stulp (4)
gegenüberliegenden zargenseitigen Schließblech (5), wobei das Schließblech (5) Aussparungen
zur Aufnahme des Riegels (6) und der Schlossfalle (8) aufweist, und mit einer Hilfsfallensteuerung
durch die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion, wobei die Hilfsfalle (7)
wahlweise bei geschlossener Tür beziehungsweise bei geschlossenem Fenster in eine
schließblechseitige Ausnehmung (11) zur Auslösung der Arretierung des Riegels (6)
ausfahren kann, und dass der Riegel (6) vom Entriegler in seine zurückgezogene Position
geschoben wird, wobei die Steuerung des wahlweisen Ausfahrens der Hilfsfalle (7) und
des Zurückschiebens des Riegels (6) über die Ablaufsteuerung erfolgt.
23. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsfalle (7) derartig ausgeführt ist, dass beim Öffnen der Tür oder des Fensters
die ausgefahrene Hilfsfalle (7) durch das Schließblech (5) in Richtung des Schlosses
(3) zurückgeschoben wird.
24. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 22 oder 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsfalle (7) eine Steuerfläche aufweist, die so angelegt ist, dass die ausgefahrene
Hilfsfalle (7) über das Schließblech (5) gleiten kann, wobei die Hilfsfalle (7) beim
Öffnen der Tür oder des Fensters über die Steuerfläche vom Schließblech (5) in das
Schloss (3) gedrückt wird.
25. Verriegelungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsfallensteuerung über die Ablaufsteuerung erfolgt.
26. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 22 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerung des Ausfahrens der Hilfsfalle (7) bei geschlossener Tür durch mindestens
einen schließblechseitig angeordneten Hilfsfallenschieber (9) erfolgt, der die schließblechseitige
Ausnehmung (11), in die die Hilfsfalle (7) wahlweise ausgefahren wird, freigibt oder
versperrt.
27. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hilfsfallenschieber (9) in die Ablaufsteuerung des Riegelschiebers (10) integriert
ist.
28. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 26 oder 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hilfsfallenschieber (9) Mittel aufweist, die zum funktionalen Eingriff in mindestens
eine steuerplattenseitige Steuerschräge ausgebildet sind.
29. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungssystem eine durch die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion
gesteuerte Feststelleinrichtung und insbesondere mindestens ein Druckstück (34) zur
Feststellung der in den Schlossfallenaufnahmeraum (35,35') hineinragenden Schlossfalle
(8,8') aufweist.
30. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Druckstück (34) zur Spielreduktion der Schlossfalle (8,8') im
Schlossfallenaufnahmeraum (35,35') im geschlossenen Zustand der Tür oder des Fensters
in einen Zwischenraum geschoben oder geschwenkt wird, der in Öffnungsrichtung der
Tür oder des Fensters zwischen der Schlossfalle (8,8') und einer Innenwandung des
Schlossfallenaufnahmeraums verläuft, und dass das auf die Schlossfalle (8,8') wirkende
mindestens eine Druckstück (34) die Tür oder das Fenster gegen die Öffnungsrichtung
drückt.
31. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 29 oder 30,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Druckstück (34) ein keilförmiges Schubteil ist.
32. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 29 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Druckstück (34) über eine Hebelfunktion gegen die Schlossfalle
(8,8') drückbar ist.
33. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 29 bis 32,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckstücksteuerung in eine Ablaufsteuerung der Zuhalteeinheit (31,50) integriert
ist.
34. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 29 bis 33,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststelleinrichtung ein Zwischenstück zur mittelbaren Übertragung einer insbesondere
durch das mindestens eine Druckstück (34) und insbesondere durch das keilförmige Schubteil
bewirkten Kraft, die quer und insbesondere senkrecht zur Bewegungsrichtung der Schlossfalle
(8,8') auf die Schlossfalle (8,8') wirkt, aufweist.
35. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 29 bis 34,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststelleinrichtung und insbesondere das mindestens eine Druckstück (34) entgegen
der Öffnungsrichtung der Tür oder des Fensters vor und hinter der Schlossfalle (8,8')
auf die Schlossfalle (8,8') wirkt.
36. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 29 bis 35,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststelleinrichtung und insbesondere das mindestens eine Druckstück (34) von
der Ablaufsteuerung der Zuhalteeinheit (31) gesteuert wird.
37. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 36,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufsteuerung zur Steuerung der Feststelleinrichtung und insbesondere des mindestens
einen Druckstücks (34) eine Druckstücksteuerplatte (40) aufweist.
38. Verriegelungssystem (1) nach Anspruche 37,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckstücksteuerung eine Druckstücksteuerplatte (40) und mindestens eine Steuerschräge
umfasst, wobei zur Druckstücksteuerung wenigstens ein Mittel vorhanden ist, das in
funktionaler Verbindung mit der mindestens einen Steuerschräge steht.
39. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 37 oder 38,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckstücksteuerplatte (40) im hinteren und dem Schlossfalleneingang gegenüberliegenden
Wandbereich das Schlossfallenaufnahmeraums (35,35') in der Weise angeordnet ist, dass
die Druckstücksteuerplatte (40) zur Steuerung der Druckstückposition parallel zum
hinteren Wandbereich verschoben wird.
40. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 39,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungssystem (1) eine Vorlastaufnahme zur Vorlastentlastung des Riegels
(6) aufweist.
41. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 40,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorlastaufnahme durch ein in Öffnungsrichtung der Tür oder der Fensters und relativ
zum Riegel (6) vorgelagerten Schlossfallenanschlag gebildet wird, so dass der Riegel
(6) vorlastfrei in seine zurückgeschobene Position bewegbar ist.
42. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 40 oder 41,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorlastaufnahme mit der Feststelleinrichtung kombiniert ausgebildet ist.
43. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 42,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuhalteeinheit (31) ein entrieglergesteuerter Türöffner ist, über den die Schlossfalle
(8), nachdem der Entriegler (2) den Riegel (6) in die "Entriegelt"-Position geschoben
hat, in eine Position verschiebbar ist, die eine klinkenbetätigungsfreie und schlüsselbetätigungsfreie
Öffnung des Türblatts ermöglicht.
44. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 43,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch das Verriegelungssystem (1) der Schließzustand einer einflügeligen Tür oder
eines einflügeligen Fensters gesteuert wird, wobei das Schloss (3) türblattseitig
und der Entriegler (2) und die Zuhalteeinheit (31) zargenseitig angeordnet sind.
45. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 44,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelschieber (10) im ausgefahrenen Zustand, in dem der Riegel (6) bei geschlossener
Tür oder bei geschlossenem Fenster vom Riegelschieber (10) in die "Entriegelt"-Stellung
geschoben wurde, einen federbeaufschlagten Überhub aufweist und über die dem Schloss
(3) gegenüberliegende Entriegleroberfläche oder über die dem Schloss (3) gegenüberliegende
Schließblechoberfläche mit einem Teilbereich (25) vorsteht.
46. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 45,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelschieber (10) an der Stirnseite, die den Riegel (6) von der "Verriegelt"-Stellung
in die "Entriegelt"-Stellung schiebt, einen Riegelkontaktbereich aufweist.
47. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 46,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelkontaktbereich von einer Steuerschräge gebildet wird.
48. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 46,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelkontaktbereich von einer Steuerrolle gebildet wird.
49. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 48,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Öffnungsvorgang der kombinierten Öffner- und Verriegelungsfunktion ferngesteuert
auslösbar ist.
50. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 49,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Entriegler (2) und/oder die Zuhalteeinheit (31) ein Lineartüröffner ist.
51. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 50,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Entriegler (2) modulartig mit wenigstens zwei Einzelmodulen aufgebaut ist.
52. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 51,
dadurch gekennzeichnet,
dass der modulartig aufgebaute Entriegler (2) wenigstens ein Riegelmodul zur Steuerung
der Riegelposition aufweist.
53. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 51 oder 52,
dadurch gekennzeichnet,
dass der modulartig aufgebaute Entriegler (2) ein Hilfsfallenmodul zur Steuerung der Hilfsfallenposition
aufweist.
54. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 53,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungssystem (1) eine Mehrfachverriegelung aufweist, und dass die Mehrfachverriegelung
über die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion gesteuert wird.
55. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 54,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlossfalle (8,8') eine Kreuzfälle, eine Schwenkfalle, eine schießende Falle,
eine Kippfalle, eine Kurbelfalle oder eine Rollfalle ist.
56. Verriegelungssystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 55,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel (6) ein Motorriegel mit einem Schalter ist, durch dessen Betätigung der
Motorriegel von der "Verriegelt"-Position in die "Entriegelt"-Position fährt, und
dass der Entriegler den Schalter des Motorriegels betätigt.