(19)
(11) EP 1 832 732 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.2007  Patentblatt  2007/37

(21) Anmeldenummer: 07004718.8

(22) Anmeldetag:  07.03.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F01P 11/12(2006.01)
B01D 45/16(2006.01)
F41H 11/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 10.03.2006 DE 202006003956 U

(71) Anmelder: Rheinmetall Landsysteme GmbH
24107 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • Kühl, Manfred
    24229 Schwedeneck (DE)

(74) Vertreter: Dietrich, Barbara 
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH Rheinmetall Allee 1
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Vermeidung von Triebwerkraumverschmutzungen


(57) Vorgeschlagen wird, im Triebwerksraum (2) ein eigens an die baulichen Verhältnisse des Fahrzeuges angepasstes Zyklonfilter (1) hinter dem Beschussgräting (4) für die Triebwerkraumbelüftung anzubringen. Dabei wird das Zyklonfilter (1) vor einem elektrisch angetriebenen Axialgebläse (3) angebracht. Dieses reagiert seinerseits bevorzugt sensibel auf Druckschwankungen.




Beschreibung


[0001] Bekanntlich zieht eine Belüftung und Kühlung des Triebwerkraumes eines an der oberen Leistungsgrenze betriebenen Fahrzeuges, insbesondere eines Räumfahrzeuges, einen hohen ungefilterten Luftdurchsatz mit sich, der seinerseits maßgeblich die Komponenten durch erhebliche Verschmutzungen und Verunreinigungen beeinträchtigt. Die Einsatzfähigkeit eines derartigen Räumfahrzeuges, wie beispielsweise eines Minenräumfahrzeuges, fordert die Auslegung für hohe Umgebungstemperaturen und eine erforderliche hohe Motordrehzahl im Räumbetrieb und macht eine hohe Lüfterleistung notwendig. Dadurch setzen sich aber im Fahrzeuginneren erhebliche Mengen an angesaugtem, in der Umgebungsluft befindlichen Räumgutes, vermischt mit Ölnebel zu einem schwer lösbaren Gemisch ab. Nachteilig sind die damit verbundenen Stillstandszeiten, die bei Fristenarbeiten, Einstellarbeiten, Instandsetzungen etc. durch zusätzlichen Reinigungsaufwand unweigerlich auftreten.

[0002] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die vorgenannten Nachteile zu beheben.

[0003] Gelöst wird die Aufgabe durch den Patentanspruch 1. Vorteilhafte Ausführungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.

[0004] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein angepasstes Zyklonfilter einzubinden, durch welches der heraus zentrifugierte Grobstaub im Sammelraum des Filtergehäuses aufgefangen und durch ein elektrisches Absauggebläse nach außen befördert wird.

[0005] Zyklonfilter sind u. a. mit der DE 41 27 376 A1 oder der DE 100 46 282 A1 offenbart.

[0006] Aus der DE 698 11 821 T1 (EP 0 913 563 B1) ist zwar die Nutzung von Zyklonfilter im Fahrzeugbau bekannt, diese dient jedoch ausschließlich zur Kraftzeughaubenbelüftung. Die Aufgabe dort bestand darin, das Erfassen und Charakterisieren des Fahrzeuges auf Grund des Motors als heiße Strahlungsquelle unmöglich zu machen. Genutzt wird eine bei gepanzerten Fahrzeugen vorhandene Zyklonvorrichtung, mit der der Verbrennungsmotor in der Regel ausgerüstet ist, um den Motor nach Abstellen weiter zu belüften.

[0007] Vorgeschlagen wird demgegenüber, im Triebwerksraum ein eigens an die baulichen Verhältnisse des Fahrzeuges angepasstes Zyklonfiltergehäuse hinter dem Beschussgräting für die Triabwerkraumbelüftung anzubringen. Dabei wird das Zyklonfilter vor ein elektrisch angetriebenes Axialgebläse angebracht. Dieses reagiert seinerseits bevorzugt sensibel auf Druckschwankungen.

[0008] Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass höhere Standzeiten der im Triebwerkraum befindlichen Komponenten, wie Batterie, Hydraulikblöcke, -ventile erreicht werden. Zudem ergeben sich ein geringerer Reinigungsaufwand sowie geringere thermische Belastungen durch Wegfall der Verschmutzungskrusten auf den Bauteilen etc.

[0009] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.

Es zeigt:



[0010] 
Fig. 1
eine speziell für einen Minenräumpanzer angepasstes und ausgelegtes Zyklonfilter im Chassis eines Triebwerkraumes,
Fig. 2
das Prinzip für das Abführen des Staubes aus dem Triebwerksraum.


[0011] Fig. 1 stellt eine vereinfachte Darstellung der Anbringung eines Zyklonfilters 1 in ein Chassis eines nicht weiter dargestellten Fahrzeuges, hier eines Minenräumfahrzeuges (Minenräumpanzer) dar. Mit 2 ist eine Triebwerkraumes gekennzeichnet. Das Zyklonfilter 1 ist bevorzugt im Bauraum vor einem Axialgebläse 3 aber hinter einem Schutz- bzw. Beschussgräting 4 des Chassis 2.1 montiert. Aus dem Sammelkasten des Zyklonfilters 1 führt eine Saugleitung in den Triebwerkraum 2, wo ein beispielsweise elektrisches Sauggebläse 5 installiert ist, mit dem der heraus zentrifugierte Staub durch die Heckwand 6 nach außen gebracht wird (Fig. 2). Alternativ wäre auch ein Sammeln in einem dafür vorgesehenen Behälter (nicht näher dargestellt) möglich.

[0012] Die Konstruktion ist so ausgelegt, dass die Infrastruktur des Fahrzeuges nicht beeinträchtigt wird. Insbesondere wird die Wirkung des Schutzgrätings 4 nicht beeinflusst.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Vermeidung von Triebwerkraumverschmutzungen eines Fahrzeuges, wobei

- ein eigens an die baulichen Verhältnisse des Fahrzeuges angepasstes Zyklonfilter (1) vor einem elektrisch angetriebenen Axialgebläse (3) angebracht ist,

- aus dem Sammelkasten des Zyklonfilters (1) eine Saugleitung in den Triebwerkraum (2) führt und

- der durch den Zyklonfilter (1) heraus zentrifugierte Staub separat gesammelt oder nach außen gebracht wird.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zyklonfilter (1) hinter dem Beschussgräting (4) für die Triebwerkraumbelüftung angebracht ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Staub durch die Heckwand (6) nach außen gebracht wird.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Herausführen des Staubes mittels eines elektrischen Sauggebläses (5) an der Saugleitung erfolgt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente