GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Zuluftsteuervorrichtung
für eine Heizeinrichtung und insbesondere auf eine Zuluftsteuervorrichtung zum Steuern
von Primärluft und/oder Sekundärluft für eine Heizeinrichtung, wie beispielsweise
einen Ofen bzw. Brennofen.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Es sind allgemein verschiedenartige Heizeinrichtungen, in denen Brennmittel verbrannt
werden können, bekannt, wie beispielsweise Kachelöfen, Kaminöfen, Pelletöfen und auch
Zentralheizungen, die teilweise auch Mischformen vorgenannter Öfen sein können.
[0003] Insbesondere sind beispielsweise moderne Kaminöfen für den Wohnbereich bekannt, bei
denen eine Klarsichtscheibe, die sich zum Beispiel in einer Ofentür befindet, den
Blick auf das Feuer frei gibt. Zusätzlich ist beispielsweise aus den Offenlegungsschriften
DE 42 01 740 A1 und
DE 195 37 843 A1 bekannt, in Heizeinrichtungen, z.B. oben genannten Kaminöfen, die Zuluftversorgung
über eine Primärluft und eine Sekundärluft zu gewährleisten und beispielsweise den
Sekundärluftstrom über eine Klarsichtscheibe - wie oben genannt - fallen zu lassen,
um ein Beschlagen und Verrußen der Scheibe zu verhindern. Aus diesen Schriften ist
auch bekannt die zugeführte Sekundärluft über einen separaten Schieberegler zu steuern.
In diesen bekannten Systemen strömt beispielsweise Raumluft oberhalb der Klarsichtscheibe
in den Ofen ein und fällt, da ihre Temperatur niedriger als die Lufttemperatur in
dem Ofen und damit ihre Dichte größer als die der Luft in dem Ofen ist, an der Klarsichtscheibe
nach unten und wird dann einem in einem Brennraum befindlichen Brennvorgang, zum Beispiel
von der dem Brennraum zugewandten Seite der Klarsichtscheibe her zugeführt. Die Luftsteuerung
aus den oben zitierten Druckschriften regelt beispielsweise über einen Schieberegler
die Menge der zugeführten Sekundärluft (
DE 42 01 740 A1), bzw. optimiert die dem Feuerbereich zugeführte Sekundärluft durch eine entsprechende
Zuluftleitvorrichtung (
DE 195 37 843).
[0004] Die vorgenannte Steuerung der Luftzufuhr erfordert eine separate Steuervorrichtung
jeweils für Primärluft und Sekundärluft.
[0005] Die vorgenannte Steuerung der Luftzufuhr - insbesondere des oben genannten Schiebereglers
- bedarf außerdem eines aufmerksamen Benutzers, der den Regler per Hand betätigt.
Dies setzt neben eines gewissen Wissens des Benutzers über den Zusammenhang zwischen
Verbrennung und Primär- und Sekundärluftzufuhr auch die Anwesenheit und das Aktivwerden
des Benutzers voraus. Dies ist allerdings wenig wünschenswert. Insbesondere bei Brennöfen,
wie Scheitholzkaminöfen ist eine Steuerung, die ein automatisiertes Steuern der Luftzufuhr
ermöglicht, vorteilhaft.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Zuluftsteuervorrichtung
bereitzustellen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0007] Nach einem ersten Aspekt stellt die vorliegenden Erfindung eine Zuluftsteuervorrichtung
für einen Brennofen bereit, wobei die Zuluftsteuervorrichtung eine Luftzuführöffnung,
durch die Zuluft in die Zuluftsteuervorrichtung eingeleitet wird, eine Primärluftöffnung,
durch die Zuluft als Primärluft aus der Zuluftsteuervorrichtung ausgeleitet werden
kann, eine Sekundärluftöffnung, durch die Zuluft als Sekundärluft aus der Zuluftsteuervorrichtung
ausgeleitet werden, und ein erstes und ein zweites Regelelement umfasst. Die Zuluft
wird in Abhängigkeit einer Drehung wenigstens eines Regelelements als Primärluft und/oder
als Sekundärluft durch die Primärluftöffnung bzw. Sekundärluftöffnung ausgeleitet.
[0008] Nach einem zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Brennofen für die
Verbrennung von einem Brennmittel bereit, wobei der Brennofen einen Brennraum und
eine Zuluftsteuervorrichtung umfasst, die für die Verbrennung des Brennmittels in
dem Brennraum zugeführte Primärluft und Sekundärluft steuert.
[0009] Weitere Aspekte und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der beigefügten Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung beschreiben, in der:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Zuluftsteuervorrichtung eines ersten Ausführungsbeispiels
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
Fig. 2 eine weitere perspektivische Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Zuluftsteuervorrichtung
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
Fig. 3 eine Rückansicht einer Zuluftsteuervorrichtung eines zweiten Ausführungsbeispiels
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung zeigt;
Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der in Fig. 3 gezeigten Linie B-B der Zuluftsteuervorrichtung
des zweiten Ausführungsbeispiels in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung
zeigt;
Fig. 5 eine Vorderansicht der Zuluftsteuervorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung zeigt;
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der in Fig. 4 gezeigten Linie A-A der Zuluftsteuervorrichtung
des zweiten Ausführungsbeispiels in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung
zeigt;
Fig. 7 eine schematische Ansicht der Zuluftsteuervorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung zeigt;
Fig. 8 ein drittes Ausführungsbeispiel mit einem Brennofen mit einer Zuluftsteuervorrichtung
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung veranschaulicht; und
Fig. 9 ein viertes Ausführungsbeispiel mit einem Brennofen mit einer Zuluftsteuervorrichtung
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0011] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Zuluftsteuervorrichtung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. Vor einer detaillierten Beschreibung
folgen zunächst allgemeine Erläuterungen zu den Ausführungsbeispielen und deren Vorteile.
[0012] Nach den Ausführungsbeispielen gibt es Öfen bzw. Brennöfen, die als Brennmittel beispielsweise
Holz benutzen, in den verschiedensten Ausführungsformen. Es existieren Kachelöfen,
Kaminöfen, Pelletöfen und auch Mischformen, wie beispielsweise Kaminöfen, die auch
als Pelletöfen betrieben werden können. Zusätzlich unterscheiden sich die Brennöfen
in ihrem Zweck. In manchen Ausführungsformen, haben Brennöfen nur den Zweck in einem
Wohnraum Wärme zu erzeugen. Andere Brennöfen hingegen umfassen beispielsweise zusätzlich
ein Backfach und wieder andere dienen sogar als Zentralheizung. Auch hier sind wieder
beliebige Mischformen realisiert. Wie beispielsweise ein Kaminöfen, der eine Klarsichtscheibe
an seiner Front umfasst und somit als Blickfang in einem Wohnraum dient und zusätzlich
noch wasserführend ist, um als Zentralheizung dienen zu können und eventuell sogar
noch Pellets als Brennmittel verwendet, damit die Brennmittelzufuhr weitestgehend
automatisiert ablaufen kann.
[0013] Als Brennmittel werden in den Ausführungsbeispielen beispielsweise auf Biomasse basierende
Brennmittel benutzt, wie zum Beispiel Holz in Form von Holzscheiten, Holzabfälle,
die beispielsweise zu Pellets gepresst sind, aber auch Holzbriketts, Grobhackgut,
Feinhackgut, Häckselgut oder Halmgutpellets.
[0014] Für eine optimale Verbrennung von Brennmitteln, wie sie beispielsweise oben genannt
sind, ist neben anderen Einflussgrößen (Parametern), wie Form eines Brennraumes eines
Brennofens und beispielsweise die Anordnung des Brennmittels in dem Brennraum eines
Brennofens, eine wichtige Einflussgröße die Luftzufuhr. In manchen Ausführungsbeispielen
wird Luft beispielsweise aus der Raumluft, die einen Brennofen umgibt, genommen. In
anderen hingegen stammt die zugeführte Luft aus einem nicht abgeschlossenen Raum,
beispielsweise von außerhalb eines Hauses, also aus der "freien Natur".
[0015] Bei der Verbrennung von Brennmitteln, insbesondere von Biomasse, treten verschiedene
Effekte auf. Beispielsweise kann die Qualität eines Brennmittels aufgrund unterschiedlicher
Brennmittelarten variieren - wie es beispielsweise bei unterschiedlichen Holzarten
der Fall ist - oder aber die Qualität des Brennmittels kann innerhalb einer Brennmittelart
unterschiedlich sein - wie beispielsweise bei Pellets, die aus gepressten Holzabfällen
bestehen. Daher ist es notwendig die Luftzufuhr für den Brennofen an das Brennmittel
entsprechend anzupassen.
[0016] Weiterhin wird das Verbrennen (Brennvorgang) von Brennmittel auch durch das Einbringen
des Brennmittels und die Anordnung des Brennmittels in einen Brennraum eines Brennofens
beeinflusst. Beispielsweise läuft eine Verbrennung von aufeinandergelegten Holzscheiten
in einem Brennraum anders ab, als die Verbrennung von Pellets in einem Pelletofen,
bei dem die Pellets auch noch automatisch nachgeliefert werden.
[0017] Zusätzlich hat ein Brennvorgang typischerweise unterschiedliche Brennphasen. Beispielsweise
gibt es eine Entzündungsphase, in der Brennmittel in Brand gesetzt werden, dann eine
stabile Brennphase, in der vorhandenes Brennmittel abgebrannt wird, eventuell eine
"Nachlegphase" in der neues Brennmittel nachgelegt wird - wo also in dem Brennraum
verbranntes, angebranntes, glühendes und unverbranntes Brennmittel koexistiert - und
eine Ausbrennphase in der Brennmittel vollständig zu Asche verbrennen soll. Logischerweise
ist die Temperatur des Brennmittels, der entsprechenden Flamme, bzw. Glut, und des
Brennraums des Brennofens und die Luft in dem Brennraum unterschiedlich. Dementsprechend
ist es wünschenswert für jede einzelne Situation die Luftzufuhr zu dem Brennvorgang
entsprechend zu steuern.
[0018] Weiterhin kann der Brennvorgang eines Brennmittels, beispielsweise eines Holzscheites
oder Holzpellets, oder aber auch anderer Brennmittel, die aus Biomasse bestehen, aufgeteilt
werden: i) eine Vergasung von Brennmittel, und ii) Ausbrand der Brenngase.
[0019] Die Vergasung von Brennmittel geschieht in manchen Ausführungsformen auf einem Brennrost,
der in einem unteren Teil des Brennofens angeordnet ist. Auf diesem Brennrost wird
Brennmittel angeordnet. Dieses Brennmittel wird in Brand versetzt. Durch die Verbrennung
des Brennmittels wird nicht nur das Brennmittel erst in Glut und dann in Asche umgesetzt,
sondern es entstehen auch durch die hohe Temperatur des Brennmittels Gase, die im
Zuge einer optimalen Verbrennung verbrannt werden sollten. Dadurch entstehen zwei
Bereiche bei der Verbrennung - ein unterer in dem das Brennmittel selbst brennt und
glüht und ein oberer in dem die nach oben steigenden Gase verbrannt werden. In manchen
Ausführungsbeispielen werden diese Bereiche einzeln mit entsprechender Luft versorgt.
Der untere Bereich mit Primärluft und der obere Bereich, in dem die Brenngase verbrennen,
mit Sekundärluft, wodurch eine optimale Verbrennung gefördert wird.
[0020] Eine unterschiedliche Versorgung des Brennvorgangs mit Primär- und Sekundärluft ergibt
sich aus den oben genannten Aspekten. So ist es beispielsweise in der Entzündungsphase
des Brennmittels sinnvoll, in erster Linie Primärluft zuzuführen, damit das Brennmittel
schnell in Brand gesetzt wird und eine Hohe Temperatur erreicht. Brennt das Brennmittel
erst einmal, so sollte die Primärluftversorgung nur noch so gut sein, dass der Brennvorgang
am Leben gehalten wird, da ansonsten bei zu starker Versorgung das Brennmittel zu
schnell verbrannt wird und die entstehende Wärme in erster Linie an das durch die
Verbrennung entstehende Rauchgas und nicht mehr an die Umgebung oder zum Beispiel
einen wasserführenden Wärmetauscher abgegeben wird. Dafür ist es dann sinnvoll die
Sekundärluftversorgung entsprechend der Verbrennung anzupassen. Natürlich ist je nach
Brennmittel und Verbrennungsphase jede Mischform von Primärluftzufuhr und Sekundärluftzufuhr
wünschenswert.
[0021] Zusätzlich ist es in manchen Ausführungsformen, insbesondere bei Brennöfen, die auch
als Zentralheizung dienen, aber auch bei anderen Brennöfen, wünschenswert eine möglichste
konstante Temperatur bei der Verbrennung von Brennmittel zu erhalten. Auch dafür ist
es notwendig, insbesondere aufgrund der oben genannten Einflüsse, die aus der Beschaffenheit
des Brennmittels, die Anordnung des Brennmittels in dem Brennraum, die Beschaffenheit
des Brennraumes, etc., resultieren, die Luftzufuhr entsprechend zu steuern.
[0022] Diese wünschenswerte Steuerung der Primärluftzufuhr und Sekundärluftzufuhr, die einfach
händisch oder automatisch bedienbar ist, wird in einigen Ausführungsbeispielen mit
einer einzigen erfindungsgemäßen Zuluftsteuervorrichtung für einen Brennofen erreicht.
[0023] In manchen Ausführungsbeispielen umfasst die Zuluftsteuervorrichtung eine Luftzufuhröffnung,
durch welche Zuluft in die Zuluftsteuervorrichtung eingeleitet wird. Die Zuluft stammt
in manchen Ausführungsbeispielen aus der näheren Umgebung, beispielsweise aus der
die Luftzufuhrregelvorrichtung umgebenden Raumluft. In anderen Ausführungsbeispielen
wird die Zuluft aus der freien Natur oder einem anderen Raum entnommen.
[0024] Die Zuluftsteuervorrichtung hat beispielsweise eine quaderförmige, oder rohrförmige,
längliche Form. Es sind aber auch andere Formen, wie zum Beispiel würfel- oder kugelförmig
realisiert. An einer Seite, oder einer Stelle, der Zuluftsteuervorrichtung ist die
Luftzufuhröffnung angeordnet. Dies kann beispielsweise bei einer länglichen Form an
einer Stirnseite der Zuluftsteuervorrichtung sein.
[0025] Die Luftzufuhröffnung ist in manchen Ausführungsbeispielen kreisförmig ausgebildet,
in anderen hingegen rechteckig. Der Durchmesser der Luftzufuhröffnung variiert in
den Ausführungsbeispielen, beispielsweise von 5cm bis 20cm. Es sind aber auch andere
Durchmesser möglich, die eine ausreichende Luftzufuhr ermöglichen.
[0026] Weiterhin weist die Luftzufuhrregelvorrichtung in einigen Ausführungsbeispielen eine
Primärluftöffnung und eine Sekundärluftöffnung auf, durch die zugeführte Zuluft als
Primärluft bzw. Sekundärluft ausgeleitet wird. Die Zuluft wird also in Primärluft
und Sekundärluft in der Zuluftsteuervorrichtung aufgeteilt.
[0027] Diese Aufteilung übernimmt in manchen Ausführungsbeispielen ein erstes und ein zweites
Regelelement. Die beiden Regelelemente sind beispielsweise derart relativ zueinander
drehbar angeordnet, dass die Aufteilung der Zuluft in Primärluft und Sekundärluft
in Abhängigkeit einer Drehung bzw. einer Drehlage eines Regelelements bezüglich des
anderen Regelelements geschieht. Diese Drehung bzw. Drehlage des Regelelements hat
beispielsweise zur Folge, dass die Zuluft vollständig als Primärluft aus der Zuluftsteuervorrichtung
ausgeleitet wird. Eine andere Drehung bzw. Drehlage des Regelelements hat hingegen
beispielsweise zur Folge, dass die Zuluft vollständig als Sekundärluft ausgeleitet
wird. Wieder eine andere Drehung bzw. Drehlage sorgt dafür, dass eine Hälfte der Zuluft
als Primärluft und die andere Hälfte als Sekundärluft ausgeleitet wird. Bei wieder
anderen Drehungen bzw. Drehlagen sind beispielsweise Aufteilungsverhältnisse der Zuluft
von 20 zu 80 oder 10 zu 90 in Primärluft zu Sekundärluft realisiert. Je nach der ausgeführten
Drehung bzw. der Drehlage eines Regelelements kann also jede beliebige Aufteilung
der Zuluft in Primärluft und Sekundärluft erreicht werden.
[0028] In manchen Ausführungsbeispielen umfasst ein Regelement Steueröffnungen oder wenigstens
eine Steueröffnung, die beispielsweise so angeordnet sind, dass Zuluft entsprechend
durch die Primärluftöffnung und/oder Sekundärluftöffnung geleitet werden kann.
[0029] In machen Ausführungsbeispielen umfasst das erste Regelelement beispielsweise ein
stationäres Element und das zweite Regelelement ein Drehelement. Das Drehelement ist
beispielsweise drehbar in dem stationären Element angeordnet. Das stationäre Element
ist beispielsweise fest in einem Brennofen angeordnet, während das Drehelement sich
in dem stationären Element oder um das stationäre Element drehen kann. Vorzugsweise
ist das Drehelement so dicht mit dem stationären Element verbunden, dass es noch leicht
drehbar ist, aber die Zuluft im wesentlichen aus der Primärluftöffnung und/oder Sekundärluftöffnung
entweicht. Das Drehelement ist beispielsweise zylinderförmig ausgebildet und ist drehbar
in einem entsprechenden zylinderförmigen Hohlraum des stationären Elements angeordnet.
In anderen Ausführungsbeispielen hingegen ist das Drehelement beispielsweise um ein
zylinderförmiges stationäres Element herum angeordnet. Die äußere Form des stationären
Elements ist in manchen Ausführungsformen beliebig und kann beispielsweise quaderförmig
sein, was beispielsweise den Einbau in den Brennofen erleichtert. In anderen Ausführungsbeispielen
ist das stationäre Element beispielsweise als Hohlzylinder ausgebildet und weist an
seiner Außenseite Montagebereiche auf.
[0030] In manchen Ausführungsbeispielen weist das stationäre Element die Primärluftöffnung
und die Sekundärluftöffnung auf. Hier wird beispielsweise die Zuluft durch die Luftzufuhröffnung
in die Zuluftsteuervorrichtung, bzw. in das Drehelement eingeleitet, welches beispielsweise
Steueröffnungen umfasst, die entsprechend der Primärluftöffnung und Sekundärluftöffnung
des stationären Elements angeordnet sind. Je nach Drehlage des Drehelements bezüglich
des stationären Elements und damit auch der Lage der Steueröffnungen bezüglich der
Primärluftöffnung bzw. Sekundärluftöffnung, kann dann die Luft durch die Primärluftöffnung
und/oder durch die Sekundärluftöffnung in dem stationären Element entweichen. Je nach
Drehlage des Drehelements werden die Primärluftöffnung und Sekundärluftöffnung in
dem stationären Element ganz oder teilweise verdeckt bzw. sind ganz oder teilweise
offen, d.h. die Steueröffnung(en) befinden sich in einer der Primärluftöffnung und/oder
Sekundärluftöffnung entsprechenden Position. Das Drehelement ist also so ausgebildet,
dass je nach Drehlage bzw. Rotationslage in dem stationären Element die eingeleitete
Zuluft durch die Primärluftöffnung und/oder Sekundärluftöffnung ausleitet.
[0031] In manchen Ausführungsbeispielen ist das Drehelement zylinderförmig ausgebildet,
weist einen Zylindermantel auf und ist an einem Ende, d.h. einer Stirnseite des Zylindermantels,
verschlossen. An der dem verschlossenen Ende gegenüberliegenden Seite ist das Drehelement
offen, sodass dort die Zuluft eingeleitet werden kann. Weiterhin weist das Drehelement
beispielsweise zwei schlitzförmige Öffnungen bzw.
[0032] Steueröffnungen in dem Zylindermantel auf, die jeweils in Höhe der Primärluftöffnung
und Sekundärluftöffnung in dem stationären Element angeordnet sind. Die beiden schlitzförmigen
Öffnungen erstrecken sich beispielsweise mit der längeren Seite in Polarrichtung und
sind beispielsweise in Polarrichtung doppelt so lang wie die Primärluft- bzw. Sekundärluftöffnung.
In radialer Richtung des Drehelements betrachtet, überlappen sich die schlitzförmigen
Öffnungen zur Hälfte. Somit kann zum Beispiel das Drehelement in eine Stellung gedreht
werden, in der jeweils eine schlitzförmige Öffnung zur Hälfte unterhalb der Primärluft-
bzw. Sekundärluftöffnung des stationären Elements angeordnet ist. In dieser Stellung
wird die Zuluft also je zur Hälfte aus der Primärluftöffnung bzw. Sekundärluftöffnung
ausgeleitet. Dreht man das Drehelement aus dieser Drehlage heraus in eine Richtung
weiter, so wird sich eine der beiden schlitzförmigen Öffnungen so in Polarrichtung
weiterbewegen, dass sie weiterhin beispielsweise die Primärluftöffnung offen lässt,
während die andere schlitzförmige Öffnung - in diesem Beispiel - die Sekundärluftöffnung
verkleinert, bis schließlich eine Stellung erreicht ist, in der nur noch die Primärluftöffnung
offen ist und die Sekundärluftöffnung vollständig verschlossen ist. Durch weiteres
Drehen wird dann die Primärluftöffnung ebenfalls verschlossen.
[0033] In manchen Ausführungsbeispielen weist die Zuluftsteuervorrichtung zusätzlich ein
Stellmittel auf. Dieses Stellmittel ist beispielsweise mit einem Regelelement, beispielsweise
dem Drehelement, verbunden. Mit dem Stellmittel kann das Drehelement in die gewünschte
Drehlage gedreht werden. Das Stellmittel umfasst in manchen Ausführungsformen eine
Achse, die mit der Drehachse des Drehelements verbunden ist und in manchen Ausführungsbeispielen
noch zusätzlich beispielsweise einen Handgriff zum Drehen oder ein elektromotorisches
Antriebsmittel, wie beispielsweise einen elektrischen Stellmotor.
[0034] In manchen Ausführungsbeispielen umfasst die Zuluftsteuervorrichtung auch eine elektronische
Steuerung die beispielsweise ein elektrisches bzw. elektromotorisches Antriebsmittel
oder das Stellmittel steuert. Beispielsweise steuert die elektronische Steuerung die
ausgeleitete Primärluft und/oder Sekundärluft in Abhängigkeit von wenigstens einem
Parameter, der einen, beispielsweise oben beschriebenen, Brennvorgang charakterisiert.
So ein Parameter kann zum Beispiel über einen Rauchgassensor gewonnen werden, der
das bei der Verbrennung eines Brennmittels entstehende Rauchgas analysiert. Mit diesem
Parameter kann die elektronische Steuerung beispielsweise feststellen, dass mehr Primärluft
für eine bessere Verbrennung vonnöten ist und demzufolge beispielsweise das Drehelement
in eine entsprechende Drehlage mit Hilfe des Stellmittels bringen, die eine stärkere
Primärluftzufuhr zur Folge hat. Generell kann beispielsweise die elektronische Steuerung
in einer Startphase eines Brennvorgangs und/oder in der Entzündungsphase des Brennmittels
mehr Primärluft als Sekundärluft aus der Zuluftsteuervorrichtung ausleiten und damit
für einen optimalen Brennvorgang sorgen.
[0035] In manchen Ausführungsbeispielen wird die ausgeleitete Primärluft der einer Verbrennung
in einem Brennraum eines Ofens abgewandten Seite zugeführt. Die Verbrennung eines
Brennmittels weist, wie oben ausgeführt, einen Bereich auf, in dem sich das noch feste
Brennmittel in der Verbrennung befindet und einen oberen Bereich, in dem die durch
die Verbrennung des Brennmittels entstehenden Gase verbrannt werden. Die der Verbrennung
abgewandte Seite ist die von unten auf das brennende Brennmittel in Richtung der aufsteigenden
Gase betrachtete Seite. Während die der Verbrennung zugewandte Seite, die in Blickrichtung
gegen die aufsteigenden Verbrennungsgase liegende Seite ist. Beispielsweise wird in
manchen Ausführungsbeispielen brennendes Brennmittel, welches sich auf einem Brennrost
in einem Brennofen befindet, von unterhalb des Brennrostes mit Primärluft versorgt,
während es von oberhalb mit Sekundärluft versorgt wird.
[0036] In manchen Ausführungsbeispielen umfasst ein Brennofen einen Brennraum und eine Zuluftsteuervorrichtung,
wie sie beispielsweise weiter oben beschrieben wurde. In manchen derartigen Ausführungsbeispielen
wird Primärluft beispielsweise in einen unteren Bereich des Brennraumes geleitet,
während Sekundärluft beispielsweise in einen oberen Bereich des Brennraumes geleitet
wird. Der untere Bereich des Brennraumes zeichnet sich in manchen Ausführungsbeispielen
dadurch aus, dass sich dort Brennmittel, welches verbrannt werden soll oder welches
brennt, befindet, während in dem oberen Bereich die bei der Verbrennung entstehenden
Gase verbrannt werden.
[0037] Zusätzlich umfasst der Brennofen auch beispielsweise eine Klarsichtscheibe, die beispielsweise
in einer Ofentüre angebracht ist. Klarsichtscheiben in Brennöfen neigen dazu zu beschlagen
und zu verrußen, weswegen in manchen Ausführungsbeispielen die Sekundärluft von dem
oberen Bereich des Brennraums in den unteren Bereich des Brennraums entlang der Klarsichtscheibe,
wie eine Art Luftvorhang, geführt wird und damit ein Verschmutzen und/oder Beschlagen
der Scheibe verhindert wird. Die Sekundärluft fällt aufgrund ihrer niedrigeren Temperatur
und der damit einhergehenden höheren Dichte als die der in dem Brennraum befindlichen
Brennraumluft von oben nach unten. In dem unteren Bereich des Brennraumes wird dann
die Sekundärluft beispielsweise der Verbrennung zugeführt.
[0038] In manchen Ausführungsbeispielen wird die Sekundärluft durch einen in dem Brennofen
befindlichen Wärmetauscher abgekühlt. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn
der Temperaturunterschied zwischen Sekundärluft und Brennraumluft nicht ausreicht,
dass die Sekundärluft in dem Maße an der Klarsichtscheibe herabfällt, dass diese sauber
gehalten wird. Der Wärmetauscher steht in manchen Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der den Brennofen umgebenden Raumluft, sodass Wärme der Sekundärluft an die Raumluft
abgegeben wird.
[0039] Zurückkommend zur detaillierten Beschreibung von Fig. 1 zeigt diese eine perspektivische
Darstellung einer Zuluftsteuervorrichtung 1 in Übereinstimmung mit einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Die Zuluftsteuervorrichtung 1 umfasst einen fest stehenden,
nicht beweglichen Teil (nachfolgend "Stator" genannt) - Stator 5, der einen drehbaren
Teil (nachfolgend "Rotor" genannt) - Rotor 7 aufnimmt. Der Rotor 7 ist zylinderförmig
hohl und weist Steueröffnungen 9 auf, von denen in Fig. 1 nur eine sichtbar ist. Der
Stator 5 ist außen quaderförmig und innen dem Rotor 7 entsprechend zylinderförmig
ausgebildet ist, sodass der Rotor 7 innerhalb des Stators 5 drehbar um eine Achse
11 ist. Der Stator 5 weist zusätzlich zwei Öffnungen auf, eine Primärluftöffnung 17
und eine Sekundärluftöffnung 15, die jeweils eine rechteckige Form haben. An einer
ersten Stirnseite des Stators 5 befindet sich ein rohrförmiger Stutzen 19 der eine
Luftzufuhröffnung 3 aufweist, durch die Zuluft in die Zuluftsteuervorrichtung 1 gelangt.
In der in Fig. 1 gezeigten Stellung des Rotors 7 gelangt Luft durch die Öffnung 3
in den Rotor 7 und wird dann aus der Steueröffnung 9 und der Sekundärluftöffnung 15
aus der Zuluftsteuervorrichtung 1 wieder ausgeleitet. Die Steueröffnungen 9 des Rotors
7 sind so angeordnet, dass sie je nach Drehlage des Rotors 7 Luft durch die Primärluftöffnung
17 und/oder Sekundärluftöffnung 15 hindurchlassen. Der Rotor 7 ist drehbar auf einer
Drehachse 11 gelagert, die eine zweite, der ersten Stirnseite gegenüberliegende, Stirnseite
mittig durchbricht. Diese zweite Stirnseite ist mit Schrauben 13 mit dem Stator 5
verbunden. Die Drehachse 11 wird durch ein Achsenhalteelement 23, welches auch mit
der zweiten Stirnseite verbunden ist, drehbar gehalten. Sowohl der Stator 5 als auch
der Rotor 7 sind aus Aluprofilen hergestellt. In anderen Ausführungsbeispielen werden
diese Elemente, Rotor und Stator, beispielsweise aus Kunststoff spritzgegossen oder
durch andere bekannte Verfahren geformt. Sowohl der Rotor als auch der Stator können
einstückig oder mehrteilig hergestellt werden.
[0040] In Fig. 2 ist eine weitere perspektivische Ansicht der Zuluftsteuervorrichtung 1
veranschaulicht. Hier ist durch die Luftzuführöffnung 3 das Innenleben der Zuluftsteuervorrichtung
1, mit dem Rotor 7 und einer weiteren Drehachsenhalterung 21 sichtbar. Die Drehachsenhalterung
21 hält mittig die Drehachse 11. Durch die Sternform der Drehachsenhalterung 21 ist
eine mittige Lagerung der Drehachse 11 gewährleistet, sodass sich der Rotor 7 um die
Achse 11 drehen kann. Weiterhin ist der rohrförmige Stutzen 19 sichtbar, an den beispielsweise
ein Zuluftrohr (nicht gezeigt) angeschlossen werden kann. Auf der in Fig. 2 sichtbaren
Oberseite des Stators 5 sind die Primärluftöffnung 17 und die Sekundärluftöffnung
15 sichtbar, durch die Zuluft, welche durch die Luftzuführöffnung 3 in den Rotor 7
gelangt ist, ausgeleitet werden kann. Wie oben erwähnt, wird je nach Drehlage des
Rotors 7, der drehbar durch die Drehachse 11 gelagert ist, Zuluft durch die Primärluftöffnung
17 und/oder Sekundärluftöffnung 15 aus der Zuluftsteuervorrichtung ausgeleitet. Natürlich
kann die Zuluft in beliebigen Volumenanteilen auf die Primärluftöffnung 17 und Sekundärluftöffnung
15, durch Einstellen der entsprechenden Drehlage des Rotors 7, aufgeteilt werden.
Dies wird dadurch erreicht, dass je nach Drehlage des Rotors 7, die Primär- bzw. Sekundärluftöffnung
durch den Rotor 7 verschlossen ist, bzw. ein Teil der Steueröffnung 9 (s. Fig. 1)
oder die gesamte Steueröffnung 9 die Primärluftöffnung bzw. Sekundärluftöffnung freigibt.
Die Steueröffnung 9 kann beliebig ausgestaltet sein. In manchen Ausführungsbeispielen
(nicht gezeigt) ist die Steueröffnung kreisförmig, in anderen eckig, in wieder anderen
ist sie gitterartig angelegt, etc.
[0041] In den Figuren 3 bis 7 ist eine Zuluftsteuervorrichtung 31 eines zweiten Ausführungsbeispiels
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung gezeigt.
[0042] In Fig. 4 ist eine Schnittansicht der Zuluftsteuervorrichtung 31 entlang einer Linie
B-B, die in Fig. 3 gezeigt ist, dargestellt. Die Zuluftsteuervorrichtung weist neben
einem Stator 35 und einem Rotor 37 auch einen elektromotorischen Antrieb 50 auf, der
über eine Drehachse 41 mit dem Rotor 37 verbunden ist. An einem - in Fig. 4 linken
- Ende der Zuluftsteuervorrichtung 31 ist ein Anschlussstutzen 49 gezeigt, der eine
Luftzufuhröffnung 33 aufweist.
[0043] In einer in Fig. 3 veranschaulichten Rückansicht der Zuluftsteuervorrichtung 31 sind
Verschraubungen 51 sichtbar mit denen die in Fig. 3 sichtbare Stirnseite mit anderen
Seiten der Zuluftsteuervorrichtung 31 verbunden ist.
[0044] In einer in Fig. 5 veranschaulichten Frontansicht der Zuluftsteuervorrichtung 31
sind Verschraubungen 51 sichtbar mit denen die in Fig. 5 sichtbare Stirnseite, bzw.
der Stator 35, mit anderen Seiten der Zuluftsteuervorrichtung 31 verbunden ist. Zusätzlich
ist die Anordnung der Drehachse 41 in der Mitte des Rotors 37 und eine Drehachsenhalterung
53 für die Drehachse 41 gezeigt. Die Drehachsenhalterung sorgt für eine mittige Lagerung
der Drehachse 41, sodass der Rotor 37 drehbar gelagert ist.
[0045] Der in Fig. 6 gezeigte Schnitt durch die Zuluftsteuerung 31 längs einer in Fig. 4
gezeigten Schnittachse A-A zeigt einen Schnitt durch den Stator 35. Der Stator 35
weist eine Luftkammer 53 auf, die zur Kühlung des elektromotorischen Antriebs 50 dient.
Zuluft, die durch die Öffnung 33, beispielsweise durch ein an den Anschlussstutzen
49 angeschlossenes Zuluftrohr, in den Rotor 37 gelangt, wird durch eine Steueröffnung
39 (s. Fig. 7) in die Luftkammer 53 geleitet. Die Zuluft hat im allgemeinen eine Temperatur,
die unterhalb der Temperatur des elektromotorischen Antriebs 50 liegt und ist daher
zur Kühlung des elektromotorischen Antriebes 50 geeignet. Der elektromotorische Antrieb
50 ist über die Drehachse 41 mit dem Rotor 37 verbunden, sodass mit diesem elektromotorischen
Antrieb 50 der Rotor 37 entsprechend gedreht werden kann. Der elektromotorische Antrieb
50 umfasst eine Sicherheitsfunktion, sodass im Notfall, beispielsweise bei Stromausfall
oder Defekt des elektromotorischen Antriebs 50, die Drehachse 41 von dem Antrieb 50
entkoppelt werden kann und damit ein Handbetrieb der Zuluftsteuervorrichtung 31 möglich
ist.
[0046] In Fig. 7 ist eine schematische Schnittansicht der Zuluftsteuervorrichtung 31 gezeigt.
Zuluft gelangt durch die Luftzufuhröffnung 33 in den Rotor 37, der Steueröffnungen
39 aufweist. Die Steueröffnungen 39 sind so angeordnet, dass durch die Luftzufuhröffnung
33 zugeführte Luft, durch die Steueröffnungen 39, je nach Drehlage des Rotors 37,
durch eine Primärluftöffnung 47 und/oder Sekundärluftöffnung 45 ausgeleitet wird.
Damit wird also die zugeführte Luft in einem bestimmten Verhältnis durch die Primärluftöffnung
47 und die Sekundärluftöffnung 45 aus der Zuluftsteuervorrichtung 31 ausgeleitet.
Das Verhältnis richtet sich nach der Drehlage des Rotors 37, von der wiederum die
Lage der Steueröffnungen 39 bezüglich der Primärluftöffnung 47 bzw. der Sekundärluftöffnung
45 abhängt.
[0047] Fig. 8 veranschaulicht ein drittes Ausführungsbeispiel mit einem Brennofen 61 mit
einer Zuluftsteuervorrichtung 63 in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung.
Der Brennofen 61 umfasste einen Brennraum 62 in dem beispielsweise Brennmittel verbrannt
werden soll. Die Zuluftsteuervorrichtung 63 weist einen Zuluftanschluss 67 auf, durch
den Zuluft 65 zugeführt werden kann. Die Zuluft 65 kann aus der den Brennofen 61 umgebenden
Raumluft genommen werden, oder aber auch davon unabhängig, von außen, beispielsweise
als Frischluftzufuhr von außerhalb eines Gebäudes. Die Zuluftsteuervorrichtung 61
ist beispielsweise eine Zuluftsteuervorrichtung wie sie weiter oben im Zusammenhangen
mit dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel beschrieben wurde. Die Zuluftsteuervorrichtung
61 weist eine Primärluftöffnung 71 und eine Sekundärluftöffnung 73 auf, durch die
zugeführte Zuluft 65 in den Brennraum verteilt wird. Wie aus Fig. 8 ersichtlich, gelangt
Zuluft 65, die aus der Primärluftöffnung 71 ausströmt, in einen unteren Bereich des
Brennraums 62 des Brennofens 61. Hingegen wird Zuluft 65, die aus der Sekundärluftöffnung
73 ausströmt, durch einen entsprechenden Sekundärluftkanal 77, der mittig in einem
hinteren Bereich (links in Fig. 8) des Brennofens 61 angeordnet ist, an dem Brennraum
62 vorbei nach oben geleitet. In einem Bereich 83 des Sekundärluftkanals 77 wird beispielsweise
ein Teil der Sekundärluft des Sekundärluftkanals 77 in eine Glutzone des Brennraumes
62 gebracht, um eine Verbrennung im Brennraum 62 entsprechend mit Luft zu versorgen.
Während die Sekundärluft in dem Sekundärluftkanal 77 nach oben steigt, erwärmt sie
sich durch die von dem Brennraum 62 abgegebene Wärme. Der Sekundärluftkanal 77 erstreckt
sich in schräger Richtung in einem oberen Bereich des Brennraumes 62 und endet schließlich
in einem Verteilungsraum 79, in dem die Sekundärluft aus dem Sekundärluftkanal 77
so verteilt wird, dass sie als Luftvorhang auf die gesamte Breite einer Klarsichtscheibe
87 des Brennofens 61 herabfallen kann. Dadurch wird die Klarsichtscheibe 87 gleichsam
gespült und ein Beschlagen und Verrußen wird verhindert. Nach dem Herabfallen gelangt
die Sekundärluft in einen unteren Bereich des Brennraumes 62, um dort eine Verbrennung
mit entsprechender Luft zu versorgen.
[0048] Die Luftzufuhr über die Primärluftöffnung 71 und Sekundärluft 73 wird elektromotoriscch
oder über einen Handgriff 69 gesteuert. Der Handgriff 69 ist über eine Verbindungsstange
75 mit einem Rotor in der Zuluftsteuervorrichtung 63 verbunden. Bei Drehung des Handgriffs
69 wird die Verbindungsstange 75 ebenfalls gedreht und damit auch der Rotor. Wie oben
ausgeführt, wird die Zuluft 65 in Abhängigkeit der Drehlage des Rotors in der Zuluftsteuervorrichtung
62 über die Primärluftöffnung 71 und Sekundärluftöffnung 73 verteilt. Somit ist eine
gezielte Steuerung eines Brennvorgangs in dem Brennraum 62 möglich. Beispielsweise
kann in einer Entzündungsphase eines Brennmittels hauptsächliche Primärluft von unten
in den Brennraum geführt werden, damit das Brennmittel schnell in Brand gerät. Sobald
das Brennmittel entsprechend brennt, ist eine hauptsächliche Primärluftversorgung
nicht mehr vonnöten. Ganz im Gegenteil führt eine zu starke Versorgung mit Primärluft
dazu, dass das Brennmittel schnell verbrennt und bei der Verbrennung entstehende Gase
nicht richtig abgebrannt werden. Dies verringert den Wirkungsgrad erheblich. Daher
wird nach der Entzündungsphase des Brennmittels die Primärluftversorgung zugunsten
der Sekundärluftversorgung verringert. Die Sekundärluft erfüllt, wie oben angedeutet,
in diesem Ausführungsbeispiel zwei Funktionen. Erstens wird durch das Bilden eines
Luftvorhanges die Klarsichtscheibe 87 frei gehalten, insbesondere wird ein Beschlagen
und Verrußen der Klarsichtscheibe 87 verhindert. Und zweitens sorgt die Sekundärluft,
nachdem sie an der Klarsichtscheibe 87 herabgefallen ist, für eine entsprechende Luftversorgung
in dem unteren Bereich des Brennraums 62. Dadurch werden beispielsweise Gase, die
bei der Verbrennung des Brennmittels entstehen optimal verbrannt.
[0049] In Fig. 9 ist ein viertes Ausführungsbeispiel mit einem Brennofen 91 mit einer Zuluftsteuervorrichtung
93 in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. Dieses Ausführungsbeispiel
ist ähnlich zu dem in Fig. 8 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel. Der Brennofen
91 umfasst eine Zuluftsteuervorrichtung 93, die Zuluft 95 (von links in Fig. 9 zugeführt)
durch eine Primärluftöffnung 101 und Sekundärluftöffnung 103 in einen Brennraum 92
des Brennofens 91 verteilt. Die Zuluftsteuervorrichtung 93 umfasst einen Zuluftanschlussstutzen
97 und kann automatisch durch einen elektromotorischen Antrieb und auch manuell durch
einen Handregler 99 gesteuert werden, der über eine Verbindungsstange 105 mit einem
Rotor der Zuluftsteuervorrichtung 93 verbunden ist. Die aus der Sekundärluftöffnung
103 austretende Sekundärluft wird durch einen Sekundärluftkanal 107, der hinter (links
in Fig. 9) dem Brennraum 92 zentral angeordnet ist nach oben geführt, d.h. in einen
oberen Bereich des Brennraums 92. In diesem Bereich biegt der Sekundärluftkanal 107
nach rechts in Fig. 9 ab und wird von einem Wärmetauscher 102 umgegeben. Bei dem Aufsteigen
der Sekundärluft in dem Sekundärluftkanal 107 erwärmt sich die Sekundärluft durch
die, von dem Brennraum 92 ausgestrahlte Wärme, sodass die Sekundärluft bei dem anschließenden
Spülvorgang über ein Klarsichtscheibe 117 nicht mehr wie erwünscht nach unten fallen
würde. Daher wird durch den Wärmetauscher 100, der beispielsweise mit Raumluft in
Verbindung ist, die den Brennofen 91 umgibt, der Sekundärluft Wärme entzogen und an
die Raumluft abgegeben, sodass aufgrund der Kühlung der Sekundärluft diese eine genügend
hohe Dichte besitzt, um die Funktion des Spülens der Klarsichtscheibe 117 zu erfüllen.
[0050] Wie oben ausgeführt, kann die Zuluftsteuervorrichtung automatisch oder manuell gesteuert
werden. Zusätzlich umfasst die Zuluftsteuervorrichtung beispielsweise eine Notfallbedienung,
sodass bei Defekt des elektromotorischen Antriebs oder Stromausfall, die Luftzufuhr
über einen Handgriff manuell geregelt werden kann.
[0051] In manchen Ausführungsbeispielen (nicht gezeigt) umfasst der Brennofen und/oder die
Zuluftsteuervorrichtung eine elektronische Steuerung, die wiederum beispielsweise
einen Rauchsensor umfasst. Der Rauchsensor ist beispielsweise in einem Rauchgaskanal
des Brennofens, durch den bei einer Verbrennung entstehendes Rauchgas abgeleitet wird,
angebracht und misst beispielsweise die Rauchdichte. Auch können Temperatursensoren,
beispielsweise in dem Rauchgaskanal, aber auch in einem Zuluftkanal und/oder in einem
Primärluftkanal und Sekundärluftkanal angebracht werden. Je nach Ausführungsbeispiel
kann wenigstens einer der genannten Sensoren vorhanden sein, die dann entsprechende
Parameter an die elektronische Steuerung liefern, damit diese die Aufteilung der Zuluft
in Primärluft und Sekundärluft entsprechend veranlasst. Dies geschieht beispielsweise
durch Senden entsprechender Steuersignale an einen elektromotorischen Antrieb, der
dann einen Rotor der Zuluftsteuervorrichtung in eine Position (Drehlage) bringt, sodass
das gewünschten Verhältnis von Primärluft zu Sekundärluft erreicht wird.
1. Zuluftsteuervorrichtung für Primärluft und/oder Sekundärluft für einen Brennofen,
umfassend:
eine Luftzuführöffnung (3; 33), durch die Zuluft in die Zuluftsteuervorrichtung (1;
31; 63; 93) eingeleitet wird,
eine Primärluftöffnung (17; 47; 71; 91), durch die Zuluft als Primärluft aus der Zuluftsteuervorrichtung
(1; 31; 63; 93) ausgeleitet werden kann,
eine Sekundärluftöffnung (15; 45; 73; 93), durch die Zuluft als Sekundärluft aus der
Zuluftsteuervorrichtung (1; 31; 63; 93) ausgeleitet werden, und
ein erstes (5; 35) und ein zweites Regelelement (7; 37), die derart relativ zueinander
drehbar angeordnet sind, dass
die Zuluft in Abhängigkeit einer Drehung wenigstens eines Regelelements (5, 7; 35,
37) als Primärluft und/oder als Sekundärluft durch die Primärluftöffnung (17; 47;
71; 91) bzw. Sekundärluftöffnung (15; 45; 73; 93) ausgeleitet wird.
2. Zuluftsteuervorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher das erste Regelement ein stationäres
Element (5; 35) umfasst und das zweite Regelelement ein Drehelement (7; 37) umfasst,
welches drehbar in dem stationären Element (5; 35) angeordnet ist.
3. Zuluftsteuervorrichtung nach Anspruch 2, bei welcher das stationäre Element (5; 35)
die Primärluftöffnung (17; 47; 71; 91) und die Sekundärluftöffnung (15; 45; 73; 93)
aufweist.
4. Zuluftsteuervorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher ein Regelelement (7; 37) wenigstens
eine Steueröffnung (9; 39) umfasst, sodass mit diesem Regelelement (7; 37) die Zuluft
durch die Primärluftöffnung (17; 47; 71; 91) und/oder die Sekundärluftöffnung (15;
45; 73; 93) ausgeleitet werden kann.
5. Zuluftsteuervorrichtung nach Anspruch 3, bei welcher das Drehelement (7; 37) so ausgestaltet
ist, dass es je nach Drehlage die Primärluftöffnung (17; 47; 71; 91) und/oder die
Sekundärluftöffnung (15; 45; 73; 93) wenigstens teilweise verschließt.
6. Zuluftsteuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche zusätzlich
ein Stellmittel (50; 69, 75; 99, 105) aufweist, welches mit wenigstens einem Regelelement
(5, 7; 35, 37) verbunden ist.
7. Zuluftsteuervorrichtung nach Anspruch 6, bei welcher das Stellmittel (50; 69, 75;
99, 105) ausgebildet ist, um das mit dem Stellmittel (50; 69, 75; 99, 105) verbundene
Regelelement (5, 7; 35, 37) in wenigstens einer Richtung zu verstellen.
8. Zuluftsteuervorrichtung nach Anspruch 7, bei welcher das Stellmittel einen elektrischen
Antrieb (50) umfasst.
9. Zuluftsteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei welcher das Stellmittel
(50) mittels einer elektronischen Steuerung gesteuert wird.
10. Zuluftsteuervorrichtung nach Anspruch 9, bei welcher die elektronische Steuerung die
ausgeleitete Primärluft und Sekundärluft in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter
steuert, der einen Brennvorgang in dem Brennofen charakterisiert.
11. Zuluftsteuervorrichtung nach Anspruch 10, bei welcher die elektronische Steuerung
einen Rauchgassensor umfasst, der wenigstens einen Parameter an die Steuerung liefert,
der durch den Brennvorgang entstehendes Rauchgas charakterisiert.
12. Zuluftsteuervorrichtung nach Anspruch 10, bei welcher die elektronische Steuerung
in einer Startphase des Brennvorgangs mehr Primärluft als Sekundärluft ausleiten lässt.
13. Zuluftsteuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Zuluft
aus einem Raum, in dem der Brennofen angeordnet ist, entnommen wird.
14. Zuluftsteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei welcher die Zuluft
aus einem nicht geschlossenen Raum entnommen wird.
15. Zuluftsteuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die ausgeleitete
Primärluft von einer in dem Brennofen ablaufenden Verbrennung abgewandten Seite zugeführt
wird.
16. Zuluftsteuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die ausgeleitete
Sekundärluft von einer in dem Brennofen ablaufenden Verbrennung zugewandten Seite
zugeführt wird.
17. Brennofen für die Verbrennung von einem Brennmittel, umfassend:
einen Brennraum (62; 92), und
eine Zuluftsteuervorrichtung (1; 31), nach einem der Ansprüche 1 bis 16, zur Steuerung
der für die Verbrennung des Brennmittels in dem Brennraum (62; 92) zugeführten Primärluft-
und/oder Sekundärluftzufuhr.
18. Brennofen nach Anspruch 17, bei welchem die Zuluftsteuervorrichtung in einem unteren
Bereich des Brennofens (61; 91) angeordnet ist.
19. Brennofen nach Anspruch 17 oder 18, bei welchem die Sekundärluft durch ein Rohrsystem
(77; 107) von einem unteren Bereich des Brennofens in einen oberen Bereich des Brennofens
geleitet wird.
20. Brennofen nach Anspruch 19, bei welchem das Rohrsystem (107) einen Wärmetauscher (100)
durchläuft, sodass die Sekundärluft Wärme an den Wärmetauscher (100) abgibt.
21. Brennofen nach Anspruch 19, bei welchem das Rohrsystem (83) durch den Brennraum (62)
von dem unteren Bereich des Brennofens in den oberen Bereich des Brennofens geleitet
wird.
22. Brennofen nach einem der Ansprüche 19 bis 21, zusätzlich umfassend eine Klarsichtscheibe
(87; 117) vor dem Brennraum (62; 92), wobei die Sekundärluft an der Klarsichtscheibe
(87; 117) von oben nach unten entlang fließt und schließlich in einen unteren Bereich
des Brennraums (62; 92) gelangt.
23. Brennofen nach Anspruch 21, bei welchem der Wärmetauscher (100) in Verbindung mit
Raumluft steht, die den Brennofen (61; 91) umgibt.