[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten eines Streifens aus Filtermaterial
der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere Filtertowstreifen, der entlang einer
Förderstrecke gefördert wird, wobei in einer Auftragsstrecke mittels einer Auftragseinrichtung
ein, vorzugsweise flüssiger, Zusatzstoff auf den Streifen aufgebracht wird.
[0002] Zum Herstellen von Filterstäben für die Tabak verarbeitende Industrie wird ein Streifen
aus Filtermaterial, insbesondere Filtertow, aus miteinander verbundenen Fasern, z.B.
aus Celluloseacetat, fortlaufend von einem Vorrat, z.B. von einem Ballen, abgezogen,
ausgebreitet, gereckt und mit einem Weichmacher, z.B. Triacetin, besprüht, seitlich
gerafft, einer mit Blasluft beaufschlagten Düse und anschließend einem Trichter zugeführt,
von dem aus der aufbereitete und verdichtete Filterstreifen einer Filterstrangmaschine
zugeführt wird. In einer Filterstrangmaschine wird der zu einem Filterstrang geformte
Streifen unter weiterer Verdichtung fortlaufend mit einem Hüllmaterialstreifen umhüllt,
so dass vom umhüllten Filterstrang Filterstäbe abgeschnitten werden.
[0003] Eine gattungsgemäße Vorrichtung bzw. Anordnung zum Aufbereiten eines Filtermaterialstreifens
ist aus
EP-B-0 654 224 bekannt.
[0004] Bewährte Aufbereitungsgeräte der vorbeschriebenen Art werden unter der Bezeichnung
AF2, AF3 und AF4 von der Patentanmelderin gebaut und vertrieben. Bewährte Filterstrangmaschinen
der beschriebenen Art werden unter der Bezeichnung KDF2, KDF3 und KDF4 von der Patentanmelderin
gebaut und vertrieben.
[0005] Ferner sind in
DE-A-100 31 848 und
EP-A-1 325 685 Vorrichtungen zum Herstellen von Filterstäben für stabförmige Artikel der Tabak verarbeitenden
Industrie beschrieben, bei der Filtertowstreifen entlang einer Reckstrecke, Auftragsstrecke
und Raffstrecke hindurchgeführt werden.
[0006] Während der Produktion bzw. der Aufbereitung eines Filtertowstreifens lagert sich
im Innenbereich des Gehäuses einer Auftragseinrichtung bzw. Sprühkammer Triacetin
in Form von Nebel ab. Der Triacetinnebel kann dabei aus den Einlauf- und Auslaufspalten
des Gehäuses austreten und im Bereich der Auftragsstrecke Filtermaterialstreifen führende
Bereiche im Streckwerk benetzen.
[0007] Bei einer Unterbrechung des Aufbereitungsprozesses, d. h. bei einem Maschinenstopp,
beispielsweise zur Durchführung von Wartungsarbeiten wird die Förderung des Filtertowstreifens
unterbrochen, wodurch der angehaltene Towstreifen im Bereich der Auftragsstrecke aufgrund
der Ablagerung in der Sprühkammer oder außerhalb der Sprühkammer mit Triacetin in
Kontakt gerät.
[0008] Nach einer Zeit von einigen Minuten, beispielsweise 10 Minuten, beginnt der Towstreifen,
der in Kontakt mit Triacetin gerät, sich aufzulösen. Bei einem anschließenden Start
der Produktion bzw. Maschinenstart kann es daher zum Abriss des Tows kommen.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, den Aufbereitungsprozess, insbesondere nach einem Produktionsstopp oder einer
Unterbrechung, zu verbessern, wobei es möglich sein soll, dass nach einer Betriebsunterbrechung
die Produktion auf möglichst einfache Weise störungsfrei in Gang gesetzt werden kann.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Aufbereiten eines Streifens aus
Filtermaterial der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere Filtertowstreifen,
der entlang einer Förderstrecke gefördert wird, wobei in einer Auftragsstrecke mittels
einer Auftragseinrichtung ein, vorzugsweise flüssiger, Zusatzstoff auf den Streifen
aufgebracht wird, das dadurch weitergebildet wird, dass bei oder nach Einleitung eines
Produktionsstopps die Reckung des Streifens beendet wird.
[0011] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass ein Filtermaterialstreifen, der im normalen
Produktionsbetrieb mit Triacetin besprüht wird, beim Herunterfahren der Maschine in
einen Wartezustand oder nach Erreichen des Wartezustands nicht mehr gereckt wird oder
ist. Durch die Aussetzung bzw. Unterbrechung des Reckvorgangs werden die Fasern des
Filtermaterialstreifens nicht vereinzelt, so dass in der Auftragsstrecke ein schmalerer
und dickerer Filtermaterialstreifen als während der Produktion vorliegt, so dass sich
der dickere, nicht aufbereitete Filtermaterialstreifen weniger schnell im Vergleich
zu einem gereckten Filtermaterialstreifen im Stillstand auflöst, wenn der nicht gereckte
Filtermaterialstreifenabschnitt an entsprechenden Kontaktstellen, beispielsweise in
einer Sprühkammer, mit Triacetinablagerungen in Kontakt gerät.
[0012] Aufgrund des verlangsamten Auflösungsvorgangs bzw. der verzögerten Aufweichung des
nicht aufbereiteten bzw. nicht gereckten Filtermaterialstreifenabschnitts im Bereich
der Auftragsstrecke kann der entsprechende Streifenabschnitt länger in einer Sprühkammer
oder dergleichen verbleiben, ohne dass ein Abriss oder eine Störstelle im Streifen
entsteht, die bei Wiederanfahren eines Aufbereitungsgeräts eine zu behebende Störung
im Produktionsprozess erzeugen könnte.
[0013] Somit ist es gemäß der Erfindung nicht mehr erforderlich, dass das Bedienungspersonal
beispielsweise die Haube oder das Gehäuse einer Besprühkammer öffnen und den Streifen
aus der Kammer herausnehmen muss, um ein Aufsaugen oder ein Aufnehmen von Triacetin
durch einen gereckten Filtermaterialstreifen zu verhindern. Insgesamt ergibt sich
eine wesentlich bessere und effektivere Handhabung derartiger Aufbereitungsgeräte,
da es entbehrlich ist, dass bei kürzeren Standzeiten eines derartigen Gerätes der
Filtermaterialstreifen vom Bedienungspersonal manuell gehandhabt werden muss.
[0014] Darüber hinaus hat die Erfindung den Vorteil, dass bei Wiederinbetriebnahme der Filterherstellung
bzw. bei Produktionsaufnahme der Filtermaterialstreifen ohne weitere Handhabung für
die Produktion verwendet werden kann. Hierdurch wird eine automatische Inbetriebnahme
einer Herstellungsmaschine verwirklicht.
[0015] Darüber hinaus ist weiter vorgesehen, dass der Streifen in der Auslaufphase, d. h.
beim Übergang aus der Produktionsphase in den Wartezustand, für eine vorbestimmte
Zeitdauer bis zu seinem Stillstand weitergefördert wird, vorzugsweise wenn der Triacetinauftrag
abgeschaltet ist oder wird.
[0016] Dazu wird ferner vorgeschlagen, dass die Reckung des Streifens in der Stillstandsphase
des Streifens beendet wird oder ist. Gemäß dieser Weiterbildung wird somit das Recken
eines geförderten Filtermaterialstreifens erst beendet, wenn die Fördergeschwindigkeit
des Streifens nahezu null ist, wobei nach Beendigung der Reckung ein nicht gereckter
Streifenabschnitt in die Auftragsstrecke weitergefördert wird, so dass beispielsweise
in der Sprühkammer ein nicht aufbereiteter bzw. nicht gereckter Streifenabschnitt
vorliegt.
[0017] Insbesondere wird die Reckung des Streifens in einer der Auftragsstrecke vorgeordneten
Reckstrecke beendet.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird der Produktionsstopp in Abhängigkeit eines
Zustandes einer Einrichtung, insbesondere Filterspeichers, außerhalb der Auftragseinrichtung
eingeleitet, wodurch die Maschine aus dem Produktionsbetrieb in den Stillstand gebracht
wird. Hierbei wird beispielsweise ein Produktionsstopp dann eingeleitet, wenn eine
Maschinenzentrale, z. B. von einem Filtermagazin, ein Signal erhält, dass der Filterspeicher
gefüllt ist und die Produktion unterbrochen werden sollte bzw. muss. Bei Unterschreiten
eines Volumens des gefüllten Filterspeichers wird die Produktion von Filterstäben
anschließend wieder aufgenommen.
[0019] Ferner ist es in einer Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, dass bei oder nach
Einleitung des Produktionsstopps der Auftrag des Zusatzstoffes, insbesondere Triacetin,
beendet wird, wodurch ein nicht gereckter, d. h. nicht aufbereiteter Filterstreifenabschnitt,
in eine Auftragseinrichtung bzw. Sprühkammer der Auftragsstrecke eingebracht wird,
so dass dieser trockene Filterstreifenabschnitt die Triacetinablagerungen innerhalb
der Sprühkammer aufnimmt.
[0020] Eine weitere Lösung bei dem eingangs genannten Verfahren zum Aufbereiten eines Streifens
aus Filtermaterial der Tabak verarbeitenden Industrie besteht darin, dass bei oder
nach Einleitung eines Produktionsstopps der Streifen wenigstens an einer Stelle innerhalb
der Auftragsstrecke gebündelt wird.
[0021] Hierbei beruht die Erfindung auf dem Gedanken, dass der ruhende, d. h. nicht geförderte
Filtermaterialstreifen, im Bereich der Auftragsstrecke nach Unterbrechung der Förderung
an kritischen Stellen mit besonders großen Mengen an Triacetinablagerungen zusammengefasst
wird, um so eine Verklebung über die gesamte Streifen- bzw. Towbreite im Produktionsbetrieb
zu vermeiden. Hierdurch wird ebenfalls die Standzeit eines Filtermaterialstreifenabschnitts
in der Auftragsstrecke verlängert, ohne dass sich bei Aufnahme von Triacetinablagerungen
der entsprechende Streifenabschnitt schnell auflöst.
[0022] Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass der Streifenabschnitt
innerhalb der Auftragsstrecke an mehreren Stellen zusammengefasst wird.
[0023] Durch die Verlängerung der Standzeit eines gebündelten stillstehenden Filtermaterialstreifens,
ohne dass sich dieser durch die Aufnahme von Triacetinablagerungen wesentlich auflöst,
ist eine manuelle Handhabung des Streifens beispielsweise bei kurzen Wartungsarbeiten
an einer Filterherstellungsmaschine nicht erforderlich.
[0024] Hierzu wird insbesondere der Streifen mittels wenigstens einer Bündelungseinrichtung,
insbesondere ein oder mehrere Schieber oder dergleichen, gebündelt.
[0025] Vorzugsweise wird der Streifen nach Beendigung der Förderung innerhalb der Auftragsstrecke
gebündelt, wobei es in Ausführungsformen möglich ist, dass das Gehäuse einer Sprühkammer
hierzu geöffnet wird.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es bevorzugt, wenn bei oder
nach Einleitung des Produktionsstopps der Auftrag des Zusatzstoffes, insbesondere
Triacetin, beendet wird, so dass innerhalb der Auftragsstrecke bei Stillstand der
Produktion ein trockener Filtermaterialstreifen innerhalb der Auftragsstrecke vorliegt.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
exemplarisch beschrieben, auf die bezüglich der Offenbarung aller im Text nicht näher
erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Aufbereitungseinrichtung gemäß dem Stand der Technik und
- Fig. 2
- eine Ansicht einer Auftragseinrichtung während der laufenden Produktion von Filtersträngen
in einem Querschnitt;
- Fig. 3
- eine Ansicht einer Auftragseinrichtung während eines Produktionsstopps in einem Querschnitt;
- Fig. 4
- eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Auftragseinrichtung während des
Produktionsstopps in einem Querschnitt und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Auftragseinrichtung aus Fig. 4.
[0028] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0029] Gemäß Fig. 1 weist die Aufbereitungseinrichtung für einen von einem Ballen abgezogenen
Streifen 2 aus Filtertow, z.B. Celluloseacetat, mit zusammenhängenden Fasern folgende
Hauptbaugruppen, die der Streifen 2 nachfolgend durchläuft, auf: eine Abzugsstrecke
3, eine Vorreckstrecke 4, eine Reckstrecke 6, eine Auftragsstrecke 7, eine Raffstrecke
8 und eine Zufuhrstrecke 9. Die Zufuhrstrecke 9 dient zum Zuführen eines Streifenabschnittes
zu einer Einlaufeinrichtung einer schematisch dargestellten Filterstrangmaschine 11,
z.B. vom in der Tabak verarbeitenden Industrie bekannten Typ KDF2, KDF3 oder KDF4
der Patentanmelderin.
[0030] Die Abzugsstrecke 3, in der der von einem hier nicht dargestellten Ballen abgezogene
Filtermaterialstreifen 2 gefördert wird, weist eine Ausbreiterdüse 16 auf, die Druckluft
von einer Druckluftquelle erhält. Die Druckluft dient zur Ausbreitung des geförderten
Filtertowgewebes in diesem Abschnitt. Eine steuerbare Ausbreiterdüse ist z.B. in der
US-A-4 259 769 beschrieben.
[0031] Über ein Umlenkblech 19 gelangt der Filtertowstreifen 2 in die Vorreckstrecke 4,
die einerseits von einem Walzenpaar 21 mit den Walzen 22, 23, andererseits von einem
Walzenpaar 24 mit motorisch angetriebenen Walzen 26, 27 begrenzt ist. Die Walzen 22,
23 werden vom Towstreifen geschleppt, d.h. sie laufen mit mehr oder weniger Widerstand
leer. Wenn erforderlich, können sie motorisch angetrieben werden. Sie können auch
in einer an sich bekannten Weise mit steuerbarer Kraft gegeneinander gedrückt werden.
In der Vorreckstrecke 4, in der der Streifenabschnitt schräg nach unten gefördert
wird, wird das Filtertow 2 vorgereckt.
[0032] An das Walzenpaar 24 schließt sich die Reckstrecke 6 an, in der der Filtertowstreifen
2 senkrecht oder mit einer senkrechten Komponente von oben nach unten gefördert wird.
Am Ende der Reckstrecke 6 befindet sich ein weiteres Walzenpaar 39 aus motorisch angetriebenen
Walzen 41, 42, deren Umfangsgeschwindigkeiten etwas größer sind als die Umfangsgeschwindigkeiten
der Walzen 26, 27, so dass das elastische Filtertow 2 definiert gereckt wird. Die
Walzenpaare 24 und 39 bilden somit die eigentliche Reckeinrichtung. Die Walzen 26
und 41 weisen eine starre, gerillte Oberfläche auf, die jeweils eine nachgiebige Oberfläche
der Walzen 27 bzw. 42 berühren. Derartige Walzenkonfigurationen sind durch die vorerwähnten
Filtertow-Aufbereitungsgeräte AF 2, AF 3 und AF 4 der Anmelderin bekannt und z.B.
in
US-A-3 317 965 und
US-A-3 255 506 beschrieben.
[0033] Dem Walzenpaar 39 ist ein weiteres Walzenpaar 43 mit Walzen 44, 46 nachgeordnet,
deren Umfangsgeschwindigkeiten geringer sind als diejenigen der Walzen 41, 42, so
dass das Filtertow 2 sich bei seiner Förderung leicht entspannt. Das Walzenpaar 43
weist eine glatte Gummiwalze 44 auf, die mit der Stahlwalze 46 in Berührung steht.
Die Walzenpaare 39 und 43 begrenzen somit die, im vorliegenden Fall annähernd horizontal
angeordnete, Auftragsstrecke 7, in der eine Auftragseinrichtung (Fig. 2, Bezugzeichen
47) in Form einer Besprühvorrichtung angeordnet ist.
[0034] Die Auftragseinrichtung 47 besprüht den transportierten Filtertowstreifen 2 von einer
oder beiden Seiten mit feinen Tröpfchen eines Lösungsmittels für das Filtertowmaterial,
z.B. Triacetin.
[0035] Der Auftragseinrichtung 47 kann innerhalb der Auftragsstrecke 7 eine (hier nicht
dargestellte) Ausbreiterdüse vorgeordnet sein, so dass das gereckte Filtertow 2 noch
weiter ausgebreitet wird und das Lösungsmittel eine größere Oberfläche des Filtertowstreifens
2 benetzt. Die vor dem Walzenpaar 21 der Vorreckstrecke 4 vorgelagerten Ausbreiterdüsen
16, 17 und gegebenenfalls die Ausbreiterdüse in der Auftragsstrecke 7 werden mit Druckluft
beaufschlagt.
[0036] Der Auftragsstrecke 7 ist eine Raffstrecke 8 nachgeordnet, in der der Filtertowstreifen
2 mit überwiegend senkrechter Komponente von einer motorisch angetriebenen Walze 53
von unten nach oben gefördert wird.
[0037] Der Walze 53 ist eine Zufuhrstrecke 9 nachgeordnet. In der Zufuhrstrecke 9 ist außerdem
eine an sich bekannte sog. Stopfdüse vorhanden. Nach Durchlaufen der Stopfdüse wird
das Filtertow einer Filterstrangmaschine 11 zugeführt.
[0038] Bezüglich weiterer Einzelheiten wird ausdrücklich auf
US-A-5 590 449 verwiesen.
[0039] In Fig. 2 ist eine Auftragseinrichtung 47 zum Aufbringen eines Weichmachers, z.B.
Triacetin, auf den ausgebreiteten Filtertowstreifen 2 in einer schematischen Querschnittsansicht
während der laufenden Produktion gezeigt. Der Streifen 2 aus Filtermaterial wird gemäß
der Förderrichtung F von rechts nach links transportiert. Im unteren Bereich der Auftragseinrichtung
47 sind mehrere Auftragsdüsen 31, von denen nur eine Düse dargestellt ist, angeordnet,
die einen Sprühkegel 32 mit Weichmachertröpfchen aus Triacetin während der laufenden
Produktion erzeugen. Mittels der Auftragsdüsen 31 wird eine feine, nebelartige Zerstäubung
eines Weichmachers, z.B. Triacetin, erreicht.
[0040] Der Streifen 2 wird über untere Abstreifbleche 33, 34 durch die Auftragseinrichtung
47 geführt. Die unteren Abstreifbleche 33, 34 sind im unteren Bereich der Auftragseinrichtung
47 bzw. des unteren Gehäuseteils 13 angeordnet. Oberhalb des Filtertows 2 sind drei
Abstreifbleche 15 im geschlossenen Gehäuse der Auftragseinrichtung 47 am oberen Gehäuseteil
12 angeordnet.
[0041] Die oberen Abstreifbleche 15 sind hakenförmig bzw. V-förmig bzw. nach Art einer Parabel
ausgebildet. An der Unterseite der Abstreifbleche 15 wird der ausgebreitete Filtertowstreifen
2 gemäß der eingezeichneten Förderrichtung F vorbei transportiert. Hierbei berühren
sich im untersten Punkt des Abstreifbleches 15 das Filtertow 2 und das Abstreifblech
15.
[0042] Darüber hinaus ist im Eintrittsbereich des Streifens 2 in die Auftragseinrichtung
47 ein weiteres Abstreifblech 14 oberhalb des Filtertows 2 angeordnet.
[0043] Durch den Auftrag von Triacetin auf den Filtertowstreifen 2 beispielsweise , mittels
einer Auftragsdüse oder einer Auftragsbürste, die hier nicht dargestellt ist, werden
Tröpfchen von Triacetin auf das Filtertow 2 appliziert. Aufgrund der Flüchtigkeit
der Triacetin-Tröpfchen ist die Atmosphäre im Gehäuse der Auftragseinrichtung 47 mit
Triacetin-Tröpfchen angereichert.
[0044] In den in Fig. 3 bis Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispielen bei Unterbrechung der
Produktion wurde die Zufuhr von Triacetin über die Auftragsdüsen 31 beendet und ein
Produktionsstopp an einer Aufbereitungsmaschine für Filtermaterial eingeleitet.
[0045] In Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Anordnung einer Auftragseinrichtung 47 gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel im Querschnitt dargestellt. Hierbei ist der Auftrag
von Triacetin über die Auftragsdüsen 31 beendet und der Streifen 2 angehalten. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse der Auftragseinrichtung mit dem
oberen Gehäuseteil 12 und dem unteren Gehäuseteil 13 nach Erreichen des Stillstands
bzw. der Produktionsunterbrechung geöffnet dargestellt. Im Rahmen der Erfindung ist
es in einem weiteren Ausführungsbeispiel möglich, dass das Gehäuse der Auftragseinrichtung
47 geschlossen ist.
[0046] Nach Einleitung eines Produktionsstopps wird die Reckung des Filterstreifens in der
Reckstrecke dadurch beendet, dass die sich berührenden Walzen der Walzenpaare 24,
39 voneinander beabstandet werden. Dies ist in Fig. 3 mit einem nach rechts zeigenden
Pfeil an der Walze 27 und mit einem nach links zeigenden Pfeil an der Walze 42 angedeutet.
Außerdem wird bei einem Stillstand der Produktion die Rotation der Förderwalzen 26,
27, 41, 42, 44, 46 beendet.
[0047] In der Auslaufphase, d. h. beim bzw. während des Herunterfahrens der Maschine wird
der nicht gereckte bzw. nicht aufbereitete Streifen 2 durch die Aufbereitungseinrichtung
47 gefördert, so dass in der Auftragsstrecke 7 bei Erreichen des Stillstandes ein
nicht gereckter bzw. nicht aufbereiteter Streifenabschnitt vorliegt. Dadurch, dass
die Fasern des nicht gereckten Streifens nicht vereinzelt sind, kann sich der Streifenabschnitt,
der in Kontakt mit Triacetinablagerungen gelangt, sich nicht so schnell als bei einem
gereckten Filtermaterialstreifen 2 auflösen. Dadurch wird die Standzeit des Streifenabschnittes
und damit der gesamten Maschine deutlich verlängert.
[0048] Im Falle eines Stillstandes drehen die Walzen der Walzenpaare 24, 39 und 43 nicht.
[0049] In den Ausführungsbeispielen in Fig. 4 und 5 sind Anordnungen zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens im Querschnitt und in der Draufsicht (Fig. 5) dargestellt.
Nach Einleitung eines Produktionsstopps wird die Förderung von Triacetin aus den Auftragsdüsen
31 gestoppt. Gleichzeitig oder danach wird die Förderung des Streifens 2 ebenfalls
beendet. In einem weiteren Schritt wird anschließend das obere Gehäuseteil 12 der
Auftragseinrichtung 47 angehoben.
[0050] Der Streifenabschnitt, der innerhalb der Auftragsstrecke 7 an den Kontaktstellen
der Abstreiffläche 33, 34 mit abgelagerten Triacetinmengen in Kontakt tritt, wird
nach Öffnung des Gehäuses der Auftragseinrichtung 47 mittels seitlich angeordneten
Schiebern 18.1, 18.2 im Eintrittsbereich der Sprühkammer und mit L-förmigen Schiebern
20.1, 20.2 im Ausgangsbereich der Sprühkammer von beiden Seiten seitlich zusammengeschoben.
[0051] Durch die T-förmigen Schieber 18.1, 18.2 sowie durch die L-förmigen Schieber 20.1,
20.2 wird eine Bündelungseinrichtung ausgebildet, so dass durch die bewegbaren mechanischen
Schieber 18.1, 18.2, 20.1, 20.2 der Filterstreifenabschnitt im Bereich der Auftragsstrecke
7 zusammengeschoben bzw. gebündelt wird, ohne dass der Filterstreifen 2 seine horizontale
Lage im Wesentlichen ändert.
[0052] Durch das Zusammenschieben des Filterstreifens 2 wird die Kontaktfläche zwischen
dem, vorzugsweise nicht gereckten, Filterstreifen 2 und Kontaktstellen mit Triacetinablagerungen
an den Abstreifflächen minimiert, wodurch weniger Triacetinablagerungen aufgenommen
werden und somit die Standzeit einer Herstellungsmaschine wesentlich verlängert wird,
da die Fasern des Streifens nicht so schnell, d. h. verlangsamt, aufweichen, wenn
sie in Kontakt mit Triacetintröpfchen oder dergleichen während der Wartezeit bzw.
des Stillstands gelangen.
[0053] Die erfindungsgemäßen verschiedenen Ausführungsvarianten haben den wesentlichen Vorteil,
dass ein automatisches Wiederanfahren des Produktionsprozesses ohne bzw. mit geringem
manuellen Eingreifen möglich ist, da trotz Verweilen von Filterstreifenabschnitten
in Bereichen mit Triacetinablagerungen der Abschnitt bei Aufnahme von Triacetin verlangsamt
aufweicht, wobei diese aufgeweichten Stellen beim Wiederanfahren einer Maschine nicht
zu Störungen führen.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 2
- Streifen
- 3
- Abzugstrecke
- 4
- Vorreckstrecke
- 6
- Reckstrecke
- 7
- Auftragsstrecke
- 8
- Raffstrecke
- 9
- Zufuhrstrecke
- 11
- Filterstrangmaschine
- 12
- oberes Gehäuseteil
- 13
- unteres Gehäuseteil
- 14
- Abstreifblech
- 15
- Abstreifblech
- 16
- Ausbreiterdüse
- 17
- Ausbreiterdüse
- 18.1, 18.2
- Schieber
- 19
- Umlenkblech
- 20.1, 20.2
- Schieber
- 21
- Walzenpaar
- 22
- Walze
- 23
- Walze
- 24
- Walzenpaar
- 26
- Walze
- 27
- Walze
- 31
- Auftragsdüse
- 32
- Sprühkegel
- 33
- Abstreifblech
- 34
- Abstreifblech
- 37
- Einlaufschlitz
- 38
- Auslaufschlitz
- 39
- Walzenpaar
- 41
- Walze
- 42
- Walze
- 43
- Walzenpaar
- 44
- Gummiwalze
- 46
- Stahlwalze
- 47
- Auftragseinrichtung
- 53
- Walze
- F
- Förderrichtung
1. Verfahren zum Aufbereiten eines Streifens (2) aus Filtermaterial der Tabak verarbeitenden
Industrie, insbesondere Filtertowstreifen (2), der entlang einer Förderstrecke (6,
7, 8) gefördert wird, wobei in einer Auftragsstrecke (7) mittels einer Auftragseinrichtung
(47, 31) ein, vorzugsweise flüssiger, Zusatzstoff (32) auf den Streifen (2) aufgebracht
wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei oder nach Einleitung eines Produktionsstopps die Reckung des Streifens (2) beendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen (2) in der Auslaufphase für eine vorbestimmte Zeitdauer bis zu seinem
Stillstand weitergefördert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reckung des Streifens (2) in der Stillstandsphase des Streifens (2) beendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reckung des Streifens (2) in einer der Auftragsstrecke (7) vorgeordneten Reckstrecke
(6) beendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Produktionsstopp in Abhängigkeit eines Zustandes einer Einrichtung, insbesondere
Filterspeichers, außerhalb der Auftragseinrichtung (31, 47) eingeleitet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei oder nach Einleitung des Produktionsstopps der Auftrag des Zusatzstoffs (32),
insbesondere Triacetin (32), beendet wird.
7. Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei oder nach Einleitung eines Produktionsstopps der Streifen (2) wenigstens an einer
Stelle innerhalb der Auftragsstrecke (7) gebündelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen (2) mittels wenigstens einer Bündelungseinrichtung (18.1, 18.2; 20.1,
20.2), insbesondere ein oder mehrere Schieber (18.1, 18.2; 20.1, 20.2), gebündelt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen (2) nach Beendigung der Förderung des Streifens (2) gebündelt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei oder nach Einleitung des Produktionsstopps der Auftrag des Zusatzstoffs, insbesondere
Triacetin (32), beendet wird.