[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Filtration gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Filtration gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
7.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Filtration mit einem kontinuierlich oder diskontinuierlich
bewegten Filtermedium umfasst eine Filtrationszone, in welcher Partikel einer Suspension
an dem Filtermedium zu einem Filterkuchen anfiltrierbar sind, eine Entfeuchtungszone,
in welcher der Filterkuchen auf dem Filtermedium entfeuchtbar und/oder waschbar ist,
eine Abnahmezone, in welcher der Filterkuchen von dem Filtermedium abnehmbar ist,
und eine Regenerationszone, in welcher das Filtermedium regenerierbar ist.
[0003] Ein entsprechendes gattungsgemäßes Verfahren zur Filtration einer Suspension umfasst
die Verfahrensschritte:
- Anfiltrieren von Partikeln aus der Suspension zu einem Filterkuchen an einem Filtermedium;
- Entfeuchten und/oder Waschen des gebildeten Filterkuchens auf dem Filtermedium;
- Abnehmen des Filterkuchens von dem Filtermedium und
- Regenerieren des Filtermediums.
[0004] Derartige Vorrichtungen und Verfahren zur Fest-Flüssig-Trennung sind in vielen Bereichen
im Einsatz. Häufig werden dabei auch Suspensionen mit magnetischen oder magnetisierbaren
Partikeln behandelt, etwa bei der Eisenerzaufbereitung.
[0005] Der Einsatz von magnetischen Feldern ist in der Aufbereitung fester Stoffe seit Langem
bekannt. Meist handelt es sich bei diesen Anwendungen um Sortierprozesse, bei denen
eine Kraftwirkung der Magnetfelder auf magnetische Dipole ausgenutzt wird. Die magnetischen
Dipole entstehen, sobald Feststoffpartikel in ein äußeres Magnetfeld eingebracht werden.
[0006] Weiter ist es bei der so genannten Nasssortierung bekannt, in einem Prozessraum eine
Matrix aus weichmagnetischem Material anzuordnen. Diese Matrix aus magnetischem Material
kann dann von einer Suspension durchströmt werden, wobei sich magnetische Partikel
an dem Matrixmaterial anlagern und festgehalten werden. Diese Scheider müssen in regelmäßigen
Abständen bei abgeschaltetem Magnetfeld gespült werden, so dass das separierte Material
weiterhin als Suspension vorliegt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Filtration anzugeben, welche eine verbesserte Fest-Flüssig-Trennung bei Suspensionen
mit magnetischen oder magnetisierbaren Partikeln erlaubt.
[0008] Die Aufgabe wird nach der Erfindung zum einen mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und zum anderen mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
7 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Magneteinrichtung
vorgesehen ist, durch welche in zumindest einer der Zonen ein Magnetfeld zur Behandlung
der Suspension, des Filtermediums und/oder des Filterkuchens erzeugbar ist. Durch
den Einsatz eines oder mehrerer Magnetfelder, die hintereinander oder überlagert angeordnet
werden können, kann die Filtrationsgeschwindigkeit und/oder die Entfeuchtung des gebildeten
Filterkuchens gezielt beeinflusst und verbessert werden. Der Einsatz von Magnetfeldern
kann dabei alternativ oder in Kombination mit bekannten chemischen Filtrationshilfsmethoden,
wie Flockungsmitteln und Entwässerungshilfsmitteln, und/oder physikalischen und/oder
apparatetechnischen Methoden erfolgen, wie zum Beispiel der Erhöhung der Druckdifferenz,
Verlängerung der Steuerzeiten, Zugabe von Filterhilfsmitteln, intensive Tuchreinigung
und gegebenenfalls den Einsatz von Presswalzen.
[0010] Im Bereich der Kuchenbildung kann durch Einsatz von Magnetfeldern der Kuchenaufbau,
das heißt die Gestaltung der Porenstruktur, gezielt beeinflusst werden. So können
die Partikel beschleunigt zum Filtermedium bewegt werden, was zu einer frühzeitigen
Kuchenbildung und damit zu klareren Filtraten führen kann. Denn in der Regel sind
die Poren des Filtermediums kleiner als die größten Partikel, aber bedeutend größer
als die kleinsten Partikel in der Suspension, deren Größe häufig bis in den Submikronbereich
reicht. Die Kuchenbildung hängt deshalb auch von einer Brückenbildung der Partikel
über den Poren des Filtermediums ab. Das Filtermedium kann dabei sowohl ein Filtertuch
aus einem Gewebe, Filz etc. oder eine Membran sein. Sobald sich eine erste stabile
Partikelschicht auf dem Filtermedium ausgebildet hat, werden nachfolgende Partikel
im beziehungsweise auf dem Filterkuchen abgeschieden. Der Kuchen übernimmt dabei die
Aufgabe des Filtermediums. Eine schnelle, gezielte Bildung dieser stabilen ersten
Grundschicht kann daher das Filtrationsergebnis positiv beeinflussen.
[0011] Andererseits können nach der Erfindung durch das Magnetfeld Partikel auch gezielt
vom Filtermedium ferngehalten werden, um so einen guten Filtratfluss bei geringem
Durchströmungswiderstand zu erreichen. Vor dem Filtermedium kann also ein absto-βendes
Magnetfeld erzeugt werden, welches einem Zusetzen des Filtermediums durch Partikel
entgegenwirkt.
[0012] Eine besonders zuverlässige und kostengünstige Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass die Magneteinrichtung mindestens einen Permanentmagneten aufweist. Dieser
arbeitet ohne Energiebedarf. Der Permanentmagnet kann fest oder veränderlich positionierbar
angeordnet werden, um dadurch die Wirkung der Magnetkräfte zu steuern. Der Permanentmagnet
kann auch schaltbar sein, etwa durch Veränderung seiner Position zum Joch.
[0013] Alternativ oder in Kombination hierzu ist nach der Erfindung vorgesehen, dass die
Magneteinrichtung mindestens einen Elektromagneten aufweist und dass eine Steuereinrichtung
zur Steuerung des Elektromagneten vorgesehen ist. Der Einsatz eines Elektromagneten
erlaubt ein einfaches Abschalten des Magnetfeldes, was insbesondere zu Reinigungs-
und Wartungszwecken vorteilhaft ist. Mittels der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung
kann zudem ein Magnetfeld je nach Anwendungsfall geändert und eingestellt werden.
Im Gegensatz zum elektrischen Feld treten magnetische Pole immer nur als Dipole auf.
Aufgrund dieses Dipolcharakters reicht das Vorhandensein eines starken Magnetfeldes
nicht notwendigerweise zum Erreichen einer Kraftwirkung auf ein magnetisierbares Teilchen
aus. Vielmehr muss entlang der räumlichen Ausdehnung des Teilchens eine Zunahme der
Feldstärke (Feldgradient) in einer Raumrichtung vorhanden sein, damit eine Seite des
Dipols stärker angezogen wird als die andere abgestoßen wird. Die Kraft ist dabei
proportional zum Gradient des Feldes und zur Magnetisierung des Partikels. Da die
Magnetisierung meist proportional zur Magnetfeldstärke H ist, ergibt sich für die
Kraft eine Proportionalität zum Produkt aus Magnetfeldstärke x Gradient der Feldstärke.
[0014] In diesem Zusammenhang kann durch die Überlagerung von Magnetfeldern gezielt oder
örtlich fokussiert auf den Filtrationsvorgang Einfluss genommen werden.
[0015] In homogenen magnetischen Feldern, also bei Gradienten 0, existiert keine Kraft auf
einen magnetischen Dipol, wohl aber ein Drehmoment, das eine Ausrichtung der Dipole
in Richtung der Feldlinie bewirkt. Magnetisierbare Partikel richten sich deshalb mit
ihrer längsten Hauptachse entlang der Feldlinien aus. Bei ausreichend hoher Teilchendichte
ziehen sich Pole entlang der Feldlinie benachbarter Teilchen an, was zur Bildung von
Ketten aus Einzelpartikeln in Feldlinienrichtung führt. Mit einer derartigen Magnetfeldbildung
können relativ offenporige Filterkuchen gebildet werden. Dies ist positiv für eine
hohe Durchflussleistung und eine verminderte Zusetzung des Filtermediums. Dies gilt
insbesondere für flächige Partikelformen, welche ohne Magnetfeld zu einer dachziegelartigen
Abdeckung der Poren des Filtermediums neigen und damit einen Aufbau eines durchlässigen
Filterkuchens verhindern.
[0016] Durch entsprechende Steuerung des Magnetfeldes kann zunächst eine sehr offenporige
Grundschicht an das Filtermedium anfiltriert werden. Anschließend kann für den weiteren
Aufbau der oberen Filterkuchenschichten das Magnetfeld entsprechend abgeändert, insbesondere
abgeschwächt, werden, so dass sich dann feinere Poren bilden können. Ein derartiger
Filterkuchen mit einer relativ offenporigen Grundschicht lässt sich leichter vom Filtermedium
abnehmen und ist weniger anfällig für eine Rissbildung bei einer nachfolgenden Kuchenentfeuchtung
mittels eines Gases.
[0017] Weiter ist es nach der Erfindung bevorzugt, dass ein Magnetpol auf einer Filtratseite
und/oder einer Suspensionsseite des Filterkuchens angeordnet ist. Beispielsweise können
auf der vom Filterkuchen abgewandten Seite des Filtermediums, der so genannten Filtratseite,
magnetisierbare Weicheisenstrukturen vorgesehen sein. Diese können beispielsweise
magnetische Stützgewebe des Filterkuchens aus Draht oder mechanisch bearbeitete Platten
sein. Weiterhin kann ein Magnetpol auf der Filterkuchen- oder Suspensionsseite des
Filtermediums angeordnet sein, um magnetisierbare Partikel zunächst zurückzuhalten
und so die Kuchenbildung zu verzögern. Der Magnetpol kann dabei flächig oder linienförmig
entlang des Filtermediums als Platte oder Stange angeordnet sein.
[0018] Eine besonders gute Wirkung wird nach der Erfindung dadurch erzielt, dass durch die
Magneteinrichtung ein Magnetfeld erzeugbar ist, welches im Wesentlichen senkrecht
oder parallel zum Filtermedium ausgebildet ist. Diese Ausrichtung des Magnetfeldes
hängt dabei von der Art der zu filtrierenden Partikel ab. Dabei sind ferromagnetische
und paramagnetische Partikel von diamagnetischen Partikeln zu unterscheiden. Ferromagnetische
Partikel stellen gut magnetisierbare Stoffe dar, wie beispielsweise Eisen, Kobalt,
Nickel und einige Mineralien wie Magnetit. Paramagnetische Partikel sind schwach magnetisierbare
Stoffe, wie etwa eine Vielzahl von Mineralien, beispielsweise Hämatit. Während ferromagnetische
und paramagnetische Partikel von magnetischen Polen angezogen werden, also eine positive
Suszeptibilität aufweisen, werden diamagnetische Stoffe von magnetischen Polen abgestoßen.
Man spricht hier von einer negativen Suszeptibilität. Diamagnetische Stoffe sind etwa
Kupfer, Silber oder Kochsalz. Zum Verhindern einer dachziegelartigen Abdeckung der
Poren des Filtermediums ist bei diesen diamagnetischen Partikeln ein Magnetfeld parallel
zum Filtermedium aufzubauen, während bei den ferromagnetischen und paramagnetischen
Stoffen zu diesem Zweck das Magnetfeld etwa senkrecht zum Filtermedium auszurichten
ist.
[0019] Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Magneteinrichtung bei allen herkömmlichen
Filtervorrichtungen zur Fest-Flüssig-Trennung zum Einsatz kommen. Das Filtermedium
kann auf einem Träger montiert sein, welcher kontinuierlich oder taktweise bewegt
wird. Besonders bevorzugt ist es nach der Erfindung, dass ein Drehfilter, insbesondere
Scheibenfilter, Tellerfilter oder Trommelfilter, vorgesehen ist. Unter Drehfiltern
werden dabei auch Bandfilter verstanden, bei welchen ein bandförmiges Filtermedium
um beabstandete Trommeln oder Walzen umläuft.
[0020] Bei Scheibenfiltern ist die Filterfläche als Scheibe ausgebildet, die aus mehreren
mit einem Filtermedium bespannten Filtersegmenten zusammengesetzt ist, die auf einer
drehenden Welle befestigt sind. Bei Trommelfiltern befindet sich die Filterfläche
auf der Mantelfläche einer drehenden und mit dem Filtermedium bespannten Trommel,
die in einzelne Filterzellen unterteilt ist.
[0021] Bei Scheibenfiltern können speziell gestaltete Magnete beidseitig des Filtertroges
angeordnet werden. Da die Scheibenfilter in der Regel nur eine Dicke von wenigen cm
aufweisen, können die Magnetpole innerhalb oder außerhalb des Troges so angeordnet
sein, dass ein Magnetfeld etwa senkrecht zur Filterfläche erzeugt wird. Weiterhin
können die Filterzellen selbst Magnetpole aufweisen.
[0022] Bei Trommelfiltern ist zusätzlich eine Magnetanordnung innerhalb der Trommel möglich.
[0023] Durch Überlagerung von Magnetfeldern und/oder durch geeignete Oberflächengestaltung
der Magnete, des Suspensionstroges sowie der Filterzellen können gezielt Feldlinienverläufe
verdichtet und aufgeweitet werden. Zusätzliche Gitter zur Steuerung der Feldlinien
innerhalb des Troges, im Filtermedium selbst sowie innerhalb der Filterzelle geben
eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten, um eine positive Wirkung der Magnetkräfte
produktangepasst einzusetzen. Bei Scheibenfiltern können Permanentmagnete beispielsweise
großflächig auf der Außenseite der Suspensionsbehälter angebracht werden. Die Position
und Erstreckung des Magnetfeldes können an die Anfordernisse des Filtrierprozesses
angepasst werden.
[0024] Alternativ kann zur Erzeugung des Magnetfeldes ein Elektromagnet mit einer oder mehreren
Spulen verwendet werden. Der Eisenkreis des Magneten und die Geometrie der Spulen
sind an die Anfordernisse des Filtrationsprozesses anzupassen. Die Polschuhe werden
zum Beispiel beim Scheibenfilter an die Geometrie der Filterkammern angepasst. Der
Elektromagnet kann über den elektrischen Strom variabel ein- und ausgeschaltet werden
und die Feldstärke kann während des Filtrierprozesses verändert werden.
[0025] Bei Trommelfiltern kann die Abnahme eines Filterkuchens aus paramagnetischem oder
ferromagnetischem Material mit Hilfe einer Magnettrommel (feststehendes Polsystem,
drehbarer Mantel) oder einer Magnetbandrolle mit einem mitdrehenden Polsystem erfolgen,
die in der Abnahmezone mit ihren Achsen parallel zur Trommelfilterfläche angeordnet
sind. Beim Einsatz einer Magnettrommel löst sich das abgenommene Material vom Trommelmantel
sobald es sich durch den Weitertransport durch den drehenden Trommelmantel ausreichend
weit vom Magnetsystem der Trommel entfernt hat. Beim Einsatz einer Magnetbandrolle
wird das abgenommene Material durch ein um die Bandrolle umlaufendes Förderband abtransportiert.
[0026] Die Filterkuchenabnahme kann erfindungsgemäß auch durch ein mit Magnetfeldern angetriebenes
Federelement durchgeführt werden. Die Funktion erfolgt aufgrund eines unterhalb des
Filtermediums gelagerten Metallstabes oder Metallstreifens, der sich bewegt, wenn
sich die Magnetkraft ändert. So kann beispielsweise in der Kuchenabnahmezone ein über
der Filterzelle gelagerter Magnet den Metallstab und somit das Filtermedium samt Kuchen
anziehen. Hierdurch werden die Haftkräfte des Kuchens gelockert, so dass dieser besser
abfällt. In einer weiteren Gestaltung kann für nichtmagnetische Filterkuchen zum Beispiel
die Kuchenabnahme durch Einarbeitung eines magnetisierbaren Metalls in das Filtertuch
bewerkstelligt werden.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Filtration ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
während einem Verfahrensschritt ein Magnetfeld erzeugt wird, welches auf die Suspension,
das Filtermedium und/oder den Filterkuchen einwirkt.
[0028] Insbesondere bei der Einwirkung eines Magnetfeldes bei dem Anfiltrieren des Filterkuchens
lassen sich sehr positive Effekte erzielen, insbesondere eine definierte Einstellung
der Porenstruktur des Filterkuchens. Durch eine entsprechend gestaltete Porenstruktur
lässt sich die Kompressibilität und damit das Porenentleerungsverhalten beeinflussen.
Je offener und größer die Poren desto leichter und schneller lassen sich die Poren
von Restflüssigkeit entleeren. Durch eine gezielte Vorkompaktierung, die bereits zu
Beginn der Kuchenbildung auf den Filterkuchen einwirken kann, kann in der folgenden
Entfeuchtungsphase eine Rissbildungsneigung verringert, im Idealfall sogar ausgeschlossen
werden. Weiterhin kann bei sehr feinkörnigen Haufwerken, bei denen eine hohe Kapillarkraft
eine Porenentleerung erschwert oder praktisch verhindert, eine Porengröße derart gestaltet
werden, dass grobe und weitgehend zum Filtermedium durchreichende Poren entstehen
und somit eine Entfeuchtung überhaupt erst ermöglicht wird.
[0029] Dabei ist es nach der Erfindung bevorzugt, dass beim Anfiltrieren des Filterkuchens
am Filtermedium ein Magnetfeld erzeugt wird, welches Partikel der Suspension verstärkt
zum Filterkuchen anzieht oder davon abstößt. Durch ein verstärktes Anziehen wird die
Filterkuchenbildung beschleunigt, was sich positiv auf die Klarheit des Filtrates
auswirken kann. Ein Abstoßendes Magnetfeld hingegen kann einem frühzeitigen Zusetzen
des Filtermediums entgegenwirken, so dass eine hohe Durchflussleistung erreichbar
ist.
[0030] Eine gezielte Beeinflussung des Filterkuchens wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
dass eine Feldstärke des Magnetfeldes während des Anfiltrierens des Filterkuchens
definiert geändert wird.
[0031] Weiterhin ist es nach der Erfindung bevorzugt, dass beim Abnehmen des Filterkuchens
vom Filtermedium ein Magnetfeld erzeugt wird, welches ein Lösen des Filterkuchens
vom Filtermedium unterstützt. Durch eine entsprechende Magnetfeldausrichtung kann
einerseits eine abstoßende Magnetkraft auf der Filtratseite des Filtermediums erzeugt
werden oder alternativ oder unterstützend etwa durch eine Abnahmerolle eine anziehende
Magnetkraft auf den Filterkuchen ausgeübt werden.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, welche schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In
den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Trommel-filters;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Trommelfilters von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Scheibenfilters;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Scheibenfilters von Fig. 3.
[0033] Ein erfindungsgemäßer Trommelfilter 10 gemäß den Figuren 1 und 2 weist eine zylindrische
Trommel 12 auf, an deren Außenumfang ein Filtermedium 13 aufgespannt ist. Das Filtermedium
13 kann insbesondere ein Filtergewebe sein. In einem unteren Abschnitt durchläuft
die über einen Motor 22 und eine Welle 20 angetriebene Trommel 12 einen Suspensionstrog
14. Über einen Zulauf 16 wird die zu behandelnde Suspension in den Suspensionstrog
eingeführt.
[0034] Aufgrund einer anliegenden Druckdifferenz wird in einer Filtrationszone Flüssigkeit
aus der Suspension durch das Filtermedium 13 hindurch abgesogen und als Filtrat über
einen Filtratablauf 18 abgeführt. Hierbei entsteht an der Oberseite des Filtermediums
13 ein Filterkuchen aus Feststoffpartikeln. Über eine plattenförmige Magneteinrichtung
32 im Suspensionstrog 14 und einem zugehörigen Magnetpol innerhalb der Trommel 12
wird in der Filtrationszone ein Magnetfeld senkrecht zum Filtermedium erzeugt, welches
das Anlagern ferromagnetischer Partikel in der Suspension am Filtermedium 13 verstärkt
und beschleunigt. Die verstärkte Anlagerung einer Grundschicht am Filtermedium 13
sorgt für ein besonders klares Filtrat, da aufgrund der verstärkten Brückenbildung
über den Poren des Filtermediums 13 ein besserer Rückhalteeffekt auch gegenüber feinen
Partikeln schnell erreicht wird.
[0035] Nach der Filtrationszone taucht das Filtermedium 13 an der Trommel 12 aus der Suspension
auf und durchläuft eine Entfeuchtungszone. Durch die anliegende Druckdifferenz kann
verbliebene Restflüssigkeit im angelagerten Filterkuchen in das Innere der Trommel
12 abgesogen werden, wobei Umgebungsluft in die entleerten Poren im Filterkuchen einströmen
kann. Zusätzlich kann eine Waschung des Filterkuchens durch Aufsprühen einer Waschflüssigkeit
mittels einer röhrenförmigen Wascheinrichtung 24 erfolgen.
[0036] Nach ausreichender Entfeuchtung des gebildeten Filterkuchens kann dieser in einer
Abnahmezone über eine Rakel 26 abgenommen und einer Weiterverarbeitung zugeführt werden.
Nach der Abnahme des Filterkuchens durchläuft das Filtermedium eine Regenerationszone,
in welcher das Filtermedium 13 speziell gereinigt werden kann. In einer einfachen
Ausführungsform kann die Regenerationszone auch ein freier Abschnitt sein, in welcher
das Filtermedium Gelegenheit hat, ohne zusätzliche Einrichtungen zu trocknen oder
abzutropfen.
[0037] In den Figuren 3 und 4 ist ein erfindungsgemäßer Scheibenfilter 40 mit insgesamt
vier Filterscheiben 42 dargestellt. Die vier Filterscheiben 42 sind auf einer gemeinsamen
Welle 60 angebracht und über einen Motor 62 drehend angetrieben. Den einzelnen Filterscheiben
42 ist jeweils in separater Suspensionstrog 48 zugeordnet, welche jeweils über einen
jeweiligen Zulauf 46 kontinuierlich mit Suspension verfüllt werden.
[0038] Eine einzelne Filterscheibe 42 besteht aus einer Vielzahl von segment- oder kuchenförmigen
Filterzellen 44, welche jeweils mit einem Filterbeutel als Filtermedium 43 bespannt
sind.
[0039] Bei Durchlauf durch den Suspensionstrog 48 bildet sich aufgrund einer anliegenden
Druckdifferenz an den Seitenflächen der Filterzellen 44 ein Filterkuchen aus Feststoffpartikeln
der Suspension. Flüssigkeit wird aus dem Inneren der Filterzellen 44 als Filtrat über
einen mittigen Filtratablauf 50 abgeführt. In dieser Filtrationszone wird ein Magnetfeld
durch zwei seitlich an die Suspensionsträger 48 angeordnete, segmentförmige Magneteinrichtung
52a erzeugt, welche nur am letzten Suspensionstrog 48 dargestellt sind.
[0040] Nach Auftauchen aus der Suspension durchlaufen die Filterzellen 44 Umgebungsluft,
wobei durch die weiter anliegende Druckdifferenz eine Entfeuchtung des gebildeten
Filterkuchens in einer Entfeuchtungszone erfolgt. Über eine nicht dargestellte Rakel
in Kombination mit einer Magneteinrichtung 52b, welche ein Magnetfeld zum verbesserten
Abheben des Filterkuchens aus magnetischen Partikeln erzeugt, wird der abgehobene
Filterkuchen in einer Abnahmezone abgelöst und über einen Schacht 54 nach unten abgeführt.
Das Magnetfeld der Magneteinrichtung 52 ist dabei so einstellbar, dass sich die Kuchenablösung
vom Filtermedium 43 verbessert und auch festgesetzte magnetische Teilchen leichter
von dem Filtermedium gelöst werden können.
1. Vorrichtung zur Filtration mit einem kontinuierlich oder taktweise bewegten Filtermedium
(13, 43), wobei
- eine Filtrationszone, in welcher Partikel einer Suspension an dem Filtermedium (13,
43) zu einem Filterkuchen anfiltrierbar sind,
- eine Entfeuchtungszone, in welcher der Filterkuchen auf dem Filtermedium (13, 43)
entfeuchtbar und/oder waschbar ist,
- eine Abnahmezone, in welcher der Filterkuchen vom Filtermedium (13, 43) abnehmbar
ist, und
- eine Regenerationszone vorgesehen sind, in welcher das Filtermedium (13, 43) regenerierbar
ist,
dadurch gekennzeichnet ,
dass eine Magneteinrichtung (32, 52) vorgesehen ist, durch welche in zumindest einer der
Zonen ein Magnetfeld zur Behandlung der Suspension, des Filtermediums (13, 43) und/oder
des Filterkuchens erzeugbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Magneteinrichtung (32, 52) mindestens einen Permanentmagneten aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Magneteinrichtung (32, 52) mindestens einen Elektromagneten aufweist und
dass eine Steuereinrichtung zur Steuerung des Elektromagneten vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
dass ein Magnetpol auf einer Filtratseite und/oder einer Suspensionsseite des Filtermediums
(13, 43) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
dass durch die Magneteinrichtung (32, 52) ein Magnetfeld erzeugbar ist, welches im Wesentlichen
senkrecht oder parallel zum Filtermedium (13, 43) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet ,
dass diese als Drehfilter, insbesondere als Trommelfilter (10), Tellerfilter oder Scheibenfilter
(40), ausgebildet ist.
7. Verfahren zur Filtration einer Suspension, mit den Verfahrensschritten:
- Anfiltrieren von Partikeln aus der Suspension zu einem Filterkuchen an einem Filtermedium
(13, 43),
- Entfeuchten und/oder Waschen des gebildeten Filterkuchens auf dem Filtermedium (13,
43),
- Abnehmen des Filterkuchens von dem Filtermedium (13, 43) und
- Regenerieren des Filtermediums (13, 43),
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest während einem Verfahrensschritt ein Magnetfeld erzeugt wird, welches auf
die Suspension, das Filtermedium (13, 43) und/oder den Filterkuchen einwirkt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet ,
dass beim Anfiltrieren des Filterkuchens am Filtermedium (13, 43) ein Magnetfeld erzeugt
wird, welches Partikel der Suspension verstärkt zum Filtermedium (13, 43) anzieht
oder davon abstößt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Feldstärke des Magnetfeldes, insbesondere während des Anfiltrierens des Filterkuchens,
definiert geändert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet ,
dass beim Abnehmen des Filterkuchens vom Filtermedium (13, 43) ein Magnetfeld erzeugt
wird, welches ein Lösen des Filterkuchens vom Filtermedium (13, 43) unterstützt.